Pharma-News Das Journal für die Offizin April 2011 Nummer 82 Themenübersicht Editorial: im Kreuzfeuer der Medien Neuheiten: E-Zigaretten MULTI-GYN FLORAPLUS® SIMPONI® RIOPAN GEL® FORTE Zigaretten in der Apotheke! vaginales Prebiotikum ein neuer monoklonaler Antikörper: wofür? noch stärker! Wissenwertes: Mukolytika für Kinder unter zwei Jahren ? Urinstäbchen kontraindiziert! zur Infektionsdiagnostik In Kürze: TRAMACTIL® UNO – NASENSPRAY NEO SPIRIG® - SINUPRET® SIRUP RHINATUSSOL® - ELYFEM® Tests: Bild des Monats: Was wir in der Apotheke nicht sehen… Editorial Medikamente, die Angst machen In letzter Zeit kamen wieder einige Medikamente in die Negativschlagzeilen: der Mediator®Skandal in Frankreich, die nicht-steroidalen Entzündungshemmer mit ihren Langzeitrisiken u.v.m. Gewisse Ängste in Bezug auf Medikamente sind berechtigt, manche werden aber von den Medien auch bewusst geschürt - es ist kein Geheimnis, dass derartige Ängste in der Bevölkerung den Umsatz der Presse kräftig ankurbeln. Auch wir als ApothekerInnen haben haben manchmal Angst: z.B. dass nützliche Medikamente vom Markt zurückgezogen werden, weil die Medien sie verrissen haben. Unerwünschte Wirkungen und Kontraindikationen werden natürlich immer ein Thema sein und müssen auch regelmässig reevaluiert werden. Deshalb stehen auch den Fachleuten kritische Übersichtsarbeiten zur Verfügung und helfen ihnen, wachsam zu bleiben und für eine zeitgemässe und sichere Verschreibung bzw. Abgabe von Arzneimitteln zu sorgen. Genau dieses Ziel verfolgen auch wir mit den Pharma-News: Wir möchten dazu beitragen, dass Sie die Medikamente noch besser kennen und Ihre Patienten bei der Abgabe ausführlich und kompetent beraten. So dass – zumindest hoffen wir es - uns gewisse sehr nützliche, aber nicht unbedingt risikolose Spezialitäten, wie z.B. ROACCUTAN®, erhalten bleiben, weil sie richtig verschrieben und den PatientInnen konsequent mit den nötigen Informationen ausgehändigt werden. Viel Spass beim Lesen! Jérôme Berger Pierre Bossert Séverine Huguenin Julia Farina Caroline Mir Marie-Thérèse Guanter Germanier Martine Ruggli Neuheiten E-ZIGARETTEN Solange sie kein Nikotin enthalten, sind E-Zigaretten (elektronische oder elektrische Zigaretten) neu in der Schweiz zum Verkauf zugelassen und werden auch in Apotheken angeboten. 1 Nikotin-Kartuschen dürfen hingegen nur für den Privatgebrauch eingeführt werden. Sie können aber auch z.B. via Internet bestellt werden.1 Bei der E-Zigarette handelt sich um ein batteriebetriebenes Gerät, das einer herkömmlichen Zigarette ähnelt und aus drei Teilen zusammengesetzt ist: ‐ ‐ 1 Vorne: ein wiederaufladbarer Akku mit einer Glutähnlichen Diode an der Spitze, die bei jedem Zug aufleuchtet Bulletin OFSP 42/2010; Lettre d'information n° 146 (p. 935-38) © Pharma-News Seite 2 Nummer 82, April 2011 ‐ ‐ In der Mitte: ein elektronischer Zerstäuber, der die Inhaltsstoffe aus den Kartuschen erhitzt oder zerstäubt, so dass sie anschliessend inhaliert werden können. Beim Ausatmen kommt der Dampf mit kälterer Luft in Kontakt und kondensiert zu einem Zigarettenrauchähnlichen Nebel. So soll die verdampfte Flüssigkeit das pharmakologische und sensorische Gefühl des Rauchens erzeugen. Hinten: eine austauschbare Kartusche und ein Mundstück. Die Kartusche besteht aus einer mit aromatischer Flüssigkeit getränkten Watte. In der Schweiz enthält die Flüssigkeit kein Nikotin, dafür aber Inhaltsstoffe, die an den Geschmack von Zigaretten erinnern. Da keine Stoffverbrennung stattfindet, kann die E-Zigarette jederzeit abgelegt werden. Die in der Kartusche enthaltene Flüssigkeit ermöglicht das „Rauchen“ für eine Dauer, die ca. zehn Zigaretten entspricht. 2 Viele Anbieter werben damit, dass die elektronischen Zigaretten sich zur Raucherentwöhnung eignen würden. Die WHO und die Anti-Tabak-Organisationen teilen diese Meinung aber keineswegs, ganz im Gegenteil: für sie behindert dieses Gerät sogar die bereits entwickelten Rauchstoppstrategien. 3 Erwähnen wir noch an dieser Stelle, dass das BAG zu Beginn des Jahres eine neue nationale Medienkampagne „SmokeFree“ gestartet hat, welche die individuellen Vorteile des Nichtrauchens unterstreicht. 4 Zur Zeit gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, die eine Anwendung der E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung rechtfertigen könnten. Erst recht nicht in der nikotinfreien Version, denn aus therapeutischer Sicht ist bei einer so stark abhängig machenden Substanz wie Nikotin nur schwer eine Entwöhnung ohne Substitutionstherapie (z.B. Pflaster oder Kaugummi) vorstellbar. Bei Rauchern, die zwar nicht (oder nicht mehr) abhängig sind vom Nikotin, sich aber schwer tun, das Rauchritual abzulegen, könnte die nikotinfreie E-Zigarette eventuell als Entwöhnungsmethode in Erwägung gezogen werden. In der Schweiz wird die E-Zigarette weder als therapeutische noch als medizinische Methode in Betracht gezogen. Sie wird auch über das Internet verkauft. Weil keine Verbrennung stattfindet, wird sie aber auch nicht als Tabakprodukt eingestuft. Sie gilt eher als Möglichkeit zu rauchen, ohne dabei schädliche Stoffe zu inhalieren oder die Umgebung zu belästigen. Auch für Passivraucher soll kein Risiko bestehen. Spannend ist in dieser Hinsicht, dass die Regierung trotzdem beschlossen hat, die E-Zigaretten wie normale Zigaretten zu besteuern. 2 www.ifeel-free.ch/fr/ http://www.tsr.ch/info/sciences-tech/2710114-la-cigarette-electronique-une-idee-fumeuse.html 4 http://www.bag.admin.ch/themen/drogen/00041/00617/index.html?lang=fr 3 © Pharma-News Seite 3 Nummer 82, April 2011 Tatsächlich ist es so, dass mit der E-Zigarette kein Tabak verbrannt wird und folglich keine schädlichen Stoffe entstehen (bekanntlich sind es in erster Linie diese Stoffe, die für ein erhöhtes Krebsrisiko bei Rauchern verantwortlich sind). Allerdings enthält die aromatische Flüssigkeit in den Kartuschen verschiedene Zusatzstoffe, die toxisch sein könnten, wenn sie inhaliert werden: z.B. Propylenglykol, Glycerol und Menthol. Um eine Vertriebserlaubnis für die Schweiz zu erhalten, müssen die Vertreiber (inkl. Apotheken) garantieren, dass die inhalierten Stoffe nicht schädlich für die Gesundheit sind. Deshalb liefert der Anbieter der E-Zigaretten in der Schweiz ein „Qualitätssicherungsdossier“ mit. In diesem Dossier werden die Resultate der chemischen Analysen der Flüssigkeit in den Kartuschen und im zerstäubten Kondensat zusammengefasst. Die Analysen zeigen, dass eine 70 kg schwere Person erst nach Inhalation von 280 Kartuschen pro Tag für Menthol und 5290 Kartuschen pro Tag für Propylenglykol toxikologische Grenzwerte überschreiten würde. Demzufolge kann angenommen werden, dass die Anwendung von nikotinfreien E-Zigaretten kein akutes toxisches Risiko für den Menschen darstellt.5 E-ZIGARETTEN – Wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 9 E-Zigaretten sehen aus wie Zigaretten, sind aber keine. Sie werden von einem Akku angetrieben und haben eine Glut-ähnliche Diode, die bei jedem Zug aufleuchtet. Im ihrem Inneren befinden sich ein Zerstäuber und eine auswechselbare Kartusche mit einer aromatisierten Flüssigkeit. Zieht man an dem Mundstück, reagiert ein Sensor auf den Luftstrom und schaltet ein Heizelement ein, welches die Flüssigkeit verdampfen lässt. Es findet keine Verbrennung statt, der „Raucher“ inhaliert nur Dampf In der Schweiz ist nur die nikotinfreie Version der E-Zigarette zugelassen Weil sie kein Nikotin enthält, gilt die E-Zigarette nicht als Raucherentwöhnungsmethode Sie wird weltweit sehr kontrovers diskutiert, besonders in der Version mit Nikotin Aktuelle Daten zu den Inhaltstoffen der aromatischen Flüssigkeit in den Kartuschen und des verdampften Kondensats schliessen eine akute Toxizität bei Erwachsenen aus. MULTI-GYN FLORAPLUS® MULTI-GYN FLORAPLUS® ist ein prebiotisches Vaginalgel. Gemäss Hersteller (Hygis) soll das als Medizinprodukt registrierte Mittel Scheidenpilzprobleme behandeln, Vaginalinfektionen ohne Resistenzrisiko vorbeugen und Vaginalbeschwerden lindern. Die Packung enthält fünf Einmalapplikatoren. Für die Behandlung von Hefepilzbefall (Candida) soll an fünf aufeinander folgenden Tagen jeweils kurz vor dem Schlafengehen eine Dosis appliziert werden. Zur Vorbeugung von Infektionen reicht eine Anwendung alle drei Tage aus. Zur Linderung von Vaginalbeschwerden wie Juckreiz, Reizungen, Trockenheit, Ausfluss oder Geruch kann so häufig, wie es die Patientin als nötig erachtet, eine Dosis appliziert werden. 6 Es ist bekannt, dass eine gesunde Vaginalflora am besten vor Vaginalinfektionen schützt. Ist diese durch nicht geeignete (zu geringe oder im Gegenteil zu intensive) Vaginalhygiene, Medikamente oder hormonelle Änderungen gestört, können sich opportunistische Krankheitserreger vermehren 5 6 Dossier d’assurance qualité; Free AG, novembre 2010 Information HYGIS online © Pharma-News Seite 4 Nummer 82, April 2011 und eine Infektion verursachen. 7 Hygis setzt auf die Förderung der körpereigenen, in der Scheide enthaltenen Laktobazillen durch Prebiotika. 8 En Die Anwendung von Substanzen zur Stimulation der Vaginalflora bleibt kontrovers. 9 Studien über die Anwendung von Prebiotika (nützliche Mikroorganismen der Mund-, Darm- und Vaginalflora) sind häufig widersprüchlich, und es ist schwierig einen objektiven Nutzen dieser Substanzen zu messen. Wenngleich positive Effekte in vitro beobachtet werden konnten, gibt es noch keine klinischen Studien mit beweiskräftigen Resultaten. Was die vaginale Anwendung von Prebiotika anbelangt, gibt es überhaupt keine Studien, so dass es unmöglich ist, eine Aussage über ihre Wirksamkeit zu machen. Diese Präparate werden auch in keiner offiziellen Empfehlung erwähnt. Zur Erinnerung: zur Behandlung von Hefepilzerkrankungen sind Imidazolderivate (z.B. Clotrimazol in GYNO-CANESTEN® oder Generika) die erste Wahl.9 Zur Vorbeugung von Vaginalpilz sind folgende Hygienemassnahmen zu treffen: - - - En 8 Auf eine ausreichende, aber nicht übertriebene Vagi- Definitionen Probiotikum: Als Probiotika (pro bios = für das nalhygiene achten werden ganz bestimmte lebende Bakterien Auf alkalische Seifen, Sprays oder Vaginalduschen Leben) bezeichnet, die die Gesundheit des Menschen bei der Intimpflege verzichten positiv beeinflussen können. Saubere Unterwäsche aus Baumwolle tragen. Die Prebiotika: sind in der Lage, das Wachstum von Unterwäsche regelmässig wechseln und bei Tempera- ganz bestimmten körpereigenen Bakterien zu turen über 80 °C mit Spezialwaschmitteln wie z.B. fördern. Vereinfacht kann man auch sagen, dass die Prebiotika die Nahrung der probiotischen CANESTEN® Hygiene-Wäschespüler und SANY- Bakterien sind. Es handelt sich dabei um bestimmte Ballaststoffe und Stärkesorten, die von TOL® Wäschedesinfizierer waschen Synthetische Unterwäsche und Slipeinlagen mit Pla- den Verdauungssäften nicht zerstört werden und nur den körpereigenen Bakterien, die gesundheitsstikfolie vermeiden fördernd wirken, als Nahrung dienen. Keine enganliegende Kleidung tragen Nach dem Stuhlgang können sich am After Pilze befinden. Immer in Richtung Rücken abwischen, damit keine Pilze in die Scheide gelangen können. Mangels klinischer Studien zur vaginalen Anwendung von Prebiotika sollte dieses Präparat nicht als Monotherapie zur Behandlung und Vorbeugung von Vaginalpilzen empfohlen werden. In diesen Fällen sind die oben erwähnten Hygiene- und Therapiemassnahmen zu bevorzugen. MULTIGYN FLORAPLUS® kann möglicherweise - ähnlich wie die anderen Vaginalgels - zur Linderung von Vaginalbeschwerden nützlich sein. - En En MULTI-GYN FLORAPLUS® - wichtig für die Beratung: 9 9 Medizinprodukt mit Prebiotika. Bis anhin keine erwiesene Wirksamkeit für Prebiotika, weshalb das Präparat weder zur Vorbeugung noch zur Behandlung von Vaginalinfekten und -pilzen zu empfehlen ist. Aus unserer Sicht kann dieses Gel Vaginalbeschwerden lediglich lindern. Zur Behandlung eines Vaginalpilzbefalls stellen Imidazolderivate wie z.B. Clotrimazol (GYNO-CANESTEN® oder Generika) nach wie vor die Therapie der ersten Wahl dar. Massnahmen zur Vorbeugung von Vaginalpilzen: Auf eine regelmässige, sanfte Intimhygiene achten, Unterwäsche täglich wechseln und bei hohen Temperaturen bzw. mit antimikrobiell wirkenden Waschmitteln waschen, enganliegende und synthetische Kleidung vermeiden, stattdessen natürliche und atmungsaktive Kleider tragen. 9 9 9 9 En 7 Falagas ME, Betsi GI, Athanasiou S, Probiotics for prevention of recurrent vulvovaginal candidiasis: a review. J Antimicrob Chemother. 2006 Aug;58(2):266-72. 8 World Gastroenterology Organisation Practice Guidelines, Probiotiques et Prébiotiques, mai 2008. 9 pharManuel 2009 © Pharma-News Seite 5 Nummer 82, April 2011 SIMPONI® (Golimumab) SIMPONI® ist der fünfte Tumornekrosefaktor-Hemmer (TNF-alpha-Hemmer), der in der Schweiz erhältlich ist, nach HUMIRA®, REMICADE®, ENBREL® und CIMZIA®. Diese gentechnisch hergestellten monoklonalen Antikörper (siehe PN, Nr. 56, August 2008), sogenannte Biologika oder biologische Medikamente, sind zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis, der PsoriasisArthritis und der Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) zugelassen. Eine Behandlung mit TNF-α-Blockern wird erst bei mangelnder Wirkung oder Unverträglichkeit der konventionellen antirheumatischen Basistherapie mit Paracetamol, NSAR, Corticosteroiden und/oder anderen Antirheumatika in Erwägung gezogen. TNF-α-Blocker werden manchmal mit anderen Therapeutika kombiniert, etwa mit Entzündungshemmern, oder mit anderen Immunsuppressiva wie Methotrexat. Da alle Studien zur Registrierung der Präparate versus Placebo durchgeführt worden sind, fehlt es leider an Vergleichsstudien zwischen den verschiedenen TNFα-Blockern. Die bisher vorliegenden Daten belegen aber weder die bessere Wirksamkeit eines TNFα-Blockers (gegenüber anderen), noch belegen sie, dass ein bestimmter TNFα-Blocker als First-Line-Therapie eingesetzt werden sollte. Dies trifft umso mehr für das zuletzt registrierte Präparat SIMPONI® zu, bei dem man nur über wenig Erfahrung verfügt, was sein Nutzen-Risiko-Profil anbelangt. 10 Die Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, welche überwiegend die Gelenke betrifft. Der Krankheitsbeginn ist oft schleichend, kann aber auch plötzlich eintreten, mit Schmerzen in den kleinen Finger- oder Zehengelenken. Es können auch andere Gelenke betroffen sein, insbesondere Hand-, Knie-, Schulter, Fuß- und Hüftgelenke. Im Krankheitsverlauf werden immer mehr Gelenke befallen. Meist verläuft die Krankheit schubweise, ein Schub dauert typischerweise zwischen einigen Wochen und Monaten an. Zwischen den einzelnen Schüben lassen die Beschwerden nach. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es zu einer Gelenkzerstörung mit Änderung der Form und Stellung der Gelenke. Die Krankheit betrifft häufiger Frauen und beginnt in der Regel zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Es können jedoch auch Kinder betroffen sein. Die Ursachen der Erkrankung sind bislang weitgehend ungeklärt. Die Spondylitis ankylosans (latinisiertes Griechisch: Spondylitis „Wirbelentzündung“ und ankylosans „versteifend“) oder Morbus Bechterew ist eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung mit Schmerzen und Versteifung von Gelenken. Sie gehört zur Gruppe der Erkrankungen der Wirbelsäulengelenke (Spondylarthropathien) und betrifft vorwiegend die Lenden- und Brustwirbelsäule und die Kreuz-Darmbeingelenke. Ausserdem kann es auch zu Entzündungen der Regenbogenhaut des Auges und selten auch anderer Organe kommen. Die Psoriasis-Arthritis ist eine Erkrankung der Gelenke und/oder der Wirbelsäule im Rahmen einer SchuppenflechtenHauterkrankung. Sie tritt bei fünf bis 20% der Psoriasis-Patienten auf. Der grosse Vorteil von SIMPONI® gegenüber den bisher zugelassenen subkutan applizierbaren TNF-Blockern ist seine patientenfreundliche Dosierung: es wird nur einmal pro Monat, stets am selben Tag des Monats, subkutan injiziert. Nach medizinischer Schulung können die Patienten sich sogar das Medikament selber zu Hause applizieren. Wenn ein Patient die Injektion von Golimumab am vorgesehenen Datum vergessen hat, muss er die vergessene Dosis injizieren, sobald er sich daran erinnert. Er ist anzuweisen, nicht die doppelte Dosis zu injizieren, um die vergessene Dosis auszugleichen. Die Anwendung der nächsten Dosis muss gemäss den folgenden Anweisungen erfolgen: 10 La Revue Prescrire 2010, 30 (317): 173 © Pharma-News Seite 6 Nummer 82, April 2011 • Wenn die Dosis weniger als zwei Wochen überfällig ist, sollte der Patient die vergessene Dosis injizieren und bei seinem ursprünglichen Monatsschema bleiben. • Wenn die Dosis mehr als zwei Wochen überfällig ist, sollte der Patient die vergessene Dosis injizieren und ab diesem Injektions-Datum ein neues Monatsschema beginnen. Leider können wir Ihnen kein entsprechendes deutschsprachiges Formblatt zeigen. Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung: 11,12 • • Die Anwendung von TNFα-Blockern ist aufgrund ihrer immunsuppressiven Wirkung mit einem stark erhöhten Risiko für Infektionskrankheiten verbunden, besonders im Bereich der oberen Atemwege. • Alle Patienten sind darüber zu informieren, dass sie sofort ärztlichen Rat einholen müssen und ihre TNFα-Blocker-Therapie vorübergehend abbrechen müssen, wenn während der Behandlung Fieber oder Anzeichen einer Infektion auftreten (Wunde, Husten, Bronchitis, ungewöhnliche Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Blasenentzündung usw.). • Ist bei einem Patienten während der Behandlung mit TNFα-Blockern ein chirurgischer oder zahnärztlicher Eingriff erforderlich, so ist der Patient sorgfältig auf Infektionen zu überwachen und es sind geeignete Massnahmen zu ergreifen. • Diese Medikamente dürfen nicht bei Patienten mit Tuberkulose oder anderen schwerwiegenden Infektionskrankheiten, wie z.B. Hepatitis B und HIV, angewendet werden. Sie sind auch bei einer mittleren bis schweren Herzinsuffizienz kontraindiziert. • Vor der Einleitung einer Therapie mit TNFα-Blockern müssen alle Patienten hinsichtlich einer aktiven oder inaktiven („latenten“) Tuberkulose beurteilt werden. Geeignete Screening11 12 Résumé des caractéristiques du produit sur: www.emea.europa.eu/docs/fr European Journal of Hospital Pharmacy Practice, Volume 16, 2010/6: 52-53 © Pharma-News Seite 7 Nummer 82, April 2011 • • • • Tests (d.h ein Tuberkulin-Hauttest und eine Thoraxröntgenaufnahme) sind bei allen Patienten durchzuführen. Impfungen mit Lebendimpfstoffen (Polio, Gelbfieber) sind unter TNFα-Blocker-Therapie kontraindiziert. Andere Impfungen sind hingegen möglich, wobei der Arzt auf jeden Fall über die immunsuppressive Therapie informiert sein muss. Die jährliche Grippeimpfung wird dieser Patientengruppe sehr empfohlen. Frauen im gebärfähigen Alter wird eine wirksame Verhütung während (und bis zu sechs Monaten nach Abbruch) der Therapie mit TNFα-Blockern unbedingt empfohlen. Bei der Verschreibung von SIMPONI® erhält der Patient von seinem Arzt eine Patientenhinweiskarte, die auf Vorsichtsmassnahmen im Zusammenhang mit einer TNFα-BlockerTherapie hinweist. SIMPONI® - wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 Es handelt sich um den fünften TNFα-Blocker, der zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis, der Psoriasis-Arthritis und der Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) in der Schweiz zugelassen wurde. Stellt zurzeit keine First-Line-Therapie dar Wird einmal im Monat, stets am selben Tag des Monats, subkutan appliziert. Kann mit Methotrexat kombiniert werden Cave erhöhtes Infektionsrisiko aufgrund seiner immunsuppressiven Wirkung. Bei Anzeichen einer Infektionskrankheit (auch bei leichten Symptomen) müssen die Patienten unverzüglich ihren Arzt aufsuchen Eine Patientenhinweiskarte wird dem Patienten bei der Verschreibung vom Arzt ausgehändigt, um ihn über die Risiken im Zusammenhang mit der SIMPONI-Therapie zu informieren. RIOPAN GEL® FORTE (Magaldrat) . Die Klassiker gegen Sodbrennen, RIOPAN GEL® und RIOPAN® Tabletten (einziges Produkt der Linie in der SL), bekommen Verstärkung durch RIOPAN GEL® FORTE mit doppelter Säurebindungskapazität. RIOPAN GEL® FORTE enthält mit 1.6 g Magaldrat doppelt so viel davon wie die herkömmlichen Präparate. Dabei handelt es sich nicht wirklich um ein Gel, sondern eher um eine MagaldratSuspension. 13 RIOPAN® ist zur Behandlung von Magenbrennen, saurem Aufstossen und Druck- und Völlegefühl in der Magengegend zugelassen. Die maximale Tagesdosis beträgt 6.4 g Magaldrat. Zum Oeffnen wird RIOPAN GEL® FORTE im verschlossenen Beutel geschüttelt, der Beutel zum Öffnen abgedrückt und der markierten Linie entlang aufgerissen. Zur Einnahme muss man den Beutel zugehalten zum Mund führen, den Inhalt ausstreifen und schlucken.13 14 Magaldrat ist ein Antazidum und neutralisiert die Magensäure. Es enthält sowohl Aluminium- wie auch Magnesiumhydroxid in demselben Molekül. Weil Magnesium laxierend wirkt und Aluminium eine Verstopfung hervorruft, werden diese beiden Kationen meist kombiniert verwendet, z.B. 13 14 Compendium online, 2011 Compendium online, 2011 © Pharma-News Seite 8 Nummer 82, April 2011 auch in ALUCOL®. Dank seiner spezifischen chemischen Struktur löst sich Magaldrat schneller in der Magensäure und hat somit den Vorteil eines rascheren Wirkungseintritts.15 Da seine Säurebindungskapazität aber vergleichbar ist mit der von anderen Antazida, wie etwa Kalziumkarbonat (RENNIE®), ist die Wirkung von Magaldrat nicht stärker. Antazida jeglicher Art sind aber nur als Zusatzmassnahme bei epigastrischen Schmerzen (neben Verhaltens- und Diätmassnahmen, die die First-Line-Therapie darstellen) zu betrachten 16 und sollten nicht langfristig ohne ärztliche Abklärung eingesetzt werden. Häufige, lang anhaltende Schmerzen müssen ärztlich untersucht werden, da sich eine ernstzunehmende Erkrankung, wie z.B. ein Magengeschwür oder eine chronische Magenschleimhautentzündung, dahinter verbergen könnte. Ausserdem kann es trotz der sehr geringen Resorption bei Niereninsuffizienz zu einer Aluminiumvergiftung kommen - mit dem Risiko einer Enzephalopathie und einer Phosphatverarmung mit Knochenentkalkung. Antazida können die Resorption gleichzeitig Verhaltens- und Diätmassnahmen bei Magenbrennen: verabreichter Arzneimittel beeinträchtigen, • Beim Schlafen den Oberkörper hochlagern weshalb grundsätzlich ein Abstand von • Sich nicht direkt nach dem Essen bücken oder etwas Schweres hochheben mindestens zwei bis drei Stunden zwischen • Kaffee, alkoholische Getränke, scharf gewürzte Speisen der Einnahme dieser Antazida und anderen usw. mit Zurückhaltung konsumieren Arzneimitteln eingehalten werden sollte. Bei • Rauchen reduzieren, oder noch besser ganz einstellen Gabapentin (NEURONTIN®) und Itraconazol (SPORANOX®) wird die Aufnahme aufgrund der Säure-neutralisierenden Wirkung der Antazida vermindert. Die Verminderung der Resorption von Tetracyclinen (z.B. Doxycyclin, SUPRACYCLYN®), Chinolonen (z.B. Ciprofloxacin, CIPROXIN®), Digoxin, usw. hängt mit der Ausfällung von unlöslichen Komplexen im Darm zusammen.15 Bei schwangeren und stillenden Frauen sind Aluminiumsalze kontraindiziert, wobei die Risiken zurzeit schlecht evaluiert sind. Der Einsatz von Magaldrat ist hingegen erlaubt (bei genauer Abwägung der Nutzen und Risiken) weil die Resorption von Aluminium aufgrund der spezifischen Schichtgitterstruktur des Moleküls deutlich geringer ist als bei den anderen Antazida. 17 RIOPAN FORTE® Gel – wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 9 Antazidum: Zusatzbehandlung bei Erwachsenen bei Sodbrennen, saurem Aufstossen, Druck- und Völlegefühl Verhaltens- und Diätmassnahmen stellen die Basistherapie dar Beutel vor Gebrauch schütteln, zum Öffnen abdrücken und der markierten Linie entlang aufreissen Maximaldosis: vier Beutel täglich Abstand von mindestens zwei bis drei Stunden zwischen der Einnahme von Antazida und anderen Arzneimitteln einhalten Anwendung bei schwangeren und stillenden Frauen vorsichtshalber vermeiden RIOPAN® bleibt als Zusatzbehandlung weiterhin eine therapeutische Option bei Magenbrennen oder saurem Aufstossen. Die Gelform ermöglicht einen schnelleren Wirkungseintritt bei gleicher Wirksamkeit. Was die Dosierung anbelangt, ist die Säurebindungskapazität von 1.6 g klar höher; Ob dies tatsächlich zu einer besseren Linderung der Patientensymptome führt, bleibt derzeit noch unklar. Da die empfohlene Dosierung von 480 bis zu 1080 mg je nach Bedarf ausreicht (maximal 6.4 g pro Tag)13,15 können beide Präparate (Standard und Forte) gleichermassen empfohlen werden: 15 Clinical Pharmacology online, 2011 La Revue Prescrire 2008 ; 28 (n°299): pp. 685 17 pharManuel 2011 16 © Pharma-News Seite 9 Nummer 82, April 2011 Maximal acht Beutel täglich für die Standard Dosierung und maximal vier Beutel täglich für RIOPAN GEL® FORTE. Halten die Symptome mehr als 14 Tage an, muss nach der Ursache gesucht und eine ärztliche Abklärung empfohlen werden.17 Wissenswertes… Schleimlösende Hustenpräparate: in Frankreich kontraindiziert für Kinder unter zwei Jahren 18 Wie Sie wahrscheinlich schon aus den Medien wissen, hat nach den USA Ende 2010 auch Frankreich beschlossen, Mukolytika für Kinder unter zwei Jahren nicht mehr zuzulassen. Mukolytika werden zur Verflüssigung der Bronchialsekrete eingesetzt; dieser Effekt konnte allerdings nie klar nachgewiesen werden. Der Entscheid wurde getroffen in Folge einer Pharmakovigilanz-Untersuchung nach der Meldung mehrerer Fälle von zusätzlichen Atmungsproblemen und Verschlimmerung einer akuten Bronchiolitis (s. PN Nr. 29, Dezember 2005) bei Säuglingen, denen Mukolytika verabreicht worden waren. Diese Medikamente können Bronchialprobleme verstärken, weil die Kraft, das gebildete Sekret abzuhusten, beim Säugling noch gering ist. Die meisten beobachteten Fälle waren schwerwiegend und machten eine Spitaleinweisung nötig. Auch allergische Reaktionen (Hautreaktionen wie Urticaria und Juckreiz etc.) wurden gemeldet. 19 In der Praxis ist die Kontraindikation der Mukolytika für Kinder unter zwei Jahren angebracht, da sie weder bei der Behandlung des Hustens noch der Bronchiolitis einen Stellenwert besitzen.20 Wie schon mehrmals in den Pharma-News erwähnt, ist ihre Anwendung auch bei Kindern und Erwachsenen wegen ihres schlecht evaluierten Nutzen/Risiko-Verhältnisses nicht gerechtfertigt. In der Schweiz sind die Mukolytika freiverkäuflich in Liste D. Es handelt sich dabei vor allem um Acetylcystein (FLUIMUCIL® und andere), Carbocistein (RHINATHIOL® und andere), Ambroxol (MUCOSOLVON® und andere) und Guaifenesin (RESYL® und andere). 21 Die Empfehlungen der französischen Medikamenten- Die Afssaps erinnert daran, dass Husten einen natürlichen und überwachungsbehörde Afssaps betreffen auch die Spezialitäten mit physiologischen AbwehrmechaHelicidin, das aber in der Schweiz in keiner Spezialität enthalten nismus darstellt. Ein produktiver Husten muss zugelassen werden, da ist. er pathogene Keime, ZellbestandIm untenstehenden Vergleich (Tabelle nächste Seite) der Präparate teile und Schleim eliminiert. Meiim Arzneimittel-Kompendium der Schweiz 2011 zeigt sich, dass stens verschwindet der Husten punkto Verabreichung von Mukolytika an Kleinkinder keine ein- innert zehn bis vierzehn Tagen, manchmal erst nach drei bis vier heitlichen Modalitäten bestehen. Wochen. Akuter Husten ist beim Wegen ihrer „leichten Zugänglichkeit“ (Liste D) sollte vor jeder Abgabe auf die Kontraindikationen hingewiesen werden. Säugling verbreitet. Meistens tritt er im Zusammenhang mit einer unkomplizierten Virusinfektion der Atemwege (Rhinopharyngitis, Tracheitis) auf.21 18 Afssaps (agence française de sécurité sanitaire des produits de santé), 30 juin 2010, retrait des spécialités mucolytiques chez le nourrisson : dernière étape de l’opération de rappel. 19 La Revue Prescrire 2009; 29 (311): 666 20 La Revue Prescrire 2010; 30 (324): 737 21 La Revue Prescrire 2008; 28 (299): 676 © Pharma-News Seite 10 Nummer 82, April 2011 Spezialität RHINATHIOL® MEPHATHIOL® PECTOREX® FLUIMUCIL® SOLMUCOL® MUCO-MEPHA® DCI MUCOSOLVON® RESYL® Ambroxol Guaifenesin Carbocistein Acetylcystein Anwendungseinschränkungen für Kinder Kontraindiziert für Kinder unter zwei Jahren Ein- bis zweijährige Kinder: nur auf ärztliches Rezept Kontraindiziert für Kinder unter zwei Jahren Kontraindiziert für Kinder unter zwei Jahren Kontraindiziert für Kinder unter drei Jahren Sollte an Kinder von ein bis zwei Jahren nur auf ärztliche Verschreibung verabreicht werden. An Säuglinge und Kleinkinder unter einem Jahr nur unter ärztlicher Kontrolle und im Rahmen einer Spitalbehandlung. An Kinder unter zwei Jahren nur auf ärztliches Rezept Empfohlen für Kinder ab einem Jahr Welche Ratschläge können wir in dieser Situation Eltern geben, die einen Sirup verlangen, „um irgendetwas tun zu können“? In erster Linie sollen die Eltern darüber informiert werden, dass Husten kein pathologischer Vorgang und der Gebrauch von Mukolytika mit Risiken verbunden ist. Im Übrigen weist bei einem banalen Husten, der keine ärztliche Untersuchung nötig macht, kein einziges Medikament ein günstiges Nutzen/Risiko-Verhältnis auf. Akute Bronchiolitis beim Säugling Häufigste Virusinfektion beim Säugling im ersten Lebensjahr. Sie befällt, wie ihr Name sagt, die Bronchiolen (feinste Äste des Bronchialstamms). Es handelt sich um eine äusserst ansteckende Infektion, die übertragen wird durch Speichel, Gegenstände und verunreinigte Hände. Oft verläuft sie gutartig, kann aber schwerwiegend sein für Neugeborene unter drei Monaten. In jedem Fall muss ein Säugling mit respiratorischen Problemen sofort von einem Arzt untersucht werden. Unsere Rolle besteht darin, einfache Massnahmen ins rechte Licht zu rücken. Eine Linderung des Hustens kann erreicht werden mit: 22 - einer Nasenspülung mit physiologischer Kochsalzlösung, vor allem vor den Mahlzeiten und dem Zubettgehen der leichten Hochlagerung des Kopfes und des Oberkörpers Gewisse Zeichen und Symptome müswährend des Schlafens sen die Eltern veranlassen, einen Arzt einer regelmässigen Flüssigkeitszufuhr mit Wasser oder aufzusuchen: Andauern und Verschlechterung des Hustens, Müdigkeit, Kräutertee sekundär auftretendes Fieber, Verhaltensänderungen des Säuglings oder einer frischen Atmosphäre (Raumtemperatur von 19-20°) Auftreten von Atembeschwerden, wiedem Vermeiden von Passivrauchen. Bei einem länger als vier bis fünf Tage andauernden Husten ohne Besserung muss jedoch zu einem Arztbesuch geraten werden. 23 derholtes Erbrechen, stark verminderte Nahrungsaufnahme (unter 50% der üblichen Menge).22 MUKOLYTIKA unter zwei Jahren - wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 keine erwiesene Wirkung verantwortlich für zusätzliche bronchiale Belastung Nutzen/Risiko-Verhältnis unter zwei Jahren ungünstig (und auch bei Kindern und Erwachsenen schlecht evaluiert) Verkauf in Liste D: Eltern auf Kontraindikationen hinweisen einfache Massnahmen zur Hustenbekämpfung empfehlen 22 Afssaps, Infos de sécurité «Nouvelles modalités de prise en charge de la toux chez le nourrisson (enfants de moins de 2 ans)» – Point d’information 28.10.2010 23 Afssaps Lettres aux professionnels de santé, avril 2010 «Contre-indication chez le nourrisson des spécialités mucolytiques (carbocistéine, acétylcystéine), mucofluidifiantes (benzoate de méglumine) administrées par voie orale et le l’hélicidine» © Pharma-News Seite 11 Nummer 82, April 2011 Nutzen der Urinschnellteststreifen bei Cystitis-Verdacht Roche Diagnostics brachte kürzlich unter dem Namen COMBUR5 TEST HC® eine Packung mit zehn Teststreifen zur Selbstkontrolle verschiedener Parameter im Urin in den Handel: Leukozyten, Nitrit, Proteine sowie Spuren von Blut und Glukose. 24 Bereits seit längerer Zeit sind andere solche Tests auf dem Markt: z.B. U-LAB® oder MULTISTIX 5®. Diese Urinteststreifen erlauben vor allem eine schnelle Analyse zweier Parameter, die für die Diagnose einer unkomplizierten Harnwegsinfektion bei Frauen im gebärfähigen Alter wichtig sind:ré 25 - Leukozyten: weisen auf eine Entzündung hin, sind aber nicht spezifisch für einen Harnwegsinfekt. Geben Leukozyten auf dem Testsstreifen nicht an, so kann allerdings eine Infektion mit einer Wahrscheinlichkeit von 97-99% ausgeschlossen werden. 26 Der Test kann falsch negativ ausfallen bei Glucosurie, Ketonurie, Proteinurie oder unter gewissen oxydierenden Medikamenten wie Nitrofurantoin (UVAMIN®), Doxycyclin (VIBRAMYCIN®) oder Gentamycin (GARAMYCIN®). 27 - Nitrit: gebildet von gewissen Bakterien (E. coli, Proteus, etc.) bei der Reduktion der Nitrate aus der Nahrung. Da die Bakterien für diese Umwandlung einige Stunden benötigen, muss in einem Urin getestet werden, der mindestens vier Stunden in der Blase lag, um ein zuverlässiges Resultat zu erhalten (idealerweise erster Morgenurin).26 Der Nachweis von Nitrit ist sehr spezifisch für einen Harnwegsinfekt, das Nichtvorhandensein schliesst eine Infektion aber nicht aus. Achtung: gewisse Keime, die Harnwegsinfektionen verursachen, bilden kein Nitrit (Staphylokokken, Pseudomonas, Enterokokken).27 Der Test kann falsch negativ bei einem Urin-pH unter sechs ausfallen. Auch Proteine oder Blut können bei einer Infektion im Urin nachgewiesen werden, sie haben aber für die Diagnose nur einen geringen Wert. Bei einer Frau im gebärfähigen Alter mit den typischen Symptomen einer unkomplizierten Cystitis ist das Risiko für eine Fehldiagnose des Harnwegsinfekts gering (s. Kasten); der Test mittels Urinschnelltestsstreifen bietet daher kein zusätzliches Diagnoseelement. Ein Urintest bestätigt höchstens die Diagnose, wenn er Leukozyten oder Nitrit anzeigt, mit geringem Risiko für falsch positive Resultate.27 Er kann eine Hilfe sein bei schwach ausgeprägten Symptomen, da eine Harnwegsinfektion bei Abwesenheit von Leukozyten und Nitrit hochgradig unwahrscheinlich ist.27 Es muss darauf hingewiesen werden, dass Urinteststreifen deutlich weniger zuverlässig sind bei älteren, inkontinenten oder katheterisierten Personen.27 24 Prospekt COMBUR5 TEST HC®, Roche Diagnostics La Revue Prescrire 2003; 23 (241): 532-534 26 Rev Med Suisse 2009; 5 : 1870-1875 27 Rev Med Suisse 2008; 4 : 2145-2148 25 © Pharma-News Seite 12 Cystitis: Mit Ausnahme des Harnleiters sind die Harnwege normalerweise keimfrei. Gewisse Bedingungen begünstigen eine aufsteigende Infektion. Ursache können virulente Keime sein, z.B. E. coli oder eine geschwächte Abwehr des Wirts (Immunsuppression, Schwangerschaft, Operation, etc.). Die Cystitis ist eine Infektion der Harnblase. Sie äussert sich typischerweise in einer Dysurie (Miktionsprobleme, evt. schmerzhaft) und einer Pollakisurie (häufige Miktionen von kleinem Volumen). Weitere Symptome können sein: vorübergehende Inkontinenz, Schmerzen in der Schamgegend oder im Becken, Hämaturie (Blut im Urin) und schlecht riechender Urin. Ein Pruritus oder vaginaler Ausfluss senken stark die Wahrscheinlichkeit einer Cystitis.27,28 Dysurie mit Pollakisurie ohne vaginalen Pruritus und Ausfluss erlaubt die Diagnose einer unkomplizierten akuten Cystitis mit einem Fehlerrisiko von ca. 5%.28 Man spricht von einer akuten unkomplizierten Cystitis bei nicht schwangeren Frauen zwischen 15 und 65 Jahren, die in den letzten drei Monaten keine Harnwegsinfektion hatten und seit weniger als drei Tagen typische Symptome zeigen.25 Eine Cystitis wird in allen übrigen Fällen als kompliziert bezeichnet:27 im Zusammenhang mit einer anatomischen Anomalie (Reflux, etc.) im Zusammenhang mit einer funktionellen Anomalie (Schwangerschaft, beeinträchtigtes Immunsystem, etc.) in Folge einer Manipulation (Chirurgie, etc.) therapieresistent gegen Antibiotika beim Mann und beim Kind. Eine komplizierte Cystitis muss in jedem Fall an den Arzt verwiesen werden. Nummer 82, April 2011 Urin-Entnahmebedingungen Der Teststreifen besteht aus einem Plastikstäbchen, auf dem die Reagenzien, die mit den verschiedenen Stoffen im Urin interagieren, platziert sind. Für eine korrekte Analyse mittels Streifen wird der Genitalbereich zunächst mit Wasser gewaschen und dann der Mittelstrahlurin gewonnen (eine Kontamination mit Vaginalsekret muss vermieden werden, da diese falsch positive Resultate für Leukozyten liefert).26,28 Der Test muss sofort nach der Uringewinnung durchgeführt werden, aber spätestens nach zwei Stunden. Schlussfolgerung: Urinschnellteststreifen auf Leukozyten und Nitrit vermögen in erster Linie, einen Verdacht auf eine Cystitis bei jungen Frauen zu erhärten, vor allem bei häufig wiederkehrenden Infektionen. In allen andern Fällen ist eine Diagnosestellung durch den Arzt unvermeidlich.27 Bei der Abgabe eines Antibiotikums ohne ärztliche Verschreibung (im Notfall auf Verantwortung des Apothekers) erweisen sich die Urinschnellteststreifen nur sehr beschränkt als hilfreich, da in den meisten Fällen zur Ausstellung eines Rezepts dennoch ein Arzt konsultiert werden muss. URINSCHNELLTESTSTREIFEN BEI CYSTITIS-VERDACHT – wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 die Analyse des Urins mit Teststreifen (Leukozyten und Nitrit) erlaubt höchstens die Bestätigung einer unkomplizierten Harnwegsinfektion bei Frauen im gebärfähigen Alter mit typischen Symptomen die Anwesenheit gewisser Bakterien (Staphylokokken, Pseudomonas, Enterokokken), die kein Nitrit bilden, kann mit Teststreifen nicht nachgewiesen werden für den Test muss Urin entnommen werden, der mind. vier Stunden in der Blase gelegen hat (z.B. Morgenurin), im Mittelstrahl nach Waschen mit Wasser Teststreifen sind ungeeignet zur Diagnose eines Harnwegsinfekts bei betagten, inkontinenten oder katheterisierten Personen Teststreifen sind nicht geeignet in Fällen komplizierter Cystitis, z.B. in der Schwangerschaft, bei Männern und Kindern MYDRIASIS Mussten Sie sich schon mal bei einer Kontrolle beim Augenarzt die Pupillen erweitern lassen? Vielleicht haben Sie schon mal Augentropfen zu diesem Zweck abgegeben und sich dabei gefragt, wozu diese wohl dienen? Hier erfahren Sie mehr darüber! Die Iris oder Regenbogenhaut, der farbige Teil des Auges, besteht aus einer kreisrunden Membran, die dem Auge als vertikale Scheidewand dient und die vordere von der hintern Augenkammer trennt (die bis zum Glaskörper reicht). In ihrem Zentrum befindet sich das Sehloch, die Pupille. Die Iris regelt mit ihrem ringförmigen Schliessmuskel die Grösse der Pupille und damit die ins Auge dringende Lichtmenge. 29 28 29 PharManuel 2010: 46-48 Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 261. Auflage 2007 © Pharma-News Seite 13 Nummer 82, April 2011 Unter Mydriasis versteht man die Erweiterung des Pupillendurchmessers. Es handelt sich um eine normale Reaktion im Halbschatten, da der Pupillendurchmesser mit sinkender Lichtintensität steigt. Diese Grössenveränderung der Pupille erfolgt immer beidseitig, auch wenn nur ein Auge dem Licht ausgesetzt ist. Ist eine oder beide Pupillen erweitert und zieht sich unter Einwirkung des Lichts nicht mehr zusammen, so kann dies ein Anzeichen für ein schweres cerebrales Problem sein, z.B. für einen Tumor oder ein Hämatom im Schädel. 30 Das ist der Grund dafür, dass bei einem neurologischen Status eines Patienten die Dilatation der Pupillen untersucht wird. In der Ophthalmologie ist eine Mydriasis zur Behandlung gewisser Augenerkrankungen erwünscht (s. Kasten); vor allem aber vorübergehend zur Untersuchung des Augenhintergrunds oder vor einer Operation, z.B. des Grauen Stars. Diese künstliche Mydriasis wird erreicht durch Instillation anticholinerger Augentropfen (z.B. ATROPINE SDU FAURE®, CYCLOGYL®, MYDIATRICUM DISPERSA®, SCOPOLAMIN DISPERSA®, TROPICAMIDE SDU FAURE®) oder durch Einsetzen eines Inserts (MYDRIASERT®, eine Art WirkstoffDepot fürs Auge), das ein Beta-2-mimetikum (Phenylephrin) und ein Anticholinergikum (Tropicamid) enthält. . Unter der Wirkung der Mydriatika ist die Pupille erweitert und die Akkomodation (Anpassung der Linse an Nah- resp. Fernsicht) gehemmt. Die Erweiterung tritt schon nach wenigen Minuten ein und die Pupille erreicht ihre grösste Öffnung nach 20-40 Minuten. In gewissen Fällen wird mit der mydriatischen Behandlung zwei Tage vor der Untersuchung begonnen, aber im Allgemeinen genügt die Anwendung kurz davor. Die normale Pupillengrösse wird unter Scopolamin und Tropicamid nach sechs bis sieben Stunden wieder erreicht, aber erst nach drei bis sieben Tagen unter Atropin. Falls hingegen die vollständige Hemmung der Akkomodation angestrebt wird (also eine Lähmung des Ziliarmuskels, der die Linse steuert), sind manchmal mehrere aufeinanderfolgende Instillationen nötig, z.B. mit Atropin; die hierbei gleichzeitig bewirkte Pupillenerweiterung dauert oft eine bis zwei Wochen an. Um diesen störenden Effekt zu stoppen (z.B. wenn abends oder nachts ein Fahrzeug geführt werden muss), kann ein „Antidot“ angewendet werden, ein Parasympathomimetikum wie Pilocarpin (SPERSACARPINE®). MYDRIASERT® ist den Augenchirurgen vorbehalten und dient zum Erreichen einer starken Mydriasis während einer chirurgischen Intervention (etwa bei Katarakt). Das Insert wird mittels einer mitgelieferten sterilen Einmalpinzette in den unteren Bindehautsack eingelegt, wo es nicht länger als zwei Stunden bleiben darf. Das Einsetzen muss unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Übermässige Manipulationen an den Lidern müssen dabei vermieden werden.30 Werden Mydriatika über längere Zeit als Behandlung eingesetzt, müssen sie ein- bis dreimal täglich unter Blockierung des Tränenkanals (durch Druck auf den innern Augenrand) eingeträufelt werden, um eine systemische Absorption zu verhindern. Vorsicht: • Die Anwendung mydriatischer Substanzen bei kleinen Kindern (unter vier Jahren) ist nicht gefahrlos: die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen sind neuropsychiatrische Störungen wie Halluzinationen, Verwirrung, Delirium, Agitation, manchmal Fieber 30 Medizin für Apotheker, 2008 © Pharma-News Seite 14 Nummer 82, April 2011 und bei Säuglingen in einigen Fällen sogar Darmverschluss. Alle dies UAW sind dosisabhängig. 31 • Die mydriatischen Wirkstoffe können Sehstörungen, Gedankentrübung, Somnolenz oder Konzentrationsmangel verursachen. • Auf das Führen eines Fahrzeugs soll bis zum vollständigen Verschwinden der Sehstörung verzichtet werden. MYDRIASIS – wichtig für die Beratung: 9 9 9 9 9 eine Mydriasis kann notwendig sein vor einer Operation oder bei gewissen Augenerkrankungen sie wird ausgelöst durch Instillation parasympatholytischer Augentropfen zentrale UAW mit herabgesetzter Fahrtüchtigkeit Mydriatika können für kleine Kinder gefährlich sein für eine sehr starke Mydriasis steht ein Insert zur Verfügung, das maximal zwei Stunden eingesetzt bleiben darf In Kürze TRAMACTIL® UNO: Tramadol zur einmaligen täglichen Einnahme… aber eigentlich nichts Neues Gebro Pharma bietet neu eine Spezialität mit Tramadol zur einmaligen täglichen Einnahme an, TRAMACTIL® UNO. Zur Erinnerung: «Retard»-Formen von TRAMAL® und seinen Generika müssen im Allgemeinen zweimal pro Tag eingenommen werden. Im Gegensatz zu dem, was die Werbung von Gebro glauben macht, handelt es sich aber nicht um die einzige Form von Tramadol zur einmaligen täglichen Einnahme, da TRADONAL ONE® schon seit mehreren Jahren zur Verfügung steht (s. PN Nr. 35, Juli 2006). Wie die meisten Retardformen dürfen diese Spezialitäten weder geteilt noch zermörsert oder gekaut werden. Laut einer in der Werbung zitierten Studie (doch schon von 2004!) soll die analgetische Wirkung bei äquivalenter Dosierung vergleichbar sein, ob man die Dosis auf einmal einnimmt oder auf zwei tägliche Einnahmen verteilt. Die unerwünschten Wirkungen sollen unter einer täglichen Einnahme geringer sein, ausser die ausgeprägtere Somnolenz: daher die Empfehlung, TRAMACTIL® UNO abends einzunehmen. Im Gegensatz zu TRADONAL ONE® existiert TRAMACTIL® UNO nicht in der Stärke zu 400 mg (maximale Tagesdosis für Tramadol). Gewisse Patienten müssen also doch zwei Kapseln pro Tag einnehmen. Erwähnenswert ist auch der um mindestens 30% höhere Preis verglichen mit den TramadolGenerika zur zweimaligen täglichen Einnahme. NASENSPRAY NEO SPIRIG®: neue Zusammensetzung, ohne Konservierungsmittel… ohne Preisänderung Die Firma Spirig hat die Zusammensetzung ihres Nasensprays geändert. Wechsel des Vasokonstriktors: Naphazolin wurde ersetzt durch Xylometazolin, das häufig eingesetzt wird in dieser Art von Sprays (z.B. in OTRIVIN® SCHNUPFEN, TRIOFAN® SCHNUPFEN oder RINOSEDIN®), und das beschrieben wurde in PN NR. 31, März 2006. In der Schweiz sind somit keine Nasentropfen oder -sprays auf der Basis von Naphazolin mehr im Handel. Wie bei andern solchen Sprays enthält die neue Formulierung kein Konservierungsmittel mehr. Der Verkaufspreis bleibt quasi unverändert (Erhöhung um fünf Rappen)! 31 La Revue Prescire 2008; 28 (300): 747 © Pharma-News Seite 15 Nummer 82, April 2011 SINUPRET® SIRUP: neue galenische Form - neue Daten wären nützlicher gewesen Eine neue galenische Form von SINUPRET® steht zur Verfügung: ein Sirup, der an Kinder ab zwei Jahren verabreicht werden kann. Wie die Tropfen enthält auch der Sirup Alkohol (8% im Sirup). In den PN Nr. 19 vom November 2004 (nur auf Französisch) kamen wir zum Schluss, dass die vom Hersteller gelieferten Daten aus dem Jahr 1999 keine qualitative Beurteilung des Präparats erlauben. 2011 wird in der Werbung leider immer noch die gleiche Studie als Referenz angegeben. RHINATUSSOL®: nichts anderes als RHINATHIOL® Hors Liste Die Firma Sanofi Aventis „halbiert“ ihren Sirup in RHINATHIOL® (Liste D, SL) und in das CoMarketing-Präparat RHINATUSSOL® (Liste D, Hors Liste). Also keine Neuigkeit; einzig der Name ändert. Das Manöver ist rein kommerziell motiviert, da für ein Hors Liste-Medikament Publikumswerbung erlaubt ist und der Preis frei festgelegt werden darf. Zur Erinnerung: immer noch kein Wirksamkeitsnachweis für Carbocistein (s. PN Nr. 51, März 2008)! ELYFEM®: Bayer - Berlis, Namens- und Preisänderung Die Firma Bayer behält die Strategie des Co-Marketings für ihre oralen Kontrazeptiva bei, indem sie sie unter anderm Namen via ihre Tochterfirma Berlis günstiger verkauft. Nach der Metamorphose von MYVLAR® und vor allem MELIANE® wird nun MIRANOVA® zu ELYFEM® 20 und MICROGYNON® 30 zu ELYFEM® 30. Die Anwenderinnen werden sich darüber freuen, ihr gewohntes Präparat unter anderm Namen billiger kaufen zu können. Man muss sich aber fragen, ob eine solch ähnliche Bezeichnung für zwei Pillen, deren Originale ganz verschiedene Namen tragen, nicht zu Verwechslungen führen wird. Warum nicht einfach den Preis von MIRANOVA® und MICROGYNON® senken? Anmerkung des Herausgebers Die Empfehlungen in Pharma-News geben die Meinung der Autoren auf Grund der bei Redaktionsschluss vorhandenen Daten wieder. Der CAP trägt dafür keinerlei Verantwortung. Resultate des Lesetests der PN 78 - die Gewinnerinnen: Ein bis drei entschuldigte Fehler! Peguiron Nicole Pharmacie de la Vallombreuse Crettenand Lara Pharmacieplus de Bramois Zenoni Corinne Pharmacieplus Dr C.Repond SA Schaller Elise Pharmacie du Tilleul Fioritto Priscille Pharmacie Schneeberger Nicoulaz Michelle Pharmacie des Montagnes Aymon Jennifer Pharmacie Pralong Guinand Marie-Claire Pharmacie Plus du Sentier SA Lanthmann Lucie Pharmacie Alpha Gnaegi Brigitte Pharmacie du Vauseyon Fatio Marie-Jeanne Pharmacie de Chardonne Prilly Bramois Bulle Delémont Tramelan La Chaux-de-Fonds Sion Le Sentier Payerne Neuchâtel Chardonne Als Gewinnerin des Bons über 100.- (Ochsner Sport, Ikea, FNAC oder Manor) wurde Michelle Nicoulaz ausgelost. Ein grosses Bravo an sie und an alle, die den Test gemacht haben!!! © Pharma-News Seite 16 Nummer 82, April 2011 LESETEST Pharma-News Nr. 81 Kreuzen Sie die richtige Antwort oder die richtigen Antworten an, machen Sie einen Kreis um RICHTIG oder FALSCH, oder beantworten Sie die Frage: 1) Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zur Laktoseintoleranz an: a) Laktose ist ein Zucker, der in der Milch vorkommt b) Die Aktivität der Laktase nimmt mit zunehmendem Alter ab c) Eine Gastroenteritis kann die Laktoseabsorption stören d) Laktoseintoleranz und Milchallergie sind ein und dieselbe Störung e) Die einzige Diagnosemöglichkeit ist ein Gentest 2) Welche beiden Erkrankungen kann man mit Topiramat behandeln? − − Können Sie systematisch jedem Patienten mit einem Rezept für TOPAMAX® ein Generikum vorschlagen? 3) RICHTIG oder FALSCH zu Epistaxis? a) Bei Nasenbluten muss der Kopf in den Nacken gelegt werden, um die Blutung zu stoppen b) Ein sehr hoher Blutdruck kann Ursache der Epistaxis sein c) Nasenbluten kann Zeichen einer schlecht kontrollierten Antikoagulation sein d) In jedem Fall handelt es sich um ein banales Ereignis, das nie einen Arztbesuch nötig macht e) Bei Nasenbluten muss systematisch blutstillende Watte angewendet werden RICHTIG RICHTIG RICHTIG RICHTIG RICHTIG 4) Eine Frau kommt in die Apotheke und erzählt, sie hätte kürzlich wiederholt aus der Nase geblutet. Sie fragt um Rat; Sie sagen ihr (mehrere Antworten möglich): a) Dass die Ursache zu trockene Raumluft sein kann b) Dass sie ihren Blutzucker kontrollieren lassen muss c) Dass sie in den 24 Stunden nach einer Epistaxisepisode keine schweren Lasten tragen darf d) Dass sie, wenn Nasenbluten eintritt, sich sofort hinlegen soll e) Dass sie sich zum Stoppen der Blutung die Nase während 10-15 Minuten kräftig zuklemmen soll 5) Warum enthalten die Kinderformen von TRIO® PATCH und TRIO® CREAM keinen Kampfer? Können die ätherischen Öle, die im TRIO® PATCH enthalten sind, durch die Haut aufgenommen werden? © Pharma-News Seite 17 Nummer 82, April 2011 FALSCH FALSCH FALSCH FALSCH FALSCH 6) PELACUR®: Pastillen zum __________ Auf der Basis von ______________________ und ___________________ Spitzwegerich hat folgende Eigenschaften ___________________, ____________ und ________________ Steigert die Bildung von __________ Besteht aus einer _________ ___________ und einem flüssigen ______ Maximal eine Pastille _ mal pro Tag lutschen (Erwachsene) Empfohlen gegen ________________ und erste Symptome von __________ 7) Welches ist die Besonderheit des Generikums ZOLPIDEM-MEPHA®? Was antworten Sie einem Kunden, der wissen will, ob diese Spezialität Laktose enthalte? 8) Ist VIVANZA® ein Generikum von LEVITRA®? Können sie das Präparat einem Kunden anbieten, der ein Rezept für LEVITRA® vorweist? 6) Wählen Sie aus! a) Melatonin ist ein Hormon ein Vitamin c) Melatonin hat folgende Eigenschaften: einschläfernd schlafregulierend d) Die Spezialität CIRCADIN® enthält 2 mg Melatonin 3 mg Melatonin b) In der Schweiz ist Melatonin erhältlich auf Rezept frei verkäuflich 7) Nummerieren Sie die folgenden Nahrungsmittel in aufsteigender Ordnung nach ihrem Laktosegehalt (in einer üblichen Portion); die Nummer 1 entspricht dem tiefsten Gehalt: Sojamilch – Butter – Milchschokolade – Joghurt – Eiscrème – Vollmilch – Ziegenmilch – Schafmilch – Weichkäse – Vollrahm Senden Sie einen Test pro Pharma-Assistentin per Fax an 022 363 00 85 vor dem 25 April 2011. Name Vorname Unterschrift Stempel der Apotheke © Pharma-News Seite 18 Nummer 82, April 2011