Empfehlung zur Blütenbehandlung im Winterraps

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Pflanze
BAUERNBLATT l 11. April 2015 ■
Pflanzenschutz aktuell: Sclerotinia
Empfehlung zur Blütenbehandlung im Winterraps
Aktuell präsentiert sich der Winterraps in einem guten Zustand. Aber
Vorsicht,aufeinigenFlächentäuscht
das äußere Erscheinungsbild. Das
zeigt ein Blick auf die Wurzel. Zwar
hat der milde Winter dafür gesorgt,
dass die durch die Kleine Kohlfliege
vorgeschädigten Pflanzen neue
Wurzeln bilden konnten. Allerdings
können diese Wurzeln die Aufgabe
der Pfahlwurzel nicht voll ersetzen.
Fehlende Standfestigkeit und eventuelle Frühjahrstrockenheit können
Folgeschäden verursachen. Solche
Flächen werden keine Höchsterträgemehrerzielen.Umsowichtigerist
es, den Raps phytosanitär abzusichern. Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum) ist die vergangenen Jahre nur geringfügig aufgetreten, aber Krankheiten wie Alternaria oder Botrytis waren zum Teil in
den Beständen vorhanden.
Im vergangenen Jahr wurde die
Vollblüte aufgrund des frühen Vegetationsstarts schon um den 20. bis 30.
April erreicht. Dieser Zeitraum war
geprägt durch warmes, trockenes
Wetter. Die durch Tau verursachte
Feuchtigkeit in den Blattachseln war
für eine erfolgreiche Infektion vielerorts nicht ausreichend. Somit reiht
sich auch 2014 – bis auf wenige Ausnahmen – in die lange Riege der
Nichtbefallsjahre ein. Unterschätzen
darf man Sclerotinia deswegen aber
nicht, denn gerade die intensiven
Rapsanbaugebiete Schleswig-Holsteins sind aufgrund der Fruchtfolge
und der klimatischen Gegebenheiten für die Krankheit prädestiniert.
Die Spritzung ist und bleibt eine vorbeugende Versicherungsmaßnahme, da die Infektionsbedingungen
und der weitere Befallsverlauf nicht
100%ig abgeschätzt werden können und etwaige Symptome erst viel
später auftreten.
Parzellenversuche mit Dropleg-Düsen.
schon zwei bis drei Wochen nach erfolgter Infektion in der Blüte vergangen. Aus kleinen seitlichen Flecken werden stängelumfassende
größere Abschnitte. Der Pilz breitet
sich zunehmend nach unten aus
Wie erkennt man
Sclerotinia?
Treten erste Symptome in Form
von weißlichen Flecken auf, sind Infektionsbeginn in Blattachseln.
und zerstört weitere Leitungsbahnen der Rapspflanze. Stängel und
Schoten oberhalb der Infektionsstelle gelangen in eine Notreife, die
zu erheblichen Ertragsverlusten
führen kann. Schneidet man an den
Infektionsstellen die Pflanze auf, so
findet man, häufig von einem Pilzmyzel umgeben, kleine hellgraue,
später schwarze unregelmäßig geformte Sklerotien. Bei der Ernte gelangen diese über die Stoppel in
den Boden.
Wie erfolgt die Infektion
mit Sclerotinia?
Die Dauerorgane des Pilzes, die
Sklerotien, können bis zu zehn Jahre im Ruhezustand überdauern und
erst bei günstigen Bedingungen
keimen. Das erklärt auch das mögliche Auftreten der Krankheit nach
jahrelanger Befallslosigkeit. Die
Sklerotien, die sich in der obersten
Bodenschicht (bis 5 cm) befinden,
keimen bei Bodentemperaturen
von 7 °C bis 11 °C. Die sich entwickelnden Apothezien (Fruchtschüsseln) sind orange bis hellbraun mit
einem Durchmesser von 5 bis
16 mm. Die Apothezien enthalten
Sporen, die durch Abschleudern
und anschließende Windverbreitung auf die Rapspflanzen (Blattachseln) gelangen. Abgefallene
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■ BAUERNBLATT l 11. April 2015
Abbildung: Resistenzsituation Kohlschotenrüssler
2005 bis 2014 (N = 230)
(Quelle: U. Heimbach, JKI, geändert)
Blütenblätter, die dort hängen bleiben, bieten bei Feuchtigkeit optimale Bedingungen für eine Infektion. Für die Keimung der Sporen ist
hohe Luftfeuchtigkeit mit einer
Blattnässedauer von 16 bis 24 Stunden nötig. Eine erfolgreiche Infektion benötigt Temperaturen von
zirka 20 °C. Befallsbeginn ist dann
meistens an der Ansatzstelle eines
Blattes oder eines Seitentriebs im
mittleren Stängelabschnitt. Von
dort wächst der Pilz in die Leitungsbahnen der Pflanze.
Ein zweiter Infektionsweg kann
über die Myzelbildung gekeimter
Sklerotien im Boden erfolgen.
Wenn das Myzel in Kontakt mit der
Rapswurzel gelangt, werden die
Pflanzen direkt befallen.
Sklerotien im Stängel.
Wie kann Sclerotinia
bekämpft werden?
Ein Blick in die Liste des Bundessortenamtes zeigt, dass die überwiegend im Anbau befindlichen
Sorten mit der Note 5 (mittel anfällig) oder 6 (mittel bis stark anfällig) eingestuft sind. Stark anfällig
(Note 7) sind die Halbzwerghybriden, die stärker und tiefer verzweigt sind als die normalen Hybrid- oder Liniensorten. Hier spielt
der kürzere Infektionsweg eine
Rolle. Dieses Phänomen kann auch
durch den Wachstumsreglereinsatz erzielt werden.
Zur Optimierung des Fungizideinsatzes in der Vollblüte führt der
amtliche Pflanzenschutzdienst seit
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Pflanze
BAUERNBLATT l 11. April 2015 ■
Sklerotien gelangen nach der Ernte durch die anschließende Stoppelbearbeitung in den Boden, wo sie sehr lange überdauern können.
Befallene Pflanzen leuchten als Stoppelreste im geernteten Bestand.
Fotos: Manja Landschreiber
wie Lage des Rapsschlages, Intensität des Rapsanbaus und eventueller
Befall in vorigen Jahren spielen eine
Rolle. Der Behandlungszeitpunkt
während der Rapsblüte muss möglichst nahe am Infektionszeitpunkt
liegen. Bei feuchten Bedingungen
sollten Produkte mit hoher Wirkungssicherheit (zum Beispiel Cantus Gold, Propulse, Custodia) appliziert werden. Bei trockenen Bedingungen können auch preisgünstigere Lösungen angewendet werden.
Neben einem Fungizideinsatz in
der Blüte kann der Sklerotiendruck
im Boden auch durch das biologische Präparat Contans WG reduziert werden. Contans WG besteht
aus dem Bodenpilz Coniothyrium
minitans, der die im Boden befindlichen Sklerotien befällt und abtötet. Wichtig ist allerdings ein regelmäßiger Einsatz mehrmals in der
Fruchtfolge. Contans WG kann eine
entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Wurzelinfektionen
spielen (Myzelbildung), da diese
durch die Vollblütenfungizide nicht
verhindert werden.
Jahren Versuche durch. Im Jahr
2014 wurde an zwei Standorten
ein Versuch durchgeführt. Im
Durchschnitt wurden 1,4 dt/ha
Mehrertrag erzielt, an beiden
Standorten ohne den Einfluss
durch die Krankheit Weißstängeligkeit. Erzielte Mehrerträge bei
keinem oder nur geringem Krankheitsdruck lassen sich auf Nebeneffekte wie Reduzierung der Rapsschwärze (Alternaria) und Erhöhung der Platzfestigkeit der Schoten zurückführen.
Für die Praxis steht eine Vielzahl
von Präparaten zur Verfügung. Bei
großem Behandlungsumfang sind
bienenungefährliche Mittel und
Kombinationen klar im Vorteil (B4).
Empfehlungen
zum Pflanzenschutz
Das Auftreten von Weißstängeligkeit ist sehr stark witterungsabhängig. Trockenheit während des
Blühzeitraums sorgt für ein geringes Befallsniveau. Aber es ist nicht
nur die Feuchtigkeit entscheidend,
auch schlagspezifische Faktoren Bienenschutz hat oberste Priorität.
Tipps für den Praxiseinsatz
● Eine gleichmäßige Benetzung
und Durchdringung des Bestandes
sind Grundvoraussetzungen für
eine ausreichende Wirkung. Nicht
nur die Blüten benetzen, sondern
auch bis zu den Blattachseln vordringen.
● Nicht am Wasser sparen. Eine
Wasseraufwandmenge von mindestens 300 l/ha wählen.
● Fahrgeschwindigkeit anpassen,
die Spritzflüssigkeit muss den Be-
stand auch durchdringen können
(maximal 5 bis 6 km/h).
● Der optimale Behandlungstermin ist nach wie vor das Stadium
EC 65 (Vollblüte = 50 % der Blüten
am Haupttrieb geöffnet, erste Blütenblätter fallen ab). Frühere Behandlungstermine
minimieren
zwar die Fahrspurverluste, die
Dauerwirkung der Fungizide ist in
der Regel aber nicht ausreichend.
Zu späte Behandlungen können
gesetzte Infektionen nicht mehr
heilen.
● Um Fahrspurverluste so gering
wie möglich zu halten, sollte
abends behandelt werden (trockene Bestände, höhere Elastizität).
● Bei feuchter Witterungslage
während der Blüte (ähnlich 2010)
sollten die leistungsstärksten Fungizide, zum Beispiel Propulse, Symetra Custodia, Cantus Gold zum
Einsatz kommen; keine Aufwandmengen reduzieren!
● Gestaltet sich die Wetterlage
trocken, können zur Absicherung
preisgünstigere Mischungen eingesetzt werden.
● Veränderte Bienenschutzauflagen bei Mischungen von Fungiziden und Insektiziden beachten.
● Routinemäßiges Zumischen eines Insektizides unterlassen.
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Rapsglanzkäfer und ihre Larven werden in der Blüte von Biscaya erfasst.
Kombination mit einem
Insektizid notwendig?
Spezielle Angebote der Industrie
und des Handels, die sogenannten
„Packlösungen für die Vollblüte“,
helfen dem Landwirt einerseits in einer arbeitsintensiven Zeit, suggerieren ihm allerdings die Notwendigkeit des Zusatzes von Insektiziden in
der Vollblüte. Ist dieser Zusatz aber
immer zwingend notwendig? Beim
Kohlschotenrüssler führte die hohe
Behandlungsquote mit Pyrethroiden zu Problemen in der Bekämpfung. Beim bundesweiten Resistenzmonitoring, in das auch Proben aus
Schleswig-Holstein
eingeflossen
sind, wurde Pyrethroidresistenz mit
einer relativ großen Verbreitung in
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern festgestellt. Das
Prekäre daran ist, dass sich dabei kei-
Vollblüte.
ne Unterschiede zwischen Klasse-Iund Klasse-II-Pyrethroiden zeigten.
Die alleinige Alternative für eine Behandlung ist dann Biscaya. Der Kohlschotenrüssler für sich alleine macht
kaum nennenswerten Schaden, allerdings ist er der Wegbereiter für die
Kohlschotenmücke, die aufgrund ihrer zahlenmäßig hohen Eiablage viel
größeren Schaden verursacht. Die
Kohlschotenmücke muss in den Rapsbestand zufliegen, sodass kleine, geschützt gelegene Schläge besonders
gefährdet sind. Vorsicht ist bei Rapsfeldern geboten, wo im Vorjahr auf
einem benachbarten Rapsschlag starker Befall festgestellt wurde. Der Zuflugsweg in den aktuellen Raps ist
dann kurz. Warmes, windstilles Wetter würde unter diesen Umständen
dann eher zu einer Behandlungsentscheidung führen. Um die Resistenzsituation allerdings nicht noch weiter
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zu verschärfen, sollte eine prophylaktische Beimischung unbedingt unterbleiben.
Der Bienenschutz hat
oberste Priorität
Blühender Raps ist für Honigbienen äußerst attraktiv, sodass der Bienenschutz oberste Priorität besitzt.
Ist für die Vollblütenspritzung die
Notwendigkeit des Insektizideinsatzes gegeben, sollte die Mischung aus
Fungizid und Insektizid bienenungefährlich sein (B4). Biscaya bleibt mit
allen Fungiziden bienenungefährlich (B4). Kommen dennoch Pyrethroide zum Einsatz, muss die Veränderung der Einstufung der Bienengefährlichkeit vom Soloprodukt zu
Mischungen unbedingt beachtet
werden (siehe Tabelle). Zu bedenken
ist weiterhin, dass das B4-Insektizid Randbehandlung mit Biscaya bekämpfte hier die Larven des Rapsglanzkäfers.
Tabelle: Fungizide zur Blütenbehandlung in Winterraps – Auflagen
Folicur
(NT 101)
Orius
Matador
(T = giftig)
Mirage 45 EC
Ortiva
Tebuconazol 200
Triadimenol 75
+ Tebuconazol 225
Prochloraz 450
Azoxystrobin 250
1,5
1,5
1,5
1,0
1,0
1,0
2,0
1,5
1,5
1,0
max. Anwendung in der
Kultur bzw. je Jahr
Randstreifen
in m
bei > 2 %
Hangneigung
B4
B4
B4
B4
B4 B2
B4 B2
B2
B2
10
5
5
5
5
x
x
x
-
2x
1x
1x
B4 B4
B4 B4
B4 B4
B1
B4
B1
B2
B4
B2
B2 B2
B4 B2
B2 B2
B2
B2
B2
5
5
5
5
x
5
5
x
x
x
x
x
-
Weißstängeligkeit,
Alternaria
Weißstängeligkeit
ES 59-69
2x
B4 B4
B1
B2
B2 B2
B2
5
5
x
x
-
bis ES 65
1x
B4 B4
B1
B2
B2 B2
B2
10
5
5
x
-
Weißstängeligkeit,
Alternaria
Weißstängeligkeit
Weißstängeligkeit
ES 63-65
2x
B4 B4
B1
B2
B2 B2
B2
15
10
5
5
NW 701 (10 m)
ES 65-66
ES 65-66
2x
2x
B4 B4
B4 B4
B1
B1
B2
B2
B2 B2
B2 B2
B2
B2
10
10
5
5
5
5
x
x
NW 701 (10 m)
NW 701 (10 m)
Weißstängeligkeit
Weißstängeligkeit,
Alternaria
Weißstängeligkeit
Weißstängeligkeit,
Alternaria
Weißstängeligkeit
ES 65-66
ES 61-69
ES 51-69
ES 65-66
ES 57-69
1x
1x
B4 B4
B4 B4
B1
B4
B2
B4
B2 B2
B4 B2
B2
B2
10
5
5
x
5
x
x
x
-
Trebon 30 EC
B4 B4
B4 B4
Mavrik*
1x
2x
Biscaya*
Weißstängeligkeit
ES 60-69
Weißstängeligkeit,
ES 57-69
Alternaria
Weißstängeligkeit ab ES 65-66
Weißstängeligkeit
ES 65-66
Weißstängeligkeit
ES 61-65
solo
Standard
Flamenco FS
1,0
0,5
Abstand in m
zu Oberflächengewässern
Bulldock, Fury 10 EW,
Sumicidin A.,
Shock Down, Decis fl.
Efilor
Picoxystrobin 250
Boscalid 200 +
Dimoxystrobin 200
Metconazol 60
Thiophanatmethyl 500
Tebuconazol 200
+ Azoxystrobin 120
Metconazol 60
+ Boscalid 133
Prochloraz 174
+ Fluquinconazol 54
Tebuconazol 250
Bienenschutzauflagen
in Mischung mit
Karate Zeon*, Trafo WG*,
Fastac Super Contact*,
Kaiso Sorbie*
Caramba
Cercobin FL.
Custodia
Stand: 14.1.2015
Indikationen
Nexide*, Mospilan*,
Danjiri*
Acanto
Cantus Gold
Wirkstoffe und
-gehalte
in g/ml pro l/kg
Einsatztermin Kultur
(lt. Zulassung)
Präparate
(Auswahl)
max. zugelassene Aufwandmenge in l bzw. kg/ha
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Abdriftminderung
50% 75% 90%
B4 B2
B2
5
x
x NW 705 (5 m)
x
Prothioconazol 250
0,7
1x
B4 B4 B1
B4
B2 B2
B2
5
x
x
x
Prothioconazol 125
1,0
1x
B4 B4 B1
B2
+ Fluopyram 125
B2 B2
B2
5
x
5
x
Prosaro
Prothioconazol 125
1,0
ES 65-66
1x
B4 B4 B1
B2
+ Tebuconazol 125
Symetra**
Azoxystrobin 200
1,0
Weißstängeligkeit
ES 61-69
1x
B4 B4 B4
B4
B4 B2
B2
5
5
5
x
(T = giftig)
+ Isopyrazam 125
x = keine Anwendung in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern.
In Schleswig-Holstein ist die neue Länderregelung nach § 38a Landeswassergesetz zu beachten. Es gilt der länderspezifische Mindestabstand von 1 m.
Alle Präparate außer Folicur (NT 101) haben keine Abstandsauflagen zu Saumbiotopen (NT-Auflagen).
* NN 410 = Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten eingestuft. Anwendungen des Mittels in die Blüte sollten vermieden werden oder insbesondere
zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden erfolgen.
** NG342-1
B 4 = nicht bienengefährlich
B 2 = Anwendung nur nach Ende des täglichen Bienenfluges bis 23 Uhr
B 1 = bienengefährlich (NB6612)
Diese Tabelle ersetzt nicht die genaue Beachtung der Gebrauchsanleitung!
Proline
Propulse
■ BAUERNBLATT l 11. April 2015
Anstatt schwarzer Rapskörner findet man hier die Larven der Kohlschotenmücke.
Empfehlung (Beispiele)
0,5 l/ha Cantus Gold
1,0 l/ha Custodia
1,0 l/ha Propulse
0,5 + 0,5 l/ha Efilor + Cercobin Fl.
(zum Beispiel Biscaya) die Kennzeichnungsauflage NN 410 erhalten
hat. Die Auflage lautet: „Das Mittel
wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten eingestuft. Anwendungen des Mittels in
die Blüte sollten vermieden werden
oder insbesondere zum Schutz von
Wildbienen in den Abendstunden
erfolgen.“ Das heißt, ist die Notwendigkeit eines Insektizideinsatzes in
der Blüte gegeben, sollte dieser in
den Abendstunden erfolgen.
Weitere Informationen zu den
Auflagen der Fungizide und auch
der Insektizide finden sich im Internetangebot der Landwirtschaftskammer
www.lksh.de/landwirtschaft/
pflanze/oelsaaten-und-koernerlegu
minosen/winterraps/
Technik
im Pflanzenschutz
}
bei KSR oder KSM
+ 0,3 l/ha Biscaya
Blattunterseiten gelangt. Erste Versuche zeigten, dass der geerntete
Rapshonig im Gegensatz zum konventionellen Verfahren frei von Rückständen war. Die Pollenvorräte waren deutlich geringer belastet. Befürchtete Pflanzenverluste aufgrund
der pendelnden Rohre traten nicht
auf. In den von der Landwirtschaftskammer letztjährig durchgeführten
Versuchen wurde das Ertragsniveau
im Vergleich zur herkömmlichen Behandlungsart gehalten. Um zu klären, ob die Wirkung gegen Sclerotinia vergleichbar mit dem konventionellen Verfahren ist, sind allerdings
weitere Versuche nötig.
Manja Landschreiber
Landwirtschaftskammer
Tel.: 04 51-31 70 20-25
[email protected]
Das Verständnis der Bevölkerung
dafür, dass Pflanzenschutzmittel in
die Blüte ausgebracht werden, ist
eher gering. Gefundene Rückstände
von Wirkstoffen im Honig erschweren die Situation. Um diese Rückstände zu minimieren beziehungsweise zu verhindern, führt die Universität Hohenheim zusammen mit
der Firma Lechler Versuche mit abgehängten Düsen, sogenannten
Dropleg-Düsen durch (www.uni-hohenheim/bienenkunde.de). Dabei
werden die Düsen abgehängt an einem pendelnden Rohr durch den
Bestand geführt, sodass die Spritzbrühe von unten an die Stängel und Kohlschotenmücke auf der Rapsschote.
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