ABAS Software – mehrere BI-Lösungen - sbs

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business-lösungen
business-intelligence-systeme
BJÖRN LORENZ
ERFOLG LÄSST
SICH PLANEN
Globale Märkte, kurzlebige Produkte, strenge
Banken – die Anforderungen an die Firmenchefs steigen. Um ihren Betrieb zielsicher durch die konjunkturelle
Großwetterlage steuern zu
können, brauchen sie vor
allem Informationen – und
das möglichst schnell und
einfach.
Inhalt
Erfolg lässt sich planen
18
Interview mit Dr. Riethmüller
26
Interview mit Jörg Limberg
43
bwohl viele Betriebe kräftig in ERPSysteme investiert haben, haben sie
noch immer mehrere Datenquellen im
Haus. Denn für viele Spezialanwendungen,
wie die Qualitätssicherung, wäre die Integration in die neue Unternehmens-Software
zu aufwändig. Und selbst wenn das gesamte Unternehmen mit einer Lösung arbeitet,
ist diese für das Echtzeit-Reporting oft nicht
geeignet: Zu kompliziert ist der Aufbau der
Berichte, zu belastend sind die Rechenoperationen für die System-Performance.
Business-Intelligence-Lösungen erfreuen
sich deshalb zunehmender Beliebtheit, und
das nicht nur in wohlhabenden Großkon-
O
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zernen. Seit Server immer schneller werden
und die Software-Preise sinken, interessieren sich immer mehr mittelständische Unternehmen für professionelle ControllingWerkzeuge und Data Warehouses. Sie
haben dabei oft die Wahl zwischen einer
Speziallösung und einer Programm-Erweiterung für die ERP-Software.
ABAS Software –
mehrere BI-Lösungen
Mit der abas-Business-Software spricht
ABAS Software mittelständische Unternehmen des „magischen Dreiecks“ Fertigung,
Dienstleistung und Handel an. Rund 1900
Unternehmen, die meist zwischen zehn
und 1000 Mitarbeiter beschäftigen, arbeiten mit dem ERP-System.
Business Intelligence ist bei ABAS-Software-Projekten mittlerweile ein wichtiges
Thema. „Um Wettbewerbsvorteile zu sichern, müssen Unternehmen Marktchancen rasch erkennen und nutzen. Voraussetzung hierfür ist, dass die vorhandenen DaBusiness&IT 10/2007
tenberge in wertvolle, entscheidungsrelevante Informationen umgewandelt werden“, stellt Peter Walser, Vorstand der ABAS
Software AG, klar.
Die Situation sei in kleinen und großen Unternehmen ähnlich zu bewerten. Bei der
abas-Business-Software führen mehrere
Wege zum Ziel. Einsteiger können zunächst
die Analysewerkzeuge nutzen, die zum
Standardumfang der ERP-Software gehören.
Hierzu zählen vorkonfigurierte Informationssysteme für zentrale Unternehmensbereiche wie CRM oder Produktion.
Wem das nicht genügt, der kann auf das Zusatzmodul Analyzer zugreifen, das auf Basis
einer eigenen Datenbank arbeitet und die
Zahlen aus dem ERP-System anhand von
Diagrammen oder Szenarien aufbereitet.
Für hohe Datenvolumina bietet sich die Ergänzung um die Business-Intelligence-Lö-
„Reglementarien wie
Basel II zwingen die Unternehmen zu einer vernünftigen Planung.“
Peter Walser, Vorstand der ABAS
Software AG
sung STAS CONTROL an: ein auf CognosTechnologie basierendes System, das zum
Standardprogramm von ABAS gehört. Zuständig für die Systemintegration ist das
abas-Portal. „Auf diese Weise werden die
verschiedenen Quellen zu einem integrierten Berichtswesen zusammengefügt“, erläutert Peter Walser.
Die Marktaussichten bewertet ABAS-Vorstand Walser positiv: „Reglementarien wie
Basel II zwingen die Unternehmen zu einer
vernünftigen Planung. Hierfür sind entsprechend aufbereitete Geschäftszahlen unverzichtbar.“
AFS Software – Komplettlösungen für KMU
Das Software-Haus AFS ist auf kleine und
mittelständische Unternehmen spezialisiert. Um die unterschiedlichen Betriebsgrößen optimal bedienen zu können, ist die
Produktpalette breit angelegt. Neben kaufmännischen Komplettpaketen gibt es Einzellösungen für Aufgaben wie Buchhaltung, Warenwirtschaft oder Webshops.
Business&IT 10/2007
Das Flaggschiff, der AFS-Manager SQL, orientiert sich an mittelständischen Anforderungen. Erweiterte Reporting-Funktionen
werden über das Zusatzmodul Auswertungsassistent bereitgestellt. „Das ist allerdings nur eine Möglichkeit. Da der AFSManager auf einer SQL-Datenbank aufsetzt, können auch Speziallösungen eingesetzt werden“, sagt Matthias Bantle, zuständig für Marketing und Controlling bei der
AFS-Software GmbH & Co. KG.
„Um sich am Markt zu bewähren, müssen
auch kleine und mittelständische Betriebe
strategisch denken“, unterstreicht Matthias
Bantle. „Voraussetzung hierfür sind analytische Konzepte, die Informationen zum eigenen Unternehmen, zu den Kunden und
Konkurrenten liefern.“ Nur so könne man
Kosten senken, Geschäftsprozesse optimieren oder Risiken minimieren.
„Um sich am Markt zu bewähren, müssen auch
kleine und mittelständische Betriebe strategisch
arbeiten.“
Matthias Bantle, zuständig für Marketing und Controlling bei der AFS-Software GmbH & Co. KG
Das oberstes Ziel sei es, mehr Transparenz
bei den Kundenbeziehungen zu erreichen.
Einstiegslösungen sind bei AFS für rund
1500 Euro zu haben.
Aios Consulting – breite
Schnittstellen-Ausstattung
Das Software-Haus Aios Consulting schickt
den Aios Planner an den Start. Die Controlling-Lösung lässt sich über Standardschnittstellen mit allen gängigen betriebswirtschaftlichen Anwendungen verknüpfen. Ein
Branchenschwerpunkt liegt auf der Finanzwirtschaft, zu der etwa Banken und Versicherungen zählen.
„Viele Unternehmen arbeiten neben der
Finanzbuchhaltung auch mit ERP-, CRM-,
oder Zeiterfassungssystemen. Dabei kommt
eine Vielzahl von Informationen zusammen. Business-Intelligence-Lösungen helfen, die Daten auf einen Nenner zu bringen“, erklärt Thomas Wiertelak, BI Senior
Consultant bei der Aios Consulting GmbH.
Statt fehleranfällige Excel-Tabellen manuell
bearbeiten zu müssen, stünden dem Ma-
nagement relevante Unternehmenskennzahlen auf Dashboards oder Cockpits zur
Verfügung.
Von der Unternehmensgröße allein hänge
der Einsatz von Business Intelligence nicht
ab, betont Wiertelak: „Spätestens wenn
Plan-, Ist-Zahlen oder historische Daten
miteinander verglichen werden, leisten Business-Intelligence-Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Unternehmenssteuerung.
Gleiches gilt bei heterogenen IT-Landschaften und großen Datenmengen.“
Als Untergrenze sieht der Unternehmensberater Betriebe mit 20 Mitarbeitern und
einem Jahresumsatz von fünf Millionen
Euro an. Die Investitionskosten belaufen
sich dabei auf rund 20000 Euro. Gleichwohl hat Aios ein Starterpaket im Angebot,
das sich für knapp 5000 Euro realisieren
lässt – zuzüglich Hardware-Kosten.
„Spätestens wenn Plan-,
Ist-Zahlen oder historische
Daten verglichen werden,
ist Business Intelligence
sinnvoll.“
Thomas Wiertelak, BI Senior Consultant bei der Aios Consulting GmbH
„Wichtig ist, dass die Unternehmen Ziele,
Controlling-Prozesse und Schnittstellen
vorher klar definieren. Die Software selbst
sollte zudem leicht zu bedienen und ohne
Programmierung anzupassen sein“, fasst
Thomas Wiertelak die Kernanforderungen
zusammen.
Die aktuelle Marktsituation bewertet er optimistisch. Viele Unternehmen würden ihre
Daten nur unzureichend analysieren. Deshalb seien für die nächsten Jahre Wachstumsraten zwischen 10 und 20 Prozent zu
erwarten. Zu den aktuellen Trends zählen
für ihn die Öffnung der Systeme für untere
Management-Ebenen sowie die Verlagerung des Analyseschwerpunkts auf Planung
und Prognose.
ALPHA Business
Solutions – sehr gefragt
Die Zielgruppe des ERP-Herstellers ALPHA
Business Solutions sind mittelständische
Unternehmen aus den Branchen Kunststoff,
Elektrotechnik und Maschinenbau. Die Unternehmenslösung proALPHA ist auf Be19
business-lösungen
business-intelligence-systeme
„In über 80 Prozent der
ERP-Neuprojekte ist Business Intelligence ein fester Vertragsbestandteil.“
„Künftig werden nicht nur
Power-User von Business
Intelligence profitieren,
sondern alle Mitarbeiter.“
Gunnar Baither, Produktmanager/
Gebietsverkaufsleiter bei der ALPHA
Business Solutions AG
Horst Meiser, EMEA Product Marketing Manager bei der Business Objects
Deutschland GmbH
triebsgrößen zwischen 30 und 5000 Beschäftigten ausgerichtet.
Das Thema Business Intelligence gewinnt
nach Einschätzung von Gunnar Baither,
Produktmanager/Gebietsverkaufsleiter bei
der ALPHA Business Solutions AG, im mittelständischen Umfeld zunehmend an Bedeutung: „Die steigende Leistungsfähigkeit
„Immer mehr Unternehmen
erkennen, dass ERP- oder
Finanzbuchhaltungs-Systeme nur einen beschränkten Einblick geben.“
Peter Sinn, Vorstand der CP Corporate
Planning AG
dass sie als Basis für Management-Entscheidungen taugen. Ist das nicht der Fall, ist
eine Business-Intelligence-Software durchaus sinnvoll.“
Die Investitionskosten für den proALPHA
Analyzer liegen bei 6000 Euro für 40 angeschlossene Anwender. Die Nachfrage ist
nach Angaben von ALPHA Business Solu-
Management-Informationen sind wichtig,
um Markttrends zu erkennen oder auf drohende Schieflagen zu reagieren.“
Dabei würden sich mittelständische Lösungen kaum von Konzernlösungen unterscheiden. Nur für Preise und den Verwaltungsaufwand liege die Latte deutlich niedriger.
Die typische Unternehmensgröße für die
tions hoch. „In über 80 Prozent der Neuprojekten ist der proALPHA Analyzer fester
Vertragsbestandteil“, betont Baither. Zu den
aktuellen Trends zählt er vor allem die grafische Aufbereitung der Management-Informationen, etwa in Form von Ampeln, Tachometern oder Balanced Scorecards.
Einführung von BusinessObjects XI, BusinessObjects Crystal Decisions und Crystal
Reports Server sieht er bei etwa 100 Mitarbeitern. Einstiegslösungen seien bereits für
rund 6000 Euro zu haben. Relevante Daten
lassen sich entweder direkt auf der Auswertungsebene verknüpfen, oder sie werden
zuvor mit Hilfe von ETL-Werkzeugen (Extract, Transform, Load) aus den verschiedenen Anwendungen extrahiert.
„Inzwischen finden auch unstrukturierte
Daten wie E-Mails, Dokumente oder WebInhalte Berücksichtigung“, erklärt Horst
Meiser. Standardanbindungen bestehen zu
ERP-Systemen von SAP, Peoplesoft oder
Oracle. „Laut IDC können wir in Deutschland bis 2009 mit einem jährlichen Wachstum von 4,9 Prozent rechnen.“
Mit Blick auf die aktuellen Trends sei vor
allem die breite Nutzung von Business-Intelligence-Systemen bemerkenswert. „Künftig
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der IT in Verbindung mit sinkenden Lizenzkosten macht Business Intelligence auch für
den Mittelstand interessant.“
Die Unternehmen könnten in kürzester
Zeit aus umfangreichen Datenmengen Erkenntnisse für ihre Entscheidungen gewinnen. ALPHA hält hierfür mit dem proALPHA Analyzer eine integrierte Komponente
bereit, die direkt auf Daten aus dem ERPUmfeld zugreift. Bei Bedarf können auch
Zahlen aus anderen Datenbanken oder
Excel einfließen. Das Reporting basiert auf
OLAP-Würfeln (Online Analytical Processing), die sich zu Berichtsketten verknüpfen
lassen – ohne dass hierfür Programmierkenntnisse erforderlich sind.
Die Frage nach der Rentabilität hängt nach
Meinung von Gunnar Baither nicht allein
von der Betriebsgröße ab: „Die Frage ist
vielmehr, ob ein Unternehmen in der Lage
ist, seine Geschäftsdaten so zu verdichten,
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Business Objects –
Dokumente einbeziehen
Business Objects gehört zu den bekanntesten Anbietern von Business-IntelligenceLösungen. Neben großen Unternehmen
dürfen sich auch mittelständische Betriebe
angesprochen fühlen, betont Horst Meiser,
EMEA Product Marketing Manager bei der
Business Objects Deutschland GmbH:
„Auch im Mittelstand schreitet die Globalisierung voran. Die Netzwerkstrukturen
werden immer komplizierter. Verlässliche
Business&IT 10/2007
werden nicht nur Power-User von der Datentransparenz profitieren, sondern alle Mitarbeiter – zum Beispiel über die Integration
zur Office-Welt“, unterstreicht Horst Meiser.
CP Corporate Planning –
Direktzugriff auf ERP
Der Unternehmensplaner Corporate Planner ist in verschiedenen Versionen mit unterschiedlicher Ausprägung – etwa für Balanced Scorecards oder Risiko-Management – zu bekommen. Zudem hält die Corporate Planning AG für einige Branchen
speziell angepasste Pakete parat.
Den Mittelstand sieht Vorstand Peter Sinn
beim Thema Business Intelligence gut aufgestellt: „Oft sind bereits ausgereifte, fort-
tierten Steuerungsfunktionen.“ Die notwendigen Vorarbeiten für die Einführung einer
passenden Lösung sieht er vor allem im organisatorischen Bereich. So sollten die Unternehmen wissen, für was sie Business Intelligence nutzen wollen und ihre Strukturen – etwa den Kontenrahmen – danach
ausrichten.
„Immer mehr Unternehmen erkennen, dass
ERP- oder Finanzbuchhaltungs-Systeme nur
einen beschränkten Einblick gewähren. Es
wächst der Wunsch nach qualitativ hochwertigen Systemen“, analysiert Peter Sinn
die Marktlage.
Vernünftige Lösungen lassen sich weder an
den Kosten noch an der Unternehmensgröße festmachen. „Bedarf gibt es auch bei
Betrieben unter 100 Mitarbeitern. Die Kos-
„Die Einführungskosten
hängen stark von der Komplexität des Projekts ab,
also dem zu integrierenden Software-Umfeld.“
Udo Hensen, Leiter der Niederlassungen West und Nord bei der
CSB-System AG
Interessant beim Corporate Planner ist dessen Integrationsfähigkeit: Anwender können per Drill down direkt auf den betreffenden Bereich ihrer ERP- oder BuchhaltungsSoftware durchgreifen.
Nach Peter Sinns Einschätzung ist die zunehmende Verbreitung von Business-Intelligence-Lösungen ein zentrales Thema:
12.07.2007 19:36:02 Uhr
schrittliche Lösungen im Einsatz. Die Unternehmen profitieren dabei von der gestiegenen Transparenz, einer vereinfachten
Entscheidungsfindung und zukunftsorien-
ten richten sich dabei nach dem Systemumfang. Wir haben Kunden, die ihre Lösung
für weniger als 10000 Euro realisiert
haben“, erklärt Vorstand Peter Sinn.
Der Corporte Planner weist selbstständig auf mögliche Geschäftsrisiken hin.
Business&IT 10/2007
„Künftig werden nicht nur Vertriebs- oder
Finanzabteilungen das System nutzen.“
CSB System – Schulterschluss zum ERP-System
Das Software-Haus CSB spricht mit der
ERP-Software CSB-System vor allem mittlere Unternehmen aus Branchen wie Pharma, Lebensmittel, Chemie, Handel oder
Dienstleistungen an. In Sachen Business Intelligence kann CSB mit dem Zusatzmodul
CSB Power Management 64 aufwarten.
„Die Frage nach Business-IntelligenceFunktionen wird meist im direkten Zusammenhang mit dem jeweils eingesetzten
ERP-System beantwortet. Dadurch profitieren Kunden von zeitgleichen Updates des
ERP- und Business-Intelligence-Systems.
Damit sinkt der Pflegeaufwand auf ein Minimum“, erklärt Udo Hensen, Leiter der
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business-lösungen
Niederlassungen West und Nord bei der
CSB-System AG. Ein wichtiger Grund für
das steigende Interesse der Unternehmen
an Business-Intelligence-Lösungen ist nach
Ansicht von Hensen die wachsende Zahl
der Übernahmen von Unternehmen. „Es
entstehen heterogene Software-Landschaften, in denen zentrale, unternehmensweite
Reporting-Strukturen fehlen. Business-Intelligence-Lösungen schließen die Lücke.“
Hinzukommt die steigende Performance,
die sich einstellt, wenn rechenintensive
Aufgaben ausgelagert werden.
Das CSB Power Management 64 ist ein offenes System. Über „Transformationsmodule“
lassen sich beliebige Datenquellen ergänzen. Den Einsatz empfiehlt CSB auch bei
kleinen und mittelständischen Betrieben.
Zu den Investitionskosten sagt Hensen:
„Das hängt stark von der Komplexität des
Projekts ab, also dem zu integrierenden
Software-Umfeld.“ Eine rasche Einbindung
der Fachabteilungen würde den organisatorischen Aufwand und das Projektrisiko jedoch deutlich senken. Angesprochen auf
aktuelle Trends, verweist Hensen auf den
wachsenden Wunsch nach mobilen Informationssystemen und die steigende Bedeutung von Planungsszenarien.
Cubeware –
Mittelstands-kompatibel
80 Prozent der Anwender des Cubeware
Analysesystems kommen aus dem Mittelstand. „Oft finden wir hier selbst erstellte
Lösungen auf Basis von Excel vor, die den
steigenden Anforderungen an Detaillierungsgrad und Aufbereitung nicht mehr ge-
business-intelligence-systeme
„Nach unseren Erfahrungen liegt der Return on Investment von Business-Intelligence-Systemen bei
etwa anderthalb Jahren.“
Hermann Hebben, Geschäftsführer der
Cubeware GmbH
recht werden“, erzählt Hermann Hebben,
Geschäftsführer der Cubeware GmbH gegenüber Business&IT. Das binde unnötig
Ressourcen. Die Folge: Der Controller ist
hauptsächlich als „Berichtsknecht“ tätig.
Business-Intelligence-Lösungen sorgen hingegen für mehr Transparenz in unternehmenskritischen Bereichen und gewährleisten ein effizienteres Arbeiten.
Die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg
derartiger Projekte ist nach der Erfahrung
von Hermann Hebben eine klare Vorstellung von den Anforderungen an die Software und von den gewünschten Einsatzgebieten. „Zählt man Lizenzen, Schulung,
Dienstleistung, Wartung und Support zusammen, liegt die Einstiegsbarriere in etwa
bei der Marke von 20000 Euro. Der Return
on Investment wird in aller Regel bereits
nach anderthalb Jahren erreicht.“
Hebben registriert vor allem von mittelständischen Unternehmen eine steigende
Nachfrage. „Viele Unternehmen waren in
den letzten Jahren hauptsächlich mit ERPEinführungen beschäftigt und finden erst
jetzt Zeit für Themen wie Analyse, Planung
und Reporting.“ Ganz oben auf der
Wunschliste sieht er vorausschauende Simulationen und mobile Anwendungen.
Das Cubeware
Dashboard fasst
die wichtigsten
Unternehmenskennzahlen auf
einer Ebene zusammen.
„Nicht die Unternehmensgröße ist bei Business
Intelligence ausschlaggebend, sondern die
Organisation.“
Hans-Jürgen Bayerl, Leiter SoftwareEntwicklung bei der Delta Barth
Systemhaus GmbH
Delta Barth – ERP-Reporting im Mittelpunkt
Etwas zurückhaltender gibt sich der ERPAnbieter Delta Barth. Das Software-Haus
adressiert mit der Unternehmens-Software
DELECO vor allem Produktionsbetriebe
aus den Branchen Metallverarbeitung,
Elektronikfertigung, Maschinen- und Anlagenbau. „Für mittelständische Betriebe hat
das reine ERP-Reporting Priorität. Die Anwender wollen mit wenig Aufwand aussagekräftige Reports erstellen. Die meisten
offenen Fragen werden so bereits beantwortet. Ergänzende Analysewerkzeuge
haben hingegen eher eine geringe Bedeutung“, erklärt Hans-Jürgen Bayerl, Leiter
Software-Entwicklung bei der Delta Barth
Systemhaus GmbH.
Selbst wenn deutlich mehr geschäftsrelevante Informationen zur Verfügung stünden, würden viele Unternehmen davon
nicht zwangsläufig profitieren. Denn: Das
Tagesgeschäft habe absoluten Vorrang.
„Nicht die Unternehmensgröße ist bei Business Intelligence ausschlaggebend, sondern die Organisation“, stellt Bayerl klar.
Die wenigen Betriebe, die BI-Lösungen bereits heute einsetzen, würden dies meist
nur in einigen Unternehmensbereichen
tun. Ganzheitliche Ansätze seien eher selten zu finden. Oft geht es dabei nicht allein
um die eigene Wertschöpfung, sondern
auch um externe Einflussgrößen wie Kunden, Lieferanten oder die aktuelle Marktlage. „Ziel ist es, die richtigen Schlüsse für
das strategische Handeln zu ziehen“, betont Bayerl. Zu den aktuellen Trends zählt
er vor allem das Web-Reporting, das sich
inzwischen auch im Mittelstand durchsetzt.
godesys – BusinessServer fürs Reporting
Den momentanen Erfolg von BI-Lösungen
erklärt Godelef Kühl, Vorstand der godesys
ag, mit der Bedeutung des Begriffes: „Ohne
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Business&IT 10/2007
„Die Investitionskosten
für Business-IntelligenceLösungen sind schnell
wieder eingespielt.“
„Ohne Geschäftsintelligenz lässt sich heutzutage
kein Unternehmen mehr
steuern.“
Rolf Mölders, Geschäftsführer der
iCROSS Software GmbH
Godelef Kühl, Vorstand der godesys ag
Geschäftsintelligenz lässt sich heute kein
Unternehmen mehr steuern. Natürlich
kann man Informationen auch manuell erarbeiten, doch mit Effizienz hat das nur
wenig zu tun.“ Für ihn ist Business Intelligence ein ERP-Thema.
„Separate Projekte scheitern oft an der
Schnittstellenproblematik“, stellt Godelef
iCROSS – auf SQL
basierende BI-Lösung
Das ReportPortal von iCROSS Software basiert auf Microsoft SQL Server 2005 und
Microsoft SQL Server Analysis Services. Anwendungen, die auf beiden Systemen laufen, lassen sich für Business-Intelligence-
„Kommen die Daten aus
unterschiedlichen Systemen, steigen Aufwand und
Investitionskosten.“
Erich Schröder, Executive Consultant
Finance bei der IFS Deutschland
GmbH & Co. KG
eingespielt“, beruhigt Mölders. Mit Business Intelligence könne man nahezu alle
Fragen beantworten. Nur sollten diese
zuvor definiert werden. Mit Blick auf die
aktuellen Trends hält er vor allem Web-basierende Systeme für zukunftsfähig.
Schließlich würden hier keine Administrationskosten auf Seiten der Clients anfallen.
KYOCERA MITA DEUTSCHLAND GmbH – Infoline 0800-8677876 – www.kyoceramita.de
KYOCERA MITA Corporation – www.kyoceramita.com
A7006_AZ_Image_Chef_3Streifen_213 3
Kühl klar. Anwendern der ERP-Software
SO: Business Software stellt godesys die
Zusatzoption SO: BizCon (Business Connector) bereit sowie einen frei konfigurierbaren Server, der Geschäftsinformationen
je nach Unternehmensbedürfnis verdichtet.
Ein Einstieg in Business Intelligence ist
damit in nur wenigen Tagen möglich.
„Das Management muss festlegen, was auszuwerten ist. Sonst sind keine sinnvollen
Lösungen möglich“, betont Kühl. Hinzukomme, dass Business Intelligence als fortlaufender Verbesserungsprozess aufzufassen sei.
Angesprochen auf aktuelle Markttrends,
benennt Godelef Kühl die Informationsbereitstellung in Internet-Portalen. Die Zielgruppe der godesys ag sind mittelständische Unternehmen mit 20 bis 200 angeschlossenen Arbeitsplätzen. Einen Branchenschwerpunkt gibt es nicht.
Business&IT 10/2007
12.07.2007 19:36:03 Uhr
Auswertungen anzapfen. Für die nahe Zukunft kündigt das Software-Haus zudem
Schnittstellen zu SAP, Hyperion oder die
Open-Source-Datenbank Mondrian an.
„Bisher waren Business-Intelligence-Systeme eher für Großkonzerne als für den Mittelstand konzipiert. Erst die zweite Generation gewährleistet einen kostengünstigen
Einstieg“, verspricht Rolf Mölders, Geschäftsführer der iCROSS Software GmbH.
Für ihn ist BI allerdings kein Allheilmittel
gegen betriebliche Informationsdefizite:
„Wenn eine bestehende, auf Excel basierende Lösung bislang ausreichte, gibt es
keinen Grund zu wechseln.“
Dennoch sei die Nachfrage, vor allem aus
dem mittelständischen Umfeld, hoch – mit
steigender Tendenz. „Realistisch gesehen,
müssen Unternehmen mit Investitionskosten von rund 30000 Euro kalkulieren.
Doch die sind in aller Regel schnell wieder
IFS Deutschland – viele
Lösungen zur Auswahl
IFS gehört mit den IFS Applications zu den
ERP-Anbietern. Zur Zielgruppe zählen vor
allem mittelständische Fertigungsbetriebe
und Spezialisten für das Service- und Facility-Management.
In Sachen Business Intelligence wartet IFS
mit den Zusatzanwendungen IFS Control,
IFS Business Performance und IFS Business
Analytics auf, die auch Daten aus anderen
Systemen verarbeiten. „Mit dem globalen
Wettbewerb steigt der Druck auf die Unternehmen. Die erforderliche Rationalisierung
der Geschäftsprozesse setzt einen Überblick über die Leistungsfähigkeit einzelner
Abteilungen voraus. Ein Business-Intelligence-System liefert hierfür die notwendigen Informationen“, erklärt Erich Schröder,
Executive Consultant Finance bei der IFS
23
business-lösungen
Deutschland GmbH & Co. KG. Damit sei
das Management in der Lage, Chancen und
Risiken frühzeitig zu erkennen und die Arbeitsabläufe profitabler zu gestalten.
Die untere Grenze für den Einsatz von BISystemen sieht er bei 20 bis 30 Mitarbeitern. Die Kosten hängen vor allem vom
Systemumfeld ab. „Die Einbindung in homogene Strukturen ist mit geringem Aufwand und überschaubaren Kosten realisierbar. Die Ergänzung von IFS Applications
lässt sich beispielsweise für rund 25000
Euro umsetzen. Kommen Daten aus unterschiedlichen Systemen hinzu, steigt die
Summe um ein Mehrfaches“, unterstreicht
Schröder. Die wichtigste Voraussetzung sei
die Existenz eines Controlling- und Kennzahlenkonzepts.
Die aktuelle Marktlage bewertet Schröder
vorsichtig optimistisch: „Seit vor zehn Jahren die ersten Business-Intelligence-Lösungen auf dem Markt erschienen sind, ist die
Zahl der Einsatzgebiete stark gestiegen.
Mittelständische Unternehmen erwarten inzwischen, dass derartige Lösungen fester
Bestandteil integrierter ERP-Systeme sind.“
Die Einbindung der Office-Welt, mobile
Lösungen und die Datenaufbereitung in
leicht verständlichen Managementkonsolen zählen für ihn zu den wichtigsten
Markttrends.
Infor – Analyse-Baukasten
für den Mittelstand
Auch Infor hat einige BI-Zusatzlösungen in
petto, mit denen sich betriebswirtschaftliche Anwendungen ergänzen lassen. Sie
business-intelligence-systeme
„Zentrale Reportinglösungen sind mittlerweile out.
Jeder Mitarbeiter muss
seine Informationen selbst
abrufen können.“
„Eine optimale Informationsgewinnung aus den
Geschäftsdaten ist Voraussetzung, um am Markt zu
bestehen.“
Hermann Stehlik, Vice President
Marketing EMEA bei der Infor Global
Solutions Technology GmbH
Marco Gerlach, Director Research &
Development bei der myfactory Software GmbH
sind in der Performance Management Suite
zusammengefasst. Die Schwerpunkte liegen unter anderem auf der strategischen
Unternehmensplanung anhand von Budgets und Forecasts sowie dem Aufbau von
Frühwarnsystemen auf Basis grafisch gestalteter Dashboards. Die operativen Funktionen werden um eine Infrastruktur-Ebene
ergänzt, die für die Integration in das vorhandene Systemumfeld zuständig ist.
„Die Marktbewegungen haben sich in vielen
Branchen deutlich beschleunigt. Umstrukturierungen und Übernahmen sind inzwischen die Regel, nicht die Ausnahme. Eine
integrierte, offene Business-Intelligence-Software hilft dem Management bei der Unternehmenssteuerung“, betont Hermann Stehlik, Vice President Marketing EMEA bei Infor.
Die Frage, wann Business Intelligence sinnvoll ist, hänge nicht von der Unternehmensgröße ab. „Steigt die Komplexität der Prozesse, verliert man schnell den Überblick. Das
ist etwa bei international agierenden Betrieben häufig der Fall.“
Mit Blick auf die Investitionskosten sieht
Stehlik mehrere Einflussfaktoren wie die
Zahl der Lizenzen, die einzubindenden Vorsysteme oder die Reportgestaltung. In jedem
Business Intelligence gibt dem
Management Einblick in die aktuelle
Geschäftslage.
Foto: Infor
24
Fall sollten sich IT und Fachabteilungen bei
der Projektvorbereitung einig sein. Neben
organisatorischen Fragen könne auch die
Datenqualität den Projektverlauf beeinflussen. „Wir empfehlen, vielschichtige DataWarehouse-Systeme in mehreren Schritten
anzugehen. Bei Mammut-Projekten kann
man sich schnell verzetteln.“ Zudem sollte
das BI-System mit tendenziell steigenden
Datenvolumina umgehen können.
Mit Blick auf die aktuellen Trends verweist
Stehlik auf die Veränderungen im Berichtswesen: „Zentrale Reportinglösungen sind
mittlerweile out. Jeder Mitarbeiter muss
seine Informationen heute selbst abrufen
können – und das möglichst schnell und zu
geringen Kosten.“
myfactory – keine
speziellen Tools nötig
myfactory Software hat es mit der myfactory.BusinessWorld vor allem auf mittelständische Unternehmen abgesehen. Die auf
Microsoft SQL Server basierende ERP-Software hat alle erforderlichen ReportingFunktionen an Bord. Marco Gerlach, Director Research & Development bei der
myfactory Software GmbH, unterstreicht:
„Die myfactory.BusinessWorld wird mit
einem umfassenden Reporting ausgeliefert.
Spezielle Lösungen sind deshalb nicht erforderlich. Sie lassen sich auf Wunsch jedoch leicht anbinden.“
Business Intelligence sei inzwischen für
alle Unternehmensgrößen und Branchen
wichtig. Entsprechende Funktionen seien
daher als Bestandteil eines ERP-Systems am
besten aufgehoben. „Eine optimale Informationsgewinnung aus den Geschäftsdaten
ist Voraussetzung, um am Markt dauerhaft
zu bestehen. Wichtig ist vor allem, dass die
Mitarbeiter in Echtzeit auf die Informationen zugreifen können“, erklärt Gerlach.
Dies könne man über ein integriertes
Modul, das in gewohnter Umgebung läuft,
am besten erreichen.
Business&IT 10/2007
„Business-IntelligenceProjekte brauchen einen
starken Sponsor im Unternehmen.“
Björn Ständer, Business Development
Manager Business Intelligence bei der
Oracle Deutschland GmbH
Oracle – für kleine und
große Unternehmen
Oracles Palette an BI-Lösungen reicht von
der Einstiegslösung Oracle Business Intelligence Suite Standard Edition One, die für
kleine und mittelständische Unternehmen
mit fünf bis 50 Mitarbeitern gedacht ist, bis
hin zum Oracle Warehouse Builder für die
Bereitstellung großer Datenmengen an eine
Vielzahl von Anwendern.
Neben den eigenen Datenbanken lassen
sich auch Systeme von Microsoft oder IBM
einbinden. Zudem werden Informationen
in XML- oder Excel-Dateien beim Reporting berücksichtigt. „Kreditgeber erwarten
heute umfassende Daten zur Unternehmensentwicklung, verteilt auf Produkte,
Dienstleistungen, Kundensegmente und
Märkte. Der steigende Informationsbedarf
überfordert das herkömmliche Berichtswesen“, erklärt Björn Ständer, Business Development Manager Business Intelligence bei
der Oracle Deutschland GmbH.
Eine weitere Einflussgröße sei die hohe Dynamik an den internationalen Märkten. Da-
„Die Nachfrage ist derzeit
vor allem von mittelständischen Betrieben sehr
hoch.“
Uwe Kutschenreiter, Vorstand der
oxaion ag
durch müsse das Management bei Entscheidungen auf immer mehr Informationen zurückgreifen. Unternehmen, die in
Business Intelligence investieren wollen,
rät Ständer, auf die Skalierbarkeit zu achten: „Der Appetit kommt mit dem Essen.
Sobald einzelne Unternehmensbereiche
den Nutzwert erkennen, werden weitere
Anwender folgen. Darauf sollte die Software vorbereitet sein.“
Mit Blick auf den Funktionsumfang räumt
er der Datenaufbereitung einen hohen Stellenwert ein. Eine gute BI-Software sollte
konsistente Informationen in Form von Berichten oder Dashboards zur Verfügung
stellen, damit Anwender schnell und einfach auf alle relevanten Informationen zugreifen können.
Der Einstieg ist bei Oracle mit ca. 3700
Euro für fünf Arbeitsplätze realisierbar. Das
System wächst mit dem Unternehmen.
Im Hinblick auf die Implementierung empfiehlt Björn Ständer: „Business-IntelligenceProjekte brauchen einen starken Sponsor
im Unternehmen. Ein zentrales Business Intelligence Competence Center, das abtei-
„Nicht in jedem Fall ist
unbedingt ein komplettes
Business-IntelligenceSystem erforderlich.“
Peter Dibbern, Leiter Marketing Communications und Mitglied der Geschäftsleitung bei der PSIPENTA Software Systems GmbH
lungsübergreifend den Informationsbedarf
koordiniert, hat sich bei vielen Projekten
bewährt.“ Die aktuell starke Nachfrage
führt er nicht allein auf den Investitionsbedarf des Mittelstandes zurück. Auch viele
Großunternehmen würden ihre veralteten
Strukturen konsolidieren.
oxaion – eigenes Business-Intelligence-Modul
Die oxaion ag ist mit der gleichnamigen
ERP-Software am Markt für betriebswirtschaftliche Anwendungen aktiv. Die
Schwerpunkte liegen auf den Branchen
Dienstleistung, Handel, Elektroindustrie,
Fertigungsbetriebe sowie dem Maschinenund Anlagenbau. In Sachen Business Intelligence können Anwender wahlweise auf
das Modul oxaion control zurückgreifen
oder Speziallösungen an die ERP-Software
anbinden.
oxaion tauscht Daten über eine offene
Schnittstelle im gängigen XML-Format aus.
„Dadurch erhält jeder Mitarbeiter die Informationen, die er benötigt, auf Knopfdruck“,
business-lösungen
betont Uwe Kutschenreiter, Vorstand der
oxaion ag. oxaion control arbeitet auf Basis eines Data Warehouses, in das Planzahlen und Vergangenheitswerte geladen
business-intelligence-systeme
werden. Die Auswertung erledigen OLAPWürfel (Online Analytical Processing).
Die Zielgruppe bilden Unternehmen ab 50
Mitarbeitern. Kutschenreiter bezeichnet die
Nachfrage von mittelständischen Betrieben
derzeit als sehr hoch. Sie müssen bei oxaion control mit Investitionskosten von rund
15000 Euro rechnen.
I N T E R V I E W
Dr. Christian E. Riethmüller, Geschäftsführer der Unternehmensberatung CERPOS GmbH
Im Gespräch mit Business&IT zur Frage: Worauf kommt es bei einer ERP-Software an?
(Das Gespräch führte Doreen Brumme, IT-Journalistin in Hamburg.)
Business&IT: Worauf soll ein Unternehmen bei der Wahl eines
ERP-Systems achten?
Dr. Riethmüller: Das ERP-System muss zum Unternehmen passen. Die entscheidenden Faktoren sind der Bedarf des Unternehmens, seine Größe und das zur Verfügung stehenden Budget. Die ERP-Software soll den Erfolg des Betriebes erhöhen,
etwa indem bestehende Prozesse optimiert oder neue eingeführt werden. Sie ist im Idealfall der „Taktgeber“ für eine Neuorganisation.
Business&IT: Woran erkennt man eine so genannte integrierte
ERP-Software?
Dr. Riethmüller: Von einem integrierten System spricht man,
wenn die Systemumgebung einheitlich ist, die Anwendung über
ein konsistentes Datenmodell verfügt und alle Informationen in
einer Datenbank gespeichert werden. Gleichzeitig sollte das
System aus einer Hand stammen und ohne Einzelsysteme oder
zusätzliche Excel-Anwendungen auskommen. Ebenso sollte die
Benutzeroberfläche einheitlich gestaltet und eine Anpassung an
die betrieblichen Anforderungen möglich sein.
Business&IT: Schnittstellen gibt es bei vielen ERP-Systemen
aber trotzdem.
Dr. Riethmüller: Integration wird sogar sehr häufig über Schnittstellen erreicht: Ein ERP-Hersteller koppelt seine Software mit
anderen Systemen, etwa aus den Bereichen Rechnungswesen
oder Servicemanagement. Die Unterschiede zwischen den Lösungen sind meist schon beim Blick auf die Programmoberfläche zu erkennen. Weitere Differenzen ergeben sich beim alltäglichen Umgang mit der Software.
Business&IT: Gibt es bei all diesen Lösungen Unterschiede, die
den Zugriff auf Unternehmensdaten erschweren könnten oder
gar die Qualität der Daten mindern?
Dr. Riethmüller: Ja, theoretisch könnte man von einer „Integration minderen Grades“ sprechen. Diese Meinung ist jedoch diskussionswürdig. Schließlich können auch bei einer „Integration
via Schnittstelle“ Informationen leicht ausgetauscht werden.
Hierzu gehören beispielsweise Daten wie etwa Forderungsbestände, Ein- und Ausgangsrechnungen oder der Materialeinsatz,
die zwischen Unternehmens-Software und Finanzbuchhaltung
wechseln.
26
Business&IT: Dann sollte man beim Kauf einer ERP-Lösung darauf achten, dass...
Dr. Riethmüller: ...beispielsweise die Komponenten für Produktionsplanung und -steuerung sowie dem Rechnungswesen von
ein und derselben Entwicklungsfirma stammen. Sie sollten auf
den gleichen Entwicklungs-Tools basieren. In diesem Fall kann
man auf einen hohen Integrationsgrad schließen. Allerdings gibt
es nicht viele Systeme, die diesen Nachweis erbringen können.
Business&IT: Hat ein hoher Integrationsgrad auch Nachteile?
Dr. Riethmüller: Die Fehlerquote bei der Prozessdurchführung
kann steigen, weil Vorgänge nicht mit der nötigen Disziplin und
Genauigkeit ausgeführt werden. Derartige Fehler, die etwa in
der Buchführung entstehen können, müssen korrigiert werden –
etwa durch organisierte Task Forces.
Business&IT: Also schränkt Integrität ein?
Dr. Riethmüller: Nur auf den ersten Blick. Integration beinhaltet
eben auch gewisse Restriktionen, die organisatorische Einschränkungen vermuten lassen. Aber: Ein hoher Integrationsgrad schafft Datenqualität. Dadurch können beispielsweise
komplette Funktionssequenzen abgerufen werden.
Business&IT: Dann geht die verbesserte Datenqualität mit dem
Verlust von Eigenständigkeit einher?
Dr. Riethmüller: Das ist richtig. Integration bedeutet einen Verlust an Eigenständigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Abhängigkeit untereinander: Die einzelnen Abteilungen haben weniger
Freiraum, Macht und Kompetenz.
Business&IT: Das bedeutet dann aber auch weniger Flexibilität,
nicht wahr?
Dr. Riethmüller: Auch das, aber die Einbußen kommen der Datenqualität zugute.
Business&IT: Wie viel Integration verträgt ein Unternehmen?
Dr. Riethmüller: Das herauszufinden ist ein zentrales Element von
ERP-Projekten. Meine Forderung an die Anbieter: Unternehmen
benötigen eine globale, anwenderaktive Prozessgestaltung – nicht
durch Anpassungen, sondern durch adaptierbare Parameter. Mein
Rat an die ERP-Anwender: Die Frage der Integration darf nicht zur
Aufgabe wirtschaftlicher Organisationsstrukturen führen.
Business&IT 10/2007
business-lösungen
PSIPENTA – mit Doppelstrategie am Markt
Das Berliner Software-Haus PSIPENTA entwickelt Unternehmenslösungen für Auftragsfertiger aus Bereichen wie Automotive,
Maschinen- oder Anlagenbau. Alles Branchen, deren Bedarf an Management-Informationen wächst.
„Die Anforderungen an die IT-Systeme steigen. Sie sollten in der Lage sein, alle erforderlichen Daten und Kennzahlen zu liefern“, betont Peter Dibbern, Leiter Marketing Communications und Mitglied der Geschäftsleitung bei der PSIPENTA Software
Systems GmbH. Doch nicht immer sei ein
komplettes Business-Intelligence-System
erforderlich, um die Informationswünsche
zu befriedigen. „Moderne ERP-Systeme
sind bereits mit Reporting-Funktionen ausgestattet, die sich oft durch spezielle Zusatzmodule ergänzen lassen. Damit kann
man viel erreichen – ohne allzu tief in die
Tasche greifen zu müssen.“
Erst wenn eine separate Lösung erforderlich
ist, könne es teuer werden. Die Preisspanne reiche von wenigen Tausend Euro bis
hin zu sechsstelligen Summen. „Es kommt
dabei auf die konkreten Anforderungen an,
die gestellt werden. Faktoren wie Detaillierungsgrad, Berechtigungsstrukturen und
Datenaufbereitung sind dabei entscheidend“, erklärt Dibbern.
Bei der ERP-Software PSIpenta.com setzen
die Berliner auf eine Doppelstrategie:
Neben einer Anbindung an die BI-Lösungen von Cognos stellen sie auch eigene
Tools bereit. Eine gute Vorbereitung, zu der
beispielsweise die Strukturierung der Daten
gehört, erleichtert die Implementierung.
PST Software – Kostenrechnung inklusive
PST Software ist auf Lösungen für Data
Warehouses, Business Intelligence und
Kostenrechnung spezialisiert. Im Fokus
steht der Mittelstand.
„In den letzten Jahren haben sich mittelständische Betriebe internationalisiert.
Damit sind gleichzeitig auch die Ansprüche
an die Transparenz der Geschäftsprozesse
gestiegen. Das Management erwartet heute
einen ganzheitlichen Blick auf das Unternehmen“, erläutert Andreas Fincke, Vertriebsleiter bei der PST Software & Consulting GmbH.
28
business-intelligence-systeme
„Mehr als 25 Prozent der
kleinen und mittelständischen Betriebe wollen im
Laufe des nächsten Jahres
investieren.“
Ralf Preusser, Produktmanager CRM &
BI bei der Sage Software GmbH&Co.KG
Spezielle
Einführungsvoraussetzungen
müssen die Unternehmen für die BI-Software PST-BI nicht erfüllen. Integration,
Schulung und Inbetriebnahme gehören
zum Komplettangebot, das ab ca. 15000
Euro zu haben ist. „Wichtig ist allerdings,
dass ein Mitarbeiter aus dem Controlling
das Projekt betreut“, sagt Fincke.
Schnittstellen bestehen zu gängigen kaufmännischen Lösungen, etwa von DATEV,
Oracle oder SAP. Bei der Systemintegration
greift PST auf Microsofts SQL-Technologie
zurück. 100 Mitarbeiter sind für den Vertriebsleiter eine sinnvolle Betriebsgröße für
den Einstieg.
Mit Blick auf die aktuelle Marktlage äußert
sich Fincke zurückhaltend: „Die Nachfrage
ist vorhanden, aber die Unternehmen stehen dem Thema noch kritisch gegenüber.“
Zu den Trends zählt er Prozesskostenrechnung und Planungssysteme, deren Horizont über finanzielle Aspekte hinausreicht.
„Bei Business Intelligence
geht es um einen komfortablen Einblick in die betriebliche Situation.“
Helge-Frank Zimpel, Produktmanager
bei der Sage bäurer GmbH
nager CRM & BI bei der Sage Software
GmbH & Co. KG. Das schlägt sich auch im
Preis nieder: Mit rund 1480 Euro pro Lizenz, inklusive 70 vorgefertigten Berichten
und Dashboards, gehört Sage Business Intelligence zu den günstigsten Tools.
Die Software verrichtet ihren Dienst im
Hintergrund. Als Arbeitsumgebung dient
Excel. „In unserem Zielsegment gibt es eine
steigende Nachfrage nach Reporting- und
Analysewerkzeugen zu verzeichnen. Nach
aktuellen Marktstudien wollen mehr als 25
Prozent der Betriebe im Laufe des nächsten
Jahres investieren“, hofft Ralf Preusser. Als
Sage Software –
Standardlösung fürs BI
Sage Software gehört zu den wichtigsten
Anbietern von betriebswirtschaftlichen Anwendungen im Umfeld kleiner und mittelständischer Unternehmen. Die besonderen
Anforderungen des Wirtschaftssegments
stehen traditionell im Mittelpunkt: Schnell
muss es gehen, einfach zu bedienen sein
und möglichst nichts kosten.
Was für ERP-Systeme wie die Sage Office
Line gilt, setzt das Frankfurter SoftwareHaus mit Sage Business Intelligence nahtlos fort. Die Basis der neuen Software
stammt vom britischen Spezialisten Intelligent Apps, der vor einigen Jahren übernommen wurde. Derzeit ist Sage Business Intelligence in zwei Versionen erhältlich, jeweils angepasst an die Sage Classic und an
die Office Line.
„Die ERP-Integration gehört zum Lieferumfang. Das erleichtert den Einstieg für Unternehmen“, betont Ralf Preusser, Produktma-
Sage Business Intelligence ist ein
Zusatz-Tool für Sage-ERP-Lösungen.
Vorteile der Software nennt er vor allem das
schnelle Erkennen von Abweichungen und
Zusammenhängen, die verbesserte Basis
für Management-Entscheidungen sowie die
flexiblen Analysefunktionen.
Sage bäurer – als
Zusatzpaket erhältlich
Mit den drei ERP-Systemen bäurer industry,
bäurer trade und bäurer wincarat hat die
Sage bäurer GmbH in erster Linie den gehobenen Mittelstand im Visier. Der Schwerpunkt liegt auf Fertigungsbetrieben und
Business&IT 10/2007
business-lösungen
dem technischen Handel. BI-Funktionen
können Anwender optional als Zusatzmodul hinzu buchen.
„Unsere Lösungen basieren auf den Produkten von Cognos“, verrät Helge-Frank
Zimpel, Produktmanager bei der Sage bäurer GmbH. Die steigende Nachfrage des
Mittelstands führt er vor allem auf die veränderten Rahmenbedingungen zurück.
„Business-Intelligence-Lösungen beschleunigen Entscheidungsprozesse. Unternehmen sind dadurch in der Lage, zeitnah auf
Veränderungen zu reagieren. Hinzukommen verschärfte regulatorische Auflagen,
die mehr Transparenz erfordern“, erklärt
Frank-Helge Zimpel. Wer sein Unternehmen kennt, könne eben besser auf den steigenden Kostendruck oder kürzere Produktlebenszyklen reagieren.
Einstiegslösungen beginnen bei Sage bäurer – je nach Projektumfang – bei etwa
10000 Euro. Die aktuellen Markttrends
sind für Zimpel vor allem bei der Datenvisualisierung zu suchen: „Dashboards,
Frühwarnsysteme mit Ampelfunktion oder
die Einbindung in Intranet-Portale – stets
geht es um einen komfortablen Einblick in
die betriebliche Situation.“
SAS Deutschland – auf
die Großen zugeschnitten
Der US-Anbieter SAS ist mit einem Umsatz
von 1,9 Milliarden US-Dollar nach eigenen
Angaben der weltweit größte BusinessIntelligence-Anbieter. Zur Zielgruppe zählen vor allem der gehobene Mittelstand
und große Unternehmen ab einem Umsatz
von 400 Millionen Euro.
BI
–
EIN
business-intelligence-systeme
„Vor allem international
agierende Unternehmen
sehen sich mit wachsenden Datenmengen konfrontiert.“
„Wenn feststeht, welche
Informationen benötigt
werden, lässt sich die Lösung exakt aufs Unternehmen zuschneiden.“
Jörg Petzhold, Program Manager
Enterprise Intelligence bei der SAS
Institute GmbH
Elke Bretterbauer, Produktmanagerin
für den Bereich Rechnungswesen bei
der SBS Software GmbH
SAS setzt auf Branchenlösungen, etwa für
Industrie, Finanzwirtschaft oder Handel.
Die Basis ist die SAS9 Enterprise-Intelligence-Plattform.
„Die entscheidende Frage ist heute: Wie
schnell kann das Management Daten konsolidieren, um verlässliche Prognosen zu
erstellen? Vor allem international agierender Unternehmen sehen sich mit wachsenden Datenmengen aus den unterschiedlichsten Quellen konfrontiert“, stellt Jörg
Petzhold, Program Manager Enterprise Intelligence bei der SAS Institute GmbH, klar.
Das Ziel sei es, schnell und zuverlässig auf
Daten zugreifen zu können.
Im SAS-Portfolio übernimmt das SAS PremiumReporting diese Aufgabe, wobei Anwender auch weiterhin mit Microsoft Excel
arbeiten können. „Die SAS9-Plattform lässt
sich in das bestehende Systemumfeld einbinden“, unterstreicht Petzhold. Schnittstellen existieren beispielsweise zu Unternehmens-Anwendungen von SAP oder Oracle.
In Sachen Visualisierung können Unternehmen wählen zwischen Charts, Frühwarnsystemen mit Ampelfunktion, ControllingPortalen oder der Aufbereitung in dynamischen „Daten-Videos“. Im Hinblick auf die
Mindestgröße will sich Petzhold nicht fest-
BEGRIFF,
Unternehmen, die mit einer integrierten ERP-Lösung arbeiten, verfügen über strukturierte Daten in einer zentralen Datenbank. In diesem Fall lässt sich die Business-Intelligence-Lösung per Schnittstelle verknüpfen. Die Anwender fragen dann Informationen in Form
von Reports ab, die aus der ERP-Datenbasis erstellt werden. Ein
derartiges Zusammenspiel ist inzwischen bei vielen ERP- und BIAnbietern zu finden, die ihre Produkte aufeinander abgestimmt
haben.
Sind hingegen tiefgehende Datenanalysen gefragt, ist die Realisierung aufwändiger. Gleiches gilt, wenn die Informationen aus unterschiedlichen Töpfen stammen. Das ist beispielsweise häufig der
Fall, wenn Fusionen zu einer bunten IT-Landschaft geführt haben.
30
ZWEI
legen: „Es gibt auch Drei-Mann-Betriebe,
etwa im Internet-Handel, die ungeheure
Datenmengen bewegen.“
SBS Software – BusinessLösungen wachsen mit
Die SBS Software GmbH ist auf Lösungen
für Finanzbuchhaltung, Warenwirtschaft
und Lohnabrechnung spezialisiert. Kleine
und große Unternehmen aller Wirtschaftszweige sind angesprochen. Themen wie
Reporting und Business Intelligence gehören zu den Steckenpferden des Anbieters.
Entsprechende Funktionen sind etwa beim
Management Cockpit oder der Balanced
Scorecard zu finden.
Zu den optionalen Zusatzmodulen gehören
die Programmerweiterungen SBS Analysis
und SBS Reporting. Beide Tools basieren
auf einem Data Warehouse und versetzen
Unternehmen in die Lage, betriebsspezifische Auswertungen schnell und flexibel
durchzuführen. „Dabei lassen sich nicht
nur alle SBS-Anwendungen, sondern bei
Bedarf auch externe Applikationen einbinden“, erklärt Elke Bretterbauer, Produktmanagerin für den Bereich Rechnungswesen
bei der SBS Software GmbH.
VERFAHREN
Vor jeder Analyse müssen die Daten dann erst extrahiert, bereinigt
und in ein einheitliches Format überführt werden.
Die Verknüpfung von BI-Funktionen und ERP-Daten übernimmt in
diesem Fall ein Data Mart. Als Datenspeicher des BI-Systems enthält er die wichtigsten Dimensionen eines Betriebes. Hierzu gehören etwa in der Fertigung die Faktoren Zeit, Produkte, Umsatz,
Kosten oder Bruttogewinn.
Aufwändiger als ein Data Mart, aber sinnvoll für schnelle Analysen
ist der Aufbau eines Data Warehouses. Dabei werden Analysen interaktiv vom Anwender angestoßen. Die Ergebnisse liefert das
System als leicht verständliche Grafik
Quelle: Infor
Business&IT 10/2007
„Mit Business Intelligence
fallen Liquiditäts-Engpässe
oder Umsatzeinbrüche
sofort auf.“
Armin Hedwig, Produktmanager Business Intelligence bei der SoftM AG
hört der hohe Umfang standardisierter Reports, der in verschiedenen Cockpits untergebracht ist. Diese gibt es beispielsweise
für den Bedarf von Finanzbuchhaltung, Einkauf oder Vertrieb.
„Der entscheidende Vorteil von BusinessIntelligence-Systemen ist die Überwachung
relevanter Kennzahlen. Liquiditäts-Engpässe oder Umsatzeinbrüche fallen sofort auf“,
erklärt Armin Hedwig, Produktmanager
Den großen Vorteil der eigenen Lösungen
sieht sie in der einfachen Erweiterbarkeit.
„Unser Kunden können mit den integrierten
Analysewerkzeugen starten und mit steigendem Bedarf die Zusatzmodule einsetzen.“
Elke Bretterbauer empfiehlt, sich vor der
Konzeption des Business-IntelligenceSystems eingehend mit dem Thema zu befassen. „Wenn feststeht, welche Informationen benötigt werden, kann die Lösung
exakt auf die Bedürfnisse des jeweiligen
Unternehmens zugeschnitten werden.“ Generell sei der Bedarf der Unternehmen
hoch. Schließlich würden erst qualifizierte
Informationen den Weg für die richtigen
strategischen Entscheidungen frei machen.
SoftM – auch für kleine
Betriebe geeignet
Als Ergänzung zu den ERP-Systemen SoftM
Suite und Semiramis empfiehlt die SoftM
AG ihren Anwendern den SoftM BI-Navigator. Die BI-Lösung arbeitet eigenständig
und zapft die Datenquellen von Drittanbietern an. Zu den besonderen Merkmalen ge-
Data Warehouse, in dem die Daten aus angrenzenden Anwendungen eingelesen werden. Es basiert auf Microsoft SQL Server
Analysis Services, was die Kompatibilität
zu vielen betriebswirtschaftlichen Anwendungen gewährleistet. Ein ausgefeiltes Berechtigungskonzept sorgt für den notwendigen Datenschutz.
Eine Zielgruppe nennt Armin Hedwig nicht:
„Der BI-Navigator ist auch für kleine Betrie-
Weblösungen wie
das ControllingPortal von IFS
geben dem Management Einblick
in die Unternehmenssituation –
von jedem Ort aus.
Business Intelligence bei der SoftM AG. Auf
diese Weise könne man Unternehmen optimal steuern.
Statt auf Zahlenfriedhöfe setzt der SoftM BINavigator vor allem auf grafische Elemente,
wie etwa die Darstellung von Kennzahlen
als Kurven. Die Basis der Software ist ein
be geeignet.“ Vorgefertigte Lösungen seien
bereits für rund 4000 Euro realisierbar. Ein
wichtiges Zukunftsthema ist für den Produktmanager das Corporate Performance
Management. Dabei wird der Unternehmenserfolg anhand der Geschäftsprozesse
sichtbar.
business-lösungen
business-intelligence-systeme
„Unternehmens-Informationen sind nicht mehr
eine Holschuld der Mitarbeiter, sondern eine Bringschuld der IT.“
„Klare Zugriffshierarchien
erleichtern die Implementierung.“
Marco Mancuso, kaufmännischer
Geschäftsführer der SOU Systemhaus
GmbH & Co. KG
Klaus Rüth, Leiter Partner Management bei der Step Ahead AG
SOU Systemhaus – Simulationen hoch im Kurs
Das SOU Systemhaus ist mit der Unternehmenslösung sou.Matrixx am ERP-Markt
vertreten. Für Business-Intelligence-Aufgaben liefert SOU das Zusatzmodul sou.Matrixx_BI bei Bedarf mit aus.
„Wegen der Plattform-Unabhängigkeit und
des modularen Aufbaus unserer Software
lassen sich externe Anwendungen leicht integrieren“, erklärt Marco Mancuso, kaufmännischer Geschäftsführer der SOU Systemhaus GmbH & Co. KG. Zur Zielgruppe
zählen vor allem mittelständische Unternehmen. Die Mindestgröße für den Einsatz
von BI-Anwendungen liegt nach Einschätzung von Marco Mancuso bei etwa zehn
Mitarbeitern. Die Einführungskosten belaufen sich im Schnitt auf rund 15000 Euro.
„Wichtig sind die Vorarbeiten. Eine Berechtigungshierarchie sollte den Zugriff auf Ana-
lysen und Reports regeln“, erklärt Mancuso.
Das würde eine sichere und schnelle Implementierung gewährleisten. Mit Blick auf die
Datenaufbereitung ermöglichen Szenarien
und Simulationen eine vorausschauende
Unternehmenssteuerung. Doch auch klassische Berichte wie etwa ABC-Analysen würden angesichts hoher Datenbestände immer
häufiger mit BI-Lösungen erstellt.
Step Ahead –
integriertes BI-Modul
„Im Mittelstand steigt die Komplexität des
Geschäftsbetriebes. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, reichen Intuition
und Erfahrung einfach nicht mehr aus“,
stellt Klaus Rüth, Leiter Partner Management bei der Step Ahead AG, klar. Zu den
Vorteilen einer BI-Lösung zählt er vor allem
die Datentransparenz, die Entscheidungen
beschleunigt und Schwachstellen aufdeckt.
ACHTUNG,
KOSTENFALLE!
Viele Unternehmen tappen bei der Wahl ihres ERP-Systems in eine
Kostenfalle. Sie wählen eine Lösung aus, die zwar ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht, aber künftigen Anforderungen nicht standhalten kann. Die Folge: Die Unzufriedenheit über das ERP-System
wächst so lange, bis eine neue Lösung implementiert wird. Das verursacht erneut hohe Kosten – der Kreis schließt sich. Dabei ist die Situation nicht ausweglos, wenn vorab einige Punkte beachtet werden.
Den Markt identifizieren
Viele Unternehmen arbeiten in einem dynamischen Markt, dessen
Zyklen oft nur wenige Monate dauern. Sie sollten daher Entwicklungstendenzen frühzeitig identifizieren und Aspekte wie Reorganisation, Fusionen oder Akquisitionen gedanklich im Vorfeld durchspielen. Die IT-Infrastruktur sollte flexibel genug sein, um auf diese
Veränderungen zu reagieren.
Bedürfnisse kennen
ERP-Systeme betreffen das Unternehmen in seiner Gesamtheit:
Um sich für das richtige System entscheiden zu können, müssen
32
„Business Intelligence ist weniger eine
Frage der Unternehmensgröße, sondern vor
allem eine Frage der Ziele, die damit erreicht werden sollen.“
Anwender des ERP-Systems Steps Business
Software können hierfür auf das Zusatzmodul Steps OLAP zurückgreifen, das auf
Basis von Microsoft SQL Server Analysis
Services läuft. Die lückenlose Integration in
das ERP-Umfeld und vordefinierte OLAPWürfel für Auswertungen erleichtern den
Start und die tägliche Arbeit mit der Programmerweiterung.
Als Auswertungswerkzeug dient Microsoft
Excel oder der Microsoft Data Analyzer.
„Für Anwender fallen lediglich Zusatzkosten von rund 100 Euro pro Arbeitsplatz an.
Der aufwändige Aufbau eines Data Warehouses ist nicht erforderlich“, betont Rüth.
Das erleichtere die schrittweise Einführung
von Business Intelligence in den verschiedenen Fachabteilungen. „UnternehmensInformationen sind dann nicht mehr eine
Holschuld der Mitarbeiter, sondern werden
zu einer Bringschuld der IT“, erklärt Klaus
Rüth die veränderte Sichtweise.
Das Verfahren habe auch technische Vorteile: Durch die Auslagerung des Reportings
auf eine weitere Datenbank wird die Performance des operativen Systems nicht beeinträchtigt – ganz gleich, wie viele Auswertungen parallel abgerufen werden.
deshalb sämtliche wesentlichen Geschäftsprozesse bekannt sein.
Detaillierte Szenarios helfen dabei, auch künftige Anforderungen
zu definieren.
Zusammenhänge wahrnehmen
In dynamischen Märkten gibt es vor allem drei Herausforderungen,
die für ERP-Systeme kritisch sind: die Informationsanforderungen,
die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur. Sie hängen
unmittelbar zusammen und können sich täglich ändern. Hierauf
muss eine ERP-Anwendung vorbereitet sein.
Externe Beratung
Bei der Software-Auswahl greifen viele Unternehmen auf externe
Berater zurück. Oftmals stehen diese jedoch in einem Interessenkonflikt, weil sie mögliche Folgegeschäfte gewinnen wollen. Um die
Beratungskosten zu minimieren, sollte das Unternehmen nach der
Implementierung in der Lage sein, das ERP-System eigenständig zu
warten und zu modifizieren.
Informationen: Agresso GmbH, www.agresso.de
Business&IT 10/2007
business-lösungen
SUMMIT – Komplettlösung fürs Unternehmen
Die SUMMIT IT CONSULT GmbH ist auf
Unternehmenslösungen für mittelständische
Betriebe spezialisiert. Lothar Steyns, geschäftsführender Gesellschafter bei SUMMIT, weiß, dass eine ERP-Software in Sachen
Controlling oft nicht genügt: „Selbst ausgefeilte Systeme sind häufig nicht in der Lage,
existenzielle betriebswirtschaftliche Fragen
fundiert zu beantworten.“ Deshalb sei eine
Ergänzung durch spezielle Business-Intelligence-Lösungen in vielen Fällen sinnvoll.
SUMMIT Control arbeitet auf Basis eines
Data Warehouses. Die Daten werden aus
verschiedenen Quellen konsolidiert und
business-intelligence-systeme
Lothar Steyns, geschäftsführender
Gesellschafter bei der SUMMIT IT
CONSULT GmbH
vierstelligen Summe kalkuliert werden.“
Entscheidend sei die Datentransparenz. Mit
Hilfe von Simulation und Planung seien
Zielabweichungen sehr viel besser zu erkennen. Wichtig sei vor allem die Aufbereitung
der vielschichtigen Daten. Zu Recht gehören
Management-Cockpits heute zum Standard.
Statt die Zeit mit
Routineaufgaben
zu verbringen, können Controller mit
Business-Intelligence-Lösungen
das Unternehmen
effizient steuern.
Foto: Infor
den Anwendern in der gewünschten Form
zur Verfügung gestellt. „Gerade für Mittelständler ist die Unterstützung durch ein
ganzheitliches Management-Informationssystem wichtig, um den Betrieb erfolgreich
durch konjunkturelle Schwankungen zu
steuern. Damit verbessert sich beispielsweise auch die Bewertung beim Basel-IIRating der Banken“, sagt Steyns.
Gewünscht werden in den meisten Fällen
vorgefertigte Standardlösungen, die schnell
einzuführen sind. SUMMIT Control enthält
deshalb Schnittstellen zu allen gängigen
kaufmännischen Anwendungen.
Der Einführungsaufwand hängt nach Einschätzung von Steyns vor allem vom Projektumfang ab: „Für einzelne Unternehmensbereiche wie dem Personalwesen sind
Business-Intelligence-Lösungen bereits für
wenige Tausend Euro realisierbar. Soll hingegen das gesamte Unternehmen eingebunden werden, muss mit einer niedrigen
34
„Der Einsatz spezieller Lösungen lohnt sich bereits,
wenn sich der Nutzwert im
niedrigen fünfstelligen Bereich bewegt.“
„Mit Business Intelligence
verbessert sich die Bewertung beim Basel-IIRating der Banken.“
Synergetics –
Business Infotainment
Synergetics mischt mit dem Business Performance Management System ControllingButler am Markt für BI-Lösungen mit. Die Software ist vor allem auf die finanzwirtschaftlichen Aspekte der Unternehmenssteuerung
ausgerichtet und umfasst neben Bilanz und
BWA beispielsweise auch eine Liquiditätsrechnung. Mit Szenarien können Unternehmen die künftige Geschäftsentwicklung
spielerisch vorwegnehmen, was kritische
Entscheidungen vereinfacht. Reports, Grafiken und Strukturen sind Teil der Software
und müssen nicht aufgebaut werden.
„Bereits kurz nach der Installation können
kaufmännische Geschäftsführer, die in der
Regel IT-Laien sind, aktuelle Zahlen abrufen“, verspricht Dr. Stefan Eckstein, geschäftsführender Partner der Synergetics MIC
GmbH. Die Hilfe der IT-Abteilung ist beim
Dr. Stefan Eckstein, geschäftsführender Partner der Synergetics MIC GmbH
Reporting dann nicht mehr erforderlich. Die
einfache Bedienung des ControllingButler
wirke sich nicht nur auf die Bedienführung
aus, sondern auch auf die Administration.
Zur Frage, wann sich der Einsatz einer BILösung auszahlt, meint Dr. Eckstein: „Eine
spezielle Lösung lohnt sich immer dann,
wenn sich der Nutzwert im niedrigen fünfstelligen Bereich bewegt.“ Die finanzielle
Einstiegsbarriere beziffert er auf ca. 5000
Euro. Dabei sollten Anforderungen und
Ziele vorab präzisiert werden. „Vor allem
mittelständische Betriebe legen viel Wert
auf Standardisierung und ein optimales
Kosten-Nutzen-Verhältnis.“
ControllingButler besitzt Schnittstellen zu
DATEV, FibuNet und Microsoft Dynamics
NAV. Ebenso einfach lassen sich SQL-basierende Anwendungen anbinden. Mit
Blick auf die aktuellen Trends erklärt Dr.
Eckstein: „Selbstlaufende Animationen und
zusätzliche Dimensionen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das Reporting ist auf
dem Weg zum Infotainment.“
Fazit
Business-Intelligence-Lösungen konsolidieren Firmendaten aus mehreren Quellen,
entlasten die operativen Systeme und – was
am wichtigsten ist – sie stellen die Ergebnisse in konsumfreundlicher Form bereit.
Frühwarnsysteme mit Ampelfunktionen, Tachometern oder animierten Charts sind
eben schneller zu verstehen als unübersichtliche Mammut-Tabellen.
Ermutigend: Die schöne neue Zahlenwelt
ist kein Eldorado privilegierter Großkonzerne mehr. Die Software-Industrie hat inzwischen günstige Einstiegspakete für kleine
und mittelständische Unternehmen in
petto. Die Rentabilität ist positiv zu bewerten: Angesichts der ersparten Arbeitszeit
durch die wegfallende Konsolidierung und
Aufbereitung der Daten ist zu erwarten,
dass sich Business-Intelligence-Projekte
schnell rechnen.
tf
Business&IT 10/2007
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