11 28. März 2013 Nachrichten Morcote: Kanton will Parkhaus subventionieren Ex-Bankdirektoren wegen Betrugs verurteilt Verkehr einschränken Der Bau eines Parkhauses bei Morcote soll vorangetrieben werden. Die Tessiner Regierung will das Vorhaben mit einem Kantonsbeitrag in Höhe von 13 Millionen Franken fördern. Die Regierung unterbreitete jüngst dem Grossen Rat eine entsprechende Botschaft. Die einzige, am See entlang gebaute Strasse führt im touristisch vielbesuchten Ort bisweilen zu schwierigen Verkehrsverhältnissen. Der Mangel an Parkplätzen gefährdet die Sicherheit der Besucher und verpestet die Luft. Kundengelder veruntreut Im Rahmen eines privaten Bauprojektes sollen im Felsen rund 300 neue Parkplätze entstehen. Nach deren Fertigstellung wird das Parkhaus für rund 27 Millionen Franken in den Besitz der Gemeinde übergehen. Die bestehenden Parkplätze entlang der Hauptstrasse werden aufgehoben. Das aktuelle Projekt ersetzt die seit Jahren bestehenden Pläne des Tessiner Architekten Mario Botta. Dieser plante, in Morcote eine Tiefgarage unter Wasser zu erstellen. Der Zugang der Autos sollte durch einen Tunnel erfolgen. mb/sda Das Strafgericht Lugano hat am Dienstag zwei ehemalige Tessiner Bankdirektoren wegen Betrugs zu teilbedingten Haftstrafen von drei Jahren verurteilt. Die Verantwortlichen der Adamas Bank – später Bipielle Bank – sollen zum Schaden ihrer Kunden ein Finanzloch von rund 32 Millionen Franken verursacht haben. In den Betrugsfall waren weitere Tessiner Finanzgesellschaften verwickelt. Zwei Verantwortliche dieser Firmen standen ebenfalls vor Gericht. Sie wurden zu bedingten Haftstrafen von zwei Jahren re- spektive 18 Monaten verurteilt. Den vier Beschuldigten wurde – in unterschiedlicher Verantwortung – Betrug, Veruntreuung, Dokumentenfälschung und Geldwäsche angelastet. Das Gericht übernahm die Strafanträge der Staatsanwaltschaft. Die Straftaten ereigneten sich gemäss Anklageschrift in den Jahren 1996 bis 2003. Die "Bombe platzte" – wie Staatsanwältin Fiorenza Bergomi es formulierte – als im Jahr 2003 Kunden entdeckten, dass ein Teil ihres angelegten Vermögens verschwunden war. sda Der neue Supercomputer “Piz Daint” geht Anfang April 2013 im Schweizer Nationalen Hochleistungsrechenzentrum CSCS in Betrieb 2014 RECHNET DERSCHNELLSTE CH-COMPUTER AM CERESIO Ab April wird der Piz Daint bis zu 750 Billionen Rechenschritte pro Sekunde machen von Martina Kobiela Am Schweizer Nationalen Hochleistungsrechenzentrum (CSCS) in Lugano wurde ein neuer Supercomputer mit dem Namen Piz Daint installiert. Ab Anfang April steht er Wissenschaftlern in der Schweiz zur Verfügung. Das Zentrum, das Teil der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich ist, macht damit einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der nationalen Strategie für Hochleistungsrechnen und Vernetzung. Das System des Typs Cray XC30 hat eine theoretische Spitzenleistung von 750 Teraflops, was 750 Billionen (750'000'000'000'000) mathematischen Operation in einer Sekunde entspricht. Entsprechend der Tradition des CSCS wurde der neue Supercomputer nach einem Berg in der Schweiz benannt, dem Piz Daint im Kanton Graubünden am Ofenpass. Piz Daint ist die grösste Installation der neuesten Generation der Cray Supercomputer. In den 2256 Rechenknoten befinden sich die neuesten Prozessoren, deren Leistung 36'096 Rechenkernen entspricht. Das Netzwerk, das die Rechenknoten miteinander verbindet, wurde komplett überarbeitet, um die Skalierbar- keit wissenschaftlicher Anwendungen weiter zu verbessern und damit noch komplexere Fragestellungen bearbeiten zu können. Erwartet werden wichtige Weiterentwicklungen in Disziplinen wie Klimatologie, Erdwissenschaften, Materialforschung, Strömungsdynamik, Astrophysik und Life Sciences. Mit nur zwölf Rechenschränken bietet Piz Daint fast doppelt so viel Rechenleistung wie das derzeitige System mit dem Namen Monte Rosa. Verglichen zu Monte Rosa ist auch das Kühlungskonzept erheblich effizienter, was die Energieeffizienz verbessert. Bis 2014 soll das System des neuen Piz Daint Supercomputer mit den neuesten Graphikprozessoren erweitert werden. Dadurch wird die Rechenleistung erheblich gesteigert. Der hybride Supercomputer wird dadurch das erste Petaflop System in der Schweiz sein. Ein Petaflop entspricht tausend Teraflops, also einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde. Thomas Schulthess, Direktor des CSCS, erklärt: “Mit der geplanten Ergänzung von Graphikprozessoren wird ausser der Rechenleistung auch die Energieeffizienz erheblich verbessert.” Kopf der Woche Neuer Spezialist für Operationen am Gehirn in Lugano Die Neurochirurgie habe im Tessin Universitätsstandard erreicht, vermeldet die kantonale Spitalbehörde (EOC) in diesen Tagen. Rund eine Million Franken sei in die Erneuerung medizinischer Apparaturen und Geräte investiert worden. Zudem wurde Michael Reinert als neuer Chefarzt für Neurochirurgie am Regionalspital von Lugano verpflichtet. Reinert war zuvor Leitender Arzt und stellvertretender Chefarzt an der Universitätsklinik für Neurochirurgie des Berner Inselspitals. In Lugano operiert er nach modernsten Methoden. Die Eingriffe betreffen verschiedene Krankheiten wie Tumore, Hirnaneurysmen, arteriovenöse Malformationen und Epilepsie. Dank intraoperativer Technologien wurden in jüngster Zeit in der Neurochirurgie bedeutende Fortschritte erzielt. Diese seien, im Einzelnen betrachtet, eher leise und wenig spektakulär. In ihrem Zusammenspiel führten sie aber zu einer Revolution im Operationssaal, wie dem Ärztemagazin des Inselspitals zu entnehmen ist. Wichtig sei auch das Zusammenspiel der verschiedenen Dienste des Neurozentrums, betont das EOC. Dazu gehören die Neurologie, Neurorehabilitation sowie die psychologische Betreuung der Patientinnen und Patienten. mb Dem Ovalen wurde ein Ei gelegt: der Kanton lehnt die Sonntagsöffnungszeiten ab Ti-Press Weiteres Juristenfutter ist absehbar Es läuft nicht alles rund: ab April Sonntags zu “Mit heutigem Datum hat das Wirtschaftsdepartement entschieden, dass die Jahresbewilligung für das Centro Ovale in Chiasso nicht mehr verlängert wird”, heisst es im Kommuniqué. Am 31. März läuft die noch geltende Bewilligung aus. Demzufolge werden die Verkaufsläden in diesem Zentrum gezwungen sein, auf den Sonntags- und Feiertagsverkauf künftig zu verzichten. Ob das zu einer weiteren Abwanderung von eingemieteten Läden führen wird, bleibt noch abzuwarten. Gegen Aussen hat die Ovale-Leitung zumindest klar kommuniziert, dass der Sonntagsverkauf für sie genauso wie für das FoxTown von Silvio Tar- chini in Mendrisio das A und O des Handels ist, ohne den eine wichtige Marge fehlen würde. Nun fragen sich Gewerkschafter und einige Gemeindeparlamentarier aus Mendrisio, weshalb die Massregeln für das Ovale Chiasso nicht genausogut für das FoxTown in Mendrisio zu gelten haben. FoxTown hatte bisher in die- ser Sache Ruhe. Nun die Gewerbetreibenden im Tessin auf den Vorstoss des Ständerats Fabio Abate, welcher in Tourismuskantonen – wie dem Tessin – gerne ein lascheres Arbeitszeiten-Regime eingeführt sehen möchte. Dies aber untersteht dem Bundesrecht. Damit muss sich der Bundesrat baldmöglichst befassen. ra