Quarterly 9. Oktober 2012 ACHTUNG ! Ab sofort im VBV-Kundenportal siehe Seite 3 ! Die Europäische Zentralbank übernimmt die Führungsrolle im Kampf gegen die Euro-Krise Am 6. September waren alle Augen auf die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank gerichtet und ihr Präsident, Mario Draghi, hat die Erwartungen der Investoren nicht enttäuscht. Der EZB-Präsident teilte die Entscheidungen des Zentralbankrats anlässlich der im Anschluss an die EZB-Sitzung einberufenen Pressekonferenz in klaren Worten mit: Es wird ein neues Programm für Staatsanleihenkäufe durch die EZB geben, die von der Europäischen Zentralbank als „direkte monetäre Transaktionen“ bezeichnet werden. Die Staatsanleihen von Krisenländern wie Spanien und Italien werden aber erst dann von der EZB gekauft, wenn sich diese Staaten unter den vorläufigen Rettungsschirm EFSF (Europäische Finanzstabilisierungsfazilität) oder den dauerhaften Rettungsschirm ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) begeben und einen Sanierungsplan mit einem der Rettungsfonds vereinbaren. Auch zu den Moda- litäten der Staatsanleihenkäufe gab der EZB-Präsident Details bekannt. So wird die EZB nur kurzlaufende Staatsanleihen mit einer Laufzeitbeschränkung von 1 bis 3 Jahren ankaufen. Was die Erwartungen der Investoren aber sogar übertroffen hat, war die Ankündigung, dass die Europäische Zentralbank kein Limit für den Ankauf vorsieht, sondern so lange Staatsanleihen der Krisenländer kaufen wird, bis sich die Risikoprämien in Form überhöhter Zinsen, die diese Länder den Investoren bieten müssen, wieder zurückbilden. Die Finanzmärkte haben mit Erleichterung auf diese Ankündigungen reagiert und die Aktienkurse konnten weltweit zulegen. Die Chancen stehen aus unserer Sicht gut, dass ein Wendepunkt in der Entwicklung der Euro-Krise erreicht ist. Denn die getroffenen Entscheidungen zeugen von der Entschlossenheit der EZB, die Euro-Krise zu bekämpfen und verlorenes Vertrauen unter den Investoren wiederzu- Mag. Michaela Attermeyer Leiterin Veranlagung der VBV-Pensionskasse AG gewinnen. Natürlich ist die EuroKrise damit nicht beendet und natürlich löst sich nicht alles auf einmal in Wohlgefallen auf. Denn die notwendigen Strukturreformen in den Krisenländern müssen erst umgesetzt werden, bevor sich ein sichtbarer und nachhaltiger Erfolg einstellen kann. Aber, das Chance-Risiko-Verhältnis zwischen Staatsanleihen der Peripherie und der Kernländer hat sich deutlich verändert: Das Risiko bei langlaufenden Staatsanleihen der Kernländer hat sich damit erhöht, während jenes von italienischen, spanischen und irischen Staatsanleihen gesunken ist (siehe auch Tabelle „Entwicklung der Anlageklassen“). Seite 1 Die amerikanische Notenbank soll dem schwächelnden US-Arbeitsmarkt auf die Sprünge helfen Nur wenige Tage nach den Ankündigungen der Europäischen Zentralbank richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf die amerikanische Notenbank FED und deren mögliche Maßnahmen zur Stützung des schwachen USArbeitsmarkts. Bereits im Vorfeld der Sitzung der Federal Reserve war die Erwartungshaltung gestiegen, dass die Notenbank erneut mit konkreten Maßnahmen eingreifen wird – und so ist es auch tatsächlich gekommen. Der Notenbankchef Ben Bernanke kündigte zeitlich unbegrenzte Käufe von so genannten verbrieften Hypothekenkrediten in Ausmaß von 40 Milliarden US-Dollar pro Monat an. Diese Maßnahme wird voraussichtlich so lange aufrechterhalten bleiben, bis es zu einer deutlichen Erholung des US-Arbeitsmarktes kommt. Die US-Aktienmärkte haben noch am gleichen Abend mit einem Kurssprung nach oben auf die Ankündigungen reagiert und immer häufiger wird die Meinung vertreten, dass nun der Weg frei ist für einen weiteren Kursanstieg auf den Aktienmärkten. Die expansiven Maßnahmen der Notenbanken sollen zu einer allmählichen Verbesserung der Wirtschaftsdaten beitragen Sowohl in Europa als auch in den USA haben die Notenbanken mit ihren expansiven Maßnahmen den Boden aufbereitet, in der Erwartung einer Beruhigung der EuroKrise, einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes und einer Rückkehr des Konsumenten- und Investorenvertrauens – alles notwendige Voraussetzungen dafür, dass die wirtschaftliche Entwicklung mittelfristig auf einen Wachstumspfad zurückfinden kann. Denn der Blick auf die aktuellen Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung fällt ernüchternd aus: Die Eurozone ist in der Rezession, das Wirtschaftswachstum in den USA ist gedämpft und auch in China lässt die Wirtschaftsdynamik spürbar nach. Aber das ist die Gegenwart, während die Notenbanken den Weg für die Zukunft bereiten und die Entwicklung der Zukunft wird heute auf den Finanzmärkten gehandelt. nochmals gestiegen. Umgekehrt sind die Finanzierungskosten für die Peripheriestaaten, allen voran Spanien und Italien, in den letzten Tagen seit der EZB-Sitzung deutlich und auf ein für diese beiden Länder erträglicheres Ausmaß auf knapp unter 6% (Spanien) bzw. auf rund 5% (Italien) gesunken. Schon im letzten „Quarterly“ haben wir geschrieben, dass wir für den weiteren Jahresverlauf Entwicklung der Anlageklassen seit Jahresbeginn Nach einem schwierigen zweiten Quartal auf den Finanzmärkten war es rückblickend gesehen vor allem die Aussage des EZB-Präsidenten Mario Draghi, die den Aktienmärkten neuen Schwung nach oben verlieh. Seine Aussage von Ende Juli, dass die EZB bereitstehe, um die Eurozone mit entsprechenden Maßnahmen zu unterstützen, führte zu dieser merklichen Trendwende. So konnten einige Aktienindizes wie zum Beispiel der amerikanische S&P 500-Index oder auch der deutsche DAX-Index ihre bisherigen Jahreshöchststände überwinden. Im Gefolge dessen sind auch andere so genannte „risikobehaftete“ Anlagekategorien wie High Yield-Unternehmensanleihen bei aller Skepsis, bei allen Unwägbarkeiten und Problemen, die von diversen Experten in den nächsten Monaten noch für möglich gehalten werden, zumindest versöhnlich gestimmt sind und wir womöglich den Boden schon gefunden haben. Diese Aussagen können wir aus unserer Sicht auch für die kommenden Wochen aufrechterhalten. Möglicherweise kann es – trotz noch nicht endgültig gelöster Eurokrise und trotz globaler wirtschaftlicher Abschwächung – ein gutes Veranlagungsjahr werden. Wir sind jedenfalls auf gutem Weg. Seite 2 Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Aufgrund der Erweiterung unserer Homepage www.vbv.at wird das Quarterly ab der nächsten Ausgabe nicht mehr per E-Mail versendet, sondern ins Postfach des VBV-Kundenportals zugestellt. 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