(Microsoft PowerPoint - AG 4_Diagnose Alkohol im

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24.09.2013
Diagnose Alkohol im Krankenhaus – Frühintervention und
Kooperation?
22. Fachtagung Management in der Suchttherapie
25./26.09.2013 in Kassel
Klinikum Darmstadt GmbH
Klinik „Schloß Falkenhof“
Referentin: Tatjana Novak
Referent: Karl-Heinz Schön
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 Klinikum Darmstadt GmbH
Das Krankenhaus
Klinikum der Maximalversorgung
21 Fachbereiche, Zentrale Notaufnahme für die Region
Onkologisches Zentrum, Gefäßzentrum, Überregionales Traumazentrum,
Perinatalzentrum Level I, Diabetologicum; große Zentrale Notaufnahmen etc.
950 Betten
Zwei Standorte
Rund 1.500 Mitarbeiter/innen (VK)
Ca. 38.000 stationäre Patienten pro Jahr
Ca. 70.000 ambulante Behandlungen pro Jahr
CMI 1,0503, CM 36.811
Jahresumsatz 166 Mio. €
Stand 2012
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24.09.2013
Die Reha-Fachklinik
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Stationäre, Teilstationäre und Ambulante Rehabilitation Sucht
Stationäre Entwöhnung in Bensheim, Adaptionsbehandlung in Heppenheim,
Teilstationäre Entwöhnung in Darmstadt, Ambulante Entwöhnung in Darmstadt,
Dieburg, Heppenheim und Erbach.
68 Betten stationär, 14 Betten Adaption, 20 Plätze Teilstationär, 100 Plätze
Ambulant
Sieben Standorte
Rund 100 Mitarbeiter/innen (VK)
Ca. 650 Patienten pro Jahr
Zusätzlich in den Ambulanzen: Suchtberatung, Vermittlung in Reha,
Glücksspielsuchtfachberatung, Prävention, Betreutes Wohnen
Jahresumsatz Rehabilitation rd. 4 Mio.
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Drogen -und Suchtbericht 05/2013
Der Alkoholkonsum beträgt in Deutschland 9,6l pro Einwohner
Die empfohlenen Trinkmengen werden von 9,5 Mio. Bundesbürgern
überschritten, davon weisen 1,3 Mio. eine Alkoholabhängigkeit auf
An den direkten und indirekten Folgen des übermäßigen Alkoholkonsums
versterben pro Jahr 74.000 Menschen
Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Alkohol belaufen sich auf 26,7 Mrd. Euro,
davon sind allein 7,4 Mrd. Euro direkte Kosten für das Gesundheitssystem
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24.09.2013
Drogen-und Suchtbericht 05/2013
(Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung)
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BARMER-GEK-Report Krankenhaus 2013
Im Klinikum Darmstadt haben
14 von 1000 Fällen eine
Diagnose in Zusammenhang mit
Alkohol
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24.09.2013
Statistische Kennzahlen (I)
Die Behandlungsdauer ist für jede Hauptdiagnosegruppe im ambulanten Bereich
länger als im stationären Bereich.
Viele Menschen mit einer Suchterkrankung konsumieren nicht nur ein einzelnes
Suchtmittel, sondern mehrere parallel.
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Statistische Kennzahlen (II)
Nach einem leichten Rückgang ist der regelmäßige Alkoholkonsum bei jungen
Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren mit rd. 40% wieder auf das Niveau von
2001 angestiegen.
2010 wurden über 4000 10- bis 15-Jährige mit der Diagnose „F10.0 Akuter Rausch“
im Krankenhaus vollstationär behandelt. Den Höhepunkt erreichten die
Krankenhausbehandlungen im Jahr 2008 mit 4.512 Patienten; im Vergleich zum Jahr
2000 mehr als eine Verdoppelung.
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24.09.2013
Arbeitsunfähigkeit
Krankenkassen haben ein hohes Interesse kranke Versicherte möglichst zügig wieder in die
Arbeitsfähigkeit zu bringen, da Krankengeld das Budget der Krankenkasse belastet. Die zunehmende
Bedeutung von Versorgungsketten macht die Überleitung von Patientinnen und Patientinnen zwischen
den verschiedenen Sektoren daher immer wichtiger.
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 Klinikum Darmstadt GmbH
Diagnose Alkohol im Krankenhaus (I)
Diagnose
HD ND Summe
Alkoholische Leberkrankheit
Alkoholische Leberzirrhose
Alkoholisches Leberversagen
Alkoholische Hepatitis
Alkoholische Fettleber
Alkoholische Fibrose und Sklerose der Leber
Alkoholische Leberkrankheit, nicht näher bezeichnet
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Akute Intoxikation [akuter Rausch]
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Abhängigkeitssyndrom
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Schädlicher Gebrauch
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Entzugssyndrom
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Entzugssyndrom mit Delir
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Amnestisches Syndrom
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung
Toxische Wirkung von Alkohol
Toxische Wirkung: Alkohol, nicht näher bezeichnet
Toxische Wirkung: Äthanol
40 97
30 67
5 20
5 4
4
1
1
23 215
16 62
1 57
45
3 28
2 12
1 10
1
7
3
4
137
97
25
9
4
1
1
238
78
58
45
31
14
11
1
7
3
4
Gesamtergebnis
70 312
382
Bei rund 28 TSD Entlassungen im Klinikum Darmstadt im Zeitraum 01-07/2013 sind
1,4% mit der Diagnose Alkohol assoziiert, wobei 82% davon als Nebendiagnose
geführt werden.
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Geschlechterverteilung
Diagnose
m
Alkoholische Leberkrankheit
Alkoholische Leberzirrhose
Alkoholisches Leberversagen
Alkoholische Hepatitis
Alkoholische Fettleber
Alkoholische Fibrose und Sklerose der Leber
Alkoholische Leberkrankheit, nicht näher bezeichnet
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Akute Intoxikation [akuter Rausch]
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Abhängigkeitssyndrom
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Schädlicher Gebrauch
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Entzugssyndrom
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Entzugssyndrom mit Delir
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Amnestisches Syndrom
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung
Toxische Wirkung von Alkohol
Toxische Wirkung: Äthanol
Toxische Wirkung: Alkohol, nicht näher bezeichnet
Gesamtergebnis
121
88
22
7
2
1
1
183
60
47
37
26
7
5
1
2
w Summe
16
9
3
2
2
55
18
11
8
5
7
6
5
4
2 1
306 76
137
97
25
9
4
1
1
238
78
58
45
31
14
11
1
7
4
3
382
Rund 94% der stationären Patienten des Klinikum Darmstadt mit der Diagnose
Alkohol sind männlich.
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Alter
Im Mittel über alle Diagnosen und Diagnosearten sind die Patienten 55 Jahre zum
Zeitpunkt der stationären Behandlung. Prinzipiell lässt sich aussagen, dass Patienten
mit der Hauptdiagnose in Zusammenhang mit Alkohol im Schnitt 5 Jahre jünger sind
als bei einer Nebendiagnose.
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Verweildauer
Bei den männlichen Patienten wurde die Liste der zehn häufigsten Hauptdiagnosen
2009 wie schon im Vorjahr von den "psychischen Verhaltensstörungen durch
Alkohol" angeführt. Hier lag die Gesamtzahl bei 249.250 Fällen, was einem Anstieg
um 1,3 Prozent gegenüber 2008 entspricht. Die durchschnittliche Verweildauer lag
hier bei acht Tagen, das Durchschnittsalter bei 44 Jahren. (AOK Bundesverband
2011)
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Fallbeispiel (I)
Im Mittel über alle
Diagnosen und
Diagnosearten sind die
Patienten 55 Jahre zum
Zeitpunkt der stationären
Behandlung. Prinzipiell
lässt sich aussagen,
dass Patienten mit der
Hauptdiagnose in
Zusammenhang mit
Alkohol im Schnitt 5
Jahre jünger sind als bei
einer Nebendiagnose.
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Fallbeispiel (Ia)
Das Kodieren der ICD F10.0 hat keinen betriebswirtschaftlichen Effekt, da sich der Fall
bereits in der höchsten Fallschwere (A) befindet. Unzweifelhaft verursacht ein akuter
Rausch einen therapeutischen und pflegerischen Aufwand, dieser wird aber im Rahmen
der Versorgung des Polytrauma nicht zusätzlich vergütet.
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Fallbeispiel (II)
Ein 80-jähriger Patient
mit akuter Embolie und
Thrombose in den
unteren Extremitäten.
Als Nebendiagnosen
sind eine
Herzerkrankung,
Bluthochdruck, akute
Blutarmut und eine
Demenz kodiert worden.
Der Fall landet in der
DRG F65B mit einem
Erlös von rd. 2300 EUR.
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Fallbeispiel (IIa)
Das Kodieren der ICD F10.1 hat keinen betriebswirtschaftlichen Effekt. Der Fall verbleibt
weiterhin in der DRG F65B.
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Fazit aus den Fallbeispielen
Das Kodieren von Nebendiagnosen aus dem Bereich der psychischen
Verhaltensstörungen aufgrund von Alkohol hat keinen betriebswirtschaftlichen Effekt
auf die Fallschwere der (meisten) DRG.
Sofern das Kodieren einer Nebendiagnose nicht zu einer Erhöhung der Fallschwere
einer DRG führt, ist der (diagnostische, therapeutische oder pflegerische) Aufwand,
der mit dieser Diagnose einhergeht, finanziell nicht abgedeckt.
Jegliches zusätzliche Engagement der Klinik in Zusammenhang mit dieser
Diagnose/Erkrankung muss daher aus der bestehenden DRG gegenfinanziert werden
und schmälert somit den Deckungsbeitrag.
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Kooperation der Sektoren
In einem Treffen
zwischen einem
niedergelassenen
Suchtmediziner,
dem Klinikum
Darmstadt und der
Fachklinik „Am
Birkenweg“ wurden
die
unterschiedlichen
Ziele der Sektoren
im Rahmen einer
Kooperation
besprochen.
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Ziele und Visionen
Durch einen abgestimmten Behandlungsverlauf, eine Wertschöpfungskette ohne
sektorale Grenzen der verschiedenen Versorgungsebenen und einen intensiven
Informationsaustausch sollen folgende Ziele erreicht werden:
Rückfallrisiko reduzieren
Wiederholte Entgiftungen reduzieren
Arbeitsunfähigkeit reduzieren
Gesamtbehandlungsdauer verkürzen
Sozialen Abstieg vermeiden
Frühzeitige Prävention bzw. Hilfe bevor Chronifizierung
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Finanzierung der Kooperation
Insbesondere die Krankenkasse haben ein starkes Interesse daran, die Strukturen der
Krankenhausversorgung so zu verändern, dass stationäre Krankenhausbehandlungsformen – wenn
möglich – schneller abgelöst oder von Anbeginn ersetzt werden durch solche, die sparsamer sind.
Weiterhin wird durch eine frühzeitige Ermittlung von Patienten mit Alkoholabhängigkeit im stationären
Bereich der Weg zu einer strukturierten und nahtlosen Weiterbehandlung geschaffen.
Aus eigenen Mitteln werden die Krankenhäuser das Casemanagement nicht finanzieren können. Es
bleibt daher abzuwarten, ob Kooperationspartner eine Finanzierung des Casemanagement
übernehmen können oder ein Modellvorhaben nach § 63 SGB V in Betracht gezogen werden kann.
Modellvorhaben
Krankenkassen können „zur Verbesserung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit der Versorgung Modellvorhaben zur
Weiterentwicklung der Verfahrens-, Organisations-, Finanzierungs- und Vergütungsformen der Leistungserbringung“ (§
63 Abs. 1) vereinbaren. Gem. Abs. 5 sind Modellvorhaben auf längstens acht Jahre zu befristen und gem. § 65 im
Hinblick auf ihre Ziele wissenschaftlich auszuwerten.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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