zu StepUP2020 von Focus2015 154. Geschäftsbericht 2015 Abstoss gb2015.llb.li Mit dem Geschäftsjahr 2015 schliesst die LLB-Gruppe ­erfolgreich die ­Strategie Focus2015 ab. Mit ihr hat sie eine Position der Stärke erreicht und steht an ­einem entscheidenden Wendepunkt, bereit für die neue ­strategische A ­ usrichtung: StepUp2020. Wachstum, Profitabilität, Innovation und Exzellenz sind die vier ­Kernelemente der neuen Strategie. Mit StepUp2020 beschreitet die LLB-Gruppe eigene Wege, um erfolgreich weiterzukommen – Stufe für Stufe. Genau wie ein Parkour­läufer, der auf seinem Weg durch die Stadtlandschaft keine Hindernisse sieht, sondern Möglichkeiten. Ein paar Schritte Anlauf, schon balanciert der sogenannte «Traceur» (französisch für «der, der eine Linie zieht») auf einer hohen Mauer. Mit Schwung gleitet er ein Geländer entlang, um die nächste Mauer zu über­springen. Schnell, kontrolliert und elegant. Diese Kunst der effizienten Fortbewegung erfordert Ideenreichtum, Geschick und Dis­ziplin – Eigenschaften, mit denen die LLB-Gruppe in die Zukunft geht. Der Geschäftsbericht 2015 zeigt die Dynamik der neuen Strategie ­StepUp2020 auf, indem er die Linien verschiedener Parkourschritte in Vaduz nachzeichnet. Zum Online-Geschäftsbericht mit Roland Matt im Video-Interview Informationen für die Aktionäre LLB-Aktie Valoren-Nummer 3019524 ISIN-Nummer LI0030195247 Kotierung Tickersymbole SIX Swiss Exchange Bloomberg LLB SW Reuters LLB.S Telekurs LLB Kapitalstruktur 31. 12. 2015 Aktienkapital Anzahl ausgegebene LLB-Inhaberaktien 31. 12. 2014 154'000'000 154'000'000 30'800'000 30'800'000 + / – % 0.0 0.0 Anzahl ausstehende LLB-Inhaberaktien, dividendenberechtigt 28'821'798 28'821'798 0.0 Gewichteter Durchschnitt der Anzahl Aktien 28'821'798 28'852'504 – 0.1 31. 12. 2014 31. 12. 2015 (angepasst) ** + / – % Informationen pro LLB-Aktie Nominalwert (in CHF) Börsenkurs (in CHF) Unverwässertes Ergebnis (in CHF) 5.00 5.00 0.0 35.85 40.00 – 10.4 18.1 2.87 2.43 Kurs-Gewinn-Verhältnis 12.49 16.46 Dividende (in CHF) * 1.60 1.50 *Antrag des Verwaltungsrates an die Generalversammlung vom 4. Mai 2016. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Vergleich LLB-Aktie Indexiert ab 1. Januar 2014 180 6.7 Kennzahlen Konsolidierte Erfolgsrechnung 2014 2015 (angepasst) *** in Millionen CHF + / – % Erfolgsrechnung Geschäftsertrag Geschäftsaufwand 313.2 341.5 – 8.3 – 221.1 – 271.0 – 18.4 82.7 70.2 17.9 69.5 78.3 5.0 4.3 Ergebnis, das den Aktionären der LLB zusteht Schlüsselzahlen Cost-Income-Ratio (in Prozent) * / ** Rendite auf dem Eigenkapital, das den Aktionären der LLB zusteht (in Prozent) *Geschäftsaufwand (ohne Rückstellungen für Rechts- und Prozessrisiken) im Verhältnis zum Geschäftsertrag (ohne Wertberichtigung für Kreditrisiken). **Bereinigt um Markteffekte (Zinssatzswaps und Kurserfolge) beträgt die Cost-Income-Ratio 63.7 Prozent für 2015 und 70.9 Prozent für 2014. ***Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Konsolidierte Bilanz und Kapitalbewirtschaftung in Millionen CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 (angepasst) ** + / – % Bilanz Eigenkapital, das den Aktionären der LLB zusteht Total Aktiven 1'657 1'638 1.1 19'670 20'755 – 5.2 Eigenmittelunterlegung Tier 1 Ratio (in Prozent) * 20.6 18.3 Risikogewichtete Aktiven 7'589 8'386 – 9.5 31. 12. 2015 31. 12. 2014 (angepasst) * + / – % Geschäftsvolumen (in Millionen CHF) 56'561 60'936 – 7.2 Kundenvermögen (in Millionen CHF) 45'570 50'218 – 9.3 Kundenausleihungen (in Millionen CHF) 10'991 10'718 2.5 816 893 – 8.6 *Seit 30. Juni 2015 erfolgt die Berechnung gemäss den Grundlagen der CRD IV. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Zusätzliche Informationen Personalbestand (teilzeitbereinigt, in Stellen) *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Ausschliesslich zum Zwecke der besseren Lesbarkeit wurde im vorliegenden Dokument meist auf die unterschiedliche geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet. Die gewählte männliche Form ist in diesem Sinne geschlechtsneutral zu verstehen. Liechtensteinische Landesbank Aktiengesellschaft: nachstehend auch Liechtensteinische Landesbank AG, Liechtensteinische Landesbank, LLB AG, LLB sowie LLB-Stammhaus genannt. Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG: nachstehend auch LLB (Österreich) AG und LLB Österreich genannt. Bank Linth LLB AG: nachstehend auch Bank Linth genannt. Dieser Geschäftsbericht erscheint in deutscher und englischer Sprache. Die deutsche Ausgabe ist verbindlich. Den Geschäftsbericht 2015 bieten wir auch in einer interaktiven Online-Version an. Deutsch: http://gb2015.llb.li Englisch: http://ar2015.llb.li Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben. Inhalt Geschäftslage UMSCHLAG UMSCHLAG 3 6 12 14 Informationen für die Aktionäre Kennzahlen Brief an die Aktionäre Die LLB-Gruppe im Profil Interview Strategie und Organisation Segmentberichterstattung 19 24 28 32 38 Kunden und Märkte Retail & Corporate Banking Private Banking Institutional Clients Corporate Center Stakeholder-Bericht 42 45 48 56 60 66 70 72 95 LLB-Aktie Marke und Sponsoring Mitarbeitende Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt Nachhaltigkeitsbericht Organigramm der LLB-Gruppe per 1. Januar 2016 Corporate Governance Vergütungsbericht Konsolidierte Jahresrechnung der LLB-Gruppe 107 108 111 112 113 114 115 117 Revisionsbericht Konsolidierter Jahresbericht Konsolidierte Erfolgsrechnung Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung Konsolidierte Bilanz Konsolidierte Eigenkapitalentwicklung Konsolidierte Mittelflussrechnung Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Jahresrechnung der LLB AG, Vaduz 195 196 197 198 199 200 201 Revisionsbericht Jahresbericht Bilanz Ausserbilanzgeschäfte Erfolgsrechnung Gewinnverwendung Anhang zur Jahresrechnung Roland Matt Group CEO Hans-Werner Gassner Präsident des Verwaltungsrates 3 Aktionärsbrief Brief an die Aktionäre Neuer Fokus auf profitablem Wachstum Sehr geehrte Aktionärin Sehr geehrter Aktionär Das Geschäftsjahr 2015 stellt für die LLB-Gruppe einen entscheidenden Wendepunkt dar.­ Mit dem Abschluss der Strategie Focus2015 haben wir eine Position der Stärke erreicht und blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück. Eine erneute Verbesserung der operativen Leistung verleiht uns Gestaltungsspielraum. Mit der Strategie StepUp2020 setzen wir uns neue Ziele und leiten 2016 eine Phase nachhaltig profitablen Wachstums ein. Deutliche Gewinnsteigerung Trotz vielfältiger Herausforderungen konnten wir 2015 ein erfreuliches Jahresergebnis erwirtschaften. Die Banken agieren nach wie vor in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld mit volatilen Finanzmärkten, einer historischen Tiefzinssituation und zunehmender Regulierung. Mit der Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von Mitte Januar 2015, den Mindestkurs des Schweizer Frankens zum Euro aufzuheben und Negativzinsen einzuführen, hat sich die Ausgangslage akzentuiert. Wir haben schnell gehandelt und Massnahmen eingeleitet, um Kurs zu halten. Wir konnten das Konzernergebnis 2015 um 19.7 Prozent auf CHF 86.3 Mio. deutlich steigern (2014 angepasst: CHF 72.1 Mio., siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Der Geschäftsaufwand sank um 18.4 Prozent auf CHF 221.1 Mio. (2014: CHF 271.0 Mio.) und somit unter unser Ziel von CHF 240 Mio. Das gute Jahresergebnis ist uns nicht nur durch ein striktes Kostenmanagement gelungen, sondern ist auch auf die Rentabilisierung unserer Dienstleistungen zurückzuführen. Auf vergleichbarer Vorjahresbasis, das heisst bereinigt um die Erträge der veräusserten swisspartners Gruppe, erhöhte sich der Geschäftsertrag um 2.5 Prozent auf CHF 313.2 Mio. (2014: CHF 305.4 Mio.). Ende 2015 betreute die LLB-Gruppe ein Geschäftsvolumen von CHF 56.6 Mia. (2014: CHF 60.9 Mia.). Die verwalteten Kundenvermögen gingen aufgrund des Verkaufs von swisspartners (CHF 3.3 Mia.) sowie der Aufwertung des Schweizer Frankens (CHF 1.0 Mia.) auf CHF 45.6 Mia. (2014: CHF 50.2 Mia.) zurück. Die Netto-Neugeld-Abflüsse beliefen sich auf CHF 206 Mio. (2014: minus CHF 350 Mio.). Die Kundenausleihungen stiegen um 2.5 Prozent auf CHF 11.0 Mia. (2014: CHF 10.7 Mia.), die Hypothekarforderungen erhöhten sich um 2.6 Prozent auf CHF 9.6 Mia. (2014: CHF 9.3 Mia.). Mit unserer umsichtigen Kreditvergabepolitik wachsen wir in der gegenwärtigen Marktsituation risikobewusst. Position der Stärke In den Jahren 2013 bis 2015 haben wir mit Focus2015 ein stabiles Fundament für eine nach­ haltig erfolgreiche Zukunft geschaffen. Wir haben Fokussierung und Strukturbereinigung konsequent umgesetzt sowie Kosten und Komplexität in erheblichem Mass reduziert. Mit dem Verkauf von Gruppengesellschaften, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, einem Fokus auf ausgewählte Märkte, der Umsetzung unserer Steuerkonformitäts- und Cross-Border-­ LLB-Geschäftsbericht 2015 4 Aktionärsbrief Strategie sowie einem strikten Kostenmanagement ist es uns gelungen, Effi­zienz und Profitabilität markant zu erhöhen. Konsequente Kundenorientierung In einem dynamischen Marktumfeld setzte die LLB-Gruppe 2015 auf strategische Innova­ tionen, die sich konsequent an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Als Unternehmerbanken stellen die LLB und die Bank Linth die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in den Mittelpunkt. Seit Juli 2015 profitieren Firmenkunden von einem umfassenden Beratungs- und Betreuungskonzept sowie von attraktiven KMU-Box-Angeboten mit transparenten Leistungen und Konditionen. 2015 haben wir zudem ein Omnikanal-Banking-Zielbild konzipiert, das unsere Bankfilialen mit Online Banking und Mobile Banking kanalübergreifend nahtlos verbindet. Die Bank Linth sorgt seit Juni 2015 mit ihrer neuen Geschäftsstelle in Sargans für besonders positive Kundenerfahrungen. In einer multimedialen Kundenzone wird die Beratung zum Erlebnis, während wir die Selbstbedienung bei Bankund Finanzgeschäften als Standard etablieren. Wir investieren stetig in den Dialog mit unseren institutionellen Kunden und stellen mit der innovativen Online-Plattform «LLB Xpert Views» und in exklusiven Round-Table-Gesprächen erprobtes Know-how zur Verfügung. 2015 haben wir unsere Fondspalette und unsere auf quantitative Value-Modelle gestützte Analyse weiter optimiert. Unter den neu lancierten Produkten befinden sich zwei Fonds, die bereits nach einem halben Jahr eine überdurchschnittliche Performance aufweisen: der Strategiefonds LLB Strategie Konservativ mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Verhältnis sowie der LLB Alternative Strategie Global, ein Fonds für alternative Anlagen. Renommierte internationale Auszeichnungen bestätigen uns immer wieder, dass die Investmentkompetenz unseres Asset Managements eine unserer grossen Stärken ist. Unter anderem erhielt der Fonds LLB Strategie Ausgewogen (CHF) im Januar 2016 bereits zum zweiten Mal den «Deutschen Fondspreis» mit dem Prädikat «herausragend». LLB-Aktie – attraktive Dividende Unsere Aktionäre haben Teil an unserem guten Ergebnis. Entsprechend unserer langfristig ausgerichteten Ausschüttungspolitik von 40 bis 60 Prozent des Konzernergebnisses wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 4. Mai 2016 eine Dividende von CHF 1.60 (2014: CHF 1.50) vorschlagen. Dies entspricht einer Steigerung von 6.7 Prozent und einer attraktiven Dividendenrendite von 4.5 Prozent. Verwaltungsratswahl und Wechsel in der Gruppenleitung Der Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Landesbank AG schlägt der Generalversammlung vom 4. Mai 2016 Patrizia Holenstein zur Wiederwahl vor. In der Gruppen- und Geschäftsleitung kommt es am 1. Juli 2016 zu Veränderungen. Heinz Knecht, Leiter der Division Retail & ­ Corporate Banking, tritt in den Ruhestand. Seine Position wird Urs Müller übernehmen, der aktuell Leiter der Division Institutional Clients ist. Der Verwaltungsrat hat Natalie Epp, zurzeit Leiterin des Geschäftsbereichs Fund Services, zum neuen Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung ernannt. Sie tritt die Nachfolge von Urs Müller als Leiterin der Division Institutional Clients an. Mit diesen Wechseln konnten wir interne Regelungen finden. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte nimmt zudem eine Frau Einsitz in das oberste operative Führungsgremium. Unternehmerische Verantwortung Die LLB-Gruppe versteht Nachhaltigkeit oder Corporate Social Responsibility (CSR) als integ­ ralen Bestandteil ihres Geschäftserfolges. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, wirtschaftliches Handeln mit der Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt in Einklang zu bringen. Dies schlägt sich in fünf Themenschwerpunkten nieder: Marktleistung, Compliance, Gesellschaft und Umwelt sowie Mitarbeitende. Die hohe Bedeutung, die wir diesen Themen beimessen, zeigt sich auch im vorliegenden Geschäftsbericht 2015, in dem wir zum ersten Mal die Richt­ linien der «Global Reporting Initiative», und zwar die GRI Richtlinie G4 nach der In-­AccordanceLLB-Geschäftsbericht 2015 5 Aktionärsbrief Option «core» anwenden. Damit legen wir − wie auf Seite 67 zusammengefasst − offen, wie wir unsere unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Spielraum für Investitionen Stabilität und Sicherheit zählen in der Finanzindustrie mehr denn je. Es ist Tradition und Teil unseres Selbstverständnisses, über genügend qualitativ hochstehende Eigenmittel zu ver­ fügen. Die Eigenmittel der LLB-Gruppe decken den an ihren Zielen ausgerichteten Kapital­ bedarf. Das Eigenkapital besteht ausschliesslich aus hartem Kernkapital und betrug CHF 1.8 Mia. Die Tier 1 Ratio lag per 31. Dezember 2015 bei 20.6 Prozent. Diese Quoten liegen deutlich über den gesetzlichen Anforderungen und unterstreichen unsere im internationalen Vergleich solide Kapitalausstattung. Dies gibt uns Spielraum für Investitionen. Strategie StepUp2020 Aus einer Position der Stärke tritt die LLB-Gruppe 2016 in eine neue Phase der strategischen Positionierung. Mit der Strategie StepUp2020 liegt der Schwerpunkt bis 2020 auf vier Kernelementen: Wachstum, Profitabilität, Innovation und Exzellenz. Wachstum wollen wir auf zwei Ebenen erreichen: Erstens wollen wir organisch, das heisst aus eigener Kraft, wachsen. Zweitens streben wir gezielte Akquisitionen in unseren Heimmärkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich an. Um unsere Profitabilität weiter zu verbessern, streben wir mit herausragenden Produkten und Dienstleistungen eine Steigerung unserer Margen an. Auch im Rahmen von StepUp2020 werden wir am strikten Kostenmanagement festhalten. Gleichzeitig setzen wir in den kommenden fünf Jahren umfangreiche Finanzmittel in Höhe von CHF 100 Mio. ein, um einerseits wegweisende digitale Lösungen zu entwickeln und andererseits unsere Kunden auch persönlich bestmöglich zu bedienen. Um Exzellenz zu erreichen, werden wir die Prozesse in der ganzen Organisation nach den Grundsätzen des sogenannten Lean Managements optimieren. Für die LLB-Gruppe sind zudem hohe Compliance Standards und ein herausragendes Kompetenzniveau wichtig. Ausblick 2016 Für das Jahr 2016 gehen wir von einem anhaltend anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld aus. Frankenstärke, Negativzinsen, volatile Finanzmärkte und zunehmende Regulierung werden die Banken weiter fordern. Mit der Strategie StepUp2020 setzen wir auf nachhaltig profitables Wachstum. Wir sind zuversichtlich, dass wir dank des stabilen Fundaments der LLB-Gruppe, des fokussierten Geschäftsmodells und unserer klaren Strategie auch im Geschäftsjahr 2016 weitere operative Fortschritte erzielen und ein solides Konzernergebnis erwirtschaften werden. Unser herzlicher Dank gilt Ihnen, unseren Aktionärinnen und Aktionären, für ihr Vertrauen. Was die LLB-Gruppe erreicht hat, gelang dank unserer Aktionäre und Kunden, die uns die Treue halten, und dank der Mitarbeitenden, die täglich ihr Bestes geben. Freundliche Grüsse Roland Matt Hans-Werner Gassner Group CEO Präsident des Verwaltungsrates LLB-Geschäftsbericht 2015 Die LLB-Gruppe im Profil Die LLB-Gruppe positioniert sich erfolgreich als Universalbank mit starkem Private-Bankingund institutionellem Geschäft. Erste Bank in Liechtenstein, gegründet 1861 Hauptaktionär Land Liechtenstein, AAA-Rating Drei Banken: Liechtenstein, Schweiz und Österreich Zwei Kompetenzzentren: LLB Asset Management und LLB Fund Services Drei profitable Marktdivisionen Diversifizierte Ertragsstruktur 33.4 % 32.3 % 46.0 % 13.3 % Retail & Corporate Banking Private Banking Anlagegeschäft Handelsgeschäft Ergebnis vor Steuern Erträge 34.3 % 40.7 % Institutional Clients Zinsgeschäft Ausgezeichnete Investmentkompetenz Langjährige und hochmotivierte Mitarbeitende Dachfonds Award 2013, 2014, 2015 Deutscher Fondspreis 2015, 2016 FUCHS Performance Projekt II 2015 Lipper Fund Awards – Switzerland 2014 Zufriedenheit Commitment 76 Punkte 85 Punkte (von 100) (von 100) StepUp2020 Mit der Strategie StepUp2020 baut die LLB-­ Gruppe auf dem mit Focus2015 geschaffenen Fundament auf und setzt von 2016 bis 2020 auf vier Kernelemente. «StepUp» heisst für uns «steigern, beschleu­ nigen, stufenweise zulegen» – auf einer Position der Stärke aufbauen. Wachstum Innovation Profitabilität Exzellenz Geschäftsvolumen Cost-Income-Ratio Kumuliertes Konzernergebnis 2016 – 2020 Tier 1 Ratio Focus2015 Mit der Strategie Focus2015 hat die LLB-Gruppe in den vergangenen drei Jahren ein solides ­Fundament für eine nachhaltig erfolgreiche ­Zukunft geschaffen. Nach Abschluss der strategischen Neupositionierung ist die LLB-Gruppe sehr gut auf Kurs und überzeugt mit einem deutlich verbesserten Jahresergebnis 2015. Geschäftsvolumen Cost-Income-Ratio Kumuliertes Konzernergebnis 2013 – 2015 Tier 1 Ratio Fokussierung Profitabilisierung Komplexitätsreduktion 8 Verwaltungsrat Verwaltungsrat von links nach rechts: Markus Büchel, Gabriela Nagel-Jungo, Markus Foser, Roland Oehri, Hans-Werner Gassner, Patrizia Holenstein, Urs Leinhäuser LLB-Geschäftsbericht 2015 9 Verwaltungsrat Markus Büchel Prof. Dr. Gabriela Nagel-Jungo Markus Foser Roland Oehri Personalleiter (pensioniert). Professorin für Financial Management. Unternehmensberater. Treuhänder. Berufliche Stationen: 1997 – 2007 für verschiedene Finanz­institute in Liechtenstein tätig. 2008 – 2009 Mitglied Geschäfts­leitung Banque Pasche (Liechtenstein) SA. 2009 – 2013 Inhaber der MAFOS Consult Anstalt. Seit 2012 Strategic Projects & Business Development First Advisory Trust reg. Seit 2009 Vizepräsident des Verwaltungsrates der LLB. Markus Foser ist Jahrgang 1969 und wohnt in Vaduz / FL. Berufliche Stationen: 1987 – 2006 für verschiedene Finanz­ institute in Liechtenstein tätig. ­Seit 2006 Partner und Geschäftsführer Sequoia Treuhand Trust reg. und seit 2007 Partner und Geschäftsführer Sequoia Capital Management AG. Roland Oehri ist Jahrgang 1968 und wohnt in Ruggell / FL. Berufliche Stationen: 1973 – 1981 Hilti AG, seit 1981 ThyssenKrupp Presta AG und von 1995 – 2013 Bereichsleiter Personal der Presta Gruppe. Markus Büchel ist Jahrgang 1953 und wohnt in Ruggell / FL. Berufliche Stationen: 1999 − 2007 Assistentin am Institut für Rechnungswesen und Controlling der Universität Zürich, seit 2007 Dozentin und Projektleiterin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), seit 2010 Leiterin des Zentrums Accounting & Controlling an der ZHAW, seit 2011 stellvertretende Leiterin Abteilung Banking, Finance, Insurance an der ZHAW. Gabriela Nagel-Jungo ist Jahrgang 1969 und wohnt in Wilen b. Wollerau / CH. Dr. Hans-Werner Gassner Dr. Patrizia Holenstein Urs Leinhäuser Präsident des Verwaltungsrates Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer. Rechtsanwältin. Betriebsökonom. Berufliche Stationen: 1985 − 1988 Anwältin bei Haymann & Beglinger in Zürich, 1989 − 1990 bei Clifford Chance in London. Seit 1990 Holenstein Rechtsanwälte AG, Zürich, Gründerin und Managing Partnerin. Patrizia Holenstein ist Jahrgang 1957 und wohnt in Oberägeri / CH. Berufliche Stationen: 1983 − 1986 Steuerkommissär bei der kantonalen Steuerverwaltung Schaffhausen, 1986−1988 stellver­ tretender Leiter Steuerabteilung bei Refidar Moore Stephens, Zürich, 1988−1994 Group Controller bei der Cerberus AG, Männedorf, 1995−1999 Leiter Konzerncontrolling bzw. CFO der Division Piping Systems bei der Georg Fischer AG, Schaffhausen, 1999−2003 CFO und Mitglied der Gruppenleitung bei der Mövenpick Holding AG, Adliswil, 2003−2011 CFO und Leiter Corporate Center sowie Mitglied der Konzernleitung bei der Rieter Holding AG, Winterthur, 2011−2014 CFO und Deputy CEO sowie Mitglied der Konzern­leitung bei der Autoneum Holding AG, Winterthur. Seit 2014 Unternehmer. Urs Leinhäuser ist Jahrgang 1959 und wohnt in Winterthur / CH. Berufliche Stationen: 1984 – 1989 Wirtschaftsprüfer Neutra Treuhand Gruppe, 1990 – 1998 Leiter interne Revision und 1998 – 2000 ­Leiter Finanzen der LLB, seit 2000 In­haber Adcom Treuunternehmen reg. Seit 2005 Verwaltungsrat und Mitglied der Geschäftsleitung des MAS Multi Asset Strategy Management Trust reg. Seit Juli 2006 Präsident des Verwaltungsrates der LLB. Hans-Werner Gassner ist Jahrgang 1958 und wohnt in Balzers / FL. LLB-Geschäftsbericht 2015 10 Gruppenleitung Gruppenleitung von links nach rechts: Heinz Knecht, Gabriel Brenna, Kurt Mäder, Roland Matt, Christoph Reich, Urs Müller LLB-Geschäftsbericht 2015 11 Gruppenleitung Dr. Heinz Knecht Dr. Gabriel Brenna Dr. Kurt Mäder Roland Matt Retail & Corporate Banking Private Banking Group COO Group CEO Wirtschaftswissenschaftler. Elektroingenieur ETH. Physiker ETH. Seit Juli 2012 bei der LLB. Stationen: 1985 – 2001 UBS Zürich, September 2005 – Mai 2011 Leiter des Instituts Banking & Finance der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Ab April 2005 – Dezember 2011 Präsident des Verwaltungsrates der Bank Linth LLB AG, Dezember 2011 – Juni 2012 ad interim deren Vorsitzender der Geschäftsleitung. Seit 1. Juli 2012 Mitglied der Gruppenund Geschäftsleitung der LLB und Leiter der Division Retail & Corporate Banking. Heinz Knecht ist Jahrgang 1953 und wohnt in Frauenfeld / CH. Seit Oktober 2012 bei der LLB. Stationen: 1998 – 2004 verschiedene Stationen in der Industrie und an der ETH. 2005 – September 2012 McKinsey & Company, verschiedene Funktionen in Zürich und London, zuletzt als Partner und Leiter der Schweizer Private Banking und Risk Management Practice. Seit Oktober 2012 Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung der LLB und Leiter der Division Private Banking. Gabriel Brenna ist Jahrgang 1973 und wohnt in Vaduz / FL. Seit 2009 bei der LLB. Stationen: 1987 – 1996 Forschungstätigkeit an der ETH, in den USA und Frankreich. 1996 – 2004 ELCA Informatik AG, Zürich, 2005 – 2008 Mitglied der Geschäftsleitung der Bank Linth LLB AG und seit 2009 Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung der LLB, 2009 – Juni 2012 Leiter des Corporate Service Center. Seit 1. Juli 2012 Group Chief Operating Officer. Kurt Mäder ist Jahrgang 1962 und wohnt in Rapperswil-Jona / CH. Betriebsökonom FH, Eidg. dipl. Finanz- und Anlageexperte. Christoph Reich Urs Müller Group CFO Institutional Clients Stv. Group CEO Seit 2002 bei der LLB. Stationen: 1989 – 2002 verschiedene Stationen bei der VP Bank, Vaduz, unter anderem Leiter Research, Bereichsleiter Asset Management, Projekt­ leiter Family Office. 2002 – 2006 Bereichsleiter Investment Services, LLB, 2007 – 2009 Leiter Geschäftseinheit Kunden Inland. Seit 2009 Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung, seit 16. Januar 2012 Group Chief Executive Officer. Roland Matt ist Jahrgang 1970 und wohnt in Schellenberg / FL. Betriebsökonom FH, Exec. MBA HSG. Seit Ende 2010 bei der LLB. Stationen: 1999 – Mitte 2003 KPMG Zürich, 2003 – 2006 Asian Development Bank, Manila / Philippinen. Ende 2006 – Oktober 2010 Partner Syndeo AG, Horgen. November 2010 – 15. Januar 2012 Leiter des Stabs Group Finance & Risk der LLB. Seit 16. Januar 2012 Mitglied der Gruppenund Geschäftsleitung und Chief ­Financial Officer. Seit 1. Juli 2012 Group Chief Financial Officer. Christoph Reich ist Jahrgang 1974 und wohnt in Triesenberg / FL. Jurist. Seit 1995 bei der LLB. Stationen: 2007 – April 2011 Leiter der Geschäftseinheit Institutionelle Kunden. Seit April 2011 Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung. April 2011 – Juni 2012 Leiter der Geschäftsfelder Markt Inland und Markt Institutionelle. Seit 1. Juli 2012 Leiter der Division Institutional Clients und Stellvertreter des Group Chief Executive Officer. Urs Müller ist Jahrgang 1962 und wohnt in Gamprin / FL. LLB-Geschäftsbericht 2015 12 Interview «Kunden immer neu begeistern» Mit der Strategie Focus2015 hat die LLB-Gruppe eine klare Position im Markt erreicht. Ist sie nun fit für die Zukunft? Hans-Werner Gassner: Ja. Vor drei Jahren haben wir das Versprechen abgegeben, die LLB-Gruppe fit für die Zukunft zu machen. Dieses Versprechen haben wir eingelöst. Fokussierung und Strukturbereinigung sind durchgeführt, Kosten und Komplexität haben wir erheblich reduziert und die Profitabilität markant erhöht. Die Konzentration auf Kernkompetenzen ermöglicht mehr Effizienz. Entscheidend war auch, dass wir nicht nur an der Kostenschraube gedreht, sondern zugleich Innovationen vorangetrieben und uns in den Dienst unserer Kunden gestellt haben. Mit unseren drei Marktdivisionen lassen wir unsere Kunden Tag für Tag spüren, dass wir uns zu einem Banking bekennen, das einen konsequenten Umgang mit Werten pflegt. Welche Werte machen Ihr Unternehmen unverwechselbar? Hans-Werner Gassner: Um ein Unternehmen mit mehr als 900 Mitarbeitenden erfolgreich in die Zukunft zu führen, braucht es gemeinsame Vorstellungen über das, was wir erreichen möchten und wie wir es erreichen möchten. «Wir setzen Standards für Banking mit Werten». Das ist unser Anspruch und unser Ehrgeiz für die kommenden Jahre. Gleichzeitig leben wir unsere gemeinsamen Werte − integer, respektvoll, exzellent und wegweisend. Der Satz «Tradition trifft Innovation» bringt auf den Punkt, wie sich die LLB differenziert: Wir schaffen Mehrwert, indem wir Werte verbinden, die in einem Spannungsfeld stehen. Unsere Position fusst auf einem stabilen Fundament: der starken Verwurzelung in Liechtenstein. Hinzu kommt unsere Innovationskraft. Und im Vertrauen der Kunden spiegelt sich das Vertrauen Ihrer Mitarbeitenden wider? Roland Matt: Die Mitarbeitenden sind der wichtigste Erfolgsfaktor. Der erfolgreiche Abschluss von Focus2015 ist ein Verdienst unserer Mitarbeitenden. Ihre Meinung ist uns wichtig. Deshalb führen wir regelmässig Mitarbeiterumfragen durch. Bei der Befragung im Jahr 2015 lag die LLB-Gruppe bei allen relevanten Punkten über dem Branchendurchschnitt. Das Commitment der Mitarbeitenden ist mit 85 von 100 Punkten beachtlich hoch und gewährleistet den für uns so zentralen partnerschaftlichen Dialog mit unseren Kunden. LLB-Geschäftsbericht 2015 Im Gespräch mit Hans-Werner Gassner und Roland Matt Die LLB-Gruppe agiert aus einer Position der Stärke. Was sind die entscheidenden Merkmale? Roland Matt: Mit einem fokussierten Geschäftsmodell wissen wir, wohin wir gehen. Wir haben, was den Beitrag zum Ergebnis betrifft, drei gleich starke Marktdivisionen. Sie stellen die Kunden konsequent in den Mittelpunkt. Die Ertragsstruktur gestaltet sich mit einem ausgewogenen Verhältnis von Zins- und Anlagegeschäft ­diversifiziert. Und wir haben das Kostenmanagement im Griff. Unsere Kultur der Service-Exzellenz erweist sich als heraus­ ragend. Und renommierte internationale Ratings bestätigen immer wieder, dass die Investmentkompetenz eine unserer grossen Stärken ist. Als Fundament verfügen wir über eine stabile Eigen­ tümersituation. Das Land Liechtenstein, das weltweit zu den dreizehn Ländern mit einem AAA-Rating gehört, ist mit 57.5 Prozent des Aktienkapitals Hauptaktionär der LLB. Wer die Zukunft mitgestalten will, muss seine Kunden auch mit Innovationen immer wieder begeistern. Was haben Sie 2015 auf den Weg gebracht? Roland Matt: Kunden sind «smart»: Sie informieren sich, vergleichen, interagieren und reagieren in den von ihnen bevorzugten Kanälen, und das vermehrt digital. Dies beinhaltet Möglichkeiten, die wir gezielt anpacken. Ob für Jugendliche, Privatkunden, Firmenkunden oder Finanzintermediäre – wir zeigen mit zahlreichen Initiativen Innovationskraft. Lassen Sie mich drei herausgreifen: So profitieren unsere Firmenkunden von einem umfassenden Beratungs- und Betreuungskonzept mit transparenten Leistungen und Konditionen. Zudem haben wir ein Omnikanal-BankingZielbild entwickelt, das unsere Vision des nahtlosen Kundenerlebnisses beschreibt. Die Bank Linth in Sargans sorgt mit ihrer Ge­ schäftsstelle für besonders positive Kundenerfahrungen. In einer multimedialen Kundenzone wird die Beratung zum Erlebnis, während wir die Selbstbedienung bei Bank- und Finanzgeschäften als Standard etablieren. Um investieren zu können, muss das Ergebnis stimmen … Roland Matt: Das trifft 2015 erneut auf erfreuliche Weise zu und zwar trotz des anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds mit volatilen Finanzmärkten, historisch tiefen Zinsen und einer zunehmenden Regulierung. Mit der Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, den Mindestkurs des Schweizer Frankens zum Euro aufzuheben und Negativzinsen einzuführen, hat sich die 13 Interview Ausgangslage nochmals akzentuiert. Dennoch konnten wir 2015 den Jahresgewinn deutlich um 19.7 Prozent steigern. Das Konzernergebnis belief sich auf CHF 86.3 Mio. Der Geschäftsaufwand hat sich auf unter CHF 240 Mio. reduziert, der Personalbestand sank unter die Zielmarke von 840 Vollzeitstellen. Wir haben das opera­ tive Konzernergebnis deutlich gesteigert. Dies ist uns nicht nur durch ein striktes Kostenmanagement gelungen, sondern auch durch die Rentabilisierung unserer Dienstleistungen sowie zahl­ reiche Innovationen bei unseren Produkten und Dienstleistungen. Ein Wort zu Stabilität und Sicherheit: Was heisst das im digitalen Zeitalter? Hans-Werner Gassner: Kunden, Aktionäre und Mitarbeitende legen Wert auf eine finanziell stabile Bank. Zuverlässigkeit und Sicherheit zählen in der Finanzindustrie mehr denn je. Das zeigt nicht zuletzt die international geführte Diskussion um das Mass des notwendigen Eigenkapitals. Ein Sockel ausreichender Eigenmittel ist eine Voraussetzung für eine solide Bank. Dies gehört bei der LLB-Gruppe seit vielen Jahren zur Tradition. Mit einem Eigenkapital von CHF 1.8 Mia. und einer Tier 1 Ratio von 20.6 Prozent sind wir ein sicherer Hafen der Stabilität. Sicherheit im digitalen Zeitalter heisst aber nicht nur verantwortungsvoll mit Kundengeldern umzugehen, sondern auch mit Kundendaten und Informationen. Noch nie hatten wir so einfachen Zugang zu Wissen und Informationen wie heute. Das verdanken wir der Digitalisierung. Dennoch sollte jeder im Auge behalten, dass der Mensch mehr ist als ein Datenprofil. Nach Focus2015 kommt StepUp2020. Mit welchen zentralen Punkten? Hans-Werner Gassner: Mit dem erfolgreichen Abschluss von Focus2015 stehen wir an einem entscheidenden Wendepunkt. Wir sind bereit für eine neue strategische Ausrichtung mit StepUp2020. Der Name der neuen Strategie bringt es auf den Punkt: Mit «step up» verbinden sich Begriffe wie «steigern», «beschleunigen», «stufenweise zulegen». Nach einer Phase der strategischen Fokussierung und Straffung stellen Wachstumsambitionen eine Wende dar. Künftig liegt das Augenmerk auf den vier Kernelementen Wachstum, Profitabilität, Innovation und Exzellenz. Was haben Sie sich für die nächsten fünf Jahre vorgenommen? Roland Matt: Die LLB-Gruppe setzt auf forciertes organisches Wachstum aus eigener Kraft plus gezielte Akquisitionen in den Heimmärkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich. Um im aktuellen Tiefzinsumfeld die Erträge zu steigern, wollen wir heraus­ ragende Produkte und Dienstleistungen lancieren. Unser Omni­ kanal-Banking-Zielbild beinhaltet wegweisende digitale Lösungen verbunden mit einem führenden Geschäftsstellenkonzept. Allein in die Digitalisierung werden wir bis 2020 rund CHF 30 Mio. investieren. Wir wollen das Standardgeschäft automatisieren und das Vertrauensgeschäft individualisieren. Gleichzeitig werden wir für sämtliche Prozesse die Grundsätze des Lean Management in unserer Organisation verankern. Nicht zuletzt setzen wir auf hohe Compliance-Standards und ein herausragendes Kompetenz­niveau. Welche Finanzziele peilen Sie mit StepUp2020 an? Hans-Werner Gassner: In einem sehr detaillierten Strategieprozess haben wir im Jahr 2015 definiert, wo wir bis im Jahr 2020 stehen wollen. Wir können auf dem Erreichten aufbauen und werden unsere Kostendisziplin beibehalten. Wir wollen das Geschäftsvolumen auf über CHF 70 Mia. erhöhen und die Cost-Income-Ratio auf unter 65 Prozent senken. In den nächsten fünf Jahren wollen wir ein kumuliertes Konzernergebnis von mehr als CHF 500 Mio. erwirtschaften und unsere Eigenkapitalausstattung mit einer Tier 1 Ratio von über 14 Prozent hoch halten. Die Konsolidierung im Bankensektor beschleunigt sich. Ein Grund für die LLB-Gruppe, gezielt zu akquirieren? Hans-Werner Gassner: Tatsächlich sehen wir im derzeitigen Konzentrationsprozess gute Chancen, durch Akquisition in den Heim­märkten zu wachsen. Dafür stehen uns CHF 450 Mio. zur Ver­fügung. Dies erlaubt uns, weitere Synergien zu nutzen: Grössen­­vorteile, Kostenreduzierung und höhere Rentabilität. Allerdings muss eine Bank oder ein Portfolio zu unserem zukunftsfähigen Geschäftsmodell passen. Das beginnt bei den strategischen Zielmärkten und geht über die Kundensegmente bis hin zu unserer Wertekultur. Was sind für die LLB-Gruppe die wichtigsten Themen 2016? Roland Matt: Ab Ende März 2016 bieten wir mit einer innovativen Anlageberatungslösung ein völlig neues Erlebnis − in bislang einzigartiger Qualität. Wir werden zudem unsere Vertriebskraft an der Front stärken und neue Kundenberater einstellen. 2016 erweitern wir auch die Angebotspalette für Finanzintermediäre, erhöhen unsere Flexibilität bei der Preisgestaltung und intensivieren die Kommunikation. Im Retail & Corporate Banking wollen wir uns im Geschäft mit Privatkunden durch innovative Produktpakete im Markt differenzieren. Zugleich ist die private Finanzplanung ein Schwerpunktbereich, in dem die LLB-Gruppe über ein einzigartig umfassendes und vernetztes Know-how verfügt, das wir konsequent ausbauen. Mit dem Projekt «Employer Branding» wollen wir die Attraktivität der LLB-Gruppe als Arbeitgeberin weiter steigern. Insgesamt werden wir die Strategie StepUp2020 konsequent vorantreiben, um profitabel zu wachsen sowie unsere Kunden durch Innovationen und Exzellenz immer wieder neu zu begeistern. LLB-Geschäftsbericht 2015 14 Strategie und Organisation Strategie und Organisation D ie LLB-Gruppe ist eine Universalbank mit starkem Private-Bankingund institutionellem Geschäft. In unseren Zielmärkten verfügen wir über eine besondere Kundennähe. Mit der Strategie Focus2015 hat sich die LLB-Gruppe im Markt erfolgreich neu positioniert. Mit der Strategie StepUp2020 tritt sie 2016 in eine Phase nachhaltig profitablen Wachstums. Marktdivisionen Strategie Focus2015 erfolgreich abgeschlossen Das Geschäftsmodell der LLB-Gruppe beruht auf den drei Marktdivi­ sionen Retail & Corporate Banking, Private Banking und ­Institutional Clients. Die Division Retail & Corporate Banking umfasst das Universalbankengeschäft in den Heimmärkten Liechtenstein und Schweiz. Sie bietet Privat- und Firmenkunden die gesamte Bandbreite einer Universalbank. Das Spar- und Hypothekargeschäft haben traditionell eine grosse Bedeutung. Hinzu kommen private Finanzplanung, betrieb­ liche Vorsorge sowie Anlageberatung und Vermögensverwaltung. Die Division Private Banking umfasst alle Private-Banking-Aktivitäten der LLB-Gruppe: Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Vermögensstrukturierung sowie Finanz- und Vorsorgeplanung. Der Fokus liegt auf den Onshore-Märkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich, den traditionellen grenzüberschreitenden Märkten Deutschland und übriges Westeuropa und den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten. Die Division Institutional Clients umfasst das Intermediär- und Fondsgeschäft sowie den Bereich Asset Management der LLB-Gruppe. Zu ihren Kunden zählen Treuhänder und Rechtsanwälte, Vermögensverwalter, Fondspromotoren, Versicherungen, Pensionskassen und öffentliche Institutionen. Der Fokus liegt auf den Märkten Liechtenstein und Schweiz. Kernelemente Als Antwort auf die Herausforderungen des international schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfeldes lancierte die LLB-Gruppe 2013 ihre Strategie Focus2015. Bis Ende 2015 lag das Schwergewicht konsequent auf: ◆◆ Fokussierung: Gezielter Einsatz der finanziellen und personellen Ressourcen in ausgewählten Kundensegmenten und Märkten, die über ein vielversprechendes Marktpotenzial verfügen oder in denen die LLB-Gruppe bereits eine solide Position vorweisen konnte. ◆◆ Profitabilisierung des bestehenden Geschäftsvolumens: Dazu zählten Initiativen zur Senkung der Kosten in Front- und Backoffice, die Erhöhung der Produktivität durch entsprechende Kunden­seg­ mentierung sowie selektive Anpassungen des Pricings und der Geschäftsbedingungen an die Marktverhältnisse. ◆◆ Komplexitätsreduktion: Konzentration auf das Kerngeschäft durch Veräusserung jener Gruppengesellschaften, die nicht zum Kerngeschäft gehörten: Verkauf von Jura Trust Gruppe und swisspartners Gruppe, Schliessung der LLB Schweiz. Führungs- und Managementstruktur Die LLB-Gruppe besitzt folgende Führungsstruktur: Der Verwaltungsrat ist zuständig für die Oberleitung, Aufsicht und Kontrolle; er legt die strategischen, organisatorischen und finanziellen Grundlagen fest. Die Organisationsstruktur besteht aus den Marktdivisionen Retail & Corporate Banking, Private Banking und Institutional Clients sowie den Divisionen Group CEO, Group CFO und Group COO (siehe Organigramm, Seiten 70−71, sowie Kapitel «Corporate Governance», Seiten 72−74). Die Gruppenleitung setzt sich aus den Leitern der sechs Divi­ sionen zusammen. LLB-Geschäftsbericht 2015 Klare Positionierung Ende 2015 haben wir unsere Neupositionierung erfolgreich abgeschlossen: Fokussierung und Strukturbereinigung sind durchgeführt, Kosten und Komplexität in erheblichem Mass reduziert, Effizienz und Profitabilität haben sich markant erhöht. Die LLB-Gruppe besitzt eine klare Gruppenstruktur und umfasst die drei Banken Liechtensteinische Landesbank AG, Bank Linth LLB AG und LLB (Österreich) AG sowie die Gruppengesellschaften LLB Asset Management AG und LLB Fund Services AG. Unser fokussiertes Geschäftsmodell beruht auf drei starken Marktdivisionen und einer diversifizierten Ertragsstruktur. Zur Schärfung des Profils hat die LLB-Gruppe ihre Vision und ihr Leitbild neu definiert und bei den Mitarbeitenden verankert. Wir bekennen uns zu einem Banking, das einem verbindlichen Wertesystem verpflichtet ist (siehe Kapitel «Marke und Sponsoring», Seiten 45−47). Mit unserem Asset Management, dem grössten Investmentteam in Liechtenstein, verfügen wir über eine vielfach ausgezeichnete 15 Strategie und Organisation Anlagekompetenz. In unseren strategischen Zielmärkten zeichnen wir uns zudem durch eine besondere Kundennähe aus. Unsere Mitarbeitenden zeigen sich motiviert und engagiert, unsere Dienstleistungs- und Servicequalität ist hoch, unser Automatisierungsgrad wird stetig optimiert. Unsere Kosten wie unsere Kreditrisiken haben wir im Griff, und mit unseren operativen Finanzergebnissen haben wir strategischen Gestaltungsspielraum geschaffen. Zugleich ist die LLB-Gruppe bei der Erfüllung nationaler und internationaler regulatorischer Anforderungen auf Kurs, die Steuerkonformitätsstrategie sowie die Cross-Border-Strategie sind grossteils umgesetzt. Hinzu kommt unsere Entschlossenheit, die LLB-Gruppe mit hoher Innovationskraft weiterzuentwickeln. Mit dem Land Liechtenstein als Hauptaktionär weisen wir eine stabile Eigentümerstruktur und eine sehr solide Kapitalausstattung aus. Damit steht die LLB weiterhin für Sicherheit und Stabilität. Strategische Marktinitiativen Mit zahlreichen Initiativen im Rahmen der Strategie Focus2015 erreichte die LLB-Gruppe die für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft notwendige Agilität und Innovationskraft. Unsere Kunden profitieren von einer Vielzahl marktorientierter Initiativen. Dazu gehören ◆◆ ein wegweisendes retrofreies Preismodell, ◆◆ ein innovatives und höchst sicheres Mobile Banking, ◆◆ ein flexibles Beratungs- und Betreuungskonzept für kleine und mittlere Unternehmen, ◆◆ ein zukunftsweisendes Vertriebskonzept, das Bankfiliale und Kommunikationstechnologie verbindet, ◆◆ das attraktive Dienstleistungsangebot «youli» für die junge Generation, ◆◆ innovative und für ihre Performance ausgezeichnete Fondsprodukte, ◆◆ das Produkt LLB-Anlageplan zur individuellen systematischen Vermögensbildung, ◆◆ das Informationsportal «LLB Xpert Views» für den Dialog mit Finanzintermediären. Ende 2015 haben wir die Umsetzung von Focus2015 erfolgreich abgeschlossen. Strategie StepUp2020 Kernelemente Aus einer Position der Stärke tritt die LLB-Gruppe 2016 in eine neue Phase der strategischen Positionierung. Mit der Strategie StepUp2020 setzt sie sich nachhaltig profitables Wachstum zum Ziel. In den nächsten fünf Jahren liegt der Schwerpunkt auf vier Kernelementen: Wachstum, Profitabilität, Innovation und Exzellenz. ◆◆ Wachstum: Dieses wollen wir auf zwei Ebenen erreichen. Erstens wollen wir organisch, das heisst aus eigener Kraft, zulegen. Dabei messen wir der Verstärkung unserer Ressourcen für die Kunden­- beratung eine hohe Priorität bei. Die LLB-Gruppe wird dreissig bis vierzig zusätzliche Kundenberater rekrutieren. Zweitens streben wir gezielte Akquisitionen in unseren Heimmärkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich an. ◆◆ Profitabilität: Mit herausragenden Produkten und Dienstleistungen haben wir uns die Erhöhung unserer Margen vorgenommen. Die effiziente Marktbearbeitung wird ihrerseits dazu beitragen, profitable Einkünfte zu generieren. Auch im Rahmen von StepUp-­ 2020 werden wir am strikten Kostenmanagement festhalten. ◆◆ Innovation: In den kommenden fünf Jahren setzen wir umfang­ reiche Finanzmittel ein, um einerseits wegweisende digitale Lösungen zu entwickeln und andererseits unsere Kunden auch persönlich optimal zu bedienen. Wir werden das Standardgeschäft automa­ tisieren und das Vertrauensgeschäft individualisieren. ◆◆ Exzellenz: Wir werden die Prozesse in der ganzen Organisation nach den Grundsätzen des sogenannten Lean Managements ­op­ti­mieren. «Mach es ein Mal, mach es richtig», heisst der Merksatz ­für Abläufe, die Wertschöpfung steigern und Überflüssiges weglassen. Wichtig sind zudem hohe Compliance-Standards und ein heraus­ ragendes Kompetenzniveau. StepUp2020 setzt auf fokussierte ­Ausbildungsprogramme und Zertifizierungen für unsere Kunden­berater. Unsere Ziele und Fokusmärkte sowie die Initiativen unserer Strategie StepUp2020 haben wir in der Tabelle rechts zusammengefasst. Vision und Leitbild Einer der Schwerpunkte der LLB-Gruppe 2015 war: «Wir leben unsere Werte». Im Berichtsjahr konnten wir unsere 2014 definierte Vision und unser Leitbild mit Werten mit Leben füllen. Die Vision lautet «Wir ­setzen Standards für Banking mit Werten.» Unsere Vorstellung von Banking basiert auf der Idee, materielle Werte mit einem klar definierten Wertesystem exzellent zu managen. Das daraus entwickelte ­Leitbild formuliert ein verbindliches Wertesystem. Dieses definiert­ die Werte «integer», «respektvoll», «exzellent», «wegweisend», die Folgendes für uns bedeuten: ◆◆ integer – Wir schaffen Klarheit und stehen zu unserem Wort. ◆◆ respektvoll – Wir sind partnerschaftlich und zeigen Wertschätzung. ◆◆ exzellent – Wir setzen Massstäbe durch Leistung und Leidenschaft. ◆◆ wegweisend – Wir gestalten die Zukunft aktiv und nachhaltig. Wir sind überzeugt, dass eine verantwortungsvolle, vorausschauende Unternehmensführung für den nachhaltigen Geschäftserfolg entscheidend ist. Unsere Werte vermitteln Orientierung, signalisieren Verlässlichkeit und fördern Vertrauenswürdigkeit. Von unseren Organen und Mitarbeitenden erwarten wir, dass sie integer die professionellen Standards, die geltenden Gesetze, Vorschriften und Richtlinien LLB-Geschäftsbericht 2015 16 Strategie und Organisation Retail & Corporate Banking Private Banking Institutional Clients Zielsetzung ◆ Marktführerin in Liechtenstein und führende Anbieterin in der Ostschweiz ◆ Führende Anbieterin in Liechtenstein sowie Wachstum und Ausbau in der Schweiz und in Österreich ◆ Stabile Marktposition in traditionellen Offshore-Märkten Deutschland und übriges Westeuropa ◆ Ausbau und anerkannte Marktposition in Zentral- und Osteuropa (Central and Eastern Europe, CEE) sowie im Nahen Osten (Middle East, ME) ◆ Bevorzugter Partner für Treuhänder und Rechtsanwälte, Vermögensverwalter, Fondspromotoren, Versicherungen, Pensionskassen und öffentliche Institutionen in Liechtenstein und in der Schweiz Fokusmärkte ◆ Privat- und Firmenkunden in Liechtenstein und in der Ostschweiz ◆ Onshore: Liechtenstein, Schweiz, Österreich ◆ Cross Border: Schweiz, Deutschland, übriges Westeuropa ◆ Wachstumsmärkte CEE sowie ME ◆ Fund Services ◆ Asset Management ◆ Finanzintermediäre ◆ Öffentliche Institutionen Kernelemente der Strategie StepUp2020 ◆ Effiziente Marktbearbeitung ◆ Führendes Geschäftsstellen­ konzept ◆ Perfektionierung des KMU- und Retailangebotes ◆ Erhöhung der Produktpenetration ◆ Aufbau eines zentralen Produktmanagements und Pricing ◆ Ausbau der Wachstumsmärkte CEE und ME ◆ Intensivierung des Dialogs mittels «LLB Xpert Views» ◆ Neue Pricing- und Angebotsstruktur ◆ Ausbau der Fund Services ◆ Zukunftsweisende Lösung in der Vermögensverwaltung und Anlageberatung ◆ Wegweisende digitale Lösungen ◆ Lean Management ◆ Zertifizierung der Kundenberater ◆ Innovative Dienstleistungen und Produkte ◆ Steigerung der Exzellenz im Vertrieb sowie unsere «Rules of Conduct» einhalten. Um vertrauenswürdiger und respektvoller Begleiter der Kunden zu sein, mit wegweisenden Innovationen Mehrwert zu stiften und mit exzellenter Leistung zu punkten, will sich die LLB-Gruppe an ihrer Vision und ihrem Leitbild messen lassen. Zielsetzung Mit der Strategie Focus2015 hatte sich die LLB-Gruppe drei Finanzziele gesetzt: ◆◆ Die Tier 1 Ratio beträgt über 16 Prozent. ◆◆ Die Cost-Income-Ratio liegt unter 60 Prozent. ◆◆ Die LLB-Gruppe erreicht in den Jahren 2013 bis 2015 ein kumu­ liertes Konzernergebnis von mehr als CHF 300 Mio. Über unserer Zielsetzung liegen wir 2015 mit unserer Tier 1 Ratio, der Kernkapitalquote, von 20.6 Prozent. Dieser Wert ist ein überzeugender Ausweis unserer Stabilität und unserer soliden Eigenkapitaldecke. Zugleich bietet uns die hohe Tier 1 Ratio strategischen Gestaltungsspielraum. Mit unserer Cost-Income-Ratio von 69.5 Prozent haben wir die Er­wartungen nicht ganz erfüllt. Dies ist vor allem auf Markteffekte LLB-Geschäftsbericht 2015 zurückzuführen. Wenn wir die Markteffekte ausklammern, wird eine kontinuierliche Verbesserung unserer Cost-Income-Ratio sichtbar. Ähnliches gilt für unser über drei Jahre kumuliertes Konzerner­ gebnis. Mit CHF 212.2 Mio. haben wir unser Ziel nicht erreicht. Auf der Kostenseite haben wir unsere Aufgaben gemacht und den Geschäftsaufwand unter die Zielmarke von CHF 240 Mio. sowie den Personalbestand unter 840 Vollzeitstellen gesenkt. Auf der Einnahmenseite haben die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die negative Markt­zins­situation die Dynamik deutlich gedämpft. Mit dem Abschluss von Focus2015 stehen wir an einem entscheidenden Punkt in der Entwicklung der LLB-Gruppe. Nach einer Phase ­der Fokussierung stellen Wachstumsambitionen im Rahmen von Step­Up­2020 eine Wende dar. Mit der Strategie StepUp2020 fokussiert die LLB-Gruppe bis Ende 2020 auf vier neue Finanzziele: ◆◆ Das Geschäftsvolumen steigt auf über CHF 70 Mia. ◆◆ Die Cost-Income-Ratio liegt unter 65 Prozent. ◆◆ Die LLB-Gruppe erreicht in den Jahren 2016 bis 2020 ein kumuliertes Konzernergebnis von mehr als CHF 500 Mio. ◆◆ Die Tier 1 Ratio beträgt über 14 Prozent. 17 Strategie und Organisation Finanz- und Risikomanagement Bei der LLB-Gruppe ist der Group Chief Financial Officer in der Gruppenleitung vertreten. Er ist verantwortlich für: ◆◆ das Risikomanagement, das basierend auf der Risikopolitik die systematische Identifikation, die Bewertung, das Reporting, die Steuerung und Überwachung von Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationellen Risiken sowie das Asset und Liability Management (ALM) umfasst, ◆◆ die Gesamtbanksteuerung, die auf allen Managementstufen Transparenz schafft, um Kosten, Erträge und Risiken strategiekonform, effizient und zeitnah zu steuern. Dazu gehören die Mittelfristplanung, die Budgetierung und das Group-Management-Informationssystem (MIS), ◆◆ das Financial Management, das die Erstellung der Rechnungen nach lokalem Recht und International Financial Reporting Standards (IFRS), das Meldewesen sowie das Treasury umfasst, ◆◆ das Credit Management, das effiziente und effektive Kreditprozesse sowie zeitnahe Kreditentscheide nach gültigen Weisungen und Arbeitsanleitungen risiko- und ertragsorientiert ausübt. Aufsichtsrechtlich wird Legal & Compliance zunehmend als Funktion des Risikomanagements gesehen. Entsprechend ist der Geschäfts­ bereich Group Legal & Compliance ab 1. Januar 2016 in die Division Group CFO eingegliedert. Ganzheitliches Risikomanagement Zum Bankgeschäft gehört es, Risiken zu übernehmen. Umsichtig mit Risiken im Rahmen unserer strategischen Prioritäten umzugehen, ist wesentlich für den Schutz der Finanzkraft und der Reputation der LLB-Gruppe. Sie bewirtschaftet Risiken nach strategischen Vorgaben des Verwaltungsrats (siehe Kapitel «Risikomanagement», Seiten 166 − 188). Zur Bewertung und Steuerung von Risiken verwendet die LLB-Gruppe einen geeigneten organisatorischen und methodischen Rahmen. Mit dem «Internal Capital Adequacy Assessment Process» (ICAAP) stellen wir sicher, dass stets genügend Liquidität und Eigenkapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken vorhanden sind. Das Risikomanagement ist Bestandteil unseres Geschäftsplanungsprozesses. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat sind stark eingebunden. Unsere Risikokultur sieht vor, dass alle Managementmitglieder Risikofaktoren und Risiken bewusst und sensibel wahrnehmen. In unseren Abteilungen für Finanz- und Risikokontrolle ist der Umgang mit Risikoszenarien verankert. Eine ganzheitliche und vorausschauende Betrachtungsweise leistet einen wertschaffenden und nachhaltigen Beitrag für das gesamte Unternehmen. Unabhängiges Credit & Risk Management Kreditkompetenzen werden in der LLB-Gruppe nach dem Kenntnisstand und der Erfahrung der Kompetenzträger stufengerecht und nach Kreditart zugeteilt. Mit Ausnahme von Standardgeschäften liegen die Kreditkompetenzen beim Group Credit & Risk Management beziehungsweise bei den Credit Committees. Damit stellen wir sicher, dass Kreditentscheide unabhängig von Marktdruck und Marktzielen getroffen werden. So vermeiden wir Interessenkonflikte und stellen die objektive und unabhängige Einschätzung der Risiken im Einzelfall sicher. Kreditrisikopolitik Die LLB-Gruppe unterstützt Privatpersonen, Unternehmen, Klein­ betriebe und Gemeinden bei der Finanzierung ihrer Zukunftspläne. Der Hauptteil der Ausleihungen, nämlich 87.0 Prozent (2014: 86.6 %), waren 2015 hypothekarisch gedeckte Kredite. Überdies gewährten­ wir Betriebs- und Lombardkredite. Die LLB-Gruppe verfolgt in allen Divisionen und bearbeiteten Märkten eine konservative Kreditrisikopolitik. Deren feste Bestandteile sind die differenzierte und individuelle Beurteilung von Kreditgesuchen, die konservative Festlegung der Belehnungswerte, die individuelle Einschätzung der Tragbarkeit sowie die Einhaltung der marktüblichen Eigenkapitalerfordernisse. So ist es uns über unterschiedlichste wirtschaftliche Phasen hinweg gelungen, unseren Leistungsauftrag zu­ verlässig zu erfüllen und die Kontrolle über die Risiken zu behalten. Ausserhalb der Zielmärkte Liechtenstein und Ostschweiz vergibt die LLB-Gruppe Hypotheken, wenn eine wesentliche Kundenbeziehung vorliegt oder innerhalb nützlicher Frist nachweisbar aufgebaut werden kann. Für Immobilienfinanzierungen halten wir uns an die von der Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA anerkannten Mindestanforderungen bei Hypothekarfinanzierungen der Schweizerischen Ban­kier­vereinigung (SBVg). Darüber hinaus wenden wir die EU-Richtlinien für die Prüfung, Bewertung und Abwicklung grundpfandgesicherter Kredite an. Für unser Lombardkreditgeschäft haben wir eine gruppenweit einheitliche Methodik zur Ermittlung der Belehnungswerte entwickelt. Diese berücksichtigt insbesondere die Liquidität, das Gegenparteiri­ siko, die Volatilität der Einzeltitel und darüber hinaus die Diversifikation der vom Kreditnehmer hinterlegten und verpfändeten Vermögenswerte. Kredite gegen nicht diversifizierte Wertschriftendeckungen oder Single Asset Lending dürfen im Lombardkreditportfolio nur einen unbedeutenden Anteil betragen. Ausgeschlossen sind Kreditsicher­ heiten ausserhalb bestehender, geprüfter und freigegebener Märkte. Internes Kontrollsystem (IKS) Für ein Subsystem des unternehmerischen Risikomanagements, das Interne Kontrollsystem (IKS), wendet die LLB-Gruppe branchenübliche Normen an. Als integraler Bestandteil unseres unternehmensweiten Risikomanagements trägt es dazu bei, die Risikotransparenz im Unternehmen zu erhöhen, indem die relevanten Geschäftsprozesse mit den damit verbundenen Risiken verknüpft und mit wirkungsvollen Kontrollprozessen überwacht werden. LLB-Geschäftsbericht 2015 18 Strategie und Organisation Eigenkapitalstrategie Eine gute Eigenkapitalbasis schützt nicht nur die Reputation, sondern gehört zum wirtschaftlich und finanziell glaubwürdigen Verhalten einer Bank. Unsere Bank gilt für die liechtensteinische Volkswirtschaft als systemrelevant. Es ist deshalb Teil unseres Selbstverständnisses, über genügend qualitativ hochstehende Eigenmittel zu verfügen. Eine solide Eigenkapitalbasis bietet Kunden, Aktionären und Mitarbeitenden einen wichtigen Mehrwert. Die Finanzkraft der LLB-Gruppe soll von den Schwankungen an den Kapitalmärkten unbeeinträchtigt bleiben. Mit Szenario-Analysen beziehungsweise Stresstests simulieren wir Einflüsse von aussen, beurteilen, welche Auswirkungen diese auf unser Eigenkapital haben, und treffen − wo notwendig − Massnahmen zur Risikominimierung. Unsere Eigenmittel decken den an unseren Zielen ausgerichteten Ka­pitalbedarf. Mit der soliden Eigenkapitalausstattung mit ausschliess­ lich hartem Kernkapital verfügt die LLB-Gruppe über eine unverändert hohe finanzielle Stabilität und Sicherheit. Per Ende 2015 wies sie ein Eigenkapital von CHF 1.8 Mia. (31.12.2014: CHF 1.7 Mia.) aus. Die Tier 1 Ratio betrug 20.6 Prozent (31.12.2014: 18.3 %). Unser Ziel mit Focus2015, eine Tier 1 Ratio von über 16 Prozent, haben wir Ende 2015 erneut erreicht. Das gibt uns Gestaltungsspielraum für Akqui­sitionen. In der EU gilt seit 17. Juli 2013 das umfassende Reformpaket des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel III). Dieses zielt darauf ab, das Eigenkapital der Banken hinsichtlich Ausstattung und Qualität zu verbessern sowie die Anforderungen an Liquiditätsvorschriften zu erhöhen. Durch die zusätzliche Einführung einer Verschuldungsgrenze sowie eines antizyklischen Puffers soll der Bankensektor besser gegen Schocks im Finanzsystem geschützt werden (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 58). Das EWR-Land Liechtenstein hat die EU-Eigenkapitalrichtlinie CRD IV (Capital Requirements Directive) und damit den ab 2019 gültigen Basel-III-Standard per 1. Februar 2015 in Kraft gesetzt. Seit 30. Juni 2015 erfolgt die Berechnung der Tier 1 Ratio gemäss den Grundlagen der CRD IV. LLB-Geschäftsbericht 2015 19 Kunden und Märkte Kunden und Märkte D ie Marktdivisionen Retail & Corporate Banking, Private Banking und Institutional Clients orientieren sich konsequent an ihren Zielmärkten. Die LLB-Gruppe entwickelt aus aktuellen Trends Mehrwert für ihre Kunden. Wirtschaftliches Umfeld International Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Anfang 2016 seine Erwartungen für das globale Wirtschaftswachstum erneut reduziert. Die Weltwirtschaft sei 2015 lediglich um 3.1 Prozent gewachsen und werde voraussichtlich auch 2016 nur um 3.4 Prozent und 2017 um 3.6 Prozent wachsen. Die grössten Wachstumsrisiken sieht der IWF in der Wachstumsverlangsamung in China, der geldpolitischen Straffung in den USA gepaart mit einem starken Dollar sowie in einer möglichen Eskalation der bestehenden geopolitischen Spannungen. In den USA nahm die Wirtschaft 2015, breit abgestützt auf ein robustes Beschäftigungswachstum, höhere Löhne, Wohnbau und Unternehmensinvestitionen, real um 2.5 Prozent zu. In den kommenden Jahren wird ein vergleichsweise langsameres Wachstum von rund 2 Prozent erwartet. Der «Volkswirtschaftsmonitor» der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) beobachtet eine fortgesetzte langsame Erholung der ­europäischen Wirtschaft, gestützt von niedrigeren Ölpreisen, der ­Abwertung des Euro und der weiterhin expansiven Geldpolitik. Schweiz Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar sowie die schwache Entwicklung des Welthandels und die etwas nachlassende Dynamik im Inland führten 2015 zu einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur. Die Bauinvesti­ tionen verzeichneten einen Rückgang. Der Aussenhandel entwickelte sich moderat positiv. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO geht von einer langsamen Erholung der Wirtschaft aus. Für das Jahr 2015 wird ein BIP-Wachstum von 0.8 Prozent, für 2016 von 1.5 Prozent erwartet. Liechtenstein Die Aufwertung des Schweizer Frankens hat die konjunkturelle ­Ent­wicklung der liechtensteinischen Volkswirtschaft laut Amt für ­Statistik 2015 abgebremst. Die Warenexporte in europäische Länder und nach Asien gingen zurück, während die Warenexporte in die USA leicht zulegten. Insgesamt sanken die Exporte um 6.9 Prozent. Das Beschäftigungswachstum fiel nur noch gering aus. Die konjunktu­ rellen Aussichten sind gedämpft. Zinsen und Währungen Die Finanzmärkte sind von einer zunehmend divergierenden Geldpo-­ litik zwischen den USA und den anderen grossen Währungsräumen geprägt. Auf der einen Seite hat die US-Notenbank Fed im Dezember 2015 zum ersten Mal seit 2006 den Zins wieder leicht um 0.25 Prozentpunkte erhöht. Auf der anderen Seite setzten die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre expansive Geldpolitik fort. Die Langfristzinsen sind weltweit weiterhin extrem tief. Diese Entwicklung spiegelte sich auch auf den Devisenmärkten­ wider: Der US-Dollar erstarkte, gleichzeitig werteten sich der Schweizer Fran­ken und der Euro tendenziell ab. Angesichts des verhaltenen Wirtschaftswachstums und der extrem tiefen Inflation hat die EZB im Dezember ihre Geldpolitik weiter ­ge­lockert. Zu den wichtigsten Massnahmen zählen einerseits die ­Senkung des bisher schon negativen Einlagezinssatzes von minus­ 0.2 Prozent auf neu minus 0.3 Prozent und andererseits die Verlängerung des Anleihekaufprogramms (Quantitative Easing, QE) im Umfang von monatlich EUR 60 Mia. bis mindestens März 2017. Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses stützt die SNB ihre Geldpolitik weiterhin auf zwei Pfeiler: Negativzinsen und gezielte Interventionen auf dem Devisenmarkt. Im Dezember hat die SNB ­entschieden, das Zielband für den Dreimonats-Libor zwischen minus 1.25 Prozent und minus 0.25 Prozent und den (Straf-)Zins auf die ­Sichteinlagen bei minus 0.75 Prozent zu belassen. Aktienmärkte 2015 brachte den im Swiss Market Index (SMI) zusammengefassten 20 wichtigsten Aktien ein leichtes Minus von knapp 2 Prozent. Im internationalen Vergleich schnitt der SMI bescheiden ab. So zogen der DAX in Frankfurt und der französische CAC 40 um je rund 10 Prozent an, der japanische Nikkei um rund 9 Prozent und der TechnologieIndex Nasdaq in den USA um etwa 8 Prozent. Schwächer als beim SMI war die Performance des britischen FTSE 100 in London (minus 4.0 %), während sich der Dow Jones Industrial mit einem Minus von knapp 2 Prozent in etwa wie der SMI entwickelte. LLB-Geschäftsbericht 2015 20 Kunden und Märkte Retail & Corporate Banking Das Retail & Corporate Banking der LLB-Gruppe bietet die gesamte Bandbreite der Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäfte für Privat- und Firmenkunden (siehe Kapitel «Retail & Corporate Banking», Seiten 24 − 27). Seit zehn Jahren spielt die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein eine wichtige Rolle im liechtensteinischen Pensionskassenmarkt. Traditionell eine grosse Bedeutung haben das Spar- und Hypothekargeschäft. Bei der LLB-Gruppe entfielen 87.2 Prozent (2014: 87.1 %) der Kundenausleihungen 2015 auf Hypothekarforderungen. Dies entspricht CHF 9.6 Mia. (2014: CHF 9.3 Mia.). Die LLB ist mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent Marktführerin in Liechtenstein. Die Bank Linth ist in der Ost- und Nordostschweiz ein wichtiger Partner für Immobilienfinanzierungen. Das Hypothekargeschäft ist ihr wichtigster Geschäftszweig, er überschritt 2015 mit CHF 5.2 Mia. zum ersten Mal die Fünf-Milliarden-Grenze. Immobilienmärkte Liechtenstein Die Entwicklung der Immobilien- und Hypothekarmärkte spielt in der Volkswirtschaft eine Schlüsselrolle. Wie die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) 2015 in ihrer Studie «Liechtensteiner Immobilienund Hypothekarmarkt» ausführt, erreichte das Hypothekarkredit­ volumen (inkl. Auslandshypotheken) Ende 2014 mit CHF 10.7 Mia. etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. Die FMA verstärkte in den letzten zwei Jahren die Risikokontrolle über das Hypothe­kar­marktgeschäft der Banken. Der Anstieg der Immobilienpreise hat sich inzwischen verlangsamt und die Bauaktivität hat an Dynamik verloren. ◆◆ Massnahmen von Aufsichtsbehörden und Notenbanken tragen dazu bei, dass die Banken in Liechtenstein und in der Schweiz Kredite selektiver vergeben. ◆◆ Die von der Schweizerischen Nationalbank eingeführten Negativzinsen haben zu leicht höheren Hypothekarzinsen geführt, was tendenziell dämpfend wirkt. ◆◆ Anleger suchen durch verstärkte Investitionen in Immobilien nach Rendite, unter den Investoren sind zunehmend Pensionskassen und Versicherungen. ◆◆ Versicherungen und Pensionkassen treten zugleich verstärkt als Anbieter auf dem Hypothekarmarkt auf. Dies verschärft den Wettbewerb. Alle vier Faktoren zusammengenommen unterstützen das Wachstum der Immobilienmärkte in Liechtenstein und der Schweiz. Pensionskassenmarkt Liechtenstein Ein wichtiges Zukunftsthema ist die älter werdenden Gesellschaft. Damit gewinnt die berufliche Vorsorge, die im Kapitaldeckungsverfahren finanziert wird, an Bedeutung. Liechtenstein baut die Alters­ sicherung wie die Schweiz über das Drei-Säulen-Modell auf. In Liechtenstein lassen sich Anpassungen an den demografischen Wandel und das anspruchsvolle wirtschaftliche Umfeld einfacher und flexibler vornehmen als in der Schweiz. Im März 2015 hat die liechtensteinische Regierung zudem eine Reform der beruflichen Vorsorge eingeleitet. Die Vorlage soll – zusammen mit der AHV-Revision – in­ 18 Monaten in Kraft treten. Liechtenstein will rechtzeitig den Herausforderungen begegnen, um eine stabile Altersvorsorge zu sichern. Risikobewusstes Wachstum Die LLB-Gruppe sieht in Liechtenstein und in der Schweiz ein geringes Risiko für einen abrupten Preisrückgang. Wir gehen davon aus, dass der Immobilienmarkt attraktiv bleibt, erwarten aber ein langsameres und selektiveres Marktwachstum. Für nachhaltig profitables Wachs- LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein 2015 umfasste der Pensionskassenmarkt 25 Vorsorgeeinrichtungen. Die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein ist eine starke Säule des liechtensteinischen Pensionskassenmarktes. In den letzten zehn Jahren hat sich die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein als Kompetenzzentrum etabliert. Als ­jüngste Pensionskasse des Landes belegt sie mit einem Marktanteil von 30 bis 40 Prozent Platz zwei unter den unabhängigen Sammelstiftungen. Ende 2015 verwaltete sie CHF 501.9 Mio. Vorsorgekapital (2014: CHF 472 Mio.). Sie profitiert von der starken Investmentkompetenz der LLB-Gruppe. Die Vermögen werden nach dem Asset-Management-­ Ansatz der LLB verwaltet. Die Vorsorgestiftung betreute 356 (2014: 365) Unternehmen mit 4'510 (2014: 4'187) aktiv Versicherten. Die LLB Vorsorgestiftung ist eine der wenigen Pensionskassen, die ihren ­Mitgliedern zwei Anlagestrategien anbietet. Die Verzinsung des tum setzen wir auf die Qualität des Hypothekarportfolios und ­ein sorgfältig auf Region und Objektart abgestimmtes risikobewusstes Wachstum. Zugleich halten wir an der konsequenten Absicherung­ ­der Zins­änderungsrisken fest. Wir sehen zurzeit vier grosse Entwicklungen, die sich angesichts historisch günstiger Finanzierungsmöglichkeiten in Verbindung mit steigenden Immobilienpreisen abzeichnen: Vorsorgekapitals betrug 2015 für die Strategie «Konservativ» und für die Strategie «Dynamisch» 0.75 Prozent (2014: 3.0 % und 3.5 %). 2015 hat die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein den technischen Zinssatz bei 2.75 Prozent belassen und wandelt die Altersguthaben bei der Pensionierung mit 64 Jahren mit einem Satz von 6.7 Prozent in eine Rente um (2014: 6.8 %). Die Vorsorgestiftung verfügt über eine sehr Schweiz Die Preise für Wohneigentum liegen in der Schweiz teuerungsbe­reinigt auf dem gleichen Niveau wie am Höhepunkt der letzten Immobilienblase Anfang der 1990er Jahre. Die Banken sind seit 30. Juni 2014 aufgrund des antizyklischen Kapitalpuffers (AZP) verpflichtet, zu­sätzliche Eigenmittel von 2 Prozent der ausgegebenen Hypothe­kar­kredite zur Finanzierung von Wohnliegenschaften in der Schweiz zu halten. LLB-Geschäftsbericht 2015 21 Kunden und Märkte gute Versichertenstruktur: Einem Rentner ­stehen 27 aktiv Versicherte gegenüber (2014: 31 aktiv Versicherte). Seit 30. Oktober 2008 ist die LLB Berufliche Vorsorge mit der ­Geschäftsführung für die Schweizer ALVOSO LLB Pensionskasse betraut. 2015 waren der ALVOSO 278 (2014: 255) Unternehmen mit 1'469 (2014: 1'455) Mitarbeitenden angeschlossen. Das Vorsorgekapital ­be­lief sich auf CHF238 Mio. (2014: CHF220 Mio.). dem Bedürfnis ihrer Kunden nach Transparenz, einer verständlichen ­Ge­bührenstruktur und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis nachzukommen. Der faire Umgang mit unseren Kunden, Kreditnehmern und Partnern ist ein Aspekt unserer Produktverantwortung. Dasselbe gilt für unsere transparente Informationspolitik zu Chancen und Risiken von Finanzinstrumenten und Anlagestrategien. Private Banking Institutional Clients Das Private Banking der LLB-Gruppe unterteilt sich in das lokale Vermögensverwaltungsgeschäft mit Kunden in den Heimmärkten sowie in das grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsgeschäft mit Kunden aus dem Ausland. Der Fokus liegt auf den Onshore-Märkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich, den traditionellen grenzüberschreitenden Kernmärkten Deutschland und übriges Westeuropa und den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten (siehe Kapitel «Private Banking», Seiten 28 − 31). Dazu gehört eine­ in Liechtenstein einzigartige systematische Finanzplanung über alle ­Lebens- und Unternehmensphasen hinweg. Institutional Clients umfasst das Intermediär- und Fondsgeschäft sowie den Bereich Asset Management der LLB-Gruppe. Der Fokus liegt auf den Märkten Liechtenstein und Schweiz. Im deutschsprachigen Raum besitzen wir eine gute Position mit unserer ausgezeich­ neten Investmentkompetenz (siehe Kapitel «Institutional Clients», Seiten 32 − 35). Finanzplanung Die private Finanzplanung ist ein Schwerpunktbereich, in dem die LLB-Gruppe über ein in Liechtenstein einzigartig umfassendes und vernetztes Know-how verfügt. Unsere Kunden profitieren von einer ganzheitlichen Beratung über alle Lebens- und Unternehmensphasen hinweg. Das Leistungspaket beinhaltet Vorsorge- und Vermögens­ planung, Nachlassplanung sowie Steuerberatung. Wir verfügen dazu nicht nur über eine Produkt- und Dienstleistungspalette, die alle ­finanzwirtschaftlichen Funktionen abdeckt. In kurzer Zeit können wir auf ein Expertennetzwerk zur Lösung von Spezialproblemen zurückgreifen. Wir kennen die Bedürfnisse unserer Kunden und können ­gezielt ermitteln, strukturieren, vernetzen und priorisieren. Mit diesen Dienstleistungen nehmen wir in unseren Heimmärkten Liechtenstein und Schweiz gesellschaftliche Verantwortung für ­zukünftige Generationen wahr. Dies gilt für Privatpersonen wie auch für die Kundengruppe der Inhaber kleiner und mittlerer Unterneh­men (KMU). Bei ihnen sind Privat- und Geschäftsvermögen oft eng verknüpft. Transparente Preispolitik Der Trend zu mehr Transparenz, Fairness und zielgruppengenauer Angebots- und Preisausrichtung prägt das Banking der Zukunft. Die Nachhaltige Vermögensverwaltung Privatkunden, Family Offices, öffentliche Institutionen und Stiftungen beziehen zunehmend die Risiken und Chancen von Umwelt-, sozialen und Governance-Faktoren in ihr langfristiges Investment ein. Das ­Asset Management der LLB-Gruppe hat 2015 für institutionelle Kunden das Angebot «Nachhaltige Vermögensverwaltung» entwickelt. Der verantwortliche Umgang mit nachhaltigen Geldanlagen besteht heute in der angemessenen Balance zwischen ethischer Dimension, Rendite und Sicherheit. Ein normbasiertes Ausschlussverfahren bei der Titelselektion ermöglicht uns eine massgeschneiderte ­Ver­­mögensverwaltung. Bei der Portfoliokonstruktion verzichten wir auf Branchen wie Tabak, Alkohol, Atomenergie oder Waffen. Unternehmen, die bestimmte Sozial- und Umweltstandards nicht erfüllen, sind ebenso ausgeschlossen wie Staaten, die mit Sanktionen belegt sind. Unser Fokus richtet sich auf traditionelle Anlagekategorien, ­um die Umsetzung von «Socially Responsible Investments» zu gewähr­leisten. Die Anlagepolitik der LLB-Gruppe schliesst grundsätzlich ethisch untragbare Produkte oder Verhaltensweisen aus. Die Liechtensteinische Landesbank hat selbst keine Finanzprodukte, die Agrarrohstoffe beinhalten. Bei Produkten anderer Anbieter orientiert sie sich am DowJones UBS Rohstoffindex, der je etwa ein Drittel Energie, Buntund Edelmetalle sowie Agrarrohstoffe wie Mais, Soja, Kakao oder Reis beinhaltet. Bei den LLB-Strategiefonds beträgt der Anteil der Investitionen in Rohstoffe zwei Prozent, wobei lediglich 0.66 Prozent Futures auf Agrarrohstoffe beigemischt sind. Liechtensteinische Landesbank verzichtete als erste Bank in Liechtenstein und mit der Bank Linth als eine der ersten Banken in der Schweiz seit Juli 2014 komplett auf Retrozessionen für eigene Fonds und Drittfonds. Im April 2015 hat auch die LLB Österreich das innovative Preismodell übernommen. Kundenfokus bedeutet für die LLB-Gruppe, LLB-Geschäftsbericht 2015 Wachstum ist ein natürlicher Prozess. Um ungehindert wachsen zu können, braucht es Zeit und günstige B ­ edingungen. Um über sich hinauszuwachsen h ­ ingegen braucht es ausserdem: Talent. «Step up» – das heisst «sich steigern, b ­ eschleunigen oder stufenweise zulegen». Wer eine Mauer zunächst anspringt, um sich dann ­daran abzu­stossen und die dabei freigesetzte Kraft g ­ eschickt in eine Aufwärtsbewegung umformt, kommt letztlich oben an. Im Parkoursport heisst der kraftvolle ­Ü bergang aus einer hängenden Position in eine Stützposition «Planche». Kraftvoll hochziehen Energie nach oben richten Von der Wand abstossen Anlauf nehmen 24 Retail & Corporate Banking Retail & Corporate Banking S ervice und Qualität auf allen Kanälen sind im Retail & Corporate Banking entscheidend. Für die LLB-Gruppe heisst das, den Kontakt von Mensch zu Mensch mit der Digitalisierung des Bankgeschäfts naht­los zu verbinden. Sie orientiert sich zielgerichtet, umfassend und flexibel an den individuellen Bedürfnissen ihrer regionalen Privat- und Firmenkunden. Geschäftsprofil Ganzheitliche Kundenbetreuung Die Division Retail & Corporate Banking umfasst das Finanzierungsund Einlagengeschäft in den Heimmärkten Liechtenstein und Schweiz. Die LLB-Gruppe bietet die gesamte Bandbreite der Bank- und Finanzdienstleistungsgeschäfte für Privat- und Firmenkunden über alle Lebens- und Unternehmensphasen hinweg. Das Spar- und Hypothekargeschäft haben traditionell eine grosse Bedeutung, hinzu kommen die private Finanzplanung und betriebliche Vorsorge (siehe Kapitel «Kunden und Märkte», Seiten 19 − 21). Zum Retail & Corporate Banking gehören zudem die zielgruppengerechte Anlageberatung und Vermögensverwaltung für Kunden mit einem verfügbaren Vermögen bis zu CHF 0.5 Mio. Als Unternehmerbank hat die LLB-Gruppe zugleich einen hohen Stellenwert für die Liechtensteiner und die Ostschweizer Wirtschaft. Die Liechtensteinische Landesbank mit Hauptsitz in Vaduz ist die grösste Universalbank im Fürstentum Liechtenstein. Sie setzt wegweisende Standards und pflegt mit ihren Kunden, Aktionären und Geschäftspartnern seit über 150 Jahren eine zukunftsorientierte, verantwortungsvolle Partnerschaft. Die Tochtergesellschaft Bank Linth mit Hauptsitz in Uznach ist die grösste Regionalbank und eine der innovativsten Banken der Ostschweiz – sie steht seit über 165 Jahren für Kundenvertrauen und Stabilität. Retail & Corporate Banking ist ein regionales und lokales Geschäft. Die Liechtensteinische Landesbank wie auch die Bank Linth zeichnen sich durch hohe Markt- und Kundennähe aus. Unsere Kundenberater können die Potenziale von Privatkunden und Unternehmen beurteilen und kennen die Geschichte sowie die Besonderheiten der Region. Das Vertrauen von Wirtschaft und Menschen ist das Kernkapital, das wir sorgsam weiterentwickeln – dies im Wissen, dass immer mehr Kunden für ihre Finanzgeschäfte verschiedene Kanäle parallel nutzen, ohne auf den Kontakt zu ihrem persönlichen Kundenberater zu verzichten. Unser Ziel ist es, auf Kunden aller Generationen einzugehen, unab­ hängig davon, wie, wann und wo diese ihre Bankgeschäfte erledigen möchten. Integration verschiedener Vertriebskanäle Die LLB-Gruppe verknüpft moderne, kommunikative Bankfilialen mit mobilen und webbasierten Dienstleistungen und schafft damit Mehrwert für ihre Kunden. Sie verfügt über 3 Geschäftsstellen in Liechtenstein und 19 in den Schweizer Kantonen Zürich, St. Gallen, Schwyz und Glarus. Zudem betreibt sie 50 Bancomat-Standorte: 20 in Liechtenstein und 30 in der Ostschweiz. Via LLB Online und Mobile Banking haben die Kunden rund um die Uhr Zugriff auf ihre Bankkonten und Portfolios. Die LLB ist die einzige Bank in Liechtenstein, die ein flächendeckendes Geschäftsstellen- und Automatennetz für alle Bankgeschäfte zur Verfügung stellt. Ferner bietet sie gruppenweit eine innovative Mobile Banking App für iOS- sowie Android-Smartphones und -Tablets an. Die LLB-Gruppe beweist somit eine einzigartige Kundennähe. LLB-Geschäftsbericht 2015 Modernes Filialkonzept Die Geschäftsstellen der Liechtensteinischen Landesbank und der Bank Linth sind ein Bündel von Dienstleistungen: Orte hochwertiger Beratungen, kompetente Servicestellen und Kern der Vertriebsaktivitäten. Die LLB-Gruppe entwickelt ihr Filialkonzept stetig weiter. So ist etwa die Geschäftsstelle in Eschen (FL) nicht nur ein Bekenntnis der LLB zu «Green IT», sie entspricht auch der neuen Rolle der modernen, kommunikativen Bankfiliale. Zugleich verbinden wir die traditionelle Bankfiliale mit innovativen Betreuungskonzepten und modernen Kommunikationstechniken. Seit Juni 2015 sorgt die Bank Linth in Sargans mit ihrer neuen Geschäftsstelle für besonders positive Kundenerfahrungen. In einer multimedialen Kundenzone wird die Beratung zum Erlebnis, während wir die Selbstbedienung bei Bank- und Finanzgeschäften als selbstverständlichen und effizienten Standard etablieren. In der Region Sarganserland setzt die Bank Linth seit 2015 auch ihr neues Konzept «Vertrieb III» um, das später für alle Geschäftsstellen der LLB-Gruppe übernommen werden soll. In diesem Zusammenhang erarbeitet sie Standards für die Administration sowie die Teambetreuung von Basiskunden und richtet ihren Fokus auf die Beratung von Kunden mit Potenzial. 25 Retail & Corporate Banking Gelebter Kundenfokus 2015 haben wir das Niveau unserer Servicequalität noch weiter erhöht. In einem strukturierten Beratungsprozess berücksichtigen die Kundenberater verantwortungsvoll sowohl die Bedürfnisse als auch die Risikofähigkeit und die Entwicklungsperspektive jedes Kunden. Entscheidend ist, mit Empathie und systhematischem Vorgehen die ­Vorstellungen des Kunden ganzheitlich zu erfassen, um für jede Lebens- oder Unternehmensphase die passende Lösung auszuarbeiten. Um Informationen über die Kundenzufriedenheit zu erhalten, führt die LLB-Gruppe regelmässig Umfragen durch. 2015 hat die Bank Linth 3'000 Privatkunden und 500 Firmenkunden befragt. Zusätzlich wollte sie von Kunden individuell wissen, welche Bedürfnisse im Zusammenhang mit der Einführung von «Vertrieb III» bestehen. Im Vertrauen unserer Kunden spiegelt sich das Vertrauen unserer Mitarbeitenden wider. Sie sind in den Marktgebieten der LLB und der Bank Linth ­verankert und stehen täglich mit Kunden in Kontakt. Wie unsere Mitarbeiterbefragung 2015 ergab, ist ihr Zugehörigkeitsgefühl zur LLB-Gruppe ausserordentlich hoch. Effiziente Kreditprozesse Das Kreditgeschäft bleibt für die LLB-Gruppe ein wichtiges Geschäftsfeld. Kontinuierlich steigende Kreditvolumina und die Tiefzinsstruktur machen es besonders anspruchsvoll. Wir erwarten, dass sich daran in naher Zukunft nichts ändern wird. Im Heimmarkt Liechtenstein ist die LLB für rund 37'000 Kunden die Nummer eins. Für die Bank Linth ist das Kreditgeschäft in ihrem Marktgebiet Ostschweiz ein wesentlicher Ertragspfeiler, wobei der Wettbewerbsdruck hoch ist. Die LLB-Gruppe optimiert nicht nur ihr Kreditrisikomanagement im Einklang mit aktuellen regulatorischen Anforderungen stetig (siehe Kapitel «Strategie und Organisation», Seite 17). 2015 haben wir unsere Kreditprozesse mit dem Ziel einer «Front to Back Excellence» grund­ legend überarbeitet. Im Sinne des Ansatzes des Lean Management standen Kundenorientiertheit, Effizienz und Kostensenkung im Mittelpunkt. So konnten wir die Durchlaufzeiten vom Beginn der Bearbeitung eines Kreditantrags bis zur frühestmöglichen Auszahlung deutlich verkürzen. Privatkunden In Liechtenstein ist die LLB im Geschäft mit Privatkunden Marktführer. Nahezu jeder Einwohner ist Kunde bei uns. In der wettbewerbsintensiven Ostschweiz ist die Bank Linth die grösste Regionalbank. Um die Position der LLB-Gruppe im hart umkämpften Geschäft mit Kunden mit einem verfügbaren Vermögen bis zu CHF 0.5 Mio. in Liechtenstein und in der Schweiz zu festigen, werden unsere Kundenberater intensiv geschult. Sie nehmen verstärkt die Rolle des unterstützenden und begleitenden Coaches ein. Die Nachfrage nach der Expertise aus einer Hand ist ungebrochen hoch. Die private Finanzplanung ist ein Schwerpunktbereich, in dem die LLB-Gruppe über ein einzigartig umfassendes und vernetztes Know-how verfügt. Unser überzeugendes Dienstleistungspaket beinhaltet Vorsorge- und Vermögensplanung, Nach­lassplanung sowie Steuerberatung. Mit unserem Konzept stellen wir sicher, dass wir die Kunden in ihren verschiedenen Lebensabschnitten begleiten, sie in jeder Phase aktiv abholen und Lösungen für alle Finanzfragen bereitstellen. Kundennähe und Finanzthemen beginnen bei uns bereits im Klassenzimmer. ­Mit dem Dienstleistungsangebot «young Liechtenstein» und «young ­Linth», kurz «youli», bauen die LLB und die Bank Linth ihre starke Marktposition im Jugendsegment sukzessive aus. 2015 nutzten über 7'140 junge Leute bis 20 Jahre unsere Jungendkonto-Palette. Um die Erwartungen der jungen Generationen zu erfüllen, die Zeit und Kanal für ihre Finanzgeschäfte selbst bestimmen wollen, denken wir agil, innovativ und digital. Customer Service Center Die LLB und die Bank Linth sind täglich nah bei ihren Kunden. An den drei Standorten in Liechtenstein zum Beispiel registrieren wir pro Jahr durchschnittlich eine Million Transaktionen an unseren Bancomaten und 35'650 Kundenbesuche pro Schalter. Für 65'000 Retailkunden ist das Customer Service Center in Vaduz (CSE) Dreh- und Angelpunkt auf hohem Niveau. Fast 24'000 davon sind Online-Banking- und fast 5'000 Mobile-Banking-Kunden. Wer im CSE anruft, trifft auf fundiertes Wissen und erfährt Wertschätzung. Das gilt für Fragen rund um Konten, Vermögensanlagen, Börsenaufträge, EC-Karten oder Kredite genauso wie für Fragen zu den aktuellsten Rechts-, Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften. 2015 hat das leistungsstarke Team nahezu 59'000 Telefongespräche geführt, fast 5'000 Mails beantwortet und über 2'000 Banknachrichten bearbeitet. Mit der Zentralisierung der Bereiche Infoline, Support Privatkunden und Online Banking in einer Organisationseinheit reduziert die LLB die diesbezüglichen Kosten seit Juni 2013 pro Jahr um 30 Prozent und ­gewährleistet einen effizienten Service aus einer Hand. 2015 hat die Abteilung in Schulungen über die Umsetzung des US-Gesetzes ­«Foreign Account Tax Compliance Act» (FATCA), den automatischen Informationsaustausch (AIA), das Cross Border Banking in den LLB-­ Offshore-Märkten sowie die revidierte Sorgfaltspflichtverordnung (SPV), die seit 2016 in Liechtenstein in Kraft ist, ihr Know-how und ihre Kompetenzen weiter gesteigert. Unternehmerbank Unsere starke Position in Liechtenstein und in der Region macht uns traditionell zum Partner von Firmenkunden. Als Unternehmerbank stellt die LLB ebenso wie die Bank Linth kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in den Mittelpunkt. Seit Juli 2015 profitieren Firmenkunden von einem umfassenden Beratungs- und Betreuungskonzept sowie von interessanten KMU-Box-Angeboten mit transparenten Leistungen und Konditionen. Das KMU-Konzept verbindet standardisierte Basispakete mit attraktiven Zusatzdienstleistungen. In Liechtenstein wollen wir für KMU-Kunden die Nummer eins sein. Dies unterstreicht die im Januar 2016 besiegelte Kooperation der LLB mit der Wirtschaftskammer Liechtenstein. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung und Förderung von Eigentümern, Nachfolgern, Geschäftsleitern sowie Kadermitarbeitenden der gewerblichen Wirtschaft. Bis Mitte 2016 LLB-Geschäftsbericht 2015 26 Retail & Corporate Banking wollen die LLB und die Wirtschaftskammer weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausloten. Gerade bei KMU sind Privat- und Geschäftsvermögen oft eng verknüpft. Unser in Liechtenstein einzigartiges Angebot der integrierten und umfassenden Finanzplanung spricht diese Kundengruppe bei persönlichen wie geschäftlichen Anliegen an. Um den Kundenfokus weiter zu schärfen, streben wir eine verbesserte Vernetzung unserer Firmenkundenberater mit den Fachleuten der Divisionen Private ­Banking und Institutional Clients an. Investitionen und Innovationskraft «Richtig einfach» Mit zahlreichen Initiativen im Rahmen der Strategie Focus2015 stärkte die LLB-Gruppe die für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft notwendige Innovationskraft. Unter anderem überzeugt die Bank Linth unter dem Titel «Richtig einfach» ihre Privat- und Firmenkunden seit einigen Jahren mit überraschend unkomplizierten Lösungen. Als erstes Finanz­ institut in der Schweiz kommt sie mit ihrem Konzept «Einfachheit im Bankgeschäft» dem Bedürfnis der Kunden nach Zeitersparnis, klarer und nachvollziehbarer Kommunikation sowie Komfort konsequent entgegen. Daraus entstehen immer wieder neue Produkte und Dienstleistungen, die diese Positionierung unterstützen. Dazu gehören auch transparente Sonderkonditionen, eine Entschlackung via E-Mail-Diät und ein griffiger Feedbackprozess. So ist die Bank Linth ebenfalls Vorreiterin, wenn es darum geht, Finanzwissen einfach und verständlich darzustellen und weiterzu­ geben. Die Task Force «Richtig einfach» überwacht und optimiert diese besondere Kundenorientierung. Geplant ist, das Management noch professioneller zu gestalten. Dafür ist die Funktion eines Chief Sim­ plicity Officers geschaffen worden. Produktpakete Wir beabsichtigen, für unsere Privatkunden in Liechtenstein und in der Schweiz auf Mitte 2016 Retail-Produktpakete zu lancieren, die traditionelle Produkte innovativ kombinieren. Das jeweilige Paket setzt sich aus Basis- und Optionsmodulen zusammen und ist auf spezifische Kundenbedürfnisse zugeschnitten, Leistung und Preis sind individuell, transparent und flexibel. Damit entsprechen wir den Kundenwünschen nach Individualisierung und nachvollziehbarer Klarheit im Bankgeschäft. Mit den innovativen Produktpaketen, die im Hypothekarund im Anlagebereich einsetzbar sind, wollen wir uns vom Markt abheben. Omnikanal-Banking Die Erwartungen der Generation Y bestimmen die aktuelle und zukünftige Nachfrage im Bankgeschäft. Diese nutzt verschiedene Kanäle − Smartphone, Tablet und PC − parallel, ohne auf den persön­ lichen Kontakt mit dem Bankberater verzichten zu wollen. Die LLB-Gruppe passt sich dem veränderten Kundenverhalten an. Entsprechend haben wir 2015 ein Omnikanal-Banking-Zielbild definiert, um die Bankfiliale mit Online Banking und Mobile Banking kanalüber­ greifend zu verbinden und personalisierte Interaktion in Echtzeit zu ermöglichen − dies im Wissen, dass Kunden, die mit uns gute Erfahrungen machen, treue Kunden bleiben. In den letzten Jahren hat die LLB-Gruppe ihre Kontaktpunkte laufend ausgebaut, sodass sie ausgereifte digitale Lösungen anbieten kann. Unsere intuitive und höchst sichere Mobile Banking App zum Beispiel schreibt Erfolgsgeschichte. Im Online Banking decken wir die Bedürfnisse von Firmen- und Intermediärkunden ab. Die Digitalisierung des Bankgeschäfts ist einer der Schwerpunkte, die sich die LLB-Gruppe mit der neuen Strategie StepUp2020 ab 2016 gesetzt hat. In den nächsten fünf Jahren werden rund CHF 30 Mio. in wegweisende digitale Lösungen investiert, um alle Kundenkontaktpunkte benutzerfreundlich zu einem ganzheitlichen Kundenerlebnis zu verbinden (siehe Kapitel «Corporate Center», Seite 40). Segmentergebnis Das Geschäftsvolumen des Segments Retail & Corporate Banking der LLB-Gruppe blieb mit CHF 17.4 Mia. stabil (31.12.2014: CHF 17.3 Mia.). Die Kundenvermögen gingen performancebedingt um 2.3 Prozent auf 8.0 Mia. zurück (31.12.2014: CHF 8.2 Mia.). Kompensiert wurde dieser Effekt durch die erfreuliche Zunahme an Kundenausleihungen aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Die Kundenausleihungen stiegen um 2.3 Prozent auf CHF 9.3 Mia. (2014: CHF 9.1 Mia.). Der Netto-Neugeld-Zufluss lag im Segment Retail & Corporate Banking bei CHF 199 Mio. (2014: Zufluss CHF 49 Mio.). Zuflüsse konnten in beiden Heimmärkten Schweiz und Liechtenstein erreicht werden. Der Geschäftsertrag stieg um 12.5 Prozent auf 129.0 Mio. (2014:­ CHF 114.7 Mio.), positiv beeinflusst durch die gute Entwicklung im Zinsgeschäft. Verantwortlich für den Anstieg im Zinsgeschäft sind das höhere Volumen an Kundenausleihungen, die höheren Margen im Festzinsgeschäft sowie die tieferen Refinanzierungskosten. Der Geschäftsaufwand hat um 9.0 Prozent auf CHF 86.5 Mio. abgenommen (2014: CHF 95.0 Mio.). Das Segmentergebnis vor Steuern stieg um 115.7 Prozent auf CHF 42.6 Mio. (2014: CHF 19.7 Mio.). LLB-Geschäftsbericht 2015 27 Retail & Corporate Banking Segmentrechnung in Tausend CHF Erfolg Zinsengeschäft Wertberichtigung für Kreditrisiken 2015 2014 89'246 79'851 + / – % 11.8 – 57 – 1'864 – 96.9 14.4 Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken 89'189 77'987 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 28'124 26'540 6.0 Erfolg Handelsgeschäft 11'157 9'391 18.8 – 32.1 543 800 Total Geschäftsertrag Übriger Erfolg 129'013 114'718 12.5 Personalaufwand – 31'741 – 32'043 – 0.9 – 2'607 – 2'195 18.8 – 321 – 100 221.0 – 14.6 Sachaufwand Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) – 51'790 – 60'648 Total Geschäftsaufwand – 86'459 – 94'986 – 9.0 42'554 19'732 115.7 2015 2014 Segmentergebnis vor Steuern Kennziffern Netto-Neugeld-Zufluss / (-Abfluss) (in Millionen CHF) 199 49 Wachstum Netto-Neugeld-Zufluss / (-Abfluss) (in Prozent) 2.4 0.6 Cost-Income-Ratio (in Prozent) * 67.0 81.5 Bruttomarge (in Basispunkten) ** 75.0 68.5 + / – % *Geschäftsaufwand (ohne Rückstellungen für Rechts- und Prozessrisiken) im Verhältnis zum Geschäftsertrag (ohne Wertberichtigung für Kreditrisiken). **Geschäftsertrag (ohne Wertberichtigung für Kreditrisiken) zum durchschnittlichen monatlichen Geschäftsvolumen. Zusätzliche Informationen 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Geschäftsvolumen (in Millionen CHF) 17'374 17'347 0.2 Kundenvermögen (in Millionen CHF) 8'037 8'223 – 2.3 Kundenausleihungen (in Millionen CHF) 9'337 9'124 2.3 223 225 – 0.9 Personalbestand (teilzeitbereinigt, in Stellen) LLB-Geschäftsbericht 2015 28 Private Banking Private Banking D as Private Banking der LLB-Gruppe verbindet erstklassige Bera­ tungsqualität und ausgezeichnete Investmentkompetenz mit transparenter Preisgestaltung. Mit der Einbindung moderner Techno­ logien eröffnen wir vermögenden Privatkunden in unseren Märkten neue Perspektiven. Geschäftsprofil Marktregionen Im Private Banking verfügt die LLB-Gruppe über eine lange Tradition, um Vermögen langfristig zu schützen und zu vermehren. Beratungsund Servicequalität haben einen hohen Stellenwert. In einem transparenten und international regulierten Umfeld orientieren wir uns an den Bedürfnissen unserer Kunden. Unter den Marken «Liechtensteinische Landesbank» und «Bank Linth» steht die Division Private Banking vermögenden Kunden mit Engagement, Know-how, ausgezeichneter Anlagekompetenz und einem fundierten Verständnis für ihre Ziele und Anliegen zur Seite. International präsent bieten wir lokale Expertise und sind in der Lage, rasch auf veränderte Kundenbedürfnisse oder Rahmenbedingungen zu reagieren. Unser Fokus liegt auf den Onshore-Märkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich, auf den traditionellen grenzüberschreitenden Märkten Deutschland und übriges Westeuropa sowie auf den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten. Zugeschnitten auf spezifische Kundensegmente bieten wir Anlageberatung, Vermögensverwaltung, Vermögensstrukturierung, Finanzierungen sowie Finanz- und Vorsorgeplanung an. Das macht uns zum ausgewählten Partner für vermögende Privatkunden und für Unternehmer. Die LLB-Gruppe verfügt über drei Buchungszentren und präsentiert sich mit je einer Bank in Liechtenstein, in der Schweiz und in Österreich. Wir sind an den internationalen Standorten Vaduz, Zürich-­ Erlenbach, Genf, Wien, Abu Dhabi und Dubai sowie an den 19 Geschäftsstellen der Bank Linth in der Ostschweiz und den 3 Geschäfts­stellen der LLB in Liechtenstein vertreten. Im Zuge der Strategie Focus2015 hat die Division Private Banking die Komplexität reduziert, die Kosten gesenkt, die Profitabilität gesteigert und den Fokus auf Märkte mit Potenzial geschärft. Die so erreichte Position ermöglicht es, das Profil der LLB-Gruppe als Anlagebank mit erstklassigem Private Banking zu stärken, gewinnorientiert zu arbeiten und nachhaltig zu wachsen. In den nächsten fünf Jahren wollen wir mit unserer neuen Strategie StepUp2020 in der Schweiz und in Österreich stärker als der Markt wachsen. In Liechtenstein orten wir in Zusammenarbeit mit den Marktdivisionen Retail & Corporate Banking und Institutional Clients weiteres Potenzial. In unseren traditionellen Offshore-Märkten Deutsch­land und übriges Westeuropa sehen wir neben der Stabilisierung des Geschäftsvolumens Möglichkeiten, neue Kunden zu gewinnen. Zugleich investieren wir in den Ausbau der Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten. LLB-Geschäftsbericht 2015 Onshore-Märkte Liechtenstein, Schweiz und Österreich 2015 verlief die Entwicklung in unseren Heimmärkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich nach Plan. Die Onshore-Märkte bilden das Fundament, auf dem wir aufbauen. Liechtenstein verfügt über einen spezialisierten und international stark vernetzten Finanzplatz, der sich durch Zuverlässigkeit und Stabilität auszeichnet. Entsprechend erfolgreich verlief das Geschäft 2015 mit in Liechtenstein domizilierten Privatkunden. Der Finanzplatz Schweiz wird mittelfristig im globalen grenzüberschreitenden Private Banking führend bleiben und als sicherer Hafen Investoren anziehen, die Sicherheit und Stabilität für ihre Vermögensanlagen suchen. So konnte sich die Bank Linth 2015 als Vermögensverwalter weiter profilieren. Der Finanzplatz Wien wird für sein Know-how in Zentral- und Osteuropa weltweit geschätzt. Wegen dieser Drehscheibenfunktion reihte der Internationale Währungsfonds (IWF) den Bankplatz Österreich 2013 unter die 25 bedeutendsten Finanzzentren der Welt ein. Unsere Bank in Wien, die LLB (Österreich) AG, ist ein fester Bestandteil des Bankplatzes. 2014 hatte sie nach nur fünf Jahren Aufbauzeit die Gewinnschwelle erreicht. Die LLB Österreich zog 2015 sowohl im 29 Private Banking Heimmarkt Österreich als auch im Wachstumsmarkt Zentral- und Osteuropa erfolgreich Neukunden an. Wegweisendes Preismodell Seit April 2015 verzichtet die LLB Österreich als erste Bank in Österreich komplett auf Retrozessionen für eigene Fonds und Drittfonds. Sie hat das wegweisende, retrofreie Preismodell übernommen, mit dem sich die LLB und die Bank Linth seit Mitte 2014 vom Markt dif­ ferenzieren. Das Modell schafft Transparenz, sorgt für verständliche Gebührenstrukturen und bietet ein attraktives Preis-Leistungs-­ Verhältnis. Mit der Finanzmarktrichtlinie MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) setzt die EU beim Anlegerschutz auf die Transparenz von Provisionen bei der Anlageberatung (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 58). Mit ihrem Preismodell wird die LLB-Gruppe den künftigen regulatorischen Vorgaben bereits gerecht. Traditionelle Kernmärkte: Deutschland und übriges Westeuropa Konsequente Kundenorientierung entscheidet auch über unsere Positionierung in den traditionellen grenzüberschreitenden Märkten Deutschland und übriges Westeuropa. Europas grösster Private-Banking-Markt Deutschland bleibt für unsere Vermögensverwaltung wichtig. Unsere Kundenberater konnten Kunden durch adäquate Beratung binden und das Management ihrer Kundenbeziehungen optimieren. 2015 haben wir weiter in unsere Kundenbetreuung sowie in die Qualität unserer Dienstleistungen investiert und unser Know-how in der komplexen Thematik des Cross Border Bankings gruppenweit vertieft (siehe Abschnitt «Cross-Border-Strategie», Seite 30). Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten Dreierlei erwarten vermögende Kunden von ihrer Bank: Sie legen Wert auf finanzielle Stabilität und Rechtssicherheit, auf erstklassige Beratungs- und Servicedienstleistungen sowie auf eine im Wettbewerbsvergleich herausragende Performance ihrer Anlagen. Unsere Private-­ Banking-Berater, die von Zürich-Erlenbach, Genf und Wien aus den Zielmarkt Zentral- und Osteuropa betreuen, sind in einer stabilen Bank mit einer starken Investmentkompetenz verankert. Zugleich sind sie mit den Bedürfnissen und Verhaltensweisen der Kunden in den lokalen Zielmärkten bestens vertraut. Die LLB-Gruppe hat infolge des Russland-Ukraine-Konflikts ihre Risikopolitik der geopolitischen Lage angepasst. Wir verzeichnen in den CEE-Ländern ein moderates und robustes Wachstum. Weiter signifikant wachsen will die LLB-Gruppe in der Marktregion Naher Osten, in der wir die Kunden lokal in unseren Repräsentanzen in Dubai und Abu Dhabi betreuen. Das gemeinsame Buchungszentrum befindet sich in Liechtenstein. Seit 2014 ermöglichen wir unseren Kunden den Zugang zu den Aktienmärkten in Dubai und Abu Dhabi. Um dem Wachstum Rechnung zu tragen, haben wir das Private Banking 2015 um neun Kundenberater ausgebaut. Ab 2016 kümmert sich ein Team hauptsächlich um Non-Resident-Indian-Kunden, während ein zweites Team vor allem arabische und andere Expat-Kunden betreut. Dubai gilt als Drehscheibe für die gesamte Golfregion. Abu Dhabi spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der sieben Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die zu den finanzkräftigsten Investoren weltweit gehören. Die VAE sind wirtschaftlicher Knotenpunkt für Unternehmer. Wer in den Staaten am Persischen Golf Vermögen besitzt, ist bestens über die lokalen Finanzmärkte informiert und erwartet partnerschaftliche Beratung, guten Service und Performance. Ver­ mögende Kunden schätzen das Commitment zum lokalen Markt und die Sicherheit, welche die LLB-Gruppe und der Finanzplatz Liech­ tenstein vermitteln. Investitionen in Innovationen Zukunftsweisende Anlageberatung Die Vermögensverwaltung und Anlageberatung sind die Kerndienstleistungen im Private Banking. Die LLB-Gruppe führt im März 2016 eine innovative Anlageberatungslösung ein. Entwickelt wird die neue, IT-gestützte Lösung in einer Innovationspartnerschaft mit dem Software- und Finanzdienstleistungsunternehmen Avaloq sowie mit der auf die Risiko- und Ertragsanalyse spezialisierten swissQuant Group. Damit schaffen wir neue Möglichkeiten der Kundenberatung. Für unsere Kunden bedeutet dies ein Beratungserlebnis mit dem Ziel, ­optimale Portfolios zusammenzustellen: ◆◆ Einfache und verständliche Visualisierung der Anlagevorschläge. ◆◆ Alle Kundenportfolios werden systematisch und vollautomatisch überwacht. ◆◆ Bei Abweichungen zur individuellen Anlagestrategie und zum Risikoprofil wird der Kunde informiert. ◆◆ Bei Bedarf erhält der Kunde einen automatischen Umschich­tungs­vorschlag. Die neue Anlageberatungslösung unterstützt unsere aktive Kundenpflege, der systematische Anlageprozess ermöglicht jederzeit eine Ad-hoc-Analyse und eine Optimierung des Portfolios. Mit der IT-Plattform für die Anlageberatung setzen wir auch in­ sofern einen Meilenstein, als sie zusätzlich die Automatisierung von Anlegerschutz und Compliance-Anforderungen beinhaltet. Die zukunftsweisende Anlageberatung erfüllt alle regulatorischen Vorgaben. Sie wird vollständig in unser Kernbankensystem Avaloq integriert und ist Teil unseres Omnikanal-Banking-Zielbildes. In den kommenden Jahren werden wir unsere digitalen Kanäle weiter ausbauen und die Anlageberatung über alle Kanäle anbieten. Indem wir entsprechend den Bedürfnissen unserer Kunden aktiv handeln, bestimmen wir die Entwicklung im Markt ein Stück weit mit. LLB-Geschäftsbericht 2015 30 Private Banking Kompetenzzentrum für innovative Produkte Um die Innovationskraft der LLB-Gruppe zu steigern sowie die Produktentwicklung zu harmonisieren und zu beschleunigen, haben wir ein Kompetenzzentrum geschaffen. Der neue Geschäftsbereich Group Product Management besteht aus drei Abteilungen, die für alle Markt­ regionen zuständig sind: ◆◆ Die Organisationseinheit Produktmanagement verantwortet das gesamte Product-Life-Cycle-Management der LLB-Gruppe. ◆◆ Die Abteilung Finanzplanung und Steuern ist das gruppenweite Kom­petenzzentrum für Finanz- und Nachlassplanung sowie Steuern. ◆◆ Die Abteilung Pricing ist verantwortlich für das Monitoring von Marktentwicklungen und regulatorischen Anforderungen sowie die Erarbeitung und Umsetzung von strategischen Pricing-Initiativen. Die bisherigen Geschäftsbereiche Produktmanagement Private Banking und Produktmanagement Retail & Corporate Banking sind in das neue Kompetenzzentrum integriert. Die Kompetenzzentren Asset Man­agement, Fund Services und Berufliche Vorsorge verbleiben in den Marktdivisionen Institutional Clients sowie Retail & Corporate Banking. Cross-Border-Strategie Die internationale Ausrichtung der LLB-Gruppe bringt regulatorische Komplexität im Cross Border Private Banking mit sich. Die Vorschriften reichen von MiFID II über wachsende Steuertransparenz bis hin zum automatischen Informationsaustausch. Die Komplexität konnten wir im Rahmen der Strategie Focus2015 abbauen und unseren Ressourceneinsatz optimieren: Wir haben eine klare Ausrichtung auf strategisch und wirtschaftlich bedeutende Länder. 2015 hat die LLB-Gruppe in bestimmten Ländern daher auch das Geschäft mit bestehenden Kunden aufgegeben. Eine strikte Compliance mit den jeweiligen lokalen Vorschriften ist für uns zentral. Mit internen Regelwerken stellt die LLB-Gruppe sicher, dass die Mitarbeitenden bei grenzüberschreitenden Tätigkeiten die Vorschriften des jeweiligen Ziellandes einhalten. LLB-Geschäftsbericht 2015 Steuerkonformität Im Einklang mit der Steuerkonformitätsstrategie des Landes Liechtenstein hat die LLB-Gruppe zudem den Transformationsprozess im Steuerbereich Ende 2015 grösstenteils abgeschlossen. Wir wenden bei Neukunden und bei Bestandeskunden einen risikobasierten Ansatz an. Das Geschäftsmodell der LLB-Gruppe zielt auf die Steuerkonfor­ mität der Kunden ab (siehe Kapitel ­«Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 56). Segmentergebnis Die Kundenvermögen im Segment Private Banking sanken 2015 um 20.9 Prozent auf CHF 13.1 Mia. (31.12.2014: CHF 16.6 Mia.). Verantwortlich für den Rückgang waren eine interne Verschiebung von Kunden in das Segment Institutional Clients sowie Wechselkurseffekte nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank. Die Kundenausleihungen nahmen um 7.3 Prozent auf CHF 1.3 Mia. (31.12.2014: CHF 1.2 Mia.) zu. Der Netto-Neugeld-Abfluss lag bei CHF 217 Mio. (2014: Zufluss­ CHF 427 Mio.). Im Zuge der Umsetzung der Steuerkonformitäts- und Cross-Border-Strategie wurden in den traditionellen grenzüberschreitenden Märkten Abflüsse verzeichnet. Diese konnten durch die Zu­ flüsse in den Heimmärkten Schweiz, Liechtenstein und Österreich sowie in den Wachstumsmärkten nicht vollständig kompensiert werden. Der Geschäftsertrag sank um 6.6 Prozent auf CHF 93.6 Mio. (2014: CHF 100.3 Mio.). Dies ist bedingt durch das Dienstleistungs- und ­Kommissionsgeschäft, welches aufgrund der niedrigeren Kundenvermögen um 13.3 Prozent auf CHF 66.8 Mio. (2014: CHF 77.0 Mio.) zu­ rückging. Der Geschäftsaufwand reduzierte sich um 11.0 Prozent auf­ CHF 52.6 Mio. (2014: CHF 59.1 Mio.). Das Segmentergebnis vor Steuern verringerte sich um 0.4 Prozent auf CHF 41.1 Mio. (2014: CHF 41.2 Mio.). 31 Private Banking Segmentrechnung in Tausend CHF Erfolg Zinsengeschäft Wertberichtigung für Kreditrisiken 2015 2014 16'590 13'340 + / – % 24.4 0 957 – 100.0 Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken 16'590 14'297 16.0 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 66'766 76'968 – 13.3 Erfolg Handelsgeschäft 10'277 8'985 14.4 2 31 – 93.5 Übriger Erfolg Total Geschäftsertrag Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen 93'635 100'281 – 6.6 – 24'209 – 24'955 – 3.0 – 2'776 – 5'318 – 47.8 0 – 2 – 100.0 Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) – 25'592 – 28'795 – 11.1 Total Geschäftsaufwand – 52'577 – 59'070 – 11.0 41'058 41'211 – 0.4 Segmentergebnis vor Steuern Kennziffern 2015 2014 Netto-Neugeld-Zufluss / (-Abfluss) (in Millionen CHF) – 217 427 Wachstum Netto-Neugeld-Zufluss / (-Abfluss) (in Prozent) – 1.3 2.7 Cost-Income-Ratio (in Prozent) * 56.5 59.5 Bruttomarge (in Basispunkten) ** 64.3 57.7 *Geschäftsaufwand (ohne Rückstellungen für Rechts- und Prozessrisiken) im Verhältnis zum Geschäftsertrag (ohne Wertberichtigung für Kreditrisiken). **Geschäftsertrag (ohne Wertberichtigung für Kreditrisiken) zum durchschnittlichen monatlichen Geschäftsvolumen. Zusätzliche Informationen 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % Geschäftsvolumen (in Millionen CHF) 14'448 17'833 – 19.0 Kundenvermögen (in Millionen CHF) 13'128 16'603 – 20.9 1'320 1'230 7.3 137 131 4.6 Kundenausleihungen (in Millionen CHF) Personalbestand (teilzeitbereinigt, in Stellen) LLB-Geschäftsbericht 2015 32 Institutional Clients Institutional Clients D er partnerschaftliche Dialog und ein ganzheitlicher Service sind bei der Betreuung institutioneller Kunden zentral. Das Asset Management der LLB-Gruppe verfügt über eine exzellente Investmentkompetenz und die Fondsgesellschaft Fund Services über eine um­ fassende und vernetzte Expertise. Für Finanzintermediäre zählt unser innovativer ganzheitlicher Kundenfokus. Geschäftsprofil Asset Management Institutional Clients umfasst das Intermediär- und Fondsgeschäft sowie den Bereich Asset Management der LLB-Gruppe. Wir konzentrieren uns auf professionelle Anleger und Finanzintermediäre. Eine unserer wichtigsten Leitlinien ist der partnerschaftliche Dialog, den wir mit Treuhändern, Vermögensverwaltern, Fondspromotoren sowie Versicherungen, Pensionskassen und öffentlichen Institutionen pflegen. Unser Fokus liegt auf den Märkten Liechtenstein und Schweiz. Für unsere umfassenden Dienstleistungen nach dem Konzept des One-Stop-Shop können wir auf das vernetzte Expertenwissen innerhalb der Unternehmensgruppe zugreifen. Das gilt für finanztech­ nische und rechtliche Sachverhalte ebenso wie für Fragen der Ver­ mögensverwaltung. Wir zählen zu den drei grössten Anbietern von Fonds­dienstleistungen am Finanzplatz Liechtenstein. Eine unserer Stärken ist zudem die vielfach ausgezeichnete Investmentkompetenz des Asset Management. Die Expertenteams der LLB-Gruppe zur ­Betreuung von institutionellen Kunden punkten durch eine beispielhafte Kontinuität. Das Asset Management (ASM) nimmt innerhalb der LLB-Gruppe eine zentrale Position ein. Es verfügt in allen wichtigen Anlageklassen über eine breite Investmentkompetenz. Die Gruppengesellschaft LLB Asset Management engagiert sich als Mitglied im Verein unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein. Das Asset Management ist seit dem Jahr 2000 GIPS-zertifiziert, folgt also einem Compliance-Standard entsprechend den «Global Investment Performance Standards». Seit Jahren belegen die LLB-Strategiefonds im langfristigen Konkurrenzvergleich Spitzenplätze. Verschiedene Auszeichnungen im Jahr 2015 zeigen erneut, dass die LLB mit systematischen Anlageprozessen deutlichen Mehrwert für ihre Kunden schafft. Partnerschaftlicher Dialog Der Wissenstransfer und der Austausch von Informationen mit externen Partnern haben bei der LLB-Gruppe einen hohen Stellenwert. Die Marktdivision Institutional Clients investiert stetig in den Dialog mit ihren Kunden. Seit 2013 stellt sie mittels der innovativen Online-Plattform «LLB Xpert Views» und in exklusiven Round-Table-Gesprächen erprobtes Know-how zur Verfügung. Institutionelle Kunden erhalten so einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen Investment, Recht und Steuern. Zudem haben sie die Möglichkeit, Fachbeiträge zu publizieren. Das Markt- und das Geschäftsumfeld verändern sich – der partnerschaftliche Dialog bleibt erfolgsentscheidend. Auszeichnungen Der Fonds LLB Strategie Ausgewogen (CHF) wurde Ende Januar 2015 beim «14. FONDS professionell KONGRESS» in Mannheim mit dem «Deutschen Fondspreis» ausgezeichnet und erhielt beim «15. FONDS professionell KONGRESS» in der Kategorie «Mischfonds Global Multi Asset» am 27. Januar 2016 zum zweiten Mal das Prädikat «herausragend». Der Fonds zählt zu den drei Besten seiner Klasse. Der Preis bestätigt die Kontinuität der hervorragenden Anlegekompetenz der LLB-Gruppe. Eine Top-Platzierung erreichte die LLB im Juli 2015 zum dritten Mal in Folge auch beim «FUCHS Performance Projekt II». Platz 3 unter 29 Vermögensverwaltern im deutschsprachigen Raum und Platz 1 unter den teilnehmenden Banken unterstreichen die kontinuierlich guten Ergebnisse des LLB Asset Management. Erneut zeichnete im November 2015 zudem die österreichische Fachzeitschrift für Finanzprofis «GELD» einen LLB-Fonds aus: Der LLB Strategie Rendite (EUR) gewann bereits zum vierten Mal hintereinander in Folge einen Dachfonds Award für seine überdurchschnittliche Performance. LLB-Fonds Das Asset Management der LLB-Gruppe verfügt anlagetechnisch über eine exzellente Expertise und investiert laufend in die Erweiterung und Vertiefung des Know-how. Das in LLB-Fonds investierte Volumen lag Ende 2015 bei CHF 5.2 Mia. und verzeichnet damit innerhalb der LLB-Geschäftsbericht 2015 33 Institutional Clients letzten fünf Jahre eine kontinuierliche Steigerung. Wir bieten sechs verschiedene Anlagestrategien von «Festverzinslich» bis «Aktien» an. 2015 haben wir unsere Fondspalette und unsere auf quantitative Value-Modelle gestützte Analyse weiter optimiert. Unter den neu lancierten Produkten befinden sich zwei Fonds, die bereits nach einem halben Jahr eine überdurchschnittliche Performance aufweisen: der Strategiefonds LLB Strategie Konservativ (CHF, EUR) mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Verhältnis sowie der LLB Alternative Strategien Global (H CHF und H EUR), ein Fonds für alternative Anlagen. Mit Ausnahme von fünf Fonds für institutionelle Grossanleger sind alle LLB-Fonds Europa-kompatibel. Sie erfüllen die EU-Richtlinie UCITS IV (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directive) hinsichtlich Transparenz, Handelbarkeit und Risiko. Die Eckpfeiler jedes Fonds – wie Strategie, Kosten und Risikoprofil – lassen sich einfach und verständlich im «Key Investor Document» (KID) nachlesen. Unsere UCITS-Fonds sind in Liechtenstein und in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Seit Januar 2016 ist der Grossteil unserer Fonds auch in Deutschland und Österreich zum Vertrieb zugelassen. Die über dreissig LLB-Fonds werden von erfahrenen Fondsmanagern aktiv verwaltet – dies bei niedrigen Kosten. Mit der Einführung des neuen Preismodells im Juli 2014 erwiesen sich die LLB und Bank Linth als Vorreiter, seit April 2015 auch die LLB Österreich. Wir verzichten sowohl in der Vermögensverwaltung als auch in der Anlageberatung auf Vertriebsentschädigungen für LLB-Fonds und vergüten unseren Kunden erhaltene Retrozessionen für Drittfonds unaufgefordert und zu 100 Prozent weiter. Überdies gehören wir zu den ersten Banken in Europa, welche die Gebühren für Strategiefonds von der Performance und jene für Obligationenfonds vom Zinsniveau abhängig machen. Innovationsprojekte Die LLB-Gruppe investiert gezielt in die Zukunft. 2015 hat das Asset Management sein Aktien-Quant-Value-Modell verfeinert und die Fondspalette mit Fokus auf Märkte und Kunden ausgebaut. Zudem gestaltete unser Investmentkompetenz-Center mit seinem umfassenden Know-how die Entwicklung einer zukunftsweisenden IT-basierten Plattform für die Anlageberatung aktiv mit. Es ist dies ein Gemeinschaftsprojekt der LLB-Gruppe, Avaloq und der swissQuant Group. Ab März 2016 profitieren alle Kunden der LLB-Gruppe von einem Beratungsansatz, der eine aussergewöhnliche Kundenbetreuung und Portfolioüberwachung ermöglicht sowie mit automatisierten Prozessen die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen und das Risikomanagement sicherstellt (siehe Kapitel «Private Banking», Seite 29, und «Corporate Center», Seite 40). glied des Liechtensteinischen Anlagefondsverbandes gestalten wir aktiv die Rahmenbedingungen des Fondsplatzes mit. LLB Fund Services deckt als One-Stop-Shop ein breites Spektrum an umfassenden Dienstleistungen ab: Sie legt massgeschneiderte Fonds sowohl inhouse als auch für unabhängige Vermögensverwalter und andere Fondspromotoren auf, verwaltet und strukturiert diese und stellt ein «state-of-the-art» Risk Management sicher. 2015 haben wir unser Vertriebskonzept weiterentwickelt, Fonds als Strukturierungsalternative für grosse Vermögen positioniert sowie ein neues individuelles Preismodell und ein optimiertes Risikomanagementsystem implementiert. In punktuellen Befragungen haben wir die Bedürfnisse unserer Kunden evaluiert mit dem Ziel, unsere Services laufend zu verbessern. Die LLB als Depotbank Ende 2015 betreute die LLB als Depotbank rund 230 Investmentfonds mit einem Fondsvolumen von CHF 10.2 Mia. Gemessen an der Anzahl Mandate ist sie Marktführerin in Liechtenstein. Als Depotbank für Drittfonds verfügt die LLB über eine ausgewiesene Expertise zur Abwicklung und Verwahrung komplexer Fondsmandate mit unterschiedlichsten Strategien und Investitionsmärkten. Private Labelling Die LLB Fund Services AG realisiert massgeschneiderte Strukturierungslösungen für unabhängige Vermögensverwalter und andere Fondspromotoren wie beispielsweise Family Offices. Sie hat sich als Spezialistin im Private-Label-Bereich einen Namen gemacht. Fund Services stellt die Gründung und das «Legal Engineering» des Fonds, die Verwaltung sowie die Verwahrung durch die Depotbank sicher und ist für das Risk Management und das Reporting verantwortlich. Private-Label-Fondslösungen sind sehr individuell. Viele unserer Kundenberater greifen auf einen jahrzehntelangen Erfahrungsschatz zurück, um im partnerschaftlichen Dialog die richtige Lösung für die speziellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden zu finden. Fund Services bietet innovative Lösungen und achtet dabei auf Qualität in der Ausführung und auf ein hohes Mass an Flexibilität. Fokussierte Organisationsstruktur Seit 2015 hat der Geschäftsbereich eine neue Organisationsstruktur. Mit der Fusion der beiden bislang parallel bestehenden Gesellschaften LLB Fondsleitung AG und LLB Fund Services AG bündelt die Liechtensteinische Landesbank Know-how und Erfahrung im Fondsgeschäft mit professionellen Anlegern. Die konsolidierte LLB Fund Services AG verwaltet neu ein Vermögen von CHF 7.3 Mia. und beschäftigt 22 ­Mitarbeitende. Die Konzentration von Kernkompetenzen entspricht der Ende 2015 abgeschlossenen Strategie Focus2015 der LLB-Gruppe. Fund Services Unsere Fondsleitung LLB Fund Services AG zählt zu den führenden Fondsdienstleistern in Liechtenstein und ist für die LLB-Gruppe ein wichtiger Ertragspfeiler mit Wachstumspotenzial. Als Vorstands­mit- Regulatorische Entwicklung Um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, hat LLB Fund Services in ein neues Risikomanagement investiert und verfügt seit Ende 2014 über die eigene Abteilung «Fund Risk Management & Reporting». LLB-Geschäftsbericht 2015 34 Institutional Clients Dies spiegelt das Verständnis wider, dass Risikomanagement im Fondsgeschäft zu einem immer zentraleren Bestandteil wird und auch zum Nutzen für unsere Kunden gestaltet werden kann. Seit Juni 2015 besitzt die LLB Fund Services AG die Lizenz zur Verwaltung alternativer Investmentfonds (Alternative Investment Fund Managers, AIFM). Der Fondsplatz Liechtenstein zählt mit einem Anteil von 0.34 Prozent des Fondsmarktes zu den Boutiquen in Europa und steht für massgeschneiderte Lösungen, partnerschaftliche Kundenbetreuung, hochspezialisiertes Know-how, kurze Zulassungsfristen und für EU-­ Kompatibilität. Am 1. Januar 2016 traten Wohlverhaltensregeln in Kraft, die an die neuen regulatorischen Vorgaben der EU (AIFM sowie UCITS V) angepasst wurden. Zudem hat die liechtensteinische Regierung am 1. September 2015 beschlossen, das erfolgreiche bisherige nationale Fondsgesetz zu modernisieren, um den Fondsplatz weiter zu stärken. Dieses Gesetz ergänzt auf nationaler Ebene das UCITSG und AIFMG, die beide auf Europarecht basieren (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 59). Finanzintermediäre Die LLB-Gruppe zeichnet sich durch Kundennähe und Kundenorientierung aus. Dies gilt insbesondere auch für die Expertenteams zur Betreuung von Treuhändern, Anwälten, externen Vermögensverwaltern sowie öffentlichen Institutionen in Liechtenstein und in der Schweiz. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Finanzintermediäre mittelgrosse Finanzinstitute bevorzugen, die ihren Kunden individuelle Lösungen bieten und über kurze Entscheidungswege verfügen. In Liechtenstein besitzen wir ein enges Kundennetzwerk, im wettbewerbsintensiven Markt Schweiz sehen wir Potenzial, das wir in den nächsten Jahren ausbauen wollen. Mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die Effizienz zu steigern, richten wir unseren Fokus auf bevorzugte Partner und deren Netzwerke. Gelebte Kontinuität Finanzintermediäre erwarten eine hohe Servicequalität und fundiertes Know-how in der Anlageberatung, zeitnahe Informationen zu regulatorischen und anlagepolitischen Themen, eine offene und kontinuierliche Kommunikation sowie einen persönlichen Ansprechpartner. 2015 haben wir unsere erfahrenen Kundenberater weiter intensiv geschult, ab 2016 ist für sie eine Zertifizierung geplant. In den Jahren 2016 und 2017 werden wir mit neuen Kundenberatern und Round-­TableVeranstaltungen zugleich unsere Beratungsintensität in der Schweiz erhöhen. Wissenstransfer Für Intermediäre sind der Know-how-Transfer und die starke Ver­ netzung mit externen Partnern wesentlich. Das Informationsportal «LLB Xpert Views» sowie unsere exklusiven Round-Table-Gespräche erweisen sich als viel genutzte Plattform. Unterstützung konnten wir LLB-Geschäftsbericht 2015 unseren Intermediären 2015 unter anderem bei der Umsetzung des US-­Gesetzes «Foreign Account Tax Compliance Act» (FATCA) geben, das Finanzinstitute weltweit verpflichtet, ihre US-Kunden zu identifizieren sowie deren Vermögen und Erträge der Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten offenzulegen. Ein aktuelles Thema wird 2016 der automatische Informationsaustausch (AIA) von Steuerdaten sein. Das EWR-Land Liechtenstein gehört zur Gruppe der «early adopters» (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 56). Investitionen in Innovationen 2015 haben wir unser Betreuungskonzept für Intermediäre weiterentwickelt sowie neu strukturiert und ein umfassendes Dienstleistungspaket geschnürt. Unser Ziel ist es, im Rahmen der neuen Strategie StepUp2020 unsere Marktanteile in Liechtenstein und in der Schweiz zu steigern. Dazu erweitern wir 2016 die Angebotspalette, erhöhen unsere Flexibilität bei der Preisgestaltung und intensivieren die Kommunikation. Zudem bauen wir unsere Dialogplattformen aus und passen Produkte und Dienstleistungen den aktuellen Marktbedingungen an. Unseren Service gestalten wir persönlich und ganzheitlich, um mit unseren institutionellen Kunden gemeinsam Lösungen für Endkunden zu entwickeln. Der geplante Ausbau unserer B2B-Angebote beinhaltet unter anderem eine Dienstleistung, die speziell externen Vermögensverwaltern eine individuell abgestimmte, kontinuierliche Überwachung von Portfoliorisiken ermöglicht (siehe Kapitel «Private Banking», Seite 29). . Segmentergebnis Im Segment Institutional Clients der LLB-Gruppe sanken die verwalteten Kundenvermögen um 3.9 Prozent auf CHF 24.4 Mia. (31.12.2014: CHF 25.4 Mia.). Dies ist auf den Verkauf der swisspartners-Gruppe mit einem Vermögen von CHF 3.3 Mia. zurückzufüren. Diesem Effekt entgegengewirkt hat eine interne Verschiebung von Kunden aus dem Segment Private Banking. Der Netto-Neugeld-Abfluss lag bei CHF 193 Mio. (2014: Abfluss CHF 643 Mio.), massgeblich in den traditionellen grenzüberschreitenden Märkten. Erfolg Zinsengeschäft und Handelserfolg entwickelten sich erfreulich. Die Wertberichtigungen für Kreditrisiken erhöhten sich einmalig. Der Rückgang des Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäfts lässt sich vor allem auf den Verkauf der swisspartners Gruppe zurück­führen. Der Geschäftsertrag 2015 reduzierte sich um 29.1 Prozent auf CHF 72.6 Mio. (2014: CHF 102.3 Mio.). Der Geschäftsaufwand sank um 49.9 Prozent auf CHF 28.7 Mio. (2014: CHF 57.3 Mio.). Daraus resultiert eine leichte Abnahme des Segmentergebnisses­ vor Steuern um 2.7 Prozent auf CHF 43.9 Mio. (2014: CHF 45.1 Mio.). 35 Institutional Clients Segmentrechnung in Tausend CHF Erfolg Zinsengeschäft Wertberichtigung für Kreditrisiken Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken 2015 2014 8'147 7'418 + / – % 9.8 – 5'979 – 911 556.3 2'168 6'507 – 66.7 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 56'907 86'970 – 34.6 Erfolg Handelsgeschäft 11'896 9'166 29.8 1'584 – 297 Übriger Erfolg Total Geschäftsertrag Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen 72'555 102'346 – 29.1 – 15'575 – 38'170 – 59.2 – 2'985 – 6'321 – 52.8 0 – 3'342 – 100.0 Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) – 10'133 – 9'435 7.4 Total Geschäftsaufwand – 28'693 – 57'268 – 49.9 43'862 45'078 – 2.7 Segmentergebnis vor Steuern Kennziffern 2015 2014 Netto-Neugeld-Zufluss / (-Abfluss) (in Millionen CHF) – 193 – 643 Wachstum Netto-Neugeld-Zufluss / (-Abfluss) (in Prozent) – 0.8 – 2.5 Cost-Income-Ratio (in Prozent) * 37.2 55.5 Bruttomarge (in Basispunkten) ** 31.5 40.7 + / – % *Geschäftsaufwand (ohne Rückstellungen für Rechts- und Prozessrisiken) im Verhältnis zum Geschäftsertrag (ohne Wertberichtigung für Kreditrisiken). **Geschäftsertrag (ohne Wertberichtigung für Kreditrisiken) zum durchschnittlichen monatlichen Geschäftsvolumen. Zusätzliche Informationen 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Geschäftsvolumen (in Millionen CHF) 24'854 25'740 – 3.4 Kundenvermögen (in Millionen CHF) 24'394 25'382 – 3.9 Kundenausleihungen (in Millionen CHF) Personalbestand (teilzeitbereinigt, in Stellen) 460 358 28.5 84 160 – 47.5 LLB-Geschäftsbericht 2015 Profitabilität heisst etwas zugewinnen, und dies nicht nur im monetären ­Kontext. Profitabilität kann auch ein Plus an Energie ­bedeuten. Zum Beispiel, wenn ein P ­ arkour­läufer eine gekonnte Drehung durchführt und die dabei generierte Rotationsenergie direkt in die notwendige G ­ eschwindigkeit für einen an­­­schli­­e­s­­­­­senden Sprung umwandelt. Ob in der Wirtschaft oder im Sport – Profitabilität ist immer mit ­Weiterkommen verbunden. «Réverse» ist im Parkour der Name für eine schwungvolle 360°-Drehung über ein Hindernis. Anlauf nehmen Einmal um die eigene Achse drehen Auf dem Boden landen Sprungrolle in den Garten machen 38 Corporate Center Corporate Center D as Corporate Center der LLB-Gruppe steuert, koordiniert und überwacht konzernweite Geschäftsaktivitäten, Prozesse und Risiken. Es stellt die Unternehmensentwicklung einschliesslich der Informationstechnologie sicher und steigert die Effizienz sowie die Qualität der Dienstleistungen der LLB-Gruppe. Diese sieht in der Digitalisierung die Zukunft des Bankgeschäfts. Geschäftsprofil Prozessoptimierung Das Corporate Center umfasst die Divisionen Group COO, Group CFO und Group CEO. Es bündelt zentrale Funktionen innerhalb der LLB-­ Gruppe und unterstützt die marktorientierten Divisionen Retail & Corporate Banking, Private Banking und Institutional Clients bei der Umsetzung ihrer Aktivitäten und Strategien. Der Fokus liegt auf Funktionen in den Bereichen Kommunikation, Marketing, Personal, Finanzen, Risiko- und Kreditmanagement, IT, Handel, Wertschriftenverwaltung und Zahlungsverkehr, Corporate Development, Facility Management und Einkaufsmanagement sowie Legal & Compliance. Die LLB-Gruppe richtet ihr Handeln auf die folgende Vision aus: «Wir setzen Standards für Banking mit Werten.» Die Vorstellung basiert auf der Idee, materielle Werte mit einem klar definierten Wertesystem exzellent zu verwalten. Dies beinhaltet, regulatorische Auflagen konsequent umzusetzen, den Dialog mit Kunden, mit der Politik und der Öffentlichkeit zu suchen sowie die Möglichkeiten von neuen Technologien optimal auszuschöpfen und zukunftsgerichtete Lösungen zu erarbeiten. Die Divisionen des Corporate Centers stellen die Unternehmensentwicklung und die Umsetzung der Werte der LLB-Gruppe sicher. Zugleich treiben sie die Industrialisierung der Bankgeschäfte voran und sind Garanten für Innovationen. Die LLB-Gruppe forciert die Verzahnung von mobilen, webbasierten und stationären Bankdienstleistungen. Mit zahlreichen Initiativen im Rahmen der Strategie Focus2015 erreichte die LLB-Gruppe 2015 die für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft notwendige Agilität und Innovationskraft. Entsprechend den Zielsetzungen der Strategie StepUp2020 werden wir in den nächsten fünf Jahren zum einen gruppenweit eine Lean-Management-Kultur verankern, zum anderen wegweisende Neuerungen bei der Digitalisierung der Kundenaktionen umsetzen. Hoher Automatisierungsgrad Seit der gruppenweiten Einführung der Bankensoftware Avaloq ­Banking Suite im Jahr 2011 konnte die LLB-Gruppe ihre Verarbeitungsqualität und Produktivität stetig erhöhen. Group IT hilft, Arbeits­ prozesse flexibler zu gestalten sowie Vertriebsprozesse durch Fokussierung und Automatisierung effizienter zu machen. 2015 hat die LLB-Gruppe verglichen mit Benchmarks (CC Sourcing der Universität St. Gallen) sehr hohe STP-Raten (Anteile der Transaktionen, die von Anfang bis Ende des Prozesses vollautomatisch abgewickelt werde) erreicht. So wurden 2015 bereits 92 Prozent aller durchgeführten Zahlungsaufträge elektronisch eingereicht, die STP-Rate lag bei 99 Prozent. Börsenabrechnungen wurden zu über 98 Prozent automatisch verarbeitet und die STP-Rate von Kapitalmarkttransaktionen betrug knapp 80 Prozent. Damit besitzt die LLB-Gruppe gute Voraussetzungen, um grosse Transaktionsvolumina effizient abzu­wickeln. Wir stellen die Lebenssituation unserer Kunden konsequent in den Mittelpunkt, was auch bedeutet, Kontakte so kurz und so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu haben wir 2015 die Abläufe bei den Kredit- und Kundeneröffnungsprozessen beschleunigt und perfektioniert. So konnten wir die Durchlaufzeiten vom Beginn der Bearbeitung eines Kreditantrags bis zur frühestmöglichen Auszahlung deutlich verkürzen. Die Fortschritte bei der Effizienzsteigerung, der IT-Optimierung und der Vereinfachung von Strukturen führten gegenüber dem Vorjahr zu einer weiteren Kosteneinsparung von 6 Prozent. Die Ausgaben für IT-Projekte lagen 2015 bei CHF 6.8 Mio. 50 Prozent unserer IT-Inves­ titionen − sprich CHF 3.4 Mio. − flossen in Business-Projekte, CHF 2.9 Mio. in unsere Infrastruktur, während die Aufwände und Investitionen für aktuelle Regulierungsthemen CHF 571'000 betrugen (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seiten 56 − 59). 2016 steht die Umsetzung der Bestimmungen zum automatischen Informationsaustausch (AIA) im Mittelpunkt. Insbesondere geht es um die Prozesse der Kundenidentifikation und des Steuerreportings sowie die Integration dafür notwendiger komplexer IT-Lösungen. LLB-Geschäftsbericht 2015 39 Corporate Center Shared Service Centers Als Rückgrat der LLB-Gruppe hat das Corporate Center im Jahr 2015 erheblich dazu beigetragen, das Unternehmen dem erhöhten Wettbewerb anzupassen. Was 2012 mit der Zusammenführung von Zahlungsverkehr, Handel und Wertschriftenverwaltung von LLB und Bank Linth in Shared Service Centers am Hauptsitz in Vaduz begonnen hatte, setzte sich fort. Seit 2014 läuft auch der Zahlungsverkehr der LLB (Österreich) AG in Wien über Vaduz. Seit Juli 2015 ist das Zentralregister der Bank Linth mit der Abteilung Client Master Files der LLB in Vaduz zu einem weiteren Shared Service Center zusammengeführt. Der Automatisierungsgrad der Shared Service Centers erhöht sich stetig. Sie nehmen jährlich an Benchmarking-Projekten teil, um die Kosteneffizienz und das Leistungsangebot zu überprüfen und zu optimieren. Die kontinuierliche Effizienzsteigerung ist eines unserer Ziele im Zuge der Strategie StepUp2020. Datenschutz Das Risikothema «Vertraulichkeit von Kundendaten» ist in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA reagierte mit einer Revision des Rundschreibens «Operatio­ nelle Risiken Banken 2008 / 21», die am 1. Januar 2015 in Kraft trat. Der Umgang mit Risiken rund um elektronische Kundendaten wurde in Anhang 3 neu formuliert. Die LLB-Gruppe setzt diese aktuellen Standards um. Dazu zählen unter anderem die Dokumentation und Klassifizierung der «Client Identifying Data» (CID), die Inventarisierung von Datenspeicherort und Datenzugriff, die Risikokontrolle mittels eines strukturierten Prozesses und die Schulung der Mitarbeitenden, die auf kundenidentifizierende Daten zugreifen können. Die LLB-Gruppe hat sich verpflichtet, die Sicherheitsstandards laufend der Marktpraxis anzupassen. Die Datenmengen, die Banken erhalten, erheben und bereithalten, nehmen massiv zu. Dabei handelt es sich einerseits um Kundendaten, die zum Beispiel aufgrund der Dokumentationsanforderungen der EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) anfallen, andererseits um digitalisierte Dokumente aus dem Geschäftsverkehr mit den Kunden sowie um Daten, die durch die zunehmende Kommunikation über Online-Kanäle entstehen. Ferner werden durch ein stärkeres Risikomanagement für die Gesamtbank und durch gesetzlich vorgeschriebene Stresstests immer mehr Daten aufbereitet. Die konstante Anpassung der Sicherheitsinfrastrukturen sowie der Monitoring- und Analysesysteme bildet neben der Ausbildung der Mitarbeitenden die Grundlage für den umfassenden Schutz der uns anver­trauten Informationen. Informationssicherheit Datensicherheit spielt in der Bankpraxis eine grundlegende Rolle. Informationsverarbeitende Systeme, die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität garantieren, schützen vor Gefahren und Bedrohungen und helfen bei der Vermeidung von Schäden sowie bei der Minimierung von Risiken. Das Datacenter der LLB-Gruppe hat einen der höchsten Sicherheitsstandards der Region (siehe Kapitel «Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt», Seite 64). Unsere Anforderungen an den Schutz der Kundendaten sind hoch. Die immer strengeren gesetzlichen Vorgaben geben klare Leitplanken vor. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Kundendaten und Informationen ist ein fester Bestandteil der LLB-Unternehmenskultur. Die Abteilung Group Information Security erstellt, implementiert und pflegt das Informationssicherheitsprogramm. Die Prinzipien und Grundsätze dafür sind in unternehmensweit gültigen Weisungen festgelegt. Massgeblich für uns sind die Gesetze und aufsichtsrechtliche Richtlinien in Liechtenstein, in der Schweiz und Österreich sowie die spezifischen Vorgaben und Situationen in unseren Zielmärkten. Group Information Security bezieht alle Mitarbeitenden der LLB-Gruppengesellschaften in den Informationsschutz ein und führte 2015 eine Reihe von Schulungen und Kontrollen durch. Für 2016 ist geplant, die Ausbildung noch aktiver zu gestalten, um die Mitarbeitenden bezüglich Informationssicherheit schon heute für zukünftige Entwicklungen zu sensibilisieren. 2015 verzeichnete Group Informa­ tion Security keine Meldungen der Datenschutzverantwortlichen der Gruppengesellschaften. Compliance Integrität ist für das Vertrauen unserer Kunden, Aktionäre, Mitarbeitenden sowie der Öffentlichkeit wesentlich. Die LLB-Gruppe misst daher dem Geschäftsbereich Legal & Compliance einen hohen Stellenwert bei und hat diesen 2015 weiter gestärkt. Die unabhängige Organisationseinheit unterstützt ein verantwortungsvolles, geschäfts­ orientiertes Handeln und reduziert oder vermeidet die Gefahr von Compliance-Risiken wie etwa Gesetzesverstössen. Die Sicherstellung guter Compliance ist eine anspruchsvolle Führungsaufgabe. Group Legal & Compliance informiert die Gruppenleitung regelmässig und organisierte 2015 über das Learning-Management-System e-Tutor Schulungen zu Sorgfaltspflicht und Cross Border Banking sowie zum Umgang mit Kunden unter steuerlichen Aspekten. Die Vertiefung der 2013 neu definierten «Rules of Conduct» wurde fortgesetzt. Zudem fanden Schulungen zur Umsetzung von MiFID statt. Das Group Regulatory Committee überwacht die Umsetzung von Vorschriften. Aufgrund regulatorischer Vorgaben sind Banken in der EU und somit in Österreich seit Anfang 2014 verpflichtet, eine interne Meldestelle für Mitarbeitende zu führen, an die Verstösse gegen bankenrechtliche Bestimmungen im weitesten Sinne anonym weitergeleitet werden können. Die LLB-Gruppe vereinheitlichte den Prozess zur Prävention von solchen Verstössen und verfügt über eine Vertrauensstelle, die anonyme Meldungen entgegennimmt. 2015 hat Group Legal & Compliance die Feinsteuerung zur Präven­ tion von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung entsprechend den LLB-Geschäftsbericht 2015 40 Corporate Center Prinzipien «Know Your Customer» (KYC) und «Know Your Transactions» (KYT) weiter optimiert. Zudem arbeitet die Organisationseinheit intensiv bei zukunftsweisenden Projekten mit. Investitionen und Innovationen Lean Management Im August 2015 hat die LLB-Gruppe die Pilotphase zur verstärkten Standardisierung und Automatisierung der Kredit- und Kundeneröffnungsprozesse erfolgreich abgeschlossen. Kundenorientiertheit, Effizienz und Kostensenkung standen dabei im Mittelpunkt. Die Optimierung der wesentlichen End-to-End-Prozesse ist eines der Ziele, die sich die Division Group COO im Rahmen der Strategie StepUp2020 gesetzt hat. In den nächsten fünf Jahren wird sie die Verankerung der Lean-Management-Kultur in der Gruppe vorantreiben. Sie richtet den Fokus verstärkt auf Wertschaffung und auf die Elimination von Verschwendung. Bessere Ergebnisse mit weniger Aufwand sollen die Qualität der Dienstleistungen und die Kundenzufriedenheit weiter erhöhen, gemäss dem Grundsatz «Mach es ein Mal, mach es richtig». Mit dem Ansatz des Lean Managements wird die LLB-Gruppe die Denkweise der lernenden Organisation umsetzen, um die Wett­ bewerbsfähigkeit zu stärken. 2016 bauen wir ein Kompetenzzentrum für Lean Management auf. ein neues Geschäftsstellenkonzept mit dem Online und Mobile Banking verbinden. Diese umfassenden Digitalisierungsmassnahmen werden der LLB-Gruppe neue Chancen eröffnen. Ziel ist es, die physischen und die digitalen Kundenkontaktpunkte, das heisst klassische Filiale, Telefon, Mobile Banking, Webseite, Online Banking und LLB Quotes, zu einem nahtlosen Kundenerlebnis zu verbinden: vom ersten Kontakt bis zum Produktabschluss. Im Jahr 2015 haben wir ein Omnikanal-Banking-Zielbild konzipiert und mit der Umsetzung begonnen. Anfang März 2016 führt die LLB als erste Bank in Liechtenstein die Video-Identifikation ein. Unsere Kunden können von zu Hause aus oder von unterwegs persönlich ein Konto eröffnen. Bis Ende 2016 werden wir die Mobile Banking Apps von LLB und Bank Linth neu lancieren. Nicht nur die Gestaltung wird attraktiver werden, sondern auch die Bedienung klarer, einfacher und schneller. So schaffen wir die Voraussetzungen für den Ansatz «Mobile First», womit neue digitale Dienstleistungen von Beginn an die Anforderungen an eine mobile Nutzung erfüllen. Bereits heute laufen beispielsweise rund 70 Prozent des Zahlungsverkehrs gruppenweit über Online Banking oder Mobile Banking. Technologien für Mobile Business und die Integration der Kommunikationskanäle spielen für die LLB-Gruppe der Zukunft eine wesentliche Rolle. Segmentergebnis Zukunftsweisende Anlageberatung Das Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden und die Fähigkeit zur ganzheitlichen Beratung spiegelt sich in der Entwicklung einer innovativen IT-Plattform für die Kundenberatung wider. Die LLB-Gruppe hat 2015 in einer Innovationspartnerschaft eine Anlageberatungs­ lösung erarbeitet, die Funktionen der Anlageberatung mit Anlegerschutz und Compliance automatisiert bündelt. Damit vereint die LLB-Gruppe ihre traditionellen Dienstleistungen mit neuesten Beratungsmodellen und wegweisender Informationstechnologie. Durch Visualisierung, Systematisierung, Individualisierung und Digitalisierung entsteht ein neues, einmaliges Kundenerlebnis. Das System entspricht den regulatorischen Anforderungen für grenzüberschreitende Anlegerdienstleistungen. Die entwickelte Lösung soll nicht nur dazu beitragen, regulatorische Vorgaben einfacher zu handhaben, sondern überdies die Lancierung von neuen Produkten und Dienstleistungen massiv erleichtern – auch über Landesgrenzen hinweg (siehe Kapitel «Private Banking», Seite 29). Digitalisierung Die Digitalisierung des Bankgeschäfts ist einer der Schwerpunkte, die sich die LLB-Gruppe mit der neuen Strategie StepUp2020 ab 2016 gesetzt hat. In den nächsten fünf Jahren werden wir gezielt Innovationen vorantreiben. Bis Ende 2020 werden wir rund CHF 30 Mio. in Innovations- und Infrastrukturprojekte sowie zur Umsetzung wegweisender digitaler Lösungen investieren. Das Omnikanal-Banking-Zielbild wird LLB-Geschäftsbericht 2015 Im Segment Corporate Center weist die LLB-Gruppe den Erfolg der Finanzanlagen, den Strukturbeitrag aus dem Zinsengeschäft sowie die Bewertung der Zinsabsicherungsinstrumente aus. Die anhaltende Tiefzinssituation wirkte sich im Geschäftsjahr 2015 auf den Strukturbeitrag aus dem Zinsengeschäft sowie den Handelserfolg aus. Sinkende und teilweise negative Zinserträge auf Bank­ anlagen sowie Negativzinsen auf Zinsabsicherungsinstrumenten führten zu einem Rückgang im Zinsengeschäft von 48.7 Prozent auf CHF 18.5 Mio. (2014: CHF 36.0 Mio.). Aus der stichtagsbezogenen Betrachtung der Zinssatzswaps resultierte 2015 ein Bewertungsverlust von CHF 10.1 Mio. (2014: minus CHF 56.4 Mio.). Der Handelserfolg belief sich auf minus CHF 0.2 Mio. (2014: minus CHF 51.5 Mio.). Gleich­ zeitig brachte die Bewertung der Finanzanlagen einen währungs­ bedingten Verlust von CHF 0.7 Mio. gegenüber einem Gewinn im Vorjahr von CHF 36.3 Mio. Der Geschäftsertrag sank um 25.6 Prozent auf CHF 18.0 Mio. (2014: CHF 24.1 Mio.). Der Geschäftsaufwand sank um 10.5 Prozent auf CHF 53.4 Mio. (2014: CHF 59.6 Mio.). Insgesamt fällt das Segmentergebnis mit minus CHF 35.4 Mio. auf Vorjahresniveau aus (2014: minus CHF 35.5 Mio.). Für das Geschäftsjahr 2014 erfolgte ein Restatement (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). 41 Corporate Center Segmentrechnung in Tausend CHF Erfolg Zinsengeschäft Wertberichtigung für Kreditrisiken 2014 2015 (angepasst) * 18'471 36'002 0 0 Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken 18'471 36'002 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft – 2'173 131 Erfolg Handelsgeschäft – 246 – 51'497 Erfolg aus Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet – 736 36'257 Anteil am Erfolg an Joint Venture Übriger Erfolg Total Geschäftsertrag + / – % – 48.7 – 48.7 – 99.5 – 13 19 2'656 3'213 – 17.3 17'959 24'125 – 25.6 Personalaufwand – 52'257 – 68'699 – 23.9 Sachaufwand – 55'286 – 60'943 – 9.3 Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen – 33'336 – 28'885 15.4 87'515 98'879 – 11.5 Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) Total Geschäftsaufwand – 53'364 – 59'648 – 10.5 Segmentergebnis vor Steuern – 35'405 – 35'523 – 0.3 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 372 378 – 1.6 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Zusätzliche Informationen Personalbestand (teilzeitbereinigt, in Stellen) LLB-Geschäftsbericht 2015 42 LLB-Aktie LLB-Aktie D ie Aktie der Liechtensteinischen Landesbank ist an der SIX Swiss Exchange kotiert. Dank der erfreulichen Gewinnentwicklung können LLB-Investoren von einer attraktiven Dividendenrendite profitieren. Marktkapitalisierung Kursentwicklung Die LLB-Aktie ist seit 1993 an der SIX Swiss Exchange unter dem Symbol LLB (Valorennummer 3019524) kotiert. SIX Swiss Exchange stellte per 1. August 2015 die Segmente um. Das Segment «Domestic Standard» gibt es künftig nicht mehr. Die LLB ist nun dem Segment «Inter­national Reporting Standard» und die Bank Linth dem Segment «Swiss Reporting Standard» zugeteilt. 2015 wurden an der SIX Swiss Exchange 1'733'842 LLB-Aktien (2014: 1'927'838) gehandelt, das entspricht 5.6 Prozent (2014: 6.3 %) aller ausgegebenen Aktien. Am 31. Dezember 2015 betrug die Marktkapitalisierung der Liechtensteinischen Landesbank AG bei einer Anzahl von 30.8 Millionen Aktien CHF 1'104 Mio. (2014: CHF 1'232 Mio.). Der Swiss Performance Index (SPI) legte 2015 gegenüber dem Vorjahr um 2.7 Prozent zu. Der Kurs der LLB-Aktie sank um 10.4 Prozent auf CHF 35.85 per 31. Dezember 2015. Die Performance der LLB-Aktie lag damit leicht unter jener des Bankensektors in Europa: Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks in CHF verlor 9.6 Prozent bis Ende 2015. Die LLB-Aktie leidet aktuell unter dem historisch tiefen Zinsniveau und den gedämpften Wachstumsaussichten. Mit ihrer Strategie StepUp2020 hat die LLB-Gruppe die Thematik Wachstum explizit adressiert und mit dem Jahresergebnis 2015 unterstreicht sie, dass sie auch in einem schwierigen Umfeld gute Resultate erzielen kann. Aktionärsstruktur Gesamtertrag der LLB-Aktie 2011 – 2015, in Prozent Das Land Liechtenstein hielt 2015 unverändert 17.7 Millionen LLB-­ Aktien, das sind 57.5 Prozent des Aktienkapitals. Als Vertreterin des Hauptaktionärs verabschiedete die liechtensteinische Regierung am 22. November 2011 ihre mit der Beteiligung an der Liechtensteinischen Landesbank AG verfolgte Eignerstrategie. Die Regierung befürwortet die Börsenkotierung der LLB ausdrücklich und hält an ihrer Mehrheitsbeteiligung von mindestens 51 Prozent fest. Die LLB besass am Ende des Berichtsjahres 6.4 Prozent (2014: 6.4 %) ihrer eigenen Aktien, 3.7 Prozent (2014: 3.7 %) wurden von Thornburg Investment Management Inc. gehalten. Kein weiterer Aktionär verfügte über mehr als 3 Prozent des Aktienkapitals. 9'971'798 Aktien beziehungsweise 32.4 Prozent befanden sich per 31. Dezember 2015 in Streubesitz (31.12.2014: 9'971'798). LLB-Geschäftsbericht 2015 Der Gesamtertrag der LLB-Aktie belief sich auf minus 6.8 Prozent (inklusive reinvestierter Dividende). Die Aktie schloss am 31. Dezember 2015 bei einem Kurs von CHF 35.85. 43 LLB-Aktie Ausschüttungspolitik Die Liechtensteinische Landesbank verfolgt eine langfristig ausgerichtete und attraktive Ausschüttungspolitik zugunsten ihrer Aktionäre. Zudem verpflichtet sich die LLB-Gruppe im Rahmen der Strategie StepUp2020, ihre finanzielle Sicherheit und Stabilität zu bewahren. Sie will das risikotragende Eigenkapital nach Basel III auf einer Tier 1 Ratio von über 14 Prozent (Ende 2015: 20.6 %) halten. Vor diesem Hintergrund soll die Ausschüttungsquote an die Aktionäre 40 bis 60 Prozent des Konzernergebnisses betragen. Der Verwaltungsrat schlägt der 24. ordentlichen Generalversammlung vom 4. Mai 2016 pro Aktie eine Dividende von CHF 1.60 (2014: CHF 1.50) vor, eine Steigerung gegenüber der Dividende 2014 um 6.7 Prozent. Auf Basis des Aktienkurses von Ende 2015 entspricht dies einer Dividendenrendite von 4.5 Prozent. Die Dividendensumme beläuft sich auf CHF 46.1 Mio. (2014: CHF 43.2 Mio.). Für 2015 beträgt die Ausschüttungsquote somit 53.4 Prozent (2014: 60.0 %). Dividende pro Aktie 2012 – 2015, in CHF * Antrag des Verwaltungsrates an der Generalversammlung vom 4. Mai 2016. Analystenempfehlungen 2015 deckte der Bankenanalyst der Zürcher Kantonalbank (ZKB), Andreas Brun, die LLB-Aktie ab und veröffentlichte regelmässig Stu­ dien und Einschätzungen zur LLB-Gruppe. Nach der Aufhebung des Mindestkurses des Schweizer Frankens zum Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) korrigierte die ZKB die Einstufung am 20. Januar 2015 auf «Marktgewichten» und hielt auch nach der Bekanntgabe des Halbjahresergebnisses 2015 am 27. August 2015 sowie der Kommunikation der Strategie StepUp2020 mit den neuen Finanzzielen am 23. September 2015 daran fest. Auch nach der Vorabinformation zum Jahresergebnis 2015 am 21. Januar 2016, dass die LLB-Gruppe Die erfolgreiche Neupositionierung, die starke Eigenkapitalbasis und die massiv verbesserte Profitabilität der LLB überzeugten den Finanzanalysten Tomasz Grzelak am Finanzplatz Zürich. Er stufte die LLB-­ Aktie zunächst auf «Übergewichten» ein. Nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzuheben und Negativzinsen einzuführen, stufte der Analyst die Aktie auf «Neutral» zurück und behielt diese Gewichtung daraufhin bei. Seit Anfang 2016 deckt der Analyst der MainFirst die LLB-Aktie nicht mehr ab. Kommunikation mit dem Kapitalmarkt Um ein aktuelles Bild der Chancen und Risiken unseres Geschäftsverlaufs zu geben, führt die LLB-Gruppe mit Investoren, Analysten und Medien einen offenen und kontinuierlichen Dialog. Als börsenkotiertes Unternehmen sind wir verpflichtet, kursrelevante Informationen bekannt zu geben. Unsere Ad-hoc-Informationen bei kursrelevanten Ereignissen gehen mittels Medienmitteilung an alle Stakeholder. Wir informieren Aktionäre, Kunden, Mitarbeitende und die Öffentlichkeit zeitgleich, umfassend und regelmässig über unseren Geschäftsgang, über Werttreiber sowie unsere Strategie und geben einen Überblick über die finanziellen und operativen Kennzahlen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass der Kurs der LLB-Aktie den Wert des Unternehmens fair widerspiegelt. Die LLB-Gruppe veröffentlicht Jahresergebnisse und Halbjahresergebnisse. Dazu gehören Medien- und Analystenkonferenzen sowie Conference Calls für Analysten, Investoren und Medien. Bei den Generalversammlungen berichten Verwaltungsrat und Geschäftsleitung transparent über den Geschäftsverlauf. Ausserdem führen wir im Laufe des Jahres regelmässig Gespräche mit Investoren, informieren im Rahmen von Roadshows und nehmen an Fachkonferenzen für Finanzanalysten und Investoren teil. Speziell erwähnt sei in diesem Zusammenhang der am 29. September 2015 durchgeführte Investorentag in Vaduz, an dem Kapitalmarkt- und Medienvertretern ausführlich die neue Strategie StepUp2020 vorgestellt wurde. Alle öffentlich zugänglichen Informationen über die LLB-Gruppe sind auf unserer Website www.llb.li abrufbar. Via www.llb.li/registrierung kann sich jeder Interessierte für den elektronischen Versand kursrelevanter Informationen über die LLB-Gruppe registrieren. Zudem publizieren wir unsere Informationen über Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter). Jahres- und Halbjahresberichte geben wir in Buch­form heraus und seit 2005 auch in einer umfassenden Online-Version mit zahlreichen Zusatzfunktionen. Der Geschäftsbericht 2015 in deutscher Sprache ist unter gb2015.llb.li und in englischer Sprache unter ar2015.llb.li abrufbar. ihr Vorjahresergebnis um 16.9 Prozent steigern konnte, beliess die ZKB ihre Bewertung bei «Marktgewichten» – mit dem Hinweis, dass der fundamentale Investment Case der kommenden Jahre auf der Strategie StepUp2020 beruhe und ein Katalysator noch nicht in Sicht sei. Die Schweizer Niederlassung des Frankfurter Finanzhauses MainFirst Bank hatte im Oktober 2014 die Coverage der LLB aufgenommen. LLB-Geschäftsbericht 2015 44 LLB-Aktie Zahlen und Fakten zur LLB-Aktie in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Anzahl ausgegebene LLB-Inhaberaktien 30'800'000 30'800'000 Anzahl dividendenberechtigte Aktien 28'821'798 28'821'798 9'971'798 9'971'798 Streubesitz (Anzahl Aktien) Streubesitz (in Prozent) 32.4 32.4 Jahreshöchstkurs (9. Januar 2015 / 17. Februar 2014) 41.55 43.90 Jahrestiefstkurs (18. September 2015 / 27. Juni 2014) 34.00 36.15 Jahresschlusskurs 35.85 40.00 – 6.8 12.0 Performance LLB-Aktie (in Prozent) Performance SPI (in Prozent) Performance Stoxx Europe 600 Banks in CHF (in Prozent) Durchschnittliches Handelsvolumen (Anzahl Aktien) 2.7 13.0 – 9.6 – 1.4 6'908 7'742 Marktkapitalisierung (in Mia. CHF) 1.10 1.20 Ergebnis pro Aktie, das den Aktionären der LLB zusteht (in CHF) ** 2.87 2.43 * 1.60 1.50 53.4 60.0 Dividende pro LLB-Aktie (in CHF) Ausschüttungsquote (in Prozent) ** Dividendenrendite auf Jahresschlusskurs (in Prozent) 4.5 3.8 Rendite auf dem Eigenkapital, das den Aktionären der LLB zusteht (in Prozent) ** 5.0 4.3 50.8 49.6 Anrechenbare Eigenmittel pro Aktie (in CHF) *Antrag des Verwaltungsrates an der Generalversammlung vom 4. Mai 2016. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Aktionärsstruktur in Prozent 32.4 % 57.5 % 3.7 % 6.4 % Land Liechtenstein LLB Thornburg Investment Management Streubesitz LLB-Geschäftsbericht 2015 45 Marke und Sponsoring Marke und Sponsoring D ie Welt verändert sich – und unsere Werte stehen für Tradition und Innovation, für Dynamik und Stabilität. Die Marke «Liechtensteinische Landesbank» vermittelt unseren Kunden Verlässlichkeit, unseren Mitarbeitenden Motivation und unseren Stakeholdern eine langfristige Strategie. Mit unserem Sponsoring engagieren wir uns für Sport, Kultur und Gesellschaft. Markenstrategie Die Marke «Liechtensteinische Landesbank» verbindet uns mit unseren Kunden und als Unternehmensgruppe. Als Universalbank sind wir Partner des Landes Liechtenstein und seiner Menschen. Mit unserer Tochter Bank Linth sind wir gleichzeitig Partner von Wirtschaft und Gesellschaft in der Region Ostschweiz. Zum einen stehen wir für Heimat und Region. Mit Fokus auf das Private Banking wachsen wir zudem in der Schweiz sowie in Österreich und erschliessen die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten. So sind wir zum anderen ein internationaler Partner. Als Partner sind wir leistungsorientiert und fühlen uns verantwortlich für jeden einzelnen Kunden und im Umgang mit Ressourcen und Risiken. Wir hören zu, finden Lösungen und zeigen Wege auf. Wir bieten Sicherheit und ermöglichen Fortschritt. Wir sind ein starker Partner für unsere Aktionäre, Kunden und Mitarbeitenden. Markenzeichen Unsere Marke ist klassisch und modern gehalten. Die klare Geometrie des Markenzeichens steht für Sicherheit und Stabilität. Die Winkel, die über die Grundform hinausführen, symbolisieren unsere Offenheit. Die Farbe Grün signalisiert unsere Herkunft, der rote Mittelpunkt bekräftigt unsere Konzentration auf das Wesentliche und auf unsere Partner. Die harmonische und gleichwertige Art, wie sich die Elemente zu einer Einheit zusammenfügen, ist ein Zeichen für Verbindung und Partnerschaft. Ausrichtung Die Strategie Focus2015 der LLB-Gruppe, Ende 2015 erfolgreich umgesetzt, bildet wie geplant das solide Fundament für die Gruppenstra­ tegie der nächsten fünf Jahre: StepUp2020. Diese setzt auf die vier Kerne­lemente Wachstum, Profitabilität, Innovation und Exzellenz. Damit tritt die LLB-Gruppe nach einer Phase der Fokussierung in eine neue, auf profitables Wachstum ausgelegte Phase. Die strategische Positionierung spiegelt sich auch in den beiden Marken LLB und Bank Linth LLB wider. Anfang 2015 hat die LLB-Gruppe ihre neue Vision, das Leitbild sowie eine neue Positionierung vorgestellt, die auf dem Markenkernen der LLB («Tradition trifft Innovation») und der Bank Linth («Richtig einfach») fussen. Vision Die Vision der LLB-Gruppe lautet: «Wir setzen Standards für Banking mit Werten». Die Vorstellung von Banking beruht auf der Idee, materielle Werte mit einem klar definierten Wertesystem exzellent zu managen. Leitbild Das aus der Vision entwickelte Leitbild der LLB-Gruppe formuliert vier verbindliche Werte, die unsere Unternehmenskultur prägen: «integer», «respektvoll», «exzellent», «wegweisend». Diese bedeuten für uns Folgendes: ◆◆ integer − Wir schaffen Klarheit und stehen zu unserem Wort. ◆◆ respektvoll − Wir sind partnerschaftlich und zeigen Wertschätzung. ◆◆ exzellent − Wir setzen Massstäbe durch Leistung und Leidenschaft. ◆◆ wegweisend − Wir gestalten die Zukunft aktiv und nachhaltig. Positionierung Die beiden Marken der LLB-Gruppe, LLB und Bank Linth, sind klar positioniert. Die jeweilige Differenzierung von den Mitbewerbern ist eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Markenführung. LLB Die Liechtensteinische Landesbank ist das älteste und traditionsreichste Bankhaus in Liechtenstein. Sie bekennt sich zu einem Banking, das sich auf Sicherheit und Stabilität ausrichtet, dies aber zugleich zielgerichtet mit Dynamik verbindet. Die LLB schafft Mehrwert, indem sie Werte verbindet, die im Spannungsfeld stehen, das zu neuen, wegweisenden Lösungen führt. Der neu entwickelte Claim bringt den Weg der LLB aus der Tradition heraus in die Zukunft auf den Punkt: «Tradition trifft Innovation». LLB-Geschäftsbericht 2015 46 Marke und Sponsoring Bank Linth Die Bank Linth kommt als erstes Finanzinstitut in der Schweiz bereits seit einigen Jahren mit dem Claim «Richtig einfach» einem Bedürfnis der Kunden konsequent entgegen. Dahinter steht der Gedanke, dem Einzelnen in einer Welt, die immer hektischer und komplexer wird, Zeitersparnis, Klarheit und Komfort zu bieten. Hohe Dienstleistungsqualität, klar und nachvollziehbar kommuniziert, macht aus Kunden Partner auf Augenhöhe. Ein umfangreiches Employer-Branding-Konzept soll den besonderen Arbeitgebercharakter der LLB-Gruppe unterstreichen und -stützen. Anknüpfend an Vision und Leitbild mit Werten, setzt die LLB-Gruppe eine Kampagne um mit dem Claim «Banking wie es sein sollte: sympathisch und kompetent». Diese umfasst Personal-Imageanzeigen sowie neu gestaltete Print- und Online-Stelleninserate. Sponsoring youli Kundennähe und Finanzkultur beginnen bei der LLB und der Bank Linth bereits im Klassenzimmer. Seit 2014 bietet die LLB-Gruppe unter dem Label «youli» eine Jugendplattform. Die Plattform ist in Liechtenstein und der Ostschweiz aktiv und steht für «young Liechtenstein» beziehungsweise «young Linth». Umsetzung der Markeninhalte Am 18. Januar 2015 haben wir die Imagekampagne «Wir machen traditionelles Banking dynamisch» gestartet, mit der wir die neue Posi­ tionierung der LLB voranbringen. Mit vier neuen Image-Sujets sind wir seither in allen wichtigen Liechtensteiner und Schweizer Wirtschaftszeitungen und -journalen vertreten. Zudem sind die Sujets im Hauptsitz in Vaduz sowie in den Geschäftsstellen in Eschen und Balzers zu sehen. 2015 stand für die LLB-Gruppe die Weiterentwicklung strategischer Initiativen im Mittelpunkt. Seit 1. Juli 2014 differenzieren sich die Liechtensteinische Landesbank und die Bank Linth mit einem retrozessionsfreien und innovativen Preismodell vom Markt. Zu Innovationen wie dem Preismodell gesellt sich die hohe Investmentkompetenz. LLB-Strategiefonds belegen im langfristigen Konkurrenzvergleich in Europa Spitzenplätze. Beides war 2015 Thema einer Imagekampagne mit unkonventioneller Umsetzung im Print- und Onlinebereich, vor allem in Liechtenstein, aber auch in ausgewählten Schweizer und internationalen Pressetiteln. Die Bank Linth führte 2015 ihre Imagekampagne unter dem Titel «Richtig einfach» fort. Deutlich Wirkung erzielte die Jugendplattform youli. Sie erhielt viel Aufmerksamkeit bei jungen Leuten in Liechtenstein und in der Ostschweiz. Auf grosses Interesse stossen jeweils die youli-Wettbewerbe, bei denen Preise wie beispielsweise ein Sprachaufenthalt zu gewinnen sind. Die LLB-Gruppe schärfte 2015 ihr Profil auch als Arbeitgeberin. Die differenzierenden und wesensprägenden Merkmale der LLB-Gruppe, die sogenannten Points of Difference, sind die Unternehmenskultur, Jobvielfalt und der Gestaltungsspielraum. Im Herbst 2015 lancierte die LLB ihr Employer Branding mit einem externen Neuauftritt, inklusive Neugestaltung der entsprechenden Bereiche auf www.llb.li und www.banklinth.ch. LLB-Geschäftsbericht 2015 Unsere Sponsoring-Politik legt fest, dass die geförderten Projekte und Aktivitäten den Wert und das Image unserer Marke nachhaltig steigern sollen. Die Sponsorships müssen zu unserem Markencharakter passen, diesen ergänzen oder verstärken. Und sie müssen eine kommunikative Wirkung nach sich ziehen. Unser Fokus liegt daher auf ein paar wenigen, wirksamen Sponsorships, die mit klarem Bezug zum jeweiligen Marktgebiet langfristig angelegt sind. Als Universalbank nehmen wir Verantwortung wahr und unterstützen Anlässe mit öffentlichem Charakter. So sind wir Partner für Vereine, Veranstaltungen und Institutionen in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales, Ökologie und Bildung. Die LLB-Gruppe wahrt bei allen Sponsoring-Aktivitäten politische Neutralität und vergibt keine finanziellen oder sonstigen Zuwendungen an Politiker oder politische Parteien. Jugend und Familie Die LLB engagiert sich für ihre Kunden und das Land Liechtenstein. 2015 hat sie Jugend und Familie ins Zentrum ihrer Aktivitäten mit hohem Sympathiefaktor gerückt. Wir sind Hauptsponsor des FC Vaduz (FCV), der sich nach seinem Aufstieg 2014 erfolgreich in der höchsten Spielklasse im schweizerischen Fussball halten konnte und in der Saison 2015 / 2016 ebenfalls den Klassenerhalt anstrebt. Die LLB hat dieses Sponsoring 2014 um zwei Jahre verlängert. Sie unterstützt den FCV bereits seit elf Jahren nicht nur, weil er im Spitzensport in Liechtenstein wichtige Impulse setzt, sondern auch im Breitensport wertvolle Arbeit leistet. Gleichzeitig ist damit die Marke LLB in einem emotionalen und dynamischen Umfeld in Liechtenstein und in der Schweiz präsent. Zu den zahlreichen Aktionen 2015 zählten die Vorstellung der FCV-Mannschaft im Hof der LLB in Vaduz, ein youli-Pausenspiel, Autogrammstunden sowie Wettbewerbe, wie etwa das Gewinnspiel im Stadion beim letzten Heimspiel vor der Winterpause. Beim traditionellen «LLB Adventszauber» im Dezember 2015 bot die LLB wiederum freien Eintritt zur Eisbahn «Vaduz on Ice» und zu einer kostenfreien Fahrt mit dem «Märlizögli». Bereits zum 19. Mal brachte die LLB mit der Open-Air-Konzertreihe «Sommer im Hof» im Juli 2015 Bands und Interpreten aus der Region Rheintal in den Innenhof der LLB in Vaduz. Was 1997 mit einem Konzert der Big Band Liechtenstein begann, hat sich zu einem unverwechselbaren Bestandteil des musikalischen Sommerprogramms in Liechtenstein entwickelt. 47 Marke und Sponsoring Ein langjähriges Engagement ist auch unser Sponsoring des Vaduzer Städtlelaufs – eines traditionsreichen und beliebten Volkslaufs, der im Mai 2015 in 18 Kategorien und bis 10 Kilometer Laufdistanz (Hauptlauf) über die Bühne ging. Auch bei der 31. Austragung fand wieder eine grosse Anzahl Teilnehmende und Zuschauer aus Liechtenstein und der Region den Weg ins Vaduzer Städtle, darunter auch viele Familien. Fördermittel Der Fördercharakter steht im Vordergrund des Sponsorings der LLB-Gruppe und damit der Grundsatz der inhaltlichen sowie formalen Unabhängigkeit der jeweiligen Projekte. 2015 investierte die Liech­ tensteinische Landesbank CHF 618'000.– (2014: CHF 665'000.–) in Projekte in Liechtenstein, die Bank Linth CHF 362'000.– (2014: CHF 403'000.–) in Projekte in der Schweiz. Hinzu kommen Spenden, die in unserer Unternehmensgruppe eine lange Tradition haben. So unterstützt die LLB seit über 30 Jahren karitative und soziale Organisationen, seit 2011 über die anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der LLB gegründete «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank» (siehe auch Kapitel «Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt», Seiten 60 – 65). Sponsoring-Aktivitäten Soziales, Ökologie, Bildung LLB ◆◆ Helpmail / Verein NetzWerk www.helpmail.li ◆◆ «aha – Tipps und Infos für junge Leute» www.aha.li ◆◆ «Radfahren für Ihre Gesundheit» Sport Kultur ◆◆ Operette Balzers ◆◆ FC Vaduz www.operette-balzers.li www.fcvaduz.li ◆◆ Schlösslekeller ◆◆ Städtlelauf Vaduz www.schloesslekeller.li www.lcv.li ◆◆ Filmfest Vaduz ◆◆ slowUp www.filmfest.li www.slowup.ch ◆◆ Eigene Anlässe: «Sommer im Hof» Verkehrs-Club Liechtenstein www.llb.li www.vcl.li ◆◆ Erwachsenenbildung Stein Egerta www.steinegerta.li Bank Linth ◆◆ Bibliotheken Winterthur www.bibliotheken.winterthur.ch ◆◆ Knies Kinderzoo Rapperswil www.knieskinderzoo.ch ◆◆ Kulturtreff Rotfarb, Uznach ◆◆ Bank Linth Summer Attack www.rotfarb.ch Flumserberg www.summerattack.ch ◆◆ Volksmusikfestival Rapperswil www.volksmusik-rapperswil.ch ◆◆ Bergbahnen Flumserberg www.flumserberg.ch ◆◆ Radio Zürisee Partytour www.radio.ch ◆◆ Pfadi Winterthur, Handball www.pfadi-winterthur.ch ◆◆ Massiv Bank Linth Skatepark Glarnerland www.massivskatepark.blogspot.com LLB Österreich ◆◆ Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe www.kinderkrebshilfe.at ◆◆ SOS Kinderdorf www.sos-kinderdorf.at ◆◆ Mission Hoffnung www.missionhoffnung.org LLB-Geschäftsbericht 2015 48 Mitarbeitende Mitarbeitende M itgestaltende und engagierte Mitarbeitende und Führungskräfte zu gewinnen, zu halten und weiterzuentwickeln, ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Als attraktive Arbeitgeberin bietet die LLB-Gruppe eine partnerschaftliche Unternehmenskultur, interessante Aufgaben und einen grossen Gestaltungsspielraum. Sie will «Employer of Choice» und Arbeitgeberin mit Verantwortung sein. Group Human Resources Employer of Choice Strategisches Umfeld 2015 hat die LLB-Gruppe die Umsetzung der Strategie Focus2015 abgeschlossen. Mit ihrer Neupositionierung verfügt sie über ein solides Fundament für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft. Die Leistungs­ bereitschaft der Mitarbeitenden, ihr Engagement und ihre Kompetenz tragen massgeblich dazu bei, die gesteckten Ziele sowie Vision und Leitbild der LLB-Gruppe zu verwirklichen. 2015 haben wir unser Leitbild konsequent mit Leben erfüllt. Unsere Werte «integer», «respektvoll», «exzellent» und «wegweisend» gehören zu unserer Identität. Für uns steht fest, dass eine Unternehmenskultur, die einen konsequenten Umgang mit Werten pflegt, jene positive Energie freisetzt, die für unsere Kunden den Unterschied macht. 2016 geht die Unternehmensgruppe mit der Strategie StepUp2020 in die nächste Phase ihrer strategischen Zielsetzung und konzentriert sich auf die vier Kernelemente Wachstum, Profitabilität, Innovation und Exzellenz. 2015 haben wir ein umfassendes Konzept entwickelt, um das Profil der LLB-Gruppe als attraktive Arbeitgeberin zu schärfen. Mitarbeiterzufriedenheit Unsere Mitarbeitenden bilden die Grundlage, um den Leistungsauftrag der LLB-Gruppe (siehe Kapitel «Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt», Seiten 61 – 62 ) zu erfüllen. Ihre Meinung ist uns wichtig. Teil des Dialogs sind die umfassenden Mitarbeiterumfragen, die wir alle zwei Jahre durchführen. Die nach der Befragung von 2013 umgesetzten Massnahmen wirkten sich sehr positiv auf die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung 2015 aus. Die Beteiligung war mit 85 Prozent (2013: 76 %) erneut hoch. Bei allen relevanten Punkten lag die LLB-­ Gruppe über dem Branchendurchschnitt oder erreichte den Durchschnittswert des «Swiss Arbeitgeber Award» (SAA) 2015. Das Commitment der Mitarbeitenden der LLB-Gruppe, das heisst das Zugehörigkeitsgefühl, nahm auf 85 von 100 Punkten weiter zu (2013: ­82 Punkte). Die Arbeitszufriedenheit erhöhte sich auf 76 von­ 100 Punkten (2013: 70 Punkte). Dies hat zur Folge, dass die LLB-Gruppe als Arbeitgeberin Freunden oder Bekannten deutlich mehr weiter­ empfohlen wird (2015: 83 Punkte, 2013: 74 Punkte). Die Mitarbeitenden sehen die LLB-Gruppe als attraktive Arbeitgeberin und gaben ihr dafür 76 Punkte (2013: 64 Punkte). Ebenfalls besser als 2013 (80 Punkte) schnitt 2015 (91 Punkte) das Instrument der jährlichen Vereinbarung von Arbeitszielen und Leistungsbewertung ab. Der Spirit und damit­ die Arbeitsatmosphäre werden sehr positiv wahrgenommen (2015: 74 Punkte, 2013: 60 Punkte). Für August 2017 ist die nächste Mitarbeiterbefragung geplant. Aufgaben und Ziele Innerhalb der LLB-Gruppe ist die Organisationseinheit Group Human Resources (GHR) für die Umsetzung einer einheitlichen Personalstrategie zuständig. Sie unterstützt die Gruppenleitung und den Verwaltungsrat bei personalpolitischen Fragen. GHR rekrutiert Mitarbeitende und Führungskräfte, betreibt Managemententwicklung sowie Nachfolgeplanung und ist für die gesamte Aus- und Weiterbildung verantwortlich. Gemeinsam mit den Führungskräften definiert GHR die Schwerpunkte der beruflichen Entwicklung der Mitarbeitenden und fördert eine Führungskultur, die von Leistungsorientierung und Wertschätzung geprägt ist. 2014 wurde für die Liechtensteinische Landesbank, die Bank Linth und die LLB Österreich das SAP HCM (Human Capital Management) eingeführt. Damit lassen sich alle Mitarbeitenden und Gruppenge­ sellschaften gruppenübergreifend mit dezentralen Administratoren verwalten. LLB-Geschäftsbericht 2015 Mitarbeiterinformation Eine klare und konsistente Kommunikation steigert die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden und entscheidet mit darüber, ob betriebliche Veränderungen im Tagesgeschäft umgesetzt werden. Die 2013 lancierte Strategie Focus2015 führte auch deshalb zum Erfolg, weil transparente Botschaften Glaubwürdigkeit und Vertrauen erhöhten. Für die neue Strategie StepUp2020 hat die Gruppenleitung die Ziele und den Weg frühzeitig im September 2015 aufgezeigt. Im Kommunikationskonzept vom Oktober 2015 formulierte der Geschäftsbereich Group Corporate Communications & General Secretary Massnahmen zur internen 49 Mitarbeitende Kommunikation, die dazu beitragen, die Unternehmenskultur und die Motivation der Mitarbeitenden zu fördern. Pro Quartal informiert der Group CEO via Intranet gruppenweit mittels eines Newsletters. Mindestens einmal im Jahr führt er für alle Mitarbeitenden der LLB-Gruppe eine Informationsveranstaltung durch. Hinzu kommen eine jährliche Group Night sowie Informationsanlässe unserer sechs Divisionen. Als an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiertes Unternehmen ist die LLB-Gruppe zudem verpflichtet, Ad-hoc-Mitteilungen zeitgleich an alle Stakeholder zu übermitteln. Neben Aktionären, Kunden und der Öffentlichkeit werden die Mitarbeitenden umfassend und regelmässig über Geschäftsgang, Werttreiber, Strategie sowie finanzielle und operative Kennzahlen informiert. Die LLB als Arbeitgeberin Die LLB-Gruppe ist laut Mitarbeiterbefragung von 2015 eine attraktive Arbeitgeberin. Untersuchungen zeigen, dass sie sich durch drei Stärken von ihren Mitbewerbern abhebt: Sie bietet eine partnerschaftliche Unternehmenskultur, interessante Aufgaben und einen grossen Gestaltungsspielraum. Das in unserem Leitbild festgelegte Wertesystem ist ein Gradmesser, um die für uns passendsten Mitarbeitenden zu gewinnen, zu halten und zu fördern. Ein sorgfältiger, potenzialorientierter Rekrutierungsprozess stellt sicher, dass neue Mitarbeitende sowohl durch ihre Sach-, Fach- und Führungskompetenz als auch durch ihre Werteorientierung zum Gesamterfolg der Gruppe beitragen. Leistungsstarke Mitarbeitende haben in der LLB-Gruppe ausgezeichnete Entwicklungsmöglichkeiten. Sie wirken an wegweisenden Projekten mit, die vielfältige Herausforderungen, innovative Prozesse, neue Kundenbetreuungskonzepte, regulatorisch bedingte Anpassungen, anspruchsvolle Digitalisierungsinitiativen und internationale Wachstumsambitionen beinhalten. Wir verfügen über ein modernes Vergütungssystem, das für die Bankenbranche Modellcharakter hat, und wir fördern die Vielfalt und die Chancengleichheit. Gesundheit und Arbeitssicherheit Wir sind uns dessen bewusst, dass unsere Mitarbeitenden einen Grossteil der Lebenszeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen. Entsprechend bauen wir das betriebliche Gesundheitsmanagement weiter aus. Wir sind überzeugt, dass ein Zusammenhang zwischen Zufriedenheit, Gesundheit, Motivation und Produktivität besteht. Die Gesundheit am Arbeitsplatz fördern wir bislang mit Angeboten, die von Informationen im Intranet über Beratung bis hin zum ergonomischen Mobiliar reichen. In besonderen Belastungssituationen können Mitarbeitende anonym und für sie kostenfrei auf psychologische Beratung zugreifen. Unterstützung bieten wir auch bei der Wiedereingliederung nach Langzeitabsenzen sowie bei schweren gesundheitlichen Problemen. Ansprechpartner sind die HR-Business-Partner und die Mitglieder der Arbeitnehmervertretung. Der Sicherheitsstandard zur Verhütung von Unfällen und Krankheiten ist gruppenweit festgelegt. Das Verhalten bei einem Brand oder einem Unfall am Arbeitsplatz sowie die Notfall- und Katastrophenorganisation sind in einer Weisung geregelt. Elf Verantwortliche der Organisationseinheit Facility & Security Management führen regelmässige Gebäude- und Anlagekontrollen durch. Die Absenzquote gibt Auskunft über die Zahl der Unfall- und Krankheitsfälle (142). Unser Zielwert liegt bei 2 bis 2.5 Prozent, 2015 betrug die Absenzquote 2.49 Prozent. 2015 bezogen 29 langjährige Mitarbeitende ein Sabbatical von bis zu vier Wochen. Die meisten nutzten die maximal mögliche Anzahl Tage für die Regeneration sowie die Horizonterweiterung. Diese Time-outs fördern den Erhalt von Flexibilität, Engagement und Leistungsfähigkeit. Vereinbarkeit von Beruf und Familie Die LLB-Gruppe weiss um ihre hohe soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Mit unserer Mitarbeiterpolitik wollen wir ein optimales Arbeitsumfeld schaffen. Dazu zählt die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben in den verschiedenen Lebenssituationen. Wir setzen ab 2016 auf eine stärkere Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort. Im Herbst 2015 haben wir ein Pilotprojekt gestartet, um die Möglichkeit des Home Office auszuloten. Eine im Jahr 2015 durchgeführte Umfrage unter 1'760 Mitarbeitenden der Mitgliedsbanken des Liechtensteinischen Bankenverbands (LBV) hat ergeben, dass Bedarf für eine Kita besteht. Diese wird für Kinder aller Mitarbeitenden der LLB offenstehen. Zusammen mit dem LBV wird eine Lösung eruiert. Festanstellung nach Beschäftigungsart Weiblich Männlich Diversity In der LLB-Gruppe arbeiten Menschen aus 31 Nationen. Auf dieser Vielfalt basiert unser Erfolg. Toleranz, Wertschätzung, Respekt und Weltoffenheit sind grundlegende Werte unserer Unternehmenskultur. LLB-Geschäftsbericht 2015 50 Mitarbeitende Auch wenn wir kein spezielles Diversity-Förderprogramm anbieten, ist bei uns die Zusammenarbeit verschiedener Nationalitäten seit vielen Jahren Alltag. 32 Prozent unserer Mitarbeitenden besitzen die liechtensteinische, 44 Prozent die schweizerische, 13 Prozent die österreichische Staatsbürgerschaft. Als internationales Unternehmen sind wir in den Heimmärkten Liechtenstein, Schweiz, Österreich sowie in West-, Zentral- und Osteuropa und im Nahen Osten aufgestellt. Wir achten darauf, dass sich unser Kundenstamm in den Mitarbeitenden widerspiegelt (siehe «Regionale Arbeitgeberin», Seite 52). Die LLB-Gruppe strebt nach Wertschätzung aller Mitarbeitenden, gleich welcher Nationalität, welchen Alters, Geschlechts, Bildungshintergrundes etc. Die unterschiedlichen Fähigkeiten, Kulturen und Sichtweisen der einzelnen Mitarbeitenden machen uns zu einem innovativen Unternehmen. Der Frauenanteil ist in der LLB-Gruppe mit 44 Prozent relativ hoch, in Führungspositionen jedoch sind Frauen noch untervertreten. Dem Executive Management gehören 6 Männer an, das Senior Management zählt 22 Männer und 3 Frauen. Angesichts des demografischen Wandels und immer mehr gut ausgebildeter Frauen dürfte hier in den nächsten Jahren einiges in Bewegung kommen. Das Prinzip der Chancengleichheit ist in unserer Unternehmenskultur verankert. 2015 nahmen LLB und Bank Linth am Nationalen Zukunftstag teil, einem in der Schweiz und in Liechtenstein durchgeführten Kooperations­ projekt zwischen Schule, Arbeitswelt und Elternhaus. Dessen Ziel ist, die Gleichstellung von Frau und Mann bei der Berufswahl und bei der Lebensplanung zu fördern. Der Verwaltungsrat der börsenkotierten LLB zeichnet sich bereits seit 2014 durch einen überdurchschnittlichen Frauenanteil aus. Der Anteil liegt bei rund 30 Prozent. Personalbestand nach Alter < 30 Jahre 30 – 50 Jahre > 50 Jahre Personalentwicklung Aus- und Weiterbildung ist für die LLB-Gruppe ein wichtiges Inst­ rument zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. 2015 haben wir­ CHF 1.2 Mio. (2014: CHF 1.1 Mio.) investiert, um Führungskräfte, Talente und Kompetenzen gezielt weiterzuentwickeln. Das entsprechende Angebot trägt auch dazu bei, dass wir engagierte Mitarbeitende und Führungskräfte gewinnen und halten können. Personalbestand nach Geschlecht 70-20-10-Modell Bei der LLB-Gruppe wird darauf geachtet, dass alle Mitarbeitenden gefordert und gefördert werden. Ihr individuelles Wissen und ihre ­kontinuierliche Fortbildung sichern wir mit dem 70-20-10-Modell.­ 70 Prozent ihres Fachwissens eignen sich die Mitarbeitenden über praktische Erfahrung im Berufsalltag an. 20 Prozent entdecken sie bei Gesprächen mit Kollegen und Führungskräften oder beim Engagement in Netzwerken und 10 Prozent des Könnens erwerben sie durch Schulungen sowie die Anwendung des Gelernten. Unseren Mitarbeitenden stehen vielfältige Lernangebote sowie interne Programme und Trainings zur Verfügung. Zudem nutzen Mitarbeitende der gesamten Gruppe unseren e-tutor, das «Learning Management System» der LLB-Gruppe. Damit lassen sich Lernprozesse gezielt steuern, die internen Trainings effizient verwalten und vor ­allem auch die zahlreichen regulatorischen Veränderungen zeitnah am Arbeitsplatz vermitteln. Weiblich Männlich LLB-Geschäftsbericht 2015 51 Mitarbeitende Weiterentwicklung Die LLB-Gruppe hat zur systematischen Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden als Fachkräfte, Führungskräfte und als Menschen zwei einheitliche Prozesse installiert: den «Performance Management Process» (PMP) und den «People Development Process» (PDP). Ein zentrales Instrument zur Verbindung der Strategie der LLB-Gruppe und der GHR-Prozesse ist das strategische Anforderungsprofil. Den PMP wenden wir zur Verknüpfung der Gruppenziele mit den individuellen Mitarbeiterzielen an. Dieser zentrale und sehr umfassende Prozess startet zu Beginn des Jahres mit dem Schritt «Zielverein­ barung» zwischen Mitarbeitendem und Führungskraft und mündet­ in eine Beurteilung der Leistungen und der Fähigkeiten des Mitarbeitenden. Der Prozess ist im gesamten Unternehmen institutionali­siert, er funktioniert unabhängig von der Funktion für 100 Prozent­ der Mitarbeitenden und der Führungskräfte. Im Mittelpunkt des PDP stehen die Kompetenzen, welche die LLB braucht, um die in der Strategie Focus2015 (2013 bis Ende 2015) sowie in der neuen Strategie StepUp2020 (2016 bis Ende 2020) festgelegten Ziele zu erreichen. Die Besonderheit ist, dass diese Beurteilung des Entwicklungsstands der Mitarbeitenden und die Identifizierung von Talenten nicht nur durch die direkte Führungskraft erfolgt, sondern von einer Gruppe von Führungskräften bestätigt werden muss. Dies sichert die Objektivität über Abteilungsgrenzen hinweg. 2014 hatte GHR in Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten fünf «Potential Pools» geschaffen mit dem Ziel, die identifizierten Talente bei guter Leistung und hervorragendem Verhalten systematisch voranzubringen. Beim PDP 2015 wurden in sorgfältigen Einschätzungsprozessen 89 von unseren 839 Mitarbeitenden, also rund zehn Prozent, den entsprechenden «Potential Pools» zugeordnet. Diese Mitarbeitenden haben gemeinsam mit ihren Vorgesetzten und unterstützt von Group Human Resources durch systematische Prozesse Entwicklungspläne erarbeitet. Schulungen Die LLB-Gruppe fördert das lebenslange Lernen. Unsere Fachleute nehmen regelmässig an Weiterbildungsveranstaltungen teil, unter anderem an der Universität Liechtenstein. Auch 2015 standen betriebswirtschaftliche oder bankspezifische Diplomkurse im Fokus. Zudem fand intern eine Reihe von Trainings zu Spezialthemen wie zum neuen Preismodell der LLB-Gruppe und zu regulatorischen Veränderungen statt. Unsere Kundenberater erhielten Schulungen zum Vertriebsprozess und unsere Führungskräfte zum «Performance Management Process». Sämtliche Mitarbeitenden der Bankengruppe haben 2015 Workshops unter dem Titel «Live the Brand» durchlaufen, in denen unsere Vorstellung von Banking nach dem Leitsatz «Wir setzen Standards für Banking mit Werten» vermittelt wurde. Anlässlich der Einführungsschulung «Willkommen bei der LLB» werden neue Mitarbeitende unter anderem für Themen wie Vision, Leitbild, Compliance, Datenschutz und Sicherheit sensibilisiert. In Zusammenarbeit mit der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer bietet die LLB seit 2010 die Seminarreihe «Vorbereitung auf die Pensionierung» an. Die Teilnahme steht allen Mitarbeitenden ab dem 58. Lebensjahr offen. Für die Qualifizierung von Führungskräften sowie Kundenberatern haben wir besondere Förderprogramme etabliert. Zum einen werden unsere 160 Führungskräfte 2016 an Entwicklungstrainings teilnehmen, die sich an unserer Vision, unserem Leitbild und der Strategie StepUp2020 ausrichten. Zum anderen wollen wir mit einem Pilotprojekt zur Zertifizierung für Bankkundenberater neue Standards setzen. Die gestiegenen Ansprüche an die Beratung und die sich stetig verändernde Situation an den Finanzmärkten verlangen hohe Kompetenzen. Eine gleichbleibende Beratungsqualität schafft Vertrauen und nachhaltige Glaubwürdigkeit. Ausbildung Nachfolgeplanung Mittels PDP findet, bindet und fördert die LLB-Gruppe bei den Mitarbeitenden vorhandenes Potenzial. Dabei schenken wir der vorausschauenden Nachfolgeplanung und daraus resultierend der Laufbahnberatung im Sinne der strategischen Besetzung von Schlüsselpositionen ein besonderes Augenmerk. Dies umfasst auch die Identifikation potenzieller Nachfolger sowie die gezielte Personalentwicklung. Die strategische Nachfolgeplanung ist entscheidend, um den nachhaltigen Einsatz von Spitzenkräften für die LLB-Gruppe auch in Zukunft sichern zu können. Zugleich steigt langfristig das Niveau an Know-how und Kompetenz im Unternehmen. Und nicht zuletzt sind Entwicklungschancen die Voraussetzung für Begeisterung, Motiva­ tion und gute Beziehungen zu den Kunden sowie innerhalb des Teams. 2015 konnten sich 25 zukünftige Führungskräfte der LLB-Gruppe im Rahmen unseres «Future Leaders»-Pools gezielt und effizient in einem externen Führungstrainingsprogramm fortbilden. Dadurch war es möglich, 73 Prozent von vakanten Führungspositionen intern zu besetzen. Berufsbildung Wie die Bank Linth bildet die Liechtensteinische Landesbank eine Reihe ihrer Nachwuchskräfte traditionell selbst aus und nimmt damit ihre Verantwortung als eines der grössten Ausbildungsunternehmen in Liechtenstein wahr. Im Jahr 2015 haben 42 Lernende (2014: 47) in der LLB-Gruppe von der hochwertigen dualen Ausbildung in Theorie und Praxis profitiert. Die Vermittlung eines breiten Wissens sehen wir als zentrale Aufgabe, gerade auch um Jugendlichen über die Berufsmaturi­ tät den Zugang zu Fachhochschulen oder Universitäten offenzuhalten. Dasselbe galt für vier Bankeinsteiger, die nach der Mittelschule oder Matura zur LLB-Gruppe kamen. Sie schliessen mit dem BEM-Zertifikat der Schweizerischen Bankiervereinigung ab. Ihr Grundwissen erlernen die jungen Talente am Center for Young Professionals in Banking (CYP) in Zürich, dem Kompetenz- und Ausbildungszentrum für die Schweizer Banken. Anstelle dieses Ausbildungsweges werden wir künftig die Einstiegsprogramme für die Tertiärstufe ausbauen. LLB-Geschäftsbericht 2015 52 Mitarbeitende Traineeprogramm 2014 hat die LLB den Fokus auf Hochschulabsolventen gerichtet und dazu den Kontakt mit Fachhochschulen und Universitäten intensiviert. Über ein Traineeprogramm lernen zwei junge Talente unser Unternehmen «on the job» während achtzehn Monaten in drei Einsatzgebieten gründlich kennen. Unsere Trainees sind im Kontakt mit dem Top Management, werden vom ersten Arbeitstag an in den Geschäftsalltag einbezogen und profitieren vom umfassenden Spektrum einer Universalbank. Trainees, die in allen drei Einsatzbereichen mit Leistung und Engagement überzeugen, werden für eine Fest­ anstellung vorgeschlagen. Geplant ist, ab 2016 mindestens drei Hochschulabsolventen in unser Traineeprogramm aufzunehmen. Die LLB-Gruppe erhöht dazu ihre Präsenz an den Universitäten St. Gallen, Innsbruck und Liechtenstein sowie an der Fachhochschule Dornbirn. Ein überdurchschnittlicher Masterabschluss ist für Bewerber Bedingung. Erwartet werden auch Praktika im Finanzdienstleistungssektor sowie sehr gute Deutsch- und Englisch-Kenntnisse. Unser Interesse gilt überzeugenden Persönlichkeiten, die in der Lage sind, sich selbst und andere voranzubringen. Vergütungssystem Wir legen Wert auf eine faire Vergütung, die Fähigkeiten und Leistungen ausdrücklich anerkennt. Frauen und Männer erhalten bei gleicher Position und Leistung dieselbe Gehaltseinstufung. Dies gilt für alle Geschäftsstandorte. Wir wissen, dass das Verhältnis der Löhne für Frauen und Männer in unserem Unternehmen für unsere Anspruchsgruppen und unseren Geschäftserfolg von Bedeutung ist. Dennoch verzichten wir auf diese Information – aus Gründen der Vertraulichkeit und weil sich Funktionen nicht genau vergleichen lassen und nicht alle Aspekte des Vergütungssystems abdecken. Um qualifizierte Mitarbeitende in der Unternehmensgruppe zu halten und neue Fachkräfte zu gewinnen, achten wir auf eine wettbewerbsfähige Entlöhnung. Unseren Gehältern liegen geschlechtsunabhängige Berufsbilder zugrunde. Die Vergütungsstruktur orientiert sich an den in der Bankenbranche üblichen Marktwerten. Die Gehälter der LLB-Gruppe beliefen sich 2015 auf insgesamt CHF 102.4 Mio. (2014: CHF 109.7 Mio.). 2015 fand nicht nur eine Runde leistungsbezogener Lohnanpassungen von 0.95 Prozent statt, Group Human Resources hat zudem die Gehälter über alle Berufsbilder hinweg extern über­ prüfen lassen. Das Ergebnis wird im Frühjahr 2016 ausgewertet. Das 2013 eingeführte moderne variable Vergütungssystem der LLB-Gruppe besitzt für die Bankenwelt Modellcharakter. Die Entlohnung setzt sich zusammen aus dem Fixgehalt und der variablen Zielvergütung mit Bonuspotenzial. Eine definierte Zielvergütung stellt sicher, dass die Mitarbeitenden die Höhe ihrer fixen und variablen Vergütung kennen, und zwar sowohl für den Fall, dass sie die vereinbarten Jahresziele zu 100 Prozent erreichen, als auch für den Fall, dass sie Mehrleistung erbringen oder die Jahresziele nicht erreichen. Das transparente variable LLB-Geschäftsbericht 2015 Vergütungssystem der LLB-Gruppe ist für leistungsstarke Mitarbeitende attraktiv, gleichzeitig trägt die Bonus-Malus-Logik dazu bei, die Qualität in Richtung Selbststeuerung und Eigenverantwortung zu erhöhen. Für Führungskräfte ist neben der individuellen Leistung für die variable Vergütung auch die Gruppenleistung ausschlaggebend. Die Managementleistung wird an der Kennzahl «Market Adjusted Performance Indicator» (MAPI) relativ zu einer Peer Group von vergleich­ baren Banken gemessen. Einmal pro Jahr wird die Zielvergütung ­überprüft. Unsere Arbeitsverträge werden im Mitarbeiterdialog in­ dividuell ausgehandelt und stützen sich nicht auf kollektive Tarif­verhandlungen. Personalbestand Mit unserer Strategie Focus2015 haben wir festgelegt, den Personalbestand der LLB-Gruppe bis Ende 2015 auf 840 Vollzeitstellen zu senken. Ende Dezember 2015 zählte die LLB-Gruppe 816 Vollzeitstellen (2014: 893). Mit dem Verkauf der Tochtergesellschaft swisspartners Investment Network AG konnten wir unsere Vorgaben Ende 2015 erreichen. Die Fluktuationsrate erhöhte sich 2015 auf 12.6 Prozent (2014: 11.5 %), 8.1 Prozent (2014: 6.7 %) davon waren Eigenkündigungen. Die LLB ist mit 553 Vollzeitstellen (2014: 552) am Hauptsitz in Vaduz einer der grössten Arbeitgeber in Liechtenstein. Regionale Arbeitgeberin Zahlreiche Fachkräfte pendeln täglich aus der Ostschweiz (2015: 180, 2014: 182) und dem österreichischen Bundesland Vorarlberg (2015: 69, 2014: 65) zu ihren Arbeitsplätzen bei der LLB in Vaduz. 90 Prozent der Führungskräfte an den Hauptgeschäftsstandorten sind in der jeweiligen Region verwurzelt. Sie sind längerfristig orientiert, zeigen eine starke Bindung zum Unternehmen und eine hohe Integrität. Konsequente Kundenorientierung entscheidet über die Positionierung der LLB-Gruppe in den Zielmärkten. Unsere regionalen Führungskräfte sind mit den Bedürfnissen und Verhaltensweisen in den lokalen Zielmärkten bestens vertraut. Arbeitnehmervertretung Eines unserer Ziele besteht darin, eine verantwortungsvolle und faire Arbeitgeberin zu sein. Seit 1999 pflegt eine Arbeitnehmervertretung (ANV) des LLB-Stammhauses einen aktiven Dialog mit den Kolleginnen und Kollegen einerseits und mit der Unternehmensleitung andererseits. Das Gremium vertritt das Personal gegenüber der Gruppenleitung sowie den Vorgesetzten und fördert die Zusammenarbeit. Die Gruppenleitung informiert die ANV über alle für die Mitarbeitenden relevanten Belange. Die ANV hat beispielsweise Mitspracherecht bei der Personalvorsorge, bei Rationalisierungsprojekten, Massnahmen zum 53 Mitarbeitende Personalabbau und Personalumfragen. Sie unterstützte den Sozialplan, der mit der Strategie Focus2015 notwendig wurde, und wirkt bei den alle zwei Jahre stattfindenden Mitarbeiterbefragungen mit. Personalvorsorge Alle 579 Mitarbeitenden unserer Unternehmensgruppe, die in Liechtenstein arbeiten, waren 2015 bei der eigenständigen Personalvorsorgestiftung der Liechtensteinischen Landesbank gegen die Risiken Alter, Tod und Invalidität versichert. Unsere Vorsorgeeinrichtung bietet in einem Beitragsprimat allen Versicherten einen attraktiven Sparplan an, der über das Gesetz (BPVG) hinaus geht. Zudem beteiligt sich die LLB als Arbeitgeberin zu zwei Dritteln an der Finanzierung. Die Personalvorsorgestiftung nimmt ihre Verantwortung wahr, das Vorsorgevermögen langfristig zu erhalten und zu mehren, und hat dazu eine sicherheitsorientierte und ausgewogene Anlagestrategie gewählt. Der Deckungsgrad lag Ende Dezember 2015 bei 107.8 Prozent (Ende Dezember 2014: 110.8 %) und reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent. Das Wertschwankungsreserveziel von 116 Prozent ist mit CHF 19.9 Mio. (2014: CHF 26.9 Mio.) zu rund 50 Prozent (Ende Dezember 2014: 68 %) erreicht. Dies ist vor allem auf die Finanzierung der Senkung des technischen Zinssatzes auf 2 Prozent (2014: 2.5 %) zurückzuführen. Die Anlagerendite reduzierte sich auf minus 0.5 Prozent (2014: 6.5 %). Das Vorsorgevermögen betrug CHF 277.4 Mio. (2014: CHF 275.7 Mio.). Unverändert standen 2015 vier aktiv Versicherte einem Rentner gegenüber. Der Stiftungsrat wird 2016 angesichts des anhaltenden Tiefzins­ niveaus und der steigenden Lebenserwartung die schrittweise Reduktion des Rentenumwandlungssatzes auf das versicherungstechnisch korrekte Niveau prüfen. Aktuell beträgt der Rentenumwandlungssatz, mit dem die Altersguthaben bei der Pensionierung im Alter von 64 Jahren in eine Rente umgerechnet werden, 5.6 Prozent. Das ange­ sparte Kapital wurde 2015 nicht verzinst. Die Personalvorsorgestiftung der LLB verfügt über eine hohe Risikofähigkeit, mit der sie Vermögensschwankungen auffangen kann. Die Hauptherausforderung besteht darin, vor dem Hintergrund des tiefen Zinsniveaus und volatiler Anlagemärkte die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Mitarbeiterstatistik der LLB-Gruppe 2015 2014 2013 2012 2011 1'123 Mitarbeitende Anzahl Mitarbeitende (teilzeitbereinigt) 816 893 925 1'090 Vollzeitbeschäftigte 674 789 784 909 923 Teilzeitbeschäftigte 202 244 279 336 367 50 42 47 50 52 BEM-Praktikanten Lernende 4 4 4 4 4 Trainees 3 2 0 0 3 13.1 Kennzahlen Fluktuationsrate in Prozent 12.6 11.5 21.8 15.4 Durchschnittliches Dienstalter in Jahren 10.7 9.7 8.2 7.6 8.9 Durchschnittliches Lebensalter in Jahren 39.9 40.2 39.8 39.4 39.6 Vielfalt und Chancengleichheit Anzahl Nationen 31 34 29 30 30 Anteil Frauen in Prozent 44 45 45 47 47 – 1'195 – 1'191 – 1'291 – 1'452 – 2'042 Aus- und Weiterbildung Ausbildungskosten in Tausend CHF LLB-Geschäftsbericht 2015 Innovation das ist Neuerung. Und als s­ olche unerprobt. Diese Unge­ wissheit erfordert Mut, denn für Innovations­prozesse gibt es ­keine Regeln. Neugier und Kreativität sind gefordert – das spielerische Austesten von Grenzen und Möglichkeiten der Gegebenheiten. Zwei nah zusammen­stehende Mauern? Da könnte man sich doch an der einen abstossen, um auf unkonventionelle Art und Weise die andere zu erklimmen … «Tic Tac» bezeichnet im Parkour die Kunst, sich mittels eigener Körperkraft springend zwischen zwei eng gegenüberliegenden Gebäudeteilen fortzubewegen. Zweite Mauer anspringen und hochziehen Von der ersten Mauer abstossen Anlauf nehmen 56 Regulatorische Vorgaben und ­Entwicklungen Regulatorische Vorgaben und ­Entwicklungen D er Finanzplatz Liechtenstein steht für den Zugang zu den Finanzmärkten und für Rechtssicherheit. Mit der Übernahme der EUEigenkapitalrichtlinie CRD IV ist der Basel-III-Standard in Kraft. Liechtenstein hat mit der EU ein Abkommen zum automatischen Infor­ mationsaustausch (AIA) abgeschlossen. Mit dem FATCA-Gesetz setzt das Land den amerikanischen «Foreign Account Tax Compliance Act» um. Steuerkonformität Steuerkonformitätsstrategie Liechtenstein hat sich für eine Finanzplatzstrategie entschieden, die auf steuerliche Konformität der Kunden setzt. Mit der Regierungs­ erklärung vom 14. November 2013 folgt Liechtenstein dem am 12. März 2009 mit der Liechtenstein-Erklärung eingeschlagenen Weg der Steuerkonformitätsstrategie konsequent. Das Land bekräftigt damit hinsichtlich des Informationsaustausches in Steuerfragen das Bekenntnis zu den geltenden Standards der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Automatischer Informationsaustausch (AIA) Am 21. November 2013 hat Liechtenstein beim Globalen Forum über Transparenz und Informationsaustausch in Steuerfragen (Global Forum) in Jakarta die multilaterale Konvention der OECD und des Europa­rats über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen unterzeichnet. Liechtenstein zählt auch zu den 52 Ländern, die am 29. Oktober 2014 dem Abkommen über den automatischen Informationsaustausch (AIA) beigetreten sind. Die Mitglieder der G20 (Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer), der OECD und weitere wichtige Finanzplätze haben sich zur Anwendung des AIA verpflichtet. Die Schweiz hat am 19. November 2014 einer Erklärung über die Teilnahme an der multilateralen Vereinbarung über den automatischen Informationsaustausch in Steuersachen zugestimmt. Am 28. Oktober 2015 haben Liechtenstein und die EU das AIA-­ Abkommen unterzeichnet. 2017 findet zum ersten Mal der Austausch von Bankdaten für das Steuerjahr 2016 statt. Am 27. Mai 2015 haben die Schweiz und die EU das AIA-Abkommen unterzeichnet. Ab 2017 sammeln die Schweizer Banken Daten, die ab 2018 mit den EU-Mitgliedstaaten ausgetauscht werden. Die erweitere EU-Amtshilferichtlinie verpflichtet die EU-Länder ab 1. Januar 2017 zum automatischen Austausch von Informationen über grenzübergreifende Steuerbescheide. Das EU-Land Österreich wird die Informationen für Neukunden ab September 2017 austauschen. Die Datensammlung beginnt ab Oktober 2016 und der vollumfängliche Austausch findet im September 2018 statt. LLB-Geschäftsbericht 2015 Steuerliche Compliance Die Banken und der Bankenverband in Liechtenstein unterstützen die Finanzplatzstrategie der Steuerkonformität ausdrücklich und aktiv. Sie setzten am 1. September 2013 eine Richtlinie in Kraft, mit der sie Mindeststandards festgelegt haben. 2015 bereiteten Liechtensteins Banken sich und ihre Kunden auf den künftigen automatischen Informationsaustausch (AIA) vor. Dazu haben sie ihre Richtlinie zur Steuer­ konformität erweitert und den Bankenplatz Liechtenstein im Sinne einer Selbstregulierung zu einem Praxisstandard verpflichtet. Zur Sicherstellung der Steuerkonformität führen die Banken seit 1. Februar 2015 nach einem risikobasierten Ansatz bei ihren bestehenden Kunden Abklärungen durch und unterstützen diese gegebenenfalls dabei, ihre Steuerkonformität herzustellen. Die LLB-Gruppe nimmt hier eine Vorreiterrolle ein und hat Massnahmen getroffen, mit denen das strategische Ziel des steuerkonformen Finanzplatzes erreicht werden soll. Im Neukundengeschäft hat sie bereits am 1. Oktober 2012 einen risikobasierten Ansatz mit steuerlicher Selbstdeklaration zum Standard erklärt und seit 1. Februar 2014 setzt sie umfassende Massnahmen zur Herstellung der Steuerkonformität ihrer Kunden um. Ende 2015 hat sie den Transformationsprozess grösstenteils abgeschlossen. Doppelbesteuerungs- und Steuerinformationsabkommen Die Basis der liechtensteinischen Finanzplatzpolitik bilden bilaterale, langfristig ausgelegte Kooperationsvereinbarungen. Mit 27 Ländern wurden bis Ende 2015 Steuerinformationsaustauschabkommen (TIEA: Tax Information Exchange Agreement) und mit 16 Ländern Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zur grenzüberschreitenden Amtshilfe nach den Regeln der OECD abgeschlossen. Mit dem zwischen Liechtenstein und der EU abgeschlossenen AIA-Abkommen gilt der Informationsaustausch auf Ersuchen mit allen EU-Mitgliedstaaten. Liechtenstein / Schweiz Liechtenstein und die Schweiz haben am 10. Juli 2015 ein neues Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) unterzeichnet. Als Inkrafttretensdatum ist der 1. Januar 2017 vorgesehen. Das DBA ist ein umfassendes Abkommen, das sich an die Empfehlungen der OECD anlehnt und die Doppelbesteuerung von Einkommen und Vermögen vermeidet. Es 57 Regulatorische Vorgaben und ­Entwicklungen ersetzt das bisherige Abkommen zwischen der Schweiz und Liechtenstein über verschiedene Steuerfragen vom 22. Juni 1995, das lediglich die Besteuerung gewisser Einkünfte regelt. Das DBA beinhaltet neu auch die Besteuerung der AHV-Renten. Diese können ausschliesslich im Ansässigkeitsstaat besteuert werden. Bei den Grenzgängern behält der jeweilige Ansässigkeitsstaat wie bis anhin das Besteuerungsrecht. Die Leistungen der beruflichen Vorsorge unterliegen der Besteuerung im Ansässigkeitsstaat des Empfängers. Neu ist auch die Besteuerung von Dividenden, Zinsen und Lizenzgebühren geregelt. Liechtenstein / Grossbritannien Mit dem Vereinigten Königreich Grossbritannien und Nordirland (UK) wurde die Thematik unversteuerter Offshore-Vermögen bereits am 11. August 2009 auf eine Weise gelöst, die Vorbildcharakter hat. Das Abkommen mit UK beinhaltet auch ein bilaterales, nur für den Finanzplatz Liechtenstein gültiges Offenlegungsprogramm. Die sogenannte «Liechtenstein Disclosure Facility» (LDF) ist seit 1. September 2009 in Kraft und bietet Personen mit nicht deklarierten Vermögenswerten, die im Vereinigten Königreich steuerpflichtig sind, die Möglichkeit, dort ihre Steuerangelegenheiten schnell und zu guten Konditionen zu regeln. Am 11. Juni 2012 hatten Liechtenstein und Grossbritannien zudem ein Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet, das am 1. Januar 2013 in Kraft trat. Das Abkommen zur Legalisierung von ­Vermögenswerten britischer Staatsangehöriger in Liechtenstein galt bis zum 31. Dezember 2015. Liechtenstein / Italien Am 26. Februar 2015 haben Liechtenstein und Italien ein Steuerinformationsaustauschabkommen (TIEA) mit einem Zusatzprotokoll sowie eine gemeinsame Erklärung zur künftigen Zusammenarbeit im Steuerbereich unterzeichnet. Die Einigung erleichterte die Regularisierung von unversteuerten Geldern vor der Einführung des automatischen Informationsaustausches und bot Rechtssicherheit für italienische Kunden und die liechtensteinischen Finanzintermediäre. Italienische Steuerpflichtige mit Vermögen in Liechtenstein konnten am italienischen Selbstanzeigeprogramm teilnehmen. Das Zusatzprotokoll sah die Möglichkeit vor, auf der Basis des geltenden OECD-Standards Ersuchen zu stellen, um Personen zu identifizieren, die nicht am italienischen Selbstanzeigeprogramm teilgenommen haben. Zugleich sind Liechtenstein und Italien übereingekommen, Verhandlungen über ein Doppelbesteuerungsabkommen aufzunehmen. FATCA Liechtenstein hat am 16. Mai 2014 mit den USA das Abkommen zur Umsetzung des «Foreign Account Tax Compliance Act» (FATCA) nach dem Modell 1 unterzeichnet. Modell 1 (EU5-Modell), ein Informationsaustausch von Staat zu Staat, sieht einen Staatsvertrag mit automatischem Informationsaustausch zwischen den Steuerbehörden vor. FATCA muss zu diesem Zweck von den Partnerstaaten der USA ins eigene Recht übernommen werden. Der liechtensteinische Landtag (Parlament) stimmte am 4. Dezember 2014 dem FATCA-Gesetz zu. Dieses stellt sicher, dass die liechtensteinischen Finanzinstitute weiter am US-Kapitalmarkt teilnehmen können. Das erste Reporting seitens der Liechtensteinischen Landesbank in Vaduz an die liechtensteinische Steuerverwaltung erfolgte am 27. Juli 2015. Das US-Gesetz «Foreign Account Tax Compliance Act» verpflichtet Finanzinstitute weltweit, ihre US-Kunden zu identifizieren sowie deren Vermögen und Erträge der Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten (Internal Revenue Service, IRS) offenzulegen. Die Informationen gehen über die geltenden Bestimmungen des «Qualified Intermediary Regime» (QI) hinaus. Von den neuen Pflichten ausgenommen sind staatliche Stellen, Zentralbanken und internationale Organisationen sowie gewisse Vorsorgekonten und -produkte. Banken mit vorwiegend lokaler Kundschaft gelten unter bestimmten Voraussetzungen als FATCA-konform und unterliegen nur einer Registrierungspflicht. Die Bank Linth fällt aufgrund der Zugehörigkeit zur LLB-Gruppe nicht in diese Kategorie. Dasselbe gilt für die LLB (Österreich) AG. Cross Border Banking Die internationale Ausrichtung des Finanzplatzes Liechtenstein bringt regulatorische Komplexität im Cross Border Private Banking mit sich. Beaufsichtigte Institute sind bei grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungen gefordert, die Erwartungen der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) zu erfüllen und die regulatorischen Bestimmungen im Domizilland des Kunden einzuhalten. Die LLB-Gruppe hat das aus dem Jahr 2011 stammenden Cross-Border-Rahmenwerk 2015 umfassend überarbeitet, um die rechtlichen Risiken einzuschränken, die aus der grenzüberschreitenden Tätigkeit resultieren. Mit internen Regelwerken stellt die LLB-Gruppe sicher, dass die Mitarbeitenden bei grenzüberschreitenden Tätigkeiten die Vorschriften des jeweiligen Ziellandes einhalten. Im Rahmen der Umsetzung der Strategie Focus2015 hat die LLB-Gruppe entschieden, die internationalen Aktivitäten stärker auf die strategisch und wirtschaftlich bedeutenden Länder auszurichten. Wir konzentrieren uns damit auf unsere Onshore-Märkte Liechtenstein, Schweiz und Österreich, auf ausgewählte Märkte in Westeuropa und auf die Wachstumsmärkte Zen­tral- und Osteuropa sowie Naher Osten. Diese Bereinigung konnten wir 2015 weitgehend abschliessen. Durch die Fokussierung auf bestimmte, strategisch und wirtschaftlich bedeutende Länder vereinfachen wir die Kundenbetreuung im internationalen Geschäft. Zudem optimieren wir den professionellen Umgang mit Legal- und Compliance-Themen: Der Aufwand, die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen eines Landes zu erfüllen, muss in einem ausgewogenen Verhältnis zum Ertragspotenzial der Kundenbeziehungen und zu den Rechtsrisiken in einem bestimmten Domizil stehen. Dies kann auch zu Ermessensfragen führen und zusätzliche Abklärungen erfordern. LLB-Geschäftsbericht 2015 58 Regulatorische Vorgaben und ­Entwicklungen Regulatorisches Umfeld Schutz vor Geldwäsche Liechtenstein misst dem Kampf gegen Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung seit Jahren höchste Priorität bei und verfolgt in diesem Bereich eine Null-Toleranz-Politik. Als EWR-Mitglied hat Liechtenstein sowohl die dritte EU-Geldwäschebekämpfungsricht­linie (2005 / 60 / EG) als auch die Kommissionsrichtlinie 2006 / 70 / EG hinsichtlich der Begriffsbestimmung von «politisch exponierte Per­ sonen» sowie der Festlegung der technischen Kriterien für vereinfachte Sorgfaltspflichten vollumfänglich umgesetzt. Ferner hat Liechtenstein die erforderlichen Massnahmen zur Durchsetzung der Verordnung (EG) Nr. 1781 / 2006 über die Übermittlung von Angaben zum Auftraggeber bei Geldtransfers getroffen. Die entsprechenden Umsetzungsbestimmungen finden sich insbesondere im Gesetz über berufliche Sorgfaltspflichten zur Bekämpfung von Geldwäscherei, organisierter Kriminalität und Terrorismusfinanzierung (Sorgfaltspflichtgesetz SPG) vom 11. Dezember 2008. Dieses Gesetz mit der dazugehörigen Verordnung wurde revidiert und trat am 1. Feb­ ruar 2013 in Kraft. Die Financial Action Task Force (FATF) formulierte im Frühjahr 2012 einige ihrer Empfehlungen zur Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung neu (40 Empfehlungen plus 9 Spezialempfehlungen). Damit gelten schwere Steuerdelikte als Vortaten zur Geldwäscherei. Auch hat die FATF den risikobasierten Ansatz als effizientestes Instrument zur Bekämpfung von Finanzkriminalität verankert. Nach der Aktualisierung der FATF-Empfehlungen ist die EU ebenfalls verpflichtet, den regulatorischen Rahmen anzupassen. Am 20. Juni 2015 hat das Europäische Parlament die vierte EU-Geldwäscherichtlinie verabschiedet, die am 25. Juni 2015 in Kraft trat. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, um die neuen Regelungen der Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Basel III Nach der Finanzkrise 2008 einigten sich die wichtigsten Industriestaaten und Schwellenländer auf Reformen, um so die Stabilität des Finanzsystems zu erhöhen. Die führenden Wirtschaftsmächte (G20), darunter die USA, hatten sich Ende 2010 verpflichtet, ab 2013 das umfassende Reformpaket des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel III) anzuwenden. Die Regeln, die schrittweise bis 2019 eingeführt werden sollen, verpflichten Banken zu stärkeren Kapitalpuffern. Die Reformen zielen darauf ab, die Regulierung, die Aufsicht sowie das Risikomanagement der Banken zu verbessern und damit sowohl die Widerstandskraft der einzelnen Bank als auch des gesamten Bankensystems zu stärken. Mitte Januar 2014 stimmten die Notenbankgouverneure und Chefs der Aufsichtsbehörden, die den Basler Ausschuss für Bankenaufsicht überwachen, einer weltweit einheitlichen Definition für die maximale Verschuldungsquote zu. Damit müssen Banken ab 2018 Eigenkapital in Höhe von mindestens 3 Prozent der Bilanzsumme und der ausserbilanziellen Verpflichtungen vorhalten. LLB-Geschäftsbericht 2015 Im Rahmen von Basel III hatte man sich erstmals auf Mindest­ standards für die von Banken zu haltenden liquiden Mittel (Liquidity Coverage Ratio, LCR) und für die Finanzierungsstruktur (Net Stable Funding Ratio, NSFR) geeinigt. Ziel ist es, dass die Banken genügend qualitativ hochstehende liquide Mittel halten beziehungsweise sich langfristig angemessen finanzieren, um Stresssituationen überstehen zu können. In der EU gilt das umfassende Reformpaket des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel III) seit 1. Januar 2014. Das Paket besteht aus der Eigenkapitalverordnung CRR (Capital Requirements Regulation) und aus der Umsetzung der neuen Eigenkapitalrichtlinie CRD IV (Capital Requirements Directive). Die CRR führte die ersten EU-weiten Aufsichtsvorschriften für alle Banken in den Mitgliedstaaten ein. Sie soll mit gewährleisten, dass die internationalen Eigenkapitalstandards für Banken überall in der EU eingehalten werden. Die Richtlinie CRD IV gewährt den EU-Ländern eine flexiblere Handhabung, so etwa das Recht, inländische Banken zu verpflichten, mehr Kapital als vorgeschrieben einzubehalten, um sie beispielsweise vor den negativen Folgen von Immobilienblasen zu schützen. Das EWR-Land Liechtenstein hat mit der Abänderung des Bankengesetzes und der Bankenverordnung die EU-Eigenkapitalrichtlinie CRD IV (Richtlinie 2013 / 36 / EU) und damit den ab 2019 gültigen Basel-III-Standard per 1. Februar 2015 in Kraft gesetzt. MiFID II Die Rechtslage in Liechtenstein entspricht den derzeit geltenden ­regulatorischen Anforderungen der EU, die darauf abzielen, die Integ­ rität und Transparenz des Finanzsystems sowie den Anlegerschutz im europäischen Finanzmarkt zu verbessern. Am 1. November 2007 hat der Bankenplatz die Richtlinie «Markets in Financial Instruments Directive» (MiFID) umgesetzt. MiFID vereinfacht grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen und gibt Wertpapierfirmen, Banken und Börsen die Möglichkeit, Dienstleistungen auch in anderen EU- / EWR-­ Staaten anzubieten. Zudem besteht die Verpflichtung zu präzisen Kunden- und Produktanalysen sowie zur Offenlegung von Vergütungen und Provisionen. Mittlerweile sind die Novelle (MiFID II) sowie die dazugehörige Verordnung (MiFIR) verabschiedet. Diese sehen eine weitergehende Regulierung von Finanzmärkten und Wertpapierdienstleistungen vor. Zudem regelt MiFIR die Handelstransparenz, einen Bereich, der bei MiFID I noch nicht im Fokus stand. MiFID II modernisiert die geltende MiFID, ein Kernstück der EU-Finanzmarktregulierung. Sie soll die Wertpapier- und Kapitalmärkte in Europa einheitlich regeln. Ziel ist es, mehr Transparenz an den Märkten zu schaffen und die Auswirkungen von Börsenturbulenzen für Kunden zu mildern. Der Hochfrequenzhandel wird transparenter und von der Aufsicht stärker kontrolliert, die Positionslimiten beim Handel mit Rohstoffen werden strenger und der Anlegerschutz wird verbessert. Bei der persönlichen Beratung in der Bankfiliale muss künftig europaweit mit einem schriftlichen Protokoll und bei der Telefonberatung durch umfassendere Aufzeichnungen dokumentiert werden, warum ein 59 Regulatorische Vorgaben und ­Entwicklungen Finanzprodukt empfohlen wurde und wie es zum Risikoprofil der Kunden passt. Das Paket tritt in der EU Anfang 2018 in Kraft. Regulierung Finanzplatz Schweiz Um den Zugang für Schweizer Finanzintermediäre als Drittstaatenanbieter auf Basis einer als äquivalent anerkannten Regulierung zum EU-Markt zu ermöglichen, hat die Schweiz einen Weg der Harmonisierung ihres Regelwerkes mit EU-Standards eingeschlagen. Zunächst wurde die für den Retail-Fondsbereich relevante Richtlinie über Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere, die sogenannte OGAW beziehungsweise UCITS-Richtlinie, in ihrer dritten und vierten Fassung ins Schweizer Kollektivanlagengesetz (KAG) überführt. Ebenso wurden die Kernprinzipien der EU-Richtlinie über die Verwalter alternativer Investmentfonds, die AIFM-Richtlinie, ins KAG überführt. Um auch die nächsten grossen EU-Initiativen, konkret die EU-Verordnung über die europäische Marktinfrastruktur (EMIR) zur Regulierung des Derivatehandels und MiFID II, zum Teil des Schweizer Rechtsbestandes zu machen, hat man sich zu einer konzeptionellen Neugestaltung der Leitplanken des Finanzplatzes entschlossen. Der Bundesrat hat am 4. November 2015 die Botschaft zum Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) und zum Finanzinstitutsgesetz (FINIG) verabschiedet. Das FIDLEG regelt die Voraussetzungen für das Erbringen von Finanzdienstleistungen sowie das Anbieten von Finanzinstrumenten. Das FINIG sieht eine nach Tätigkeit abgestufte und differenzierte Aufsichtsregelung für bewilligungspflichtige Finanzinstitute vor. FIDLEG und FINIG tragen einem modernen Anlegerschutz Rechnung, sie treten wahrscheinlich nicht vor 2018 in Kraft. Zur neuen Schweizer Finanzmarktarchitektur gehören neben dem 2009 in Kraft gesetzten Finanzmarktaufsichtsgesetz (FINMAG) das Finanzmarktinfrastrukturgesetz (FinfraG) und die Finanzmarktinfrastrukturverordnung (FinfraV), die seit 1. Januar 2016 in Kraft sind. Damit finden in der Schweiz für Finanzmarktinfrastrukturen, wie etwa Handelsplätze und zentrale Gegenparteien, sowie für den Handel mit Derivaten neue Regeln Anwendung, die den in diesem Bereich geltenden internationalen Standards entsprechen. UCITS und AIFM Für die Wettbewerbsfähigkeit des Finanz- wie des Fondsplatzes Liechtenstein ist der Zugang zum EU-Markt zentral. Mit der Übernahme des EU-Rechts in das EWR-Abkommen sind liechtensteinische Fondsgesellschaften seit mehreren Jahren berechtigt, grenzüberschreitend Fonds zu verwalten und zu vertreiben. Am 23. Juli 2014 hat der Rat der Europäischen Union die sogenannte UCITS-V-Richtlinie (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directive) verabschiedet. Sie bringt eine erhebliche Erweiterung des Anlegerschutzes mit sich, nachdem UCITS IV bestehende Marktbarrieren in Europa abbaute und die grenzüberschreitende Verwaltung von Fonds vereinfachte. Am 20. Januar 2015 hat die liechtensteinische Regierung einen Vernehmlassungsbericht zur Anpassung des Gesetzes über bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (UCITSG) verabschiedet. Im Laufe des Jahres 2016 soll zudem der EU-Pass für Verwalter alternativer Investmentfonds (Alternative Investment Fund Managers, AIFM) für liechtensteinische Fondsprovider greifen. Im Oktober 2014 vereinbarten Liechtenstein, Island, Norwegen sowie die EU eine Lösung für die Übernahme der Rechtsakte zu den drei Aufsichtsbehörden EBA, ESMA und EIOPA in das EWR-Abkommen. Liechtenstein war eine der ersten Jurisdiktionen, die ihren Kunden ein funktionierendes, effizientes sowie AIFM-konformes Umfeld und damit Rechtssicherheit anbieten konnte. Mittlerweile hat eine Reihe von Anbietern alter­ nativer Investmentfonds eine entsprechende Zulassung der Finanzmarktaufsicht (FMA) erhalten. Mit dem Gesetz über Investmentunternehmen (IUG, 2005), dem Gesetz über bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (UCITSG, 2011) und der bevorstehenden Übernahme der EU-Richtlinie UCITS V sowie mit dem Gesetz über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMG, 2013) bietet Liechtenstein eine kundenorientierte und auf Investorenschutz ausgelegte Rechtsgrundlage. Zudem wird parallel zur Übernahme der AIFM-Richtlinie in das EWR-­ Abkommen das totalrevidierte Investmentunternehmensgesetz (IUG) in Kraft treten. Dieses wird für eine klar definierte nationale Fonds­ kategorie Geltung haben und das bisherige IUG ersetzen. Das neue Fondsgesetz soll vor allem das in Liechtenstein speziell etablierte Geschäftsmodell der Fonds für qualifizierte Anleger regeln. Damit wird neben dem UCITSG und dem AIFMG eine dritte Säule des Fondsrechts gebildet. Schnittstelle Compliance Angesichts des sich stark verändernden regulatorischen Umfelds setzt sich die LLB-Gruppe mit zahlreichen Fragestellungen auseinander. Die Vielfalt der Vorschriften und die zunehmende Komplexität verlangen eine stetige Weiterentwicklung. So hat die LLB 2015 die Comp­li­ance-­Funktion weiter optimiert: Zur Spezialisierung wurde Group Compliance im März 2015 in die zwei Abteilungen Group Regulatory Compliance und Group Financial Crimes Compliance aufgeteilt. Zu den Kernaufgaben der Abteilung Group Financial Crimes Compliance gehört die Erfüllung gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Anti-Geld­wäscherei-Anforderungen. Compliance ist laut Geschäftsordnung der Liechtensteinischen ­Landesbank AG vom 1. Januar 2016 das Einhalten von gesetzlichen, regulatorischen und internen Vorschriften sowie die Beachtung von marktüblichen Standards und Standesregeln. Als Compliance-Risiko gilt das Risiko von Verstössen gegen gesetzliche und regulatorische Vorschriften sowie gegen Standards und Standesregeln. Group Legal & Compliance unterstützt und berät die Gruppenleitung bei der Einschätzung und Überwachung der Compliance-Risiken. Die Organisationseinheit ist in sämtliche regulatorischen Massnahmen und Projekte der LLB-Gruppe involviert. Ab 2016 ist Group Legal & Compliance unter dem Dach der Division Group CFO angesiedelt. LLB-Geschäftsbericht 2015 60 Verantwortung für ­Gesellschaft und Umwelt Verantwortung für ­Gesellschaft und Umwelt Z iel der LLB-Gruppe ist es, ihren Leistungsauftrag zu erfüllen und entsprechend ihrer besonderen Kundennähe verantwortungsvoll zu handeln. Als Partnerin des Landes Liechtenstein sowie von Gesellschaft und Wirtschaft setzen wir uns dafür ein, kommenden Generationen eine möglichst intakte Umwelt und stabile soziale Verhältnisse zu hinterlassen. Nachhaltigkeitsauftrag Die auf Kontinuität ausgerichtete Geschäftspolitik der LLB-Gruppe bildet die Grundlage für nachhaltiges Handeln. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, wirtschaftliches Handeln mit der Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt in Einklang zu bringen. Ende 2014 haben wir ein Set von rund 25 Nachhaltigkeitsthemen zusammengestellt. 2015 konnten wir entsprechend der Version 4.0 der «Global Reporting Initiative» (GRI) eine Liste wesentlicher Aspekte und Indikatoren eruieren, überprüfen, bewerten und auf strategische Schwerpunkte fokussieren. Der Geschäftsbericht 2015 beinhaltet mit dem integrierten Stakeholder-Bericht eine proaktive Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. Die LLB-Gruppe ist nah bei ihren Kunden und investiert in den nächsten fünf Jahren rund CHF 30 Mio. in die Digitalisierung, um ihre Vertriebskanäle den Kundenbedürfnissen anzupassen. Sie ist eine attraktive und verantwortliche Arbeitgeberin und setzt sich als Teil der Gesellschaft in unterschiedlichen kulturellen, ökologischen und gesellschaftlichen Bereichen ein. Ihr Beitrag für die nachhaltige Entwicklung eines prosperierenden Landes Liechtenstein ist die Basis für die Er­ füllung ihres Leistungsauftrags. Dialog mit Anspruchsgruppen Nachhaltigkeit als unternehmerische Verantwortung bedeutet für die LLB-Gruppe, die Erwartungen der unterschiedlichen Anspruchsgruppen zu erfüllen. Der Geschäftsbereich Group Corporate Communications & General Secretary erarbeitete 2015 im Austausch mit den Linien- und Supporteinheiten in einem neu gebildeten Kernteam die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen. Die Mitglieder dieses Kernteams vertreten die Sicht der LLB-Gruppe, stehen zugleich aber mit den verschiedenen Stakeholdern, die unseren Geschäftsgang beeinflussen und auf die wir Einfluss haben, persönlich, über elektronische Medien, telefonisch, bei Informationsveranstaltungen oder Arbeitssitzungen sowie auf Roadshows und Konferenzen in regelmässigem Dialog. Die Anspruchsgruppen sind insbesondere: ◆◆ Kunden: Ihre Anliegen stehen bei jedem einzelnen Kontakt im Mittelpunkt. Unsere Kundenberater erfassen systematisch die Kundenbedürfnisse und die Zufriedenheit von Privat- und Firmenkunden. Zu den institutionellen Kunden pflegt die LLB-Gruppe über die Online-Plattform «LLB Xpert Views» sowie in Round-Table-­ Veranstaltungen einen partnerschaftlichen Dialog (siehe Kapitel «Retail & Corporate Banking», Seite 25, «Private Banking», Seite 29, und «Institutional Clients», Seite 34). ◆◆ Land Liechtenstein: Das Land Liechtenstein ist unser Hauptaktionär. Der Präsident des Verwaltungsrats der LLB-Gruppe und der Group CEO legen dem liechtensteinischen Regierungschef zweimal pro Jahr Rechenschaft über den Geschäftsgang der LLB ab. Einmal pro Jahr tauschen sich Verwaltungsrat und Gruppenleitung mit der gesamten Regierung aus. Diese wiederum gibt der Finanzkommission des Landtags (Parlament) Rechenschaft über die Umsetzung der Beteiligungsstrategie für die Liechtensteinische Landesbank AG (siehe Kapitel «Corporate Governance», Seite 72). ◆◆ Aktionäre: Zusätzlich zur jährlichen Generalversammlung pflegen wir den Austausch mit unseren Aktionären bei Investorenpräsentationen und in regelmässigen Treffen mit der liechtensteinischen Regierung als Vertreterin des Haupaktionärs, des Landes Liechtenstein (siehe Kapitel «Corporate Governance», Seite 93). ◆◆ Öffentlichkeit: Über unsere Mitarbeitenden stehen wir mit der Öffentlichkeit in stetigem Dialog. Hinzu kommt ein intensiver Austausch mit Medienvertretern (siehe Kapitel «LLB-Aktie», Seite 43). ◆◆ Partner und NGOs: Durch unsere Mitgliedschaft in Verbänden und Vereinen pflegen wir den Dialog mit Partnern und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 56, sowie «Institutional Clients», Seiten 32 – 33. Diese Seite beinhaltet unter anderem Angaben zu den Indikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) G4-24, G4-25, G4-26 und G4-27. Eine vollständige Liste aller im Bericht dargestellten GRI-Indikatoren findet sich im GRI-Inhaltsindex auf der Seite 67. LLB-Geschäftsbericht 2015 61 Verantwortung für ­Gesellschaft und Umwelt Hoch Wesentlichkeitsmatrix für Nachhaltigkeitsthemen Wirtschaftliche Leistung Transparenz für und Dialog mit Kunden Volkswirtschaftliche Auswirkungen Bussen wegen angebotenen Diensleistungen Regionaler Arbeitgeber Relevanz für Stakeholder Auswirkungen auf lokale Bevölkerung Compliance Sicherheit der Kundendaten Vorbeugung gegen Korruption und Geldwäscherei Betriebliche Mitteilungsfristen Mitarbeitenden-Fluktuation Gesellschaftliches Engagement Aus- und Weiterbildung CO₂-Emissionen Vielfalt- und Chancengleichheit Einkaufsmanagement Nachhaltige Produkte Umweltauswirkungen aus Transport (Dienstreisen etc.) Eigener Energieverbrauch Gleicher Lohn für Frauen und Männer Tief Gesundheit am Arbeitsplatz Relevanz für LLB-Gruppe Tief Marktleistungen und Geschäftsethik Mitarbeitende ◆◆ Mitarbeitende: Die Meinung unserer Mitarbeitenden holen wir im Dialog jährlich während des Zielsetzungsprozesses und alle zwei Jahre in einer Umfrage ein (siehe Kapitel «Mitarbeitende», Seite 48). Wesentliche Themen Nachhaltiges Wirtschaften und langfristige Verantwortung sind für uns zentrale Werte. Entscheidend für die Auswahl und Positionierung der Themen innerhalb der Wesentlichkeitsmatrix waren die Wirkung nach aussen und auf die Anspruchsgruppen, die Relevanz für die Existenz der Bankengruppe sowie die öffentliche Wahrnehmung. Anhand der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen haben wir die relevanten GRI-Aspekte und -Indikatoren definiert. Die LLB-Gruppe verfolgt die in der Wesentlichkeitsmatrix (siehe Grafik oben) aufgeführten Themen mit grosser Sorgfalt und bearbeitet sie in unterschiedlicher Intensität. Jene Themen, die oben rechts platziert sind, haben besondere Re­ levanz. 2016 wollen wir den Prozess der Berücksichtigung und das Management von Nachhaltigkeitsthemen weiterentwickeln. Leistungsauftrag Das Land Liechtenstein ist mit 57.5 Prozent des Aktienkapitals Haupt­ aktionär der LLB. Diese Eigentürmersituation ist einzigartig in Liech­ tenstein. Nachhaltiges Wirtschaften gehört zum Leistungsauftrag und zu den Prinzipien der Unternehmensstrategie der Liechtensteinischen Hoch Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt Landesbank. Zugleich ist gesellschaftliches Engagement seit jeher ein bedeutender Bestandteil unseres unternehmerischen Selbstverständnisses. Dies entspricht dem gesetzlichen Auftrag: Laut Artikel 3 des Gesetzes über die Liechtensteinische Landesbank vom 21. Oktober 1992 und laut Beteiligungsstrategie der Regierung des Fürstentums Liechtenstein vom 22. November 2011 kommt der LLB die gesellschaftliche Verantwortung zu, die volkswirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern sowie ethische und ökologische Aspekte zu berück­sichtigen. Säule für Stabilität Das Land Liechtenstein gehört zu den dreizehn Ländern weltweit, die ein AAA-Rating besitzen. Am 26. Februar 2016 bestätigte Standard & Poor’s (S & P) die Bestnote für die Kreditwürdigkeit des Landes erneut. Liechtenstein kennt keine Staatsverschuldung, sondern verfügt dank der Haushaltsdisziplin des Staates über hohe Reserven. Eine funktionierende Bankenlandschaft sowie der international stark vernetzte und stabile Finanzplatz Liechtenstein tragen massgeblich zum Finanzergebnis des Staates bei. Die Finanzdienstleistungsbranche ist mit rund 24 Prozent des BIP nach der Industrie der grösste Wirtschaftsfaktor der liechtensteinischen Volkswirtschaft. Die liechtensteinischen Banken zeichnen sich durch eine besondere finanzielle Stabilität aus. Sie verfügen über eine solide und qualitativ hochwertige Eigenmittelausstattung und erfüllen bereits heute die ab 2019 mit dem Regelwerk Basel III geforderte Kernkapitalquote. Diese Seite beinhaltet unter anderem Angaben zu den Indikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) G4-19. Eine vollständige Liste aller im Bericht dargestellten GRI-Indikatoren findet sich im GRI-Inhaltsindex auf der Seite 67. LLB-Geschäftsbericht 2015 62 Verantwortung für ­Gesellschaft und Umwelt Zugleich unterstützen Banken wie die LLB-Gruppe Privatpersonen, Gemeinden sowie kleine und mittlere Unternehmen bei der Finanzierungs ihrer Zukunftspläne, fördern indirekt den Werkplatz und tragen zum Wohlstand der Menschen bei. Die LLB ist im Geschäft mit Privatkunden Marktführerin und geniesst als Unternehmerbank das Vertrauen der Wirtschaft (siehe Kapitel «Retail & Corporate Banking», Seiten 25 – 26). Zugleich stellt sie mit dem Kompetenzzentrum LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein eine starke Säule des inländischen Pensionskassenmarktes (siehe Kapitel «Kunden und Märkte», Seiten 20 – 21). Volkswirtschaftlicher Beitrag Die LLB-Gruppe richtet ihre Geschäftspolitik nach marktwirtschaft­ lichen Grundsätzen aus und verfolgt das Ziel, einen angemessenen Gewinn zu erwirtschaften. Daran haben das Land und die liechtensteinische Bevölkerung durch regelmässige Ausschüttungen teil. Der volkswirtschaftliche Beitrag der LLB-Gruppe – Dividende, direkte Steuern und Abgeltung für die Staatsgarantie – belief sich für das Jahr 2015 auf CHF 31.7 Mio. (2014: CHF 34.7 Mio.). Die LLB erhält keine finanzielle Unterstützung seitens der Regierungen für ihre Banken und Gruppengesellschaften in Liechtenstein, in der Schweiz und in Österreich. Die Kunden der LLB profitieren von einer zusätzlichen Sicherheit, für welche die LLB jährlich eine Abgeltung in Höhe von CHF 1.3 Mio. an das Land entrichtet. Als einzige Bank in Liechtenstein verfügt die LLB über eine Staatsgarantie für Sparguthaben und Kassenobligationen. Diese ist im Gesetz vom 21. Oktober 1992 über die Liechtensteinische Landesbank (LLBG) geregelt. Gemäss Art. 5 LLBG haftet das Land Liechtenstein für die Sparguthaben bei der Landesbank und die Kassenobligationen der Landesbank, soweit deren Mittel nicht ausreichen. Die LLB und die Bank Linth sind Partner für Privat- und Firmenkunden über alle Lebens- und Unternehmensphasen hinweg sowie Arbeitgeber und Auftraggeber für regionale Lieferanten und Partner. Die LLB ist zudem Marktführerin im liechtensteinischen Hypothekarmarkt (siehe Kapitel «Kunden und Märkte», Seite 20). Mit unserem Sponsoring leisten wir einen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Liechtenstein und in der Ostschweiz (siehe Kapitel «Marke und Sponsoring», Seiten 46 – 47). Mitarbeitenden die «Rules of Conduct» einhalten (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 57). Zudem setzt die Abteilung Group Operational Risk / IKS der LLB-­ Gruppe den Ausbau des zentralen und standardisiert betriebenen Internen Kontrollsystems (IKS) stetig fort. Als integraler Bestandteil unseres unternehmensweiten Risikomanagements trägt es dazu bei, die Risikotransparenz im Unternehmen zu erhöhen. Ziele des IKS sind die Wirksamkeit und Effizienz der Geschäftsführung, die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und vertraglichen Verpflichtungen, die Befolgung interner Reglemente, Weisungen und Arbeitsanleitungen, die Verhinderung, Vermeidung und Aufdeckung von Fehlern und Unregelmässigkeiten, die Gewährleistung wirksamer und effizienter Prozesse sowie die Sicherstellung einer zuverlässigen Buchführung und einer zeitgerechten Berichterstattung. Gemeinnützige Zukunftsstiftung Zweck Mit der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG», gegründet 2011 zu unserem 150-Jahr-Jubiläum, setzen wir uns für soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Alltag ein. Wir unterstützen soziale Organisationen und gemeinnützige Projekte, die Lebens- und Arbeitsbedingungen verbessern sowie die Eigenverantwortung stärken. Zudem fördern wir Projekte im Umweltbereich. Unser Augenmerk gilt Innovationen in der Wissensvermittlung, der Integration und der Umsetzung sozialen Unternehmertums. Vertrauen, Verantwortung und Verlässlichkeit sind der LLB-Gruppe wichtig. Das Unternehmen ist eng mit den Menschen und der Wirtschaft in Liechtenstein und den angrenzenden Regionen verbunden. Neben den projektbezogenen Beiträgen trug die Zukunftsstiftung 2015 mit Vergabungen von insgesamt CHF 73'500.− an soziale Organisationen zum gesellschaftlichen Leben bei. Integrität, Leistung und Vertrauenswürdigkeit bilden die Basis einer verantwortungsvollen und transparenten Unternehmensführung. Ein wirksames Risikomanagement, das heisst eine permanente und systematische Überwachung zur Minimierung der Risiken, trägt entscheidend dazu bei. Der Verwaltungsrat definiert die Leitplanken, indem er Projekte 2015 Das Engagement der Zukunftsstiftung in den Bereichen Soziales und Umwelt wirkt nachhaltig über den Tag hinaus. Mit den jährlichen Vergabungen an einen festen Kreis von sozialen Institutionen in Liechtenstein leistet die Zukunftsstiftung einen Beitrag zur Erhaltung gesunder so­ zialer Strukturen im Land. Mit Förderbeiträgen für Einzelprojekte sollen innovative Ideen für die soziale und ökologische Entwicklung in den Marktgebieten der LLB-Gruppe in die Tat umgesetzt werden können. Seit 2011 haben wir insgesamt 25 Projekte und mehr als 20 Institutionen mit über CHF 600'000.− unterstützt. Da es sich meist um kleinere, fokussierte Projekte im Marktgebiet der LLB und der Bank Linth eine zukunftsorientierte Risikostrategie vorgibt. Darüber hinaus entwickelt er die hohe Qualität der Corporate Governance weiter. Die Einhaltung geltender Gesetze, Richtlinien, Marktstandards sowie aufsichtsrechtlicher und interner Regelungen ist eine wesentliche Grund­lage. Group Legal & Compliance berät die Geschäftsbereiche, identifiziert und analysiert Compliance-Risiken und sorgt dafür, dass alle (Liechtenstein und Ostschweiz) sowie der LLB Österreich handelt, sind die Förderbeiträge für die begünstigten Organisationen vielfach für die Umsetzung erfolgsentscheidend. 2015 hat die Zukunftsstiftung fünf Projekte gefördert: ◆◆ Verein Netzwerk – Freiwilliges Soziales Jahr Liechtenstein: Das Projekt bietet jungen Menschen die Möglichkeit, in einer sozialen Risikomanagement LLB-Geschäftsbericht 2015 63 Verantwortung für ­Gesellschaft und Umwelt ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ Institution ein professionell organisiertes und begleitetes Sozialjahr zu absolvieren. Fünf Personen konnten das Sozialjahr erfolgreich abschliessen und dabei ihre persönlichen Zukunftsperspektiven entwickeln. kinderschutz.li: Das Projekt «Kinder stark machen» setzt sich für die Prävention von Gewalt und Missbrauch ein und richtet sich an Kinder, Eltern sowie Schulen. KITAWAS: Die Kindertagesstätte, die im Generationenhaus in Vilters (SG) untergebracht ist, verfolgt das Ziel, Kinder und betagte Menschen generationenübergreifend zu betreuen und im Alltag zusammenzuführen. Stiftung Zukunft Liechtenstein: Die Stiftung versteht sich als Thinktank zu Themen aus der Wirtschafts- und Gesellschaftspolititk, die für die nachhaltige Entwicklung und die Zukunftssicherung Liechtensteins relevant sind. Zu diesem Zweck pflegt sie den Austausch zwischen Wissenschafft, Wirtschaft und Politik. Alte Metzg Schaan: Die LLB förderte die Weihnachtsaktion der Ausgabestelle für Lebensmittel an bedürftige Menschen. Online-Datenbank Weltweit wächst die Zahl der Marktteilnehmer sowie der SRI-Produkte und -Dienstleistungen (SRI: Socially Responsible Investment). Die LLB-Gruppe engagiert sich deshalb als einer der Hauptsponsoren von «yourSRI.com». Die Plattform gehört zu den international führenden Online-Datenbanken rund um das Thema nachhaltige Geldanlagen. Sie unterstützt Vermögensverwalter, Kundenberater, Anleger und Wissenschaftler dabei, sich im SRI-Universum zu orientieren. Socially Responsible Investments berücksichtigen neben Ertrag, Handelbarkeit und Sicherheit insbesondere Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance. 2013 konnte «yourSRI.com» ihre strategischen Kooperationen und ihr Dienstleistungsangebot weiter ausbauen. Mit ihrer «European Education Initiative for Sustainable Finance» trägt sie zur Wissensbildung für nachhaltiges Wirtschaften und Investieren an über zwanzig Hochschulen in rund neun Ländern bei. Mobilitätsmanagement Förderung des öffentlichen Verkehrs Die LLB-Gruppe ist bestrebt, die Umweltauswirkungen durch den Geschäfts- und Pendlerverkehr von Mitarbeitenden aktiv zu steuern. Daher motivieren wir unsere Mitarbeitenden, für den Arbeitsweg nach Möglichkeit auf das Auto zu verzichten, Fahrgemeinschaften zu bilden oder auf umweltverträglichere sowie kostensparende Alternativen umzusteigen. Der Strassenverkehr in Liechtenstein wächst jährlich um über 3 Prozent. Fahrbahnen und Parkplätze können wegen der dichten Bebauung vielfach nicht erweitert werden. Bereits 1997 haben wir am Hauptsitz Vaduz die Parkplatzbewirtschaftung eingeführt. 2013 hat die Mobilitätskommission der LLB das seit 2010 bestehende, umfassende Mobilitätsmanagement mit zusätzlichen Bausteinen ergänzt. Sie hat nicht nur die Parkplatzkosten deutlich erhöht, sondern auch die Belohnungen für jene Mitarbeitenden, die vom motorisierten Individualverkehr auf umweltverträglichere Verkehrsmittel umsteigen. Das Gebührensystem für Mitarbeiterparkplätze umfasst vier Tarife. Bei einem Parkplatzverzicht bezahlt die LLB gestaffelt Verzichtsbeiträge. Die Rückvergütung der Hälfte der Kosten für das Jahresabonnement des Verkehrsbetriebs LIECHTENSTEINmobil (LIEmobil) ist ein Anreiz, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Mitarbeitende, die von ausserhalb des LIEmobil-Einzugsgebietes zum Arbeitsplatz pendeln, erhalten Zuschüsse für die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region. Zudem wird angeregt, für Sitzungen und Veranstaltungen in Liechtenstein den Bus oder unsere Firmenfahr­ räder zu nutzen. Für Dienstfahrten, Botengänge und Gebäudewartung stehen insgesamt acht Fahrzeuge zur Verfügung. Mit dem Rad zur Arbeit Mehr als die Hälfte der in Liechtenstein mit dem Auto zurückgelegten Strecken sind kürzer als fünf Kilometer. Das gilt auch für die Wege zwischen den einzelnen Gebäuden der LLB in Vaduz. Seit über zehn Jahren stehen für Mitarbeitende Dienstfahrräder zur Verfügung. Mittlerweile sind es 45 Stück. Neben Mitarbeiteraktionen fördert die LLB-Gruppe als Hauptsponsorin seit Jahren Massnahmen für ganz Liechtenstein, wie etwa die Aktion des Verkehrs-Clubs Liechtenstein (VCL) «Radfahren für Ihre Gesundheit» und die Fahrradaktion der LIHK «Mit dem Rad zur Arbeit». 2015 haben an letzterer 33 Mitarbeitende der LLB teilgenommen. Wer einen Fahrradhelm kauft, erhält einen Kostenbeitrag von CHF 50.−. Ab 2016 gilt dies unter dem Motto «Kluge Köpfe schützen sich» auch beim Kauf eines Ski- oder Motorradhelms. Modernste Videotechnologie Weil Ökologie und Ökonomie eng verbunden sind, überträgt sich das Ziel der Energieeffizienz auch auf unsere Dienstreisekilometer. Diese konnten wir weiter reduzieren, indem wir 2015 gruppenweit zehn Video­konferenzsysteme installierten. Bei der LLB-Gruppe ist die aktuell modernste und hochwertigste Videotechnologie mit bester Bildund Tonqualität im Einsatz. So können bei Meetings von Führungskräften oder Projektteams Entscheidungsprozesse und der optimale Wissenstransfer beschleunigt werden. Gleichzeitig bedeutet dies auch eine Einsparung von Reisekosten und damit eine Verbesserung der CO₂-Bilanz. Wir prüfen zurzeit die Datenerhebung im Jahr 2016. Nachhaltige Beschaffung Einkaufsmanagement Die zunehmende Komplexität in den Lieferketten macht das Einkaufsmanagement verbunden mit nachhaltigem Wirtschaften zu einer wichtigen Disziplin. Im Jahr 2015 haben wir weltweit CHF 64.9 Mio. für LLB-Geschäftsbericht 2015 64 Verantwortung für ­Gesellschaft und Umwelt Produkte und Dienstleistungen aufgewendet, darunter Finanzdienstleistungen, IT, Beraterdienstleistungen, Geschäftsbetrieb, Markt­ daten, Reisemanagement sowie Waren und Dienstleistungen. Die LLB-­Gruppe setzt sich dafür ein, dass die menschenrechtlichen und ökologischen Standards in der Lieferkette eingehalten werden. Dazu haben wir 2013 mit einer Gruppenrichtlinie Mindeststandards festgelegt, zu denen sich unsere Lieferanten bekennen müssen: Einhaltung der Gesetze, Minimierung des Einflusses auf die Umwelt, Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmenden sowie Vermeidung von Kinder- und Zwangsarbeit. Fairness, Transparenz, Datenschutz, Menschenrechte sowie ökologisches und ethisches Verhalten sind wesentliche Kriterien für unser Einkaufsmanagement. Offerten werden systematisch analysiert und die Einhaltung der Standards wird überprüft. Verstärkt sensibilisieren wir unsere Mitarbeitenden, bei Büromaterial, Büromaschinen und Lieferantenauswahl auf Nachhaltigkeitsaspekte zu achten. Unser Einkaufsmanagement wird stetig weiterentwickelt. Damit verfolgen wir das Ziel, den Faktor Nachhaltigkeit zu integrieren, Sparpotenziale zu analysieren und Kosten zu senken. Weit über 50 Prozent unserer Zulieferer haben ihren Sitz in Liechtenstein oder in der Ostschweiz. Neue Lieferanten werden von unseren lokalen Einkäufern (Kategorien-Managern) auf ihre menschenrechtlichen und ökologischen Standards überprüft. Bei der Beschaffung von IT-Produkten kontrolliert der Kategorien-Manager der Einkaufsklasse «Informatik & Marktdaten (IT)» den Ressourcenverbrauch während des Betriebs und der Entsorgung der Geräte. Energieeffizienz und Klimaschutz Für die LLB-Gruppe und ihre Anspruchsgruppen heisst Nachhaltigkeit, den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen bewusst einzusetzen. Die für die moderne Industriegesellschaft lebenswichtigen fossilen Energiequellen sind nur in begrenztem Mass vorhanden. Es ist sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht notwendig, verantwortungsvoll mit diesem kostbaren Gut umzugehen. Die LLB-Gruppe möchte durch Energieeffizienz dazu beitragen und gleichzeitig Kosten einsparen. Energienutzung verursacht Treibhausgasemissionen, durch Effizienzmassnahmen tragen wir auch zum Klimaschutz bei. Die Organisationseinheit Facility & Security Management identifiziert Energiesparpotenziale und evaluiert die Wirkung von Effizienzmassnahmen wie zum Beispiel die Auswahl technischer Anlagen, wofür unser «Green Datacenter» exemplarisch steht. «Green IT»-Rechenzentrum Die Infrastruktur- und Energiekosten für Rechenzentren sind ein zentraler Faktor im Facility- und IT-Management. Das Energiesparpotenzial ist hoch. Die Geschäftsstelle der Liechtensteinischen Landesbank in Eschen (FL) setzt diesbezüglich seit Dezember 2012 Massstäbe für die Region Rheintal. Das in Anlehnung an den vom US-ameri­ kanischen Uptime Institute definierten Tier-III-Standard gebaute LLB-Geschäftsbericht 2015 Rechen­zentrum ist ein äusserst sicheres Datacenter. Hochsensible Unternehmensdaten sind darin bestens geschützt. Unser Rechenzentrum hat jedoch nicht nur einen der höchsten Sicherheitsstandards in der Region, es ist zugleich ein Bekenntnis zu «Green IT». Um die Energieeffizienz zu erhöhen, wurden alle Bauelemente von der Konstruktion über die Isolierung bis zur Gestaltung des Gebäudes sorgfältig aufeinander abgestimmt. Der Aufbau des Rechenzentrums erlaubt die gezielte Verwendung einzelner Module. Mit der ausgeklügelten Technik werden die Server bis zu einer Aussentemperatur von circa 18 Grad über die Aussenluft gekühlt, was zu Einsparungen beim Energieverbrauch führt. Seit Mitte 2013 haben wir den Stromverbrauch substanziell senken und damit den CO₂-Ausstoss reduzieren können. Der Stromverbrauch für die Kälteanlagen spielt eine massgebliche Rolle für die «Power Usage Effectiveness» (PUE). Wir streben einen PUE-Wert von unter 1.5 an, was einer Halbierung des ursprünglichen Energieaufwands entspricht. 2013 hatten wir bereits einen PUE-Wert von 1.54 erreicht, 2014 einen solchen von 1.46 und im Berichtsjahr gelang uns trotz des heissen Sommers eine weitere Senkung auf 1.41. Energieeffiziente Geschäftsstellen Nachhaltiges Bauen basiert auf dem Zusammenspiel von Ökologie und Technologie und entwickelt sich zum Standard. Das Gebäude der Geschäftsstelle Eschen entspricht dem Minergie-Standard, die LLB verfügte bis Ende 2015 über eine provisorische Zertifizierung. Durch diese auf Energieeffizienz ausgelegte Geschäftsstelle im Rechen­ zentrum liess sich in Liechtenstein der Verbrauch im Bereich Gebäudeenergie substanziell reduzieren. Dies trug dazu bei, dass wir 2015 den Stromverbrauch am Standort Liechtenstein um 8 Prozent auf 3'389'462 Kilowattstunden (2014: 3'686'305 kWh) senken konnten. Unsere Zentralgebäude sind für den Grossteil des Energieverbrauchs verantwortlich. Mit Fotovoltaikan­ lagen auf drei Bürogebäuden in Vaduz (Hauptsitz, Haus Wuhr Ost, Haus Engel) erzeugen wir einen kleinen Teil unserer elektrischen Energie umweltschonend. 2015 haben die Anlagen 13'017 Kilowattstunden produziert (2014: 12'699 kWh). Für die Bank Linth überprüfen wir die Datenerhebung im Jahr 2016. Die Bank-Linth-Geschäftsstellen in Pfäffikon (SZ), Kaltbrunn (SG) und Schmerikon (SG) sind nach dem Minergie-Standard gebaut. Am Hauptsitz Uznach werden kontinuierlich Fluoreszenzröhren durch neue LED-Röhren ersetzt. Mit dem Elektrizitätswerk Uznach besteht überdies ein Vertrag, dass die bezogene Energie zur Hälfte aus nachhaltiger, erneuerbarer Energie stammen muss. 2016 wird der Hauptsitz in Uznach renoviert. Mit der Umsetzung des Projekts «Vertrieb III» in der Region Sarganserland (SG) im Juni 2015 trägt die Bank Linth auf besondere Weise zur Nachhaltigkeit bei: Alte Liegenschaften wurden zu energieeffizienten Standorten umgebaut. In der neuen Geschäftsstelle in Sargans mit ihrer multimedialen Kundenzone wird die Beratung zum Erlebnis und die Selbstbedienung bei Bank- sowie Finanzgeschäften zum selbstverständlichen und effizienten Standard. Durch die Nutzung des 65 Verantwortung für ­Gesellschaft und Umwelt Multimedia-Tisches und zentral erfasster Dokumente (ELAR) liess sich der Papierverbrauch senken. Bei der Sanierung hat die Bank Linth darauf geachtet, dass ausschliesslich regionale Anbieter zum Zug kamen. Förderung von nachhaltigem Bauen Energetische und ökologische Fragen werden bei Neubauten und Gebäudesanierungen angesichts der Unsicherheiten bei Kosten für konventionelle Energieträger immer wichtiger. Die umweltpolitische Diskussion nimmt zu, auch das ökologische Bewusstsein der Menschen in Liechtenstein und in der Ostschweiz wächst. Die LLB-Gruppe unterstützt nachhaltiges Bauen aktiv und bietet ihren Kunden für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen Öko- und Renovationshypotheken an. Bei Investitionen für Neubauten, die das Prädikat Minergieoder Passivhaus tragen oder vergleichbare Alternativenergie-Standards erfüllen, profitieren Kunden von einem Vorzugszins. Die eigene Immobilie als sichere Geldanlage ist in den letzten Jahren aufgrund stark schwankender Finanzmärkte wieder vermehrt ins Blickfeld gerückt. Investitionen in Energieeffizienzmassnahmen oder in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien senken nicht nur die Nebenkosten, sondern beeinflussen auch die langfristige Werthaltigkeit positiv. CO₂-Einsparungen im Betrieb Unser Engagement für den Klimaschutz trägt Früchte. Dank nachhaltiger Mobilität und der Energieeffizienz unserer IT-Infrastruktur sowie unserer Gebäude haben wir Fortschritte erzielt. Die Investitionen der LLB-Gruppe zur Förderung des öffentlichen Verkehrs haben dazu beigetragen, dass 248 aller LLB-Mitarbeitenden 2015 mit dem Bus, zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Vaduz kamen. Aufgrund der Effizienzmassnahmen in unserem Rechenzentrum konnten wir den CO₂-Ausstoss seit 2013 reduzieren. Gruppenweit sind unsere CO₂-Emissionen um 3 Prozent von 646 Tonnen im Jahr 2014 auf 628 Tonnen im Jahr 2015 zurückgegangen. Klimastiftungen Unsere Überzeugung, dass an Nachhaltigkeit und Verantwortung orientiertes Handeln den Wert der LLB-Gruppe steigert, geht über unseren eigenen Betrieb hinaus. Wir fördern kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die LLB ist Partnerin der gemeinnützigen, unabhängigen Klimastiftung Schweiz (seit 2008) und der LIFE Klimastiftung Liechtenstein (seit 2009). Seit Beginn der Kooperation im Jahr 2012 hat die Klimastiftung Schweiz CHF 477'300.– an 24 KMU in Liechtenstein vergeben. Die LLB gehört somit zu einer Gruppe von 28 Partnerfirmen, die ihre Mittel bündeln, um unkompliziert und effizient KMU in der Schweiz und in Liechtenstein zu fördern und das Klima zu schützen. Die LLB stellt der Klimastiftung die von Liechtenstein zurückerstatteten Gelder aus der CO₂-Abgabe zur Verfügung, um damit neue Produkte und Technologieentwicklungen sowie Energiesparprojekte zu unterstützen. Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen 1 2015 2014 Energieverbrauch (in kWh) 4'460'156 4'678'273 Strom 3'389'462 3'686'305 Fernwärme 347'500 318'500 Brennstoffe total 686'342 627'327 Heizöl 241'093 197'481 Erdgas 445'248 429'846 Treibstoffe total 36'852 46'141 Diesel (Fahrzeuge und Testläufe Notstromaggregate) 21'323 33'992 Benzin (Fahrzeuge) 15'530 12'149 CO₂-Emissionen (in tCO2e) 2 628 646 Scope 1 total 3 176 167 Brennstoffe 156 141 Treibstoffe 10 12 Flüchtige Gase (Kältemittel) 10 14 453 479 375 408 77 71 Scope 2 total 4 Strom 5 Fernwärme 1) Standort Liechtenstein 2) Die Treibhausgasemissionen wurden gemäss den Richtlinien des Greenhouse Gas Protocols berechnet. 3) Treibhausgasemissionen von eigenen Heizungsboilern, Treibstoffen und Klimaanlagen 4) Treibhausgasemissionen, die aus der Produktion von konsumiertem Strom und Fernwärme entstehen. 5) Ausweis gemäss «location-based approach» nach Greenhouse Gas Protocol Scope 2 Guidance. Als Näherungswerte auch für den «market-based approach» angesetzt. LLB-Geschäftsbericht 2015 66 Nachhaltigkeitsbericht Nachhaltigkeitsbericht Die LLB-Gruppe versteht Nachhaltigkeit oder Corporate Social Responsibility (CSR) als integralen Bestandteil ihres Geschäftserfolges. Wir wollen für unsere Kunden, Aktionäre, Mitarbeitenden und für andere Anspruchsgruppen einen langfristigen Mehrwert schaffen. Dazu gehört unsere Verpflichtung zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung, die ökonomische, ökologische und gesellschaftlichte Leistungen einbezieht. Nachhaltigkeitsthemen nehmen in unserer jährlich erscheinenden Geschäftsberichterstattung einen wichtigen Platz ein. Um unseren Anspruchsgruppen noch mehr Transparenz zu bieten, haben wir unser Reporting über Nachhaltigkeitsthemen im Berichtsjahr 2015 neu nach den Richtlinien der «Global Reporting Initiative» (GRI) aufgebaut. GRI ist eine Nichtregierungsorganisation, die Standards entwickelt, die Unternehmen einen systematischen Rahmen für transparente und vergleichbare Kommunikation zur unternehmerischen Verantwortung ermöglichen. GRI ist das weltweit am meisten verwendete und umfangreichste Standardverfahren zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die aktuelle GRI Richtlinie G4 sieht vor, auf die für die unternehmerische Tätigkeit wesentlichen Themen zu fokussieren. Im Geschäftsbericht 2015 der LLB-Gruppe wenden wir zum ersten Mal die GRI-G4-Richtli­nien – «Core Option» an. Der Report wurde dem GRI Materiality Disclosure Service unterzogen und hat diesen am 1. März 2016 erfolgreich abgeschlossen. Neudarstellungen von Informationen im am 10. März 2015 veröffentlichen Geschäftsbericht 2014 waren nicht notwendig. Der Geschäftsbericht 2015 bezieht alle Gesellschaften mit 100-prozentiger Konzernbeteiligung (siehe «Konsolidierungskreis», Seiten 164 – 165) sowie die Bank Linth LLB AG ein, soweit nichts anderes explizit vermerkt ist. Die systematische Ermittlung der für die LLB-Gruppe und ihre Anspruchsgruppen wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen ist auf Seite 67 festgehalten. Die Gliederung der wesentlichen Themen erfolgt nach den Themengruppen Marktleistung und Compliance, Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt sowie Mitarbeitende. Alle als wesentlich eingestuften Themen sind, soweit es die Datenlage erlaubt, im vorliegenden Bericht berücksichtigt. Was Wesentlichkeitsgrenzen betrifft, sind alle aufgeführten Themen für die gesamte LLB-­ Gruppe sowie für speziell am Erfolg des Unternehmens interessierte Anspruchsgruppen – wie Aktionäre und Mitarbeitende – relevant. Sie beeinflussen die Geschäftsrisiken und -chancen inklusive Reputation des Unternehmens, was sich auf den Geschäftserfolg auswirken kann. Die Wesentlichkeit ausserhalb der LLB-Gruppe hängt von verschiedenen Anspruchsgruppen in unserer Wertschöpfungskette ab. Themen, die im Zusammenhang mit Marktleistung und Compliance stehen, sind für unsere Kunden relevant. Themen, die dabei mit Vorschriften zusammenhängen, sind für Aufsichtsbehörden wesentlich. Themen mit Bezug zu Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt sind für unsere Nachbarn, das Land Liechtenstein sowie Umweltund Sozialorganisationen relevant. Themen aus dem Bereich Mitarbeitende sind für diese und für unsere Kunden wesentlich. Denn die Kompetenz und die Motivation der Menschen in der LLB-Gruppe bestimmen massgeblich die Qualität der Dienstleistungen für unsere Kunden. Informationen zu den Managementansätzen zur Nachhaltigkeit sind zu finden unter gb2015.llb.li/gri-content-index. Diese Seite beinhaltet unter anderem Angaben zu den Indikatoren der Global Reporting Initiative (GRI) G4-17, G4-18, G4-20, G4-21, G4-22 und G4-23. Eine vollständige Liste aller im Bericht dargestellten GRI-Indikatoren findet sich im GRI-­ Inhaltsindex auf der Seite 67. LLB-Geschäftsbericht 2015 67 Nachhaltigkeitsbericht Allgemeine Standardangaben Referenz Verortung Spezifische Standardangaben Referenz Verortung Auslassungsgrund Referenz Verortung Auslassungsgrund Strategie und Analyse Wirtschaftliche Leistung Gleicher Lohn für Frauen und Männer G4-1 G4-DMA MA S. 3 G4-DMA MA S. 11 G4-EC1 S. 62 G4-LA13 S. 52 G4-EC3 S. 53 Lokale Gemeinschaften G4-3 Liechtensteinische Landesbank AG G4-EC4 S. 62 G4-DMA MA S. 12 G4-4 S. 16, 45 Marktpräsenz G4-SO1 S. 24, 62 G4-5 Vaduz, Liechtenstein G4-DMA MA S. 3 G4-FS13 S. 24 G4-6 S. 19 G4-EC6 S. 52 Korruptionsbekämpfung G4-7 S. 12 Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen G4-DMA MA S. 13 G4-8 S. 19 G4-DMA MA S. 3 G4-SO3 S. 58 G4-9 Umschlag, S. 23, 53 G4-EC7 S. 45, 62 G4-SO4 S. 39, 51 G4-10 S. 49, 50, 52, 53 G4-EC8 S. 61 G4-SO5 keine Vorfälle G4-11 S. 52 Beschaffung Compliance G4-12 S. 12 G4-DMA MA S. 4 G4-DMA MA S. 14 G4-13 keine G4-EC9 S. 63 G4-SO8 keine Bussen G4-14 MA S. 2 Energie G4-15 S. 56 G4-DMA MA S. 6 Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen G4-16 S. 32, 33, 56, 65 G4-EN3 S. 65 G4-DMA MA S. 15 Emissionen G4-PR3 S. 21 G4-DMA MA S. 6 G4-PR5 S. 25 G4-EN15 S. 65 G4-FS16 S. 26, 63 G4-EN16 S. 65 Schutz der Privatsphäre des Kunden S. 4 Organisationsprofil Ermittelte wesentliche Aspekte und Grenzen G4-17 S. 66 G4-18 S. 66 G4-19 S. 61 G4-20 S. 66 G4-21 S. 66 G4-22 S. 66 G4-23 S. 66 Einbindung von Stakeholdern G4-24 S. 60 G4-25 S. 60 G4-26 S. 60 G4-27 S. 60 Berichtsprofil G4-28 Kalenderjahr 2015 G4-29 Dies ist der 1. Bericht G4-30 jährlich G4-31 [email protected] G4-32 Dieser Index G4-33 S. 66 Unternehmensführung G4-34 S. 72 ff. Ethik und Integrität G4-56 S. 15 G4-DMA MA S. 15 G4-DMA MA S. 7 G4-PR8 S. 39 G4-EN30 S. 65 Produkt-Compliance Transport Beschäftigung G4-DMA MA S. 16 G4-DMA MA S. 8 G4-PR9 keine Bussen S. 52, 53 Produktportfolio G4-LA1 Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis G4-DMA MA S. 17 G4-DMA MA S. 8 G4-FS7 S. 21, 26 G4-LA4 S. 48 G4-FS8 S. 65 MA S. 18 MA S. 18 Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz G4-DMA MA S. 9 G4-LA5 S. 49, 52 G4-LA6 S. 49 MA S. 18 Aus- und Weiterbildung G4-DMA MA S. 10 G4-LA9 S. 50 G4-LA10 S. 50 G4-LA11 S. 51 MA S. 18 MA S. 18 Vielfalt und Chancengleichheit G4-DMA MA S. 10 G4-LA12 S. 50 Soweit nicht anders angegeben beziehen sich die Seitenzahlen im Index auf diesen Bericht. In einigen Fällen sind Angaben in unserem Online Dokument zu Managementansätzen (Disclosures on Managment Approach – DMA) zur Nachhaltigkeit wiedergegeben, das in unserem Online-Geschäftsbericht unter gb2015.llb.li/gri-content-index publiziert ist. In diesem Fall sind die entsprechenden Seitenangaben mit MA gekennzeichnet. Diese Seite beinhaltet unter anderem Angaben zum Global Reporting Initiative (GRI) Indikator G4-19 (wesentliche Aspekte). LLB-Geschäftsbericht 2015 Exzellenz kommt von lateinisch «excellere» – «hervorragen, sich auszeichnen». Das kann langfristig nur, ­wer den Ehrgeiz hat, sich immer weiter zu verbessern. Zu brillieren erfordert einerseits einen hohen Qualitätsanspruch, andererseits Umsichtigkeit. Denn nur wer weiss, was rechts und links von ihm geschieht, und den Blick dennoch fest nach vorn gerichtet hält, vermag selbst in grosser Höhe sicher zu ­balancieren. In der Sprache des Parkour heisst das Balancieren auf schmalen Mauern und Geländern «Équilibre». So lange wie möglich weiterbalancieren Fokussieren Langsam loslaufen 70 Organigramm der LLB-Gruppe Organigramm der LLB-Gruppe per 1. Januar 2016 Verwaltungsrat * Hans-Werner Gassner Group Internal Audit Patrick Helg * Verwaltungsrat ** Gruppenleitung ◆◆ Hans-Werner Gassner, Präsident ◆◆ Roland Matt, Group CEO ◆◆ Markus Foser, Vizepräsident ◆◆ Urs Müller, Stellvertretender Group CEO ◆◆ Markus Büchel ◆◆ Gabriel Brenna ◆◆ Patrizia Holenstein ◆◆ Heinz Knecht ◆◆ Urs Leinhäuser ◆◆ Kurt Mäder ◆◆ Gabriela Nagel-Jungo ◆◆ Christoph Reich ◆◆ Roland Oehri Divisionen Gruppenleitung ** Group CEO Roland Matt Geschäftsbereiche Group Corporate Communications & General Secretary Group Marketing Group Human Resources Cyrill Sele Michaela Alt Bernd Moosmann Retail & Corporate Banking Schweiz Retail & Corporate Banking Liechtenstein David B. Sarasin Eduard Zorc Private Banking Liechtenstein Private Banking Schweiz Private Banking Deutschland / Österreich Private Banking Österreich Martin Heutschi Luc Schuurmans Boris Wistawel Robert Löw Financial Intermediaries Fund Services Asset Management Norman Marxer Natalie Epp Markus Wiedemann Group Finance Group Credit & Risk Management Group Legal & Compliance CFO Bank Linth LLB Benno Schwitter Martin Kaindl Graziella Marok-Wachter Urs Isenrich Group Corporate Development Group IT Group Operations & Services COO Bank Linth LLB Selim Alantar Stephan Schmidle Stephan Schneider Roland Greber Retail & Corporate Banking Heinz Knecht Private Banking Gabriel Brenna Institutional Clients Urs Müller Group CFO Christoph Reich Group COO Kurt Mäder LLB-Geschäftsbericht 2015 71 Gruppengesellschaften Gruppengesellschaften per 1. Januar 2016 Liechtensteinische Landesbank Bank Linth LLB AG (74.2 %) Verwaltungsrat (Österreich) AG (100 %) Aufsichtsrat ◆◆ Georges Knobel, Präsident ◆◆ Gabriel Brenna, Vorsitzender ◆◆ Heinz Knecht, Vizepräsident ◆◆ Christoph Reich, Stv. Vorsitzender ◆◆ Gabriel Brenna ◆◆ Kurt Mäder ◆◆ Karin Lenzlinger Diedenhofen Vorstand ◆◆ Kurt Mäder ◆◆ Robert Löw, Vorsitzender ◆◆ Christoph Reich ◆◆ Gerd Scheider ◆◆ Ralph Peter Siegl Geschäftsleitung ◆◆ David B. Sarasin, Vorsitzender ◆◆ Roland Greber LLB Asset ◆◆ Urs Isenrich Management AG (100 %) ◆◆ Luc Schuurmans Verwaltungsrat ◆◆ Urs Müller, Präsident ◆◆ Gabriel Brenna, Vizepräsident LLB Fund Services AG (100 %) ◆◆ Christoph Reich Geschäftsleitung Verwaltungsrat ◆◆ Markus Wiedemann, ◆◆ Urs Müller, Präsident Geschäftsführender Direktor ◆◆ Christian Zogg ◆◆ Heinz Knecht, Vizepräsident ◆◆ Martin Alge Geschäftsleitung ◆◆ Natalie Epp, Geschäftsführende Direktorin LLB Verwaltung (Schweiz) AG (100 %) Verwaltungsrat Private Banking Middle East Private Banking Central Eastern Europe Georg Hartmann Jean-Marie Deluermoz Group Product Management Hanspeter Wohlwend (ab 1.3.2016) ◆◆ Kurt Mäder, Präsident ◆◆ Christoph Reich, Vizepräsident ◆◆ Urs Müller Geschäftsleitung ◆◆ José Luis Calvo CFO LLB AT Gerd Scheider COO LLB AT Gerd Scheider LLB-Geschäftsbericht 2015 72 Corporate Governance Corporate Governance D ie Corporate Governance ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenspolitik der LLB-Gruppe. Sie stellt Verantwortlichkeiten, Kontrolle und Transparenz sicher. Grundlagen sind die Richtlinie der SIX Swiss Exchange zur Corporate Governance (RLCG), das liechtensteinische Öffentliche-Unternehmen-Steuerungs-Gesetz (ÖUSG), das Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank sowie die Statuten und die Geschäftsordnung. Grundlagen Zu den Kennzeichen unserer verantwortungsbewussten und an langfristiger Wertschöpfung ausgerichteten Unternehmensführung gehören die effiziente Zusammenarbeit von Gruppenleitung und Verwaltungsrat, eine transparente Rechnungslegung und Berichterstattung sowie gute Beziehungen zu den Aktionären. Die Prinzipien und Regeln zur Corporate Governance sind in zwei Gesetzen niedergelegt: im «Gesetz über die Steuerung und Überwachung öffentlicher Unternehmen» (Öffentliche-Unternehmen-Steuerungs-Gesetz, ÖUSG) vom 19. November 2009 und im «Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank» (LLBG) vom 21. Oktober 1992. Zudem sind sie in den Statuten und der Geschäftsordnung der LLB festgehalten. Diese Dokumente orientieren sich an den Leitlinien und Empfehlungen des «Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance» des Dachverbandes der Schweizer Wirtschaft (economiesuisse). ­Die Generalversammlung vom 8. Mai 2015 stimmte einer generellen ­Statutenänderung zu, die zu einer massgeblich Stärkung der Aktionärsrechte beiträgt, indem sie insbesondere eine Erweiterung des Traktandierungs- und Antragsrechts der Aktionäre sowie die Möglichkeit zur Einführung der Briefwahl und eines elektronischen Ab­ stimmungssystems sowie der elektronischen Bevollmächtigung vorsehen. Im Nachgang zur Statutenrevision und aufgrund der neuen Strategie StepUp2020 hat der Verwaltungsrat im November 2015 eine Revision der Geschäftsordnung, die per 1. Januar 2016 in Kraft tritt, vorgenommen Am 22. November 2011 erliess die Regierung als Vertreterin des Hauptaktionärs, des Landes Liechtenstein, gestützt auf das ÖUSG eine sogenannte Beteiligungsstrategie für die Liechtensteinische ­Landesbank AG. Diese Strategie definiert, wie das Land mittel- und langfristig mit seiner Mehrheitsbeteiligung umzugehen gedenkt, und bietet dadurch auch den Minderheitsaktionären Planungssicherheit. Die Regierung bekennt sich zur Börsenkotierung der LLB und hält an ihrer Mehrheitsbeteiligung von mindestens 51 Prozent fest. An der Generalversammlung vertritt sie im Rahmen der aktienrechtlichen Kompetenzen die Interessen des Landes. Sie berücksichtigt die unternehmerische Autonomie sowie die Rechte und Pflichten, die sich aus der Börsenkotierung ergeben. Zugleich respektiert sie als Aktionärin LLB-Geschäftsbericht 2015 die Entscheidungsfreiheit des Verwaltungsrates hinsichtlich der ­Unternehmensstrategie und -politik. Gestützt auf Art. 16 ÖUSG ­wurde die Beteiligungsstrategie nach Rücksprache mit dem Verwaltungs­rat der LLB festgelegt. Weitere Informationen finden Sie unter­ www.llb.li/beteiligungsstrategie. Seit Dezember 2010 führt der Verwaltungsrat der LLB-Gruppe ­das «Best Board Practice»-Label der Schweizerischen Vereinigung für ­Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) sowie der Liechtensteinischen Gesellschaft für Qualitätssicherungs-Zertifikate (LQS). Tätigkeit und Organisation des Verwaltungsrates verfügen über einen ­hohen Gütegrad. Im Dezember 2013 unterstrichen SQS sowie LQS ihre Einschätzung der guten Qualität und der Transparenz in der Unternehmensführung. Der Verwaltungsrat erhielt für die nächsten drei Jahre erneut das «Best Board Practice»-Label. Der nachfolgende Corporate-Governance-Bericht erfüllt die Anforderungen der «Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate ­Governance» der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange, Stand 1. Dezember 2014, sowie des per 20. September 2007 aktualisierten Kommentars der SIX. Werden die in der Richtlinie verlangten Informationen im Anhang zur Jahresrechnung offengelegt, wird auf die entsprechende Anmerkung im Anhang verwiesen. In der Schweiz ist seit 1. Januar 2014 die «Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften» (VegüV) in Kraft. Sie findet Anwendung auf Schweizer Aktiengesellschaften, deren Aktien an einer Börse in der Schweiz oder im Ausland kotiert sind. Die Liechtensteinische Landesbank AG ist demzufolge von der VegüV nicht betroffen. In der Mitteilung Nr. 2 / 2014 vom 1. September 2014 zur Revision der Richtlinie betr. Informationen zur Corporate Governance (RLCG) hält das Regulatory Board fest, dass grundsätzlich alle an der SIX Swiss Exchange AG kotierten Gesellschaften die gleichen Informationen betreffend Corporate Governance offenlegen müssen. Damit soll vermieden werden, dass Emittenten, die gemäss geltender RLCG verpflichtet sind, bestimmte Angaben zu machen, diese zukünftig nicht mehr aufführen müssen, weil sie nicht unter den Anwendungsbereich der VegüV fallen. Als Folge davon beinhaltet ­die RLCG teilweise Spezialvorschriften für Emittenten, die der VegüV ­unterstehen und für solche, welche die Vorschriften der VegüV nicht befolgen müssen. 73 Corporate Governance 1 Konzernstruktur und Aktionariat 1.1.2 Kotierte Gesellschaften, die zum Konsolidierungskreis gehören 1.1 Konzernstruktur Die Liechtensteinische Landesbank mit Hauptsitz in Vaduz ist an­ der SIX Swiss Exchange kotiert. Die Börsenkapitalisierung betrug per 31. Dezember 2015 CHF 1'104.2 Mio. (30'800'000 Inhaberaktien zu ­nominal CHF 5.00 beim Jahresschlusskurs von CHF 35.85). Die Bank Linth LLB AG mit Hauptsitz in Uznach, an der die Liechtensteinische Landesbank eine Mehrheitsbeteiligung von 74.2 Prozent hält, ist ebenfalls an der SIX Swiss Exchange kotiert. Ihre Börsen­ kapitalisierung betrug per 31. Dezember 2015 CHF 430.9 Mio. (805'403 Namensaktien zu nominal CHF 20.00 beim Jahresschlusskurs von­ CHF 535.00). 1.1.1 Darstellung der operativen Konzernstruktur Die Liechtensteinische Landesbank ist eine Aktiengesellschaft nach liechtensteinischem Recht. Sie ist die Muttergesellschaft der LLBGruppe, die auf einer Stammhausstruktur basiert. Die LLB-Gruppe besitzt eine auf Marktdivisionen beruhende Organisationsstruktur, die den Fokus auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und Märkte richtet. Neben den drei Marktdivisionen «Retail & Corporate Banking», «Private Banking» und «Institutional Clients» umfasst ­die Managementstruktur die Funktionen von Group Chief Executive ­Officer (Group CEO), Group Chief Financial Officer (Group CFO) und Group Chief Operating Officer (Group COO). Die vom Verwaltungsrat verabschiedete Geschäftsordnung und insbesondere deren Anhang «Funktionendiagramm» stellen die einwandfreie Geschäftstätigkeit, die angemessene Organisation sowie die einheitliche Führung der LLB-Gruppe sicher. Instanzen gemäss Funktionendiagramm sind der Verwaltungsrat, dessen Präsident,­ die Ausschüsse des Verwaltungsrates, der Group CEO und die Gruppenleitung. Verwaltungsrat und Gruppenleitung der LLB-Gruppe bestehen in Personalunion aus dem Verwaltungsrat beziehungsweise der Geschäftsleitung der LLB-Muttergesellschaft. Im Rahmen der in der Geschäftsordnung und im Funktionendiagramm definierten Kompe­ tenzen können die erwähnten Instanzen Entscheidungen und Anordnungen treffen, die sowohl für das Stammhaus als auch für die LLB-Gruppengesellschaften verbindlich sind – dies unter Beachtung des für die einzelnen Gruppengesellschaften geltenden, lokal anwendbaren Rechts. Die Mitglieder der Gruppenleitung sind in den Verwaltungsräten der konsolidierten Gesellschaften vertreten. Als Verwaltungsratspräsident einer Tochtergesellschaft fungiert, mit Ausnahme der Bank Linth LLB AG, entweder der Group CEO oder ein Mitglied der Gruppenleitung. Bei der Bank Linth LLB AG hat ein Mitglied der Gruppenleitung das Vizepräsidium inne. Das Organigramm der LLB-Gruppe per 1. Januar 2016 finden Sie auf den Seiten 70 bis 71, die detaillierte Segmentberichterstattung auf den Seiten 24 bis 41 und 125 bis 127. Firma Liechtensteinische Landesbank AG Bank Linth LLB AG Sitz Vaduz Uznach 1.1.3 Nicht kotierte Gesellschaften, die zum Konsolidierungskreis gehören Die Details zu den nicht kotierten, zum Konsolidierungskreis gehörenden Gesellschaften (Firma, Sitz, Tätigkeit, Aktienkapital, Beteiligungsquote) finden Sie im Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung der LLB-Gruppe in der Tabelle «Konsolidierungskreis» auf den Seiten 164 bis 165. 1.2 Bedeutende Aktionäre Das Land Liechtenstein ist Mehrheitsaktionär der Liechtensteinischen Landesbank. Gemäss Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank hält das Land kapital- und stimmenmässig mindestens 51 Prozent der Aktien. Diese sind unveräusserlich. Ende 2015 betrug der Anteil des Landes Liechtenstein an den Aktien der Liechtensteinischen Landesbank unverändert 57.5 Prozent. ­Detail­lierte Angaben zur Entwicklung dieses Anteils finden Sie unter www.llb.li/kapitalstruktur+staatsanteil. Die Thornburg Investment Management Inc. besass per 31. Dezember 2015 insgesamt 1'150'000 LLB-Aktien, was einem Anteil von 3.7 Prozent entsprach. Unter 0.1 Prozent entfielen auf die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Gruppenleitung, während die LLB-Gruppe 6.4 Prozent der eigenen Aktien hielt. Dieser Anteil diente zur Sicherstellung der im April 2011 ausgelaufenen Wandelanleihen in Höhe von CHF 270 Mio. Die übrigen Inhaberaktien befanden sich im Streubesitz, wobei kein weiterer Aktionär über mehr als 3 Prozent des Aktienkapitals verfügte. Aktionärsbindungsverträge bestehen keine. Valoren- nummer ISIN SIX Swiss Exchange 1'104'180 International Reporting Standard 3019524 LI0030195247 SIX Swiss Exchange 430'891 Swiss Reporting Standard 130775 CH0001307757 Ort der Kotierung Börsenkapitalisierung (in Tausend CHF) Beteiligungs- quote (in %) Segment 74.2 LLB-Geschäftsbericht 2015 74 Corporate Governance 1.3 Kreuzbeteiligungen Zwischen der Liechtensteinischen Landesbank AG und deren Tochtergesellschaften beziehungsweise Drittgesellschaften bestehen keine Kreuzbeteiligungen. 2 Kapitalstruktur 2.1 Kapital Das Aktienkapital der Liechtensteinischen Landesbank betrug per­ 31. Dezember 2015 CHF 154.0 Mio. (30'800'000 auf den Inhaber lautende, voll einbezahlte Aktien im Nennwert von CHF 5.00). 2.2 Bedingtes und genehmigtes Kapital im Besonderen Per Bilanzstichtag bestanden kein bedingtes und kein genehmigtes Kapital. 2.3 Kapitalveränderungen Informationen zu den Kapitalveränderungen der letzten drei Berichtsjahre finden Sie in der Tabelle «Konsolidierte Eigenkapitalentwicklung» auf der Seite 114. 2.4 Aktien und Partizipationsscheine Das Aktienkapital war per 31. Dezember 2015 eingeteilt in 30'800'000 auf Inhaber lautende, voll einbezahlte Aktien im Nennwert von CHF 5.00. Mit Ausnahme der LLB-Aktien, welche die Liechtenstei­ nische Landesbank und ihre Tochtergesellschaften halten (1'978'202 Stück), sind sämtliche Aktien dividendenberechtigt. Das dividendenberechtigte Kapital betrug damit per 31. Dezember 2015 CHF 144.1 Mio. Grundsätzlich sind alle LLB-Aktien stimmberechtigt nach dem Prinzip «one share, one vote». Allerdings sind aufgrund der Vorschriften über den Erwerb eigener Aktien (Art. 306a ff. PGR) die von der Liechtensteinischen Landesbank AG und ihren Tochtergesellschaften gehaltenen LLB-Aktien vom Stimmrecht ausgenommen. Vorzugsrechte oder ähnliche Berechtigungen gibt es nicht. Werden neue Aktien ausgegeben, steht den Aktionären ein Bezugsrecht zu, gemäss welchem sie einen ihrem bisherigen Aktienbesitz entsprechenden Teil der neuen Aktien übernehmen können. Partizipationsscheine hat die Liechtensteinische Landesbank AG keine ausgegeben. 2.5 Genussscheine Genussscheine hat die Liechtensteinische Landesbank AG keine ausstehend. 2.6 Beschränkung der Übertragbarkeit und Nominee-Eintragungen Die Liechtensteinische Landesbank hat ausschliesslich Inhaberaktien ausgegeben. Diese sind unbeschränkt übertragbar. 2.7 Wandelanleihen und Optionen Die Liechtensteinische Landesbank hat per 31. Dezember 2015 keine Anleihen oder Wandelanleihen beziehungsweise Optionen auf eigenen Beteiligungstiteln ausstehend. 3 Verwaltungsrat 3.1 Mitglieder a) Name, Nationalität, Ausbildung und beruflicher Hintergrund Name Jahrgang Beruf Nationalität Hans-Werner Gassner * 1958 Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer FL Markus Foser ** 1969 Unternehmensberater FL Markus Büchel 1953 Personalleiter (pensioniert) FL Patrizia Holenstein 1957 Rechtsanwältin CH Urs Leinhäuser 1959 Betriebsökonom CH Gabriela Nagel-Jungo 1969 Professorin für Financial Management CH Roland Oehri 1968 Treuhänder FL *Präsident **Vizepräsident Die Generalversammlung vom 8. Mai 2015 wählte Verwaltungsratspräsident Hans-Werner Gassner für eine vierte und letzte Amtszeit von zwei Jahren. Die Verwaltungsräte Markus Büchel, Markus LLB-Geschäftsbericht 2015 Foser und Roland Oehri wurden jeweils für eine dritte und letzte Amtszeit von drei Jahren wiedergewählt. 75 Corporate Governance Hans-Werner Gassner Markus Büchel Ausbildung: ◆◆ Lizenziat der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule St. Gallen, 1983 ◆◆ Eidg. dipl. Bücherexperte, 1988 ◆◆ Dr. oec. HSG, 1989 ◆◆ Swiss Banking School, 1996 Ausbildung: ◆◆ Lehre als Maschinenzeichner, 1969 – 1973 ◆◆ Abendhandelsschule Buchs, 1973 – 1974 ◆◆ Maschinenbau Dipl. Ing. FH, Abendtechnikum Vaduz, 1974 – 1978 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ W irtschaftsprüfer in der Neutra Treuhand-Gruppe, 1984 – 1989 ◆◆ Leiter interne Revision der Liechtensteinischen Landesbank, 1990 – 1998 ◆◆ Leiter Finanzen der Liechtensteinischen Landesbank, 1998 – 2000 ◆◆ Inhaber des Adcom Treuunternehmen reg., Balzers, seit April 2000 ◆◆ Verwaltungsrat und Mitglied der Geschäftsleitung der MAS Multi Asset Strategy Management Trust reg., Balzers, seit 2005 Markus Foser Ausbildung: ◆◆ Lizenziat der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Zürich, Richtung Wirtschaftsinformatik, 1996 ◆◆ Eidg. dipl. Finanzanalyst und Vermögensverwalter CEFA, 2000 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Aktienresearch und Fondsmanagement bei der Liechten­ steinischen Landesbank, 1997 – 2002 ◆◆ Beratung von vorwiegend institutionellen Kunden mit ­derivativen und strukturierten Produkten bei der Bank Vontobel (Liechtenstein) AG, Vaduz, 2002 – 2003 ◆◆ Bereichsleiter Fund & Investment Services (Asset Management) bei der swissfirst Bank (Liechtenstein) AG, Vaduz, 2004 – 2007 ◆◆ Mitglied der Geschäftsleitung der Banque Pasche (Liechtenstein) SA, Vaduz, verantwortlich für den Bereich Fund & Investment Services (Asset Management), 2008 – 2009 ◆◆ Inhaber der MAFOS Consult Anstalt, Vaduz, 2009 – 2013 ◆◆ First Advisory Trust reg., Strategic Projects & Business ­Development, seit 2012 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Hilti AG, Schaan (verschiedene Funktionen im technischen Bereich), 1973 – 1981 ◆◆ ThyssenKrupp Presta AG, Eschen, Entwicklung / Arbeitsvorbereitung (verschiedene Funktionen), 1981 – 1991 ◆◆ ThyssenKrupp Presta AG, Eschen, Bereichsleiter Technische Dienste, 1991 – 1995 ◆◆ ThyssenKrupp Presta AG, Eschen, Bereichsleiter Personal der Presta-Gruppe, 1995 – 2013 (Pensionierung) Patrizia Holenstein ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ Ausbildung: Lizenziat der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich 1980 Dr. iur. Universität Zürich, 1981 Anwaltspatent, 1985 LLM London School of Economics, 1989 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Lehrbeauftragte an der Universität Zürich, 1981 – 1984 ◆◆ Gerichtssekretärin beim Bezirksgericht Zürich und beim Obergericht des Kantons Zürich, 1981 – 1985 ◆◆ Anwältin bei Haymann & Beglinger, Zürich, 1985 – 1988 ◆◆ Anwältin bei Clifford Chance London (Banking Department), London 1989 – 1990 ◆◆ Holenstein Rechtsanwälte AG, Zürich, Gründerin und Managing Partner, seit 1990 LLB-Geschäftsbericht 2015 76 Corporate Governance Urs Leinhäuser Roland Oehri Ausbildung: ◆◆ Dipl. Betriebsökonom HWV, 1983 ◆◆ IMD Lausanne, SSE 1998 Ausbildung: ◆◆ Kaufmännische Lehre, 1987 ◆◆ Eidg. dipl. Betriebsökonom FH, 1993 ◆◆ Liechtensteinische Treuhänderprüfung, 1998 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Steuerkommissär bei der Kantonalen Steuerverwaltung Schaffhausen, 1983 – 1986 ◆◆ Stv. Leiter Steuerabteilung bei Refidar Moore Stephens, Zürich, 1986 – 1988 ◆◆ Group Controller bzw. Managing Director Cerberus Dänemark (1992) bei der Cerberus AG, Männedorf, 1988 – 1994 ◆◆ Leiter Konzerncontrolling bzw. CFO der Division Piping Systems bei der Georg Fischer AG, Schaffhausen, 1995 – 1999 ◆◆ CFO und Mitglied der Gruppenleitung bei der Mövenpick Holding AG, Adliswil, 1999 – 2003 ◆◆ CFO und Leiter Corporate Center sowie Mitglied der Konzern­ leitung, bei der Rieter Holding AG, Winterthur, 2003 – 2011 ◆◆ CFO und Deputy CEO sowie Mitglied der Konzernleitung bei der Autoneum Holding AG, Winterthur, 2011 – 2014 ◆◆ Unternehmer, seit 2014 Gabriela Nagel-Jungo Ausbildung: ◆◆ Lizenziat der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Zürich, 2001 ◆◆ Diplom Höheres Lehramt in den Handelsfächern, 2004 ◆◆ Dr. oec. publ. Universität Zürich, 2007 ◆◆ Professur für Financial Management, verliehen von der ZFH, 2011 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Semesterassistentin an der Professur für Betriebswirtschaft an der ETH Zürich, 1998 – 1999 ◆◆ Leiterin Finanz- und Lohnbuchhaltung bei der netto-netto AG, Wetzikon, 2002 – 2005 ◆◆ Assistentin am Institut für Rechnungswesen und Controlling (Prof. Dr. C. Meyer) der Universität Zürich, 1999 – 2007 ◆◆ Dozentin und Projektleiterin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), seit 2007 ◆◆ Leiterin des Zentrums Accounting & Controlling an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), seit 2010 ◆◆ Stellvertretende Leiterin der Abteilung Banking, Finance, Insurance an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), seit 2011 LLB-Geschäftsbericht 2015 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Anlageberater im Ressort Privatkunden Ausland bei der VP Bank AG, Vaduz, 1993 – 1999 ◆◆ Abteilungsleiter Privatkunden Ausland bei der VP Bank AG, Vaduz, 1999 ◆◆ Kundenberater Private Trust Banking bei der VP Bank AG, Vaduz, 2000 ◆◆ Kundenberater und Leiter der Abteilung Intermediäre bei der Bank Wegelin (Liechtenstein) AG, Vaduz, später swissfirst Bank (Liechtenstein) AG, Vaduz, 2000 – 2003 ◆◆ Vizedirektor bei LOPAG Louis Oehri & Partner Trust reg., Ruggell, 2004 – 2009 ◆◆ Partner und Geschäftsführer des Sequoia Treuhand Trust reg., Ruggell, seit 2006 ◆◆ Partner und Geschäftsführer der Sequoia Capital Management AG, Ruggell, seit 2007 b) Exekutive / nicht exekutive Mitglieder Sämtliche Mitglieder des Verwaltungsrates der Liechtensteinischen Landesbank AG sind nicht exekutive Mitglieder. Gemäss Art. 22 des liechtensteinischen Bankengesetzes in Verbindung mit Art. 10 des Gesetzes über die Liechtensteinische Landesbank müssen die Oberleitung, Aufsicht und Kontrolle einerseits und die Geschäfts- beziehungsweise Gruppenleitung andererseits in den Händen verschiedener ­Organe sein. Kein Mitglied des Verwaltungsrates darf der Geschäftsbeziehungsweise Gruppenleitung angehören. c) Unabhängigkeit Alle Mitglieder des Verwaltungsrates sind unabhängig im Sinne der SIX-Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Governance. Kein Mitglied des Verwaltungsrates gehörte 2015 sowie in den drei vorausgehenden Geschäftsjahren der Gruppen- beziehungsweise ­Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Landesbank oder einer ­Konzerngesellschaft an. Kein Mitglied stand in wesentlichen geschäftlichen Beziehungen mit der Liechtensteinischen Landesbank oder ­einer Konzerngesellschaft. Laut Art. 12 des liechtensteinischen Gesetzes über die Steuerung und Überwachung öffentlicher Unternehmen müssen Verträge mit Mitgliedern des Verwaltungsrates schriftlich abgeschlossen werden. Sie bedürfen der Zustimmung des Verwaltungsrates, wobei die gleichen Konditionen wie gegenüber Dritten gelten. 77 Corporate Governance 3.2 Weitere wesentliche Tätigkeiten und Interessenbindungen Hans-Werner Gassner ist Geschäftsführer des Vereins unabhängiger Vermögensverwalter in Liechtenstein. Markus Foser ist Verwaltungsrat der Ameliora Wealth Management AG, Zürich. Markus Büchel ist Mitglied des Verwaltungsrates der Verwo AG, ­Reichenburg, und Präsidiumsmitglied der Fortschrittlichen Bürger­partei. Patrizia Holenstein ist Mitglied des Verwaltungsrates bei der Argos Holding AG, Sarnen, bei State Street Global Advisors, Zürich, bei der EPiC Property Investment AG, Zürich, und bei der Oase Holding AG, Baar. Urs Leinhäuser ist Mitglied des Verwaltungsrates bei der Burckhardt Compression Holding AG, Winterthur (ZH), Mitglied des Verwaltungsrates bei der Ammann Group Holding, Bern, Mitglied des Verwaltungsrates bei der Ascom Holding AG, Baar, sowie Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses des Instituts für Finanzwirtschaft und Finanzrecht der Universität St. Gallen. Gabriela Nagel-Jungo ist Mitglied des Verwaltungsrates bei der Ruetschi Technology AG, Muntelier, und der Kantonalen Gebäudeversicherung Zürich (GVZ). Roland Oehri ist Mitglied des Verwaltungsrates der RFinanz (Liechtenstein) AG, Ruggell. Ansonsten üben die Mitglieder des Verwaltungsrates keine Tätigkeiten in Führungs- und Aufsichtsgremien bedeutender liechtensteinischer, schweizerischer und ausländischer Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des privaten und des öffentlichen Rechts aus. Sie nehmen auch keine dauernden Leitungs- und Beraterfunktionen für wichtige liechtensteinische, schweizerische oder ausländische Interessengruppen wahr und bekleiden weder amtliche Funktionen noch politische Ämter. 3.3 Anzahl der zulässigen Tätigkeiten Die Liechtensteinische Landesbank AG untersteht der Schweizer Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) nicht. Sie hat keine statutarischen Regeln in Bezug auf die Anzahl der zulässigen Tätigkeiten erlassen. Um eine Gesamterneuerung des Verwaltungsrates auszuschliessen, beschloss die 12. ordentliche Generalversammlung vom 7. Mai 2004 eine Statutenanpassung, die die gestaffelte Erneuerung ermöglichte. Im «Reglement Group Nomination & Compensation Committee der LLB-Gruppe» (vgl. Ziffer 3.5.2 «Personelle Zusammensetzung sämtlicher Verwaltungsratsausschüsse, deren Aufgaben und Kompetenz­ abgrenzung») ist zudem festgehalten, dass der Verwaltungsrat in Übereinstimmung mit den geltenden Grundsätzen zur Corporate Governance die Kontinuität durch planmässige Erneuerung und Nachfolge sowie durch angemessene Staffelung der Amtszeiten (keine ­Gesamterneuerungswahl) anstrebt. Den Präsidenten wählt die Generalversammlung, den Vizepräsidenten wählt der Verwaltungsrat aus seiner Mitte. Die aus einer Ersatzwahl hervorgegangenen neuen Mitglieder des Verwaltungsrates bzw, der Präsident werden für die volle Amtsperiode von drei Jahren gewählt. Die Generalversammlung kann Mitglieder des Verwaltungsrates aus wichtigen Gründen abberufen. Der Verwaltungsrat beachtet bei der Nominierung eines neuen Mitglieds, dass dieser Kandidat die Altersgrenze von siebzig Jahren in seiner Amtsperiode nicht überschreiten wird. Ferner schlägt er ein bestehendes Mitglied nicht zur Wiederwahl vor, wenn dieses in der neuen Amtsperiode die Altersgrenze von siebzig Jahren überschreiten wird. Das Präsidium des Verwaltungsrates hat seit 2006 Hans-Werner Gassner inne, das Vizepräsidium seit 2009 Markus Foser, Protokollführer ist seit April 2013 Cyrill Sele. 3.4.2 Erstmalige Wahl und verbleibende Amtsdauer Erstmalige Ernennung Gewählt bis Name Hans-Werner Gassner 2006 2017 Markus Foser 2009 2018 Markus Büchel 2009 2018 Patrizia Holenstein 2013 2016 Urs Leinhäuser 2014 2017 Gabriela Nagel-Jungo 2014 2017 Roland Oehri 2009 2018 3.4 Wahl und Amtszeit 3.4.1 Grundsätze des Wahlverfahrens Gemäss dem Gesetz vom 21. Oktober 1992 über die Liechtensteinische Landesbank gehören dem Verwaltungsrat fünf bis sieben Mitglieder an, die von der Generalversammlung jeweils einzeln gewählt werden. Ihre Amtszeit dauert drei Jahre, wobei ein Jahr den Zeitraum von einer ordentlichen Generalversammlung bis zur nächsten umfasst. Die Mitglieder sind zweimal wiederwählbar. In begründeten Fällen kann der Präsident des Verwaltungsrates nach Ablauf von drei Amtsperioden nochmals für eine ausserordentliche Amtsdauer von längstens zwei Jahren gewählt werden. LLB-Geschäftsbericht 2015 78 Corporate Governance 3.5 Interne Organisation 3.5.1 Aufgabenteilung im Verwaltungsrat Name Funktion Mitgliedschaft in Ausschüssen Hans-Werner Gassner Präsident Group Nomination & Compensation Committee * Strategieausschuss * Markus Foser Vizepräsident Group Nomination & Compensation Committee Strategieausschuss Markus Büchel Mitglied Group Nomination & Compensation Committee Patrizia Holenstein Mitglied Group Audit Committee Group Risk Committee Urs Leinhäuser Mitglied Group Audit Committee Group Risk Committee Gabriela Nagel-Jungo Mitglied Strategieausschuss Mitglied Group Audit Committee * Group Risk Committee * Roland Oehri *Vorsitz 3.5.2 Personelle Zusammensetzung sämtlicher Verwaltungsratsausschüsse, deren Aufgaben und Kompetenzregelung Der Verwaltungsrat kann gemäss Statuten die nach seinem Ermessen erforderlichen Ausschüsse bestellen. Zur Unterstützung hatte er bisher zwei ständige Ausschüsse eingesetzt: Group Nomination & Compensation Committee sowie Group Audit & Risk Committee. Gemäss der ­Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) ist die Liechtensteinische Landesbank AG eine systemrelevante Bank und deshalb aufgrund der gesetzlichen Erfordernisse in Bezug auf Basel III durch den Regulator verpflichtet, das bislang kombinierte Group Audit & Risk Committee in zwei Ausschüsse aufzuteilen. Der Verwaltungsrat hat daher per 17. Dezember 2015 ein Group Audit Committee und ein Group Risk Committee geschaffen. Zudem besteht ein ad hoc gebildeter Strategieausschuss. Der Verwaltungsrat wählt aus seinem Kreis die Ausschussmitglieder und bestimmt die Vorsitzenden. Nicht in das Group Audit Committee bzw. das Group Risk Committee wählbar ist der Präsident des Verwaltungsrates. Jeder Ausschuss setzt sich aus mindestens drei Mitgliedern zusammen. Als vorbereitende beziehungsweise beratende Gremien befassen sie sich vertieft mit den ihnen zugewiesenen Aufgaben, legen dem Verwaltungsrat die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und stellen Anträge, wenn Entscheidungen gefällt werden müssen. Die Ausschussmitglieder müssen über Fachkenntnisse verfügen, die dem übernommenen Aufgabenbereich entsprechen. Alle Mitglieder müssen unabhängig sein. Die Amtsdauer in den Ausschüssen entspricht längstens der Mandatsdauer im Verwaltungsrat. Mit Ausscheiden aus dem Verwaltungsrat endet auch das Mandat im Ausschuss. Für die drei ständigen Ausschüsse hat der Verwaltungsrat separate Reglemente erlassen, in welchen die Aufgaben und Kompetenz­ abgrenzungen festgelegt sind. Die Ausschüsse können aussenstehende Personen als Experten beiziehen und Mitarbeitende der LLB insbesondere mit administrativen Aufgaben betrauen. LLB-Geschäftsbericht 2015 Group Audit Committee Das Group Audit Committee unterstützt den Verwaltungsrat bei der Erfüllung der ihm gemäss Bankengesetz übertragenen Aufgaben in Bezug auf die Erfüllung seiner Pflicht zur Aufsicht und Kontrolle von: ◆◆ Tätigkeitsumfang, Methodik und Qualität von Group Internal Audit ◆◆ Methodik und Qualität der externen Revision ◆◆ Qualität und Integrität der finanziellen Berichterstattung einschliesslich der Ausgestaltung des Rechnungswesens, der Finanzkontrolle und der Finanzplanung ◆◆ Zusammenwirken der internen und externen Revision und deren Unabhängigkeit. Das Gruppenreglement «Group Audit Committee» regelt die Organisation, die Arbeitsweise, die Kompetenzen und die Aufgaben des Group Audit Committee, soweit diese nicht schon zwingend durch Gesetz, Statuten oder Geschäftsordnung vorgegeben sind. Dem Ausschuss gehören an: Name Funktion Roland Oehri Vorsitz Patrizia Holenstein Mitglied Urs Leinhäuser Mitglied Das Group Audit Committee hat folgende prüfungsbezogene Aufgaben: ◆◆ Kritische Analyse des konsolidierten Halbjahresabschlusses, des Geschäftsberichts der LLB-Gruppe und der Jahresrechnung des Stammhauses. Dies umfasst die Besprechung der nachstehenden Themenbereiche mit dem für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Group CFO, dem Leiter Group Finance, dem ­leitenden Prüfer der externen Revision (ohne konsolidierter Halbjahresabschluss) sowie dem Leiter Group Internal Audit: 79 Corporate Governance ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ Prüfung, ob die finanzielle Berichterstattung in Übereinstimmung mit den angewendeten Rechnungslegungsgrundsätzen sowie den rechtlichen und regulatorischen Vorschriften erfolgt; dazu gehört insbesondere auch die Beurteilung der Bewertung wesentlicher Bilanz- und Ausserbilanzpositionen; ◆◆ Beurteilung der Qualität der zugrunde liegenden Rechnungslegungsgrundsätze und -prozesse (einschliesslich dem Ausmass der Nutzung der zugrunde liegenden Ermessensspielräume, Schätzungen bzw. wesentlicher Veränderungen); ◆◆ Prüfung und Begutachtung, wie die Gruppenleitung und die interne und externe Revision das Risiko wesentlicher Fehldarstellungen einschätzen, welches die grössten Risikobereiche sind und wie diese überwacht sowie welche Massnahmen getroffen werden. Berichterstattung an den Verwaltungsrat über die gemäss vorstehendem Punkt vorgenommenen Arbeiten. Das Group Audit Committee hat an den Verwaltungsrat den Antrag zu stellen, ob der konsolidierte Geschäftsbericht der LLB-Gruppe und die Jahresrechnung des Stammhauses der Generalversammlung vorgelegt und veröffentlicht werden können. In Bezug auf den konsolidierten Halbjahresabschluss erfolgt der Antrag an den Verwaltungsrat nur in Bezug auf dessen Veröffentlichung. Überwachung und Beurteilung der Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems im Bereich der finanziellen Berichterstattung. Kenntnisnahme und Besprechung der Risikoanalyse, der daraus abgeleiteten Prüfstrategie und des entsprechenden risikoorientierten Prüfplanes der externen Revision. Kritische Analyse der von der externen Revision und dem Group ­Internal Audit zuhanden des Verwaltungsrates abgegebenen Prüfberichte. Besprechung wesentlicher Probleme mit der externen Revision, die im Rahmen der Revisionstätigkeit aufgetaucht sind. Überwachung und Umsetzung von Empfehlungen sowie der Beseitigung der von externer Revision und Group Internal Audit festgestellten Schwachstellen / Mängel. Beurteilung der Qualität der internen und externen Revision (bankengesetzliche Revisionsstelle und Revisionsstelle nach Personenund Gesellschaftsrecht) sowie ihrer Zusammenarbeit. Besprechung des jährlichen Tätigkeitsberichts und der Jahres­ planung von Group Internal Audit, einschliesslich Beurteilung, ob diese über angemessene Ressourcen und Kompetenzen verfügt, sowie Antragstellung zur Genehmigung an den Verwaltungsrat. Beurteilung der Qualifikation, der Unabhängigkeit, der Objektivität und der Leistung der externen Revision und von Group Internal Audit. ◆◆ Prüfung der Vereinbarkeit der Revisionstätigkeit der externen Revision mit allfälligen Beratungsmandaten sowie Beurteilung und Besprechung der Honorierung. ◆◆ Unterbreitung eines Vorschlags an den Verwaltungsrat zuhanden der Generalversammlung betreffend die Wahl bzw. Abwahl der externen Revision (bankengesetzliche Revisionsstelle und Revisionsstelle nach Personen- und Gesellschaftsrecht). Das Group Audit Committee legt das Verfahren zur Auswahl einer neuen externen Revision fest. Group Risk Committee Das Group Risk Committee unterstützt den Verwaltungsrat bei der Erfüllung der ihm gemäss Bankengesetz übertragenen Aufgaben in Bezug auf: ◆◆ die Beurteilung und Beratung zur aktuellen und künftigen Gesamtrisikobereitschaft und -strategie der LLB-Gruppe, ◆◆ die Kontrolle der Umsetzung der Risikostrategie durch die Gruppenleitung, ◆◆ die Überprüfung, ob die Preisgestaltung der angebotenen Verbindlichkeiten und Anlagen das Geschäftsmodell und die Risikostrategie der LLB-Gruppe angemessen berücksichtigt und, sofern dies nicht der Fall ist, die Vorlage eines Plans mit Abhilfemassnahmen, ◆◆ die Überprüfung, ob bei den vom Vergütungssystem angebotenen Anreizen das Risiko, das Kapital, die Liquidität sowie die Wahrscheinlichkeit und der Zeitpunkt von Einnahmen berücksichtigt werden. Das Gruppenreglement «Group Risk Committee» regelt die Organisation, die Arbeitsweise, die Kompetenzen und die Aufgaben des Group Risk Committee, soweit diese nicht zwingend durch Gesetz, Statuten oder Geschäftsordnung vorgegeben sind. Dem Ausschuss gehören an: Name Funktion Roland Oehri Vorsitz Patrizia Holenstein Mitglied Urs Leinhäuser Mitglied Das Group Risk Committee hat folgende risikobezogenen Aufgaben: ◆◆ Beurteilung der Integrität und Angemessenheit des auf der Risikopolitik beruhenden Risikomanagements in der LLB-Gruppe, insbesondere in Bezug auf Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie operationelle Risiken. ◆◆ Beurteilung der Integrität und Angemessenheit des internen Kontrollsystems in Bezug auf die Identifikation, die Messung, die Begrenzung und die Überwachung von Risiken. In den Bereichen Compliance und Risikokontrolle umfasst dies insbesondere die ­Beurteilung der Vorkehrungen, welche die Einhaltung von gesetzlichen (wie z. B. Eigenmittel-, Liquiditäts-, Risikoverteilungsvorschriften) und bankinternen Vorschriften (wie z. B. Rahmen-Risikopolitik) gewährleisten sollen, und der Befolgung dieser Vorschriften. LLB-Geschäftsbericht 2015 80 Corporate Governance ◆◆ Unterstützung des Verwaltungsrates beim Aufbau und bei der Umsetzung des vom Verwaltungsrat zu erlassenden risikorelevanten Gruppenregelwerks (u. a. Rahmen-Risikopolitik) und der darin zu definierenden relevanten Vorgaben und Prozesse. ◆◆ Mindestens jährliche Beurteilung der risikobezogenen Gruppenreglemente (wie z. B. «Rahmen-Risikopolitik» und «Kreditrisikomanagement») nach Anhörung der betroffenen Instanzen und unter Berücksichtigung von Vorschlägen bzw. Anträgen der Gruppenleitung. Dies mit Unterbreitung eines Vorschlags an den Verwaltungsrat als Genehmigungsinstanz. Weitere risikorelevante Gruppenreglemente, die vom Verwaltungsrat zu genehmigen sind, sind gleich zu behandeln. ◆◆ Vorschlag von Global- und Einzellimiten für Markt-, Kredit- und ­Liquiditätsrisiken zuhanden des Verwaltungsrates. ◆◆ Beurteilung der Gesamtrisikosituation und Oberaufsicht über die Einhaltung der vom Verwaltungsrat genehmigten Limiten. ◆◆ Behandlung und Beurteilung des Risk Report der LLB-Gruppe. Dies mit Unterbreitung eines Antrags an den Verwaltungsrat als Genehmigungsinstanz. ◆◆ Oberaufsicht über die vom Group Risk Management Committee ­getroffenen Massnahmen zur Bewältigung von Sondersituationen. ◆◆ Überprüfung, ob die Preisgestaltung der angebotenen Verbindlichkeiten und Anlagen das Geschäftsmodell und die Risikostrategie der LLB-Gruppe angemessen berücksichtigt und, sofern dies nicht der Fall ist, die Vorlage eines Plans mit Abhilfemassnahmen. ◆◆ Überprüfung, ob bei den vom Vergütungssystem angebotenen Anreizen das Risiko, das Kapital, die Liquidität sowie die Wahrscheinlichkeit und der Zeitpunkt von Einnahmen berücksichtigt werden. Group Nomination & Compensation Committee Das Group Nomination & Compensation Committee unterstützt den Verwaltungsrat bei der Erfüllung der ihm gesetzlich übertragenen Aufgaben in Bezug auf: ◆◆ die Erarbeitung von Grundsätzen für die Nachfolgeplanung ◆◆ die Auswahl von Bewerbern für die Besetzung frei werdender Stellen in der Gruppenleitung bzw. bei der Vorbereitung von Nominationen für die Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrates, ◆◆ die jährliche Bewertung von Struktur, Grösse, Zusammensetzung und Leistung des Verwaltungsrates und der Gruppenleitung und Empfehlung von Änderungen, sofern nötig, ◆◆ die jährliche Beurteilung der Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Mitglieder des Verwaltungsrates und der Gruppenleitung sowie des jeweiligen Organs in seiner Gesamtheit und Mitteilung der Beurteilung an den Verwaltungsrat und die Gruppenleitung, ◆◆ die Überprüfung des Kurses des Verwaltungsrates bei der Auswahl und Bestellung der Gruppenleitung und Abgabe von Empfehlungen an den Verwaltungsrat, ◆◆ die Erarbeitung eines Vergütungsreglements für das Stammhaus und die LLB-Gruppe, LLB-Geschäftsbericht 2015 ◆◆ die Festlegung der Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Gruppenleitung sowie von anderen Mitarbeitenden, soweit deren Entschädigung gemäss Vergütungsreglement durch den Verwaltungsrat festzulegen ist, ◆◆ die Festlegung der Grundzüge der Personalpolitik. Das Gruppenreglement «Group Nomination & Compensation Committee» regelt die Organisation, die Arbeitsweise, die Kompetenzen und die Aufgaben des Ausschusses, soweit diese nicht zwingend durch Gesetz, Statuten oder Geschäftsordnung vorgegeben sind. Dem Ausschuss gehören an: Name Funktion Hans-Werner Gassner Vorsitz Markus Büchel Mitglied Markus Foser Mitglied Das Group Nomination & Compensation Committee strebt für den Verwaltungsrat sowie die Gruppenleitung in Übereinstimmung mit den geltenden Grundsätzen zur Corporate Governance insbesondere die folgenden Ziele an: ◆◆ Ausgewogene Zusammensetzung unter Berücksichtigung des für die Bank erforderlichen Fachwissens und der jeweiligen persönlichen Eignung ◆◆ Kontinuität durch planmässige Erneuerung und Nachfolge sowie durch angemessene Staffelung der Amtszeiten (keine Gesamterneuerungswahl) ◆◆ Reibungslose Amts- und Funktionsübergabe durch systematische Einführung in die spezifischen Aufgaben in der Bank Das Group Nomination & Compensation Committee stellt einen zweckmässigen und reibungslosen Ablauf für die Wahl bzw. Wiederwahl der Mitglieder des Verwaltungsrates sicher. Es hat insbesondere folgende Aufgaben: ◆◆ Entwicklung von Kriterien für die Selektion, die Zuwahl bzw. ­Wiederwahl von Kandidaten ◆◆ Selektion und Beurteilung von Kandidaten sowie Unterbreitung von Wahlvorschlägen an den Verwaltungsrat zu Handen der Generalversammlung nach Massgabe der entwickelten Kriterien ◆◆ Erarbeitung und Anwendung von Kriterien für die Leistungsbeurteilung des Verwaltungsrates sowie der zur Wiederwahl stehenden Kandidaten ◆◆ Erarbeitung von Nachfolgeplänen und deren periodische Überprüfung sowohl für den Fall des Ablaufs der Mandatsdauer als auch des vorzeitigen Ausscheidens von Mitgliedern ◆◆ Sicherstellung der Weiterbildung der einzelnen Mitglieder ◆◆ Planung der Einführungsphase für Neu-Mitglieder ◆◆ Überprüfung der Praxis bezüglich Alters- und Amtszeit­beschränkungen 81 Corporate Governance Das Group Nomination & Compensation Committee stellt einen zweckmässigen und reibungslosen Ablauf für die Ernennung und Beurteilung der Leistungen von Mitgliedern der Gruppenleitung sicher. Es hat insbesondere folgende Aufgaben: ◆◆ Entwicklung von Kriterien für die Selektion und Ernennung von Kandidaten zu Handen des Verwaltungsrates ◆◆ Selektion und Beurteilung von Kandidaten sowie Unterbreitung von Vorschlägen an den Verwaltungsrat nach Massgabe der ent­ wickelten Kriterien ◆◆ Erarbeitung und Anwendung von Kriterien für die Leistungsbeur­ teilung der Gruppenleitung in corpore sowie der einzelnen Mitglieder ◆◆ Erarbeitung von Nachfolgeplänen und deren periodische Überprüfung sowohl für den Fall des altersbedingten als auch des situativen Ausscheidens von Mitgliedern der Gruppenleitung ◆◆ Sicherstellung der Weiterbildung der Mitglieder der Gruppenleitung ◆◆ Überprüfung der Praxis bezüglich Altersbeschränkungen Das Group Nomination & Compensation Committee stellt einen zweckmässigen und reibungslosen Ablauf für die Ernennung und Beurteilung der Leistung des Leiters Group Internal Audit sicher: ◆◆ Entwicklung von Kriterien für die Selektion und Ernennung von Kandidaten zu Handen des Verwaltungsrates ◆◆ Selektion und Beurteilung von Kandidaten sowie Unterbreitung von Vorschlägen an den Verwaltungsrat nach Massgabe der ent­ wickelten Kriterien ◆◆ Erarbeitung und Anwendung von Kriterien für die Leistungsbeur­ teilung des Leiters Group Internal Audit Die Nominierung von Delegierten in Verwaltungsratsgremien der LLB-Gruppen- und Beteiligungsgesellschaften soll die Durchsetzung der Gruppenstrategie und eine einheitliche Wahrnehmung der LLB-Gruppe nach aussen sicherstellen. Das Group Nomination & Compensation Committee unterbreitet auf Antrag der Gruppenleitung Wahlvorschläge an den Verwaltungsrat zu Handen der jeweiligen Generalversammlung der LLB-Gruppen- und Beteiligungsgesellschaften. Das Group Nomination & Compensation Committee ist für die Erfüllung der im Gruppenreglement «Fit & Proper – Eignungsprüfung von Mitgliedern des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung, vom Leiter Group Internal Audit und von Inhabern von Schlüsselfunktionen» ­definierten Aufgaben zuständig. Das Group Nomination & Compensation Committee hat in Bezug auf die Entschädigungen insbesondere folgende Aufgaben: ◆◆ Ausarbeitung von Empfehlungen sowohl für die Festlegung von Grundsätzen als auch für die Errichtung von Reglementen betreffend die Vergütungspolitik der Mitglieder des Verwaltungsrates, der Gruppenleitung und der übrigen Mitarbeiter der Bank zu Handen des Verwaltungsrates ◆◆ Ausarbeitung von Vorschlägen für die Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates, der Mitglieder der Gruppenleitung und des Leiters Group Internal Audit zu Handen des Verwaltungsrates nach Massgabe bestehender Grundsätze und Reglemente ◆◆ Jährliche Überprüfung des Gruppenreglements «Vergütungsstandards», des gleichnamigen Reglements der LLB AG sowie des Gruppenreglements «Fit & Proper – Eignungsprüfung von Mitgliedern des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung, vom Leiter Group Internal Audit und von Inhabern von Schlüsselfunktionen» zu Handen des Verwaltungsrates ◆◆ jährliche Überprüfung der Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Mitglieder der Gruppenleitung, des Leiters Group Internal Audit und der höheren Führungskräfte im Risiko­ management und Compliance gemäss dem Gruppenreglement «Vergütungsstandards» und dem gleichnamigen Reglement des Stammhauses zu Handen des Verwaltungsrates nach Massgabe bestehender Grundsätze und Reglemente ◆◆ Jährliche Kenntnisnahme der Entschädigungen aller anderen vom Gruppenreglement «Vergütungsstandards» und dem gleichnamigen Reglement des Stammhauses erfassten Mitarbeiter Das Group Nomination & Compensation Committee hat in Bezug auf das strategische Personalmanagement folgende Aufgaben: ◆◆ Festlegung und periodische Überprüfung der Grundzüge der Per­sonalpolitik ◆◆ Überprüfung der Prozesse zur systematischen Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung Strategieausschuss Die Festlegung der Strategie der LLB-Gruppe und deren periodische Überprüfung ist Aufgabe des Verwaltungsrates. Unterstützt wird er dabei vom Strategieausschuss. Dem Ausschuss gehören an: Name Funktion Hans-Werner Gassner Vorsitz Markus Foser Mitglied Gabriela Nagel-Jungo Mitglied LLB-Geschäftsbericht 2015 82 Corporate Governance Vertretung in Stiftungen Hans-Werner Gassner ist Mitglied des Stiftungsrates der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG». Markus Büchel und Markus Foser sind als Arbeitgebervertreter Mitglieder des Stiftungsrates der Personalvorsorgestiftung der Liechtensteinischen Landesbank. 3.5.3 Arbeitsweise des Verwaltungsrates und seiner Ausschüsse Der Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Landesbank AG trifft sich in der Regel monatlich zu seinen ordentlichen Sitzungen. Im Geschäftsjahr 2015 trat er insgesamt zu zehn ordentlichen und zwei ­ausserordentlichen Sitzungen zusammen. Die Sitzungen dauerten zwischen 1.50 und 8.75 Stunden, die Klausurtagung zwei Tage. Diese führte der Verwaltungsrat mit der Gruppenleitung im Anschluss an die ordentliche Sitzung im Juni 2015 durch. Die Klausurtagung wid­ mete sich dem Strategie Review. Der Präsident des Verwaltungsrates lädt zu den Sitzungen ein, so oft es die Geschäfte erfordern, jedoch wenigstens viermal jährlich. Wenn ein Verwaltungsratsmitglied, der Group CEO oder mindestens zwei Mitglieder der Gruppenleitung einen schriftlichen Antrag an den Präsidenten stellen, ruft dieser zeitnah eine Verwaltungsratssitzung ein. Mit der schriftlichen Einladung werden den Mitgliedern mindestens fünf Tage vor dem Sitzungsdatum die Traktandenliste, das ­Protokoll der letzten Sitzung sowie die wesentlichen Unterlagen zugestellt. In zeitkritischen Fällen können Verwaltungsratssitzungen auch unter Einhaltung kürzerer Fristen einberufen werden. Die ­Bestimmung der Dringlichkeit liegt im Ermessen des Präsidenten. Verwaltungsratssitzungen werden vom Präsidenten geleitet. Der Verwaltungsrat ist beschlussfähig, wenn die Mehrheit der Mitglieder anwesend ist. In dringenden Fällen können Beschlüsse auf dem Zirkularweg gefasst werden, wobei alle Verwaltungsratsmitglieder dem Zirkula­ tionsverfahren zustimmen müssen. Die Beschlüsse werden mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Präsidenten. Die Mitglieder des Verwaltungsrates haben ihre persönlichen und geschäftlichen Angelegenheiten so zu regeln, dass tatsächliche oder mögliche Interessenkonflikte so weit als möglich vermieden werden. Sie sind verpflichtet, dem Präsidenten tatsächliche oder mögliche Interessenkonflikte mitzuteilen. Dies gilt ungeachtet dessen, ob die tatsächlichen oder möglichen Interessenkonflikte genereller Art sind oder im Zusammenhang mit einer in einer Sitzung zu diskutierenden Angelegenheit stehen. Der Verwaltungsrat entscheidet, ob ein Ausstandsgrund vorliegt. Im Falle eines Ausstandsgrundes darf der Betroffene weder bei der Beratung noch bei der Abstimmung zum entsprechenden Geschäft anwesend sein. Der Betroffene hat vor Verlassen des Gremiums das Recht, sich zu äussern. Der Verwaltungsrat überprüft jährlich sowohl seine eigene Leistung als auch jene der Ausschüsse. Mit dieser Überprüfung wird festgestellt, ob der Verwaltungsrat und die Ausschüsse angemessen funk­ tionieren. Die Ergebnisse der Selbstbeurteilung werden schriftlich festgehalten. Im September 2015 beurteilte der Verwaltungsrat seine eigenen Leistungen im Rahmen einer Selbstevaluation. Ebenso führten das Group Audit & Risk Committee und das Group Nomination & Compensation Committee eine Selbstbeurteilung durch. Die Ergebnisse der Selbstevaluationen zeigten die hohe Qualität der Arbeit im Verwaltungsrat und in seinen Ausschüssen auf. Die Mitglieder des Group Audit Committee treffen sich mindestens viermal jährlich zu ordentlichen Sitzungen. Diese werden vom Vorsitzenden einberufen. Vor jeder Sitzung erstellt er eine Traktandenliste, die den Sitzungsteilnehmern zusammen mit den notwendigen Unterlagen und dem Protokoll der letzten Sitzung mindestens fünf Tage vor dem Sitzungsdatum zuzustellen sind. Die Mitglieder des Group Audit Committee, die externe Revision, der Leiter Group Internal Audit und die Vorsitzenden der Group Risk Committees können beim Vorsitzenden des Group Audit Committee die Einberufung von ausserordentlichen Sitzungen beantragen. Das Group Audit Committee kann zur Behandlung spezifischer Themen auch weitere Personen wie Mitglieder der Gruppenleitung, andere Mitarbeitende von Gesellschaften der LLB-Gruppe, Vertreter der externen Revision, Mitarbeitende von Datum Sitzung Anwesenheit 07. Januar 2015 ausserordentliche alle, mit Ausnahme von Patrizia Holenstein Dauer in h 1.50 19. Januar 2015 ausserordentliche alle 5.00 26. Februar 2015 ordentliche alle 6.75 31. März 2015 ordentliche alle 5.25 30. April 2015 ordentliche alle 4.25 27. Mai 2015 ordentliche alle 4.00 23. / 24. Juni 2015 Klausurtagung alle 15.00 20. August 2015 ordentliche alle 4.00 22. September 2015 ordentliche alle 7.50 27. Oktober 2015 ordentliche alle 8.75 24. November 2015 ordentliche alle 6.50 17. Dezember 2015 ordentliche alle 3.50 LLB-Geschäftsbericht 2015 83 Corporate Governance Group Internal Audit oder externe Berater einladen. Der Group CEO, der Group CFO sowie der Leiter Group Internal Audit nehmen üblicherweise mit beratender Stimme an den Sitzungen teil. Die anderen ­Mitglieder des Verwaltungsrates haben das Recht, an den Sitzung teilzunehmen. Die Mitglieder des Group Risk Committee treffen sich mindestens viermal jährlich zu ordentlichen Sitzungen. Diese werden vom Vor­ sitzenden einberufen. Vor jeder Sitzung erstellt er eine Traktandenliste, die den Sitzungsteilnehmern zusammen mit den notwendigen Unterlagen und dem Protokoll der letzten Sitzung mindestens fünf Tage vor dem Sitzungsdatum zuzustellen sind. Die Mitglieder des Group Risk Committee, die externe Revision, der Leiter Group Internal Audit und die Vorsitzenden der Group Risk Committees können beim Vorsitzenden des Group Risk Committee die Einberufung von ausserordentlichen Sitzungen beantragen. Das Group Risk Committee kann zur Behandlung spezifischer Themen auch weitere Personen wie Mitglieder der Gruppenleitung, die Vorsitzenden der Group Risk Committees der LLB-Gruppe, andere Mitarbeitende von Gesellschaften der LLB-Gruppe, Vertreter der externen Revision oder externe Berater einladen. Der Group CEO, der Group CFO sowie der Leiter Group Internal Audit nehmen üblicherweise mit beratender Stimme an den Sitzungen teil. Die anderen Mitglieder des Verwaltungsrates haben das Recht, an den Sitzungen teilzunehmen. Das bislang kombinierte Group Audit & Risk Committee wurde ­aufgrund der gesetzlichen Erfordernisse in Bezug auf Basel III per 17. Dezember 2015 in zwei Ausschüsse aufgeteilt: Group Audit Committee und Group Risk Committee. Im Geschäftsjahr 2015 fanden sechs ordentliche Sitzungen des kombinierten Group Audit & Risk Committee statt. Im Geschäftsjahr wurden keine externen Experten beigezogen. Datum Anwesenheit 24. Februar 2015 alle Dauer in h 05. Mai 2015 alle 7.75 16. Juni 2015 alle 3.50 18. August 2015 alle 6.25 30. Oktober 2015 alle 6.00 15. Dezember 2015 alle 6.25 7.25 Das Group Audit & Risk Committee führte im Oktober 2015 eine Selbstevaluation seiner Organisation und Arbeitsweise, insbesondere in Bezug auf Unabhängigkeit, Fachwissen und durchgeführte Tätigkeiten, durch. Das Ergebnis zeigte insgesamt ein sehr positives Bild. Das Group Nomination & Compensation Committee tagt, so oft es die Geschäfte erfordern, mindestens jedoch zweimal pro Jahr. Die Sitzungen werden vom Vorsitzenden einberufen. Vor jeder Sitzung erstellt er eine Traktandenliste, die den Sitzungsteilnehmern zusammen mit den notwendigen Unterlagen frühzeitig zugeht. 2015 fanden vier Sitzungen statt, an denen alle Ausschussmitglieder anwesend waren. Datum Anwesenheit 30. Januar 2015 alle Dauer in h 2.50 12. Mai 2015 alle 1.25 31. August 2015 alle 4.00 23. November 2015 alle 2.00 Sitzungsthemen waren: ◆◆ Wiederwahl des VR-Präsidenten und von drei Mitgliedern, ◆◆ Beurteilung der Zielerreichung 2014 der Mitglieder der Gruppen­ leitung und des Leiters Group Internal Audit, ◆◆ Festlegung der fixen und variablen Vergütung der Mitglieder der Gruppenleitung und des Leiters Group Internal Audit nach Mass­ gabe bestehender Grundsätze und Reglemente zuhanden des Verwaltungsrates, ◆◆ Festlegung der fixen Vergütung des Verwaltungsrates, ◆◆ Festlegung der Ziele 2015 für die Mitglieder der Gruppenleitung und den Leiter Group Internal Audit, ◆◆ Überprüfung der Vergütung höherer Führungskräfte im Risiko­ management und Compliance sowie der anderen vom Reglement «Vergütungsstandards» betroffenen Personen, ◆◆ Überprüfung der Einhaltung des Gruppenreglements «Vergü­ tungsstandards» und des Reglements «Vergütungsstandards für­ die ­LLB AG», ◆◆ Überprüfung des Anpassungsbedarfs des Reglements für das Group Nomination & Compensation Committee, ◆◆ Überprüfung des Anpassungsbedarfs beim Gruppenreglement «Vergütungsstandards» und beim Reglement «Vergütungsstandards für die LLB AG» sowie des Gruppenreglments «Fit & Proper – Eignungsprüfung von Mitgliedern des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung, vom Leiter Group Internal Audit und von Inhabern von Schlüsselfunktionen», ◆◆ Besprechung des Lohnvergleichs von Towers Watson, ◆◆ Review der HR-Strategie, ◆◆ Besprechung der Nachfolgeplanung für den Verwaltungsrat und die Gruppenleitung, ◆◆ Erstellung des Konzepts für die Weiterbildung der Mitglieder des Verwaltungsrates und Festlegung der Weiterbildungsthemen für 2016, ◆◆ Besprechung des Konzepts der Nachwuchsförderung ◆◆ Neudesign Vergütungsbericht. Das Group Nomination & Compensation Committee nimmt ausschliesslich vorbereitende bzw. beratende Aufgaben für den Verwaltungsrat wahr. Der Vorsitzende erstattet dem Verwaltungsrat jeweils an dessen nächster Sitzung Bericht und legt diesem Anträge zur Entscheidung vor. Das Group Nomination & Compensation Committee kann zur Behandlung spezifischer Themen auch weitere Personen wie den Leiter Group Human Resources, Vertreter der externen Revision oder externe Berater einladen. Der Group CEO nimmt in der Regel mit beratender Stimme an den Sitzungen des Group Nomination & ­ Compensation Committees teil; jedoch mit Ausnahme derjenigen, LLB-Geschäftsbericht 2015 84 Corporate Governance an denen insbesondere Themen besprochen werden, die den Verwaltungsrat selbst, den Geschäftsbereich Group Internal Audit oder die Beurteilung der Leistung des Group CEO und der Festlegung seiner Vergütung betreffen. Im Geschäftsjahr 2015 nahmen der Group CEO und der Leiter Group Human Resources zu ausgewählten Themen an allen Sitzungen teil. Das Group Nomination & Compensation Committee führte im Mai 2015 eine Selbstevaluation durch. Diese zeigte insgesamt ein sehr ­positives Bild. Der Strategieausschuss tagte 2015 dreimal und befasste sich insbesondere mit der Erarbeitung der Strategie StepUp2020. Ein erster ausführlicher Strategie Review mit dem Gesamtverwaltungsrat und der Gruppenleitung fand an der Klausurtagung vom 23. Juni 2015 statt (siehe Kapitel «Strategie und Organisation», Seite 15). Datum Anwesenheit 24. April 2015 alle Dauer in h 2.00 21. Mai 2015 alle 2.00 29. Mai 2015 alle 2.00 In den Ausschüssen werden Beschlüsse mit der absoluten Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Zur Beschlussfähigkeit bedarf es der Anwesenheit von mehr als der Hälfte der Mitglieder. Stimmberechtigt sind nur die Mitglieder der Ausschüsse. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende. Die Behandlung der Traktanden und insbesondere die gefassten Beschlüsse werden protokolliert. Die Protokolle werden den Sitzungsteilnehmern und den Mitgliedern des Verwaltungsrates zugestellt. Die Vorsitzenden der Ausschüsse erstatten dem Gesamtverwaltungsrat an dessen nächster Sitzung Bericht über die Traktanden, die sie an ihrer letzten Ausschusssitzung behandelt haben, und unterbreiten ihm diejenigen Punkte, über die Beschluss gefasst werden muss. Zudem legen sie dem Gesamtverwaltungsrat einmal pro Jahr Rechenschaft über die Tätigkeit der Ausschüsse ab. 3.6 Kompetenzregelung Dem Verwaltungsrat obliegen die Oberleitung, Aufsicht und Kontrolle der LLB-Gruppe. Ihm kommt die oberste Verantwortung für den Erfolg der LLB-Gruppe sowie für die Erzielung von nachhaltigem Wert für die Aktionäre und Mitarbeitenden zu. Er entscheidet in Absprache mit dem Group CEO über die Strategie der LLB-Gruppe und nimmt in letzter Instanz die Überwachung der Geschäftsführung wahr. Er überwacht zudem die Einhaltung der Bestimmungen der anwendbaren Rechtsvorschriften und Regularien. Der Verwaltungsrat entscheidet auf Antrag der Gruppenleitung über die zur Umsetzung der Strategie notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen. Im Rahmen der in den Statuten aufgeführten Pflichten und Befugnissen kommen dem Verwaltungsrat insbesondere die nachfolgenden Aufgaben zu: ◆◆ Festlegung der Führungspolitik, ◆◆ Festlegung der Strategie der LLB-Gruppe und deren periodische Überprüfung, LLB-Geschäftsbericht 2015 ◆◆ Beschlussfassung über alle Anträge zuhanden der Generalver­sammlung, ◆◆ Erlass eines Reglements betreffend Group Internal Audit, Behandlung der Berichte von Group Internal Audit und externer Prüfgesellschaft, Abnahme der Berichterstattung über diesbezügliche Massnahmen sowie Überwachung der Umsetzung derselben, ◆◆ Entscheid über den Einstieg der LLB-Gruppe in wichtige neue Geschäftsbereiche sowie den Ausstieg aus bestehenden wichtigen Geschäftsbereichen, ◆◆ Entscheid über die Übernahme und den Verkauf von Beteiligungen an anderen Unternehmungen, über die Gründung und Liquidation von LLB-Gruppengesellschaften sowie die Nominierung ihrer Verwaltungsräte, ◆◆ Entscheid über die Errichtung und Aufhebung von Geschäftsstellen, Zweigniederlassungen und Repräsentanzen, ◆◆ Entscheid über die Anhebung von Prozessen mit Streitwerten über CHF 10 Mio. sowie den Abschluss von gerichtlichen und ausser­ gerichtlichen Vergleichen in Höhe von über CHF 10 Mio., ◆◆ Genehmigung aller Angelegenheiten und Geschäftsentscheidungen, welche die vom Verwaltungsrat delegierten Kompetenzen übersteigen, ◆◆ Entscheidung über die Ausübung von nebenberuflichen Tätigkeiten durch Mitglieder der Gruppenleitung sowie Mitarbeitende von Group Internal Audit. In Bezug auf die Organisation der Geschäftstätigkeit und den in ­diesem Zusammenhang erforderlichen Erlass von Regelwerken und Anweisungen ist der Verwaltungsrat insbesondere verantwortlich für: ◆◆ die regelmässige Überprüfung der Governance-Prinzipien und der in der Geschäftsordnung festgelegten Führungsstrukturen, ◆◆ den Erlass von Reglementen für das Stammhaus sowie von Reglementen mit gruppenweiter Verbindlichkeit unter Vorbehalt des ­jeweiligen lokal anwendbaren Rechts, ◆◆ die Überwachung der internen Kontrolle und den Erlass eines Reglements betreffend dieser Funktion, ◆◆ die Ernennung und Abberufung des Group CEO, seines Stellvertreters, der anderen Mitglieder der Gruppenleitung und des Leiters Group Internal Audit sowie Regelung der Stellvertretungen, Überprüfung ihrer Leistung und Planung der Nachfolge, ◆◆ die Aufsicht über den Group CEO und die anderen Mitglieder der Gruppenleitung in Bezug auf die Befolgung der Rechtsvorschriften, Statuten und Regelwerke sowie die wirtschaftliche Entwicklung der LLB-Gruppe, ◆◆ die Ernennung der Ausschussmitglieder aus seiner Mitte und die Bestimmung des Vorsitzenden, ◆◆ die Regelung der Vergütungsgrundsätze in der LLB-Gruppe. In Bezug auf die oberste Verantwortung für die Ausgestaltung des Rechnungswesens, der Finanzkontrolle und der Finanzplanung hat der Verwaltungsrat insbesondere die folgenden Aufgaben: 85 Corporate Governance ◆◆ Genehmigung der anwendbaren Rechnungslegungsstandards, ◆◆ Genehmigung der Mittelfristplanung und Budgetierung, ◆◆ Erstellung des Geschäftsberichtes und des konsolidierten Geschäftsberichtes, ◆◆ Genehmigung des konsolidierten Halbjahresabschlusses, ◆◆ Sicherstellung einer regelmässigen Berichterstattung über den ­Geschäftsgang und besondere Ereignisse; inklusive vierteljähr­licher Abnahme kommentierter Berichterstattungen betreffend Geschäftsgang, Ertragslage, Bilanzentwicklung, Liquidität und Eigenkapitalerfordernisse, ◆◆ Festlegung der Ausgabenkompetenzen. In Bezug auf die oberste Verantwortung betreffend Risikomanagement hat der Verwaltungsrat insbesondere die folgenden Aufgaben: ◆◆ Festhalten der Strategien und Grundsätze der Risikopolitik der LLB-Gruppe in Gruppenreglementen und jährliche Überprüfung derselben, ◆◆ Erlass von Reglementen über die Grundzüge des Risikomanagements, Festlegung des Risikoappetits, der Risikokontrolle sowie der Zuständigkeit und der Verfahren für die Bewilligung von risiko­ behafteten Geschäften, wobei insbesondere Zins-, Kredit-, Liquiditäts-, Marktpreis- und operationelle Risiken sowie Rechts- und Reputationsrisiken identifiziert, gesteuert, begrenzt und überwacht werden müssen sowie deren jährliche Überprüfung, ◆◆ Festlegung von Kreditkompetenzen und Regelung von Organkre­ diten und Personalgeschäften, Beschlussfassung über Grossengagements inklusive Klumpenrisiken, ◆◆ Beurteilung der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, ◆◆ mindestens jährliche Festlegung von Gesamtpositions- und Einzellimiten, ◆◆ vierteljährliche Abnahme kommentierter Berichterstattungen hinsichtlich der Risikolage, ◆◆ Sicherstellung der zeitnahen Beschaffung von Informationen bei unmittelbar drohenden Risiken und Verlusten mit bedeutender Tragweite, ◆◆ Erlass von Verhaltensregeln für Mitarbeitende und Organe der LLB-Gruppe in Bezug auf den Umgang mit Interessenkonflikten und von Vorgaben zur Verhinderung der Verwendung vertraulicher Informationen. Die Gruppenleitung übernimmt unter Leitung des Group CEO die ­Führungsverantwortung für die LLB-Gruppe. Sie besteht aus sechs Mitgliedern, den drei Leitern der Marktdivisionen Retail & Corporate Banking, Private Banking und Institutional Clients sowie dem Group CFO, dem Group COO und dem Group CEO. Die Gruppenleitung tagt so oft es die Geschäfte erfordern, mindestens einmal pro Monat. Das Geschäft der LLB-Gruppe wird im Rahmen der drei marktorientierten Divisionen Retail & Corporate Banking, Private Banking und Institutional Clients sowie der Shared Service-Funktionen Group CFO und Group COO betrieben. Für die operative Führung der Divisionen sind die Divisionsleiter zuständig. Die Leiter der marktorientierten Divisionen sind für die übergreifende Zusammenarbeit ihrer Geschäftsbereiche verantwortlich und ­repräsen­tieren die LLB-Gruppe gegenüber der Öffentlichkeit und anderen Anspruchsgruppen in den für sie relevanten Märkten beziehungsweise gegenüber den relevanten Kundengruppen. Sie implementieren und koordinieren gemeinsam mit den Leitern der Divisionen Group CFO und Group COO und den Leitern der Geschäftsbereiche die Strategie ihrer Division. Die Leiter der Divisionen schaffen die organisatorischen Voraussetzungen, um die der Division zugeteilten Geschäftsbereiche über alle LLB-Gruppengesellschaften hinweg zu führen. Sie koordinieren untereinander aktiv sämtliche Geschäftstätigkeiten. Die Gruppenleitung erlässt unter Berücksichtigung des lokalen Rechts die für den Betrieb und die Führung der Divisionen notwendigen Regelwerke, sofern die entsprechende Kompetenz nicht beim Verwaltungsrat liegt. Die Regelwerke können für einzelne oder mehrere Divisionen bzw. LLB-Gruppengesellschaften unmittelbar verbindlich sein. Zusätzlich zu den in den Statuten aufgeführten Pflichten und Befugnissen kommen der Gruppenleitung insbesondere folgende Auf­ gaben zu: ◆◆ Umsetzung der Beschlüsse des Verwaltungsrates und seiner Ausschüsse, ◆◆ Unterbreitung von Vorschlägen an den Verwaltungsrat und die zuständigen Ausschüsse, welche die Organisation der Geschäftstätigkeit im Allgemeinen zum Gegenstand haben, sowie von Anträgen für einzelne Geschäfte, soweit diese die Kompetenzen der Gruppenleitung übersteigen, insbesondere betreffend ◆◆ Festsetzung und periodische Überprüfung der Strategie der LLB-Gruppe sowie Bestimmung der Ressourcen zur Umsetzung der Strategie und zur Erreichung der Unternehmensziele, ◆◆ Beteiligungen, Gruppengesellschaften, Geschäftsstellen, Zweigniederlassungen und Repräsentanzen, ◆◆ Mittelfristplanung, ◆◆ jährliches Kosten- und Ertragsbudget, ◆◆ finanzielle Berichterstattung und Geschäftsberichte. ◆◆ Implementierung einer effizienten Aufbau- und Ablauforganisa­tion sowie eines wirkungsvollen internen Kontrollsystems zur Ver­ meidung und Limitierung von Risiken aller Art, ◆◆ Umsetzung und Überprüfung der Einhaltung der vom Verwaltungsrat genehmigten Risikopolitik, ◆◆ Aktive Beteiligung an der Steuerung aller wesentlichen Risiken, ­Beteiligung an der Bewertung der Vermögenswerte sowie an der Verwendung externer Bonitätsbeurteilungen und interner Modelle hinsichtlich wesentlicher Risiken, ◆◆ Besetzung der Risk Committees, ◆◆ Umfassende Berichterstattung an den Verwaltungsrat über die ­Risikolage gemäss den Vorgaben der Risikopolitik, ◆◆ Ernennung von Personen (ausgenommen sind die Mitarbeitenden von Group Internal Audit), welche für das Stammhaus das Zeichnungsrecht ausüben können, LLB-Geschäftsbericht 2015 86 Corporate Governance ◆◆ regelmässige Berichterstattung an den Verwaltungsrat, an dessen Ausschüsse und insbesondere an den Präsidenten über den Geschäftsgang und besondere Ereignisse, ◆◆ Erlass von Regelwerken für die Geschäftsführung der LLB-Gruppe, ◆◆ Koordination des Produktangebots der LLB-Gruppe sowie Ab­ stimmung der Preis- und Konditionenpolitik für die angebotenen ­Produkte und Dienstleistungen, ◆◆ Entscheid über den Abschluss von Zusammenarbeitsverträgen und Partnerschaftsverträgen sowie über den Beitritt zu Berufsverbänden, ◆◆ Befugnis, im Einzelfall Personal- und Sachaufwand bis zu CHF 1 Mio. und unter vorgängiger Orientierung des Verwaltungsratspräsidenten Investitionen bis zu CHF 3 Mio. ausserhalb des durch den Verwaltungsrat verabschiedeten Budgets zu genehmigen, wobei der Präsident über die allfällige Vorlage an den Verwaltungsrat entscheidet, ◆◆ laufende Überwachung der Entwicklungen in den Divisionen und Geschäftsbereichen sowie Einleitung von Massnahmen zur Problembehandlung, ◆◆ laufende Überwachung der Finanzberichterstattung, ◆◆ Festlegung von Zielen für die Geschäftstätigkeit und den Geschäftsgang in Ausführung der vom Verwaltungsrat genehmigten Strategie und damit einhergehend Sicherstellung, dass Entscheidungen in hoher Qualität und zeitgerecht getroffen werden, sowie Überwachung der Umsetzung von getroffenen Entscheidungen, ◆◆ Sicherstellung, dass ihre Zielvorgaben mit den Zielsetzungen der Geschäftstätigkeit und dem Geschäftsgang der LLB-Gruppe in Einklang stehen. Der Group CEO ist die höchste geschäftsleitende Führungsinstanz in der LLB-Gruppe und dafür verantwortlich und rechenschaftspflichtig. Der Group CEO hat insbesondere die Gesamtverantwortung für die Entwicklung der vom Verwaltungsrat genehmigten Strategie der LLB-Gruppe und der Divisionen sowie, in Abstimmung mit der Gruppenleitung, für die Umsetzung der genehmigten Strategie. Er vertritt die Gruppenleitung gegenüber dem Verwaltungsrat und gegen aussen. Der Group CEO ◆◆ stellt die kohärente Leitung und Entwicklung der LLB-Gruppe sowie die Durchsetzung der vom Verwaltungsrat festgesetzten und perio­ disch überprüften Strategie sicher ◆◆ setzt Ziele für die Geschäftstätigkeit und den Geschäftsgang ◆◆ stellt sicher, dass Entscheidungen in hoher Qualität und zeit­ gerecht getroffen werden ◆◆ stellt sicher, dass die Zielvorgaben der Mitglieder der Gruppen­ leitung mit den Zielsetzungen der Geschäftstätigkeit im Einklang stehen ◆◆ unterbreitet dem Verwaltungsrat Empfehlungen betreffend Ver­ gütungsprinzipien in der LLB-Gruppe ◆◆ überwacht die Umsetzung von getroffenen Entscheidungen LLB-Geschäftsbericht 2015 ◆◆ überwacht die Ausführung der Beschlüsse des Verwaltungsrates und seiner Ausschüsse ◆◆ ist in Abstimmung mit dem Verwaltungsratspräsidenten für die konkrete Planung der Nachfolge auf Gruppenleitungsebene zuständig und unterbreitet dem Verwaltungsrat Vorschläge zur Nomination von Gruppenleitungsmitgliedern mit Ausnahme des Group CEO. 3.7 Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Gruppenleitung Der Präsident des Verwaltungsrates wird über die Traktandenliste der Gruppenleitungssitzungen informiert und erhält die Protokolle. Er nimmt bei Bedarf mit beratender Stimme an deren Sitzungen teil. Zweck ist die gegenseitige Information und die Meinungsbildung über wichtige Themen. Die Berichterstattung der Gruppenleitung an den Verwaltungsrat, die jeweils zuständigen Ausschüsse des Verwaltungsrates und insbesondere den Präsidenten erfolgt grundsätzlich durch den Group CEO. Die Mitglieder der Gruppenleitung sind für die angemessene Berichterstattung an den Group CEO zu Handen des Verwaltungsrates besorgt. Dieser stellt sicher, dass der Verwaltungsratspräsident und der Verwaltungsrat bzw. dessen Ausschüsse zeitgerecht sowie in angemessener Art und Weise informiert werden. Der Group CEO berichtet dem Verwaltungsrat regelmässig über die aktuelle Geschäftsentwicklung und über wichtige Geschäftsangelegenheiten einschliesslich aller Themen, welche in den Aufgaben- und Verantwortungsbereich des Verwaltungsrates fallen. Der Group CEO nimmt in der Regel, und zwar mit beratender Stimme, an den Sitzungen des Verwaltungsrates teil, informiert diesen über den Geschäftsgang sowie über besondere Ereignisse und steht für die Erteilung von Auskünften zur Verfügung. Der Group CFO berichtet dem Verwaltungsrat regelmässig über den Bereich Finanzen und Risikomanagement sowie die ordnungsgemässe Umsetzung der Risikopolitik. Die übrigen Mitglieder der Gruppenleitung sind bei den sie betreffenden Traktanden vertreten. Der Group CEO und der Group CFO nehmen in der Regel mit beratender Stimme an den Sitzungen des Group Audit Committee und des Group Risk Committee teil. Der Group CEO informiert den Präsidenten des Verwaltungsrates bei Bedarf auch ausserhalb der Sitzungen des Vewaltungsrates über den Geschäftsgang und besondere Ereignisse. Der Präsident hat den Verwaltungsrat über wichtige Ereignisse zu informieren. Jedes Mitglied des Verwaltungsrates kann in den Sitzungen Auskunft über sämtliche Angelegenheiten der LLB-Gruppe verlangen. Auch ausserhalb der Sitzungen kann jedes Mitglied des Verwaltungsrates von den Mitgliedern der Gruppenleitung Auskunft über den Geschäftsgang und – mit Ermächtigung des Präsidenten des Verwaltungsrates – auch über einzelne Geschäftsvorfälle verlangen. Interne Steuerung und Kontrolle Die LLB-Gruppe verfügt für die Banksteuerung über standardisierte Systeme. Daraus werden quantitative und qualitative Daten für die 87 Corporate Governance Gruppenleitung sowie in konzentrierter Form für den Verwaltungsrat erzeugt. Der Verwaltungsrat kann sich dadurch ein Bild über die massgeblichen Entwicklungen – wie Geschäftsgang, Ertragslage, Budget­ ausnützung, Bilanzentwicklung, Liquidität, Risikolage und Erfüllung der Eigenkapitalerfordernisse – machen. Vierteljährlich nimmt der Verwaltungsrat die kommentierten Berichterstattungen zu Finanzen und Risikomanagement ab. Zur Ausübung seiner Aufsichts- und Kontrollfunktion steht dem Verwaltungsrat zusätzlich der Geschäftsbereich Group Internal Audit zur Seite. Dieser ist direkt dem Präsidenten des Verwaltungsrates unterstellt. Group Internal Audit ist unabhängig in seiner Berichterstattung und untersteht fachlich keinem Weisungsrecht oder sonstigen Beschränkungen. Es hat ein uneingeschränktes Informations- und Akteneinsichtsrecht innerhalb der LLB-Gruppe. Group Internal Audit nimmt bei allen konsolidierungspflichtigen Gesellschaften der Gruppe die Funktion der internen Revision wahr und liefert dem Verwaltungsrat respektive dem jeweiligen Verwaltungsrat der Gruppengesellschaft die Entscheidungsgrundlagen zur Beurteilung, ob ein wirk­ sames internes Kontrollsystem besteht und die Risiken angemessen überwacht werden. Group Internal Audit beurteilt unabhängig, ob­ jektiv und systematisch: ◆◆ Wirksamkeit der Prozesse zur Definition der Strategien und Grundsätze der Risikopolitik sowie die allgemeine Einhaltung der genehmigten Strategie, ◆◆ Wirksamkeit der Governance-Prozesse, ◆◆ Wirksamkeit des Risikomanagements, einschliesslich der Beurteilung, ob die Risiken adäquat identifiziert und bewirtschaftet werden, ◆◆ Wirksamkeit der internen Kontrollen, insbesondere, ob diese im Verhältnis zu den eingegangenen Risiken angemessen sind, ◆◆ gegebenenfalls die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Mass­ nahmen zur Risikoreduktion oder -verminderung, ◆◆ Zuverlässigkeit und Vollständigkeit von finanziellen und operationellen Informationen (das heisst, ob Aktivitäten richtig und vollständig erfasst sind) sowie die Qualität der zugrundeliegenden Daten und Modelle, ◆◆ Einhaltung von rechtlichen und regulatorischen Anforderungen sowie von internen Regelwerken und Verträgen. Pflichten und Befugnisse von Group Internal Audit sind in einem besonderen Reglement festgelegt. Die Planung der jährlichen Prüfungen erfolgt aufgrund der Beurteilung der Risiken und Kontrollen und orien­ tiert sich bei der langfristigen Abdeckung an einem Prüfinventar. Zur Vermeidung von Doppelspurigkeiten und zur Optimierung der Kontrolle werden die Prüfungspläne mit der gesetzlichen Revisionsstelle abgestimmt. Der kurzfristige Prüfungsplan sowie der Personalbedarfsplan werden vom Group Audit Committee begutachtet und dem Verwaltungsrat zur Genehmigung vorgelegt. Die Ergebnisse jeder Prüfung werden in einem schriftlichen Revi­ sionsbericht festgehalten. Die Revisionsberichte des Stammhauses und aller LLB-Gruppengesellschaften werden dem Präsidenten des Verwaltungsrates, den Mitgliedern des Group Audit Committee und des Group Risk Committee, der Gruppenleitung, dem Leiter Group Credit & Risk Management sowie der externen Revisionsgesellschaft zugestellt. Der Leiter Group Internal Audit erstellt vierteljährlich eine Berichterstattung zuhanden des Group Audit Committee und der Gruppenleitung sowie jährlich einen schriftlichen Tätigkeitsbericht zuhanden des Verwaltungsrates. Bei besonderen Feststellungen, welche aufgrund ihrer Priorität keinen Aufschub erlauben, informiert der Leiter Group Internal Audit umgehend den Präsidenten des Ver­ waltungsrates. Group Internal Audit überwacht ausserdem in regelmässigen Abständen die Behebung der festgestellten Mängel sowie die Umsetzung der Empfehlungen und berichtet dem Group Audit Committee darüber. Risikomanagement Der proaktive Umgang mit Risiken ist ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie und stellt die Risikotragfähigkeit der LLB-Gruppe sicher. Diese misst einem proaktiven und ganzheitlichen Chancen- / ­ Risikomanagement einen hohen Stellenwert bei. Im Rahmen der ­Risikopolitik erlässt der Verwaltungsrat Richtlinien und Reglemente über die Grundsätze des Risikomanagements und setzt so qualitative und quantitative Standards zur Risikoverantwortung, zum Risiko­ management sowie zur Risikolimitierung und Risikokontrolle. Die LLB-Gruppe bewirtschaftet Risiken nach strategischen Vorgaben. Zur Bewertung und Steuerung von Risiken werden detaillierte, qualitative und quantitative Standards für Risikoverantwortung, ­Risikomanagement und Risikokontrolle verwendet. Mit dem sogenannten «Internal Capital Adequacy Assessment Process» (ICAAP) wird sichergestellt, dass stets genügend Eigenkapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken vorhanden ist. Das Risikomanagement ist bestrebt, eine gruppenweit einheitliche Risikokultur und -betrachtung zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Dadurch wird die Grundlage für ein angemessenes Risiko-Ertrags-­ Profil und für eine optimale Kapitalallokation gelegt. Das Group Risk Committee lädt die Vorsitzenden der Group Risk Committees zur quartalsweisen Besprechung des Risikostatus ein. Deren Berichte werden halbjährlich zu einem Gesamtrisikoreport der LLB-Gruppe zusammengefasst, welcher vom Verwaltungsrat behandelt wird. Weitere Angaben zum Risikomanagement finden sich im Anhang zur konso­ lidierten Jahresrechnung der LLB-Gruppe auf den Seiten 166 bis 188. Compliance Die Mitarbeitenden der LLB-Gruppe sind zur Compliance verpflichtet − das heisst zur Einhaltung aller gesetzlichen, regulatorischen und internen Vorschriften sowie zur Beachtung von marktüblichen Standards und Standesregeln. Die Compliance-Funktionen in der LLB-Gruppe erstatten dem Verwaltungsrat jährlich schriftlich Bericht über ihre­ ­Tätigkeiten, Feststellungen und die getroffenen Massnahmen (siehe Kapitel «Regulatorische Vorgaben und Entwicklungen», Seite 59). LLB-Geschäftsbericht 2015 88 Corporate Governance 4 Gruppenleitung 4.1 Mitglieder Name Jahrgang Nationalität Funktion / Zuständigkeitsbereich Eintritt in die Gruppenleitung Roland Matt 1970 FL Group Chief Executive Officer 2009 2011 Urs Müller 1962 FL / CH Leiter Institutional Clients Stellvertreter des Group Chief Executive Officer Gabriel Brenna 1973 CH / I Leiter Private Banking 2012 Heinz Knecht 1953 CH Leiter Retail & Corporate Banking 2012 Kurt Mäder 1962 CH Group Chief Operating Officer 2009 Christoph Reich 1974 CH Group Chief Financial Officer 2012 Die Organisationsstruktur der LLB-Gruppe ist konsequent nach den Kunden- und Marktbedürfnissen ausgerichtet. Dazu bestehen auf Gruppenführungsebene die Marktdivisionen Retail & Corporate Banking (Heinz Knecht), Private Banking (Gabriel Brenna) sowie Institu­ tional Clients (Urs Müller). Ebenfalls zur Gruppenführungsebene gehören der Group Chief Financial Officer (Christoph Reich) sowie der Group Chief Operating Officer (Kurt Mäder). Gemeinsam mit dem Group Chief Executive Officer (Roland Matt) besteht die Gruppen­ leitung aus sechs Mitgliedern. Weitere Funktionen: ◆◆ Vorstandsmitglied der Liechtensteinischen Industrieund Handelskammer ◆◆ Vorstandsmitglied des Liechtensteinischen Bankenverbandes ◆◆ Mitglied des Stiftungsrates der Personalvorsorgestiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG ◆◆ Präsident des Stiftungsrates der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG» Urs Müller Roland Matt Ausbildung: ◆◆ Betriebsökonom FH, 1995 ◆◆ Eidg. dipl. Finanzanalytiker und Vermögensverwalter, 1999 ◆◆ Eidg. dipl. Finanz- und Anlageexperte, 2002 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Leiter Research bei der VP Bank AG, Vaduz, 1999 ◆◆ Bereichsleiter Asset Management bei der VP Bank AG, Vaduz, 2000 – 2001 ◆◆ Projektleiter Family Office bei der VP Bank AG, Vaduz, 2002 Liechtensteinische Landesbank: Bereichsleiter Investment Services, 2002 – 2006 Leiter der Geschäftseinheit Kunden Inland, 2007 – 2008 Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung, seit 2009 Leiter der Geschäftsfelder Markt Inland und Markt Institutionelle, 2009 bis März 2011 ◆◆ Leiter des Geschäftsfeldes Markt International, April 2011 bis 15. Januar 2012 ◆◆ Stellvertretender Vorsitzender der Gruppen- und Geschäftsleitung, April 2011 bis 15. Januar 2012 ◆◆ Group Chief Executive Officer, seit 16. Januar 2012 ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ LLB-Geschäftsbericht 2015 Ausbildung: ◆◆ Lizenziat der Rechtswissenschaften an der Hochschule St. Gallen, 1993 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Auditor am Bezirksgericht Unterrheintal und ausserordentlicher Gerichtsschreiber am Bezirksgericht Oberrheintal, 1993 – 1995 Liechtensteinische Landesbank: ◆◆ Rechtskonsulent, 1995 – 1998 ◆◆ Bereichsleiter Recht / Compliance, 1998 – 2006 ◆◆ Leiter der Geschäftseinheit Institutionelle Kunden, 2007 bis April 2011 ◆◆ Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung, seit April 2011 ◆◆ Leiter der Geschäftsfelder Markt Inland und Markt Institutionelle, April 2011 bis Juni 2012 ◆◆ Leiter der Division Institutional Clients, seit 1. Juli 2012 ◆◆ Stellvertreter des Group Chief Executive Officer, seit 1. Juli 2012 89 Corporate Governance erwaltungsratsmandate bei Gruppengesellschaften V der Liechtensteinischen Landesbank: ◆◆ LLB Asset Management AG (Präsident) ◆◆ LLB Fund Services AG (Präsident) ◆◆ LLB Verwaltung (Schweiz) AG (Mitglied) Weitere Funktion: ◆◆ Mitglied des Stiftungsrates der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG» Gabriel Brenna Ausbildung: ◆◆ M. Sc., Electrical Engineering, Ecole polytechnique fédérale de Lausanne, 1993 – 1998 ◆◆ Ph. D., Electrical Engineering, Semiconductors, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, 2000 – 2004 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Projektleiter, Philips Semiconductors, Zürich, 1998 – 1999 ◆◆ Forschung und Lehre, ETH Zürich, 2000 – 2004 ◆◆ Senior Projektleiter, Advanced Circuit Pursuit, Zollikon, 2002 – 2004 ◆◆ McKinsey & Company, Zürich und London, zuletzt als Partner und Leiter Schweizer Private Banking und Risk Management Practice, 2005 bis September 2012 Liechtensteinische Landesbank: ◆◆ Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung, seit 1. Oktober 2012 ◆◆ Leiter der Division Private Banking, seit 1. Oktober 2012 ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ erwaltungsratsmandate bei Gruppengesellschaften V der Liechtensteinischen Landesbank: Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG (Vorsitzender des Aufsichtsrates) Bank Linth LLB AG (Mitglied) LLB Asset Management AG (Vizepräsident) LLB Services (Schweiz) AG (Präsident) Heinz Knecht Ausbildung: ◆◆ lic. oec. publ., Universität Zürich, 1978 ◆◆ Dr. oec. publ., Universität Zürich, 1982 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Ausbildungsverantwortlicher der Schweizerischen Nationalbank, 1982 – 1984 ◆◆ Verschiedene Funktionen bei der UBS, Zürich, unter anderem Stabschef des Vorsitzenden der GL Schweiz, Leiter Controlling Schweiz, Leiter Ausbildung Schweiz, 1985 – 2001 ◆◆ Präsident der Eidg. Fachhochschulkommission, 2001 – 2002 ◆◆ Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung Zürich, 2003 – 2004 ◆◆ Leiter des Instituts Banking & Finance der ZHAW, Winterthur, September 2005 bis Mai 2011 ◆◆ Mitglied des Verwaltungsrates der Bank Linth LLB AG, Uznach, April 2002 bis November 2011; April 2005 bis November 2011 dessen Präsident ◆◆ Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bank Linth ad interim, Dezember 2011 bis Juni 2012 Liechtensteinische Landesbank: ◆◆ Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung, seit 1. Juli 2012 ◆◆ Leiter der Division Retail & Corporate Banking, seit 1. Juli 2012 erwaltungsratsmandate bei Gruppengesellschaften V der Liechtensteinischen Landesbank: ◆◆ Bank Linth LLB AG (Vizepräsident) ◆◆ LLB Fund Services AG (Vizepräsident) ◆◆ LLB Berufliche Vorsorge AG, Lachen, (Präsident) Weitere Funktion: ◆◆ Mitglied des Stiftungsrates der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG» Weitere Funktion: ◆◆ Mitglied des Stiftungsrates der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG» LLB-Geschäftsbericht 2015 90 Corporate Governance Kurt Mäder Ausbildung: ◆◆ Dipl. Physiker, ETH Zürich, 1987 ◆◆ Dr. sc. nat., ETH Zürich, 1992 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Scientist, National Renewable Energy Laboratory, Golden, Colorado, 1992 – 1994 ◆◆ Senior Scientist, Centre Européen de Calcul Atomique et Moléculaire, Lyon, 1994 – 1996 ◆◆ Head of Operations, ELCA Informatik AG, Zürich, 1996 – 2004 ◆◆ Mitglied der Geschäftsleitung der Bank Linth LLB AG, Uznach, 2005 – 2008 Liechtensteinische Landesbank: ◆◆ Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung, seit 2009 ◆◆ Leiter des Corporate Service Center, 2009 bis Juni 2012 ◆◆ Group Chief Operating Officer, seit 1. Juli 2012 ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ erwaltungsratsmandate bei Gruppengesellschaften V der Liechtensteinischen Landesbank: Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG (Mitglied) Bank Linth LLB AG (Mitglied) LLB Beteiligungen AG, (Vizepräsident) LLB Verwaltung (Schweiz) AG (Präsident) Data Info Services AG (Präsident) Weitere Funktion: ◆◆ Mitglied des Stiftungsrates der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG» Christoph Reich Ausbildung: ◆◆ Eidg. dipl. Betriebsökonom FH, St. Gallen, 1999 ◆◆ Executive MBA HSG, St. Gallen, 2009 Beruflicher Hintergrund: ◆◆ Kaufmännische Berufslehre bei der St. Galler Kantonalbank, Buchs (SG), 1990 – 1993 ◆◆ Anlageberater für Privatkunden, St. Galler Kantonalbank, Wil (SG), 1994 – 1996 ◆◆ Senior Consultant, KPMG Consulting (ab Oktober 2002 Bearing Point), Zürich, 1999 bis Mitte 2003 ◆◆ Teamleiter Budget and Management Services, Asian Development Bank, Manila / Philippinen, 2003 – 2006 ◆◆ Partner der Syndeo AG, Leiter Rechnungswesen und Controlling für Banken, Horgen / ZH, Ende 2006 bis Oktober 2010 LLB-Geschäftsbericht 2015 Liechtensteinische Landesbank: ◆◆ Leiter des Stabs Group Finance & Risk, November 2010 bis 15. Januar 2012 ◆◆ Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung, seit 16. Januar 2012 ◆◆ Chief Financial Officer, 16. Januar 2012 bis 30. Juni 2012 ◆◆ Group Chief Financial Officer, seit 1. Juli 2012 ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ ◆◆ erwaltungsratsmandate bei Gruppengesellschaften V der Liechtensteinischen Landesbank: Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG (Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrates) Bank Linth LLB AG (Mitglied) LLB Asset Management AG (Mitglied) LLB Beteiligungen AG (Präsident) LLB Verwaltung (Schweiz) AG (Vizepräsident) Weitere Funktion: ◆◆ Mitglied des Stiftungsrates der «Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG» 4.2 Weitere Tätigkeiten und Interessenbindungen Ausser den unter Ziffer 4.1 aufgeführten Mandaten üben die Mitglieder der Gruppenleitung keine Tätigkeiten in Führungs- und Aufsichts­ gremien bedeutender liechtensteinischer, schweizerischer und ausländischer Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des privaten und des öffentlichen Rechts aus. Sie nehmen auch keine dauernden Leitungs- und Beraterfunktionen für wichtige liechtensteinische, schweizerische oder ausländische Interessengruppen wahr und bekleiden weder amtliche Funktionen noch politische Ämter. 4.3 Anzahl der zulässigen Tätigkeiten Die Liechtensteinische Landesbank AG untersteht der Schweizer Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) nicht. Sie hat keine statutarischen Regeln in Bezug auf die Anzahl der zulässigen Tätigkeiten erlassen. 4.4 Managementverträge Die Liechtensteinische Landesbank hat keine Managementverträge abgeschlossen. 91 Corporate Governance 5 Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen Die Angaben über Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen ­finden sich im Vergütungsbericht auf den Seiten 95 bis 103. 6 Mitwirkungsrechte der Aktionäre 6.1 Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung Die Liechtensteinische Landesbank hat Inhaberaktien ausgegeben. An der Generalversammlung der Liechtensteinischen Landesbank berechtigt jede Aktie zu einer Stimme. Aufgrund von Art. 306a ff. PGR sind die von der Liechtensteinischen Landesbank und deren Tochtergesellschaften gehaltenen LLB-Aktien (1'978'202 Stück per 31. Dezember 2015) vom Stimmrecht ausgenommen. Jeder Aktionär hat verschiedene Möglichkeiten, sich an der Generalversammlung zu beteiligen. Er kann seine Aktien an der Generalversammlung selbst vertreten oder diese mittels schriftlicher Vollmacht einem beliebigen Dritten, der Liechtensteinischen Landesbank oder im Rahmen des Proxy-Votings der depotführenden Bank zur Vertretung überlassen. Eine als Vertreter handelnde Person kann die Vertretung für mehr als einen Aktionär wahrnehmen und für die von ihr vertretenen Aktien jeweils unterschiedlich stimmen. In Anwendung der neuen Statutenbestimmungen hat der Verwaltungsrat für die Generalversammlung vom 4. Mai 2016 festgelegt, dass die Aktionäre an der Generalversammlung teilnehmen können, ohne persönlich der Versammlung beizuwohnen und ohne einen Vertreter zu bestimmen. Sie können ihre Stimmen schriftlich oder auf dem Wege der elektronischen Kommunikation vor der Generalversammlung (Briefwahl) abgeben. Aufgrund dieser vielfältigen Möglichkeiten der Stimmrechtsausübung verzichtet die Liechtensteinische Landesbank darauf, einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter zu benennen. Sie ist von der diesbezüglichen Bestimmung der VegüV nicht betroffen. 6.2 Statutarische Quoren Die Generalversammlung ist beschlussfähig, wenn die Hälfte des Aktienkapitals vertreten ist. Der Verwaltungsrat kann beschliessen, dass die Aktionäre ihre Stimmen schriftlich oder im Wege der elektronischen Kommunikation vor der Generalversammlung abgeben dürfen. Stimmt ein Aktionär vor der Generalversammlung ab (Briefwahl), gilt sein Aktienkapital für die Zwecke dieses Quorums als vertreten. Bei Beschlussunfähigkeit ist innert zwei Wochen eine weitere Generalversammlung einzuberufen, die unabhängig von der Anzahl der vertretenen Aktien beschliesst, soweit Gesetz und Statuten nicht zwingend etwas anderes vorsehen. Sofern die gesetzlichen Bestimmungen nicht zwingend etwas anderes vorschreiben, fasst die Generalversammlung ihre Beschlüsse und nimmt ihre Wahlen mit der absoluten Mehrheit der abgegebenen Stimmen vor. 6.3 Einberufung der Generalversammlung Der Verwaltungsrat beruft unter Einhaltung einer Frist von dreissig Tagen die ordentliche Generalversammlung ein, die innerhalb von sechs Monaten nach Ablauf des Geschäftsjahres stattfindet. Er hat die Einladung auf der Webseite der Gesellschaft sowie allenfalls in weiteren, von ihm zu bezeichnenden Medien bekannt zu machen. Die Einladung muss den gemäss Gesetz vorgeschriebenen Inhalt aufweisen, insbesondere die Verhandlungsgegenstände, die Anträge sowie bei Wahlen die Namen der vorgeschlagenen Kandidaten enthalten. Sofern es im dringenden Interesse der Liechtensteinischen Landesbank liegt oder auf Verlangen von Aktionären, die mindestens 10 Prozent des Aktienkapitals vertreten und die dies schriftlich sowie unter Angabe des Zwecks der Einberufung verlangen, lädt der Verwaltungsrat zu einer ausserordentlichen Generalversammlung ein. 6.4 Traktandierung Die Traktandierung der Verhandlungsgegenstände für die General­ versammlung erfolgt gemäss Statuten der Liechtensteinischen ­Landesbank durch den Verwaltungsrat. Die Statuten können auf­ www.llb.li/statuten eingesehen werden. Die Generalversammlung kann nur über jene Geschäfte beschliessen, die auf der Traktandenliste enthalten sind, ausser über einen Antrag zur Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung. Aktionäre, die zusammen mindestens ­5 Prozent des Aktienkapitals vertreten, können unter Angabe eines Beschlussantrags die Traktandierung eines Verhandlungsge­ genstands für die Generalversammlung verlangen. Traktandierungs­ anträge müssen spätestens 21 Tage vor dem Tag der Generalver­ sammlung zugehen. Der Verwaltungsrat macht die geänderte Traktandenliste spätestens am dreizehnten Tag vor der Generalversammlung bekannt. Aktionäre, die zusammen mindestens 5 Prozent des Aktienkapitals vertreten, haben das Recht, vor der Generalversammlung Anträge zu Traktanden einzubringen, die auf der Traktandenliste stehen oder ergänzend in sie aufgenommen werden. Im Übrigen kann jeder Aktionär während der Generalversammlung Anträge zu traktandierten Gegenständen stellen. 6.5 Eintragungen im Aktienbuch Die Liechtensteinische Landesbank hat ausschliesslich auf den Inhaber lautende Aktien emittiert. 7 Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen Bei der Liechtensteinischen Landesbank handelt es sich um eine nach liechtensteinischem Recht konzessionierte Bank mit Sitz im Fürstentum Liechtenstein. Als liechtensteinische Bank, die an der SIX Swiss Exchange kotiert ist, finden auf die Liechtensteinische Landesbank AG neben den liechtensteinischen Gesetzen auch verschiedene Schweizer Regularien Anwendung. Mit dem Inkrafttreten des revidierten LLB-Geschäftsbericht 2015 92 Corporate Governance Börsengesetzes (BEHG) und der revidierten Börsenverordnung (BEHV) per 1. Mai 2013 gelten die Bestimmungen betreffend die Offenlegung bedeutender Aktionäre gemäss Art. 20 BEHG (ab 1. Januar 2016 Art. 120 FinfraG) auch für die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB). Aktionäre müssen die Durchschreitung der Schwellenwerte von 3, 5, 10, 15, 20, 25, 33.33, 50 und 66.66 Prozent der Stimmrechte der SIX (Exchange Regulation) sowie der LLB melden. Die Statuten der Liechtensteinischen Landesbank enthalten keine den schweizerischen Bestimmungen vergleichbaren Regelungen zum «opting-out» beziehungsweise «opting-up». Ebenso bestehen keine Kontrollwechselklauseln zugunsten der Mitglieder des Verwaltungsrates und / oder der Gruppenleitung sowie weiterer Kadermitglieder. Gemäss Gesetz über die Liechtensteinische Landesbank hält das Land kapital- und stimmenmässig zumindest 51 Prozent der Aktien. ­ onorare, welche der PricewaterhouseCoopers AG für ihre Dienst­ H leistungen bezahlt werden. 8.3 Zusätzliche Honorare Für zusätzliche Dienstleistungen wurden den Gesellschaften der LLB-Gruppe von der PricewaterhouseCoopers AG im Geschäftsjahr 2015 Tausend CHF 317 (2014: Tausend CHF 560) in Rechnung gestellt. Revisionshonorare und zusätzliche Honorare in Tausend CHF Revisionshonorare Zusätzliche Honorare 8.1 Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden Revisors 8.1.1 Zeitpunkt der Übernahme des bestehenden Revisionsmandats Die Generalversammlung ernennt jedes Jahr eine oder mehrere natürliche oder juristische Personen als Revisionsstelle im Sinne der gesetzlichen Vorschriften. Die Revisionsstelle prüft die Einhaltung der ­Bestimmungen des Gesetzes, der Statuten und der weiteren Vor­schriften. Als gesellschaftsrechtliche und bankengesetzliche Revisionsstelle amtet seit 1998 PricewaterhouseCoopers AG, St. Gallen. Die Revisionsstelle nach dem Personen- und Gesellschaftsrecht sowie dem Bankengesetz wurde – auf Vorschlag des ­Verwaltungsrates – von der Generalversammlung vom 8. Mai 2015 für eine Periode von einem Jahr wiedergewählt. 8.1.2 Amtsantritt des leitenden Revisors, der für das bestehende Revisionsmandat verantwortlich ist Seit 2014 ist Claudio Tettamanti verantwortlicher Mandatsleiter. Der Rotationsrhythmus für den Mandatsleiter beträgt sieben Jahre. 8.2 Revisionshonorare Im Geschäftsjahr 2015 stellte die PricewaterhouseCoopers AG den ­Gesellschaften der LLB-Gruppe Revisionshonorare in der Höhe von ­Tausend CHF 1'154 (2014: Tausend CHF 2'007) in Rechnung. Diese beinhalten die Arbeiten, die aufgrund des gesetzlichen Auftrags der jeweils regulierenden Aufsichtsbehörde durch die Revisionsstelle durchzu­führen sind. Der Rückgang ist insbesondere auf den Verkauf der swisspartners Gruppe zurückzuführen. Zusätzlich erhielt die PricewaterhouseCoopers AG im Geschäftsjahr 2015 Tausend CHF 256 (2014: Tausend CHF 261) für Dienstleistungen zugunsten unserer eigenen Anlagefonds. Das Group Audit & Risk Committee überwacht die LLB-Geschäftsbericht 2015 2014 2'007 317 560 Corporate Finance 0 83 Internationale Rechnungslegung 0 8 205 198 0 9 0 119 112 143 Steuerberatung 8 Revisionsstelle 2015 1'154 Regulatorische Fragestellungen Schliessung LLB Verwaltung (Schweiz) AG; vormals LLB (Schweiz) AG Rechts- und sonstige Beratung 8.4 Informationsinstrumente der externen Revision Das Group Audit Committee erfüllt eine Aufsichts-, Kontroll- und Überwachungsfunktion, die sich auch auf die externe Revision erstreckt. Ihm obliegen unter anderem: ◆◆ Kenntnisnahme und Besprechung der Risikoanalyse, der daraus abgeleiteten Prüfstrategie und des entsprechenden risikoorientierten Prüfplanes der externen Revision, ◆◆ kritische Analyse der von externer Revision und Group Internal ­Audit zuhanden des Verwaltungsrates abgegebenen Prüfberichte, ◆◆ Besprechung wesentlicher Probleme mit der externen Revision, die im Rahmen der Revisionstätigkeit aufgetaucht sind, ◆◆ Überwachung und Umsetzung von Empfehlungen zur Beseitigung der von externer Revision und Group Internal Audit festgestellten Schwachstellen / Mängel, ◆◆ Beurteilung der Qualität von interner und externer Revision (bankengesetzliche Revisionsstelle und Revisionsstelle nach dem Personen- und Gesellschaftsrecht) sowie ihrer Zusammenarbeit, ◆◆ Besprechung des jährlichen Tätigkeitsberichtes und der Jahres­ planung von Group Internal Audit einschliesslich Beurteilung, ob dieser Geschäftsbereich über angemessene Ressourcen und Kompetenzen verfügt, sowie Antragstellung zur Genehmigung an den Verwaltungsrat, ◆◆ Beurteilung der Qualifikation, der Unabhängigkeit, der Objektivität und der Leistung von externer Revision und Group Internal Audit, ◆◆ Prüfung der Vereinbarkeit der Revisionstätigkeit der externen Revision mit allfälligen Beratungsmandaten sowie Beurteilung und Besprechung der Honorierung, 93 Corporate Governance ◆◆ Unterbreitung eines Vorschlags an den Verwaltungsrat zuhanden der Generalversammlung betreffend die Wahl beziehungsweise ­Abwahl der externen Revision (bankengesetzliche Revisionsstelle und Revisionsstelle nach dem Personen- und Gesellschaftsrecht). Das Group Audit Committee legt das Verfahren zur Wahl einer ­neuen externen Revision fest. Die externe Revision führt ihre Arbeit im Rahmen der gesetzlichen ­Vorschriften sowie nach den Grundsätzen des Berufsstandes des ­jeweiligen Sitzlandes der Gruppengesellschaft und nach den «International Standards on Auditing» durch. Die Revisionsstelle informiert den Verwaltungsrat, das Group Audit Committee sowie die Grup­ penleitung regelmässig über ihre Feststellungen und über Verbesse­ rungsvorschläge. Der wichtigste Bericht ist der bankengesetzliche Revisions­bericht zur LLB-Gruppe. Diese zusammenfassende Berichterstattung an den Verwaltungsrat erfolgt jährlich. Der Bericht wird schriftlich abgegeben. Zudem kommentiert der verantwortliche Mandatsleiter der externen Revision diesen anlässlich einer Sitzung des Group Audit Committee. Sämtliche Berichte der externen und der internen Revision, die alle Gruppengesellschaften betreffen, werden dem Group Audit Committee zugestellt. Wesentliche Feststellungen, die sich aus den seit der letzten Sitzung eingegangenen und alle Gruppengesellschaften betreffenden Berichten der externen und internen Revision ergeben, werden an der nächstfolgenden Sitzung des Group Audit Committee besprochen.­ Für die Bereitstellung der jeweiligen Information ist der Leiter Group ­Internal Audit zuständig. Dieser berichtet dem Group Audit Com­ mittee. Er wird durch den Verwaltungsrat bestellt und untersteht dessen Präsidenten. Vertreter der externen Revision haben im Berichtszeitraum an zwei Sitzungen des Group Audit & Risk Committees teilgenommen. Der Leiter Group Internal Audit war bei allen Sitzungen und auch bei­ jenen des Verwaltungsrates anwesend. Das Reporting der externen Revision erfolgt periodisch und umfasst die auf der Risikoanalyse ­basierende Prüfplanung, die laufende Berichterstattung, den jähr­ lichen Tätigkeitsbericht sowie eine Gegenüber­stellung der budge­ tierten mit den effektiven Honoraren. Die Leistungen der externen und internen Revision werden vom Group Audit Committee jährlich in Abwesenheit der betreffenden ­Personen beurteilt. Für die Beurteilung der Leistung der externen Revision und deren Honorierung für die erbrachten Prüfdienstleistungen (Revisions- und zusätzliches Honorar) werden folgende Kriterien herangezogen: Honorar-, Budget- und Vorjahresvergleich, Feedback der geprüften Stellen, Qualität der Feststellungen sowie strukturierte Beurteilung des Know-hows. Die Unabhängigkeit der externen Revision wird anhand folgender Kriterien beurteilt: jährliche Berichter­ zuhanden der Generalversammlung einen Antrag zur Wahl der externen Revisionsstelle und des Gruppenprüfers. Zusätzliche Aufträge werden aufgrund von Konkurrenzofferten unter Berücksichtigung des Know-hows vergeben. Das Group Audit Committee stützt seine Beurteilung über die Vergabe von zusätzlichen Dienstleistungen bezüglich Zulässigkeit, Umfang und Verhältnis zum Revisionshonorar auf die periodische Berichterstattung von Group Internal Audit. Das Group Audit Committee berichtet dem Gesamtverwaltungsrat einmal pro Jahr über die Tätigkeit der Revisionsgesellschaft und die Beurteilung ihrer Leistung. Der direkte Zugang der externen Revision zum Verwaltungsrat ist jederzeit gewährleistet. Der primäre Ansprechpartner der externen Revision ist das Group Audit Committee. Mit dem Präsidenten des Verwaltungsrates sowie dem Vorsitzenden des Group Audit Committee finden regelmässige Gespräche statt. Themen waren 2015: ◆◆ Analyse und Beurteilung von Risiken, ◆◆ Prüfstrategie und Prüfplan, ◆◆ Umsetzungsstand von Prüfempfehlungen, ◆◆ Besprechung von wesentlichen Prüfungsfeststellungen, ◆◆ Jahresabschluss der LLB-Gruppe und der Liechtensteinischen Landesbank AG inkl. Areas of Judgement im Jahresabschluss sowie ◆◆ Entwicklungen in der Rechnungslegung, ◆◆ Höhe des Revisionshonorars, ◆◆ Beurteilung der Arbeit der Revisionsstelle, ◆◆ Zusammenarbeit der internen und externen Revision. stattung der PricewaterhouseCoopers AG über ihre Unabhängigkeit in ihrem Geschäftsbericht und Beurteilung ihres Verhaltens. Die Kostenplanung sowie deren Einhaltung werden ebenfalls jährlich überprüft und besprochen. Im Weiteren prüft das Group Audit Committee periodisch Alternativen und unterbreitet dem Gesamtverwaltungsrat ­­ blizität, Art. 72 Kotierungsreglement) verpflichtet. Für die automaPu­ tische Zustellung von Ad-hoc-Mitteilungen gemäss der Richtlinie betreffend Ad-hoc-Publizität kann sich ein Interessent unter www.llb.li/ registrierung anmelden. Ad-hoc-Mitteilungen werden unter www. llb.li/medienmitteilungen veröffentlicht. 9Informationspolitik Die Liechtensteinische Landesbank informiert Aktionäre, Kunden, Mitarbeitende und die Öffentlichkeit gleichzeitig, umfassend und ­regelmässig. Auf diese Weise wird die Gleichbehandlung aller Anspruchsgruppen sichergestellt. Durch die Institutionalisierung und Pflege der Beziehungen sowie den Aufbau und Erhalt eines Vertrauensverhältnisses zur Finanzwelt, aber auch zu den Medien und allen weiteren interessierten Informationsempfängern sollen die Chancengleichheit und die Transparenz gewährleistet werden. Die wichtigsten Informationsinstrumente sind die Website ­www.llb.li, der Geschäfts- und der Halbjahresbericht, Medienmit­ teilungen, die Bilanzpräsentation respektive der Conference Call ­für Medien und Analysten sowie die Generalversammlung. Als börsenkotiertes Unternehmen ist die Liechtensteinische Lan­ des­­bank zur Bekanntgabe kursrelevanter Informationen (Ad-­hoc-­ LLB-Geschäftsbericht 2015 94 Corporate Governance Agenda Datum Zeit Veranstaltung 10. März 2016 7.00 Uhr Veröffentlichung Jahresergebnis 2015 auf www.llb.li, Aufschaltung Online-Geschäftsbericht 2015 auf gb2015.llb.li 10.30 Uhr 11. März 2016 11. April 2016 4. Mai 2016 Medien- und Analystenkonferenz Inserat zum Jahresergebnis 2015 im Liechtensteiner Vaterland und im Liechtensteiner Volksblatt Auflage gedruckter Geschäftsbericht 2015 18.00 Uhr Generalversammlung 9. Mai 2016 Dividendenabgang (Ex-Dividendendatum) 10. Mai 2016 Dividendenstichtag 11. Mai 2016 25. August 2016 Ausschüttungstag Dividende 7.00 Uhr 10.30 Uhr Veröffentlichung Halbjahresergebnis 2016, Auflage gedruckter Halbjahresbericht 2016 und Aufschaltung Online-Halbjahresbericht 2016 auf www.llb.li Conference Call Inserat zum Halbjahresergebnis 2016 im Liechtensteiner Vaterland und im Liechtensteiner Volksblatt 26. August 2016 Für Fragen steht Ihnen der Verantwortliche für Investor Relations zur Verfügung: 10 Wesentliche Änderungen seit dem Bilanzstichtag Cyrill Sele Leiter Group Corporate Communications & General Secretary Telefon +423 236 82 09 Fax +423 236 87 71 E-Mail [email protected] ◆◆ Der Verwaltungsrat schlägt der 24. ordentlichen Generalversammlung vom 4. Mai 2016 das Mitglied Patrizia Holenstein für eine Amtsdauer von drei Jahren zur Wiederwahl vor. Patrizia Holenstein ist seit 2013 Mitglied des Gremiums. ◆◆ Heinz Knecht tritt per 30. Juni 2016 in den Ruhestand. Urs Müller, aktuell Leiter der Division Institutional Clients, übernimmt von Heinz Knecht auf diesen Zeitpunkt hin die Leitung der Division ­Retail & Corporate Banking. Für die Leitung der Division Institu­ tional Clients zeichnet künftig Natalie Epp verantwortlich, bisher Geschäftsbereichsleiterin Fund Services. Der Verwaltungsrat der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB) ernennt sie per 1. Juli 2016 zum neuen Mitglied der Gruppen- und Geschäftsleitung. Die internen Besetzungen stehen für Kontinuität und Diversität. LLB-Geschäftsbericht 2015 95 Vergütungsbericht Vergütungsbericht D as Gruppenreglement «Vergütungsstandards» bildet den Rahmen für die gruppenweite Vergütungspolitik. Es definiert die Grundlage, Werte und Ziele sowie die Zuständigkeiten und bestimmt die Mindestanforderungen für die Ausgestaltung der Vergütungssysteme. Der Vergütungsbericht informiert über die Elemente der Vergütung, die Zu­ ständigkeit und das Festsetzungsverfahren sowie die Vergütung an den Verwaltungsrat und die Gruppenleitung. Einleitung Am 1. Januar 2014 trat in der Schweiz die Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) in Kraft. Gemäss der Verordnung haben Schweizer Aktiengesellschaften, deren Aktien an einer Börse in der Schweiz oder im Ausland kotiert sind, in einem Vergütungsbericht Rechenschaft über die Bezüge der Mitglieder ihrer Organe zu geben. Die Details zur Berichterstattung sind in den Artikeln 13 bis 16 der VegüV festgelegt. Die VegüV findet keine Anwendung für ausländische Gesellschaften mit Kotierung in der Schweiz. Gemäss Mitteilung Nr. 2 / 2014 des Regulatory Board vom 1. September 2014, Ziff. II, sollen jedoch alle an der SIX Swiss Exchange kotierten Gesellschaften die gleichen Informationen betreffend Corporate Governance offenlegen müssen. Emittenten, die die Vorschriften der VegüV nicht befolgen müssen, haben deshalb Angaben zu den Vergütungen an die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung analog zu Art. 14 bis 16 VegüV zu publizieren. Die Liechtensteinische Landesbank AG kommt mit dem vorliegenden Vergütungsbericht dieser Verpflichtung nach. Im Folgenden wird auf die Vergütungspolitik, die Elemente der Vergütung, die Zuständigkeit und das Festsetzungsverfahren eingegangen. Schliesslich werden die Vergütungen des Berichtsjahrs 2015 dargestellt. Vergütungspolitik Liechtenstein ist als EWR-Land verpflichtet, die EU-Richtlinie 2010 / 76 / EU, mit der die Europäische Union Vergütungsstandards festgelegt hat, in nationales Recht umzusetzen. Mit der Inkraftsetzung des ­Anhangs 4.4 der «Verordnung über die Banken und Wertpapierfirmen» (Bankenverordnung) per 1. Januar 2012 hat Liechtenstein diese ­Vor­gaben erfüllt. Basierend auf Anhang 4.4 der Bankenverordnung hat der Verwaltungsrat am 18. August 2011 für die Liechtensteinische ­Landesbank AG und deren Gruppengesellschaften ein Gruppenreg­ lement «Vergütungsstandards» erlassen (aktualisiert per 1. Januar 2016). ­Dieses regelt die Rahmenbedingungen für die gruppenweite Vergütungspolitik, insbesondere hinsichtlich deren Abstimmung mit dem Risikomanagement. Es setzt die Grundlagen, Werte und Ziele fest und bestimmt die Mindestanforderungen für die Ausgestaltung der Vergütungssysteme. Zudem regelt es das gruppeninterne und -ex­ terne Reporting sowie die jeweiligen Zuständigkeiten. Das Gruppenreglement gilt für den Gruppenverwaltungsrat, die Gruppenleitung sowie die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung der Gruppengesellschaften, die höheren Führungskräfte der Kontrollfunktionen, die Risikonehmer und die Mitarbeitenden, die eine Gesamtvergütung erhalten, die mindestens der niedrigsten Gesamtvergütung entspricht, die ein Mitglied der Geschäftsleitung erhalten hat und deren Entscheide einen wesentlichen Einfluss auf das Risikoprofil haben. Zur Umsetzung des Gruppenreglements «Vergütungsstandards» bei der Liechtensteinische Landesbank AG hat der Verwaltungsrat zudem ein Reglement «Vergütungsstandards» erlassen (aktualisiert per­ 1. Januar 2016). Als von der Bestimmung von Art. 12 Abs. 2 der VegüV befreite Gesellschaft, hat die Liechtensteinische Landesbank keine statutarischen Regeln in Bezug auf Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen erlassen. Die Gruppengesellschaften erlassen gesellschaftsspezifische Vergütungsrichtlinien, welche die anwendbaren (spezial-) gesetzlichen Vorschriften berücksichtigen. Abweichende Bestimmungen der gesellschaftsspezifischen Vergütungsrichtlinien gehen diesen Bestimmungen vor, sofern sie sich aus dem zwingend anwendbaren Recht oder aus spezialgesetzlichen Vorschriften ableiten oder über diese Bestimmungen hinausgehen. Die Ausrichtung von Vergütungen steht mit der Geschäftsstrategie sowie mit den Zielen und Werten der LLB-Gruppe in Einklang und ­basiert auf den folgenden Grundsätzen: ◆◆ Nachhaltigkeit und Risikoadjustierung: Die Vergütungspraxis hat zur langfristigen betrieblichen Entwicklung beizutragen. Sie muss das Risikomanagement und das Bestreben nach dauerhaften Wertsteigerungen des Unternehmens sowie nach langfristiger Kunden- und Mitarbeitendenbindung unterstützen. Die Vergütungspolitik hat die Anreize so zu setzen, dass ein LLB-Geschäftsbericht 2015 96 Vergütungsbericht angemessenes Risikoverhalten von Einzelpersonen gewährleistet wird, um damit Interessenkonflikten entgegenzuwirken. ◆◆ Vertrauensbasis: Die Ausgestaltung der Vergütungsregelungen und -prozesse fusst auf gegenseitigem Vertrauen zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgeber. Dieses ist notwendig, da sich zwischen der Leistungserbringung und der Verantwortungsübernahme einerseits und der entsprechenden Vergütung andererseits zeitliche Differenzen ergeben sowie eine Leistungsbeurteilung subjektive Anteile aufweist. Deshalb muss die Freiwilligkeit der Ausrichtung der variablen Komponente gewahrt bleiben und auf den diesbezüglichen Ermessensspielraum hingewiesen werden. ◆◆ Leistungs- und Erfolgsorientierung: Die Vergütung hat die individuelle und auch die organisations­be­zogene Leistung zu honorieren. Die Orientierung am Gruppen­ erfolg fördert die Ausrichtung auf die langfristigen Interessen der LLB-Gruppe. Die Berücksichtigung der individuellen Leistung dient der Leistungsmotivation, der Steuerung der individuellen Leistungsbeiträge zur Erreichung der Unternehmensziele und der Erhaltung von Leistungsträgern. ◆◆ Einfachheit, Klarheit und Verständlichkeit: Die Vergütungsregelungen und -modelle sind einfach, klar und ­verständlich zu halten. Mitarbeitende und auch Aussenstehende ­sollen die Grundlagen einfach nachvollziehen können. ◆◆ Anforderungs- und Stufengerechtigkeit: Die Bemessung der Vergütung hat auch die Belastungen sowie die Wertigkeit der jeweiligen Funktion zu berücksichtigen und bildet die unterschiedlichen Anforderungen der Führungsstufen deutlich und fair ab. ◆◆ Gruppenorientierung: Die Vergütung soll auch die Gruppenorientierung fördern. Mit einer Beteiligung an der langfristigen Wertentwicklung durch Mitei­ gentum in Form eines geeigneten Aktienprogramms werden die Bindung an den Gruppenerfolg sowie eine erhöhte Identifikation mit der Gruppe angestrebt. Die Vergütungspolitik bildet die Grundlage für die reglemen­tarisch festgelegten Vergütungsstandards sowie das Vergütungsmodell. Die Vergütungsstandards bestimmen die Ziele, Prozesse und Anforderungen für die Ausgestaltung der Vergütung. Sie enthalten auch Regeln für die Abstimmung zwischen Vergütung und Risikomanagement. Das Vergütungsmodell legt für die Empfänger einer variablen Vergütungskomponente das Verhältnis von fix ­zu variabel sowie die Zuteilungsmechanismen für den variablen Anteil fest. LLB-Geschäftsbericht 2015 Elemente der Vergütung Das Vergütungsmodell der LLB-Gruppe Das Vergütungsmodell der LLB-Gruppe ist darauf ausgerichtet, dass die Vergütung leistungsgerecht ausfällt. Dazu gehört, dass überdurchschnittliche Leistung einen positiven und unterdurchschnittliche Leistung einen negativen Effekt auf die Höhe der Vergütung hat. Entsprechend der Vergütungspolitik legt das Vergütungsmodell einen Fokus auf nachhaltiges, langfristig orientiertes Handeln. Für die Ausgestaltung des Vergütungsmodells wurde 2013 das Beratungsunternehmen FehrAdvice & Partners AG beigezogen. Die Gesamtvergütung setzt sich in der Regel aus einer festen und einer variablen Komponente zusammen. Die feste Komponente umfasst alle vertraglich oder reglementarisch vereinbarten Vergütungen, welche vor der Leistungserbringung bereits feststehen. Unter der ­variablen Komponente werden insbesondere jene Vergütungsanteile zusammengefasst, welche in Abhängigkeit von verschiedenen Kriterien, wie dem Erfolg des Unternehmens, der individuellen Leistung oder den Ergebnissen der Organisationseinheit, variieren und deren Ausrichtung sowie Höhe entsprechend in der Regel in freiem Er­ messen des Arbeitsgebers steht. Feste Komponente der Gesamtvergütung Die feste Komponente hat in einem angemessenen Verhältnis zur ­variablen Komponente zu stehen. Sie ist insbesondere so zu bemessen, dass auch ganz auf die Zahlung der variablen Komponente ­verzichtet werden kann. In den jeweiligen Vergütungsrichtlinien der Liechtensteinischen Landesbank AG und der LLB-Gruppengesellschaften wird dieses angemessene Verhältnis festgelegt. Variable Komponente der Gesamtvergütung Die Ausrichtung der variablen Komponente der Gesamtvergütung erfolgt in bar und / oder in Aktienanwartschaften. Von anderen Fi­ nanzinstrumenten, wie z. B. Optionen oder Anleihen, wird abgesehen. Der variable Bestandteil darf 100 Prozent des festen Bestandteils der Gesamtvergütung für jede einzelne Person nicht überschreiten. Die variable Komponente der Gesamtvergütung hat sich insbesondere in einem angemessenen Verhältnis an den folgenden Kriterien zu orientieren: ◆◆ Leistung der LLB-Gruppe, welche anhand eines relativierten ­Leistungsindikators, basierend auf dem Total Shareholder Return, bestimmt wird ◆◆ Leistung der jeweiligen Organisationseinheit ◆◆ Mehrjährige Leistungsbeurteilung des Betreffenden (mit finanziellen als auch nicht-finanziellen Kriterien) ◆◆ An der variablen Vergütung hat der Aktienanteil mindestens 40 Prozent zu betragen. Der Aktienanteil ist in Anwartschaften auf LLB-Aktien auszurichten. 97 Vergütungsbericht ◆◆ Ein Anteil von mindestens 40 Prozent an der variablen Vergütung wird für mindestens drei Jahre gesperrt. Die Sperre erfolgt ausschliesslich in Bezug auf den Aktienanteil. Die Sperre bleibt auch bei Austritt des Mitarbeitenden weiterhin bestehen. Für den gesperrten Anteil der variablen Vergütung besteht eine Rückforderungsregelung, die sich insbesondere an den individuell erzielten Leistungen und Risiken orientiert. Falls sich während der Sperrfrist eine wesentliche Änderung der Einschätzung von Leistungen und ­Risiken (beispielsweise ungenügende Sorgfaltspflicht, ungetreue Geschäftsführung oder Eingehen übermässiger Risiken) ergibt, ist die erworbene Aktienanwartschaft entsprechend zu reduzieren. Über die Reduktion der Anwartschaft entscheidet diejenige Instanz, welche im jährlichen Vergütungsprozess über die Höhe der variablen Vergütung entscheidet. Zudem erlischt die Aktienanwartschaft des betreffenden Jahres, wenn das durchschnittliche Konzernergebnis der vergangenen drei Jahre negativ ist. Eine garantierte variable Vergütung beispielsweise in Form eines Mindestbonus darf nur ausnahmsweise zugesichert werden und muss auf das erste Arbeitsjahr beschränkt sein. Grundsätzlich werden für die Mitarbeitenden bei Austritt keine zusätzlichen freiwilligen Rentenzahlungen ausgerichtet. Über Ausnahmen entscheidet der jeweilige Verwaltungsrat. In der Pensionskasse werden die fixe Vergütungskomponente und die variable Zielvergütung für Alter, Tod und Invalidität versichert. Die Mitarbeitenden der LLB-Gruppe erhalten Zusatzleistungen (so genannte Fringe Benefits) in Form von branchenüblichen Vorzugskonditionen auf Bankprodukte, eine limitierte Vorzugsverzinsung im ­Hypothekarbereich und von Guthaben. Die Umsetzung des Gruppenreglements «Vergütungsstandards» wird durch Group Internal Audit einmal jährlich überprüft. Die Ergebnisse dieser Prüfung werden schriftlich an den Verwaltungsrat rapportiert. Die Vergütung höherer Führungskräfte im Risikomanagement und Compliance im Stammhaus und in den LLB-Gruppengesellschaften wird jährlich durch den jeweiligen Verwaltungsrat bzw. dem allfällig bestehenden Vergütungsausschuss überprüft. Für die Gruppenfunktionen übernimmt diese Aufgaben das Group Nomination & Compensation Committee. Vergütung Verwaltungsrat und Gruppenleitung Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat bestimmt die Höhe der Vergütung seiner Mitglieder nach Massgabe ihrer Beanspruchung und ihrer Aufgaben. Die ­Verwaltungsräte erhalten eine fixe Vergütung, die die Teilnahme an den (ordentlichen und ausserordentlichen) Sitzungen und der Generalversammlung einschliesst. Die fixe Vergütung wird in bar und in Anwartschaften für den Erwerb von LLB-Aktien ausgerichtet. Die Berechnung der Anzahl LLB-Aktien für die Anwartschaft erfolgt zum durchschnittlichen Kurswert des vierten Quartals des Geschäftsjahres. Die Anwartschaft unterliegt einer Sperrfrist von drei Jahren. An die Mitglieder des Verwaltungsrates werden keine variablen ­Vergütungen ausgerichtet. Von den Zusatzleistungen für Mitarbeitende (so genannte Fringe Benefits) und deren Vorzugskonditionen auf Bankprodukten profitieren die Verwaltungsräte nicht. Die Geschäftsbeziehungen mit ihnen unterliegen denselben Bedingungen, welche für vergleichbare Transaktionen mit Aussenstehenden gelten. Abgangsentschädigungen bei Beendigung des Mandats sind von Gesetzes wegen nicht zulässig (Art. 21 Abs. 2 des Gesetzes über die Steuerung und Überwachung öffentlicher Unternehmen). Gruppenleitung Für jedes Mitglied der Gruppenleitung ist eine Total Target Compensation (Zielvergütung) festgelegt. Die Zielvergütung besteht aus einer fixen Vergütung (67 %) und einer variablen Zielvergütung (33 %). Die Zielvergütung entspricht der Vergütung, die dem Mitglied der Gruppenleitung zusteht, wenn die Ziele zu 100 Prozent erreicht sind. Das Vergütungsmodell beinhaltet zudem ein Bonus-Malus-Potenzial: Die Mitglieder der Gruppenleitung erhalten mehr beziehungs­ weise weniger als ihre Zielvergütung, wenn sie die Jahresziele übertreffen beziehungsweise nur teilweise oder nicht erreichen. Das Bonuspotenzial beträgt maximal 200 Prozent der variablen Zielver­ gütung, das Maluspotenzial maximal 0 Prozent der variablen Zielvergütung. Die variable Vergütung ist damit auf die Höhe der fixen Entschädigung limitiert. Das Vergütungsmodell ist nachstehend grafisch dargestellt. LLB-Geschäftsbericht 2015 98 Vergütungsbericht Vergütungsmodell Gruppenleitung Grundlage für die Bemessung der fixen Vergütung bildet ein 2014 von der Firma Towers Watson durchgeführter Vergütungsvergleich in ­Bezug auf die Funktionen der Gruppenleitung. Dieser beinhaltete ­zwi­schen 6 und 15 Vergleichsbanken und zwischen 8 und 34 Ver­ gleichspositionen pro vertretene Funktion in der Gruppenleitung. Die Höhe der variablen Vergütung wird durch die Gruppenleistung bestimmt. Diese wird mittels des relativen Total Shareholder Return, dem sogenannten «Market Adjusted Performance Indicator» (MAPI), gemessen. Hierzu wird der Total Shareholder Return der LLB-Aktie in Relation zum Total Shareholder Return einer Peer Group gesetzt. Die Peer Group ist breit abgestützt und besteht aus einer Gruppe von 28 Banken. Deren Zusammensetzung wird jährlich im Group Nomi­ nation & Compensation Committee besprochen und abgenommen. Der Verwaltungsrat kann die variable Vergütung, basierend auf der individuellen Leistung im Rahmen des MbO-Prozesses, noch um­ +/−10 Prozent der variablen Zielvergütung anpassen. LLB-Geschäftsbericht 2015 Geografische Verteilung der 28 in der Peer Group enthaltenen Banken: Liechtenstein Schweiz 1 12 Österreich 2 Deutschland 1 Frankreich 4 Italien 4 Grossbritannien 1 VAE 3 Der relative Total Shareholder Return (MAPI) vergleicht die Leistung des Managements mit der Leistung einer Vergleichsgruppe von ­Banken. Durch den Vergleich der Leistung mit einer Peer Group können Markteffekte aus dem Leistungsindikator eliminiert werden. Der MAPI ist deshalb frei von externen Markteffekten. Er wird jährlich von FehrAdvice & Partners AG, Zürich, berechnet. Beträgt der MAPI null Prozent, das heisst der Total Shareholder ­Return der LLB-Aktie entspricht dem Total Shareholder Return der Peer Group, erhalten die Mitglieder der Gruppenleitung die variable Zielvergütung. Die Abhängigkeit der variablen Vergütung vom MAPI ist linear. Bei einem MAPI von minus 40 Prozent und weniger wird keine variable Vergütung ausgerichtet (Floor), bei einem MAPI von 40 Prozent und mehr die maximale variable Vergütung, die auf 200 Prozent der variablen Zielvergütung begrenzt ist (Cap). 99 Vergütungsbericht Die fixe Vergütung wird monatlich in bar ausgerichtet, die variable Vergütung im ersten Quartal des Folgejahres. Sie setzt sich aus einer kurzfristigen Komponente (Short-Term Incentive; STI) und einer langfristigen Komponente (Long-Term Incentive, LTI) zusammen. Die Auszahlung der kurzfristigen Komponente (STI) erfolgt in bar, die langfristige Komponente (LTI) wird in Form einer Anwartschaft für den Erwerb von LLB-Aktien zugeteilt. Die Aufteilung zwischen STI (50 %) und LTI (50 %) ist fixiert. Die Berechnung der Anzahl LLB-Aktien für den LTI erfolgt zum durchschnittlichen Kurswert des vierten Quartals des Geschäftsjahres. Der LTI unterliegt einer Sperrfrist von drei Jahren. Diese Dreijahresfrist gilt auch im Falle der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Nach drei Jahren wird aus der Anwartschaft ein Anspruch auf die Übertragung der entsprechenden LLB-Aktien. Die Anwartschaft kann widerrufen oder reduziert werden, falls sich während der Dreijahresfrist eine wesentliche Änderung der Einschätzung von Leistungen und / oder des Risikoverhaltens des Mitglieds der Gruppenleitung ergibt. Zudem erlischt die Aktienanwartschaft des betreffenden Jahres, wenn das durchschnittliche Gruppenergebnis der vergangenen drei Jahre negativ ist. Nach Ablauf der Dreijahresfrist prüft das Group Nomination & Compensation Committee, ob die Voraussetzungen für das Entstehen des Anspruchs erfüllt sind. Es legt seinen Entscheid dem Verwaltungsrat zur Genehmigung vor. Dieser beschliesst endgültig. LTI mit Claw-Back-Mechanismus Das Arbeitsverhältnis der Mitglieder der Gruppenleitung ist in Einzelarbeitsverträgen geregelt. Die Kündigungsfristen betragen vier Monate. Die Arbeitsverträge sehen keine Spezialklauseln wie beispielsweise Abgangsentschädigungen bei der Auflösung des Arbeitsverhältnisses, auch nicht im Fall eines Kontrollwechsels, vor. In der Pensionskasse werden die fixe Vergütungskomponente­ und die variable Zielvergütung für Alter, Tod und Invalidität versichert. Bei den Zusatzleistungen für Mitarbeitende (so genannte Fringe Benefits) gelten für die Mitglieder der Geschäftsleitung die gleichen Bestimmungen wie für die übrigen Angestellten. Die branchenüblichen Vorzugskonditionen auf Bankprodukte beinhalten vorwiegend eine limitierte Vorzugsverzinsung im Hypothekarbereich und von Guthaben. Zuständigkeit und Festsetzungsverfahren Das Group Nomination & Compensation Committee (vgl. Punkt 3.5.2 «Personelle Zusammensetzung sämtlicher Verwaltungsratsaus­ schüsse, deren Aufgaben und Kompetenzregelung», Seiten 78 – 82) berät den Verwaltungsrat in sämtlichen entschädigungsrelevanten Belangen. Seine Aufgaben umfassen unter anderem: ◆◆ Ausarbeitung von Empfehlungen sowohl für die Festlegung von Grundsätzen als auch für die Errichtung von Reglementen betreffend die Vergütungspolitik der Mitglieder des Verwaltungsrates, der Gruppenleitung und der übrigen Mitarbeiter der Bank zu Handen des Verwaltungsrates ◆◆ Ausarbeitung von Vorschlägen für die Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates, der Mitglieder der Gruppenleitung und des Leiters Group Internal Audit zu Handen des Verwaltungsrates nach Massgabe bestehender Grundsätze und Reglemente ◆◆ Jährliche Überprüfung des Gruppenreglements «Vergütungsstandards», des gleichnamigen Reglements der LLB AG sowie des Gruppenreglements «Fit & Proper – Eignungsprüfung von Mitgliedern des Verwaltungsrats, der Geschäftsleitung, vom Leiter Group Internal Audit und von Inhabern von Schlüsselfunktionen» zu Handen des Verwaltungsrates ◆◆ Jährliche Überprüfung der Entschädigung der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Mitglieder der Gruppenleitung, des Leiters Group Internal Audit und der höheren Führungskräfte im Risiko­ management und Compliance gemäss dem Gruppenreglement «Vergütungsstandards» und dem gleichnamigen Reglement des Stammhauses zu Handen des Verwaltungsrates nach Massgabe bestehender Grundsätze und Reglemente ◆◆ Jährliche Kenntnisnahme der Entschädigungen aller anderen vom Gruppenreglement «Vergütungsstandards» und dem gleichna­ migen Reglement des Stammhauses erfassten Mitarbeiter Der Verwaltungsrat in corpore genehmigt die Grundsätze und Reglemente für die Vergütung und setzt für sich und die Mitglieder der Gruppenleitung die Höhe der Vergütungen, die die einschlägige Berufserfahrung und die organisatorische Verantwortung im Unternehmen widerspiegelt, fest. Der Entscheid über die Höhe der Vergütungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Gruppenleitung beruht auf seinem freien Ermessen und bestimmt sich nach Massgabe ihrer Beanspruchung und ihrer Aufgabe. Die variable Vergütung der ­Geschäftsleitung ergibt sich in Abhängigkeit von der jeweiligen ­Fix­vergütung aus dem Vergütungsmodell. Der Vorsitzende der Gruppenleitung besitzt ein Antragsrecht für die Vergütungen der übrigen LLB-Geschäftsbericht 2015 100 Vergütungsbericht Mitglieder der Geschäftsleitung. Die Mitglieder der Gruppenleitung sind bei der Diskussion und bei der Entscheidung über die Höhe ihrer ­Vergütungen nicht anwesend. Der Verwaltungsrat hat gemäss Art. 12 Abs. 2 des Gesetzes über die Liechtensteinische Landesbank die für ihn festgelegte Vergütungsregelung der Regierung zur Kenntnis zu bringen. Die Liechtensteinische Landesbank legt der Generalversammlung die Gesamtvergütung an den Verwaltungsrat und die Gruppenleitung nicht zur Genehmigung vor. Sie verzichtet auch auf die Durchführung einer Konsultativab­ stimmung über die Vergütung. Die Vergütungen im Jahr 2015 Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten für das Geschäftsjahr 2015 eine fixe Vergütung in Höhe von Tausend CHF 934. Die Beiträge an Vorsorgeeinrichtungen und übrige Sozialleistungen beliefen sich auf Tausend CHF 110. Die fixe Vergütung erfolgte in bar (Tausend­ CHF 764) sowie in einer Anwartschaft für den Erwerb von LLB-Aktien ( Tausend CHF 170). Die Anwartschaft unterliegt einer Sperrfrist von drei Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Gesamtvergütung der Mit­ glieder des Verwaltungsrates um Tausend CHF 64 beziehungsweise 6.5 Prozent zu. Grund für die Erhöhung der Vergütungen der Mitglieder des Verwaltungsrates ist die Anpassung der Honorare der Verwaltungsräte, die in der Schweiz wohnhaft sind. Die Mitglieder der Gruppenleitung erhielten für das Geschäftsjahr 2015 eine fixe Vergütung in Höhe von Tausend CHF 3'134 und eine variable Vergütung in Höhe von Tausend CHF 962. Die Beiträge an Vorsorgeeinrichtungen und übrige Sozialleistungen betrugen Tausend CHF 1'022. Die fixe Vergütung wurde in bar entrichtet. Die Auszahlung der variablen Vergütung erfolgte in bar (50 %) sowie in einer Anwartschaft für den Erwerb von LLB-Aktien (50 %), die einer Sperrfrist von drei Jahren unterliegt. Die Anzahl Aktien für die aktienbasierte ­Ver­gütung berechnet sich aus dem Durchschnittskurs des letzten Quartals 2015 (CHF 35.05). Bei den Mitgliedern der Gruppenleitung betrug die variable Vergütung im Durchschnitt rund 30.7 Prozent­ der fixen Entschädigung beziehungsweise 18.8 Prozent der Ge­samtentschädigung. LLB-Geschäftsbericht 2015 Die Gesamtvergütung der Mitglieder der Gruppenleitung ist 2015 um Tausend CHF 756 beziehungsweise 12.9 Prozent gesunken. Diese Abnahme resultiert insbesondere aus der tieferen variablen Vergütung. Der MAPI betrug minus 17.9 Prozent, was einem Zielerreichungsgrad von 55.3 Prozent entspricht. Die Gesamtvergütungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Mitglieder der Gruppenleitung für das Geschäftsjahr 2015 sind periodengerecht abgegrenzt. Die variablen Vergütungen wurden der Erfolgsrechnung 2015 belastet. Die Auszahlung des Baranteils (STI) an die Mitglieder der Gruppenleitung erfolgt im ersten Quartal 2016. Die Anwartschaften der Gruppenleitung (LTI) und des Verwaltungsrates unterliegen einer Sperrfrist von drei Jahren. Die Angaben zu den Vergütungen und Beteiligungen der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Gruppenleitung sowie die Darlehen an dieselben sind nachstehend im Detail aufgeführt. 101 Vergütungsbericht Vergütungen an Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen Honorar fix * in Tausend CHF 2015 Beiträge an Vorsorge­ einrichtungen und ­übrige Sozialleistungen Honorar variabel 2014 2015 2014 2015 2014 Aktienbasierte Vergütungen 2015 Anwartschaften 2014 2015 Total 2014 2015 2014 Mitglieder des Verwaltungsrates Hans-Werner Gassner, Präsident ** 300 300 0 0 74 74 0 0 40 40 414 414 Markus Foser, Vizepräsident 119 116 0 0 9 9 0 0 30 30 158 155 64 64 0 0 5 5 0 0 20 20 89 89 Markus Büchel, Mitglied Ingrid Hassler-Gerner, Mitglied bis 09. Mai 2014 25 0 0 0 7 32 Patrizia Holenstein, Mitglied 74 65 0 0 6 5 0 0 20 20 100 90 Roland Oehri, Mitglied 70 70 0 0 5 5 0 0 20 20 95 95 Gabriela Nagel-Jungo, Mitglied seit 10.Mai 2014 63 32 0 0 5 2 0 0 20 13 88 47 Urs Leinhäuser, Mitglied seit 10. Mai 2014 Total 74 42 0 0 6 3 0 0 20 13 100 58 764 714 0 0 110 103 0 0 170 163 1'044 980 637 637 87 115 183 182 0 0 87 115 994 1'049 Mitglieder der Geschäftsleitung *** Roland Matt, Vorsitzender Übrige Mitglieder der Geschäftsleitung 2'497 2'430 394 794 839 807 0 0 394 794 4'124 4'825 Total 3'134 3'067 481 909 1'022 989 0 0 481 909 5'118 5'874 *Feste Entschädigung und Sitzungsgelder. **Der Präsident erhält für sein 70-Prozent-Pensum eine feste Entschädigung. Er erhält keine Sitzungsgelder. ***Die Geschäftsleitung besteht aus sechs Mitgliedern. LLB-Geschäftsbericht 2015 102 Vergütungsbericht Aktienbesitz von nahestehenden Personen Anzahl Aktien 31. 12. 2015 31. 12. 2014 2'729 1'729 160 160 Markus Büchel, Mitglied 0 0 Patrizia Holenstein, Mitglied 0 0 Roland Oehri, Mitglied 400 400 Gabriela Nagel-Jungo, Mitglied 235 235 Urs Leinhäuser, Mitglied 250 250 3'774 2'774 Roland Matt, Vorsitzender 8'013 8'013 Gabriel Brenna 3'157 3'157 Heinz Knecht 2'347 792 Kurt Mäder 2'894 2'894 Urs Müller 9'151 9'151 Christoph Reich 1'499 1'499 27'061 25'506 Nahestehende Personen 100 100 Total 100 100 Mitglieder des Verwaltungsrates Hans-Werner Gassner, Präsident Markus Foser, Vizepräsident Total Mitglieder der Geschäftsleitung Total Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen Kein Mitglied des Verwaltungsrates oder der Geschäftsleitung verfügt über einen Stimmrechtsanteil von mehr als 0.1 Prozent. LLB-Geschäftsbericht 2015 103 Vergütungsbericht Ausleihungen an Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen Festhypotheken in Tausend CHF Variable Hypotheken Total 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 0 Mitglieder des Verwaltungsrates Hans-Werner Gassner, Präsident 0 0 0 0 0 300 0 0 0 300 0 1'294 1'297 0 0 1'294 1'297 Patrizia Holenstein, Mitglied 0 0 0 0 0 0 Roland Oehri, Mitglied 0 0 0 0 0 0 400 400 0 0 400 400 Markus Foser, Vizepräsident Markus Büchel, Mitglied Gabriela Nagel-Jungo, Mitglied Urs Leinhäuser, Mitglied 0 0 0 0 0 0 Nahe stehende Personen 1'580 1'838 0 0 1'580 1'838 Total 3'574 3'535 0 0 3'574 3'535 Roland Matt, Vorsitzender 1'255 1'539 0 0 1'255 1'539 Übrige Mitglieder der Geschäftsleitung 1'560 1'602 0 0 1'560 1'602 0 0 0 0 0 0 2'815 3'141 0 0 2'815 3'141 Mitglieder der Geschäftsleitung Nahe stehende Personen Total Die Laufzeiten der Festhypotheken für die Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehenden Personen betragen per 31. Dezember 2015 zwischen 11 und 119 Monaten (Vorjahr: zwischen 11 und 47 Mo­ naten) bei marktüblichen Kundenzinssätzen von 1.10 bis 1.60 Prozent­ p. a. (Vorjahr: 1.00 bis 1.55 %). Die Laufzeiten der Festhypotheken für die Mitglieder der Geschäftsleitung betragen per 31. Dezember 2015 zwischen 1 und 114 Monaten (Vorjahr: zwischen 12 und 46 Monaten) bei marktüblichen Kundenzinssätzen von 1.05 bis 2.875 Prozent p. a. (Vorjahr: 1.80 bis 2.875 %). Von den Hypotheken an die Mitglieder der Geschäftsleitung ent­ fallen Tausend CHF 750 (Vorjahr: Tausend CHF 1'000) auf den begünstigten Zinssatz für Personal. Der Rest unterliegt dem marktüblichen Kundenzinssatz. Der Fair Value der Deckungen für neu gewährte ­Darlehen beträgt Tausend CHF 1'577 (Vorjahr: Tausend CHF 835). Eine Wertberichtigung für die Ausleihungen an das Management war nicht erforderlich. Die LLB hat gegenüber Dritten keine Garantien für das Management gewährt. Vergütungen, Darlehen und Kredite an nahestehende Personen nach Art. 16 VegüV Die Liechtensteinische Landesbank AG hat an Personen nach Art. 16 VegüV keine Vergütungen ausgerichtet. Darlehen und Kredite an nahestehende Personen nach Art. 16 VegüV wurden zu marktüblichen Konditionen gewährt. LLB-Geschäftsbericht 2015 Konsolidierte Jahresrechnung im OnlineGeschäftsbericht mit Excel-Dateien für Ihre eigenen Statistiken Konsolidierte Jahresrechnung der LLB-Gruppe 107 108 111 112 113 114 115 Revisionsbericht Konsolidierter Jahresbericht Konsolidierte Erfolgsrechnung Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung Konsolidierte Bilanz Konsolidierte Eigenkapitalentwicklung Konsolidierte Mittelflussrechnung Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung 117 125 128 132 155 156 161 164 166 189 Rechnungslegungsgrundsätze Segmentberichterstattung Anmerkungen zur konsolidierten Erfolgsrechnung Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Anmerkungen zu den konsolidierten Ausserbilanzgeschäften Vorsorgepläne und andere langfristig fällige Leistungen Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Konsolidierungskreis Risikomanagement Kundenvermögen 107 Revisionsbericht Revisionsbericht Als Konzernprüfer haben wir die konsolidierte Jahresrechnung (Erfolgsrechnung, Gesamt­er­gebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalentwicklung, Mittelflussrechnung und Anhang, Seiten 111 – 190) und den konsolidierten Jahresbericht (Seiten 108 – 110) der Liechtensteinischen Lan­desbank für das am 31. Dezember 2015 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die konsolidierte Jahresrechnung und den konsolidierten Jahresbericht ist der Verwaltungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des liechtensteinischen Berufsstandes sowie den International Standards on Auditing, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der konsolidierten Jahresrechnung und im konsolidierten Jahresbericht mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der konsolidierten Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der konsolidierten Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung vermittelt die konsolidierte Jahresrechnung ein den tatsäch­ lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Über­ einstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem liechtensteinischen Gesetz. Der konsolidierte Jahresbericht steht mit der konsolidierten Jahresrechnung im Einklang. Wir empfehlen, die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung zu genehmigen. PricewaterhouseCoopers AG Thomas Romer Claudio Tettamanti (Mandatsleiter) St. Gallen, 3. März 2016 LLB-Geschäftsbericht 2015 108 Konsolidierter Jahresbericht Konsolidierter Jahresbericht Konzernergebnis Kundenvermögen Die konsolidierte Jahresrechnung ist gemäss den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete die LLB-Gruppe ein Kon­ zernergebnis von CHF 86.3 Mio. Das Konzernergebnis 2014 betrug CHF 72.1 Mio. Für das Geschäftsjahr 2014 erfolgte ein Restatement ­(siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Das Jahresergebnis 2015 hat sich gegenüber dem Vorjahr um 19.7 Prozent be­ ziehungsweise CHF 14.2 Mio. erhöht. In den Abschlusszahlen der Vorjahresperiode sind Erträge und Aufwendungen der Anfang 2015 veräusserten swisspartners Gruppe enthalten. Die Vorjahreswerte, bereinigt um die swisspartners Gruppe, dienen in diesem Kommentar als vergleichbare Vorjahresbasis. Der Geschäftsertrag hat sich gegenüber 2014 um 8.3 Prozent reduziert, konnte jedoch auf vergleichbarer Vorjahresbasis um 2.5 Prozent gesteigert werden. Der Geschäftsaufwand hat sich gegenüber 2014 ­um 18.4 Prozent reduziert. Auf vergleichbarer Vorjahresbasis nahm der ­Aufwand um 9.2 Prozent ab. Das den Aktionären der LLB zustehende Ergebnis belief sich auf­ CHF 82.7 Mio. (2014: CHF 70.2 Mio.). Das Ergebnis pro Aktie betrug CHF 2.87 (2014: CHF 2.43). Die Kundenvermögen lagen per 31. Dezember 2015 bei CHF 45.6 Mia. (31.12.2014: CHF 50.2 Mia.). Die betreuten Kundenvermögen gingen währungsbedingt um CHF 1.0 Mia. und wegen des Verkaufs der swiss­ partners Gruppe um CHF 3.3 Mia. zurück. Die Vermögen in eigenverwalteten Fonds nahmen um 2.6 Prozent auf CHF 4.4 Mia. (31.12.2014: CHF 4.5 Mia.) ab. Die Vermögen mit Verwaltungsmandat beliefen sich auf CHF 6.4 Mia. (31.12.2014: CHF 8.6 Mia.) und die übrigen Kunden­ vermögen auf CHF 34.8 Mia. (31.12.2014: CHF 37.1 Mia.). Die LLB-Gruppe verzeichnete Netto-Neugeld-Abflüsse von CHF 206 Mio. (2014: minus CHF 350 Mio.), womit sich die Abflüsse in den letzten Jahren stetig verlangsamten. Erfreuliche Zuflüsse von CHF 199 Mio. generierte das Segment Retail & Corporate Banking. Vor allem Pri­vat- und Firmenkunden aus den Onshore-Märkten vertrauten der LLB-Gruppe in diesem Segment Gelder an. Die Marktsegmente Private Banking und Institutional Clients verzeichneten Abflüsse von CHF 217 Mio. beziehungsweise CHF 193 Mio. Auch in diesen Segmenten konnten in den Heim- und Wachstumsmärkten erfreuliche Zuflüsse verbucht werden. Jedoch flossen im Zuge der Umsetzung der Steuer­ konformitäts- und Cross-Border-Strategie Gelder ab. Kundenvermögen (in Mia. CHF) Vermögen in eigenverwalteten Fonds Vermögen mit Verwaltungsmandat Übrige Kundenvermögen LLB-Geschäftsbericht 2015 109 Konsolidierter Jahresbericht Erfolgsrechnung Der Geschäftsertrag verringerte sich um 8.3 Prozent auf CHF 313.2 Mio. (2014: CHF 341.5 Mio.). Auf vergleichbarer Vorjahresbasis wäre der ­Geschäftsertrag um 2.5 Prozent höher als im Vorjahr. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft vor Wertberichtigungen für Kreditrisiken sank im Geschäftsjahr 2015 um 3.0 Prozent auf CHF 132.5 Mio. (2014: CHF 136.6 Mio.). Das Zinsengeschäft mit Kunden konnte gegenüber dem Vorjahr um 2.9 Prozent gesteigert werden. Die negativen Effekte im Zinsertrag, bedingt durch die Verlängerung von Festzins­ krediten zu tieferen Konditionen, konnten mit gezieltem Wachstum, einer verbesserten Marge im Hypothekargeschäft und tieferen Re­ finanzierungskosten kompensiert werden. Aufgrund des Entscheids der SNB, Negativzinsen auf Guthaben zu belasten, sind die Markt­ zinsen Anfang des Geschäftsjahres 2015 ins Negative gerutscht. Die LLB-Gruppe ist gegenwärtig nicht direkt von den Negativzinsen be­ troffen, da sie stets unter der Freigrenze bei der SNB war. Sie bezahlt jedoch auf Zinsabsicherungsinstrumente und Gelder, die am Inter­ bankenmarkt angelegt werden, teilweise Negativzinsen. Folglich ­entwickelte sich das Zinsengeschäft mit Banken rückläufig. Für das Geschäftsjahr 2015 wurden zulasten der Erfolgsrechnung Wertbe­ richtigungen für Kreditrisiken im Umfang von netto CHF 6.0 Mio. (2014: CHF 1.8 Mio.) gebildet; sie konnten somit auf tiefem Niveau ­stabilisiert werden. Der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft verringerte sich um 21.5 Prozent auf CHF 149.6 Mio. (2014: CHF 190.6 Mio.). Auf vergleichbarer Vorjahresbasis hätte der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft im Geschäftsjahr 2015 um 3.2 Prozent abgenommen. Die LLB-Gruppe ist seit über einem Jahr retrofrei und gibt konsequent alle Retrozessionen auf eigene Fonds sowie auf Drittfonds an die Kunden weiter. So haben sich die Erträge aus Retrozessionen erwartungsgemäss reduziert. Gleichzeitig hat die Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft Spuren hinterlassen. Rund 50 Prozent der Kundenvermögen sind in Fremdwährungen angelegt. Die Abwertung dieser Fremd­ währungen führte zu einem Rückgang der betreuten Kundenver­ mögen, was sich auch auf die bestandsabhängigen Erträge negativ auswirkte. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft belief sich auf CHF 33.1 Mio. (2014: minus CHF 24.0 Mio.). Im aktuellen Geschäftsjahr betrug der stichtagsbezogene Bewertungsverlust bei den Zinsabsicherungs­ instrumenten wegen der erneut gesunkenen Marktzinsen CHF 10.1 Mio. (2014: minus CHF 56.4 Mio.). Die mittel- und langfristigen Zinsen unterlagen in den letzten Geschäftsjahren grossen Schwankungen, was die Volatilität in der Erfolgsrechnung erhöhte. Die LLB-Gruppe hat Massnahmen ergriffen und 2015 Hedge Accounting (Fair Value Hedge) auf Zinssatzswaps eingeführt. Dadurch sind stichtagsbezogene Bewertungsverluste von als Hedge Accounting designierten Zinssatzswaps erfolgsneutral zu verbuchen. Der Kundenhandel mit Devisen, Valuten und Edelmetallen konnte gegenüber dem Vorjahr um 33.7 Prozent auf CHF 43.0 Mio. gesteigert werden. Die Zunahme ist auf ein hohes ­Devisenhandelsvolumen aufgrund der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB zurückzuführen. Der Erfolg aus Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet, belief ­sich auf minus CHF 0.7 Mio. (2014: plus CHF 36.3 Mio.). Als Folge der Marktturbulenzen resultierten Kursverluste in Höhe von CHF 18.8 Mio. (2014: plus CHF 20.6 Mio.). Zur Reduktion der Volatilität aus nicht realisierten Kurserfolgen bilanziert die LLB-Gruppe neu gekaufte Finanzanlagen als zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, wodurch­ die Wertveränderungen erfolgsneutral im sonstigen Gesamtergebnis ­verbucht werden. Die Einnahmen aus Zinsen und Dividenden überstiegen mit CHF 18.0 Mio. jene des Vorjahres um 15.1 Prozent. Der übrige Erfolg betrug CHF 4.8 Mio. gegenüber CHF 3.7 Mio. im Vorjahr. Geschäftsertrag 2015 (in Mio. CHF) Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft Erfolg Handelsgeschäft Erfolg aus Finanzanlagen Übriger Erfolg Der Geschäftsaufwand erreichte CHF 221.1 Mio. und lag um 18.4 Prozent beziehungsweise CHF 49.9 Mio. unter jenem des Vorjahres von CHF 271.0 Mio. Auf vergleichbarer Vorjahresbasis würde der Geschäftsaufwand für 2014 CHF 243.5 Mio. betragen. Dies entspräche für 2015 einer Abnahme von CHF 22.4 Mio. beziehungsweise 9.2 Prozent. Die im Rahmen von Focus2015 definierte Zielsetzung, den Geschäftsaufwand auf CHF 240 Mio. pro Jahr zu senken, hat die LLB-Gruppe Ende 2015 erreicht. Die Einsparungen der letzten Jahre sind Ausdruck des konsequenten Kostenmanagements und der anhaltenden Kosten­ disziplin der LLB-Gruppe. LLB-Geschäftsbericht 2015 110 Konsolidierter Jahresbericht Der Personalaufwand war mit CHF 123.8 Mio. um 24.5 Prozent geringer als im Vorjahr (2014: CHF 163.9 Mio.). Auch auf vergleichbarer Vorjahresbasis konnte der Personalaufwand um 12.0 Prozent gesenkt werden. Darin enthalten ist eine einmalige Reduktion der Vorsorgeverpflichtungen aus Plananpassungen von CHF 7.9 Mio. sowie eine einmalige Personalaufwandsminderung aus der Auflösung von Personalvorsorgeverpflichtungen im Zusammenhang mit der Schliessung der ehemaligen LLB (Schweiz) AG. Ebenfalls haben tiefere variable Vergütungen für das Geschäftsjahr zur Reduktion beigetragen. Per ­31. Dezember 2015 hatte die LLB-Gruppe 816 Vollzeitstellen (31.12.2014: 893). Der Rückgang der Vollzeitstellen ist im Wesentlichen auf den Verkauf der swisspartners-Gruppe zurückzuführen. Der Sachaufwand der LLB-Gruppe belief sich für das Geschäftsjahr 2015 auf CHF 63.7 Mio. (2014: CHF 74.8 Mio.) und verringerte sich somit um CHF 11.1 Mio. Auf vergleichbarer Vorjahresbasis nahm der Sach­ aufwand um 13.7 Prozent beziehungsweise CHF 10.1 Mio. ab. Dies ist auf tiefere Raumaufwendungen und Aufwendungen für IT-Systeme sowie geringere Aufwendungen für Rückstellungen für Rechts- und Prozessrisiken zurückzuführen. Die Abschreibungen und Amortisationen erhöhten sich aufgrund einer einmaligen Wertminderung auf immateriellen Anlagen um 4.1 Prozent beziehungsweise CHF 1.4 Mio. auf CHF 33.7 Mio. (2014: CHF 32.3 Mio.). Die Cost-Income-Ratio lag für 2015 bei 69.5 Prozent (2014: 78.3 %). Ohne Markteffekte, das heisst ohne Erfolg aus Zinssatzswaps und ohne Kurserfolge aus Finanzanlagen, betrug die Cost-Income-Ratio 63.7 Prozent (2014: 70.9 %). LLB-Geschäftsbericht 2015 Bilanz Die konsolidierte Bilanzsumme reduzierte sich gegenüber dem 31. Dezember 2014 um CHF 1.1 Mia. beziehungsweise 5.2 Prozent auf CHF 19.7 Mia. (31.12.2014: CHF 20.8 Mia.). Die Reduktion resultiert insbesondere aus der Veräusserung der swisspartners-Gruppe. Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte eine Umschichtung von den Forderungen gegenüber Banken in die flüssigen Mittel, wodurch sich die flüssigen Mittel markant um 87.9 Prozent erhöhten. Bei den Kundenausleihungen konnte die LLB-Gruppe gegenüber dem 31. Dezember 2014 einen Zuwachs von 2.5 Prozent verzeichnen. Die Hypothekarforderungen nahmen um 2.6 Prozent auf CHF 9.6 Mia. zu. Das den Aktionären der LLB zustehende Eigenkapital belief sich per 31. Dezember 2015 auf CHF 1.7 Mia. Die Tier 1 Ratio betrug 20.6 Prozent (31.12.2014: 18.3 %). Seit dem 30. Juni 2015 erfolgt die Berechnung der Tier 1 Ratio gemäss den Grundlagen von CRD IV beziehungsweise ­Basel III. Die Rendite auf dem Eigenkapital, das den Aktionären der LLB zusteht, lag bei 5.0 Prozent (2014: 4.3 %). Ausblick Für das Jahr 2016 geht die LLB-Gruppe von einem anhaltend anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld aus. Frankenstärke, Negativzinsen, volatile Finanzmärkte und zunehmende Regulierung werden die Banken weiter fordern. Mit der Strategie StepUp2020 setzt die LLB-Gruppe auf nachhaltig profitables Wachstum. Sie ist zuversichtlich, dank ihres stabilen Fundaments, des fokussierten Geschäftsmodells und der klaren Strategie auch im Geschäftsjahr 2016 weitere operative Fortschritte zu erzielen und ein solides Konzernergebnis zu erwirtschaften. 111 Konsolidierte Erfolgsrechnung Konsolidierte Erfolgsrechnung Anmerkung 2015 2014 (angepasst) * Zinsertrag 1 182'801 197'804 – 7.6 Zinsaufwand 1 – 50'347 – 61'192 – 17.7 1 132'454 136'612 – 3.0 13 – 6'036 – 1'818 232.0 in Tausend CHF Erfolg Zinsengeschäft Wertberichtigung für Kreditrisiken Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken + / – % 126'418 134'793 – 6.2 2 174'897 220'846 – 20.8 Aufwand Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 2 – 25'272 – 30'237 – 16.4 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 2 149'625 190'609 – 21.5 Erfolg Handelsgeschäft 3 33'084 – 23'956 Erfolg aus Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet 4 – 736 36'257 17 – 13 19 5 4'785 3'748 27.7 313'163 341'470 – 8.3 Ertrag Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft Anteil am Erfolg an Joint Venture Übriger Erfolg Total Geschäftsertrag Personalaufwand 6 – 123'782 – 163'868 – 24.5 Sachaufwand 7 – 63'653 – 74'777 – 14.9 Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen 8 Total Geschäftsaufwand Ergebnis vor Steuern Steuern 9 Konzernergebnis – 33'657 – 32'329 4.1 – 221'093 – 270'973 – 18.4 92'070 70'497 30.6 – 5'770 1'598 86'301 72'095 82'728 70'175 17.9 3'573 1'920 86.1 19.7 Davon entfallen auf: Aktionäre der LLB Minderheiten 35 Ergebnis pro Aktie, das den Aktionären der LLB zusteht Unverwässertes Ergebnis pro Aktie (in CHF) 10 2.87 2.43 18.1 Verwässertes Ergebnis pro Aktie (in CHF) 10 2.87 2.43 18.1 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 112 Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung in Tausend CHF Anmerkung Konzernergebnis 2015 2014 (angepasst) * + / – % 86'301 72'095 19.7 – 2'280 – 1'054 116.3 864 – 3'018 59 0 – 1'358 – 4'072 Sonstiges Gesamtergebnis (nach Steuern), welches in die Erfolgsrechnung umgegliedert werden kann Währungsumrechnung Wertveränderungen von Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar In die Erfolgsrechnung umgegliederte (Gewinne) / Verluste von Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar Total sonstiges Gesamtergebnis (nach Steuern), welches in die Erfolgsrechnung umgegliedert werden kann – 66.7 Sonstiges Gesamtergebnis (nach Steuern), welches nicht in die Erfolgsrechnung umgegliedert werden kann Aktuarielle Gewinne / (Verluste) aus Vorsorgepläne 41 – 21'724 – 44'047 – 50.7 Steuereffekte 27 1'519 5'165 – 70.6 – 20'205 – 38'882 – 48.0 64'738 29'141 122.2 62'988 31'548 99.7 1'750 – 2'407 Total sonstiges Gesamtergebnis (nach Steuern), welches nicht in die Erfolgsrechnung umgegliedert werden kann Gesamtergebnis für die Periode Davon entfallen auf: Aktionäre der LLB Minderheiten *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 113 Konsolidierte Bilanz Konsolidierte Bilanz in Tausend CHF 31. 12. 2014 (angepasst) ** 01. 01. 2014 (angepasst) ** Anmerkung 31. 12. 2015 + / – % Flüssige Mittel 11 2'559'972 1'362'755 2'075'560 87.9 Forderungen gegenüber Banken 12 4'254'074 5'773'872 6'082'003 – 26.3 Kundenausleihungen 13 10'991'490 10'718'492 10'235'791 2.5 Handelsbestände 14 2'450 561 5'062 336.6 Aktiven Derivative Finanzinstrumente 15 62'013 87'781 86'950 – 29.4 Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet 16 1'438'608 2'397'076 1'969'238 – 40.0 – 22.0 Beteiligung an Joint Venture 17 47 61 41 Liegenschaften und übrige Sachanlagen 18 123'321 131'550 150'438 – 6.3 Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften 18 16'240 16'385 21'383 – 0.9 Goodwill und andere immaterielle Anlagen 19 124'493 153'724 167'402 – 19.0 Latente Steuerforderungen 27 23'669 25'722 23'945 – 8.0 45'927 33'505 32'970 37.1 27'820 53'472 47'332 – 48.0 19'670'122 20'754'957 20'898'114 – 5.2 Rechnungsabgrenzungen Übrige Aktiven 20 Total Aktiven Fremdkapital Verpflichtungen gegenüber Banken 22 673'634 484'599 981'065 39.0 Verpflichtungen gegenüber Kunden 23 15'627'049 15'657'835 15'599'995 – 0.2 Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen * 24 0 75'650 266'151 – 100.0 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet * 25 0 1'193'397 811'778 – 100.0 – 8.6 Derivative Finanzinstrumente 15 151'593 165'809 108'929 Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen 26 1'213'244 1'152'960 1'127'597 5.2 6'172 9'828 6'491 – 37.2 – 13.6 Laufende Steuerverpflichtungen Latente Steuerverpflichtungen 27 Rechnungsabgrenzungen Rückstellungen 28 Übrige Verpflichtungen 29 Total Fremdkapital 21'617 25'029 41'519 27'891 23'453 26'039 18.9 25'354 33'330 37'950 – 23.9 164'224 193'180 134'357 – 15.0 17'910'777 19'015'069 19'141'870 – 5.8 Eigenkapital Aktienkapital 30 154'000 154'000 154'000 0.0 Kapitalreserven 31 25'785 25'785 26'298 0.0 Eigene Aktien 32 – 168'584 – 168'584 – 167'816 0.0 Gewinnreserven 33 1'709'205 1'671'273 1'645'490 2.3 Sonstige Reserven 34 Total den Aktionären der LLB zustehendes Eigenkapital Minderheitsanteile 35 Total Eigenkapital Total Fremd- und Eigenkapital – 63'849 – 44'108 – 5'663 44.8 1'656'558 1'638'366 1'652'310 1.1 102'787 101'522 103'934 1.2 1'759'345 1'739'888 1'756'244 1.1 19'670'122 20'754'957 20'898'114 – 5.2 *Die Verpflichtungen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. **Vergleichsperioden angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 114 Konsolidierte Eigenkapitalentwicklung Konsolidierte Eigenkapitalentwicklung den Aktionären der LLB zustehend in Tausend CHF Anmerkung Stand am 1. Januar 2013 Aktien- kapital Kapital- reserven Eigene Aktien Gewinn- reserven Sonstige Reserven Total 154'000 49'458 – 205'048 1'645'229 – 35'144 1'608'495 Konzernergebnis 49'821 Sonstiges Gesamtergebnis Veränderung eigene Aktien 36'227 31 / 32 – 23'160 37'232 Total Eigen- kapital 100'817 1'709'312 49'821 3'951 53'772 36'227 75 36'302 14'072 14'072 – 42'679 – 42'679 Dividende 2012, Zahlung 2013 33 Dividende an Minderheiten 2012, Zahlung 2013 35 0 – 1'572 – 1'572 Erhöhung / (Reduktion) Minderheitsanteile 35 0 1'007 1'007 Veränderungen aus eigenen Anteilen an vollkonsolidierten Gesellschaften 33 – 557 – 557 – 557 Übrige Veränderungen 33 – 2'456 – 2'456 – 2'456 1'662'923 104'278 1'767'202 – 3'868 – 3'868 Stand am 31. Dezember 2013 – 42'679 Minder- heiten 154'000 26'299 – 167'816 Anpassung aus Fair-ValueHedge-Beziehungen * 1'649'357 1'083 – 3'868 Anpassung aus Risk Sharing Option * Stand am 1. Januar 2014, angepasst 154'000 26'299 – 167'816 Konzernergebnis 1'645'490 – 6'746 – 6'746 – 5'663 1'652'309 70'175 Sonstiges Gesamtergebnis Veränderung eigene Aktien Dividende 2013, Zahlung 2014 Dividende an Minderheiten 2013, Zahlung 2014 – 38'445 31 / 32 – 513 – 768 33 – 43'315 – 344 – 7'090 103'934 1'756'243 70'175 1'920 72'095 – 38'445 – 4'509 – 42'954 – 1'281 – 1'281 – 43'315 – 43'315 33 / 35 0 – 1'595 – 1'595 Erhöhung / (Reduktion) Minderheitsanteile 35 0 1'771 1'771 Veränderungen aus eigenen Anteilen an vollkonsolidierten Gesellschaften 33 – 485 – 485 Übrige Veränderungen 33 – 591 – 591 – 591 – 44'108 1'638'366 101'521 1'739'888 82'728 3'573 86'301 – 19'741 – 19'741 – 1'822 – 21'563 Stand am 31. Dezember 2014 154'000 25'785 – 168'584 Konzernergebnis 1'671'273 82'728 Sonstiges Gesamtergebnis Veränderung eigene Aktien Dividende 2014, Zahlung 2015 Dividende an Minderheiten 2014, Zahlung 2015 31 / 32 0 0 33 – 43'233 – 485 0 0 – 43'233 – 43'233 33 / 35 0 – 1'609 – 1'609 Erhöhung / (Reduktion) Minderheitsanteile 35 0 1'124 1'124 Veränderungen aus eigenen Anteilen an vollkonsolidierten Gesellschaften 33 – 227 – 227 – 227 Übrige Veränderungen 33 – 1'336 – 1'336 – 1'336 1'656'558 102'787 1'759'345 Stand am 31. Dezember 2015 154'000 25'785 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 – 168'584 1'709'205 – 63'849 115 Konsolidierte Mittelflussrechnung Konsolidierte Mittelflussrechnung in Tausend CHF 2015 2014 195'676 210'599 17'304 13'317 Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit Erhaltene Zinsen (ohne Finanzanlagen) Erhaltene Zinsen auf Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Erhaltene Dividenden auf Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Bezahlte Zinsen 1'216 667 – 50'848 – 62'543 Erhaltene Dienstleistungsgebühren und Kommissionen 157'842 221'396 Bezahlte Dienstleistungsgebühren und Kommissionen – 14'478 – 28'927 43'232 32'348 Einnahmen aus Handelsgeschäften Übrige Einnahmen Zahlungen für Personal und Sachkosten Übrige Ausgaben Bezahlte Gewinnsteuern Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit vor Veränderungen des Vermögens und Verpflichtungen aus operativer Geschäftstätigkeit Forderungen / Verpflichtungen gegenüber Banken Finanzanlagen aus Versicherungsverträgen Handelsbestände inklusive Wiederbeschaffungswerte netto Forderungen / Verpflichtungen gegenüber Kunden Übrige Aktiven Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet Übrige Verpflichtungen Veränderungen des Vermögens und der Verpflichtungen aus operativer Geschäftstätigkeit Netto-Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit 3‘145 4'109 – 200'124 – 235'145 – 340 – 37'424 – 8'717 – 7'692 143'909 110'706 1'315'982 – 620'413 0 – 155'182 – 485 4'865 – 430'000 – 453'288 21'148 – 6'147 0 – 190'501 0 381'619 – 5'532 5'426 901'113 – 1'033'621 1'045'022 – 922'916 – 10'656 – 13'694 Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Erwerb von Liegenschaften und übrige Sachanlagen Veräusserung von Liegenschaften und übrige Sachanlagen Erwerb von als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften Veräusserung von als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften Erwerb von anderen immateriellen Anlagen Erwerb von Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Veräusserung von Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Erwerb von assoziierten Gesellschaften Veräusserung von vollkonsolidierten Gesellschaften abzüglich Zahlungsmittelbestände Netto-Mittelfluss aus Investitionstätigkeit LLB-Geschäftsbericht 2015 2'001 11'471 – 1'240 – 2'993 6'383 6'383 – 3'074 – 3'708 – 519'064 – 571'909 390'616 297'649 0 19 6'956 0 – 128'079 – 276'781 116 Konsolidierte Mittelflussrechnung in Tausend CHF 2015 2014 Erwerb eigener Aktien 0 – 2'851 Veräusserung eigener Aktien 0 1'570 – 43'233 – 43'315 Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit Dividendenausschüttung Minderheiten Erhöhung der Anteile an Gruppengesellschaften Reduzierung der Anteile an Gruppengesellschaften – 485 176 0 – 4'188 227 0 289'716 204'570 – 229'434 – 179'207 16'791 – 23'245 Auswirkungen der Währungsumrechnung – 31'080 30'373 Netto-Zunahme / (-Abnahme) des Zahlungsmittelbestandes 902'655 – 1'192'569 Ausgabe von Schuldtiteln und Pfandbriefdarlehen Rücknahme von Schuldtiteln und Pfandbriefdarlehen Netto-Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode 2'140'624 3'333'192 Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode 3'043'279 2'140'624 2'559'972 1'362'755 Der Zahlungsmittelbestand umfasst: Flüssige Mittel Forderungen gegenüber Banken (täglich fällig) Total Zahlungsmittelbestand LLB-Geschäftsbericht 2015 483'307 777'868 3'043'279 2'140'624 117 Rechnungslegungsgrundsätze Rechnungslegungsgrundsätze 1 Grundlegende Informationen Die LLB-Gruppe bietet eine breite Palette von Finanzdienstleistungen an. Der Schwerpunkt liegt in den Bereichen Vermögensverwaltung und Anlageberatung für private und institutionelle Kunden sowie im Privat- und Firmenkundengeschäft. Die Liechtensteinische Landesbank Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Vaduz, Fürstentum Liechtenstein, ist die Muttergesellschaft der LLB-Gruppe. Sie ist an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung wurde vom Verwaltungsrat in seiner Sitzung vom 3. März 2016 genehmigt und zur Ver­ öffentlichung freigegeben. 2 Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsgrundsätze Eröffnungsbilanz per 1. Januar 2014 um CHF 4.3 Mio. von CHF 10'240.1 Mio. auf CHF 10'235.8 Mio. beziehungsweise per 31. Dezember 2014 um CHF 4.9 Mio. von CHF 10'723.4 Mio. auf CHF 10'718.5 Mio. Die latenten Steuerforderungen erhöhten sich durch die Anpassung um CHF 0.4 Mio. per 1. Januar 2014 beziehungsweise um CHF 0.5 Mio. per 31. Dezember 2014. Die Aktiven per 1. Januar 2014 reduzieren sich um ­CHF 3.9 Mio. beziehungsweise um CHF 4.4 Mio. per 31. Dezember 2014. Das den Aktionären der LLB zustehende Eigenkapital per 1. Januar 2014 verringerte sich von CHF 1'662.9 Mio. um CHF 3.9 Mio. auf CHF 1'659.1 ­Mio., per 31. Dezember 2014 reduzierte es sich um CHF 4.4 Mio. auf CHF 1'647.7 Mio. Das Konzernergebnis 2014 reduziert sich durch das Restatement um CHF 0.5 Mio. von CHF 72.6 Mio. auf CHF 72.1 Mio. und betrifft ausschliesslich die Position Erfolg Handelsgeschäft sowie die Steuern. Das unverwässerte beziehungsweise verwässerte Ergebnis pro Aktie verschlechtert sich für 2014 um CHF 0.02. Designierung Fair-Value-Hedge Beziehung In den vorangegangenen Geschäftsjahren erfolgte eine Designierung von zwei Kreditpositionen in der Bilanz mit je einer Fair-Value-HedgeBeziehung. Es handelt sich dabei um zwei ausstehende Kredite mit einer Laufzeit bis Juni 2018 beziehungsweise Januar 2019 mit einem Gesamtkreditvolumen von CHF 50 Mio. Für diese Kredite wurde wirtschaftlich gesehen je ein Zinsabsicherungsgeschäft abgeschlossen. Diese Absicherungsgeschäfte erfüllten die erforderlichen IFRS-Krite- Weitere Grundlagen der Abschlusserstellung Der Konzernabschluss wurde – mit Ausnahme der Neubewertung­ von einigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten – auf der Basis der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten erstellt. Im Rahmen der strategischen Initiative Focus2015 erfolgte die Veräusserung der Gruppengesellschaft swisspartners Investment Network AG, Zürich, und all ihrer Tochtergesellschaften (swisspartners Gruppe), die per 1. Januar 2015 aus dem Konsolidierungskreis der LLB-Gruppe ausschied. In der Folge reduzierten sich die Kundenvermögen der LLB-Gruppe um CHF 3.3 Mia. und die Bilanzsumme um­ CHF 1.3 Mia., dies im Wesentlichen aufgrund von Finanzanlagen und finanziellen Verpflichtungen sowie Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen. Die Jahresrechnung 2015 der LLB-Gruppe beinhaltet – bedingt durch die Veräusserung – keine Vermögenswerte, Schulden, Erträge oder Aufwendungen der swisspartners Gruppe. Zahlreiche neue IFRS-Standards sowie Überarbeitungen und Interpretationen von bestehenden IFRS-Standards, welche für die Geschäftsjahre beginnend am 1. Januar 2015 oder später anzuwenden sind, wurden publiziert. Die folgenden neuen oder geänderten IFRS-­ Standards beziehungsweise Interpretationen sind für die LLB-Gruppe von Bedeutung: ◆◆ IAS 19 «Leistungen an Arbeitnehmer» – Im November 2013 hat das IASB die Änderung betreffend Risk Sharing mit Inkrafttreten per 1. Juli 2014 veröffentlicht. Die Änderung beinhaltet die Klarstellung bezüglich der Bilanzierung von Beiträgen von Arbeitnehmern, die in der Ausgestaltung eines leistungsorientierten Plans spezifiziert werden. Die arbeitszeitbezogenen Beiträge sind den Dienstleistungsperioden als negativer Ertrag zuzurechnen beziehungsweise rien (IAS 39 Ziffer 88) nicht. Folglich hätte die Marktwertanpassung des Zinssatzrisikos für die beiden Kundenausleihungen nicht erfolgswirksam verbucht werden dürfen. Die Kundenausleihungen wurden zu hoch ausgewiesen. Der Effekt wurde rückwirkend auf den 1. Januar 2014 in der Bilanz sowie im 2014 über die Erfolgsrechnung korrigiert. Durch die Anpassung reduzieren sich die Kundenausleihungen in der es können jene Beiträge, die allein mit der Leistung des Arbeitsnehmers in der Periode verknüpft sind, in der sie erbracht werden, als eine Reduzierung der Kosten der kurzfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer angesehen werden. Die Übernahme der Änderungen hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Vorsorgeaufwand der Konzernrechnung der LLB-Gruppe. In der Eröffnungsbilanz per Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung der vorliegenden konsolidierten Jahresrechnung angewendet wurden, sind im Folgenden aufgeführt. Die beschriebenen Methoden wurden konsequent auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist. 2.1 Grundlagen der Abschlusserstellung Die konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Anpassung der konsolidierten Jahresrechnung 2014 der LLB-Gruppe gemäss IAS 8 Im Rahmen der Erstellung der Jahresrechnung 2015 hat die LLB-Gruppe einen Fehler in der konsolidierten Jahresrechnung 2014 festgestellt. Nach IFRS sind fehlerhafte Darstellungen in den Abschlüssen eines Unternehmens in der Periode, in welcher sie entdeckt wurden, gemäss IAS 8 Ziffer 42 zu korrigieren. Daraus folgend sind die Vergleichspe­ rioden anzupassen (Restatement). LLB-Geschäftsbericht 2015 118 Rechnungslegungsgrundsätze 1. Januar 2014 erfolgte die einmalige Erhöhung der Vorsorge­ verpflichtungen um CHF 8.1 Mio., welche von CHF 448.4 Mio. auf CHF 456.6 Mio. stiegen. Diese wurde erfolgsneutral über das Ei­ genkapital gebildet, welches sich um CHF 7.1 Mio., davon CHF 6.8 Mio. in den sonstigen Reserven und CHF 0.3 Mio. in den Minder­ heiten, reduzierte. Die latenten Steuerforderungen erhöhten sich durch die Anpassung um CHF 1.0 Mio. Die Anpassung hat weder einen Einfluss auf die Bilanzsumme noch auf das Konzernergebnis oder das unverwässerte beziehungsweise verwässerte Ergebnis pro Aktie, das den Aktionären der LLB zusteht. Für weitere Details wird auf die Anmerkung 41 verwiesen. ◆◆ IFRS 9 «Finanzinstrumente» – Der IFRS 9 ist in die drei Phasen Klassierung und Bewertung, Wertminderungen (Impairment) sowie Hedge Accounting gegliedert. Die Klassierung und Bewertung von Finanzinstrumenten erfolgt aufgrund des Geschäftsmodells der Bank für die Bewirtschaftung der Finanzinstrumente sowie der Cash-Flow-Charakteristika (SPPI-Kriterien) des Finanzinstruments. Die Finanzinstrumente werden im Geschäftsmodell «Halten» klassiert und zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wenn der Zweck dieser Finanzinstrumente das Generieren von Zinserträgen und die Vereinnahmung des Nominalbetrags bei Fälligkeit darstellt. Befinden sich Finanzinstrumente aus Liquiditätsmanagement­ gründen, das heisst zum Zweck des Haltens sowie des Verkaufs, im Depot, so sind diese Instrumente als «at fair value through OCI»­ zu klassieren. Gewinne und Verluste aus diesem Geschäftsmodell ­werden über die Gesamtergebnisrechnung beziehungsweise das Eigenkapital verbucht. Gemäss IFRS 9 sind Wertminderungen frühzeitig zu erfassen («expected loss model»). Die Höhe einer Wert­ minderung bestimmt sich anhand der Zuordnung des Finanzinstruments in eine der drei folgenden Stufen: In der Stufe 1 liegen keine signifikanten Verschlechterungen in der Kreditqualität vor und es sind Wertminderungen in Höhe des Barwerts eines erwarteten 12-Monats-Verlusts erfolgswirksam zu erfassen. Liegt kein objek­ tiver Hinweis auf eine Wertminderung, jedoch eine deutliche Er­ höhung des Ausfallrisikos vor, ist die Wertminderung bis zur Höhe der erwarteten Verluste über die gesamte Restlaufzeit erfolgswirksam zu erfassen (Stufe 2). In der Stufe 3 hat ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vorzuliegen und es ist eine Einzelwert­ berichtigung («lifetime expected loss») für das Finanzinstrument zu erfassen. Diese drei Stufen sind an jedem Bilanzstichtag zu prüfen. Weiter regelt IFRS 9 das Hedge Accounting, wobei insbesondere eine Vereinheitlichung des Risk Management und des Accounting angestrebt wird. Das Accounting hat durch das Risk Management bestimmte Absicherungen in den Büchern abzubilden. Der neue Standard tritt per 1. Januar 2018 in Kraft. Das Vorjahr ist nicht an­ zupassen. Die erstmaligen Anpassungen erfolgen über das Er­ öffnungseigenkapital per 1. Januar 2018. Gegenwärtig werden die Auswirkungen auf die Konzernrechnung der LLB-Gruppe analy­siert. ◆◆ IFRS 15 «Erlöse aus Verträgen mit Kunden» – Das IASB hat zu­ sammen mit dem FASB im Mai 2014 neue Vorschriften zur LLB-Geschäftsbericht 2015 Umsatzrealisierung veröffentlicht, welche die bestehenden Regelungen von US-GAAP und IFRS zur Erfassung von Umsatzerlösen vollständig ersetzen. Die Erfassung von Umsatzerlösen besteht in der Abbildung der Lieferung von Gütern oder in der Erbringung von Dienstleistungen an den Kunden mit einem Betrag, welcher der Gegenleistung entspricht, die das Unternehmen im Tausch für diese Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. IFRS 15 enthält ein 5-Schritte-Modell zur Ermittlung der Umsatzerlöse, wobei die Art der Transaktion oder der Branche des Unternehmens irrelevant ist. Der Standard sieht zusätzliche Offenlegungen vor. Der neue Standard tritt per 1. Januar 2018 in Kraft. Gegenwärtig werden die Auswirkungen auf die Konzernrechnung der LLB-Gruppe analysiert. ◆◆ IFRS 16 «Leasing» – Der neue Standard regelt die Bilanzierung und Offenlegung von Leasingverhältnissen. Als Leasingverhältnis ist ein Vertrag definiert, der das Recht auf Nutzung eines Vermögenswertes für einen vereinbarten Zeitraum gegen Entgelt überträgt. Dies können zum Beispiel Mieten für Räume oder Maschinen sein. Der IFRS 16 enthält keine materiellen Schwellenwerte, ab wann ein ­Leasingverhältnis als Vermögenswert zu erfassen ist. Es sind grundsätzlich alle wesentlichen Leasingverhältnisse zu bilanzieren. ­Daraus resultiert eine Bilanzverlängerung, was sich grundsätzlich negativ auf die regulatorisch erforderlichen Eigenmittel sowie auf die entsprechenden regulatorischen Kennzahlen, wie die Tier 1 ­Ratio, auswirkt. Der Standard tritt per 1. Januar 2019 in Kraft. Gegenwärtig werden die Auswirkungen auf die Konzernrechnung der LLB-Gruppe analysiert. ◆◆ Disclosure Initiative des IASB – Das IASB hat ein Projekt bezüglich der Verbesserung der Offenlegung von IFRS-Abschlüssen gestartet. Dieses sieht eine grundlegende Überarbeitung von IAS 1 («Dar­ stellung des Abschlusses»), IAS 7 («Kapitalflussrechnung») und IAS 8 («Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler») vor. Weiter soll eine allgemeine Über­ arbeitung der Anhangvorschriften von neuen beziehungsweise in bestehenden Standards erfolgen. Dadurch soll die Wesentlichkeit der Offenlegungen, wie Relevanz und Nutzen der Informationen­ für den Bilanzleser sowie vermehrt unternehmensspezifischere Angaben, in der Jahresrechnung verbessert werden. Im Rahmen der jährlichen Anpassungen hat das IASB weitere Verbesserungen (Annual Improvements to IFRS 2012 – 2014 Cycle) publiziert, die grundsätzlich alle per 1. Januar 2016 in Kraft traten. Die LLB untersucht derzeit den Einfluss auf die Konzernrechnung. Schätzungen zur Erstellung der Konzernrechnung Das Management muss bei der Erstellung der Konzernrechnung gemäss IFRS Schätzungen und Annahmen treffen. Dies kann sich auf einzelne Positionen im Ertrag und Aufwand, auf Aktiven und Verpflichtungen sowie auf die Offenlegung von Eventualforderungen und -verpflichtungen auswirken. Die Verwendung von per Bilanzstichtag der LLB vorliegenden Informationen und Annahmen ist für die Schätzung von einzelnen Positionen unerlässlich. Die tatsächlich eintretenden 119 Rechnungslegungsgrundsätze Ereignisse in der Zukunft können sich von der Schätzung deutlich ­unterscheiden. Dies kann zu wesentlichen Veränderungen in der Konzernrechnung führen. Die IFRS enthalten Richtlinien, die von der LLB-Gruppe bei der Erstellung der konsolidierten Jahresrechnung Annahmen und Schätzungen erfordern. Goodwill, immaterielle Anlagen, Vorsorgepläne und Fair-Value-Bestimmungen für Finanzinstrumente sind Bereiche mit höheren Beurteilungsspielräumen, bei denen Annahmen und Schätzungen von entscheidender Bedeutung für den Konzernabschluss sind. Erläuterungen dazu sind unter Anmerkung 19, Anmerkung 36 und Anmerkung 41 aufgeführt. Änderungen im Konsolidierungskreis Bedingt durch die Veräusserung der swisspartners Investment Network AG, Zürich, ist diese mit all ihren Tochtergesellschaften (swiss­ partners Gruppe) per 1. Januar 2015 aus dem Konsolidierungskreis der LLB-Gruppe ausgeschieden. Die LLB Fondsleitung AG und die LLB Fund Services AG, beide mit Sitz in Vaduz, haben per 1. Januar 2015 fusioniert und fungieren neu gemeinsam unter dem Namen der LLB Fund Services AG. Die Milfolium Management Inc. mit Sitz in Tortola, BVI, wurde liquidiert und ist per 30. Juni 2015 aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. 2.2 Konsolidierungsgrundsätze 2.3 Allgemeine Grundsätze Die Darstellung der Konzernrechnung richtet sich nach der wirtschaftlichen Betrachtungsweise. Der Konsolidierungszeitraum entspricht dem jeweiligen Kalenderjahr. Bei allen konsolidierten Gesellschaften ist das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr identisch. Lediglich die­ LLB Invest AGmvK und die LLB Qualified Investors AGmvK haben ein abweichendes Geschäftsjahr, was aber für die Erstellung der konso­ lidierten Jahresrechnung unwesentlich ist. Als Berichtswährung der LLB-Gruppe dient der Schweizer Franken (CHF), die Währung des ­Landes, in dem die LLB AG ihren Sitz hat. Erfassung der Geschäfte Käufe und Verkäufe von Handelsbeständen, derivativen Finanzinstrumenten und Finanzanlagen werden am Abschlusstag verbucht. Forderungen, einschliesslich Kundenausleihungen, werden im Zeitpunkt erfasst, in dem die Mittel an den Schuldner fliessen. Tochtergesellschaften Die konsolidierte Rechnung umfasst die Abschlüsse der Liechtensteinischen Landesbank AG und ihrer Tochtergesellschaften. Gruppen­ gesellschaften, an denen die Liechtensteinische Landesbank AG direkt oder indirekt die Stimmenmehrheit besitzt oder an denen sie auf andere Weise die Kontrolle ausübt, werden voll konsolidiert. Erworbene Tochtergesellschaften werden ab dem Zeitpunkt konsolidiert, an dem die Kontrolle auf die Liechtensteinische Landesbank AG übergeht, und ab dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Auswirkungen konzerninterner Transaktionen und Salden werden bei der Erstellung der Konzernrechnung eliminiert. Transaktionen mit Minderheiten werden im Eigenkapital verbucht. Das den Minderheiten zurechenbare Eigenkapital wird in der Konzernbilanz getrennt von dem den Aktionären der LLB zurechenbaren Eigenkapital im Eigenkapital erfasst. Das den Minderheiten zu­ rechenbare Konzernergebnis wird in der konsolidierten Erfolgsrechnung ­separat ausgewiesen. Beteiligung an Joint Ventures Joint Ventures – Gesellschaften, an denen die LLB zu 50 Prozent be­ teiligt ist – werden nach der Equity-Methode bilanziert. Abgrenzung der Erträge Erträge aus Dienstleistungen werden erfasst, wenn diese erbracht wurden. Vermögensverwaltungsgebühren, Depotgebühren und ähnliche Erträge werden anteilsmässig während der Dauer der Dienstleistung erfasst. Zinsen werden nach der effektiven Zinsmethode erfasst. Dividenden werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs erfasst. Inland versus Ausland Unter «Inland» wird neben dem Fürstentum Liechtenstein die Schweiz miteinbezogen. 2.4 Fremdwährungsumrechnung Funktionale Währung und Berichtswährung Die im Abschluss jedes Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis derjenigen Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Der Konzernabschluss ist in Schweizer Franken ausgewiesen und stellt sowohl die funktionale Währung als auch die Berichtswährung der LLB-Gruppe dar. Gruppengesellschaften Gruppengesellschaften, die in einer von der Konzernwährung abweichenden funktionalen Währung bilanzieren, werden wie folgt umgerechnet: Aktiven und Verbindlichkeiten werden zu den Bilanzstichtagskursen umgerechnet, die Positionen der Erfolgsrechnung und der Mittelflussrechnung zum Durchschnittskurs der Periode. Alle sich daraus ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden als separate Posten im Eigenkapital beziehungsweise im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. LLB-Geschäftsbericht 2015 120 Rechnungslegungsgrundsätze Transaktionen und Salden Fremdwährungstransaktionen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Am Bilanzstichtag werden Aktiven und Passiven in Fremdwährungen zu den Stichtagskursen umgerechnet. Die aus der Bewertung resultierenden Kurserfolge werden erfolgswirksam verbucht. Für die Währungsumrechnung wurden folgende Kurse verwendet: Stichtagskurs 31. 12. 2015 31. 12. 2014 1 USD 0.9989 0.9914 1 EUR 1.0871 1.2024 1 GBP 1.4783 1.5427 Durchschnittskurs 2015 2014 1 USD 0.9672 0.9173 1 EUR 1.0751 1.2136 1 GBP 1.4772 1.5084 2.5 Zahlungsmittelbestand Der Zahlungsmittelbestand umfasst die flüssigen Mittel (Bargeld, Postscheckguthaben und Giro- beziehungsweise Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank und ausländischen Notenbanken sowie Clearing-Guthaben bei anerkannten Girozentralen und Clearing-Banken), Forderungen aus Geldmarktpapieren mit einer Ursprungslaufzeit von weniger als drei Monaten sowie Forderungen gegenüber Banken (täglich fällig). 2.6 Forderungen gegenüber Banken und Kundenausleihungen Forderungen gegenüber Banken und Kundenausleihungen werden bei erstmaliger Erfassung zu effektiven Kosten bewertet, was dem Fair Value bei Gewährung entspricht. Die Folgebewertung erfolgt zu amortisierten Kosten, wobei die Effektivzinsmethode angewendet wird. Zinsen auf Forderungen gegenüber Banken und Kundenausleihungen werden periodengerecht abgegrenzt und nach der Effektivzins­ methode unter dem Zinsertrag ausgewiesen. Grundsätzlich gewährt die LLB-Gruppe Ausleihungen nur auf gedeckter Basis beziehungsweise nur an Gegenparteien mit sehr hoher Bonität. Eine Ausleihung wird als wertbeeinträchtigt erachtet, wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass nicht der gesamte gemäss Vertrag geschuldete Betrag einbringbar ist. Ursachen für eine Wertminderung sind gegenparteien- oder länderspezifischer Natur. Hinweise für eine Wertminderung sind: ◆◆ finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners; ◆◆ Vertragsbruch wie beispielsweise ein Ausfall oder Verzug von Zinsoder Tilgungszahlungen; LLB-Geschäftsbericht 2015 ◆◆ erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht; ◆◆ volkswirtschaftliche oder regionale wirtschaftliche Bedingungen, die mit Ausfällen bei den Vermögenswerten der Gruppe kor­re­lieren. Die Höhe der Wertminderung bemisst sich als Differenz zwischen dem Buchwert der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünf­ tigen Cash Flows aus dieser Forderung, diskontiert mit dem Effektivzinssatz. Eine Wertberichtigung für Kreditrisiken wird in der Bilanz als Herabsetzung des Buchwerts einer Forderung erfasst. Für Ausser­ bilanzpositionen, wie eine feste Zusage, wird dagegen eine Rückstellung für Kreditrisiken ausgewiesen. Die Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. 2.7 Forderungen und Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen Einzelne Tochtergesellschaften der swisspartners-Gruppe, welche veräussert wurden und per 1. Januar 2015 aus dem Konsolidierungskreis der LLB-Gruppe ausgeschieden sind, bieten fondsgebundene Lebensversicherungsprodukte an. Bei diesen Versicherungsprodukten handelt es sich hauptsächlich um fondsgebundene Lebensversicherungen mit Todesfalldeckung gegen Einmaleinlagen und um fondsgebundene Rentenversicherungen. Die Versicherungsprodukte enthalten keine Überschussbeteiligung. Zur Ermittlung der Rückstellungen für Versicherungsleistungen aus segregierten Portfolioverträgen wird ein Sterblichkeitsrisiko im Umfang der Nettorisikosumme zugrunde gelegt. Die Nettorisikosumme ist die Differenz zwischen der Versicherungsleistung im Todesfall und dem Fair Value der Deckung des segregierten Portfolios. Basierend auf dem Sterblichkeitsrisiko sowie den Vorgaben des externen Aktuars und nach Berücksichtigung des Nettobetrags für alle Lebensversicherungen wird die Rückstellung für die Sterblichkeit ermittelt. An jedem Bilanzstichtag erfolgt eine Überprüfung der Rückstellung. Neu zu bildende Rückstellungen werden umgehend erfolgswirksam verbucht. Die Forderungen und Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen werden zum Fair Value bewertet. Die Forderungen werden auf der Aktivseite den entsprechenden Bilanzpositionen beziehungsweise im Wesentlichen den Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet zugeordnet. Auf der Passivseite werden die Verpflichtungen in den Positionen Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen» und Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet ausgewiesen. Veränderungen der Fair Values und der Prämieneinnahmen sowie der versicherungsmathematischen Rückstellungen werden im Erfolg Dienstleistungsund Kommissionsgeschäft in der Position Erfolg Versicherungs­ geschäft ausgewiesen. Die finanziellen Verpflichtungen werden zum Fair Value bewertet, da die korrespondierenden Aktiven ebenfalls zum Fair Value bewertet sind und somit ein «Accounting Mismatch» verhindert wird. 121 Rechnungslegungsgrundsätze 2.8 Handelsbestände Die Handelsbestände setzen sich aus Aktien, Anleihen und strukturierten Produkten zusammen. Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden zum Fair Value bewertet. Short-Positionen in Wertschriften werden als Verpflichtungen aus Handelsbeständen zum Fair Value ausgewiesen. Realisierte und unrealisierte Gewinne und Verluste sowie Zinsen und Dividenden werden im Erfolg Handelsgeschäft erfasst. Die Fair Values kotierter Anteile bemessen sich nach dem aktuellen Angebotspreis. Wenn für finanzielle Vermögenswerte kein aktiver Markt besteht oder es sich um nicht kotierte Vermögenswerte handelt, werden die Fair Values mittels geeigneter Bewertungsmethoden (siehe 2.10 «Finanzanlagen») ermittelt. 2.9 Derivative Finanzinstrumente und Absicherungsgeschäfte Derivative Finanzinstrumente werden als positive und negative ­Wiederbeschaffungswerte, was dem Fair Value entspricht, bewertet und in der Bilanz ausgewiesen. Der Fair Value wird aufgrund von ­Börsennotierungen ermittelt; falls keine solchen vorhanden sind, werden Bewertungsmodelle herangezogen. Fair-Value-Verände­ rungen von derivativen Finanzinstrumenten zu Handelszwecken werden im Erfolg Handelsgeschäft erfasst. Absicherungsgeschäfte Im Geschäftsjahr 2015 hat die LLB-Gruppe Hedge Accounting ein­geführt. Derivative Finanzinstrumente werden innerhalb der LLB-Gruppe im Rahmen des Risikomanagements im Wesentlichen zur Steuerung von Zins- und Fremdwährungsrisiken eingesetzt. Bestimmte Derivatgeschäfte stellen zwar wirtschaftlich gesehen Absicherungsgeschäfte dar und stehen im Einklang mit den Risikomanagement-Grundsätzen der LLB-Gruppe, erfüllen aber aufgrund der strengen und spezifischen IFRS-Richtlinien nicht die Kriterien, um buchhalterisch als Absicherungsgeschäfte behandelt zu werden. Wertveränderungen werden in der entsprechenden Periode im Erfolg Handelsgeschäft erfasst. Wenn jedoch bestimmte derivative Finanzinstrumente beziehungsweise Derivatgeschäfte diese spezifischen Kriterien erfüllen, können sie als Absicherungsinstrumente (Hedge Accounting) eingestuft werden. Die LLB-Gruppe wendet Fair Value Hedge Accounting für Zinsänderungsrisiken auf Instrumente mit fixer Zinsbindung an. Dabei werden Zinssatzswaps zur Absicherung der Marktschwankungen der Instrumente mit fixer Zinsbindung (Umwandlung des fixen in variablen Zinssatz) eingesetzt. Die Fair-Value-Veränderung der derivativen Finanzinstrumente wird in der Erfolgsrechnung in der gleichen Position ausgewiesen wie die entsprechende Fair-Value-Veränderung des gesicherten Grundgeschäfts, sofern diese Änderung dem abgesicherten Risiko entspricht. Die Fair-Value-Veränderungen werden im «Übrigen Zinsaufwand» ausgewiesen. Bei der Absicherung von Zinsrisiken auf Portfolioebene wird die Fair-Value-Veränderung des gesicherten Grundgeschäfts in der gleichen Bilanzposition wie das Grundgeschäft erfasst. Wird Fair Value Hedge Accounting aus anderen Gründen als der Ausbuchung des gesicherten Grundgeschäfts eingestellt, wird der Betrag, welcher unter der gleichen Bilanzposition wie das Grundgeschäft ausgewiesen ist, über die Restlaufzeit des gesicherten Grundgeschäfts erfolgswirksam amortisiert. Sobald ein Finanzinstrument als Absicherungsbeziehung eingestuft wird beziehungsweise das Absicherungsinstrument die Kriterien erfüllt, wird formal die Beziehung zwischen dem Absicherungsinstrument und dem gesicherten Grundgeschäft dokumentiert. Dies gilt auch hinsichtlich der Risikomanagementziele und -strategien für die Absicherungstransaktion sowie der Methoden zur Beurteilung der Wirksamkeit beziehungsweise der Effektivität der Sicherungsbeziehung. Folglich wird sowohl beim erstmaligen Ansatz der Absicherung als auch während der Laufzeit beurteilt, ob das Absicherungsinstrument als «in hohem Masse wirksam» eingeschätzt wird. Unter «wirksam» wird die Fähigkeit des Absicherungsinstrumentes verstanden, Veränderungen des Fair Value, welche sich aus dem mit dem Risiko des abgesicherten Grundgeschäfts ergeben, auszugleichen. Als «in hohem Masse wirksam» gilt eine Absicherung, wenn a) die Absicherung ­sowohl beim erstmaligen Ansatz als auch während der gesamten Laufzeit als in hohem Masse als wirksam eingeschätzt wird und b) die tatsächlichen Ergebnisse aus der Absicherung in einer Bandbreite von 80 Prozent bis 125 Prozent liegen. Inwieweit sich die Veränderung des Fair Value des Absicherungsgeschäfts von der Veränderung des Fair Value des abgesicherten Grundgeschäfts unterscheidet, das dem abgesicherten Risiko zugeordnet wird, bestimmt die Unwirksamkeit beziehungsweise die Ineffektivität der Absicherungstransaktion. Die Ineffektivität wird in der Erfolgsrechnung im Erfolg Handelsgeschäft erfasst. 2.10 Finanzanlagen Die Finanzanlagen können gemäss IFRS in verschiedene Kategorien unterteilt werden. Die Klassifizierung hängt vom jeweiligen Zweck ab, für den die Finanzanlagen erworben wurden. Das Management der LLB-Gruppe bestimmt die Klassifizierung der Finanzanlagen beim erstmaligen Ansatz. Im Geschäftsjahr 2015 wie auch im Geschäftsjahr 2014 wurden Finanzanlagen der Kategorie «Finanzieller Vermögenswert erfolgswirksam zum Fair Value» wie auch der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte» zugeordnet. Bei der Kategorie «Finanzieller Vermögenswert erfolgswirksam zum Fair Value» werden sämtliche Wertveränderungen in der Erfolgsrechnung erfasst. Bei der Kategorie «Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte» werden sämtliche Wertveränderungen im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die Designation der Finanzanlagen ist in Übereinstimmung mit der Investitionsstrategie. Die Titel werden auf einer Fair-Value-Basis bewirtschaftet und deren Performance entsprechend evaluiert. Die Mitglieder der Gruppenleitung erhalten die entsprechenden Informationen. LLB-Geschäftsbericht 2015 122 Rechnungslegungsgrundsätze Finanzieller Vermögenswert, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet Die finanziellen Vermögenswerte werden zum Fair Value bilanziert. Nicht realisierte Gewinne oder Verluste abzüglich der zugehörigen Transaktionskosten werden im Erfolg aus Finanzanlagen, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet, verbucht. Der Fair Value kotierter Anteile bemisst sich nach dem aktuellen Angebotspreis. Wenn für finanzielle Vermögenswerte kein aktiver Markt besteht oder es sich um nicht kotierte Vermögenswerte handelt, wird der Fair Value anhand geeigneter Bewertungsmethoden ermittelt. Diese umfassen: Bezugnahmen auf kürzlich stattgefundene Transaktionen zwischen unabhängigen Geschäftspartnern; die Verwendung aktueller Marktpreise anderer Vermögenswerte, die im Wesentlichen dem betrachteten Vermögenswert ähnlich sind; das Discounted-Cash-Flow-Verfahren; externe Preismodelle, welche die speziellen Umstände des Emittenten berücksichtigen. Siehe hierzu auch Anmerkung 36. Zinsen- und Dividendenerträge der Finanzanlagen werden im Erfolg aus Finanzanlagen, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet, erfasst. Zinsen werden periodengerecht abgegrenzt. Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte, die zur Veräusserung verfügbar sind, werden zum Fair Value bilanziert. Wertveränderungen, wie nicht realisierte Gewinne oder Verluste, werden im sonstigen Gesamtergebnis verbucht. Der Fair Value dieser finanziellen Vermögenswerte wird anhand kotierter Anteile bemessen. Sofern kein aktiver Markt besteht oder es sich um nicht kotierte Vermögenswerte handelt, wird der Fair Value anhand geeigneter Bewertungsmethoden analog den finanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum Fair Value ermittelt. Siehe hierzu auch Anmerkung 36. Zinsen- und Dividendenerträge werden erfolgswirksam erfasst. Zinsen werden periodengerecht abgegrenzt. 2.11 Liegenschaften, als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften und übrige Sachanlagen Liegenschaften werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die betriebswirtschaftlich erforderlichen Abschreibungen, bilanziert. Bankgebäude sind Liegenschaften, die von der LLB-Gruppe zur Erbringung von Dienstleistungen oder zu administrativen Zwecken gehalten und genutzt werden, während als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften der Erwirtschaftung von Mieterträgen und / oder der Wertsteigerung dienen. Wenn eine Liegenschaft teilweise als Finanzinvestition dient, gilt für die Klassierung das Kriterium, ob die beiden Teile einzeln verkauft werden können. Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften werden periodisch von externen Gutachtern bewertet. Veränderungen des Fair Value werden in der Erfolgsrechnung unter übriger Erfolg in der laufenden Periode erfasst. Ist ein Teilverkauf möglich, wird jeder Teilbereich entsprechend verbucht. Können die Teile nicht einzeln verkauft werden, wird die ganze Liegenschaft als Bankgebäude klassiert, es sei denn, der als Bankgebäude genutzte­ Teil ist unbedeutend. LLB-Geschäftsbericht 2015 Die übrigen Sachanlagen beinhalten Einrichtungen, Mobiliar, Ma­ schinen und Informatikanlagen. Diese werden aktiviert und über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte Nut­zungsdauer: Liegenschaften 33 Jahre Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften keine Abschreibung Unbebautes Land keine Abschreibung Baunebenkosten 10 Jahre Einrichtungen, Mobiliar, Maschinen 5 Jahre Informatikanlagen 3 Jahre Geringfügige Anschaffungen werden direkt dem Sachaufwand belastet. Unterhalts- und Renovationsaufwand werden in der Regel unter dem Sachaufwand verbucht. Wenn der Aufwand substanziell ist und zu einer Wertsteigerung beiträgt, erfolgt eine Aktivierung. Diese wird über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Gewinne aus der Veräusserung von Sachanlagen werden als übriger Erfolg ausgewiesen. Ver­ luste aus dem Verkauf führen zu zusätzlichen Abschreibungen auf dem Anlagevermögen. Die Werthaltigkeit von Liegenschaften und übrigen Sachanlagen wird regelmässig, jedoch immer dann überprüft, wenn aufgrund von Ereignissen oder veränderten Umständen eine Überbewertung der Buch­ werte möglich sein könnte. Ergibt sich bei der Überprüfung der Werthaltigkeit eine veränderte Nutzungsdauer oder eine Wertminderung, wird der Restbuchwert planmässig über die neu festgelegte Nutzungsdauer abgeschrieben oder es wird eine ausserplanmässige Abschreibung getätigt. 2.12 Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte (oder Veräusserungsgruppen) werden als zur Veräusserung bestimmt, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräusserungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Damit dies der Fall ist, muss der Vermögenswert (oder die Veräusserungsgruppe) im gegenwärtigen Zustand zu Bedingungen, die für den Verkauf derartiger Vermögenswerte (oder Veräusserungsgruppen) gängig und üblich sind, sofort veräusserbar und eine solche Veräusserung höchstwahrscheinlich sein. Langfristige zur Veräusserung gehaltene Vermögenswerte und Veräusserungsgruppen werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert, abzüglich Verkaufskosten, bewertet, es sei denn, die in der Veräusserungsgruppe dargestellten Posten fallen nicht unter die Bewertungsregeln gemäss IFRS 5 Zur Ver­ äusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgege­bene Geschäftsbereiche. Per 31. Dezember 2015 erfüllt keine Gesellschaft der LLB-Gruppe die Voraussetzung zur Klassifizierung der ­Vermögenswerte und Schulden als zur Veräusserung gehaltene lang­ fristige Vermögenswerte gemäss IFRS 5. 123 Rechnungslegungsgrundsätze 2.13 Goodwill und andere immaterielle Anlagen Der Goodwill entspricht der Differenz zwischen dem bezahlten Kaufpreis und dem per Akquisitionsdatum bestimmten Fair Value des identifizierbaren Nettovermögens einer von der LLB-Gruppe erworbenen Unternehmung. Übrige immaterielle Vermögenswerte enthalten separat identifizierbare immaterielle Werte, die aus Akquisitionen sowie gewissen gekauften Kundenwerten und Ähnlichem resultieren und über eine geschätzte Nutzungsdauer von zehn bis fünfzehn Jahren linear amortisiert werden. Goodwill und übrige immaterielle Ver­ mögenswerte werden in der Bilanz zu Anschaffungskosten im Zeitpunkt der Akquisition aktiviert. An jedem Bilanzstichtag oder wenn Anzeichen bestehen, wird überprüft, ob es Anhaltspunkte für eine Wertbeeinträchtigung oder Änderung im geschätzten zukünftigen Nutzen gibt. Bestehen solche Anhaltspunkte, wird ermittelt, ob der Buchwert des Goodwill oder der übrigen immateriellen Vermögenswerte vollständig einbringbar ist. Übersteigt der Buchwert den rea­ lisierbaren Wert, wird eine Amortisation vorgenommen. Für die Ermittlung möglicher Wertminderungen auf dem Goodwill wird dieser den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten («Cash Generating Units», CGUs) zugewiesen, das heisst den kleinsten identifizierbaren Gruppen von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse generieren, welche unabhängig von Mittelzuflüssen aus anderen Gruppen von Vermögenswerten sind. Generierte Mittelzuflüsse aus einer voneinander unabhängigen Gruppe von Vermögenswerten werden im Wesent­ lichen dadurch bestimmt, wie das Management die Unternehmen­ stätigkeit steuert. Das Management der LLB-Gruppe führt und steuert in Divisionen, sodass die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Gruppe die Divisionen beziehungsweise Segmente darstellen. Entwicklungskosten für Software werden aktiviert, wenn sie bestimmte Kriterien bezüglich der Identifizierbarkeit erfüllen, wenn dem Unternehmen daraus wahrscheinlich zukünftige wirtschaftliche Erträge zufliessen und wenn die Kosten zuverlässig bestimmt werden können. Intern entwickelte Software, die diese Kriterien erfüllt, sowie gekaufte Software werden aktiviert und über drei bis zehn Jahre amortisiert. Siehe hierzu auch Anmerkung 19. 2.14 Steuern und latente Steuern Die laufenden Gewinnsteuern werden auf Basis der anwendbaren ­Steuergesetze der einzelnen Länder berechnet und als Aufwand jener Rechnungsperiode erfasst, in welcher die entsprechenden Gewinne anfallen. In der Bilanz werden sie als Steuerverpflichtungen ausge­ wiesen. Die Steuereffekte aus temporären Differenzen aufgrund unterschiedlicher Bewertungen zwischen den in der Konzernbilanz gemäss IFRS ausgewiesenen Werten von Aktiven und Verpflichtungen und deren Steuerwerten werden als latente Steuerforderungen respektive latente Steuerverpflichtungen bilanziert. Latente Steuerforderungen beziehungsweise latente Steuerverpflichtungen aus zeitlichen Unterschieden oder aus steuerlich verrechenbaren Verlustvorträgen werden dann aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass genügend steuerbare Gewinne verfügbar sein werden, gegen welche diese Unterschiede ­respektive Verlustvorträge verrechnet werden können. Latente Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen werden gemäss den Steuersätzen berechnet, die voraussichtlich in der Rechnungsperiode ­gelten, in der diese Steuerforderungen realisiert oder diese Steuer­ verpflichtungen beglichen werden. Laufende und latente Steuern werden direkt dem Eigenkapital ­beziehungsweise dem sonstigen Gesamtergebnis gutgeschrieben oder belastet, wenn sich die Steuern auf Posten beziehen, die in der gleichen oder einer anderen Periode unmittelbar dem Eigenkapital gutgeschrieben oder belastet worden sind. 2.15 Ausgegebene Schuldtitel Kassenobligationen werden zum Ausgabewert erfasst und zu fort­ geführten Anschaffungskosten bewertet. Bei Anleihen, die eine eingebettete Option zur Wandlung der Schuld in Aktien der LLB AG enthalten, werden eine Fremd- und eine Eigenkapitalkomponente ermittelt. Die Differenz zwischen dem Erlös aus der Ausgabe und dem Fair Value der Anleihe zum Zeitpunkt der Emission wird direkt im Eigenkapital verbucht. Der Fair Value des Fremdkapitalanteils zum Zeitpunkt der Emission wird auf Basis des Marktzinssatzes für vergleichbare Inst­ rumente ohne Wandelrechte ermittelt. Danach wird er unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen. Differenzen zwischen dem Erlös und dem Rückzahlungsbetrag werden erfolgswirksam über die Laufzeit der betreffenden ­Anleihe ausgewiesen. Die LLB-Gruppe verbucht in nachfolgenden ­Berichtsperioden keine Wertveränderungen der Eigenkapitalkomponente. 2.16 Leistungen an Arbeitnehmer Personalvorsorge Die LLB-Gruppe unterhält für die Mitarbeitenden in Liechtenstein und im Ausland Vorsorgeeinrichtungen, die gemäss IFRS als leistungs­ orientiert gelten. Daneben bestehen Pläne für Dienstjubiläen, die sich als andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer qualifizieren. Bei leistungsorientierten Vorsorgeplänen werden die Perioden­ kosten durch Gutachten externer Experten bestimmt. Die Vorsorgeleistungen dieser Pläne basieren in der Regel auf den Versicherungsjahren, auf dem Alter, dem versicherten Gehalt und teilweise auf dem angesparten Kapital. Für leistungsorientierte Vorsorgepläne mit ausgeschiedenem Vermögen wird somit die Unter- oder Überdeckung des Barwerts der Ansprüche im Vergleich zum Vermögen, welches zu Marktwerten berechnet wird, zuzüglich oder abzüglich von später zu verrechnenden Beträgen aus Planänderungen, in der Bilanz als Verbindlichkeit oder Aktivposten ausgewiesen («Projected Unit Credit Method»). Ein Aktivposten wird nach den Vorgaben von IFRIC 14 berechnet. Bei den Plänen ohne ausgesondertes Vermögen entspricht die in der Bilanz erfasste Verbindlichkeit dem Barwert der Ansprüche, LLB-Geschäftsbericht 2015 124 Rechnungslegungsgrundsätze zuzüglich oder abzüglich von später zu verrechnenden Beträgen aus Planänderungen. Der Barwert der Ansprüche wird unter Anwendung der «Projected Unit Credit Method» berechnet. Bei der Berechnung werden die bis zum Bewertungsstichtag zurückgelegten Versicherungsjahre berücksichtigt. Rückwirkende Leistungsverbesserungen durch Planänderungen werden als Aufwand verbucht. Soweit Anwartschaften sofort gewährt werden, wird der entsprechende Aufwand unmittelbar erfasst. Variabler Lohnanteil sowie aktienbasierte Vergütungen Für Zahlungen von variablen Lohnanteilen bestehen Reglemente. Die Bewertungsverfahren bei dem variablen Lohnanteil basieren auf der individuellen Zielerreichung. Führungskräfte erhalten einen Teil der Erfolgsbeteiligung in Form von Anwartschaften auf LLB-Aktien. Ausübungsbedingungen sind damit jedoch keine verbunden. Die LLB-Gruppe passiviert in jenen Fällen eine Verpflichtung, in ­denen eine vertragliche Verpflichtung besteht oder sich aufgrund­ der Geschäftspraxis der Vergangenheit eine faktische Verpflichtung ergibt. Der Aufwand wird im Personalaufwand erfasst. Die in bar zu begleichende Verpflichtung wird unter übrige Verpflichtungen passiviert. Der mit LLB-Inhaberaktien beglichene Anteil wird im Eigenkapital erfasst. Die Anzahl der Aktien für die aktienbasierte Vergütung berechnet sich aus dem Durchschnittspreis des letzten Quartals des Geschäftsjahres. 2.17 Rückstellungen und Eventualverpflichtungen Das gegenwärtige Geschäftsumfeld der LLB-Gruppe birgt sowohl erhöhte rechtliche als auch regulatorische Risiken. Aufgrund dessen ist die LLB-Gruppe in verschiedene rechtliche Verfahren involviert, deren finanzieller Einfluss auf die LLB-Gruppe – je nach Stand der entsprechenden Verfahren – schwierig abzuschätzen ist und die von vielen Unsicherheiten geprägt sind. Die LLB-Gruppe nimmt für laufende und drohende Verfahren Rückstellungen vor, sofern das Management nach rechtlicher Beurteilung der Auffassung ist, dass aus den Verfahren eine finanzielle Verpflichtung wahrscheinlich ist und die Höhe der Verpflichtung beziehungsweise Zahlung verlässlich abgeschätzt werden kann. Für gewisse Verfahren, bei denen die Faktenlage nicht spezifisch ist, der Kläger den mutmasslichen Schaden nicht angegeben hat, erst ein früher Verfahrensstand erreicht ist oder fundierte und substanzielle Informationen fehlen, ist die LLB-Gruppe nicht in der Lage, die ungefähre finanzielle Verpflichtung verlässlich abzuschätzen. Bei rechtlichen Verfahren besteht zudem oft auch eine Verknüpfung genannter Faktoren, was eine Einschätzung der finanziellen Verpflichtung beziehungsweise Eventualverpflichtung für die LLB-Gruppe unmöglich macht. Würden dennoch Annahmen beziehungsweise Schätzungen hierzu getroffen und offengelegt, könnte dies die Position der LLB-Gruppe in einem mutmasslichen Verfahren erheblich beeinträchtigen. LLB-Geschäftsbericht 2015 Wenn nur eine mögliche Verpflichtung vorliegt, allerdings ein Ver­ mögensabfluss durch das Management nicht als unwahrscheinlich erachtet wird, führt dies zu einer Eventualverpflichtung für die LLB-Gruppe, jedoch zu keiner Rückstellung. Die Höhe der Eventual­ verpflichtung resultiert aus der bestmöglichen Schätzung. 2.18 Wertberichtigungen für Kreditrisiken Eine Wertberichtigung für Kreditrisiken wird in der LLB-Gruppe gebildet, sofern objektive Hinweise bestehen, dass die LLB nicht den vollen, gemäss den vertraglichen Bedingungen geschuldeten Kreditbetrag einbringen kann. Die LLB versteht als Kreditbetrag eine Ausleihung, eine Forderung oder eine feste Zusage wie ein Akkreditiv, eine Garantie oder ein anderes ähnliches Kreditprodukt. Objektive Hinweise sind beträchtliche finanzielle Schwierigkeiten des Kreditnehmers, ein Ausfall oder Verzug bei den Zins- oder Kapitalrückzahlungen oder die Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner den Kredit nicht mehr zurückzahlen kann. Eine Wertberichtigung wird separat in der Bilanz erfasst und reduziert den Buchwert der Forderung. Wertberichtigungen ­werden in der Erfolgsrechnung unter Wertberichtigung für Kredit­ risiken» erfasst. Weitere Informationen siehe Kapitel «Risikoma­ nagement» unter Punkt 3 «Kreditrisiken». 2.19 Eigene Aktien Von der LLB-Gruppe gehaltene Aktien der Liechtensteinischen Lan­ desbank AG sind zu Anschaffungskosten bewertet und als Reduktion des Eigenkapitals ausgewiesen. Die Differenz zwischen dem Verkaufserlös der eigenen Aktien und den entsprechenden Anschaffungs­ kosten wird unter den Kapitalreserven ausgewiesen. 2.20 Securities-Lending- und -Borrowing-Geschäfte Securities-Lending- und -Borrowing-Transaktionen werden grundsätzlich nur auf gedeckter Basis eingegangen, wobei überwiegend Wertschriften als Sicherheit entgegengenommen oder gegeben werden. Ausgeliehene eigene Wertschriften bleiben im Handelsbestand oder in den Finanzanlagen, solange die Risiken und Chancen aus Eigentum über die Wertschriften nicht verloren gehen. Geborgte Wertschriften werden nicht bilanzwirksam erfasst, solange die Risiken und Chancen aus Eigentum über die Wertschriften beim Verleiher bleiben. Erhaltene oder bezahlte Gebühren werden abgegrenzt und im Kommissionserfolg verbucht. 3 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die zusätzliche Angaben oder eine Korrektur der konsolidierten Jahresrechnung 2015 erfordern würden. 125 Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung Die Geschäftsaktivitäten der LLB-Gruppe gliedern sich in die folgenden drei Geschäftsfelder. Diese bilden die Basis für die Segment­bericht­erstattung. ◆◆ Segment Retail & Corporate Banking: umfasst das Universal­ bankengeschäft in den Heimmärkten Liechtenstein und Schweiz. ◆◆ Segment Private Banking: umfasst alle Private-Banking-­Aktivitäten der LLB-Gruppe. ◆◆ Segment Institutional Clients: umfasst das Intermediär- und Fonds­geschäft sowie das Asset Management der LLB-Gruppe. Das Corporate Center unterstützt die drei Segmente vornehmlich in folgenden Bereichen: Finanzen und Risikomanagement, Legal & Compliance, Handel und Wertschriftenadministration, Zahlungsverkehr, Human Resources, Kommunikation und Branding, Corporate Development sowie Logistik und Informatikdienstleistungen. Entsprechend dem Managementansatz gemäss IFRS 8 erfolgt die Berichterstattung über die Geschäftsfelder in Übereinstimmung mit den internen Berichten, die an die Gruppenleitung («Chief Operating Decision Maker») gehen. Die Gruppenleitung ist für die Allokation von Ressourcen in die berichtspflichtigen Segmente verantwortlich und beurteilt deren Leistung anhand von internen Berichten. Alle von der LLB-Gruppe verwendeten Geschäftssegmente entsprechen der Definition eines berichtspflichtigen Segments gemäss IFRS 8. Basierend auf der Organisationsstruktur, werden die Erträge und Aufwendungen den Geschäftsfeldern nach dem Verantwortungsprinzip zugeordnet. Indirekte Kosten für interne Leistungbeziehungen zwischen den Segmenten werden grundsätzlich nach dem Verur­ sacherprinzip berücksichtigt: beim Leistungserbringer als Aufwandsminderung und beim Leistungsempfänger als Aufwand. Im Corporate Center verbleiben die Erträge und Kosten für übergeordnete Dienst­ leistungen, die den Segmenten nicht zugeteilt werden können. Ausserdem sind die Konsolidierungsposten im Corporate Center enthalten. Transaktionen zwischen den Segmenten erfolgen zu marktüblichen Konditionen. Seit dem zweiten Semester 2015 nimmt die LLB-Gruppe die Verrechnung der Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) basierend auf neuen internen Verrechnungsschlüsseln vor. Dies führt zu einer leistungsgerechteren Zuteilung der Kosten an die einzelnen Segmente. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. LLB-Geschäftsbericht 2015 126 Segmentberichterstattung Geschäftsjahr 2015 in Tausend CHF Erfolg Zinsengeschäft Wertberichtigung für Kreditrisiken Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken Retail & Corporate Banking Private Banking 89'246 – 57 89'189 Institutional Clients Corporate Center Total Gruppe 16'590 8'147 18'471 132'454 0 – 5'979 0 – 6'036 16'590 2'168 18'471 126'418 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 28'124 66'766 56'907 – 2'173 149'625 Erfolg Handelsgeschäft 11'157 10'277 11'896 – 246 33'084 Erfolg aus Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet 0 0 0 – 736 – 736 Anteil am Erfolg an Joint Venture 0 0 0 – 13 – 13 543 2 1'584 2'656 4'785 Übriger Erfolg Total Geschäftsertrag * 129'013 93'635 72'555 17'959 313'163 Personalaufwand – 31'741 – 24'209 – 15'575 – 52'257 – 123'782 – 2'607 – 2'776 – 2'985 – 55'286 – 63'653 – 321 0 0 – 33'336 – 33'657 Sachaufwand Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) – 51'790 – 25'592 – 10'133 87'515 0 Total Geschäftsaufwand – 86'459 – 52'577 – 28'693 – 53'364 – 221'093 42'554 41'058 43'862 – 35'405 Ergebnis vor Steuern 92'070 Steuern – 5'770 Konzernergebnis 86'301 *Es erfolgen keine wesentlichen Ertragsgenerierungen zwischen den Segmenten, so dass die Erträge zwischen den Segmenten nicht materiell sind. Geschäftsjahr 2014 (angepasst) ** in Tausend CHF Retail & Corporate Banking Private Banking Institutional Clients Corporate Center Total Gruppe 136'612 Erfolg Zinsengeschäft 79'851 13'340 7'418 36'002 Wertberichtigung für Kreditrisiken – 1'864 957 – 911 0 – 1'818 Erfolg Zinsengeschäft nach Wertberichtigungen für Kreditrisiken 77'987 14'297 6'507 36'002 134'793 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 26'540 76'968 86'970 131 190'609 9'391 8'985 9'166 – 51'497 – 23'956 36'257 Erfolg Handelsgeschäft Erfolg aus Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet 0 0 0 36'257 Anteil am Erfolg an Joint Venture 0 0 0 19 19 800 31 – 297 3'213 3'748 Übriger Erfolg Total Geschäftsertrag * 114'718 100'281 102'346 24'125 341'470 Personalaufwand – 32'043 – 24'955 – 38'170 – 68'699 – 163'868 – 2'195 – 5'318 – 6'321 – 60'943 – 74'777 – 100 – 2 – 3'342 – 28'885 – 32'329 Sachaufwand Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen Dienstleistungen (von) / an andere(n) Segmente(n) – 60'648 – 28'795 – 9'435 98'879 0 Total Geschäftsaufwand – 94'986 – 59'070 – 57'268 – 59'648 – 270'973 19'732 41'211 45'078 – 35'523 70'497 Ergebnis vor Steuern Steuern Konzernergebnis *Es erfolgen keine wesentlichen Ertragsgenerierungen zwischen den Segmenten, so dass die Erträge zwischen den Segmenten nicht materiell sind. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Es gab keine Erträge aus Geschäften mit einem einzelnen externen ­Kunden, die sich auf 10 Prozent oder mehr der Gesamterträge der LLB-Gruppe beliefen. 1'598 72'095 127 Segmentberichterstattung Geografische Segmentberichterstattung Die geografische Aufgliederung des Geschäftsertrages sowie der ­Aktiven basiert auf dem Standort der Gesellschaft, in welcher die Transaktion und die Aktiven gebucht werden. Die LLB-Gruppe führt die Segmente beziehungsweise die einzelnen Gesellschaften nicht nach geografischer Aufteilung. Die Aufgliederung wird zwecks Ein­ haltung der IFRS erstellt und offengelegt. Geschäftsjahr 2015 Liechtenstein Schweiz Anteil in % Geschäftsertrag (in Tausend CHF) Aktiven (in Millionen CHF) Andere Länder Anteil in % Total Gruppe Anteil in % Anteil in % 152'219 48.6 151'379 48.3 9'565 3.1 313'163 100.0 13'188 67.0 6'371 32.4 110 0.6 19'670 100.0 Geschäftsjahr 2014 (angepasst) * Liechtenstein Schweiz Anteil in % Geschäftsertrag (in Tausend CHF) Aktiven (in Millionen CHF) Andere Länder Anteil in % Total Gruppe Anteil in % Anteil in % 186'490 54.6 142'455 41.7 12'525 3.7 341'470 100.0 13'365 64.4 6'740 32.5 650 3.1 20'755 100.0 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 128 Anmerkungen zur k ­ onsolidierten Erfolgsrechnung Anmerkungen zur ­konsolidierten Erfolgsrechnung 1 Erfolg Zinsengeschäft in Tausend CHF Zinsertrag aus Forderungen gegenüber Banken Zinsertrag aus Kundenausleihungen Kreditkommissionen mit Zinscharakter Total Zinsertrag 2015 2014 + / – % 6'792 17'200 – 60.5 172'164 176'726 – 2.6 3'845 3'877 – 0.8 182'801 197'804 – 7.6 – 11.7 Zinsaufwand aus Verpflichtungen gegenüber Banken – 16'898 – 19'132 Zinsaufwand aus Verpflichtungen gegenüber Kunden – 33'449 – 41'325 – 19.1 0 – 736 – 100.0 Total Zinsaufwand – 50'347 – 61'192 – 17.7 Total Erfolg Zinsengeschäft 132'454 136'612 – 3.0 Übriger Zinsaufwand 2 Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft in Tausend CHF 2015 2014 + / – % Courtagen 51'532 54'005 – 4.6 Wertschriftenverwaltung 32'187 31'788 1.3 Vermögensverwaltung und Anlagegeschäft 39'780 66'481 – 40.2 Fondsmanagement 20'651 27'428 – 24.7 808 1'148 – 29.6 – 100.0 Kommissionsertrag Kreditgeschäft Erfolg Versicherungsgeschäft * / ** Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft Total Ertrag Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft Courtageaufwand 0 7'277 29'938 32'719 – 8.5 174'897 220'846 – 20.8 – 15.0 – 8'229 – 9'685 Übriger Dienstleistungs- und Kommissionsaufwand – 17'043 – 20'553 – 17.1 Total Aufwand Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft – 25'272 – 30'237 – 16.4 Total Erfolg Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft 149'625 190'609 – 21.5 *Der Erfolg Versicherungsgeschäft beinhaltet die vereinnahmten Prämien und Kommissionen sowie die Nettowertveränderungen der Anlagen, Verpflichtungen und versicherungstechnischen Rückstellungen. **Kein Erfolg Versicherungsgeschäft durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015. LLB-Geschäftsbericht 2015 129 Anmerkungen zur k ­ onsolidierten Erfolgsrechnung 3 Erfolg Handelsgeschäft in Tausend CHF 2014 2015 (angepasst) ** + / – % Handelsbestände 238 334 – 28.9 Devisen 41'832 29'937 39.7 Valuten 222 1'228 – 81.9 Edelmetalle Zinssatzswaps * Total Erfolg Handelsgeschäft 898 967 – 7.1 – 10'106 – 56'422 – 82.1 33'084 – 23'956 *Die LLB-Gruppe setzt Zinssatzswaps zu Handels- und Absicherungszwecken ein. Wenn die Zinssatzswaps zu Absicherungszwecken die Voraussetzungen für die Zulassung der Verbuchung als Absicherungsgeschäft gemäss IAS 39 nicht erfüllen, werden diese wie Zinssatzswaps zu Handelszwecken behandelt. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). 4 Erfolg aus Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet in Tausend CHF Zinsen Dividenden Kurserfolge * Total Erfolg aus Finanzanlagen, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet ** Realisierter Erfolg aus Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar Wertminderung aus Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar Total Erfolg aus Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar Total Erfolg aus Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet 2015 2014 16'826 15'015 12.1 1'216 667 82.3 – 18'721 20'575 – 678 36'257 – 59 0 0 0 – 59 0 – 736 36'257 + / – % *Die realisierten Kurserfolge beliefen sich im Jahr 2015 auf minus Tausend CHF 6'909 (Vorjahr: Tausend CHF 1'016) . **In dieser Position werden nur die Erfolge aus Finanzanlagen, welche im Eigenbestand der LLB Gruppe sind, ausgewiesen. Die Erfolge aus Finanzanlagen aus Versicherungsverträgen sind in der Position «Erfolg Versicherungsgeschäft» (Anmerkung 2) ausgewiesen. Die Aufteilung der Finanzanlagen ist in der Anmerkung 16 ersichtlich. 5 Übriger Erfolg in Tausend CHF Liegenschaftenerfolg Perioden- und betriebsfremde Erfolge * Realisierte Gewinne aus Beteiligungsverkäufen ** Realisierte Gewinne aus Verkäufen von Sachanlagen Ertrag aus diversen Dienstleistungen Anderer übriger Erfolg Total übriger Erfolg 2015 2014 1'688 1'655 2.0 131 885 – 85.2 1'584 – 27 56 – 300 1'326 2'259 0 – 725 4'785 3'748 *Enthält in 2015 eine Reduzierung des Veräusserungsgewinnes von Kundengeldern der Zweigniederlassung Lugano. **Enthält in 2015 den Erfolg aus der Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe. LLB-Geschäftsbericht 2015 + / – % – 41.3 27.7 130 Anmerkungen zur k ­ onsolidierten Erfolgsrechnung 6 Personalaufwand in Tausend CHF Gehälter Vorsorgeaufwand * Übrige Sozialleistungen 2015 2014 + / – % – 102'419 – 128'052 – 20.0 – 7'662 – 18'561 – 58.7 – 10'034 – 12'011 – 16.5 Ausbildungskosten – 1'195 – 1'191 0.4 Übriger Personalaufwand – 2'472 – 4'053 – 39.0 – 123'782 – 163'868 – 24.5 Total Personalaufwand *Siehe hierzu Anmerkung 41. Der durchschnittliche Personalbestand der LLB-Gruppe betrug teilzeitbereinigt im Geschäftsjahr 2015 816 und im Geschäftsjahr 2014 899 Stellen. 7 Sachaufwand in Tausend CHF Raumaufwand 2015 2014 + / – % – 6'985 – 9'119 – 23.4 – 19.4 EDV-Systeme, Maschinen, Einrichtungen – 17'320 – 21'496 Informations- und Kommunikationsaufwand – 12'287 – 13'427 – 8.5 Marketing und Public Relations – 7'936 – 9'885 – 19.7 Beratungs- und Revisionshonorare – 6'816 – 7'603 – 10.4 Kapitalsteuern und übrige Steuern – 497 – 870 – 42.8 785 – 2'027 Materialaufwand Rückstellungen für Rechts- und Prozessrisiken – 845 – 1'143 – 26.1 Anwalts- und Vertretungskosten – 612 – 1'370 – 55.3 Verfahrenskosten – 1'883 – 258 630.6 Aufsichtsabgaben – 924 – 1'208 – 23.5 Übriger Sachaufwand Total Sachaufwand – 8'333 – 6'370 30.8 – 63'653 – 74'777 – 14.9 + / – % 8 Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen in Tausend CHF 2015 2014 Abschreibungen auf Liegenschaften – 6'613 – 6'535 1.2 Abschreibungen auf übrige Sachanlagen – 9'328 – 8'408 10.9 Amortisationen auf immateriellen Anlagen * – 17'717 – 17'385 1.9 Total Abschreibungen und Amortisationen auf dem Anlagevermögen – 33'657 – 32'329 4.1 *Enthält in 2015 einmalige Wertminderungen auf immateriellen Anlagen in Höhe von CHF 3.1 Mio. LLB-Geschäftsbericht 2015 131 Anmerkungen zur k ­ onsolidierten Erfolgsrechnung 9 Steuern 2014 2015 (angepasst) ** in Tausend CHF Laufende Gewinnsteuern Latente Gewinnsteuern * Total Steuern – 4'958 – 11'205 – 812 12'803 – 5'770 1'598 + / – % – 55.8 *Für weitere Informationen siehe Anmerkung 27. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Die effektiven Nettozahlungen des Konzerns für in- und ausländische Gewinnsteuern betrugen im Geschäftsjahr 2015 CHF 8.7 Mio. und im Geschäftsjahr 2014 CHF 7.9 Mio. Die Steuer auf den Vorsteuergewinn des Konzerns weicht vom theo­ retischen Betrag, der sich bei Anwendung des gewichteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes auf das Ergebnis vor Steuern ergibt, wie folgt ab: 2014 2015 (angepasst) * in Tausend CHF Ergebnis vor Steuern Steuer gemäss angenommener Durchschnittsbelastung von 11.5 % (2014: 11.5 %) + / – % 92'070 70'497 30.6 – 10'588 – 8'107 30.6 – 134 – 29 362.1 228 151 51.0 2'018 8'286 – 75.6 2'706 1'297 108.7 – 5'770 1'598 Ursachen für Mehr- / Minderbeträge Nutzung steuerlicher Verlustvorträge Verwendung von nicht aktivierten Verlustvorträgen Steuerlich nicht anerkannte Aufwendungen / (steuerbefreite Erträge) Übrige Differenzen Total Steuern *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Die angenommene Durchschnittsbelastung basiert auf den durchschnittlichen anwendbaren Steuersätzen der jeweiligen Gesellschaften beziehungsweise der jeweiligen Steuerhoheiten gewichtet nach Gesamtbeiträgen der einzelnen Gesellschaften. 10 Ergebnis pro Aktie 2014 2015 (angepasst) * Ergebnis, das den Aktionären der LLB zusteht (in Tausend CHF) Gewichteter Durchschnitt der Anzahl ausstehender Aktien Unverwässertes Ergebnis pro Aktie (in CHF) + / – % 82'728 70'175 17.9 28'821'798 28'852'504 – 0.1 2.87 2.43 18.0 Ergebnis, das den Aktionären der LLB zusteht (in Tausend CHF) 82'728 70'175 17.9 Bereinigtes Ergebnis, das den Aktionären der LLB zusteht (in Tausend CHF) 82'728 70'175 17.9 Gewichteter Durchschnitt der Anzahl ausstehender Aktien 28'821'798 28'852'504 – 0.1 Gewichteter Durchschnitt der Anzahl ausstehender Aktien zur Berechnung des verwässerten Konzernergebnisses 28'821'798 28'852'504 – 0.1 2.87 2.43 18.0 Verwässertes Ergebnis pro Aktie (in CHF) *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 132 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 11 Flüssige Mittel in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % Kassabestand 60'061 62'354 – 3.7 Sichtguthaben bei National- und Zentralbanken 2'499'911 1'300'401 92.2 Total flüssige Mittel 2'559'972 1'362'755 87.9 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 483'307 777'868 – 37.9 3'770'767 4'921'299 – 23.4 0 11'496 – 100.0 0 63'209 – 100.0 4'254'074 5'773'872 – 26.3 in Tausend CHF 31. 12. 2014 31. 12. 2015 (angepasst) * + / – % Hypothekarforderungen 9'580'127 9'340'177 2.6 82'975 75'017 10.6 1'440'336 1'303'218 10.5 0 27'814 – 100.0 – 100.0 12 Forderungen gegenüber Banken in Tausend CHF Täglich fällig Mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Forderungen aus Versicherungsverträgen (gemäss IFRS 4) * Forderungen aus Versicherungsverträgen (Finanzinstrumente gemäss IAS 39) * Total Forderungen gegenüber Banken *Die Forderungen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. 13 Kundenausleihungen Öffentlich-rechtliche Körperschaften Übrige Forderungen Forderungen aus Versicherungsverträgen (gemäss IFRS 4) Forderungen aus Versicherungsverträgen (Finanzinstrumente gemäss IAS 39) Wertberichtigungen für Kreditrisiken Total Kundenausleihungen *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 0 81'955 – 111'948 – 109'688 2.1 10'991'490 10'718'492 2.5 133 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Übersicht über die Deckungsarten netto in Tausend CHF 31. 12. 2014 31. 12. 2015 (angepasst) * Hypothekarische Deckung 9'558'415 9'283'152 3.0 916'506 830'560 10.3 516'569 604'780 – 14.6 10'991'490 10'718'492 2.5 Andere Deckung Ohne Deckung Total + / – % *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Tausend CHF Hypothekar- Übrige forderungen Forderungen Total Stand am 1. Januar 2015 31'347 78'341 109'688 Abschreibungen von Ausleihungen / Zweckkonforme Verwendung – 7'166 – 6'138 – 1'028 Eingänge auf bereits abgeschriebenen Ausleihungen / Gefährdete Zinsen 2'594 725 3'319 Neubildung zulasten der Erfolgsrechnung 6'616 3'675 10'291 – 4'255 Auflösung zugunsten der Erfolgsrechnung – 1'586 – 2'669 Währungsumrechnung und übrige Anpassungen – 1'696 1'767 71 Stand am 31. Dezember 2015 31'137 80'811 111'948 Stand am 1. Januar 2014 29'597 115'604 145'201 0 – 44'491 – 44'491 Abschreibungen von Ausleihungen / Zweckkonforme Verwendung Eingänge auf bereits abgeschriebenen Ausleihungen / Gefährdete Zinsen 923 9'184 10'107 Neubildung zulasten der Erfolgsrechnung 6'336 14'135 20'471 Auflösung zugunsten der Erfolgsrechnung – 5'509 – 13'145 – 18'654 0 – 2'946 – 2'946 31'347 78'341 109'688 Währungsumrechnung und übrige Anpassungen Stand am 31. Dezember 2014 LLB-Geschäftsbericht 2015 134 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 14 Handelsbestände in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 2'193 553 296.9 247 0 2'440 553 341.6 – 45.2 Schuldtitel börsenkotierte nicht börsenkotierte Total Schuldtitel Beteiligungstitel börsenkotierte 4 8 nicht börsenkotierte 5 0 Total Beteiligungstitel 9 8 10.4 2'450 561 336.6 Total Handelsbestände 15 Derivative Finanzinstrumente Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken im Bilanzgeschäft werden Zinssatzswaps abgeschlossen. Darüber hinaus werden derivative Fi­ nanz­instrumente hauptsächlich im Rahmen des Kundengeschäfts ein­gesetzt. Es wird sowohl mit standardisierten als auch mit OTC-­ Derivaten auf Rechnung des Kunden gehandelt. Als Gegenparteien dienen Schweizer Banken mit hoher Bonität. Eine Market-Maker-Tätigkeit wird nicht ausgeübt. In geringem Umfang kommen derivative Finanz­instrumente auch bei der Bewirtschaftung des bankeigenen Wertschriftenportfolios zum Einsatz. LLB-Geschäftsbericht 2015 Die LLB-Gruppe wendet Fair Value Hedge Accounting für Zinsänderungsrisiken auf Instrumente mit fixer Zinsbindung durch den Einsatz von Zinssatzswaps an. Diese wiesen im Geschäftsjahr 2015 einen Nominalbetrag von CHF 145 Mio. sowie positive Wiederbeschaffungs­ werte von CHF 0.4 Mio. und negative Wiederbeschaffungswerte von CHF 0.5 Mio. auf. Dabei betrugen die Gewinne auf den Sicherungsinstrumenten CHF 0.7 Mio. und die Verluste auf den abgesicherten Grundgeschäften CHF 0.6 Mio. 135 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Restlaufzeit bis 3 Monate in Tausend CHF Restlaufzeit 3 bis 12 Monate PW Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre NW PW NW Restlaufzeit über 5 Jahre Total PW NW PW NW PW NW Total Kontrakt­ volumen 31. 12. 2015 Derivative Finanzinstrumente im Handelsbestand Zinsinstrumente Swaps 174 0 1'046 2'715 0 43'572 121 47'814 1'341 Termingeschäfte 124 315 26 50 0 0 0 0 150 94'100 1'299'482 Terminkontrakte 46'678 43'915 8'297 7'534 339 334 0 0 55'314 Optionen (OTC) 1'357 1'357 2'425 2'425 0 0 0 0 3'782 3'782 68'830 365 80'941 Devisen 51'783 7'918'742 Edelmetalle Terminkontrakte 0 0 17 15 0 0 0 0 17 15 972 Optionen (OTC) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1'017 1'017 0 0 0 0 0 0 1'017 1'017 136'240 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 49'350 46'604 11'811 12'739 339 43'906 121 47'814 61'621 Beteiligungstitel / Indizes Optionen (OTC) Waren Terminkontrakte Total derivative Finanzinstrumente im Handelsbestand 151'062 9'505'207 Derivative Finanzinstrumente zur Absicherung Zinsinstrumente Swaps (Fair Value Hedge) 0 0 0 0 0 115 392 415 392 531 145'000 Total derivative Finanz­ instrumente zur Absicherung 0 0 0 0 0 115 392 415 392 531 145'000 49'350 46'604 11'811 12'739 339 44'021 513 48'229 62'013 151'593 9'650'207 83'764 1'352'885 Total derivative Finanz­instrumente 31. 12. 2014 Zinsinstrumente Swaps 0 0 0 288 2'245 29'927 0 53'549 2'245 1'936 0 0 0 0 0 0 0 1'936 57'706 55'946 17'439 17'685 284 247 3 0 75'432 0 0 6'711 6'711 0 0 0 0 6'711 6'711 Terminkontrakte 60 59 0 0 0 0 0 0 60 59 377 Optionen (OTC) 5 5 3 3 0 0 0 0 8 8 549 206 206 0 0 0 0 0 0 206 206 136'240 1'183 1'183 0 0 0 0 0 0 1'183 1'183 29'840 61'096 57'399 24'153 24'687 2'529 30'174 3 53'549 87'781 Termingeschäfte 0 83'272 Devisen Terminkontrakte Optionen (OTC) 73'878 7'136'574 80'567 Edelmetalle Beteiligungstitel / Indizes Optionen (OTC) Waren Terminkontrakte Total derivative Finanz­instrumente PW: Positive Wiederbeschaffungswerte; NW: Negative Wiederbeschaffungswerte LLB-Geschäftsbericht 2015 165'809 8'820'304 136 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 16 Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 776'407 892'939 – 13.1 0 0 776'407 892'939 – 13.1 – 99.5 Finanzanlagen, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet Schuldtitel börsenkotierte nicht börsenkotierte Total Schuldtitel Beteiligungstitel 1 250 nicht börsenkotierte börsenkotierte 366'028 367'304 – 0.3 Total Beteiligungstitel 366'029 367'554 – 0.4 Versicherungsverträge (gemäss IFRS 4) * 0 172'462 – 100.0 Versicherungsverträge (Finanzinstrumente gemäss IAS 39) * 0 905'580 – 100.0 0 1'078'042 – 100.0 1'142'436 2'338'535 – 51.1 Finanzanlagen aus Versicherungsverträgen Total Finanzanlagen aus Versicherungsverträgen Total Finanzanlagen, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar Schuldtitel börsenkotierte 0 0 296'172 58'541 405.9 Total Schuldtitel 296'172 58'541 405.9 Total Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar 296'172 58'541 405.9 1'438'608 2'397'076 – 40.0 nicht börsenkotierte Total Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet *Die Finanzanlagen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. LLB-Geschäftsbericht 2015 137 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 17 Beteiligung an Joint Venture in Tausend CHF Stand am 1. Januar Zu- / (Abgänge) Anteil am Gewinn / (Verlust) Stand am 31. Dezember 2015 2014 + / – % 61 41 46.3 0 0 – 13 19 47 61 – 22.0 Details zur Beteiligung an Joint Venture Beteiligung in % Name Sitz Tätigkeit 2015 2014 Data Info Services AG Vaduz Dienstleistungsgesellschaft 50.0 50.0 in Tausend CHF 2015 2014 Vermögenswerte 940 959 Verbindlichkeiten 819 838 Geschäftsertrag 764 897 Ergebnis – 27 38 Die Beteiligung an Joint Ventures wird nach der Equity-Methode bilanziert und ist unwesentlich für die LLB-Gruppe. Erwirtschaftete Verluste werden vollständig erfasst. LLB-Geschäftsbericht 2015 138 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 18 Liegenschaften und übrige Sachanlagen sowie als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften in Tausend CHF Liegenschaften Übrige Sachanlagen Total Als Finanz- Liegen- investitionen schaften gehaltene und übrige Liegen­ Sachanlagen schaften Stand am 1. Januar 2014 Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwert netto 232'239 93'969 326'208 26'344 – 109'907 – 65'863 – 175'770 – 4'961 122'332 28'106 150'438 21'383 21'383 Geschäftsjahr 2014 122'332 28'106 150'438 Zugänge Eröffnungsbuchwert netto 3'518 5'249 8'767 1'385 Abgänge – 12'878 – 645 – 13'523 – 6'383 – 6'535 – 8'408 – 14'943 0 625 187 812 0 107'061 24'489 131'550 16'385 Abschreibungen Ab- / (Zugänge) von kumulierten Abschreibungen Endbuchwert netto Stand am 31. Dezember 2014 Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwert netto 222'879 98'573 321'452 21'346 – 115'818 – 74'084 – 189'902 – 4'961 107'061 24'489 131'550 16'385 16'385 Geschäftsjahr 2015 107'061 24'489 131'550 Zugänge Eröffnungsbuchwert netto 401 8'128 8'529 1'240 Abgänge – 116 – 97 – 213 – 1'385 – 6'613 – 9'328 – 15'941 0 44 9'684 9'728 0 0 – 10'332 – 10'332 0 100'778 22'544 123'321 16'240 Abschreibungen Ab- / (Zugänge) von kumulierten Abschreibungen Abgänge aus dem Konsolidierungskreis Endbuchwert netto Stand am 31. Dezember 2015 Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwert netto 223'164 96'272 319'436 21'201 – 122'386 – 73'728 – 196'115 – 4'961 100'778 22'544 123'321 16'240 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 251'397 272'295 – 7.7 1'190 1'900 – 37.4 Zusatzangaben in Tausend CHF Brandversicherungswert der Liegenschaften Brandversicherungswert der als Finanzinvestitionen gehaltenen Liegenschaften Brandversicherungswert der übrigen Sachanlagen 68'890 69'743 – 1.2 Fair Value der als Finanzinvestitionen gehaltenen Liegenschaften 16'240 16'385 – 0.9 Es bestehen keine Sachanlagen aus Finance Leasing. LLB-Geschäftsbericht 2015 139 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Zukünftige Verpflichtungen aus Operating Leasing in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 3'505 3'763 – 6.9 Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 10'855 10'741 1.1 Restlaufzeit über 5 Jahre 3'708 8'711 – 57.4 18'068 23'215 – 22.2 + / – % Restlaufzeit bis 1 Jahr Total zukünftige Verpflichtungen aus Operating Leasing Im Geschäftsaufwand sind für das Geschäftsjahr 2015 Tausend CHF 3'598 und für das Geschäftsjahr 2014 Tausend CHF 5'128 aus Operating Leasing enthalten. Per Ende 2015 bestehen verschiedene OperatingLeasing-­Verträge für Liegenschaften und übrige Sachanlagen, welche für die Ausübung der Geschäftstätigkeit der LLB-Gruppe genutzt werden. Die wesentlichen Leasingverträge enthalten Verlängerungsoptionen und Ausstiegsklauseln. Zukünftige Forderungen aus Operating Leasing in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Restlaufzeit bis 1 Jahr 1'598 1'594 0.3 Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre 4'280 3'609 18.6 4'406 5'604 – 21.4 10'284 10'807 – 4.8 Restlaufzeit über 5 Jahre Total zukünftige Forderungen aus Operating Leasing Im übrigen Erfolg sind für das Geschäftsjahr 2015 Tausend CHF 1'804 und für das Geschäftsjahr 2014 Tausend CHF 1'870 aus Operating Leasing enthalten. LLB-Geschäftsbericht 2015 140 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 19 Goodwill und andere immaterielle Anlagen in Tausend CHF Goodwill Andere immaterielle Anlagen Software Total Stand am 1. Januar 2014 Anschaffungskosten Kumulierte Amortisationen Buchwert netto 163'623 76'130 116'293 356'046 – 108'003 – 28'970 – 51'671 – 188'644 55'620 47'160 64'622 167'402 Geschäftsjahr 2014 Eröffnungsbuchwert netto 55'620 47'160 64'622 167'402 Zugänge 0 0 3'707 3'707 Abgänge 0 0 0 0 Amortisationen 0 – 6'406 – 10'979 – 17'385 Ab- / (Zugänge) von kumulierten Abschreibungen 0 0 0 0 Wertminderungen 0 0 0 0 55'620 40'754 57'350 153'724 Endbuchwert netto Stand am 31. Dezember 2014 Anschaffungskosten Kumulierte Amortisationen Buchwert netto 163'623 76'130 120'000 359'753 – 108'003 – 35'376 – 62'650 – 206'029 55'620 40'754 57'350 153'724 Geschäftsjahr 2015 Eröffnungsbuchwert netto 55'620 40'754 57'350 153'724 Zugänge 0 0 3'074 3'074 Abgänge 0 0 0 0 Amortisationen 0 – 3'718 – 13'999 – 17'717 70'099 28'207 13'197 111'503 0 0 0 0 – 70'099 – 42'321 – 13'671 – 126'091 55'620 22'922 45'951 124'493 Ab- / (Zugänge) von kumulierten Abschreibungen Wertminderungen Abgänge aus dem Konsolidierungskreis Endbuchwert netto Stand am 31. Dezember 2015 Anschaffungskosten Kumulierte Amortisationen Buchwert netto 93'524 33'809 109'403 236'736 – 37'904 – 10'887 – 63'452 – 112'243 55'620 22'922 45'951 124'493 Goodwill Die LLB-Gruppe weist per 31. Dezember 2015 für folgendes Segment einen Goodwill auf: in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Retail & Corporate Banking 55'620 55'620 Total 55'620 55'620 LLB-Geschäftsbericht 2015 141 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Überprüfung einer Goodwill-Wertminderung Der Goodwill wird zweimal im Jahr – im ersten Quartal als Basis für den Halbjahresabschluss per 30. Juni und im dritten Quartal als Basis für den Jahresabschluss per 31. Dezember – auf seine Werthaltigkeit geprüft. Für die Ermittlung einer möglichen Wertminderung wird der erzielbare Betrag jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welche einen Goodwill bilanziert hat, mit deren Bilanzwert verglichen. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit entspricht gemäss den durchgeführten Berechnungen jeweils dem Nutzungswert. Der Bilanzwert beziehungsweise Buchwert setzt sich zusammen aus Eigenkapital vor Goodwill und immateriellen Anlagen sowie Goodwill und immateriellen Anlagen aus der zugrunde geleg­ten Purchase Price Allocation dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Für das Jahr endend am 31. Dezember 2015 erachtet das Management den Goodwill der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Retail & Corporate Banking von total CHF 55.6 Mio. aufgrund des durchgeführten Wertminderungstests als werthaltig. Da der erzielbare Betrag den Bilanzwert übersteigt, muss der Goodwill nicht wertgemindert werden. Erzielbarer Betrag Die LLB-Gruppe verwendet für die Ermittlung des Nutzungswerts, der dem erzielbaren Betrag der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten entspricht, ein Discounted-Cash-Flow-Bewertungsmodell (DCF). Dieses berücksichtigt die Besonderheiten des Bankgeschäfts beziehungsweise des Finanzsektors sowie des aufsichtsrechtlichen Umfeldes. Mit dem Modell wird anhand der vom Management genehmigten Finanzplanungen der Barwert der geschätzten Ergebnisse beziehungsweise der geschätzten frei verfügbaren Geldflüsse (Free Cash Flows) berechnet. Sofern aufsichtsrechtliche Kapitalanforderungen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit bestehen, werden die geschätzten Geldflüsse des Betrachtungszeitraums um diese Kapitalanforderungen in Abzug gebracht und stehen der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zur Ausschüttung zur Verfügung. Dieser Betrag ent­spricht dann dem theoretisch an die Anteilseigner ausschüttungsfähigen Betrag. Für die Berechnung der prognostizierten Ergebnisse dienen die vom Management genehmigten Finanzplanungen, welche einen Betrachtungszeitraum von fünf Jahren umfassen. Die Ergebnisse für sämtliche Perioden nach dem fünften Jahr werden aus dem prognostizierten Ergebnis beziehungsweise den Free Cash Flows des fünften Jahres mit einer langfristigen Wachstumsrate, die grundsätzlich der langfristigen Inflationsrate der Schweiz und Liechtensteins entspricht, extrapoliert. Die Wachstumsrate kann unter Umständen für die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten variieren, da die voraussichtlichen Entwicklungen und Gegebenheiten der entsprechenden Märkte berücksichtigt werden. Annahmen Die Parameter, die dem Bewertungsmodell zugrunde liegen, werden – sofern möglich beziehungsweise vorhanden – auf externe Marktinformationen abgestimmt. Dabei reagiert der Nutzungswert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit am sensibelsten auf Änderungen des geschätzten Ergebnisses, des Diskontierungszinssatzes sowie der langfristigen Wachstumsrate. Die Bestimmung des Diskontierungszinssatzes erfolgt auf Basis des «Capital Asset Pricing Model» (CAPM), das einen risikolosen Zinssatz, eine Marktrisikoprämie, ein Small Cap Premium sowie einen Faktor für das systematische Marktrisiko, den Betafaktor, beinhaltet. Die dem Wertminderungstest für den Jahresabschluss per 31. Dezember 2015 zugrunde gelegten und zur Extrapolation verwendeten langfristigen Wachstumsraten ausserhalb des fünfjährigen Planungszeitraums (Endwert) sowie die Diskontierungszinssätze der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sind unverändert zu den per 31. Dezember 2014 verwendeten Parametern. Die verwendeten Parameter sind in der unten stehenden Tabelle abgebildet. Der Diskontierungszinssatz ist direkt durch die Fluktuationen der Zinssätze beeinflusst. Durch das zurzeit bestehende historisch tiefe Zinsniveau im Marktumfeld hat sich der Diskontierungszinssatz der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Das gegenwärtige Zinsumfeld spiegelt sich im längerfristigen Vergleich ebenfalls in deutlich tieferen Zinsergebnissen wider. Dies führt zu niedrigeren Jahresergebnissen respektive an die Anteilseigner ausschüttbaren Free Cash Flows. Bedingt durch die Koppelung des Diskontierungszinssatzes an den aktuellen Zinssatz, wird dieser – wie auch der Zinsertrag – bei einer Erhöhung des Zinsumfeldes grundsätzlich steigen. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten unterliegen einem beschränkten Risiko, da diese in einem lokalen Markt und nur im Retail Banking sowie im Private Banking mit einem eingeschränkten Risikoprofil tätig sind. Sensitivitäten Bei der periodischen Erstellung beziehungsweise Durchführung der Wertminderungstests werden alle Parameter beziehungsweise Annahmen, welche in den Wertminderungstests der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Eingang finden, überprüft und gegebenenfalls angepasst. Eine Veränderung des risikolosen Zinssatzes hat im Wesentlichen einen Einfluss auf den Diskontierungszinssatz, wobei Diskontierungs- zinssätze Wachstumsraten in Prozent Retail & Corporate Banking 2015 2014 2015 2014 1.0 1.0 6.0 6.0 LLB-Geschäftsbericht 2015 142 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz die veränderte wirtschaftliche Lage, insbesondere in der Finanzbranche, auch Auswirkungen auf die erwarteten beziehungsweise geschätzten Ergebnisse hat. Um diese Auswirkungen auf den Nutzungswert der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zu prüfen, werden die für das Bewertungsmodell verwendeten Parameter und Annahmen einer Sensitivitätsanalyse unterzogen. Dabei werden die den Anteilseignern zurechenbaren prognostizierten Free Cash Flows um 10 Prozent, die Diskontierungszinssätze um 10 Prozent und die langfristigen Wachstumsraten ebenfalls um 10 Prozent verändert. Gemäss den vorgenommenen Werthaltigkeitsprüfungen und basierend auf den beschriebenen Annahmen resultiert für das Segment Retail & Corporate Banking ein Betrag, der den Bilanzwert um­ CHF 47.3 Mio. übersteigt. Eine Reduzierung des Free Cash Flow um 10 Prozent würde im Segment Retail & Corporate Banking eine Wertminderung des Goodwill von CHF 2.2 Mio. zur Folge haben und eine Erhöhung des Diskontierungszinssatzes um 10 Prozent eine Wertminderung von CHF 13.1 Mio. Aus einer Reduzierung der langfristigen Wachstumsrate um 10 Prozent würde keine Wertminderung des Goodwill resultieren. Der Diskontierungszinssatz könnte um 7.6 Prozent erhöht werden und die Free Cash Flows könnten um 9.5 Prozent gesenkt werden, bis der erzielbare Ertrag dem Buchwert entsprechen würde. In Anbetracht der auch in Zukunft erwarteten angespannten Situa­ tion in der Finanzbranche schätzt das Management eine Wertmin­ derung des Goodwill im Segment Retail & Corporate Banking in den kommenden Geschäftsjahren nicht als unwahrscheinlich ein. Dank der relativen Stärke gegenüber den Mitbewerbern sowie der eingeleiteten und geplanten Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen wird jedoch mittel- bis langfristig mit einer positiven Entwicklung des Segments gerechnet. Würden davon unabhängig die geschätzten Ergebnisse und andere Annahmen in den kommenden Geschäftsjahren durch politische oder globale Risiken in der Bankenbranche – wie zum Beispiel Unsicherheit bei der Umsetzung der Regulierung, Einführung gewisser Gesetzesvorhaben oder Rückgang der allgemeinen Wirtschaftsleistung – von den aktuellen Werten abweichen, könnte dies in Zukunft eine Wertminderung des Goodwill zur Folge haben. Dies wäre mit einem Aufwand in der Erfolgsrechnung der LLB-Gruppe verbunden und würde das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital und den Jahres­ gewinn mindern. Jedoch hätte eine solche Wertminderung weder Einfluss auf die Cash Flows noch auf die Tier 1 Ratio, da gemäss der liechtensteinischen Eigenkapitalverordnung der Goodwill vom Kapital in Abzug gebracht werden muss. Andere immaterielle Anlagen Unter andere immaterielle Anlagen sind Kundenbeziehungen und Markenwerte aktiviert. Diese werden über eine Zeitperiode von zehn bis fünfzehn Jahren linear amortisiert. Die geschätzten aggregierten Amortisationen auf andere immaterielle Anlagen belaufen sich auf: in Tausend CHF 2016 3'718 2017 3'718 2018 3'718 2019 3'718 2020 3'718 2021 und danach 4'331 Total 22'921 20 Übrige Aktiven in Tausend CHF Abwicklungskonten Mehrwertsteuer und andere Steuerforderungen Edelmetallbestand Forderungen aus Rückversicherungen * Total übrige Aktiven *Die Forderungen aus Rückversicherungen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. LLB-Geschäftsbericht 2015 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 2'664 11'851 – 77.5 2'344 2'133 9.9 22'812 35'348 – 35.5 0 4'141 – 100.0 27'820 53'472 – 48.0 143 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 21 Zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändete oder abgetretene Aktiven und Aktiven unter Eigentumsvorbehalt 31. 12. 2015 in Tausend CHF Finanzanlagen Bilanzwert 31. 12. 2014 Effektive Verpflichtung Bilanzwert Effektive Verpflichtung 33'979 0 37'018 0 Hypothekarforderungen 1'000'306 770'000 943'532 735'800 Total verpfändete Aktiven 1'034'285 770'000 980'550 735'800 Die Finanzanlagen sind für Lombardlimiten bei National- und Zentralbanken, für Börsenkautionen und zur Sicherstellung der Geschäfts­ tätigkeit der Auslandsorganisationen gemäss lokalen gesetzlichen Vorschriften verpfändet. Die Forderungen gegenüber Banken sowie die Hypothekarforderungen sind zur Sicherstellung von Darlehen sowie Pfandbriefdarlehen verpfändet. 22 Verpflichtungen gegenüber Banken in Tausend CHF Täglich fällig 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 155'569 185'599 – 16.2 Mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 518'065 299'000 73.3 Total Verpflichtungen gegenüber Banken 673'634 484'599 39.0 + / – % 23 Verpflichtungen gegenüber Kunden in Tausend CHF Täglich fällig Mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Spargelder Total Verpflichtungen gegenüber Kunden 31. 12. 2015 31. 12. 2014 10'731'951 9'773'757 9.8 624'513 576'078 8.4 4'270'586 5'308'000 – 19.5 15'627'049 15'657'835 – 0.2 LLB-Geschäftsbericht 2015 144 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 24 Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen (gemäss IFRS 4) in Tausend CHF 2015 2014 + / – % 75'650 266'151 – 71.6 Umgliederung in Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet 0 – 136'122 – 100.0 Neu ausgegebene Versicherungsverträge 0 5'378 – 100.0 Stand am 1. Januar Ausgelaufene oder gekündigte Versicherungsverträge 0 – 46'674 – 100.0 Performanceveränderung 0 – 13'083 – 100.0 Abgänge aus dem Konsolidierungskreis * Stand am 31. Dezember – 75'650 0 0 75'650 – 100.0 + / – % *Die finanziellen Verpflichtungen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. 25 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet in Tausend CHF Stand am 1. Januar Umgliederung von Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen (gemäss IFRS 4) 2015 2014 1'193'397 811'778 47.0 0 136'122 – 100.0 Neu ausgegebene Versicherungsverträge 0 329'365 – 100.0 Ausgelaufene oder gekündigte Versicherungsverträge 0 – 216'291 – 100.0 – 100.0 Performanceveränderung Abgänge aus dem Konsolidierungskreis * Stand am 31. Dezember 0 132'424 – 1'193'397 0 0 1'193'397 – 100.0 +/–% *Die finanziellen Verpflichtungen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. 26 Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Kassenobligationen * 443'244 417'160 6.3 Pfandbriefdarlehen 770'000 735'800 4.6 1'213'244 1'152'960 5.2 Total ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen *Die durchschnittliche Verzinsung betrug per 31. Dezember 2015 0.73 Prozent und per 31. Dezember 2014 0.97 Prozent. LLB-Geschäftsbericht 2015 145 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 27 Latente Steuern in Tausend CHF Veränderung aus Im sonstigen Zu- und Abgängen Stand am Erfolgswirksam Gesamtergebnis aus dem Konsoli­ 1. Januar erfasster Betrag erfasster Betrag dierungskreis Stand am 31. Dezember Latente Steuerforderungen 2014 (angepasst) * Steuerliche Verlustvorträge 1'419 – 29 0 0 Liegenschaften und Sachanlagen 4'081 0 0 0 4'081 Personalvorsorgeverpflichtungen 8'897 660 5'165 0 14'722 Übrige Total 1'390 9'548 – 4'019 0 0 5'529 23'945 – 3'388 5'165 0 25'722 0 2015 Steuerliche Verlustvorträge 1'390 – 134 0 0 Liegenschaften und Sachanlagen 4'081 0 0 0 4'081 Personalvorsorgeverpflichtungen 14'722 – 778 1'519 – 2'001 13'463 Übrige Total 1'256 5'529 – 211 0 – 449 4'869 25'722 – 1'123 1'519 – 2'450 23'669 Latente Steuerverpflichtungen 2014 Wertberichtigungen für Kreditrisiken Immaterielle Werte Liegenschaften Finanzinstrumente 17 0 0 0 17 8'756 – 1'174 0 0 7'582 0 949 0 0 949 9'831 – 1'041 0 0 8'790 Übrige Rückstellungen 22'915 – 15'224 0 0 7'691 Total 41'519 – 16'490 0 0 25'029 2015 Wertberichtigungen für Kreditrisiken Immaterielle Werte Liegenschaften Finanzinstrumente Übrige Rückstellungen Total 17 0 0 0 17 7'582 – 744 0 – 2'258 4'580 949 0 0 0 949 8'790 499 0 0 9'289 7'691 – 361 0 – 548 6'782 25'029 – 606 0 – 2'806 21'617 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Per 31. Dezember 2015 bestehen temporäre Differenzen von Tausend CHF 4'202, die nicht als latente Steuerforderungen verbucht sind und zukünftig mit potenziellen steuerlichen Berichtigungen verrechnet werden könnten (Vorjahr: Tausend CHF 6'897). Die steuerlichen Verlustvorträge, die per 31. Dezember 2015 nicht als latente Steuer­ansprüche berücksichtigt worden sind und innerhalb der nächsten sieben Jahre verfallen werden, betragen Tausend CHF 0 (Vorjahr: Tausend CHF 0). LLB-Geschäftsbericht 2015 146 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Die steuerlichen Verlustvorträge, die per 31. Dezember 2015 nicht als ­latente Steuerforderungen verbucht worden sind, verfallen wie folgt: in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 0 0 Innerhalb von 1 Jahr Innerhalb von 2 bis 5 Jahren 0 0 Innerhalb von 6 bis 7 Jahren 0 0 + / – % Kein Verfall 4'202 6'897 – 39.1 Total 4'202 6'897 – 39.1 Im Allgemeinen können steuerliche Verluste in der Schweiz für sieben Jahre, im Fürstentum Liechtenstein und in Österreich unbegrenzt vorgetragen werden. 28 Rückstellungen und Eventualverpflichtungen Rückstellungen Rückstellungen für für andere Rechts- und Geschäfts­risiken und Prozessrisiken Restruk­turierung in Tausend CHF Total 2015 Total 2014 Stand am 1. Januar 31'702 1'628 33'330 37'950 Zweckkonforme Verwendung – 3'423 – 1'132 – 4'555 – 6'589 Neubildung zulasten der Erfolgsrechnung 980 1'236 2'216 2'918 Auflösung zugunsten der Erfolgsrechnung – 369 – 414 – 783 – 949 Abgänge aus dem Konsolidierungskreis – 4'854 0 – 4'854 0 Stand am 31. Dezember 24'036 1'318 25'354 33'330 in Tausend CHF Kurzfristige Rückstellungen 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 8'354 16'330 – 48.8 Langfristige Rückstellungen 17'000 17'000 0.0 Total 25'354 33'330 – 23.9 Die Rückstellungen für Restrukturierungen beziehen sich auf die im März 2013 kommunizierte Strategie Focus2015 sowie die im Oktober 2015 kommunizierte Strategie StepUp2020 der LLB-Gruppe. Für daraus ableitbare Kosten betreffend Um- und Rückbauten sowie für Aufwendungen bei Sozialplänen für die Mitarbeitenden wurden per 31. Dezember 2015 Rückstellungen für Restrukturierungen in Höhe von CHF 1.0 Mio. bilanziert. Es werden keine weiteren wesentlichen Rückstellungsaufwendungen im Zusammenhang mit den kommunizierten Strategien oder sonstigen Restrukturierungen erwartet. Die LLB-Gruppe ist im Rahmen des normalen Geschäftsgangs in verschiedene rechtliche Verfahren involviert. Sie nimmt für laufende und drohende Verfahren Rückstellungen vor, wenn nach Meinung der zuständigen Spezialisten Zahlungen beziehungsweise Verluste seitens der Gruppengesellschaften wahrscheinlich sind und wenn deren Betrag abgeschätzt werden kann. LLB-Geschäftsbericht 2015 Nachfolgend werden Verfahren per 31. Dezember 2015 beschrieben, die für die finanzielle Berichterstattung von Bedeutung sein könnten. Die LLB-Gruppe ist bestrebt, Schadenersatzforderungen, den Umfang eines Verfahrens oder andere Informationen offenzulegen, sodass es dem Bilanzleser möglich sein sollte, ein allfälliges Risiko für die LLB-­ Gruppe einzuschätzen. Die LLB Verwaltung (Schweiz) AG, ehemals Liechtensteinische Landesbank (Schweiz) AG, gehört zu den Kategorie-1-Banken, die mit den US-Behörden eine individuelle Lösung zur Beilegung der US-Steuerthematik erzielen müssen. Für die Abwicklung ist die LLB Verwaltung (Schweiz) AG mit Sitz in Zürich-Erlenbach zuständig. Die LLB (Schweiz) AG hat per Ende 2013 ihre Banktätigkeit eingestellt und wurde im Oktober 2014 aus der Aufsicht der FINMA entlassen. Die LLB Verwaltung (Schweiz) AG steht in enger Kooperation mit den US-Behörden und ist unter Beachtung der jeweiligen gesetzlichen 147 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Vorschriften bestrebt, an einer abschliessenden Erledigung der Angelegenheit mitzuarbeiten. Per 31. Dezember 2012 wurden in Zusammenarbeit mit den Rechtsanwälten, auf der Grundlage von Gesprächen mit den US-Behörden sowie unter Zugrundelegung verschiedener Wahrscheinlichkeiten erstmals diverse Szenarien bezüglich eines möglichen Mittelabflusses diskutiert. In der Folge ist das Management zum Schluss gekommen, einen Mittelabfluss nicht als unwahrscheinlich zu beurteilen, und hat – basierend auf den erarbeiteten Szenarien und auf einer rechtlichen Analyse – per 31. Dezember 2012 eine Rückstellung für einen möglichen Mittelabfluss im Zusammenhang mit den Untersuchungen der US-Behörden und der daraus ableitbaren möglichen Zahlung oder Vergleichszahlung an diese bilanziert. Das Management erachtet das rechtliche Risiko eines Mittelabflusses, weil die LLB Verwaltung (Schweiz) AG US-Recht, im Speziellen US-Steuerrecht, nicht eingehalten haben könnte, per 31. Dezember 2015 weiterhin als nicht unwahrscheinlich. Basierend auf den Berechnungskriterien der zwischen der LLB AG, Vaduz, und den US-Behörden abgeschlossenen Vereinbarung über einen Verzicht auf Strafverfolgung («Non-Prosecution Agreement») sowie auf aktualisierten Informationen und getätigten Zahlungen von anderen Banken, wurde für die LLB Verwaltung (Schweiz) AG die Rückstellung per 31. Dezember 2015 überprüft. Das Management erachtet die per 31. Dezember 2015 bilanzierte Rückstellung als ausreichend. Die Bank Linth LLB AG hatte sich Ende 2013 dazu entschlossen, am US-Steuerprogramm («DOJ Program 2013») teilzunehmen. Das Mana­ gement der Bank Linth hatte sich nach dem Vorsichtsprinzip sowie gestützt auf die Aussage der FINMA, dass ein Institut, das sich für die Kategorie 2 entscheidet, verantwortungsvoll handelt, für die Teilnahme am Programm in der Kategorie 2 ausgesprochen. Das US-Steuerprogramm ermöglicht es Banken, allfällige Verstösse gegen US-Steuerrecht direkt mit den US-amerikanischen Behörden zu regeln, und ist Ausdruck des Willens der Schweiz und der US-amerikanischen Behörden, eine verbindliche Lösung zur Beilegung des Steuerstreits zu erzielen. Mit Veröffentlichung des «Non-Prosecution Agreement» am 19. Juni 2015 verzichteten die USA auf eine strafrechtliche Verfolgung der Bank Linth. Diese Vereinbarung beendete die Untersuchung gegen die Bank Linth und führte dazu, dass keine weiteren rechtlichen Schritte gegen diese eingeleitet wurden. Mit der erzielten Lösung konnte die Bank Linth das US-Steuerthema endgültig abschliessen. Im Gegenzug bezahlte die Bank Linth USD 4.2 Mio. (CHF 3.8 Mio.). Basierend auf den jeweils vorhandenen Informationen und Einschätzungen unserer US-­ Anwälte hatten wir Rückstellungen gebildet. Diese wurden zweckkonform verwendet. Die Zahlung an das US-Justizministerium (U.S. Department of Justice, DOJ), welche die gebildeten Rückstellungen überstieg, wurde als Aufwand verbucht und belastete den Jahresgewinn 2015 der LLB-Gruppe mit netto CHF 1.8 Mio. Für einen möglichen Mittelabfluss im Zusammenhang mit weiteren Zahlungen an die US-Behörden sowie für Anwaltskosten, die bei diesen Verfahren durch juristische Beratungen und Unterstützungen entstehen, ist per 31. Dezember 2015 eine Rückstellung von total CHF 18.1 Mio. bilanziert. Anfang 2015 wurden der LLB Verwaltung (Schweiz) AG, ehemals Liechtensteinische Landesbank (Schweiz) AG, zwei Klagen in Verbindung mit einem Investitionsprojekt zugestellt. Die Kläger behaupten, mehrere Personen, welche in keinem Zusammenhang zur LLB Verwaltung (Schweiz) AG stehen, hätten sich dafür eingesetzt, dass ein Investor eine Summe in ein Investitionsprojekt eingebracht habe. Das Investitionsprojekt war inexistent und die betrügerisch tätigen Personen konnten einen Teil der Investitionssumme erfolgreich verun­ treuen. Die Kläger haben die LLB Verwaltung (Schweiz) AG auf Ersatz eines Teils der veruntreuten Gelder zuzüglich Zinsen eingeklagt. Die LLB Verwaltung (Schweiz) AG bestreitet, dass Handlungen eines ehemaligen Mitarbeiters zu einem solchen Schaden geführt haben, der ersatzpflichtig wäre. Basierend auf dem vorliegenden Sachverhalt und der Einschätzung der externen Rechtsberater ist das Management der LLB Verwaltung (Schweiz) AG der Auffassung, dass beide Klagen erfolgreich verteidigt werden können. Die LLB Verwaltung (Schweiz) AG hat gemäss dem Vorsichtsprinzip alle anfallenden Kosten für die Verteidigung zurückgestellt. Das Management beurteilt die per 31. Dezember 2015 bilanzierten Rückstellungen als ausreichend. Weder per 31. Dezember 2015 noch per 31. Dezember 2014 bestanden Eventualverpflichtungen der LLB-Gruppe. LLB-Geschäftsbericht 2015 148 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 29 Übrige Verpflichtungen in Tausend CHF Passive Kassenobligationen Nicht eingelöste Coupons 31. 12. 2015 31. 12. 2014 (angepasst) ** + / – % 165 334 – 50.6 – 100.0 0 8 Abgabekonten 17'369 12'473 39.3 Kreditoren 19'177 24'750 – 22.5 – 35.1 Abwicklungskonten 14'709 22'680 106'664 100'278 6.4 Ferien / Gleitzeit 2'047 3'362 – 39.1 Verpflichtungen aus anderen langfristig fälligen Leistungen 4'092 4'134 – 1.0 0 25'160 – 100.0 164'224 193'180 – 15.0 + / – % Verpflichtungen aus Vorsorgeplänen Kaufpreisverbindlichkeiten aus Akquisitionen * Total übrige Verpflichtungen *Durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). 30 Aktienkapital Anzahl Inhaberaktien (bewilligt und voll einbezahlt) Nominalwert pro Inhaberaktie (in CHF) Gesamtnominalwert (in Tausend CHF) 31. 12. 2015 31. 12. 2014 30'800'000 30'800'000 0.0 5 5 0.0 154'000 154'000 0.0 31 Kapitalreserven in Tausend CHF Stand am 1. Januar Veränderung eigene Aktien Stand am 31. Dezember LLB-Geschäftsbericht 2015 2015 2014 + / – % 25'785 26'298 – 2.0 0 – 513 25'785 25'785 0.0 149 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 32 Eigene Aktien Stand am 1. Januar 2014 Käufe Verkäufe Stand am 31. Dezember 2014 Anzahl in Tausend CHF 1'927'887 167'816 74'247 2'851 – 23'932 – 2'083 1'978'202 168'584 Käufe 0 0 Verkäufe 0 0 1'978'202 168'584 2015 2014 (angepasst) * + / – % 1'671'273 1'649'357 1.3 0 – 3'868 – 100.0 1'671'273 1'645'490 1.6 82'728 70'175 17.9 – 43'233 – 43'315 – 0.2 – 227 – 485 – 53.3 Stand am 31. Dezember 2015 33 Gewinnreserven in Tausend CHF Stand am 1. Januar Anpassung aus Restatement Stand am 1. Januar, angepasst Ergebnis, das den Aktionären der LLB zusteht Dividende der LLB Veränderungen aus eigenen Anteilen an vollkonsolidierten Gesellschaften Übrige Veränderungen Stand am 31. Dezember – 1'336 – 591 126.0 1'709'205 1'671'273 2.3 2015 2014 (angepasst)* – 44'108 1'083 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). 34 Sonstige Reserven in Tausend CHF Stand am 1. Januar Anpassung aus Risk Sharing Option Stand am 1. Januar, angepasst Währungsumrechnung Aktuarielle Gewinne / (Verluste) aus Vorsorgepläne Wertveränderungen von Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar Stand am 31. Dezember 0 – 6'746 – 44'108 – 5'663 + / – % – 2'280 – 1'054 116.4 – 18'383 – 34'374 – 46.5 922 – 3'018 – 63'849 – 44'108 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 44.8 150 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz 35 Minderheitsanteile 2014 2015 (angepasst) * in Tausend CHF Stand am 1. Januar 101'521 Anpassung aus Risk Sharing Option Stand am 1. Januar 104'278 0 – 344 101'521 103'934 +/–% – 2.6 Aktuarielle Gewinne / (Verluste) aus Vorsorgepläne – 1'822 – 4'509 (Dividende) / Nennwertreduktion Minderheiten – 1'609 – 1'595 0.9 1'124 1'771 – 36.5 3'573 1'920 86.0 102'787 101'521 1.2 Erhöhung / (Reduktion) Minderheitsanteile Minderheitsanteile am Konzernergebnis Stand am 31. Dezember – 59.6 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). 36 Fair-Value-Bewertung Bewertungsrichtlinien Der beizulegende Zeitwert beziehungsweise der Fair Value stellt eine marktbasierte, keine unternehmensspezifische Bewertung dar. Er wird als Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag am Hauptmarkt oder am vorteilhaftesten Markt für den Verkauf des Vermögenswerts eingenommen beziehungsweise für die Übertragung einer Schuld gezahlt wird. Sofern vorhanden, werden die beizulegenden Zeitwerte aufgrund der Preise ermittelt, die an den aktiven, für das Unternehmen am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten notiert werden. Ein aktiver, zugänglicher Markt ist einer, auf dem Geschäftsvorfälle mit dem Vermögenswert oder der Schuld mit ausreichender Häufigkeit und ausreichendem Volumen auftreten, sodass jederzeit Preisinformationen zur Verfügung stehen. Die Bemessung beziehungsweise Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt unter Verwendung von massgeblichen und beobachtbaren Inputfaktoren. Dies ist grundsätzlich bei börsenkotierten Vermögenswerten oder Schulden gegeben. Wenn ein Markt für finanzielle oder nicht finanzielle Vermögenswerte beziehungsweise Schulden nicht aktiv ist oder sofern keine oder nicht in ausreichendem Masse beobachtbare Inputfaktoren vorhanden sind, muss die LLB-Gruppe zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts Bewertungsverfahren beziehungsweise -techniken (Bewertungsmethoden oder -modelle) verwenden. Die Bewertungstechniken beinhalten Annahmen und Schätzungen, um einen Abgangspreis am Bemessungsstichtag aus Sicht des Marktteilnehmers zu ermitteln. Solche Annahmen beziehungsweise Schätzungen enthalten Unsicherheiten, wodurch es zu einem späteren Zeitpunkt zu wesentlichen Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte und Schulden kommen kann. Finanzielle oder LLB-Geschäftsbericht 2015 nicht finanzielle Vermögenswerte und Schulden, für welche eine Bewertungstechnik von nicht beobachtbaren Marktdaten zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts verwendet wird, werden zum Transaktionspreis bewertet. Dieser beizulegende Zeitwert kann sich vom beizulegenden Zeitwert, welcher basierend auf Bewertungstechniken ermittelt wird, unterscheiden. Alle finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte und Schulden, zum Fair Value bewertet, sind in eine der drei folgenden Fair-­ Value-Hierarchien eingeteilt: Level 1 Der Fair Value von kotierten Wertpapieren und Derivaten in den Handelsbeständen und Finanzanlagen wird anhand von Marktnotierungen an einem aktiven Markt bestimmt. Level 2 Falls keine Marktnotierungen verfügbar sind, wird der Fair Value anhand von Bewertungsmethoden oder -modellen bestimmt. Die zugrunde liegenden Annahmen werden durch beobachtbare Marktpreise und andere Marktnotierungen gestützt. Level 3 Für die restlichen Finanzinstrumente sind weder Marktnotierungen noch Bewertungsmethoden oder -modelle, welche auf Marktpreisen beruhen, verfügbar. Für diese Instrumente werden eigene Bewertungsmodelle oder -methoden mit zum Teil eigenen Inputfaktoren verwendet. 151 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Bewertungsverfahren Bewertungsverfahren beziehungsweise -techniken dienen dazu, den beizulegenden Zeitwert von finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerten und Schulden zu ermitteln, für welche keine beobachtbaren Marktpreise von einem aktiven Markt zur Verfügung gestellt werden. Dies ist insbesondere bei nicht liquiden Finanzanlagen be­ziehungsweise finanziellen Verpflichtungen aus Versicherungs­ verträgen der Fall. Sofern vorhanden, verwendet die LLB-Gruppe marktbasierte Annahmen und Inputs als Grundlage für Bewertungstechniken. Wenn solche Informationen nicht verfügbar sind, werden Annahmen und Inputs von vergleichbaren Vermögenswerten und Schulden herangezogen. Für komplexe und sehr illiquide finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Schulden wird der beizulegende Zeitwert mithilfe von Kombinationen aus beobachtbaren Transaktionspreisen und Marktinformationen ermittelt. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerten und Schulden, die nicht aktiv gehandelt werden und nicht gelistet sind, verwendet die LLB-Gruppe standardisierte und etablierte Bewertungstechniken. Im Wesentlichen nutzt sie folgende Bewertungsverfahren beziehungsweise -techniken und Inputfaktoren: Bedeutende nicht beobachtbare Inputfaktoren Bewertungsmodell Inputfaktoren Eigener Anlagefonds Market to Model Marktpreise der Basiswerte Derivative Finanzinstrumente Optionsmodelle Basiswerte der Terminkontrakte Nicht kotiertes strukturiertes Produkt (OTC-Markt) Diskontierter Nominalwert des Kapitalschutzes basierend auf Diskontierungsfaktor Marktzinssätze, Marktnotierungen vergleichbarer Wertpapiere Im Wesentlichen Cost Approach und Market to Model Testierte Bilanzen, Versicherungssummen. Vermögenswerte können bei Eintritt eines Versicherungs­falles übertragen werden Illiquidität, spezielle mikro­ ökonomische Konditionen, Insolvenzrisiken Im Wesentlichen Cost Approach und Market to Model Testierte Bilanzen, Versicherungssummen. Vermögenswerte können bei Eintritt eines Versicherungsfalles übertragen werden Illiquidität, spezielle mikro­ ökonomische Konditionen, Insolvenzrisiken. Level 2 Level 3 Finanzanlagen aus Versicherungs­ geschäften Finanzielle Verpflichtungen aus Versicherungsgeschäften Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften Externe Gutachten, relative Werte im Marktvergleich Preise vergleichbarer Liegenschaften Beurteilung von speziellen Liegenschaftsgegebenheiten, erwartete Aufwendungen und Erträge für die Liegenschaft Kaufpreisverbindlichkeiten aus Akquisitionen Diskontierte erwartete Werte basierend auf Annahmen und Unternehmensfaktoren Unternehmensspezifische Vermögenswerte Entwicklung der Geschäftstätigkeit, wie Entwicklung des Gewinnes und der Kundenvermögen Bestimmung der Fair Values durch aktive Märkte oder Bewertungstechniken Nachstehende Tabelle zeigt die Klassifizierung der Fair-Value-Hierarchien der finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte und Schulden der LLB-Gruppe. Alle Aktiven und Passiven sind zum Fair Value bewertet und auf einer wiederkehrenden Grundlage in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Die LLB-Gruppe hat per 31. Dezember 2015 keine Aktiven und Fremdkapitalien, die zum Fair Value bewertet und auf einer nicht wiederkehrenden Basis in der Bilanz erfasst sind. Im Geschäftsjahr 2015 erfolgten keine wesentlichen Transfers zwischen Level-1- und Level-2-Finanzinstrumenten. LLB-Geschäftsbericht 2015 152 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 2'198 561 292.0 0 0 776'408 1'413'225 – 45.1 0 520'036 – 100.0 Level 1 Handelsbestände Derivative Finanzinstrumente Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet davon Finanzanlagen aus Versicherungsgeschäften * Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar Total Level 1 0 0 778'606 1'413'785 – 44.9 Level 2 Handelsbestände Derivative Finanzinstrumente davon zur Absicherung Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet davon Finanzanlagen aus Versicherungsgeschäften * 252 0 62'013 87'781 392 0 366'028 507'121 – 27.8 0 139'818 – 100.0 – 29.4 Finanzanlagen, zur Veräusserung verfügbar 296'172 58'541 405.9 Total Level 2 724'465 653'444 10.9 Level 3 Handelsbestände 0 0 Derivative Finanzinstrumente 0 0 Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet 0 536'620 – 100.0 0 536'620 – 100.0 Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften 16'240 16'385 – 0.9 Total Level 3 16'240 553'005 – 97.1 1'519'311 2'620'234 – 42.0 0 520'036 – 100.0 0 520'036 – 100.0 Derivative Finanzinstrumente 0 0 Total Level 1 0 520'036 – 100.0 0 139'818 – 100.0 0 139'818 – 100.0 151'593 165'809 – 8.6 531 0 151'593 305'627 – 50.4 0 536'620 – 100.0 0 536'620 – 100.0 0 0 davon Finanzanlagen aus Versicherungsgeschäften * Total Aktiven Level 1 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet davon finanzielle Verpflichtungen aus Versicherungsgeschäften * Level 2 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet davon finanzielle Verpflichtungen aus Versicherungsgeschäften * Derivative Finanzinstrumente davon zur Absicherung Total Level 2 Level 3 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet davon finanzielle Verpflichtungen aus Versicherungsgeschäften * Derivative Finanzinstrumente Kaufpreisverbindlichkeiten aus Akquisitionen 0 25'160 – 100.0 Total Level 3 0 561'780 – 100.0 151'593 1'387'442 – 89.1 Total Fremdkapital *Die Finanzanlagen beziehungsweise finanziellen Verpflichtungen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. LLB-Geschäftsbericht 2015 153 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz Bewertung von Aktiven und Passiven, klassifiziert als Level 3 Für die wiederkehrende Bemessung des beizulegenden Zeitwerts von finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerten und Schulden, für welche bedeutende, nicht beobachtbare Inputfaktoren verwendet werden und die als Level 3 klassifiziert sind, sind die Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung des Geschäftsjahres 2015 nicht materiell und werden nicht aufgeführt. Die Bemessung beziehungsweise Bewertung hatte keinen Einfluss auf das sonstige Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2015. Die Bewertungsprozesse zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts für wiederkehrende und nicht wiederkehrende Bemessungen von Level-3-Aktiven und -Passiven, insbesondere die bedeutenden, nicht beobachtbaren Inputfaktoren wie in vorstehender Tabelle offengelegt, werden im Folgenden erläutert. Beziehungszusammenhänge zwischen beobachtbaren und nicht beobachtbaren Inputfaktoren werden nicht erläutert, da solche Beziehungszusammenhänge für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts keinen wesentlichen Einfluss haben. Finanzanlagen aus Versicherungsgeschäften und finanzielle Verpflichtungen aus Versicherungsgeschäften Einzelne Tochtergesellschaften der swisspartners Gruppe, die veräus­ sert wurden und per 1. Januar 2015 aus dem Konsolidierungskreis der LLB-Gruppe ausschieden, sind operativ im Versicherungsbereich tätig. Dabei werden ausschliesslich fondsgebundene Versicherungspolicen abgeschlossen. Die Ausgestaltung der fondsgebundenen Versicherungspolicen sieht vor, im Versicherungsfall den Wert des Deckungsstocks zuzüglich einer Risikoleistung auszuzahlen. Das Anlagerisiko der fondsgebundenen Versicherungspolicen wird jeweils vom Versicherungsnehmer getragen. Die Gesellschaft ist somit zu keiner Zeit einem Anlagerisiko ausgesetzt. Die Bewertung dieser Versicherungspolicen erfolgt periodisch und wird in Übereinstimmung mit den IFRS durchgeführt. Die Veränderungen der Deckungsstöcke sowie der dazugehörigen Rückstellungen werden erfolgswirksam verbucht. Die Bewertung wird im Wesentlichen anhand des Cost Approach und der Market-to-Model-Methode durchgeführt. Beim Cost Approach legt man für die Bewertung den Wiederbeschaffungswert zugrunde. Bei der Market-to-Model-Methode werden Modelle angewendet, welche einen marktnahen Wert des Vermögenswerts berechnen. Veränderungen der Inputfaktoren zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts können diesen wesentlich beeinflussen. Wie sich die Veränderungen auf den beizulegenden Zeitwert auswirken beziehungsweise wie sensitiv oder sensibel dieser sich verhält, ist nicht quantifizierbar, da die Bewertung einer Versicherungspolice auf einer Einzelbewertung beruht, die von diversen Annahmen, wie Art der Assets, Vertragslaufzeit und Zahlungsflüsse, beeinflusst ist. Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften Die Liegenschaften, die als Finanzinvestitionen gehalten werden, werden periodisch von externen Gutachtern beziehungsweise basierend auf relativen Werten im Marktvergleich bewertet. Wenn keine entsprechenden Werte von vergleichbaren Liegenschaften verfügbar sind, aus denen eine verlässliche Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts ableitbar ist, werden Annahmen getroffen. Diese beinhalten die Beurteilung und Berücksichtigung von Gegebenheiten, wie Lage und Zustand, sowie erwartete Aufwendungen und Erträge der Liegenschaft. Die Liegenschaften werden immer dann neu bewertet, wenn aufgrund von Ereignissen oder veränderten Umständen der beizulegende Zeitwert als nicht mehr marktgerecht erachtet wird. So können auftretende Änderungen in den Bemessungen des beizulegenden Zeitwerts zeitnah ermittelt und erfolgswirksam verbucht werden. Veränderungen der Inputfaktoren zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts können diesen wesentlich beeinflussen. Wie sich die Veränderungen auf den beizulegenden Zeitwert auswirken beziehungsweise wie sensitiv oder sensibel dieser sich verhält, ist nicht quantifizierbar, da die Bewertung einer Liegenschaft auf einer Einzelbewertung beruht, die von diversen Annahmen beeinflusst ist. Folglich kann es zu einer bedeutenden Änderung des beizulegenden Zeitwerts kommen, die nicht quantifizierbar ist. Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Liegenschaften weichen nicht zu einer höchsten und besten Verwendung ab. Kaufpreisverbindlichkeit aus Akquisitionen Mit 31. Dezember 2014 bestand ein Aktionärsbindungsvertrag zwischen der swisspartners Investment Network AG, Zürich, und der LLB, in welchem den Aktionären das Recht eingeräumt wurde, die restlichen Aktien des Aktienkapitals und der Stimmen an die LLB zu verkaufen. Gleichzeitig hatten die Aktionäre der LLB das Recht eingeräumt, die restlichen Aktien des Aktienkapitals und der Stimmen zu kaufen. Diese Kaufpreisverpflichtung wurde periodisch gemäss einer im Aktionärsbindungsvertrag festgelegten Berechnung ermittelt, welche auf einem Unternehmenswert basierte, der sich aus einem Kundenwert, einem Ertragswert und einem Substanzwert zusammensetzte. Die der Berechnung der Kaufpreisverbindlichkeit beziehungsweise der Ermittlung des Unternehmenswerts zugrunde gelegten Inputfaktoren bestanden aus zum Teil öffentlich zugänglichen Informationen wie Kundenvermögen, Jahresgewinnen und Eigenkapital. Zur Diskontierung der Kaufpreisverbindlichkeit beziehungsweise zur Berücksichtigung der künftigen Entwicklung der Kaufpreisverbindlichkeit wurden Annahmen getroffen, um die Verbindlichkeit zu berechnen. Die Annahmen betrafen künftige Entwicklungen von Jahresgewinnen und Kundenvermögen. Soweit möglich, basierten die Annahmen auf am Markt beobachtbaren Faktoren wie gesamtökonomischen oder makro- und mikroökonomischen Entwicklungen. Veränderungen der Inputfaktoren zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts konnten die Kaufpreisverbindlichkeit wesentlich beeinflussen. Wie sich die Veränderungen auf den beizulegenden Zeitwert auswirken würden beziehungsweise wie sensitiv oder sensibel dieser sich verhalten würde, LLB-Geschäftsbericht 2015 154 Anmerkungen zur konsolidierten Bilanz war nicht quantifizierbar, da die Bewertung von unternehmerischen und ökonomischen Entwicklungen und Faktoren beeinflusst war. Durch den Verkauf der swisspartners Investment Network AG, Zürich, im März 2015 wurde der Aktionärsbindungsvertrag zwischen der swisspartners Investment Network AG, Zürich, und der LLB aufgehoben. Strukturierte Produkte (OTC-Markt) Die LLB-Gruppe hat unter den Finanzanlagen strukturierte Produkte mit Kapitalschutz zum Endverfall, deren Marktwerte anhand von Bewertungsmodellen durch die LLB-Gruppe geschätzt werden. Strukturierte Produkte mit Kapitalschutz zum Endverfall werden periodisch durch ein internes Barwertmodell bewertet. Die Produkte entsprechen aufgrund ihrer Eigenschaften bis zum Verfall einer Nullcouponanleihe. Zur Berechnung des Diskontierungszinssatzes im Bewegungen von Level 3 Finanzinstrumenten in Tausend CHF Stand am 1. Januar 2015 Abgänge aus dem Konsolidierungskreis * Barwertmodell werden Annahmen bezüglich Zinskomponenten ge­troffen, die unter anderem mithilfe von Marktdaten anderer Anleihen der Emittenten periodisch geschätzt werden. Da kein öffentlicher Markt besteht, werden seitens der Emittenten Annahmen bezüglich Rücknahmegebühren getroffen. Diese Annahmen werden aufgrund von Angaben verschiedener Marktteilnehmer sowie von Angaben der Emittenten zum internen Liquiditätsmanagement periodisch neu geschätzt. Veränderungen an den Anleihenmärkten, etwa wegen geldpolitischer Massnahmen sowie der Bonität und internen Liquidität der Emittenten, könnten bei Rücknahme während der Laufzeiten zu Änderungen in der Bewertung, insbesondere des Bid-Ask-Spread, führen. Aktiven Fremdkapital Finanzanlagen, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet Finanzielle Verpflichtungen, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet 536'620 536'620 – 536'620 – 536'620 0 0 Stand am 31. Dezember 2015 *Die Finanzanlagen beziehungsweise finanziellen Verpflichtungen sind durch die Dekonsolidierung der swisspartners Gruppe in 2015 nicht mehr bilanziert. Es bestehen keine Risiken aus Level 3 Positionen LLB-Geschäftsbericht 2015 155 Anmerkungen zu den konsolidierten Ausserbilanzgeschäften Anmerkungen zu den konsolidierten Ausserbilanzgeschäften 37 Eventualverpflichtungen und -forderungen in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 22'161 34'984 – 36.7 Kreditsicherungsgarantien und Ähnliches Gewährleistungsgarantien und Ähnliches 37'945 38'235 – 0.8 Total Eventualverpflichtungen 60'106 73'219 – 17.9 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 275'134 255'362 7.7 8'964 8'964 0.0 284'097 264'325 7.5 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 100'567 195'729 – 48.6 2.3 38 Kreditrisiken in Tausend CHF Unwiderrufliche Zusagen Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen Total Kreditrisiken 39 Treuhandgeschäfte in Tausend CHF Treuhandanlagen bei Drittbanken Treuhandkredite 482'947 472'286 Andere treuhänderische Finanzgeschäfte 490'026 481'863 1.7 1'073'540 1'149'878 – 6.6 Total Treuhandgeschäfte 40 Darlehensgeschäfte und Pensionsgeschäfte mit Wertpapieren Die LLB hat Wertschriften aus eigenem Besitz, welche sie ausgeliehen oder verpfändet hat. Diese sind in der Bilanz der LLB erfasst und in untenstehender Tabelle ausgewiesen. Weiter werden Wertschriften aus fremdem Besitz, welche die LLB ausgeborgt oder als Sicherheit erhalten hat, in der Tabelle offengelegt. Diese sind nicht in der Bilanz der LLB erfasst. 31. 12. 2015 in Tausend CHF Im Rahmen von Securities Lending ausgeliehene oder von Securities Borrowing als Sicherheit gelieferte sowie von Reverse-Repurchase-Geschäften transferierte Wertpapiere im eigenen Besitz davon, bei denen das Recht zur Weiterveräusserung oder Verpfändung uneingeschränkt eingeräumt wurde Im Rahmen von Securities Lending als Sicherheiten erhaltene oder von Securities Borrowing geborgte sowie von Reverse-Repurchase-Geschäften erhaltene Wert­papiere, bei denen das Recht zur Weiterveräusserung oder Weiterverpfändung uneingeschränkt eingeräumt wurde davon weiterverpfändete oder weiterverkaufte Wertpapiere 31. 12. 2014 Bilanzwert Effektive Verpflichtung Bilanzwert Effektive Verpflichtung 9'699 9'699 5'397 5'397 9'699 9'699 5'397 5'397 0 1'143'165 0 2'105'637 0 18'772 0 14'246 LLB-Geschäftsbericht 2015 156 Vorsorgepläne und andere l­ angfristig fällige Leistungen Vorsorgepläne und andere ­langfristig fällige Leistungen 41 Vorsorgeeinrichtungen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses In Übereinstimmung mit den jeweiligen rechtlichen Gegebenheiten verfügt die LLB-Gruppe über eine Reihe von Vorsorgeplänen, welche die meisten der Mitarbeitenden der LLB-Gruppe im Falle von Tod, Invalidität und Pensionierung versichern. Daneben bestehen Pläne für Dienstjubiläen, die sich als andere langfristige Leistungen an Arbeitnehmer qualifizieren. An den Vorsorgeplänen beteiligen sich die Mitarbeitenden mit Beitragszahlungen, die von der LLB-Gruppe durch entsprechende Beiträge ergänzt werden. Die Finanzierung erfolgt in Übereinstimmung mit den lokalen gesetzlichen und steuerlichen Bestimmungen. Die Risikoleistungen basieren auf dem versicherten Lohn und die Vorsorgeleistungen auf dem angesparten Kapital. Das Vermögen der Vorsorgepläne ist an von der Unternehmung getrennte Stiftungen oder an Versicherungen ausgesondert und kann nicht an den Arbeitgeber zurückfliessen. Für die Berechnung der Sterblichkeit, der Lebenserwartung und der Invalidität wurde für alle Vorsorge­pläne die Sterblichkeitsrate des BVG 2010 verwendet. Die letzten ­aktuariellen Bewertungen wurden per 31. Dezember 2015 respektive 31. Dezember 2014 vorgenommen. Die aktuariellen Gewinne und Verluste werden direkt im Eigenkapital beziehungsweise im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Für die Vorsorgepläne, welche über Sammelstiftungen abgewickelt werden, bestehen paritätisch zusammengesetzte Vorsorgekommissionen. Der Stiftungsrat der autonomen Vorsorgestiftung setzt sich ebenfalls aus einer gleichen Anzahl von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern zusammen. Der Stiftungsrat ist aufgrund des Gesetzes und der Vorsorgereglemente verpflichtet, einzig im Interesse der Stiftung und der Destinatäre (aktiv Versicherte und Rentenbezüger) zu handeln. Der Arbeitgeber kann somit in diesem Plan nicht selber über die Leistungen und deren Finanzierung bestimmen, sondern die Beschlüsse werden paritätisch gefasst. Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Festlegung der Anlagestrategie, für die Änderungen der Vorsorgereglemente und insbesondere auch für die Festlegung der Finanzierung der Vorsorgeleistungen. Die Stiftungsräte der Vorsorgeeinrichtungen erlassen für die Anlage des Vorsorgevermögens Richtlinien, welche die taktische Asset Allocation und die Benchmarks für den Vergleich der Resultate mit einem allgemeinen Anlageuniversum enthalten. Die Vermögen der Vorsorgepläne sind gut diversifiziert. Bezüglich der Diversifikation und der Sicherheit gelten für die Vorsorgepläne die gesetzlichen Vorschriften des BPVG für die Pläne in Liechtenstein und des BVG für die Pläne in der Schweiz. Die zuständigen Stiftungsräte prüfen laufend, ob die gewählte Anlagestrategie für die Erfüllung der Vorsorgeleistungen angemessen ist und ob das Risikobudget der demografischen Struktur entspricht. Die Einhaltung der Anlagerichtlinien und die Anlageresultate der Anlageberater werden vierteljährlich geprüft. Periodisch wird zudem von einem externen Beratungsbüro die Anlagestrategie auf ihre Wirksamkeit und Angemessenheit geprüft. LLB-Geschäftsbericht 2015 Der Vorsorgeplan ist als Beitragsprimat ausgestaltet, das heisst, bei den Altersleistungen wird für jeden Arbeitnehmer ein Sparguthaben geführt. Diesem Sparguthaben werden die jährlichen Sparbeiträge und die Zinsen (keine negativen Zinsen möglich) gutgeschrieben. Zum Zeitpunkt der Pensionierung hat der Versicherte die Wahl zwischen einer lebenslangen Rente, welche eine anwartschaftliche Ehegattenrente einschliesst, oder einem Kapitalbezug. Neben den Altersleistungen umfassen die Vorsorgeleistungen auch Invaliden- und Partnerrenten. Diese berechnen sich in Prozent des versicherten Jahresgehalts (Leistungsprimat). Der Versicherte kann zudem zur Verbesserung seiner Vorsorgesituation Einkäufe bis zum reglementarischen Maximum tätigen. Beim Austritt wird das Sparguthaben an die Vorsorgeeinrichtung des neuen Arbeitgebers oder auf ein Vorsorge-Sperr­ sparkonto übertragen. Bei der Festlegung der Leistungen sind die Mindestvorschriften des Gesetzes über die betriebliche Altersvorsorge (BPVG) und dessen Ausführungsbestimmungen zu beachten. Im BPVG werden der mindestens zu versichernde Lohn und die minimalen Spargutschriften festgelegt. Aufgrund der Planausgestaltung und der gesetzlichen Bestimmungen des BPVG ist der Arbeitgeber versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt. Die wesentlichen sind das Anlagerisiko, das Zinsrisiko und das Risiko der Langlebigkeit. Die Invaliditäts- und Todesfallrisiken sind kongruent rückversichert. Das individuell angesparte Kapital wird aktuell mit einem Rentenumwandlungssatz von 5.60 Prozent im Alter 64 in eine lebenslange Rente umgewandelt. Änderungen, welche die reglementarischen Zuwendungen (Beitragszahlungen) der Bank beziehungsweise der angeschlossenen Unternehmen oder der Mitarbeitenden betreffen, bedürfen der Zustimmung der Bank beziehungsweise der angeschlossenen Unternehmen sowie der Mehrheit aller Mitarbeitenden. Die Vorsorgepläne werden durch Beiträge des Arbeitgebers und der Arbeitnehmer finanziert. Die Höhe der Beiträge ist in den Vorsorgereglementen festgelegt. Der Arbeitgeber hat mindestens die Hälfte der Beiträge zu tragen. Im Falle einer Unterdeckung können sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer Sanierungsbeiträge zur Beseitigung der Deckungslücke erhoben werden. 157 Vorsorgepläne und andere l­ angfristig fällige Leistungen Einmalige Effekte mit Auswirkung auf die Vorsorgepläne und andere langfristig fällige Leistungen Die Schliessung der LLB (Schweiz) AG, als Teil der kommunizierten Strategie Focus2015, führte zu einer Reduzierung der Vorsorgeverpflichtung und zu einer einmaligen Personalaufwandsminderung von CHF 3.4 Mio., die in der Erfolgsrechnung per 31. Dezember 2015 vollständig erfasst wurde. Die Sammelstiftung, bei welcher eine Gruppengesellschaft angeschlossen ist, senkte die Umwandlungssätze für den überobligatorischen Teil der Personalvorsorge. Dies führte im Geschäftsjahr 2015 zu einer einmaligen Reduktion des Personalaufwandes beziehungsweise der Beiträge an Vorsorgeeinrichtungen für beitragsorientierte Pläne in Höhe von CHF 7.9 Mio. Folgende Beträge wurden in der Erfolgsrechnung und im Eigenkapital als Vorsorgekosten erfasst: Vorsorgekosten Andere langfristig fällige Leistungen Vorsorgepläne in Tausend CHF 2015 2014 (angepasst) * 2015 2014 Leistungsorientierte Aufwände Dienstzeitaufwand – 16'561 – 16'132 – 420 – 466 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, inklusiv Effekt aus Kürzungen des Plans Laufender Dienstzeitaufwand 7'938 – 374 247 – 79 Gewinn / (Verluste) aus ausserplanmässigen Planabgeltungen 2'825 0 0 0 – 5'798 – 16'506 – 173 – 545 – 5'655 – 9'603 0 0 4'683 8'710 0 0 Total Dienstzeitaufwand Nettozinsen Zinsaufwand aus leistungsorientiertem Versorgungsplan Zinsertrag auf Planvermögenswerte Total Nettozinsen – 972 – 893 0 0 Verwaltungsaufwand – 677 – 728 0 0 – 112 Erfasste versicherungsmathematische (Verluste) / Gewinne 0 0 – 278 Sonstiges 0 – 214 0 0 – 7'447 – 18'341 – 451 – 657 – 7'447 – 18'341 – 451 – 657 0 0 0 0 – 215 – 220 0 0 – 451 – 657 Total leistungsorientierter Aufwand davon Personalaufwand davon Finanzaufwand Beiträge an Vorsorgeeinrichtungen für beitragsorientierte Pläne Neubewertung der leistungsorientierten Vorsorgepläne Versicherungsmathematische (Gewinne) / Verluste Anfallende Veränderungen aus demographischen Annahmen Anfallende Veränderungen aus wirtschaftlichen Annahmen Anfallende Veränderungen aus Erfahrungswerten Ertrag aus Planvermögen (exkl. Beträge im Nettozinsertrag) Sonstiges 0 0 – 22'640 – 70'474 4'426 16'807 – 3'510 10'005 0 – 385 Total leistungsorientierter Aufwand aus sonstigem Gesamtergebnis – 21'724 – 44'047 Total Vorsorgekosten – 29'386 – 62'608 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 158 Vorsorgepläne und andere l­ angfristig fällige Leistungen Entwicklung der Vorsorgeverpflichtungen Andere langfristig fällige Leistungen Vorsorgepläne in Tausend CHF Stand am 1. Januar Anpassung aus Risk Sharing Option 2015 2014 (angepasst) * 2015 2014 522'886 448'405 4'134 3'893 0 8'149 Stand am 1. Januar, angepasst 522'886 456'554 4'134 Laufender Dienstzeitaufwand 16'561 16'521 420 Beiträge der Arbeitnehmer 6'580 7'583 0 0 Zinsaufwand 5'655 9'428 53 79 Plankürzungen Rentenzahlungen und netto Freizügigkeitsleistungen Rentenzahlungen durch Arbeitgeber 466 0 0 0 0 – 15'929 – 21'017 0 0 – 1 – 10 – 479 – 416 Versicherungsmathematische (Gewinne) / Verluste 18'214 49'774 278 112 Planänderungen – 7'938 4'053 13 0 – 62'526 0 – 313 0 Abnahme aus Geschäftsaufgaben Sonstiges Stand am 31. Dezember 0 0 – 14 0 483'502 522'886 4'092 4'134 davon Aktivversicherte 349'298 390'757 davon Rentenbezüger 134'204 132'129 18.5 17.9 Durchschnittliche Laufzeit der Verpflichtung *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Entwicklung des Vorsorgevermögens Vorsorgepläne in Tausend CHF Stand am 1. Januar 2015 2014 422'608 404'230 Beiträge der Arbeitnehmer 6'580 7'583 Beiträge des Arbeitgebers 12'777 14'424 Abnahme aus Geschäftsaufgaben Zinsertrag auf Planvermögenswerte Verwaltungsaufwand Rentenzahlungen und netto Freizügigkeitsleistungen Ertrag aus Planvermögen (exkl. Beträge im Nettozinsertrag) Gewinn / (Verlust) aus Vermögensertrag Stand am 31. Dezember Das Vorsorgevermögen per 31. Dezember 2015 beinhaltet Aktien der LLB AG mit einem Marktwert von Tausend CHF 16 (per 31. Dezember 2014: Tausend CHF 16). Der für das Geschäftsjahr 2016 erwartete ­Arbeit­geberbeitrag beläuft sich auf Tausend CHF 12'299 für die Vor­sorge­pläne und Tausend CHF 486 für die anderen langfristig fälligen Leistungen. LLB-Geschäftsbericht 2015 – 49'694 0 4'683 8'710 – 677 – 728 – 15'929 – 21'017 – 3'510 10'005 0 – 599 376'838 422'608 159 Vorsorgepläne und andere l­ angfristig fällige Leistungen Zusammensetzung der in der Bilanz erfassten Nettoschuld Andere langfristig fällige Leistungen Vorsorgepläne 31. 12. 2015 31. 12. 2014 (angepasst) * 31. 12. 2015 Barwert der über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen 483'426 522'811 0 0 Abzüglich Marktwert des Vermögens 376'838 422'608 0 0 Unter- / (Über-)deckung 106'588 100'203 0 0 76 75 4'092 4'134 106'664 100'278 4'092 4'134 in Tausend CHF Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen In der Bilanz erfasste Nettoschuld 31. 12. 2014 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Anlagekategorien und erwartete Rendite in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Anteil am Gesamtvermögen Anteil am Gesamtvermögen 82'756 89'814 0 0 154'459 167'909 0 0 Aktien Kotierte Marktpreise (Level 1) Nicht kotierte Marktpreise Obligationen Kotierte Marktpreise (Level 1) Nicht kotierte Marktpreise Immobilien Kotierte Marktpreise (Level 1) Nicht kotierte Marktpreise 866 4'290 19'500 19'500 Alternative Finanzanlagen 0 4'449 Qualifizierte Versicherungspolicen 83'617 95'814 Andere Finanzanlagen 23'237 24'117 Flüssige Mittel 12'403 16'715 Die erwarteten Renditen für Obligationen und Aktien basieren auf der Rendite für langfristige Bundesobligationen und entsprechenden Markterwartungen. Die übrigen erwarteten Renditen basieren auf Erfahrungswerten. LLB-Geschäftsbericht 2015 160 Vorsorgepläne und andere l­ angfristig fällige Leistungen Gewichtete Durchschnitte der wichtigsten versicherungstechnischen Annahmen Andere langfristig fällige Leistungen Vorsorgepläne in Prozent 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 Diskontsatz 0.85 1.25 0.90 31. 12. 2014 1.50 Künftige Gehaltssteigerungen 1.50 1.45 1.55 1.55 Künftige Rentenanpassungen 0.05 0.05 0.00 0.00 Lebenserwartung im Alter von 65 in Jahren Geburtsjahr 1970 1969 1970 1969 Männer 23.24 23.16 23.24 23.16 Frauen 25.59 25.67 25.59 25.67 Geburtsjahr 1950 1949 1950 1949 Männer 21.49 21.39 21.49 21.39 Frauen 23.96 23.86 23.96 23.86 Sensitivitätsanalyse signifikanter versicherungsmathematischer Annahmen Die folgende Sensitivitätsanalyse für die den Berechnungen zu­grunde gelegten signifikanten versicherungsmathematischen Annahmen zeigt, wie sich der Barwert der Vorsorgeverpflichtungen durch eine mögliche Änderung der versicherungsmathematischen Annahmen am Bilanzstichtag verändern würde. Vorsorgepläne 31. 12. 2015 31. 12. 2014 (angepasst) * + 0.25 % – 0.25 % + 0.25 % – 21'525 23'141 – 20'646 22'473 Lohnentwicklung 2'324 – 2'273 1'988 – 1'928 Verzinsung der Altersguthaben 5'198 – 5'064 4'207 – 4'093 Diskontsatz Lebenserwartung *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 – 0.25 % + 1 Jahr – 1 Jahr + 1 Jahr – 1 Jahr 12'318 – 12'527 13'080 – 12'807 161 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden ­Unternehmen und Personen Geschäftsvorfälle mit nahestehenden ­Unternehmen und Personen 42 Nahestehende Unternehmen und Personen Die LLB-Gruppe wird vom Land Liechtenstein beherrscht, das 57.5 Prozent der Inhaberaktien der Liechtensteinischen Landesbank AG, Vaduz, hält. Die LLB besass am Ende des Berichtsjahres 6.4 Prozent ihrer eigenen Aktien (Vorjahr: 6.4 %), 3.7 Prozent hielt die Thornburg Investment Management Inc. und unter 0.1 Prozent entfielen auf die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung. Die übrigen Inhaberaktien befinden sich im Streubesitz. Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der LLB-Gruppe gehören: das Land Liechtenstein, assoziierte Gesellschaften, die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Gruppenleitung sowie deren nächste Angehörige und Unternehmen, die von diesen Personen entweder durch Mehrheitsbeteiligung oder infolge ihrer Rolle als Präsident des Verwaltungsrates und / oder Vorsitzender der Gruppen­ leitung kontrolliert werden, sowie eigene Vorsorgestiftungen. Die LLB-Gruppe wickelt im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit auch Bankgeschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen ab. Dabei handelt es sich vor allem um Ausleihungen, Einlagen und Dienstleistungsgeschäfte. Die Volumen dieser Transaktionen, die Bestände und die entsprechenden Einnahmen und Ausgaben sind unten aufgeführt. Für eine detaillierte Aufstellung aller Mutter-Tochter-Beziehungen der LLB-Gruppe siehe «Konsolidierungskreis», Seiten 164 – 165. Vergütungen an Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen Honorar fix * in Tausend CHF 2015 Beiträge an Vorsorge­ einrichtungen und übrige Sozialleistungen Honorar variabel 2014 2015 2014 2015 Aktienbasierte Vergütungen 2014 2015 Anwartschaften 2014 2015 Total 2014 2015 2014 Vergütungen Mitglieder des Verwaltungsrates ** 764 714 0 0 110 103 0 0 170 163 1'044 980 Mitglieder der Geschäftsleitung *** 3'134 3'067 481 909 1'022 989 0 0 481 909 5'118 5'874 *Feste Entschädigung und Sitzungsgelder. **Der Verwaltungsrat besteht aus sieben Mitgliedern. ***Die Geschäftsleitung besteht aus sechs Mitgliedern. Ausleihungen an Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen Festhypotheken in Tausend CHF Variable Hypotheken Total 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 0 Mitglieder des Verwaltungsrates Hans-Werner Gassner, Präsident 0 0 0 0 0 300 0 0 0 300 0 1'294 1'297 0 0 1'294 1'297 Patrizia Holenstein, Mitglied 0 0 0 0 0 0 Roland Oehri, Mitglied 0 0 0 0 0 0 400 400 0 0 400 400 Markus Foser, Vizepräsident Markus Büchel, Mitglied Gabriela Nagel-Jungo, Mitglied Urs Leinhäuser, Mitglied 0 0 0 0 0 0 Nahe stehende Personen 1'580 1'838 0 0 1'580 1'838 Total 3'574 3'535 0 0 3'574 3'535 Roland Matt, Vorsitzender 1'255 1'539 0 0 1'255 1'539 Übrige Mitglieder der Geschäftsleitung 1'560 1'602 0 0 1'560 1'602 0 0 0 0 0 0 2'815 3'141 0 0 2'815 3'141 Mitglieder der Geschäftsleitung Nahe stehende Personen Total LLB-Geschäftsbericht 2015 162 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden ­Unternehmen und Personen Die Laufzeiten der Festhypotheken für die Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehenden Personen betragen per 31. Dezember 2015 zwischen 11 und 119 Monaten (Vorjahr: zwischen 11 und 47 Monaten) bei marktüblichen Kundenzinssätzen von 1.10 bis 1.60 Prozent ­p. a. (Vorjahr: 1.00 bis 1.55 %). Die Laufzeiten der Festhypotheken für die Mitglieder der Geschäftsleitung betragen per 31. Dezember 2015 zwischen 1 und 114 Monaten (Vorjahr: zwischen 12 und 46 Monaten) bei marktüblichen Kundenzinssätzen von 1.05 bis 2.875 Prozent p. a. (Vorjahr: 1.80 bis 2.875 %). Von den Hypotheken an die Mitglieder der Geschäftsleitung entfallen Tausend CHF 750 (Vorjahr: Tausend CHF 1'000) auf den begünstigten Zinssatz für Personal. Der Rest unterliegt dem marktüblichen Kundenzinssatz. Der Fair Value der Deckungen für neu gewährte Darlehen beträgt Tausend CHF 1'577 (Vorjahr: Tausend CHF 835). Eine Wertberichtigung für die Ausleihungen an das Management war nicht erforderlich. Die LLB hat gegenüber Dritten keine Garantien für das Management gewährt. Geschäftsvorfälle mit Organen in Tausend CHF 2015 2014 + / – % 6'676 6'803 – 1.9 0 0 Ausleihungen Stand am 1. Januar Ein- / Austritte von Organen 300 400 Erhaltene Darlehensrückzahlungen Im laufenden Jahr gewährte Darlehen – 587 – 527 – 25.0 11.4 Stand am 31. Dezember 6'389 6'676 – 4.3 34.5 Einlagen Stand am 1. Januar 4'792 3'562 Veränderung – 119 1'230 Stand am 31. Dezember 4'673 4'792 – 2.5 Einnahmen und Ausgaben Zinseinnahmen Zinsausgaben 110 129 – 15.2 – 8 – 17 – 52.9 Übrige Einnahmen * 14 18 – 22.2 Übrige Ausgaben ** – 2 – 4 – 50.0 114 126 – 10.0 Total *Vor allem Kommissions- und Dienstleistungseinnahmen. **Leistungen im Zusammenhang mit Beratung. LLB-Geschäftsbericht 2015 163 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden ­Unternehmen und Personen Geschäftsvorfälle mit dem Land Liechtenstein und mit dem Land verbundenen Unternehmen in Tausend CHF 2015 2014 + / – % Ausleihungen Stand am 1. Januar Veränderung Stand am 31. Dezember 55'858 32'163 73.7 4'072 23'695 – 82.8 59'930 55'858 7.3 338'622 647'946 – 47.7 82'051 – 309'324 420'673 338'622 Einlagen Stand am 1. Januar Veränderung Stand am 31. Dezember 24.2 Einnahmen und Ausgaben Zinseinnahmen 236 204 15.7 Zinsausgaben – 44 – 236 – 81.4 – 5.6 Übrige Einnahmen * 856 907 Übrige Ausgaben ** – 1'385 – 1'489 – 7.0 – 337 – 614 – 45.1 Total *Vor allem Kommissions- und Dienstleistungseinnahmen. **Betrifft vor allem die Abgeltung der Staatsgarantie. Die EFTA-Überwachungsbehörde hat im Juli 2005 entschieden, dass die der LLB gewährte Staatsgarantie bestehen bleiben kann. Die jährliche Abgeltung für die Staatsgarantie berechnet sich aufgrund vom EWR-Recht vorgegebenen Kriterien sowie der Höhe der tatsächlich gedeckten Spareinlagen und Kassenobligationen. Diese Regelung gilt mindestens bis 2020. Die LLB-Gruppe hat gegenüber Dritten keine Garantien für das Land Liechtenstein gewährt. Geschäftsvorfälle mit der eigenen Vorsorgeeinrichtung in Tausend CHF 2015 2014 + / – % 271.2 Ausleihungen Stand am 1. Januar 1'444 389 Veränderung – 679 1'055 765 1'444 Stand am 31. Dezember – 47.0 Einlagen Stand am 1. Januar 5'621 4'672 20.3 Veränderung 2'191 949 130.9 Stand am 31. Dezember 7'812 5'621 39.0 Einnahmen und Ausgaben 0 1 – 100.0 Zinsausgaben Zinseinnahmen – 27 – 169 – 84.0 Übrige Einnahmen * 627 183 242.6 Übrige Ausgaben – 12 – 15 – 20.0 Total 588 0 *Vor allem Kommissions- und Dienstleistungseinnahmen. Die LLB-Gruppe hat gegenüber Dritten keine Garantien für die eigene Vorsorgeeinrichtung gewährt. LLB-Geschäftsbericht 2015 164 Konsolidierungskreis Konsolidierungskreis Konzernbeteiligung (in Prozent) Gesellschaft Sitz Tätigkeit Währung Grundkapital gem. IFRS Rechtlich Bank Linth LLB AG * Uznach Bank CHF 16'108'060 75.0 74.2 Liechtensteinische Landesbank AG Vaduz Bank CHF 154'000'000 100.0 100.0 Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG Wien Bank EUR 2'000'000 100.0 100.0 LLB Asset Management AG Vaduz Vermögensverwaltungsgesellschaft CHF 1'000'000 100.0 100.0 LLB Berufliche Vorsorge AG Lachen Vorsorgeeinrichtung CHF 500'000 100.0 100.0 Vollkonsolidierte Gesellschaften LLB Beteiligungen AG Uznach Beteiligungsgesellschaft CHF 100'000 100.0 100.0 LLB Fund Services AG Vaduz Fondsleitungsgesellschaft CHF 2'000'000 100.0 100.0 LLB Holding (Schweiz) AG Erlenbach Holdinggesellschaft CHF 250'000 100.0 100.0 LLB Invest AGmvK Vaduz Investmentgesellschaft CHF 50'000 100.0 100.0 LLB Linth Holding AG Uznach Holdinggesellschaft CHF 95'328'000 100.0 100.0 LLB Qualified Investors AGmvK Vaduz Investmentgesellschaft CHF 50'000 100.0 100.0 LLB Services (Schweiz) AG Erlenbach Dienstleistungsgesellschaft CHF 100'000 100.0 100.0 LLB Verwaltung (Schweiz) AG Erlenbach Verwaltungsgesellschaft CHF 100'000'000 100.0 100.0 Zukunftsstiftung der Liechtensteinischen Landesbank AG Vaduz Gemeinnützige Stiftung CHF 30'000 100.0 100.0 *Am 31.12.2015 hält die LLB-Gruppe 74.2 % des Aktienkapitals und der Stimmen an der Bank Linth LLB AG. Die Bank Linth LLB AG hält 6'785 Stück eigene Aktien per 31.12.2015. Dies erhöht die Konzernbeteiligung der LLB-Gruppe an der Bank Linth LLB AG und weicht um diese Anzahl eigener Aktien von der rechtlichen Konzernbeteiligung ab. LLB-Geschäftsbericht 2015 165 Konsolidierungskreis Konzernbeteiligung (in Prozent) Gesellschaft Sitz Tätigkeit Währung Grundkapital gem. IFRS Rechtlich Änderung im Konsolidierungskreis 2015 Erstmals vollkonsolidierte Gesellschaften Keine Aus dem Konsolidierungskreis ausgeschiedene Gesellschaften Milfolium Management Inc. Tortola, BVI Verwaltungsgesellschaft USD 10'000 100.0 100.0 Zürich Vermögensverwaltungsgesellschaft CHF 500'000 100.0 75.7 Zürich Vermögensverwaltungsgesellschaft CHF 1'000'000 100.0 75.7 swisspartners (Liechtenstein) AG Vaduz Vermögensverwaltungsgesellschaft CHF 500'000 100.0 75.7 swisspartners Insurance Company SPC Ltd Grand Cayman, Cayman Island Versicherungsgesellschaft CHF 3'000'000 100.0 75.7 swisspartners Versicherung AG Vaduz Versicherungsgesellschaft CHF 6'500'000 100.0 75.7 swisspartners Investment Network AG swisspartners Advisors AG swisspartners Wealth Management AG Zürich Treuhandgesellschaft CHF 1'000'000 100.0 75.7 swisspartners Wealth Services AG Zürich Treuhandgesellschaft CHF 100'000 100.0 75.7 SP Directors LTD London Treuhandgesellschaft CHF 1 100.0 75.7 SP Management AG Vaduz Treuhandgesellschaft CHF 100'000 100.0 75.7 SP Trustees GmbH Zürich Treuhandgesellschaft CHF 20'000 100.0 75.7 Arch Capital Partners AG Zürich Investmentgesellschaft CHF 100'000 100.0 75.7 HQE Trust AG Zürich Treuhandgesellschaft CHF 100'000 100.0 75.7 Quo Datis AG Zürich Verwaltungsgesellschaft CHF 1'000'000 100.0 75.7 Vaduz Dienstleistungsgesellschaft CHF 50'000 50.0 50.0 Namensänderungen im Geschäftsjahr 2015 Keine Assoziierte Gesellschaften und Joint Ventures Data Info Services AG Per 31. Dezember 2015 und per 31. Dezember 2014 bestehen keine massgeblichen Beschränkungen in Bezug auf die Möglichkeit, Zugang zu Vermögenswerten von Gruppen­gesellschaften zu erlangen oder diese zu verwenden. Per 31. Dezember 2015 und per 31. Dezember 2014 bestehen keine Anteile an konsolidierten strukturierten Unternehmen. LLB-Geschäftsbericht 2015 166 Risikomanagement Risikomanagement Grundsätze des Risikomanagements Risikokategorien Es gehört zu den Kernkompetenzen der LLB-Gruppe, Risiken bewusst einzugehen und profitabel zu bewirtschaften. In der Risikopolitik definiert die LLB-Gruppe qualitative und quantitative Standards zur Risikoverantwortung, zum Risikomanagement und zur Risikokontrolle. Zudem wird der organisatorische und methodische Rahmen zur Identifizierung, Bewertung, Steuerung und Überwachung von Risiken bestimmt. Der proaktive Umgang mit Risiken ist ein fester Bestandteil der Unter­neh­mensstrategie und stellt die Risikofähigkeit der LLB-Gruppe sicher. Die LLB-Gruppe ist verschiedenen Risiken ausgesetzt. Sie unterscheidet zwischen den in der Grafik dargestellten Risikokategorien. Organisation und Verantwortlichkeiten Gruppenverwaltungsrat Der Verwaltungsrat der LLB-Gruppe ist für die Regelung der Grundsätze des Risikomanagements sowie für die Festlegung der Zuständigkeit und der Verfahren für die Bewilligung von risikobehafteten Geschäften verantwortlich. Er legt die grundsätzliche Risikopolitik und die Risikotoleranz fest. Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben wird er durch das Group Risk Committee unterstützt. Gruppenleitung Die Gruppenleitung ist für die Gesamtsteuerung der Risiken innerhalb der vom Gruppenverwaltungsrat definierten Risikobereitschaft und für die Umsetzung der Risikomanagementprozesse zuständig. Sie wird in dieser Aufgabe durch diverse Group Risk Committee unterstützt. Group Risk Management Das Group Risk Management identifiziert, bewertet und überwacht die massgeblichen Risiken der LLB-Gruppe und ist funktional sowie organisatorisch unabhängig von den operativen Einheiten. Es unterstützt die Gruppenleitung bei der Gesamtrisikosteuerung. Marktrisiko Das Verlustrisiko resultiert aus ungünstigen Veränderungen von ­Zinssätzen, Wechsel­kur­sen, Aktien­preisen und anderen relevanten Marktparametern. Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko Das Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko bezeichnet das Risiko, ­Zahlungsverpflichtungen nicht termingerecht erfüllen oder am Markt zu einem angemessenen Preis Mittel aufnehmen zu können, um ­aktuellen oder künftigen Verpflichtungen nachkommen zu können. Kreditrisiko Das Verlustpotenzial besteht im teilweisen oder vollständigen Ausfall von erwarteten Zahlungs­strö­men sowie in einer Wertminderung von offenen Guthaben aufgrund der Bonitätsverschlechte­rung des Schuldners. Operationelles Risiko Ein operationelles Risiko ist die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unange­mes­senheit oder des Ver­sagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten. Strategisches Risiko Strategische Risiken resultieren aus Beschlüssen der Unternehmensführung, welche die Überlebens- und Entwicklungsfähigkeit sowie die Unabhängigkeit der LLB-Gruppe negativ beeinflussen. Reputationsrisiko Werden Risiken nicht erkannt, nicht angemessen gesteuert und überwacht, so kann dies neben er­heb­lichen finanziellen Verlusten auch zu einer Rufschädigung führen. Risikokategorien Marktrisiko Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko Kreditrisiko Operationelles Risiko Versicherungsrisiko Strategisches Risiko Reputationsrisiko LLB-Geschäftsbericht 2015 167 Risikomanagement Risikomanagementprozess Risikopolitik / Risikostrategie Gruppenverwaltungsrat → Risikoidentifikation → Risikobewertung → → Risikoreporting → Group Risk Management * Group Risk Management * Group Risk Management * Risikosteuerung Risikoüberwachung Gruppenleitung Group Risk Management Group Risk Management * Process monitoring Group Internal Audit *Das Risikocontrolling der «strategischen Risiken» erfolgt durch das Group Risk Committee. Versicherungstechnisches Risiko Einzelne Tochtergesellschaften der swisspartners-Gruppe, welche veräussert wurden und per 1. Januar 2015 aus dem Konsolidierungskreis der LLB-Gruppe ausgeschieden sind, sind einem versicherungstechnischen Risiko ausgesetzt. Hinsichtlich der Auswirkungen der Risiken des Versicherungsgeschäfts ist primär zu unterscheiden zwischen Performancerisiken, diese betreffen die Erfolgsebene des Versicherungsgeschäfts, und Liquiditätsrisiken, diese betreffen dessen Zahlungsebene. Grundsätzlich ­sollen die Einnahmen aus dem Verkauf einer Police mit dem Ziel angelegt werden, künftige Ansprüche abdecken zu können. Die Performance wird primär in zwei Bereichen erwirtschaftet, dem versicherungstechnischen Bereich (Liabilities) und dem Kapital­anlagebereich (Assets). Versicherungstechnische Risiken bestehen einerseits darin, dass die kalkulierten Risikoprämien einer Periode nicht ausreichen, um die hieraus resultierenden Schäden finanzieren zu können. Zum anderen können die für die Verpflichtungen aus dem Geschäft früherer Perioden bereitgestellten Schadenrückstellungen nicht ausreichen, diese Verpflichtungen zu decken. Im Kapitalanlagebereich besteht eine Reihe von Investmentrisiken. Hierzu zählen Marktverluste der Assets (siehe 1. Marktrisiken) sowie darüber hinausgehend die Erzielung eines nicht ausreichenden Einkommens (Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne), um bestehende Verpflichtungen zu finanzieren. Auch im Kapitalanlagebereich bestehen Bonitätsrisiken im Sinne eines Kontrahentenausfalls (siehe 3. Kreditrisiken). Risikomanagementprozess Damit Risiken identifiziert, bewertet, gesteuert und überwacht werden können, ist die Imple­men­tierung eines effizienten Risikomanagement­ prozesses unabdingbar. Der Gruppen­verwal­tungs­rat hat eine Risiko­ strategie festgelegt, die den operativen Einheiten einen Rahmen für die Handhabung von Risiken vorgibt. Je nach Art der Risiken wurden nicht nur Ver­lustobergrenzen festgelegt, sondern auch detaillierte Regelwerke erstellt, die bestimmen, welche Risiken unter den definierten Ge­gebenheiten eingegangen werden dürfen, beziehungsweise wann Mass­nahmen zur Risiko­steue­rung einzuleiten sind. In der Grafik ist der Regelkreis des Risikomanagementprozesses der LLB-Gruppe dargestellt. LLB-Geschäftsbericht 2015 168 Risikomanagement 1 Marktrisiken 1.2 Bewertung von Marktrisiken Unter Marktrisiken werden Schwankungen von Zinsen, Währungen und Kursen an den Finanz- und Kapitalmärkten verstanden. Zu unterscheiden ist zwischen Marktrisiken im Handelsbuch und Mark­t­risiken im Bankenbuch. Das Verlustpotenzial besteht primär in einer Wertminderung der Guthaben be­ziehungsweise einer Wertsteigerung der Verpflichtungen (Marktwertperspektive) sowie sekundär in einer Minderung der laufenden Erträge beziehungsweise einer Erhöhung der laufenden Auf­wen­dungen (Ertrags­perspektive). Sensitivitätsanalyse Bei der Sensitivitätsanalyse wird ein Risikofaktor verändert. Auf diese Weise werden die Auswirkungen der Änderung des Risikofaktors auf das betreffende Portfolio abgeschätzt. 1.1 Marktrisikomanagement Value at Risk Das Value-at-Risk-Konzept quantifiziert den möglichen Verlust, der unter normalen Markt­be­din­gungen während einer vorgegebenen Haltedauer mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Die LLB-Gruppe verfügt über ein differenziertes Management und Kontrollsystem für Marktrisiken. Der Prozess der Marktrisikosteuerung besteht aus einem komplexen Regelwerk, das die Identifikation und die einheitliche Bewertung von marktrisikorelevanten Daten sowie die Steue­rung, die Über­wachung und das Reporting der Markt­ risiken beinhaltet. Szenario-Analyse Während das Value-at-Risk-Konzept eine Aussage über mögliche Verluste unter normalen Markt­be­dingungen liefert, kann es keine Aussage über drohende Verluste unter extremen Bedingungen tref­f en. Die Zielsetzung von Szenario-Analysen der LLB-Gruppe besteht darin, die Wirkung von Normal- und Stressszenarien zu simulieren. Handelsbuch Infolge der Anwendung des De-Minimis-Ansatzes wird das Handelsbuch als nicht wesentlich eingestuft. Im Weiteren werden Marktrisiken im Handelsbuch nicht mehr im Detail erläutert. 1.3 Steuerung von Marktrisiken Bankenbuch Das Marktrisiko im Bankenbuch umfasst im Wesentlichen Zinsänderungs-, Wechselkurs- und Aktien­kursrisiken. Zinsänderungsrisiko Unter Zinsänderungsrisiko versteht man nachteilige Auswirkungen veränderter Marktzinssätze auf das Kapital oder die laufenden Erträge. Unterschiedliche Zinsfest­legungsfristen von Forderungen so­wie Ver­ bindlichkeiten aus bilanziellen Geschäften und Derivaten stellen deren bedeutendste Grund­lage dar. Wechselkursrisiko Als Wechselkursrisiko bezeichnet man das aus der Unsicherheit über zukünftige Wech­selkurs­ent­wick­lungen entstehende Risiko. Dessen Berechnung erfolgt unter Berücksich­tigung sämtlicher von der Bank eingegangenen Positionen. Aktienkursrisiko Unter dem Aktienkursrisiko versteht man das Verlustrisiko, das sich aufgrund von nachteiligen Ver­ände­rungen in den Marktpreisen von Aktien ergibt. LLB-Geschäftsbericht 2015 Die einzelnen Gruppengesellschaften steuern ihre Zinsrisiken innerhalb der vorgegebenen Limiten in eigener Verantwortung. Die Steue­ rung der Zinsrisiken erfolgt hauptsächlich mittels Zinssatzswaps. Die ­Risikobegrenzung erfolgt mittels Value-at-Risk- und Sensitivitäts­ limiten. Im Kundengeschäft werden Währungsrisiken grundsätzlich währungskongruent angelegt beziehungsweise refinanziert. Das verbleibende Währungsrisiko wird anhand von Sen­si­tivitätslimiten eingeschränkt. Aktien­anlagen werden mittels Nominallimiten be­grenzt. 1.4 Risikoüberwachung Das Group Financial Risk Controlling überwacht die Einhaltung der Marktrisikolimiten und ist für die Be­richt­erstattung über die Markt­ risiken zuständig. 169 Risikomanagement 1.5 Value at Risk und Sensitivitäten nach Risikokategorien Auswirkungen auf das Konzernergebnis und das Eigenkapital Value at Risk Der Value at Risk ist eine Schätzung für den potenziellen Verlust unter normalen Marktbedingungen. Er wird bei der LLB-Gruppe auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99 Prozent und einer Halte­dauer von zwölf Wochen ermittelt. Die Berechnung erfolgt auf Basis des historischen Value at Risk. Währungsrisiko Die aus der Bewertung resultierenden Kurserfolge werden erfolgs­ wirksam verbucht. Sensitivitäten Die Zinssensitivität misst die Marktwertveränderung auf zinssensi­ tiven Instrumenten für die LLB-Gruppe durch eine globale Zinsänderung um + / – 100 Basispunkte. Im Gegensatz hierzu betrifft die Währungsveränderung sowohl zinssensitive als auch nicht zinssensitive Instrumente. Die Bestimmung der Sensitivität von Instrumenten in Fremdwährung erfolgt durch Multiplikation des CHF-Marktwerts mit der angenommenen Wechselkursänderung von + / – 10 Prozent. Die Aktienkursrisiken werden unter der Annahme einer Kurs­ver­ änderung von + / – 10 Prozent der Aktienbörse berechnet. Zinsrisiko Im Rahmen des finanziellen Risikomanagements werden Zinsänderungsrisiken im Bilanzgeschäft der LLB-Gruppe mittels Zinssatzswaps abgesichert. Die LLB-Gruppe erfasst Kundenausleihungen in der Bilanz zu fortgeführten Anschaffungskosten. Dies bedeutet, dass eine Zinssatzänderung zu keiner Änderung des bilanzierten Betrags und somit zu keiner erfolgswirksamen Erfassung von Effekten aus Zins­ satzänderung führt. Um die erfolgswirksam zu verbuchenden Wertkorrekturen der Zinsabsicherungsgeschäfte auszugleichen, hat die LLB-Gruppe per 1. April 2015 Fair Value Hedge Accounting für Zins­ änderungsrisiken auf Portfolioebene eingeführt. Die Hypothekarforderungen weisen per 31.12.2015 einen Wert von CHF 9'580 Mio. auf. Die auf diesem Portfolio bestehenden Zinsän­ derungsrisiken werden zu 14 % mittels Zinssatzswaps abgesichert (Umwandlung fixen in variablen Zinssatz). Aktienkursrisiko Die Bewertung erfolgt zu aktuellen Marktpreisen. Das Aktienkurs­ risiko widerspiegelt sich vollumfänglich in der Erfolgsrechnung. Sensitivitäten 31. 12. 2015 in Tausend CHF Value at Risk Währungsrisiken Zinsrisiken Aktienkursrisiken 31. 12. 2014 Sensitivität Value at Risk 10'132 34'130 49'815 36'603 LLB-Geschäftsbericht 2015 Sensitivität 16'333 34'705 54'787 36'755 170 Risikomanagement 1.6 Währungsrisiken Währungsexposure per 31. Dezember 2015 in Tausend CHF CHF USD EUR Diverse Total 2'559'972 Aktiven Flüssige Mittel Forderungen gegenüber Banken Kundenausleihungen Handelsbestände Derivative Finanzinstrumente Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Beteiligung an Joint Venture Liegenschaften und übrige Sachanlagen Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften Goodwill und andere immaterielle Anlagen 2'537'454 857 20'955 706 342'579 1'688'472 1'737'013 486'010 4'254'074 10'210'865 512'381 233'625 34'619 10'991'490 2'443 1 6 0 2'450 59'930 17 895 1'171 62'013 974'822 275'341 185'423 3'022 1'438'608 47 0 0 0 47 123'077 0 244 0 123'321 16'240 0 0 0 16'240 124'434 0 59 0 124'493 Latente Steuerforderungen 23'669 0 0 0 23'669 Rechnungsabgrenzungen 33'024 7'518 5'155 230 45'927 Übrige Aktiven Total bilanzwirksame Aktiven Lieferansprüche aus Devisenkassa-, Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäften Total Aktiven 1'456 210 3'877 22'277 27'820 14'450'040 2'484'797 2'187'252 548'035 19'670'122 2'701'115 2'458'905 2'108'035 743'473 8'011'528 17'151'155 4'943'702 4'295'287 1'291'508 27'681'651 Fremd- und Eigenkapital Verpflichtungen gegenüber Banken 521'891 30'123 26'159 95'461 673'634 Verpflichtungen gegenüber Kunden 10'382'867 2'538'094 2'184'990 521'097 15'627'049 Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen 0 0 0 0 0 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet 0 0 0 0 0 149'513 17 892 1'171 151'593 1'199'568 0 13'676 0 1'213'244 Derivative Finanzinstrumente Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen Laufende Steuerverpflichtungen 6'172 0 0 0 6'172 21'617 0 0 0 21'617 Rechnungsabgrenzungen 18'244 4'618 4'840 189 27'891 Rückstellungen 25'354 0 0 0 25'354 Übrige Verpflichtungen 143'263 5'414 14'355 1'192 164'224 Aktienkapital 154'000 0 0 0 154'000 Latente Steuerverpflichtungen 25'785 0 0 0 25'785 Eigene Aktien Kapitalreserven – 168'584 0 0 0 – 168'584 Gewinnreserven 1'709'205 0 0 0 1'709'205 Sonstige Reserven – 63'849 0 0 0 – 63'849 Minderheitsanteile 102'787 0 0 0 102'787 14'227'833 2'578'266 2'244'912 619'110 19'670'122 Total bilanzwirksames Fremd- und Eigenkapital Lieferverpflichtungen aus Devisenkassa-, Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäften Total Fremd- und Eigenkapital Nettoposition pro Währung LLB-Geschäftsbericht 2015 3'021'099 2'339'449 1'982'353 665'089 8'007'990 17'248'932 4'917'715 4'227'265 1'284'199 27'678'111 – 97'777 25'987 68'022 7'309 3'540 171 Risikomanagement Währungsexposure per 31. Dezember 2014 * in Tausend CHF CHF USD EUR Diverse Total Aktiven Flüssige Mittel 1'340'062 646 21'290 757 1'362'755 Forderungen gegenüber Banken 1'008'653 2'301'789 1'993'157 470'272 5'773'872 10'102'062 291'960 291'205 33'263 10'718'492 554 0 7 0 561 84'650 1'191 1'800 140 87'781 2'187'901 136'171 72'916 88 2'397'076 61 0 0 0 61 131'400 0 150 0 131'550 Kundenausleihungen Handelsbestände Derivative Finanzinstrumente Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Beteiligung an Joint Venture Liegenschaften und übrige Sachanlagen Als Finanzinvestitionen gehaltene Liegenschaften Goodwill und andere immaterielle Anlagen 16'385 0 0 0 16'385 153'626 0 98 0 153'724 Latente Steuerforderungen 25'722 0 0 0 25'722 Rechnungsabgrenzungen 26'738 2'885 3'398 483 33'505 Übrige Aktiven Total bilanzwirksame Aktiven Lieferansprüche aus Devisenkassa-, Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäften Total Aktiven 9'555 460 2'161 41'296 53'472 15'087'370 2'735'103 2'386'182 546'300 20'754'957 2'349'622 2'562'340 1'675'714 642'790 7'230'466 17'436'992 5'297'443 4'061'896 1'189'091 27'985'422 Fremd- und Eigenkapital Verpflichtungen gegenüber Banken 328'601 76'650 68'709 10'638 484'599 Verpflichtungen gegenüber Kunden 10'183'822 2'596'976 2'302'404 574'633 15'657'835 Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet Derivative Finanzinstrumente Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen Laufende Steuerverpflichtungen 75'650 0 0 0 75'650 1'193'397 0 0 0 1'193'397 162'661 1'191 1'794 164 165'809 1'123'978 0 28'982 0 1'152'960 9'828 0 0 0 9'828 25'029 0 0 0 25'029 Rechnungsabgrenzungen 21'410 746 1'005 292 23'452 Rückstellungen 33'330 0 0 0 33'330 Übrige Verpflichtungen 179'905 6'669 6'141 466 193'180 Aktienkapital 154'000 0 0 0 154'000 Latente Steuerverpflichtungen 25'785 0 0 0 25'785 Eigene Aktien Kapitalreserven – 168'584 0 0 0 – 168'584 Gewinnreserven 1'671'273 0 0 0 1'671'273 Sonstige Reserven – 44'108 0 0 0 – 44'108 Minderheitsanteile 101'522 0 0 0 101'522 15'077'497 2'682'233 2'409'035 586'193 20'754'957 Total bilanzwirksames Fremd- und Eigenkapital Lieferverpflichtungen aus Devisenkassa-, Devisentermin- und Devisenoptionsgeschäften Total Fremd- und Eigenkapital Nettoposition pro Währung 2'521'209 2'547'606 1'569'649 590'388 7'228'852 17'598'706 5'229'839 3'978'684 1'176'581 27'983'809 – 161'714 67'605 83'212 12'510 1'613 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 172 Risikomanagement 1.7 Zinsrisiken Zinsänderungsrisiko nach Währungen Innerhalb 1 Monats 1 bis 3 Monate 1 bis 5 Jahre Über 5 Jahre Total CHF – 7 – 2'505 EUR – 18 562 7'542 4'497 – 47'309 – 37'782 – 3'352 – 3'202 – 396 USD – 18 561 – 6'405 – 3'372 – 3'499 – 1'083 – 3 – 7'411 82 – 906 2'329 281 1'783 – 47 – 1'299 – 88 125 – 48'507 – 49'815 CHF – 3 – 639 – 4'263 11 – 46'683 – 51'576 EUR – 20 509 – 2'122 1'140 – 292 – 786 USD – 22 499 – 1'951 – 869 – 181 – 2'524 in Tausend CHF pro 100 Basispunkte Anstieg 3 bis 12 Monate 31. 12. 2015 Übrige Währungen Alle Währungen 31. 12. 2014 Übrige Währungen Alle Währungen Zinsbindungsbilanz In der Zinsbindungsbilanz werden die Aktiv- und Passivüberhänge aus den bilanziellen Festzins­posi­tionen sowie den zinssensitiven Derivate­ positionen ermittelt und in Laufzeitbändern unterteilt. Die Positionen mit einer unbestimmten Zinsbindungsdauer werden auf Basis einer Replikation den entsprechenden Laufzeitbändern zugeordnet. LLB-Geschäftsbericht 2015 – 2 47 – 79 201 – 68 99 – 47 416 – 8'415 483 – 47'224 – 54'787 173 Risikomanagement Zinsbindung der finanziellen Aktiven und Passiven (nominal) in Tausend CHF Innerhalb 1 Monats 1 bis 3 Monate 3 bis 12 Monate 1 bis 5 Jahre Über 5 Jahre Total 2'559'972 31. 12. 2015 Finanzielle Aktiven Flüssige Mittel 2'493'551 0 0 0 0 Forderungen gegenüber Banken 2'443'001 472'688 1'165'230 100'000 0 4'180'919 Kundenausleihungen 1'576'050 1'998'215 1'188'700 4'532'461 1'688'483 10'983'909 Handelsbestände 0 0 0 870 1'600 2'470 11'884 82'277 169'640 673'097 116'489 1'053'386 6'524'485 2'553'181 2'523'570 5'306'428 1'806'572 18'714'236 140'000 401'000 863'482 40'000 0 1'444'482 6'664'485 2'954'181 3'387'052 5'346'428 1'806'572 20'158'718 Finanzanlagen Total finanzielle Aktiven Derivative Finanzinstrumente Total Finanzielle Passiven Verpflichtungen gegenüber Banken 358'566 70'065 195'000 50'000 0 673'631 Verpflichtungen gegenüber Kunden 7'196'897 1'135'714 2'694'698 4'510'137 0 15'537'446 Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen Total finanzielle Passiven 8'803 17'270 156'300 624'402 406'470 1'213'244 7'564'266 1'223'049 3'045'998 5'184'538 406'470 17'424'321 Derivative Finanzinstrumente 20'000 5'000 153'482 556'000 710'000 1'444'482 Total 7'584'266 1'228'049 3'199'480 5'740'538 1'116'470 18'868'803 Zinsbindungslücke – 919'780 1'726'132 187'572 – 394'110 690'102 1'289'915 1'362'755 31. 12. 2014 (angepasst) * Finanzielle Aktiven Flüssige Mittel 1'362'755 0 0 0 0 Forderungen gegenüber Banken 3'753'203 714'128 1'013'392 130'000 0 5'610'723 902'538 1'216'226 2'674'082 4'005'226 1'798'319 10'596'390 Kundenausleihungen Handelsbestände 0 50 0 500 0 550 48'433 74'401 132'980 549'885 126'149 931'849 6'066'929 2'004'805 3'820'454 4'685'611 1'924'468 18'502'267 140'000 311'000 798'047 49'047 0 1'298'095 6'206'929 2'315'805 4'618'502 4'734'658 1'924'468 19'800'361 Finanzanlagen Total finanzielle Aktiven Derivative Finanzinstrumente Total Finanzielle Passiven Verpflichtungen gegenüber Banken 195'484 70'000 219'000 0 0 484'484 Verpflichtungen gegenüber Kunden 7'510'869 1'222'552 2'539'501 4'263'969 0 15'536'891 Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen Total finanzielle Passiven 7'682 29'378 120'404 579'597 415'899 1'152'960 7'714'036 1'321'930 2'878'905 4'843'566 415'899 17'174'335 Derivative Finanzinstrumente Total Zinsbindungslücke 20'000 25'000 38'047 405'047 810'000 1'298'095 7'734'036 1'346'930 2'916'952 5'248'613 1'225'899 18'472'430 – 1'527'107 968'875 1'701'549 – 513'955 698'569 1'327'931 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 174 Risikomanagement 2 Liquiditätsrisiken 2.3 Bewertung von Liquiditätsrisiken Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder zeitgerecht nachgekommen werden kann, oder dass im Falle einer Liquiditäts­kri­se Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktsätzen (Refinanzierungskosten) beziehungsweise Aktiven nur mit Abschlägen zu den Marktsätzen liquidiert werden können (Markt­liqui­di­täts­risiko). Szenario-Analysen spielen im Konzept des Liquiditäts­risikomana­ gements eine zentrale Rolle. Hierzu gehört auch eine ­Bewertung der Liquidität der Aktiven, das heisst der Liquiditätseigenschaften des Bestands an Vermögenswerten, unter verschiedenen Szenarien. 2.1 Liquiditätsrisikomanagement Das Group Financial Risk Controlling überwacht die Einhaltung der Liquiditätsrisikolimite und ist für die Berichterstattung über die Liquiditätsrisiken zuständig. Prozesse und organisatorische Strukturen stellen sicher, dass Liquiditätsrisiken identifiziert, einheitlich bewertet, gesteuert und überwacht werden sowie Teil der Risikoberichterstattung sind. Das zugrunde liegende Reglement, einschliesslich der Risikotoleranz der LLB-Gruppe, wird von der Gruppenleitung regelmässig geprüft und durch den Gruppen­verwaltungsrat genehmigt. Im Reglement werden die auf die LLB-Gruppe anzuwendenden Liquiditätsrisikolimiten festgelegt. 2.2 Zielsetzungen des Liquiditätsrisiko­managements Die Ziele des Liquiditätsrisikomanagements bei der LLB-Gruppe ­be­inhalten die folgenden Punkte: ◆◆ jederzeitige Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit ◆◆ Einhaltung der regulatorischen Auflagen ◆◆ Optimierung der Refinanzierungsstruktur ◆◆ Optimierung der Zahlungsströme innerhalb der LLB-Gruppe LLB-Geschäftsbericht 2015 2.4 Risikoüberwachung 175 Risikomanagement Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten nach vertraglichen Laufzeiten. Fälligkeitsstruktur der finanziellen Aktiven und Passiven (nominal inkl. Coupons) * in Tausend CHF Auf Sicht Kündbar Fällig innert 3 Monaten Fällig nach 3 bis zu 12 Monaten Fällig nach 12 Monaten bis zu 5 Jahren Fällig nach 5 Jahren Total 31. 12. 2015 Finanzielle Aktiven 2'559'972 0 0 0 0 0 2'559'972 Forderungen gegenüber Banken Flüssige Mittel 410'235 0 2'508'005 1'170'631 100'198 0 4'189'069 Kundenausleihungen 170'011 331'929 1'764'295 1'681'120 5'820'478 1'755'921 11'523'753 0 0 0 18 929 1'623 2'569 62'013 0 0 0 0 0 62'013 Handelsbestände Derivative Finanzinstrumente Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Total finanzielle Aktiven 0 0 70'794 181'017 721'413 121'973 1'095'197 3'202'230 331'929 4'343'093 3'032'785 6'643'018 1'879'517 19'432'572 Finanzielle Passiven Verpflichtungen gegenüber Banken 155'567 0 273'042 194'928 50'017 0 673'553 Verpflichtungen gegenüber Kunden 10'076'253 4'854'338 105'657 374'523 145'275 0 15'556'046 0 0 Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen 0 0 0 0 0 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet 0 0 0 0 0 Derivative Finanzinstrumente 0 151'593 0 0 0 0 0 151'593 0 0 30'440 167'401 664'241 417'322 1'279'404 Total finanzielle Passiven 10'383'413 4'854'338 409'138 736'852 859'532 417'322 17'660'596 Netto-Liquiditätsexposure – 7'181'183 – 4'522'410 3'933'955 2'295'933 5'783'486 1'462'195 1'771'975 Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen Ausserbilanzgeschäfte 344'203 344'203 *Derivate Finanzinstrumente zu Wiederbeschaffungswerten LLB-Geschäftsbericht 2015 176 Risikomanagement in Tausend CHF Auf Sicht Kündbar Fällig innert 3 Monaten Fällig nach 3 bis zu 12 Monaten Fällig nach 12 Monaten bis zu 5 Jahren Fällig nach 5 Jahren Total 31. 12. 2014 (angepasst) * Finanzielle Aktiven 1'362'755 0 0 0 0 0 1'362'755 Forderungen gegenüber Banken Flüssige Mittel 689'426 74'704 3'780'917 1'017'909 130'710 0 5'693'665 Kundenausleihungen 347'712 533'537 1'454'138 1'585'520 5'467'345 1'888'374 11'276'626 0 0 0 3 560 19 582 87'781 0 0 0 0 0 87'781 Handelsbestände Derivative Finanzinstrumente Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Total finanzielle Aktiven 0 1'078'042 99'442 164'516 593'432 178'613 2'114'045 2'487'673 1'686'283 5'334'497 2'767'947 6'192'048 2'067'006 20'535'454 Finanzielle Passiven Verpflichtungen gegenüber Banken 185'484 0 80'057 219'380 0 0 484'922 Verpflichtungen gegenüber Kunden 9'657'814 5'339'066 287'989 279'128 10'299 0 15'574'296 0 1'193'396 Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen 0 75'649 0 0 0 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet 0 1'193'396 0 0 0 Derivative Finanzinstrumente 75'649 165'809 0 0 0 0 0 165'809 0 0 41'525 133'016 625'662 430'222 1'230'425 Total finanzielle Passiven 10'009'107 6'608'111 409'571 631'524 635'961 430'222 18'724'496 Netto-Liquiditätsexposure – 7'521'434 – 4'921'828 4'924'926 2'136'423 5'556'087 1'636'784 1'810'958 Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen Ausserbilanzgeschäfte 337'544 337'544 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). 3 Kreditrisiken 3.2 Bewertung von Kreditrisiken Der Vermeidung von Kreditverlusten und der Früherkennung von Ausfallrisiken kommt innerhalb des Kreditrisikomanagements eine entscheidende Bedeutung zu. Neben einem systematischen Risiko- / ­ Rendite-­Management auf Einzelkreditebene verfolgt die LLB-Gruppe eine proaktive Steuerung ihrer Kreditrisiken auf Kreditportfolioebene. Im Vordergrund stehen eine Senkung des Gesamtrisikos durch Diversifikation sowie eine Verstetigung der erwarteten Renditen. Die konsistente Bewertung der Kreditrisiken stellt eine zentrale ­Voraussetzung für ein erfolgreiches Ri­si­komanagement dar. Das Kreditrisiko kann dabei in die Komponenten Ausfallwahr­schein­lichkeit, Ver­lustquote bei Ausfall und erwartete Höhe der Forderung zum ­Zeitpunkt des Ausfalls unterteilt werden. 3.1 Kreditrisikomanagement Prozesse und organisatorische Strukturen stellen sicher, dass Kreditrisiken identifiziert, einheitlich bewertet, gesteuert und überwacht werden sowie Teil der Risikoberichterstattung sind. Der Prozess der Kreditgewährung basiert auf einer eingehenden Beurteilung der Bonität des Schuld­­­ners, der Werthaltigkeit und des rechtlichen Bestandes der Sicherheiten sowie auf der Risiko­­­­ein­stu­fung im Ratingverfahren durch erfahrene Kreditspezialisten. Kreditgenehmigungen unterliegen einer festgelegten Kompetenzordnung. Ein wesentliches Merkmal des Kreditgenehmigungsverfahrens ist ­die Trennung zwischen Markt und Marktfolge. LLB-Geschäftsbericht 2015 Ausfallwahrscheinlichkeit Die LLB-Gruppe beurteilt die Ausfallwahrscheinlichkeit einzelner ­Gegenparteien anhand diverser interner Ratingverfahren. Diese sind auf die unterschiedlichen Charakte­ris­ti­ka des Kreditnehmers abgestimmt. Die für das Kreditrisikomanagement verwendeten ­Ratings ge­genüber Banken und Schuld­titeln basieren auf externen Ratings von anerkannten Rating­agenturen. Die Überleitung der internen zu den externen Ratings erfolgt anhand nachstehender Master­skala. Verlustquote Die Verlustquote bei Ausfall wird durch den Besicherungsanteil sowie die Kosten der Sicherheiten­verwertung beeinflusst. Sie wird in Prozent des jeweiligen Engagements ausgedrückt. Die Verlustpotenziale auf Portfolioebene werden bei der LLBGruppe folgendermassen unterteilt: 177 Risikomanagement Ratingklassen LLB-Rating Beschreibung 1 bis 4 Investment Grade Externes Rating (Moody’s) ** AAA, Aa1, Aa2, Aa3, A1, A2, A3, Baa1, Baa2, Baa3 5 bis 8, nicht geratet * Standard Monitoring Ba1, Ba2, Ba3, B1, B2 9 bis 10 Special Monitoring B3, Caa, Ca, C 11 bis 14 Sub-standard Default *Bei den nicht gerateten Kunden handelt es sich um gedeckte und betraglich begrenzte Forderungen. **Die LLB-Gruppe verwendet für die Unterlegung der Kreditrisiken im Standardansatz ausschliesslich die externen Ratings einer anerkannten Ratingagentur (für die Segmente Forderungen gegenüber Banken, Finanzgesellschaften und Wertpapierfirmen, Forderungen gegenüber Unternehmen sowie Forderungen gegenüber internationalen Organisationen). Erwarteter Verlust Der erwartete Verlust ist ein zukunftsbezogenes, statistisches Konzept, mit dem die LLB-Gruppe die durchschnittlichen, jährlich anfallenden Kosten schätzt, wenn Positionen des aktuellen Portfolios als gefährdet eingestuft werden. Er errechnet sich aus der Ausfallwahr­scheinlichkeit einer Gegenpartei, aus dem erwarteten Kreditengagement gegenüber dieser Gegenpartei zum Zeit­punkt des Ausfalls so­wie aus der Höhe der Verlustquote. Risikominderung Als risikomindernde Massnahme wendet die LLB-Gruppe hauptsächlich Besicherungen von Krediten in Form von grundpfändlichen Sicherstellungen und finanziellen Sicherheiten an. Bei Finanzsicher­heiten in Form von marktgängigen Wertschriften wird deren Belehnungswert durch Anwen­dung von Abschlägen festgesetzt, deren Höhe sich nach der Qualität, Liquidität, Volatilität und Komplexität der einzelnen Instru­mente richtet. Value-at-Risk-Ansatz Der Value-at-Risk-Ansatz zielt darauf ab, das Ausmass von Schwan­k­ungen in den eingetretenen Kreditverlusten mittels eines statis­ tischen Modells zu erfassen und die Veränderung des Risikostatus des Kreditportfolios darzustellen. Derivate Zur Risikominderung kann die LLB-Gruppe auch Kreditderivate einsetzen. In den vergangenen Jahren wurde diese Möglichkeit nicht genutzt. 3.4 Überwachung der Kreditrisiken Szenario-Analyse Das Modellieren extremer Kreditverluste erfolgt anhand von Stress­ szenarien, die es ermöglichen, unter Berücksichtigung der bestehenden Risikokonzentration die Auswirkungen von Schwankungen der Ausfallraten und der zur Sicherung übereigneten Ver­mö­gens­werte in jedem Portfolio zu be­wer­ten. 3.3 Steuerung von Kreditrisiken Das Steuern von Kreditrisiken hat die Aufgabe, die Risikosituation der LLB-Gruppe aktiv zu beeinflussen. Dies erfolgt mittels eines Limitensystems, eines risikoadjustierten Pricings, durch die Mög­lich­keit des Einsatzes von Instrumenten zur Risikoabsicherung sowie der gezielten Rückführung von En­ga­ge­ments. Die Risikosteuerung findet ­sowohl auf Einzelkredit- als auch auf Portfolioebene statt. Risikobegrenzung Die Organisationsstruktur der LLB-Gruppe stellt sicher, dass zwischen Bereichen, welche die Risiken verursachen (Markt), sowie jenen Bereichen, welche die Risiken bewerten, steuern und überwachen (Marktfolge), eine Tren­nung vollzogen wird. Die einzelnen Kreditrisiken werden mittels eines umfassenden ­Limitensystems überwacht. Über­schreitungen werden umgehend den entsprechenden Kompetenzträgern gemeldet. 3.5 Risikovorsorge Überfällige Forderungen Eine Forderung ist überfällig, wenn eine wesentliche Verbindlichkeit eines Schuldners gegenüber dem Kreditinstitut ausstehend ist. Der Überzug beginnt mit dem Tag, an dem der Kreditnehmer ein zugesagtes Limit überschritten, Zinsen oder Amortisationen nicht gezahlt oder einen nicht genehmigten Kredit in Anspruch genommen hat. Zur Begrenzung der Kreditrisiken verfügt die LLB-Gruppe über ein ­umfassendes Limitensystem. Neben der Limitierung von einzelnen Kundenrisiken setzt die LLB-Gruppe zur Vermeidung von Konzen­­tra­ tionsrisiken Limiten auf Länder, Segmente und Branchen aus. LLB-Geschäftsbericht 2015 178 Risikomanagement Ausfallgefährdete Forderungen Als ausfallgefährdet gelten Forderungen, wenn aufgrund der Bonität des Kunden ein Kreditausfall in naher Zukunft nicht mehr auszuschlies­ sen ist. Einzelwertberichtigungen Jede gefährdete Forderung wird einzeln beurteilt. Nachdem eine ­Sanierungsstrategie sowie eine Schät­zung der zukünftig erzielbaren Zahlungseingänge ermittelt sind, wird die Einzel­wert­berichtigung gebildet. 3.6 Länderrisiko Ein Länderrisiko entsteht, wenn länderspezifische politische oder wirtschaftliche Bedingungen den Wert eines Auslandsengagements ­beeinflussen. Es setzt sich aus dem Transferrisiko (z. B. Beschränkung des freien Geld- und Kapitalverkehrs) und den übrigen Länderrisiken (z. B. länderbezogene Liquiditäts-, Markt- und Korrelationsrisiken) zusammen. Die Länderrisiken werden anhand eines Limitensystems begrenzt und laufend überwacht. Für einzelne Länder werden die Ratings einer anerkannten Ratingagentur herangezogen. Pauschale Wertberichtigungen Ein Portfolio wird auf pauschaler Basis als gefährdet eingestuft, wenn objektive Hinweise dafür be­stehen, dass es gefährdete Forderungen enthält, die sich aber im Einzelnen nicht ermitteln lassen. Im Geschäftsjahr 2015 bestehen keine pauschalen Wertberichtigungen. 3.7 Maximales Kreditrisiko ohne Berücksichtigung von Sicherheiten 31. 12. 2014 31. 12. 2015 (angepasst) * Durchschnitt in Tausend CHF Kreditrisiken aus Bilanzgeschäften Forderungen gegenüber Banken 4'254'074 5'773'872 5'013'973 9'548'989 9'308'830 9'428'910 82'975 75'017 78'996 1'359'526 1'334'645 1'347'086 Kundenausleihungen Hypothekarforderungen Öffentlich-rechtliche Körperschaften übrige Forderungen Handelsbestände Festverzinsliche Wertpapiere Derivative Finanzinstrumente 2'440 553 1'497 62'012 87'781 74'897 Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Festverzinsliche Wertpapiere Total 1'072'579 951'480 1'012'030 16'382'595 17'532'178 16'957'389 Kreditrisiken aus Ausserbilanzgeschäften Eventualverpflichtungen 60'106 73'219 66'663 Unwiderrufliche Zusagen 275'134 255'362 265'248 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen Total 8'964 8'964 8'964 344'204 337'545 340'875 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Für die LLB-Gruppe resultiert das grösste Kreditrisiko – ohne Berücksichtigung von Sicherheiten – aus den Forderungen gegenüber Banken sowie aus den Kundenausleihungen. Bei den Kundenausleihungen überwiegen die grundpfandgesicherten Kredite, die im Rahmen der Kreditpolitik an Kunden mit einwandfreier Bonität gewährt werden. Durch das diversifizierte Sicherheitenportfolio mit Liegenschaften im Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz wird das Verlustrisiko LLB-Geschäftsbericht 2015 minimiert. Bankanlagen werden von der LLB-Gruppe sowohl auf ­ edeckter als auch auf ungedeckter Basis getätigt. Das Verlustrisiko g der Blankoanlagen wird einerseits durch eine breite Risikostreuung und andererseits durch strenge Mindestanforderungen an die Gegen­ parteien beschränkt. Es gelten die drei allgemeinen Anlagegrundsätze Sicherheit, Liquidität und Rentabilität. 179 Risikomanagement 3.8 Kundenausleihungen und Forderungen gegenüber Banken 31. 12. 2015 in Tausend CHF Weder überfällig noch wertberichtigt Überfällig, aber nicht wertberichtigt Überfällig, einzelwertberichtigt Ausfallgefährdet, einzelwertberichtigt Pauschalwertberichtigt Brutto Abzüglich Einzelwertberichtigungen Kunden- ausleihungen Forderungen gegenüber Banken Kunden- ausleihungen Forderungen gegenüber Banken 10'698'117 4'254'074 10'443'536 5'773'741 112'226 0 96'199 130 90'591 0 102'544 0 201'601 0 184'772 0 903 0 1'129 1 11'103'438 4'254'074 10'828'180 5'773'872 – 111'948 0 – 109'688 0 0 0 0 0 10'991'490 4'254'074 10'718'492 5'773'872 Abzüglich Pauschalwertberichtigungen Netto 31. 12. 2014 (angepasst) * *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Kundenausleihungen und Forderungen gegenüber Banken weder überfällig noch wertberichtigt in Tausend CHF Öffentlich- Hypothekar- rechtliche forderungen Körperschaften Übrige Forderungen Total Kunden- ausleihungen Forderungen gegenüber Banken 31. 12. 2015 Investment Grade 4'139'807 3'003 855'958 4'998'768 2'644'682 Standard Monitoring 4'894'123 79'972 384'037 5'358'132 1'609'392 244'598 0 56'778 301'376 0 39'464 0 377 39'841 0 9'317'992 82'975 1'297'150 10'698'117 4'254'074 Special Monitoring Sub-Standard Total 31. 12. 2014 (angepasst) * Investment Grade 4'222'413 0 566'612 4'789'025 4'331'534 Standard Monitoring 4'652'386 75'017 648'501 5'375'904 1'442'207 191'099 0 56'491 247'590 0 30'923 0 94 31'017 0 9'096'821 75'017 1'271'698 10'443'536 5'773'741 Special Monitoring Sub-standard Total *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 180 Risikomanagement Kundenausleihungen überfällig, aber nicht wertberichtigt Hypothekar- forderungen in Tausend CHF Öffentlich- rechtliche Körper- schaften Total Übrige Kunden- Forderungen ausleihungen 31. 12. 2015 53'073 0 52'366 105'440 Überfällig 31 bis 60 Tage Überfällig bis 30 Tage 0 0 6'504 6'504 Überfällig 61 bis 90 Tage 0 0 283 283 53'073 0 59'153 112'226 86'993 Total 31. 12. 2014 52'737 0 34'256 Überfällig 31 bis 60 Tage Überfällig bis 30 Tage 0 0 2'748 2'748 Überfällig 61 bis 90 Tage 0 0 6'458 6'458 52'737 0 43'462 96'199 Total Ausleihungen mit Einzelwertberichtigungen Hypothekar- forderungen in Tausend CHF Öffentlich- rechtliche Körper- schaften Übrige Forderungen Total Kunden- ausleihungen Forderungen gegenüber Banken 31. 12. 2015 Überfällige Forderungen Ausfallgefährdete Forderungen Fair Value der Deckungen Total Einzelwertberichtigungen 35'453 0 55'138 90'591 0 173'600 0 28'001 201'601 0 – 177'915 0 – 2'329 – 180'244 0 31'138 0 80'810 111'948 0 31. 12. 2014 Überfällige Forderungen Ausfallgefährdete Forderungen Fair Value der Deckungen Total Einzelwertberichtigungen Neu ausgehandelte Kundenausleihungen Die neu ausgehandelten Kundenausleihungen sind betragsmässig unwesentlich. LLB-Geschäftsbericht 2015 30'816 0 71'728 102'544 0 159'763 0 25'009 184'772 0 – 159'232 0 – 18'396 – 177'628 0 31'347 0 78'341 109'688 0 181 Risikomanagement 3.9 Ausfallgefährdete und überfällige Forderungen nach geografischen Gebieten 31. 12. 2015 in Tausend CHF 31. 12. 2014 Ausfall- gefährdete Forderungen Überfällige Forderungen Einzelwert- berichti­- gungen Ausfall- gefährdete Forderungen Überfällige Forderungen Einzelwert- berichti­- gungen Liechtenstein und Schweiz 201'601 121'002 67'866 178'452 127'166 63'898 Europa ohne FL / CH 0 19'784 6'769 32 21'440 10'729 Nordamerika 0 2'399 0 0 1'094 0 Asien 0 15'437 539 6'288 1'852 6'851 Übrige Total 0 44'195 36'774 0 47'321 28'210 201'601 202'817 111'948 184'772 198'873 109'688 3.10 Schuldtitel 31. 12. 2015 in Tausend CHF AAA AA1 bis AA3 31. 12. 2014 Handels- bestand Designation Fair Value Total Handels- bestand Designation Fair Value Total 698 569'577 570'275 0 563'448 563'448 0 238'719 238'719 252 198'307 198'559 A1 bis A3 728 156'883 157'611 300 109'911 110'211 Tiefer als A3 519 13'645 14'164 0 8'371 8'371 Ohne Rating 495 93'755 94'249 0 71'442 71'442 2'440 1'072'579 1'075'019 553 951'480 952'032 Total 3.11 Übernommene Sicherheiten 2015 2014 Finanz- anlagen Grundstücke / Liegenschaften Total Stand am 1. Januar 0 0 0 0 0 0 Zugänge / Veräusserungen 0 0 0 0 0 0 in Tausend CHF Finanz- Grundstücke / anlagen Liegenschaften Total Gewinne / Verluste 0 0 0 0 0 0 Stand am 31. Dezember 0 0 0 0 0 0 Übernommene Sicherheiten werden so bald als möglich wieder veräussert und in den übrigen Aktiven respektive den Finanzanlagen oder im Handelsbestand ausgewiesen. LLB-Geschäftsbericht 2015 182 Risikomanagement 3.12 Risikokonzentration Risikokonzentration nach Regionen in Tausend CHF Liechtenstein / Schweiz Europa ohne FL / CH Nord- amerika Asien Übrige * Total 2'365'632 1'866'858 12'094 5'730 3'760 4'254'074 9'532'756 16'233 0 0 0 9'548'989 82'975 0 0 0 0 82'975 875'534 109'191 7'890 142'806 224'105 1'359'526 761 703 248 0 728 2'440 46'167 15'178 21 40 606 62'012 31. 12. 2015 Kreditrisiken aus Bilanzgeschäften Forderungen gegenüber Banken Kundenausleihungen Hypothekarforderungen Öffentlich-rechtliche Körperschaften übrige Forderungen Handelsbestände Festverzinsliche Wertpapiere Derivative Finanzinstrumente Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Festverzinsliche Wertpapiere Total 219'778 632'954 111'223 20'276 88'348 1'072'579 13'123'603 2'641'117 131'476 168'852 317'547 16'382'595 Kreditrisiken aus Ausserbilanzgeschäften Eventualverbindlichkeiten 50'429 2'570 0 4'057 3'050 60'106 Unwiderrufliche Zusagen 225'548 18'383 0 9'459 21'744 275'134 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen Total 8'964 0 0 0 0 8'964 284'941 20'953 0 13'516 24'794 344'204 2'024'758 3'658'961 56'259 6'703 27'191 5'773'872 9'273'733 35'097 0 0 0 9'308'830 75'017 0 0 0 0 75'017 944'904 71'585 2'727 119'855 195'574 1'334'645 31. 12. 2014 (angepasst) ** Kreditrisiken aus Bilanzgeschäften Forderungen gegenüber Banken Kundenausleihungen Hypothekarforderungen Öffentlich-rechtliche Körperschaften übrige Forderungen Handelsbestände Festverzinsliche Wertpapiere Derivative Finanzinstrumente 0 0 0 50 503 553 69'995 16'400 56 647 683 87'781 Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Festverzinsliche Wertpapiere 241'398 518'676 64'159 23'380 103'867 951'480 12'629'805 4'300'719 123'201 150'635 327'818 17'532'178 Eventualverbindlichkeiten 61'588 3'676 0 4'436 3'519 73'219 Unwiderrufliche Zusagen 255'322 12 0 28 0 255'362 8'964 0 0 0 0 8'964 325'874 3'688 0 4'464 3'519 337'545 Total Kreditrisiken aus Ausserbilanzgeschäften Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen Total *Keine der zusammengefassten Regionenkategorien unter der Position 'Übrige' überschreitet 10 % des Totalvolumens. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 183 Risikomanagement Risikokonzentration nach Branchen in Tausend CHF Finanzdienst- leistungen Immobilien Private Haushalte Übrige * Total 4'254'074 0 0 0 4'254'074 94'376 1'334'613 6'951'031 1'168'969 9'548'989 0 0 0 82'975 82'975 529'230 34'331 369'292 426'673 1'359'526 31. 12. 2015 Kreditrisiken aus Bilanzgeschäften Forderungen gegenüber Banken Kundenausleihungen Hypothekarforderungen Öffentlich-rechtliche Körperschaften übrige Forderungen Handelsbestände Festverzinsliche Wertpapiere Derivative Finanzinstrumente 605 0 0 1'835 2'440 48'161 222 5'601 8'028 62'012 Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Festverzinsliche Wertpapiere Total 599'151 10'650 0 462'778 1'072'579 5'525'597 1'379'816 7'325'924 2'151'258 16'382'595 Kreditrisiken aus Ausserbilanzgeschäften Eventualverbindlichkeiten 9'161 3'323 12'139 35'483 60'106 Unwiderrufliche Zusagen 49'494 53'124 111'181 61'335 275'134 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen Total 8'964 0 0 0 8'964 67'619 56'447 123'320 96'818 344'204 5'773'872 0 0 0 5'773'872 97'831 1'239'981 6'828'963 1'142'055 9'308'830 4'863 0 0 70'154 75'017 496'933 28'112 372'075 437'525 1'334'645 31. 12. 2014 (angepasst) ** Kreditrisiken aus Bilanzgeschäften Forderungen gegenüber Banken Kundenausleihungen Hypothekarforderungen Öffentlich-rechtliche Körperschaften übrige Forderungen Handelsbestände Festverzinsliche Wertpapiere Derivative Finanzinstrumente 0 0 0 553 553 62'179 304 15'072 10'226 87'781 Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Festverzinsliche Wertpapiere Total 564'440 10'890 0 376'150 951'480 7'000'118 1'279'287 7'216'110 2'036'663 17'532'178 Kreditrisiken aus Ausserbilanzgeschäften Eventualverbindlichkeiten 21'768 6'540 13'717 31'194 73'219 Unwiderrufliche Zusagen 30'746 29'054 167'862 27'700 255'362 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen Total 8'964 0 0 0 8'964 61'478 35'594 181'579 58'894 337'545 *Keine der zusammengefassten Branchenkategorien unter der Position 'Übrige' überschreitet 10 % des Totalvolumens. **Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). LLB-Geschäftsbericht 2015 184 Risikomanagement 4 Operationelles und rechtliches Risiko 6 Reputationsrisiko Die LLB-Gruppe definiert den Begriff operationelle Risiken als Gefahr von Verlusten, die durch das Versagen von internen Verfahren, Menschen und IT-Systemen oder durch ein externes Ereignis eintreten. Recht­liche Risiken sind Teil der operationellen Risiken. Die LLB-Gruppe verfügt über ein aktives und systematisches Management operationeller Risiken. Für die Erfassung, Bewirtschaftung und Steue­rung dieser Ri­si­ko­klasse bestehen Grundsätze mit Geltung für sämtliche Gruppengesellschaften. Inner­halb des LLB-Stammhauses werden eingetretene und mögliche Verluste aus verschiedenen Or­ga­ni­sations­ ein­­hei­ten zeitnah erfasst und ausgewertet, ebenso bedeutende externe Ereignisse. Die LLB-Gruppe erhebt und ana­lysiert zudem relevante Risikokennzahlen, zum Beispiel aus den Bereichen Sorg­falts­pflich­ten und Mit­ar­bei­tergeschäfte. Schliesslich werden die Risiken durch interne Regel­wer­ke zur Orga­­ni­sation und Kontrolle beschränkt. Eine spezialisierte Software unterstützt den Risiko­manage­mentprozess. Werden Risiken nicht erkannt, nicht angemessen gesteuert und überwacht, so kann dies neben er­heb­­lichen finanziellen Verlusten auch zu einer Rufschädigung führen. Die LLB-Gruppe be­trachtet das Re­pu­ tationsrisiko nicht als eigenständige Risikokategorie, sondern als Gefahr von zusätzlichen Ver­lusten aus betroffenen Risikokategorien. In­sofern kann ein Reputationsrisiko Verluste in al­len Ri­si­ko­kategorien, etwa Markt- oder Kreditrisiken, sowohl verursachen als auch zur ­Ursache haben. Die Reputationsrisiken werden regelmässig durch das Group Risk Committee und den Grup­pen­verwaltungsrat überprüft. 5 Strategisches Risiko Für die LLB-Gruppe beinhaltet ein strategisches Risiko die Gefährdung der Ergebniserreichung infolge einer unzureichenden Ausrichtung des Konzerns auf das politische, ökonomische, technologische und ökologische Umfeld. Diese Risiken können somit aus einem unzureichenden strategischen Entschei­dungs­prozess, unvorhersehbaren Ereignissen im Markt oder aus einer mangelhaften Um­setzung der gewählten Strategien resultieren. Die strategischen Risiken werden regelmässig durch das Group Risk Committee und den Gruppenverwaltungsrat überprüft. LLB-Geschäftsbericht 2015 7 Fair Value von Finanzinstrumenten Die Tabelle zeigt den Fair Value von Finanzinstrumenten, basierend auf den nachfolgend erläuterten Bewertungsmethoden und Annahmen. Der beizulegende Zeitwert beziehungsweise Fair Value stellt keine unternehmensspezifische Bewertung, sondern eine marktbasierte Bewertung dar und wird als Preis definiert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag am Hauptmarkt oder am vorteilhaftesten Markt für den Verkauf des Vermögenswerts eingenommen beziehungsweise für die Über­ tragung einer Schuld gezahlt wird. Details zur Bestimmung der Fair ­Values sind in Anmerkung 36 aufgeführt. 185 Risikomanagement Fair Value von Finanzinstrumenten 31. 12. 2015 in Tausend CHF 31. 12. 2014 (angepasst) * Bilanzwert Fair Value Abweichung Bilanzwert Fair Value Flüssige Mittel 2'559'972 Forderungen gegenüber Banken 4'254'074 Abweichung 2'559'972 0 1'362'755 1'362'755 0 4'260'282 6'208 5'773'872 5'780'173 6'301 10'991'490 11'623'046 631'556 10'718'492 11'265'729 547'237 2'450 2'450 0 561 561 0 62'013 62'013 0 87'781 87'781 0 1'438'608 1'438'608 0 2'397'076 2'397'076 0 Aktiven Kundenausleihungen Handelsbestände Derivative Finanzinstrumente Finanzanlagen, zum Fair Value bewertet Fremdkapital Verpflichtungen gegenüber Banken 673'634 675'052 – 1'418 484'599 484'985 – 386 Verpflichtungen gegenüber Kunden 15'627'049 15'719'261 – 92'212 15'657'835 15'698'847 – 41'012 Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen 0 0 0 75'650 75'650 0 Finanzielle Verpflichtungen, zum Fair Value bewertet 0 0 0 1'193'397 1'193'397 0 151'593 151'593 0 165'809 165'809 0 1'213'244 1'289'414 – 76'170 1'152'960 1'221'721 – 68'761 Derivative Finanzinstrumente Ausgegebene Schuldtitel und Pfandbriefdarlehen Differenz zwischen Fair Value und Bilanzwert 467'964 438'516 *Vergleichsperiode angepasst (siehe hierzu Ziffer 2.1 der Rechnungslegungsgrundsätze). Für den Fair Value von Finanz­instru­menten werden folgende Bewertungsmethoden und Annahmen angewendet: 8 Verrechnung von finanziellen Vermögens­ werten und finanziellen Verpflichtungen Flüssige Mittel, Forderungen aus Geldmarktpapieren Diese Finanzinstrumente haben eine Fälligkeit oder ein Refi­nanz­ie­ rungs­profil von maximal einem Jahr. Der Buchwert entspricht an­ näherungsweise dem Fair Value. Die nebenstehende Tabelle stellt eine Übersicht der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verpflichtungen dar, die einer durchsetzbaren Verrechnungsvereinbarung (netting agreement) oder ähnlichen Vereinbarungen unterliegen. Die LLB-Gruppe ist mit diversen Gegenparteien Vereinbarungen eingegangen, welche eine Verrechnung zulassen. Dies sind im Wesentlichen Vereinbarungen im Zusammenhang mit Securities-Lending- und Borrowing-Geschäften, ReverseRepurchase-­Geschäften sowie Over-the-Counter-Transaktionen. Die LLB-Gruppe betreibt keine Verrechnung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verpflichtungen von Bilanztransaktionen. Folglich stellt untenstehende Tabelle die in der Bilanz unverrechneten Beträge dar und somit die Risiken, welche die Bank mit den einzelnen abgeschlossenen Geschäften eingegangen ist und welche per Bilanzstichtag bestehen. Die in der untenstehenden Tabelle aufgeführten Informationen stellen nicht das aktuelle Kreditrisiko im Zusammenhang mit den getätigten Geschäften der LLB-Gruppe dar. Forderungen und Verpflichtungen gegenüber Banken, Kundenausleihungen und Verpflichtungen gegenüber Kunden Der Fair Value dieser Positionen mit einer Fälligkeit oder einem Refinanzierungsprofil wird nach der Bar­wertmethode ermittelt. Dabei werden die Geldflüsse mit laufzeitadäquaten Swapsätzen diskontiert. Für Produkte, deren Zinsbindung beziehungsweise Cash Flows nicht im Voraus feststehen, gelangen replizierende Portfolios zur Anwendung. Handelsbestände, Finanzanlagen, derivative Finanzinstrumente, Forderungen und Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen Für die Mehrheit dieser Finanzinstrumente entspricht der Fair Value dem Marktwert. Der Fair Value der Instrumente ohne Marktwert wird durch anerkannte Bewertungsmethoden ermittelt. LLB-Geschäftsbericht 2015 186 Risikomanagement Potentielle Verrechnungsbeträge Der Verrechnung unterliegende Werte Ver- rechnungs- beträge In der Bilanz erfasste Be­träge, netto 884'088 0 62'012 0 Brutto- beträge vor Verrechnung in Tausend CHF Finanz­ instrumente Finanzielle Sicherheiten Beträge nach poten­ tiellen Ver­ rechnungen 884'088 0 – 778'478 62'012 – 8'066 – 57'361 Beträge ohne poten­ tielle Ver­ rechnungen In der Bilanz erfasste Beträge 105'610 0 884'088 – 3'414 0 62'012 0 112'769 31. 12. 2015 Finanzielle Vermögenswerte, die einer durchsetzbaren Verrechnungsvereinbarung oder ähnlichen Vereinbarungen unterliegen Reverse-Repurchase-Geschäfte Positive Wiederbeschaffungswerte Forderungen aus cash collateral aus derivativen Finanzinstrumenten Total Aktiven 112'769 0 112'769 – 112'769 0 0 1'058'869 0 1'058'869 – 120'834 – 835'838 102'196 0 1'058'869 Finanzielle Verpflichtungen, die einer durchsetzbaren Verrechnungsvereinbarung oder ähnlichen Vereinbarungen unterliegen Reverse-Repurchase-Geschäfte Negative Wiederbeschaffungswerte Verpflichtungen aus cash collateral aus derivativen Finanzinstrumenten Total Passiven 80'000 0 80'000 0 – 79'270 730 0 80'000 151'594 0 151'594 – 112'769 0 38'825 0 151'594 6'938 0 6'938 – 6'938 0 0 0 6'938 158'531 0 158'531 – 119'706 0 38'825 0 158'531 1'611'152 0 1'611'152 0 – 1'597'054 14'098 87'781 0 87'781 – 1'732 – 76'648 9'402 31. 12. 2014 Finanzielle Vermögenswerte, die einer durchsetzbaren Verrechnungsvereinbarung oder ähnlichen Vereinbarungen unterliegen Reverse-Repurchase-Geschäfte Positive Wiederbeschaffungswerte Forderungen aus cash collateral aus derivativen Finanzinstrumenten Total Aktiven 0 1'611'152 0 87'781 0 134'547 134'547 0 134'547 – 134'547 0 0 1'833'480 0 1'833'480 – 136'278 – 1'673'702 23'500 0 1'833'480 165'809 0 165'809 – 134'547 0 31'263 0 Finanzielle Verpflichtungen, die einer durchsetzbaren Verrechnungsvereinbarung oder ähnlichen Vereinbarungen unterliegen Negative Wiederbeschaffungswerte Verpflichtungen aus cash collateral aus derivativen Finanzinstrumenten Total Passiven LLB-Geschäftsbericht 2015 165'809 0 0 0 0 0 0 0 0 165'809 0 165'809 – 134'547 0 31'263 0 165'809 187 Risikomanagement 9 Eigenmittelerfordernis (Säule I) Die angemessene Kapitalausstattung wird durch die LLB-Gruppe sowie durch die individuellen operativen Einheiten überwacht. Grundlage bilden die Eigenmittelvorschriften des Fürstentums Liech­tenstein, die auf den durch die EU adaptierten Richtlinien des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht basieren. Zur Berechnung der Eigenmittelanforderungen für Kredit-, Marktund operationelle Risiken steht den Banken unter Basel III eine Auswahl verschiedener Ansätze zur Verfügung. Die LLB-Gruppe wendet den Standardansatz für Kreditrisiken, den Basisindikatorenansatz für operationelle Risiken so­wie den De-Minimis-Ansatz für Marktrisiken an. Die Bestimmung des Eigenmittel­erforder­nisses und des Tier-Kapitals erfolgt auf Basis des IFRS-Konzernabschlusses, wobei nicht realisierte Gewinne vom Kernkapital in Abzug gebracht werden. Der Konsolidierungskreis zur Berechnung der Eigenmittelanfor­ derung und zum Abschluss der konsolidierten Jah­res­rechnung ist bei der LLB-Gruppe identisch. Segmentierung der Kreditrisiken Aufsichtsrechtliche Risikogewichte in Tausend CHF 0 % 10 % 20 % 35 % 50 % 75 % 100 % 150 % Total 31. 12. 2015 2'692'664 0 33'690 0 0 0 0 0 2'726'354 Gebietskörperschaften Zentralregierungen und -banken 0 0 92'005 0 3'108 0 0 0 95'113 Verwaltungseinrichtungen 0 0 60'037 0 0 0 0 60'037 77'383 Internationale Organisationen 77'254 0 0 0 129 0 0 0 Banken und Wertpapierfirmen 0 0 4'289'857 0 402'919 0 0 0 4'692'776 274 1'240'880 Unternehmen 0 0 89'233 0 48'055 0 1'103'318 Retail 0 0 0 0 0 235'000 409'824 0 Grundpfandgesichert 0 0 1'849 7'298'124 1'557'895 0 627'782 0 9'485'650 644'825 Überfällige Positionen 0 0 0 0 0 1'709 111'361 84'255 197'325 Beteiligungstitel 0 0 0 0 0 0 361'416 0 361'416 Gedeckte Schuldverschreibungen 0 95'501 0 0 0 0 0 0 95'501 0 297'030 Anteile an Wertpapierfonds und sonstige 61'281 0 27'505 0 0 1 208'243 Total 2'831'199 95'501 4'594'176 7'298'124 2'012'106 236'711 2'821'944 84'528 19'974'289 Total Vorjahr 2'649'506 121'595 5'382'891 7'124'249 1'604'044 195'701 3'688'202 81'671 20'847'859 Kreditrisikominderung 31. 12. 2015 in Tausend CHF Bilanzpositionen 31. 12. 2014 Gedeckt durch anerkannte finanzielle Sicherheiten Gedeckt durch Garantien Andere Kredit- engage- ments 0 6'408 0 Total Gedeckt durch anerkannte finanzielle Sicherheiten Gedeckt durch Garantien Andere Kredit- engage- ments Total 6'408 0 6'669 0 6'669 50 Ausserbilanzpositionen 0 50 0 50 0 50 0 Derivate 0 0 0 0 0 0 0 0 Total 0 6'458 0 6'458 0 6'719 0 6'719 LLB-Geschäftsbericht 2015 188 Risikomanagement 10 Internes Kapital (Säule II) Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an ein quantitatives Risikomanagement, die sich aus der Säule II und dem Konsultationspapier zur Anwendung des «Internal Capital Adequacy Assessment Process» (ICAAP) ergeben, werden bei der LLB-Gruppe unter anderem durch eine Risikotragfähigkeitsrechnung abgedeckt. Das Ziel der Risikotragfähigkeitsrechnung besteht darin, die Sicherstellung des Weiterbestandes der LLB-Gruppe zu gewährleisten. Dabei gilt es, die Angemessenheit der Eigenkapitalausstattung durch interne Modelle zu prüfen. Die Risikoergebnisse der einzelnen Risikoarten werden zu einem Gesamtverlustpotenzial aggregiert und der zur Deckung dieser potenziellen Verluste zur Verfügung stehenden Deckungsmasse gegenübergestellt. Dabei wird festgestellt inwieweit die LLB-Gruppe in der Lage ist, potenzielle Verluste zu tragen. Die LLB-Gruppe verwendet für die Risikotragfähigkeitsrechnung den Value-at-Risk-Ansatz mit einem Konfidenzniveau von 99.9 Prozent und einer Haltedauer von einem Jahr. Korrelationen zwischen den einzelnen Risikoarten werden nicht berücksichtigt. Zur Unterlegung der operationellen Risiken übernimmt die LLB-Gruppe die Werte aus dem Basisindikatorenansatz der Säule I und passt diesen durch einen Risikoaufschlag an. LLB-Geschäftsbericht 2015 189 Kundenvermögen Kundenvermögen in Millionen CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Vermögen in eigenverwalteten Fonds 4'412 4'528 + / – % – 2.6 Vermögen mit Verwaltungsmandat 6'372 8'577 – 25.7 Übrige Kundenvermögen 34'786 37'113 – 6.3 Total Kundenvermögen (inkl. Doppelzählungen) 45'570 50'218 – 9.3 davon Doppelzählungen 3'836 4'102 – 6.5 Netto-Neugeld-Zufluss / (-Abfluss) – 206 – 350 – 41.1 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Aktien 23.1 23.0 Obligationen 17.4 18.5 Anlagefonds 22.9 25.2 Liquidität 33.7 30.5 Gliederung der Kundenvermögen in Prozent Aufteilung nach Anlagekategorien Edelmetalle / Übrige Total 2.9 2.8 100.0 100.0 Aufteilung nach Währungen CHF 47.3 43.7 EUR 23.1 25.3 USD 23.1 23.9 Übrige Total LLB-Geschäftsbericht 2015 6.5 7.1 100.0 100.0 190 Kundenvermögen Berechnungsmethode Doppelzählungen Als Kundenvermögen gelten alle zu Anlagezwecken verwalteten oder gehaltenen Kundenvermögen. Darin enthalten sind grundsätzlich alle Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, Treuhandfestgelder und alle bewerteten Depotwerte. Hinzu kommen allenfalls weitere Arten von Kundenvermögen,­ die sich aus dem Prinzip des Anlagezwecks ableiten lassen. CustodyVermögen (ausschliesslich zu Transaktions- und Aufbewahrungs­ zwecken gehaltene Vermögen) sind nicht in den Kundenvermögen ein­geschlossen. Diese Position umfasst Fondsanteile aus eigenverwalteten Fonds, die sich in den Kundendepots mit Vermögensverwaltungsmandat und in den übrigen Kundendepots befinden. Vermögen in eigenverwalteten Fonds Diese Position umfasst die Vermögen in den eigenen Anlagefonds der LLB-Gruppe. Vermögen mit Verwaltungsmandat Bei der Berechnung der Vermögen mit Verwaltungsmandat werden Wertpapiere, Wertrechte, Edelmetalle, bei Dritten platzierte Treuhandanlagen zum Marktwert sowie Kundengelder erfasst. Die Angaben umfassen sowohl bei Konzerngesellschaften als auch bei Dritten deponierte Werte, für die Konzerngesellschaften ein Verwaltungsmandat ausüben. Übrige Kundenvermögen Bei der Berechnung der übrigen Kundenvermögen werden Wertpapiere, Wertrechte, Edelmetalle, bei Dritten platzierte Treuhandanlagen zum Marktwert sowie Kundengelder erfasst. Die Angaben umfassen Vermögenswerte, für die ein Administrations- oder Beratungsmandat ausgeübt wird. LLB-Geschäftsbericht 2015 Netto-Neugeld-Zufluss / -Abfluss Diese Position setzt sich aus der Akquisition von Neukunden, aus Kunden­abgängen sowie dem Zufluss oder Abfluss bei bestehenden Kunden zusammen. Performancebedingte Vermögensänderungen wie Kurs­veränderungen, Zins- und Dividendenzahlungen sowie den Kunden in Rechnung gestellte Zinsen, Kommissionen und Spesen gelten nicht als Zufluss oder Abfluss. Akquisitionsbedingte Vermögensänderungen werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Jahresrechnung der LLB AG im OnlineGeschäftsbericht mit Excel-Dateien für Ihre eigenen Statistiken Jahresrechnung der LLB AG, Vaduz 195 196 197 198 199 200 Revisionsbericht Jahresbericht Bilanz Ausserbilanzgeschäfte Erfolgsrechnung Gewinnverwendung Anhang zur Jahresrechnung 201 202 205 217 218 219 Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Anmerkungen zur Bilanz Anmerkungen zu den Ausserbilanzgeschäften Anmerkungen zur Erfolgsrechnung Risikomanagement 195 Revisionsbericht Revisionsbericht Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang, Seiten 197 – 219) und den Jahresbericht (Seite 196) der Liechtensteinischen Landesbank Aktiengesellschaft für das am 31. Dezember 2015 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung und den Jahresbericht ist der Verwaltungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des liechtensteinischen Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung und im Jahresbericht mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahres­rechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit dem liechtensteinischen Gesetz. Ferner entsprechen die Buchführung, die Jahresrechnung und der Jahresbericht sowie der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem liechtensteinischen Gesetz und den Statuten. Der Jahresbericht steht im Einklang mit der Jahresrechnung. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. PricewaterhouseCoopers AG Claudio Tettamanti (Mandatsleiter) Patrick Schwarz St. Gallen, 3. März 2016 LLB-Geschäftsbericht 2015 196 Jahresbericht Jahresbericht Der Jahresbericht der Liechtensteinischen Landesbank AG, Vaduz, ist weitgehend aus dem konsolidierten Jahresbericht der LLB-Gruppe ersichtlich. Per Bilanzstichtag hielten die Liechtensteinische Landesbank AG, Vaduz, und deren Tochter­gesellschaften insgesamt 1'978'202 Inhaberaktien (Vorjahr: 1'978'202 Aktien). Dies entspricht einem Aktien­ka­ pitalanteil von 6.4 % Prozent (Vorjahr: 6.4 %). In Bezug auf Bestand und Veränderungen der eigenen Aktien der Liechtensteinischen Landesbank AG sei überdies auf den Anhang der entsprechenden Jahres­ rechnung verwiesen. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 4. Mai 2016 eine Dividende von netto CHF 1.60 pro Inhaberaktie. Es gab keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, welche zusätzliche Angaben oder eine Korrektur der Jahresrechnung 2015 erfordern würden. LLB-Geschäftsbericht 2015 197 Bilanz Bilanz in Tausend CHF Anmerkung 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % Aktiven Flüssige Mittel 1'902'301 1'000'097 90.2 Forderungen gegenüber Banken 4'637'670 6'052'431 – 23.4 täglich fällig sonstige Forderungen 473'797 732'611 – 35.3 4'163'874 5'319'820 – 21.7 Forderungen gegenüber Kunden 1 5'880'718 5'701'633 3.1 davon Hypothekarforderungen 1 4'377'861 4'281'966 2.2 davon nachrangige Forderungen (brutto) Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Geldmarktpapiere von öffentlichen Emittenten von anderen Emittenten Schuldverschreibungen 0 0 851'314 706'206 20.5 14'976 39'652 – 62.2 14'976 39'652 – 62.2 0 0 836'338 666'554 25.5 von öffentlichen Emittenten 175'657 141'136 24.5 von anderen Emittenten 660'681 525'418 25.7 0 0 davon nachrangige Schuldverschreibungen 341'066 341'440 – 0.1 Beteiligungen Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 4 47 61 – 22.0 Anteile an verbundenen Unternehmen 4 159'481 159'392 0.1 45'893 56'779 – 19.2 Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen Eigene Aktien Sonstige Vermögensgegenstände 6 87'060 94'298 – 7.7 2 a) / 3 70'919 79'079 – 10.3 17 206'225 228'087 – 9.6 40'538 32'713 23.9 14'223'230 14'452'215 – 1.6 Rechnungsabgrenzungsposten Total Aktiven Passiven Verbindlichkeiten gegenüber Banken täglich fällig mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 944'719 828'716 14.0 685'102 697'665 – 1.8 259'617 131'051 98.1 10'984'038 11'366'136 – 3.4 Spareinlagen 3'067'853 3'219'989 – 4.7 sonstige Verbindlichkeiten 7'916'186 8'146'147 – 2.8 7'844'508 7'987'769 – 1.8 71'678 158'378 – 54.7 10.3 täglich fällig mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Verbriefte Verbindlichkeiten Kassenobligationen Sonstige Verbindlichkeiten 17 Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen 334'862 303'649 334'862 303'649 10.3 221'516 221'808 – 0.1 23'969 13'653 75.6 2'626 11'092 – 76.3 Steuerrückstellungen 9 949 7'372 – 87.1 sonstige Rückstellungen 9 1'677 3'720 – 54.9 – 8.8 Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken 9 310'000 340'000 10 154'000 154'000 0.0 Kapitalreserven 47'750 47'750 0.0 Gewinnreserven 1'115'080 1'085'080 2.8 390'550 390'550 0.0 – 10.3 Gezeichnetes Kapital Gesetzliche Reserven Reserven für eigene Aktien oder Anteile Sonstige Reserven Gewinnvortrag Jahresgewinn Total Passiven 70'919 79'079 653'611 615'451 6.2 7'099 3'924 80.9 77'573 76'407 1.5 14'223'230 14'452'215 – 1.6 LLB-Geschäftsbericht 2015 198 Ausserbilanzgeschäfte Ausserbilanzgeschäfte in Tausend CHF Eventualverbindlichkeiten Anmerkung 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 1 / 18 32'582 61'810 – 47.3 205'748 198'494 3.7 1 205'710 198'456 3.7 Kreditrisiken unwiderrufliche Zusagen 1 38 38 0.8 Derivative Finanzinstrumente Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen 19 10'273'349 9'146'471 12.3 Treuhandgeschäfte 20 101'038 195'762 – 48.4 LLB-Geschäftsbericht 2015 199 Erfolgsrechnung Erfolgsrechnung in Tausend CHF Anmerkung Zinsertrag davon aus festverzinslichen Wertpapieren 2015 2014 + / – % 114'127 125'177 – 8.8 12'388 10'491 18.1 44 24 82.1 – 25'350 – 31'851 – 20.4 88'776 93'326 – 4.9 3 16 – 81.0 davon aus Handelsgeschäften Zinsaufwand Erfolg aus dem Zinsengeschäft Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3 16 – 81.0 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen davon aus Handelsgeschäften 15'987 27'561 – 42.0 Laufende Erträge aus Wertpapieren 15'990 27'577 – 42.0 392 421 – 6.8 Kommissionsertrag Wertpapier- und Anlagegeschäft 109'735 116'328 – 5.7 Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft 23'640 23'911 – 1.1 – 40'725 – 45'749 – 11.0 Kommissionsertrag Kreditgeschäft Kommissionsaufwand Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 93'043 94'912 – 2.0 Erfolg aus Finanzgeschäften 15'328 35'446 – 56.8 35'603 35'197 1.2 1'270 1'288 – 1.4 davon aus Handelsgeschäften 21 Liegenschaftenerfolg Anderer ordentlicher Ertrag 16'329 18'373 – 11.1 Übriger ordentlicher Ertrag 17'600 19'661 – 10.5 230'736 270'922 – 14.8 – 4.2 Total Geschäftsertrag Personalaufwand 22 – 80'257 – 83'769 Sachaufwand 23 – 37'965 – 40'829 – 7.0 – 118'222 – 124'598 – 5.1 112'515 146'324 – 23.1 Total Geschäftsaufwand Bruttogewinn Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen – 24'332 – 20'771 17.1 24 – 34'668 – 17'059 103.2 Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 9 – 9'634 – 12'294 – 21.6 Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus der Auflösung von Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 9 3'384 9'110 – 62.9 – 3'493 – 52 0 9'151 – 100.0 43'771 114'410 – 61.7 Anderer ordentlicher Aufwand Abschreibungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Ertragssteuern 1'277 – 5'003 Sonstige Steuern 2'525 – 3'000 Auflösung / (Zuführungen) zu den Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken 30'000 – 30'000 Jahresgewinn* 77'573 76'407 *Die Kapitalrendite (Jahresgewinn im Verhältnis zur Bilanzsumme) per 31.12.2015 beträgt 0.55 Prozent (gemäss BankV Art. 24e Abs. 1 Ziffer 6) LLB-Geschäftsbericht 2015 1.5 200 Gewinnverwendung Gewinnverwendung Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 4. Mai 2016 den Bilanzgewinn per 31. Dezember 2015 wie folgt zu verwenden: in Tausend CHF 2015 2014 Jahresgewinn 77'573 76'407 Gewinnvortrag 7'098 3'924 84'672 80'331 Zuweisung an sonstige Reserven 30'000 30'000 Ausschüttungen auf dem Gesellschaftskapital 46'115 43'233 8'557 7'098 Bilanzgewinn Gewinnverwendung Gewinnvortrag Bei Annahme dieses Antrages wird am 11. Mai 2016 für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividende in Höhe von netto CHF 1.60 pro Inhaberaktie ausbezahlt. LLB-Geschäftsbericht 2015 201 Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit Die Liechtensteinische Landesbank Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Vaduz und zwei inländischen Geschäftsstellen ist als Universalbank tätig. Die LLB AG verfügt über Tochtergesellschaften in Liechtenstein, Österreich und in der Schweiz. Per Ende 2015 wurden teilzeitbereinigt 503 Personen (Vorjahr: 502) beschäftigt. Der durchschnittliche Personalbestand betrug im Jahr 2015 teilzeitbereinigt 505 Personen (Vor­ jahr: 501). Als Universalbank ist die LLB AG im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, Kredit­geschäft, Geldmarkt- und Interbankengeschäft sowie im Handelsgeschäft tätig. Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Der Hauptanteil der Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entfällt auf die Kom­missionen im Zusammenhang mit dem Handel von Wertpapieren für Kunden. Weitere wichtige Er­trags­ komponenten bilden die Wertschriftenverwahrung, die Vermögensverwaltung (inkl. Anlage­fondsgeschäft) und die Vermittlung von Treuhandanlagen. Geldmarkt- und Interbankengeschäft Aus dem In- und Ausland zufliessende Gelder werden, soweit sie nicht in das Kreditgeschäft investiert werden können, hauptsächlich bei erstklassigen schweizerischen und im übrigen Westeuropa ansässigen Banken angelegt. Handelsgeschäft Der Kundschaft werden die Ausführung und Abwicklung sämtlicher banküblicher Handelsgeschäfte angeboten. Der Handel auf eigene Rechnung wird in bescheidenem Ausmass betrieben. Derivative Finanzinstrumente auf eigene Rechnung werden grösstenteils zu Absicherungszwecken eingesetzt. Kreditgeschäft Der überwiegende Teil der Ausleihungen besteht aus Hypotheken, Lombardkrediten und Vor­schüs­sen an öffentlich-rechtliche Körperschaften. Hypotheken werden zur Finanzierung von Liegen­schaften in Liechtenstein und in der benachbarten Schweiz gewährt. Liegenschafts­finan­zie­rungen in der restlichen Schweiz und Lombardkredite werden im Rahmen der integrierten Ver­mögens­verwal­tung angeboten. Vorschüsse an öffentlich-rechtliche Körperschaften werden zu einem grossen Teil als Kredite an Kantone und Städte in der Schweiz gewährt. Das internationale Kreditgeschäft mit Konsortial­finan­zierungen wird in einem beschränkten Rahmen betrieben. LLB-Geschäftsbericht 2015 202 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Grundlagen Buchführung, Bewertung und Bilanzierung richten sich nach den Vorschriften des Personen- und Gesellschaftsrechtes (PGR) sowie des liechtensteinischen Bankengesetzes und der dazugehörigen Verordnung. Erfassung der Geschäftsvorfälle Sämtliche Geschäftsvorfälle werden gemäss den festgelegten Bewertungsgrundsätzen am Abschluss­tag verbucht und bilanziert. Termingeschäfte werden bis zum Erfüllungstag beziehungsweise Valu­ta­tag zu ihren Wiederbeschaffungswerten in den sonstigen Vermögens­gegen­stän­den beziehungsweise sonstigen Verbindlich­ keiten bilanziert. Fremdwährungen Forderungen und Verpflichtungen in fremden Währungen werden zum Devisenmittelkurs des Bilanz­stichtages, Sortenbestände für das Change-Geschäft zu den am Bilanzstichtag geltenden Noten­geld­­ kursen bewertet. Für Erträge und Aufwendungen werden die zum Transaktionszeitpunkt geltenden Kurse verwendet. Die aus der Bewertung resultierenden Kurserfolge werden erfolgswirksam verbucht. Für die Währungsumrechnung wurden folgende Kurse verwendet: Stichtagskurs 31. 12. 2015 31. 12. 2014 1 USD 0.9989 0.9914 1 EUR 1.0871 1.2024 1 GBP 1.4783 1.5427 Durchschnittskurs 2015 2014 0.9672 0.9173 1 EUR 1.0751 1.2136 1 GBP 1.4772 1.5084 1 USD LLB-Geschäftsbericht 2015 Flüssige Mittel, Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind, Forderungen gegenüber Banken und Kunden, Verbindlichkeiten Die Bilanzierung erfolgt zum Nominalwert, abzüglich eines allenfalls noch nicht verdienten Diskonts bei Geldmarktpapieren. Gefährdete Forderungen, das heisst Forderungen, bei welchen es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen zukünftigen Verbindlichkeiten nachkommen kann, werden auf Einzelbasis bewertet und die Wertminderung wird durch Einzelwert­berichtigungen abgedeckt. Ausser­bilanzgeschäfte, wie feste Zusagen, Garantien oder derivative Finanzinstrumente, werden in diese Bewertung ebenfalls einbezogen. Ausleihungen werden spätestens dann als gefährdet eingestuft, wenn die vertraglichen Zahlungen für Kapital und / oder Zinsen mehr als 90 Tage ausstehend sind. Zinsen, die mehr als 90 Tage ausstehend sind, gelten als überfällig. Überfällige Zinsen und Zinsen, deren Eingang gefährdet ist, werden nicht mehr vereinnahmt, sondern direkt den Wertberichtigungen und Rückstellungen zugewiesen. Ausleihungen werden zinslos gestellt, wenn die Einbringlichkeit der Zinsen derart zweifelhaft ist, dass die Abgrenzung nicht mehr als sinnvoll erachtet wird. Die Wertminderung bemisst sich nach der Differenz zwischen dem Buchwert der Forderung und dem voraussichtlich einbringlichen Betrag, und zwar unter Berücksichtigung des Gegenparteirisikos und des ge­schätzten Nettoerlöses aus der Verwertung allfälliger Sicherheiten. Falls erwartet wird, dass der Verwertungsprozess länger als ein Jahr dauert, erfolgt eine Diskontierung des geschätzten Verwer­ tungs­erlöses auf den Bilanzstichtag. Die Einzelwertberichtigungen werden von den entsprechenden Aktivpositionen direkt abgezogen. Gefährdete Forderungen werden wiederum als vollwertig eingestuft, wenn die ausstehenden Kapitalbeträge und Zinsen gemäss den vertraglichen Vereinbarungen wieder fristgerecht bezahlt werden. Für nicht bereits einzeln wertberichtigte Blankoausleihungen und Limiten­überzüge können zur Risikoabdeckung im Massengeschäft, das sich aus einer Vielzahl kleiner Forderungen zusammensetzt, pauschalierte Einzelwertberichtigungen gebildet werden, die sich aufgrund von Erfahrungswerten berechnen. 203 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Die Handelsbestände in Wertpapieren und Edelmetallen werden zum Kurswert des Bilanzstichtages bewertet. Fehlt ein repräsentativer Markt, wird dem Niederstwertprinzip Rechnung getragen. Be­stän­de in Wertpapieren und Edelmetallen des Umlaufvermögens werden nach dem Niederstwert­prinzip bewertet. Zinserträge sind in der Position Zinsertrag enthalten, Dividendenerträge in der Po­s­i­tion laufende Erträge aus Wertpapieren. Kurserfolge werden in der Position Erfolg aus Finanz­­geschäften ausgewiesen. Bei den festverzinslichen Wertschriften, die bis zum Endverfall gehalten werden sollen, erfolgt die Bewertung nach der AccrualMethode. Dabei wird das Agio beziehungsweise Disagio über die Lauf­zeit bis zum Endverfall abgegrenzt. Zinsenbezogene realisierte Gewinne oder Verluste aus vorzeitiger Veräusserung oder Rückzahlung werden über die Restlaufzeit, das heisst bis zur ursprünglichen Endfälligkeit, abgegrenzt. Zinserträge sind in der Position Zinsertrag enthalten. Beteiligungstitel und Edelmetallbestände im Anlagever­ mögen werden nach dem Niederst­wert­prinzip bewertet. Dividenden­ erträge sind in der Position laufende Erträge aus Wertpapieren ent­ halten. Wertkorrekturen werden über die Positionen Abschreibungen beziehungsweise Erträge aus Zuschreibungen auf Beteiligungen, ­Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen be­handelte Wertpapiere verbucht. Immaterielle Anlagewerte Entwicklungskosten für Software werden aktiviert, wenn sie bestimmte Kriterien bezüglich der Identi­fiz­ ie­r­barkeit erfüllen, wenn dem Unternehmen daraus wahrscheinlich zukünftige wirtschaftliche Er­träge zufliessen und wenn die Kosten zuverlässig bestimmt werden können. Intern entwickelte Software, die diese Kriterien erfüllt, ­so­wie gekaufte Software werden aktiviert und über drei bis zehn Jahre amortisiert. Geringfügige Anschaffungen werden direkt dem Sachaufwand belastet. Sachanlagen Immobilien werden zu Anschaffungskosten, zuzüglich wertvermeh­ render Investitionen beziehungsweise abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen, bilanziert. Neu- und Umbauten werden über 33 Jahre, Baunebenkosten über 10 Jahre abgeschrieben. Auf unbebautem Land werden keine Abschrei­bungen vorgenommen, mit Ausnahme allenfalls notwendiger Anpassungen an einen tieferen Verkehrswert. Die übrigen Sachanlagen beinhalten Einrichtungen, Mobiliar, Maschinen und Informatik­an­la­gen. Diese werden aktiviert und über die geschätzte Nutzungsdauer (3 bis 5 Jahre) abgeschrieben. Geringfügige Anschaffungen werden direkt dem Sachaufwand belastet. Beteiligungen Wertberichtigungen und Rückstellungen Als Beteiligungen werden im Eigentum der LLB AG befindliche Beteiligungstitel von Unter­neh­mungen, die eine Minderheitsbeteiligung darstellen und die mit der Absicht der dauernden Anlage gehalten werden, sowie Anteile an Unternehmen mit Infrastrukturcharakter bilanziert. Die Beteili­gungen sind zu Anschaffungswerten, abzüglich betriebswirtschaftlich erforderlicher Wertberich­ti­gungen, bewertet. Für alle am Bilanzstichtag erkennbaren Risiken werden nach dem Vorsichtsprinzip Einzelwert­be­rich­tigungen und Rückstellungen sowie Pauschalwertberichtigungen gebildet. Die Wertberichtigungen werden direkt mit der entsprechenden Aktivposition verrechnet. Die Rückstellungen sind in der gleichnamigen Bilanzposition verbucht. Anteile an verbundenen Unternehmen Als Anteile an verbundenen Unternehmen werden die bestehenden Mehrheitsbeteiligungen der LLB AG bilanziert. Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungswerten, abzüglich be­triebs­wirt­ schaftlich erforderlicher Wertberichtigungen, bewertet. Steuern Laufende Steuern auf dem Periodenergebnis werden als Aufwand in jener Rechnungsperiode erfasst, in welcher die entsprechenden Gewinne angefallen sind. Für nur steuerrechtlich anerkannte Wert­ be­richtigungen und Rückstellungen wird eine Rückstellung für latente Steuern erfolgswirksam gebildet. Die Berechnung erfolgt aufgrund der bei der tatsächlichen Besteuerung geschätzten Steuersätze. LLB-Geschäftsbericht 2015 204 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken Mittelflussrechnung Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken sind vorsorglich gebildete Reserven zur Absicherung gegen latente Risiken im Geschäftsgang der Bank. Durch die Pflicht, eine konsolidierte Jahresrechnung zu erstellen, ist die LLB AG vom Ausweis der Mittelflussrechnung befreit. Die konsolidierte Mittel­fluss­rechnung der LLB-Gruppe ist Teil der konsolidierten Jahresrechnung. Ausserbilanzgeschäfte Ausserbilanzgeschäfte werden zum Nominalwert ausgewiesen. Erkenn­baren Risiken aus Eventualverbindlichkeiten und anderen Ausserbilanzgeschäften wird in der Bilanz mit der Bildung von Rück­ stellungen Rechnung getragen. Derivative Finanzinstrumente In der Bilanz (Positionen sonstige Vermögensgegenstände bzw. sonstige Verbindlichkeiten) und im Anhang sind die Wiederbeschaffungswerte der einzelnen Kontrakte in derivativen Finanzin­stru­men­ten brutto – positive und negative Wiederbeschaffungswerte werden nicht verrechnet – auf­geführt. Ausgewiesen werden sämtliche Wiederbeschaffungswerte der auf eigene Rechnung abge­schlos­­senen Kontrakte. Demgegenüber erfolgt bei Kundengeschäften ein Ausweis der Wiederbeschaf­f ungs­werte lediglich bei OTC-Kontrakten und bei börsengehandelten Produkten, soweit die Margen­erfordernisse nicht ausreichen. Das Kontraktvolumen wird unter den Ausserbilanz­­ge­schäf­ten und im Anhang offengelegt. Handelsgeschäfte werden zu Marktwerten bewertet, sofern die Kontrakte börsenkotiert sind oder ein repräsentativer Markt besteht. Fehlt diese Voraussetzung, werden die Kontrakte gemäss dem Niederstwertprinzip bewertet. Werden Positionen im Rahmen des Zins­geschäfts durch Derivate abgesichert, so wird der Unterschiedsbetrag zwischen Markt­wert­bewer­tung und Accrual-Methode im Ausgleichskonto ausgewiesen. LLB-Geschäftsbericht 2015 Änderungen gegenüber dem Vorjahr Keine. 205 Anmerkungen zur Bilanz Anmerkungen zur Bilanz 1 Übersicht der Deckungen Deckungsart in Tausend CHF Hypothekarische Deckung Andere Deckung Ohne Deckung Total 40'531 799'898 662'428 1'502'857 Ausleihungen Forderungen gegenüber Kunden (ohne Hypothekarforderungen) Hypothekarforderungen Wohnliegenschaften 3'532'186 17'083 5'006 3'554'275 Büro- und Geschäftshäuser 402'893 1'320 1'321 405'534 Gewerbe und Industrie 163'563 0 2'190 165'753 übrige 208'933 9'582 33'784 252'299 31. 12. 2015 4'348'106 827'883 704'729 5'880'718 31. 12. 2014 4'237'813 741'263 722'556 5'701'633 1'016 26'422 5'144 32'582 105'424 7'145 93'141 205'710 Total Ausleihungen Ausserbilanz Eventualverbindlichkeiten Unwiderrufliche Zusagen Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen Total Ausserbilanz 0 0 38 38 31. 12. 2015 106'440 33'567 98'323 238'330 31. 12. 2014 184'669 46'742 28'893 260'305 Gefährdete Forderungen Bruttoschuldbetrag Geschätzte Verwertungs- erlöse der Sicherheiten Nettoschuldbetrag Einzelwert- berichtigung 31. 12. 2015 120'341 60'892 59'449 59'449 31. 12. 2014 83'940 26'971 56'968 56'968 in Tausend CHF LLB-Geschäftsbericht 2015 206 Anmerkungen zur Bilanz 2 Wertpapier- und Edelmetallbestände a Handelsbestände in Wertpapieren und Edelmetallen Buchwert in Tausend CHF Anschaffungswert Marktwert 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 2'440 553 2'232 550 2'440 553 2'440 553 2'232 550 2'440 553 0 0 0 0 0 0 Beteiligungstitel 133 152 246 246 133 152 börsenkotierte 133 152 246 246 133 152 128 143 200 200 128 143 0 0 0 0 0 0 Edelmetalle 6'169 6'276 8'830 7'366 6'169 6'276 Total 8'742 6'981 11'308 8'162 8'742 6'981 Schuldtitel börsenkotierte nicht börsenkotierte davon eigene Beteiligungstitel nicht börsenkotierte b Wertpapier– und Edelmetallbestände des Umlaufvermögens (ohne Handelsbestände) Buchwert in Tausend CHF Anschaffungswert Marktwert 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 848'874 705'653 837'090 711'514 848'874 713'199 848'874 705'653 837'090 711'514 848'874 713'199 0 0 0 0 0 0 Beteiligungstitel 130'034 135'074 228'791 239'467 130'034 140'124 börsenkotierte 70'790 78'935 168'384 168'384 70'790 78'985 nicht börsenkotierte 59'244 56'139 60'406 71'083 59'244 61'139 978'908 840'728 1'065'880 950'981 978'908 853'323 Schuldtitel börsenkotierte nicht börsenkotierte Total c Wertpapier– und Edelmetallbestände des Anlagevermögens Buchwert in Tausend CHF Schuldtitel nach Accrual-Methode bewertet Beteiligungstitel börsenkotierte nicht börsenkotierte Edelmetalle Total LLB-Geschäftsbericht 2015 Anschaffungswert Marktwert 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 281'813 285'293 289'445 289'470 287'555 291'887 291'887 0 0 0 0 281'813 285'293 289'445 289'470 287'555 16'628 29'036 16'627 31'262 16'628 29'036 298'441 314'330 306'072 320'732 304'183 320'923 207 Anmerkungen zur Bilanz 3 Angaben zu den eigenen Aktien im Umlaufvermögen (ohne Handelsbestände) Anzahl Buchwert in Stück / in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Anfangsbestand 1'974'622 1'943'554 78'935 71'912 Kauf 0 55'000 0 2'150 Verkauf 0 – 23'932 0 – 2'083 0 0 – 8'145 6'956 1'974'622 1'974'622 70'790 78'935 Wertberichtigungen Endbestand 4 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Beteiligungen Mit Kurswert 0 0 Ohne Kurswert 47 61 Total Beteiligungen 47 61 Anteile an verbundenen Unternehmen Mit Kurswert 0 0 Ohne Kurswert 159'481 159'392 Total Anteile an verbundenen Unternehmen 159'481 159'392 LLB-Geschäftsbericht 2015 208 Anmerkungen zur Bilanz 5 Wesentliche Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen Firmenname und Sitz Tätigkeit Währung Gesellschafts- kapital Stimm- anteil % Kapital- anteil % CHF 50'000 50.0 50.0 Beteiligungen Data Info Services AG, Vaduz Dienstleistungsgesellschaft Anteile an verbundenen Unternehmen Bank Linth LLB AG, Uznach * Bank CHF 16'108'060 74.2 74.2 Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG, Wien Bank EUR 2'000'000 100.0 100.0 LLB Asset Management AG, Vaduz Vermögensverwaltungsgesellschaft CHF 1'000'000 100.0 100.0 LLB Beteiligungen AG, Uznach Beteiligungsgesellschaft CHF 100'000 100.0 100.0 LLB Fund Services AG, Vaduz Fondsleitungsgesellschaft CHF 2'000'000 100.0 100.0 LLB Holding (Schweiz) AG, Erlenbach Holdinggesellschaft CHF 250'000 100.0 100.0 LLB Linth Holding AG, Uznach Holdinggesellschaft CHF 95'328'000 100.0 100.0 LLB Qualified Investors AGmvK, Vaduz Investmentgesellschaft CHF 50'000 100.0 100.0 LLB Services (Schweiz) AG * Dienstleistungsgesellschaft CHF 100'000 100.0 100.0 LLB Verwaltung (Schweiz) AG, Erlenbach * Verwaltungsgesellschaft CHF 100'000'000 100.0 100.0 *Indirekte Beteiligung LLB-Geschäftsbericht 2015 209 Anmerkungen zur Bilanz 6 Anlagespiegel in Tausend CHF Bisher aufgelaufene Anschaffungs- Abschrei- wert bungen Total Beteiligungen (Minderheitsbeteiligungen) Total Anteile an verbundenen Unternehmen Buchwert 31. 12. 2014 Investi- tionen Desinvesti- tionen Um- buchungen Zuschrei- bungen Abschrei- bungen Buchwert 31. 12. 2015 2'187 – 2'126 61 0 0 0 0 – 14 47 196'011 – 36'619 159'392 100 – 11 0 0 0 159'481 Total Wertpapier- und Edelmetallbestände des Anlagevermögens 394'191 – 79'861 314'330 0 – 15'889 0 0 0 298'441 Total immaterielle Anlagewerte * 115'784 – 59'005 56'779 3'084 0 0 0 – 13'970 45'893 Liegenschaften Bankgebäude andere Liegenschaften Übrige Sachanlagen Total Sachanlagen Brandversicherungswert der Liegenschaften Brandversicherungswert der übrigen Sachanlagen 166'056 – 98'623 67'433 284 0 0 0 – 4'315 63'402 25'038 – 10'038 15'000 0 0 0 0 0 15'000 83'677 – 71'812 11'865 2'743 97 0 0 – 6'047 8'658 274'771 – 180'473 94'298 3'026 97 0 0 – 10'362 87'060 195'643 196'534 37'217 36'055 *Ausschliesslich Lizenz- und Softwarekosten. Die Abschreibungen erfolgen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien über die Nutzungsdauer. Es bestehen keine stillen Reserven. In 2015 erfolgte eine einmalige Wertminderung auf immaterielle Anlagewerte in Höhe von CHF 3.1 Mio. LLB-Geschäftsbericht 2015 210 Anmerkungen zur Bilanz 7 Verpfändete oder abgetretene Vermögensgegenstände sowie Vermögensgegenstände unter Eigentumsvorbehalt in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 33'979 37'018 0 0 Im Rahmen von Securities Lending ausgeliehene oder von Securities Borrowing als Sicherheiten gelieferte sowie von Reverse-Repurchase-Geschäften transferierte Wertpapiere im eigenen Besitz 9'699 5'397 davon, bei denen das Recht zur Weiterveräusserung oder Verpfändung uneingeschränkt eingeräumt wurde 9'699 5'397 1'143'165 2'105'637 18'772 14'246 Ohne Darlehensgeschäfte und Pensionsgeschäfte mit Wertpapieren Buchwert der verpfändeten und abgetretenen (sicherungsübereigneten) Vermögensgegenstände Effektive Verpflichtungen Darlehensgeschäfte und Pensionsgeschäfte mit Wertpapieren Im Rahmen von Securities Lending als Sicherheiten erhaltene oder von Securities Borrowing geborgte sowie von Reverse-Repurchase-Geschäften erhaltene Wertpapiere, bei denen das Recht zur Weiterveräusserung oder Weiterverpfändung uneingeschränkt eingeräumt wurde davon weiterverpfändete oder weiterverkaufte Wertpapiere 8 Verpflichtungen gegenüber eigenen Vorsorgeeinrichtungen in Tausend CHF Kontokorrent, Call- und Festgelder 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 1 3 – 59.9 Spareinlagen 7'661 5'443 40.7 Total 7'662 5'446 40.7 9 Wertberichtigungen und Rückstellungen / Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken in Tausend CHF Stand 31. 12. 2014 Zweck- konforme Verwen- dungen Wieder- eingänge, überfällige Zinsen, Währungs- differenzen Neu- bildungen zulasten Erfolgs- rechnung Auf- lösungen zugunsten Erfolgs- rechnung Stand 31. 12. 2015 56'736 – 6'947 3'178 9'566 – 3'112 59'420 233 0 0 68 – 271 29 7'372 – 6'095 0 949 – 1'277 949 Wertberichtigungen für Ausfallrisiken Einzelwertberichtigungen Pauschalierte Einzelwertberichtigungen (inkl. solche für Länderrisiken) Rückstellungen für Steuern und latente Steuern Übrige Rückstellungen Total Wertberichtigungen und Rückstellungen Abzüglich Wertberichtigungen Total Rückstellungen gemäss Bilanz Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken LLB-Geschäftsbericht 2015 3'720 – 1'654 0 0 – 389 1'677 68'060 – 14'696 3'178 10'583 – 5'050 62'075 – 56'968 – 59'449 11'092 2'626 340'000 – 30'000 310'000 211 Anmerkungen zur Bilanz 10 Gezeichnetes Kapital und bedeutende Kapitaleigner und stimmrechtsgebundene Gruppen von Kapitaleignern 31. 12. 2015 in Tausend CHF Gesamt- nominalwert Stückzahl 31. 12. 2014 Dividenden- berechtigtes Kapital Gesamt- nominalwert Stückzahl Dividenden- berechtigtes Kapital Aktienkapital 154'000 30'800'000 144'109 154'000 30'800'000 144'109 Total Gesellschaftskapital 154'000 30'800'000 144'109 154'000 30'800'000 144'109 Es besteht weder genehmigtes noch bedingtes Kapital. 31. 12. 2015 in Tausend CHF Mit Stimmrecht: Land Liechtenstein 31. 12. 2014 Nominal Anteil in % Nominal Anteil in % 88'500 57.5 88'500 57.5 11 Nachweis des Eigenkapitals in Tausend CHF 2015 Einbezahltes gezeichnetes Kapital 154'000 Kapitalreserven 47'750 Gesetzliche Reserven 390'550 Reserven für eigene Aktien 79'079 Sonstige Reserven 615'451 Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken 340'000 Bilanzgewinn 80'331 Total Eigenkapital am 1. Januar (vor Gewinnverwendung) 1'707'161 Dividende und andere Ausschüttungen aus dem Jahresgewinn des Vorjahres – 43'233 Jahresgewinn des Geschäftsjahres 77'573 Auflösung von Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken – 30'000 Total Eigenkapital am 31. Dezember (vor Gewinnverwendung) 1'711'501 Davon: Einbezahltes gezeichnetes Kapital 154'000 Kapitalreserven 47'750 Gesetzliche Reserven 390'550 Reserven für eigene Aktien 70'919 Sonstige Reserven 653'611 Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken 310'000 Bilanzgewinn 84'672 LLB-Geschäftsbericht 2015 212 Anmerkungen zur Bilanz 12 Fälligkeitsstruktur der Aktiven sowie der Verbindlichkeiten und Rückstellungen in Tausend CHF Auf Sicht Kündbar Fällig innert 3 Monaten Fällig nach 3 bis zu 12 Monaten Fällig nach 12 Monaten bis zu 5 Jahren Fällig nach 5 Jahren Immo- bilisiert Total Aktiven Flüssige Mittel Forderungen gegenüber Banken 1'902'301 0 0 0 0 0 0 1'902'301 566'926 0 2'513'462 1'275'230 257'217 24'835 0 4'637'670 Forderungen gegenüber Kunden 42'279 379'556 1'017'606 978'246 2'561'716 901'315 0 5'880'718 davon Hypothekarforderungen 39'409 189'499 229'068 545'176 2'539'404 835'305 0 4'377'861 Handelsbestände in Wertpapieren und Edelmetallen 8'742 0 0 0 0 0 0 8'742 978'908 0 0 0 0 0 0 978'908 Wertpapier- und Edelmetallbestände des Umlaufvermögens (ohne Handelsbestände) Wertpapier- und Edelmetallbestände des Anlagevermögens 16'628 281'813 0 0 0 0 0 298'441 237'786 0 56'255 23'873 51'317 59'138 88'078 516'447 31. 12. 2015 3'753'570 661'369 3'587'323 2'277'349 2'870'250 985'288 88'078 14'223'230 31. 12. 2014 2'915'830 763'041 4'941'909 2'138'283 2'704'841 904'493 83'818 14'452'215 Übrige Aktiven Total Aktiven Verbindlichkeiten und Rückstellungen Verbindlichkeiten gegenüber Banken 685'102 0 205'699 53'918 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 7'773'546 2'821'555 54'095 62'745 19'647 252'451 3'011 2'747'768 19'876 25'100 19'647 252'451 0 3'067'853 7'770'535 73'787 34'219 37'645 0 0 0 7'916'186 davon Spareinlagen davon sonstige Verbindlichkeiten 0 944'719 0 10'984'038 Verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 18'927 72'131 216'951 26'853 0 334'862 davon Kassenobligationen 0 0 18'927 72'131 216'951 26'853 0 334'862 Rückstellungen (ohne Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken) 0 0 0 0 2'626 0 0 2'626 64'573 0 48'165 16'046 54'397 62'303 0 245'484 31. 12. 2015 8'523'221 2'821'555 326'886 204'840 293'621 341'607 0 12'511'729 31. 12. 2014 8'656'900 3'261'607 302'768 209'207 235'281 79'290 0 12'745'054 Übrige Verbindlichkeiten Total Verbindlichkeiten und Rückstellungen Schuldverschreibungen und andere fest­ verzinsliche Wertpapiere, die im folgenden Geschäftsjahr fällig werden LLB-Geschäftsbericht 2015 178'763 213 Anmerkungen zur Bilanz 13 Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen und Personen a Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen und verbundenen Unternehmen in Tausend CHF Forderungen gegenüber Beteiligungen Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 92'310 54'387 69.7 0 0 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 657'878 742'005 – 11.3 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 808'440 803'550 0.6 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 5'911 6'764 – 12.6 b Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber qualifiziert Beteiligten und verbundenen Unternehmen des Landes in Tausend CHF Forderungen gegenüber dem Land Liechtenstein 402'479 326'210 23.4 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen des Landes * Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Liechtenstein 54'019 49'094 10.0 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen des Landes * 18'194 12'411 46.6 + / – % *Verbundene Gesellschaften: Liechtensteinische Kraftwerke, Liechtensteinische Gasversorgung, LTN Liechtenstein TeleNet AG, Liechtensteinische Post AG, Liechtenstein Bus Anstalt und AHV-IV-FAK-Anstalt. Die erwähnten Forderungen und Verbindlichkeiten sind in den Bilanzpositionen Forderungen gegenüber Kunden und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden enthalten. c Organkredite in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 Mitglieder des Verwaltungsrates 2'874 3'135 – 8.3 Mitglieder der Geschäftsleitung 2'815 3'141 – 10.4 d Transaktionen mit nahestehenden Personen Mit nahestehenden Personen werden Transaktionen (wie Wertschriftengeschäfte, Zahlungsverkehr, Kreditgewährung und Entschädigungen auf Einlagen) zu Konditionen durchgeführt, wie sie für Dritte zur Anwendung gelangen. LLB-Geschäftsbericht 2015 214 Anmerkungen zur Bilanz 14 Bilanz nach In- und Ausland 31. 12. 2015 in Tausend CHF Inland 31. 12. 2014 Ausland Inland Ausland Aktiven Flüssige Mittel 1'902'301 0 1'000'097 0 Forderungen gegenüber Banken 2'751'308 1'886'362 2'305'367 3'747'064 Forderungen gegenüber Kunden (ohne Hypothekarforderungen) 1'026'254 476'603 1'031'349 388'318 Hypothekarforderungen 4'329'205 48'656 4'281'966 0 0 851'314 0 706'206 286'880 54'186 283'692 57'747 47 0 61 0 98'508 60'973 98'408 60'984 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen Immaterielle Anlagewerte 45'893 0 56'779 0 Sachanlagen 87'060 0 94'298 0 Eigene Aktien Sonstige Vermögensgegenstände Rechnungsabgrenzungsposten Total Aktiven 70'919 0 79'079 0 141'479 64'746 187'163 40'924 26'229 14'309 20'907 11'806 10'766'082 3'457'148 9'439'165 5'013'050 Passiven 314'919 629'800 274'195 554'521 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (ohne Spareinlagen) Verbindlichkeiten gegenüber Banken 5'103'209 2'812'977 5'203'814 2'942'333 Spareinlagen 369'103 2'719'591 348'261 2'850'886 Verbriefte Verbindlichkeiten 334'862 0 303'649 0 Sonstige Verbindlichkeiten 178'693 42'823 163'856 57'952 16'415 7'553 10'763 2'890 Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen 2'626 11'092 Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken 310'000 0 340'000 0 Gezeichnetes Kapital 154'000 0 154'000 0 Kapitalreserven Gesetzliche Reserven Reserven für eigene Aktien Gewinnvortrag Jahresgewinn Total Passiven 47'750 0 47'750 0 1'044'161 0 1'006'001 0 70'919 0 79'079 0 7'099 0 3'924 0 77'573 0 76'407 0 10'381'816 3'841'414 10'525'416 3'926'799 15 Aktiven nach Ländern beziehungsweise Ländergruppen 31. 12. 2015 in Tausend CHF Liechtenstein / Schweiz Europa (ohne Liechtenstein / Schweiz) Nordamerika Asien Übrige Total Aktiven LLB-Geschäftsbericht 2015 31. 12. 2014 Absolut Anteil in % Absolut Anteil in % 10'766'082 75.7 9'439'165 65.3 3'075'908 21.6 4'451'069 30.8 20'594 0.1 122'887 0.9 138'049 1.0 111'715 0.8 222'597 1.6 327'379 2.3 14'223'230 100.0 14'452'215 100.0 215 Anmerkungen zur Bilanz 16 Bilanz nach Währungen in Tausend CHF CHF EUR USD Diverse Total Aktiven Flüssige Mittel Forderungen gegenüber Banken Forderungen gegenüber Kunden (ohne Hypothekarforderungen) 1'889'894 11'281 545 581 1'902'301 729'544 1'734'130 1'687'985 486'011 4'637'670 770'249 195'416 502'573 34'619 1'502'857 4'374'600 3'261 0 0 4'377'861 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 487'816 133'854 229'644 0 851'314 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 299'426 31'018 10'622 0 341'066 Hypothekarforderungen Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen 47 0 0 0 47 159'481 0 0 0 159'481 Immaterielle Anlagewerte 45'893 0 0 0 45'893 Sachanlagen 87'060 0 0 0 87'060 Eigene Aktien Sonstige Vermögensgegenstände 70'919 0 0 0 70'919 201'512 3'174 225 1'313 206'225 Rechnungsabgrenzungsposten 27'157 5'055 7'887 439 40'538 Total bilanzwirksame Aktiven 9'143'597 2'117'190 2'439'481 522'962 14'223'230 Lieferansprüche aus Devisenkassa, Devisenterminund Devisenoptionsgeschäften Total Aktiven 2'854'718 2'110'396 2'478'498 771'123 8'214'735 11'998'315 4'227'586 4'917'979 1'294'085 22'437'965 Passiven 228'368 290'507 296'274 129'570 944'719 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (ohne Spareinlagen) Verbindlichkeiten gegenüber Banken 3'464'072 1'779'826 2'197'969 474'318 7'916'186 Spareinlagen 3'067'853 3'064'081 3'771 0 0 Verbriefte Verbindlichkeiten 321'186 13'676 0 0 334'862 Sonstige Verbindlichkeiten 195'741 15'694 5'275 4'806 221'516 16'028 3'176 4'596 169 23'969 2'626 0 0 0 2'626 Rückstellungen für allgemeine Bankrisiken 310'000 0 0 0 310'000 Gezeichnetes Kapital 154'000 0 0 0 154'000 47'750 0 0 0 47'750 1'044'161 0 0 0 1'044'161 70'919 Rechnungsabgrenzungsposten Rückstellungen Kapitalreserven Gesetzliche Reserven Reserven für eigene Aktien Gewinnvortrag Jahresgewinn Total bilanzwirksame Passiven Lieferverpflichtungen aus Devisenkassa, Devisenterminund Devisenoptionsgeschäften Total Passiven Nettoposition pro Währung 70'919 0 0 0 7'099 0 0 0 7'099 77'573 0 0 0 77'573 9'003'604 2'106'650 2'504'114 608'863 14'223'230 3'035'629 2'082'587 2'389'311 704'830 8'212'357 12'039'233 4'189'237 4'893'425 1'313'693 22'435'588 – 40'918 38'349 24'554 – 19'608 2'377 LLB-Geschäftsbericht 2015 216 Anmerkungen zur Bilanz 17 Sonstige Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Tausend CHF Edelmetallbestand Vorsteuern 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % 22'797 35'313 – 35.4 179 193 – 7.1 Positive Wiederbeschaffungswerte 87'021 101'717 – 14.4 Ausgleichskonto * 88'659 74'226 19.4 2'892 12'436 – 76.7 Abwicklungskonten Latente Steuerforderung 4'676 4'202 11.3 206'225 228'087 – 9.6 Passive Kassenobligationen 0 96 – 100.0 Nicht eingelöste Coupons 0 8 – 100.0 Total sonstige Vermögensgegenstände Abgabekonten Negative Wiederbeschaffungswerte 15'239 8'243 84.9 153'085 161'316 – 5.1 – 23.8 Kreditoren 15'039 19'738 Ausgleichskonto * 26'514 17'834 48.7 Abwicklungskonten 11'639 14'573 – 20.1 Übrige Verbindlichkeiten Total sonstige Verbindlichkeiten *Die Wiederbeschaffungswerte werden brutto ausgewiesen. LLB-Geschäftsbericht 2015 0 0 221'516 221'808 – 0.1 217 Anmerkungen zu den Ausserbilanzgeschäften Anmerkungen zu den Ausserbilanzgeschäften 18 Eventualverbindlichkeiten in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % Kreditsicherungsgarantien und Ähnliches 21'952 26'233 – 16.3 Gewährleistungsgarantien und Ähnliches 5'489 8'387 – 34.6 0 21'505 – 100.0 Unwiderrufliche Verbindlichkeiten Übrige Eventualverpflichtungen Total Eventualverbindlichkeiten 5'141 5'685 – 9.6 32'582 61'810 – 47.3 19 Offene derivative Finanzinstrumente Handelsinstrumente Positive Wieder- Negative Wieder- beschaffungs- beschaffungs- werte werte in Tausend CHF «Hedging»-Instrumente Kontrakt- volumen Positive Wieder- Negative Wieder- beschaffungs- beschaffungs- werte werte Kontrakt- volumen Zinsinstrumente Swaps 847 844 43'482 25'667 93'987 1'870'790 61 186 51'137 0 0 0 Terminkontrakte 55'476 53'100 8'095'781 0 0 0 Optionen (OTC) 3'936 3'936 70'978 0 0 0 Terminkontrakte 17 15 972 0 0 0 Optionen (OTC) 0 0 0 0 0 0 1'017 1'017 140'209 0 0 0 0 0 0 0 0 0 31. 12. 2015 61'353 59'098 8'402'559 25'667 93'987 1'870'790 31. 12. 2014 85'682 84'202 7'611'681 16'035 77'113 1'534'790 Termingeschäfte Devisen Edelmetalle Beteiligungstitel / Indizes Optionen (OTC) Waren Terminkontrakte Total vor Berücksichtigung der Nettingverträge Die Liechtensteinische Landesbank AG verfügt über keine Nettingverträge. 20 Treuhandgeschäfte in Tausend CHF 31. 12. 2015 31. 12. 2014 + / – % Treuhandanlagen bei Drittbanken 101'038 195'762 – 48.4 Total Treuhandgeschäfte 101'038 195'762 – 48.4 LLB-Geschäftsbericht 2015 218 Anmerkungen zur Erfolgsrechnung Anmerkungen zur Erfolgsrechnung 21 Erfolg aus dem Handelsgeschäft in Tausend CHF 2015 2014 Devisen 34'252 26'665 + / – % 28.5 Valuten 315 1'130 – 72.1 Edelmetalle 858 933 – 8.0 Wertschriften 178 6'470 – 97.3 35'603 35'197 1.2 Total Erfolg aus dem Handelsgeschäft 22 Personalaufwand in Tausend CHF 2015 2014 + / – % Löhne und Gehälter – 63'631 – 67'775 – 6.1 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – 13'920 – 12'920 7.7 – 9'248 – 9'373 – 1.3 – 2'706 – 3'074 – 12.0 – 80'257 – 83'769 – 4.2 davon für Altersversorgung Übriger Personalaufwand Total Personalaufwand Die Bezüge des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung sind in der konsolidierten Jahresrechnung offengelegt. 23 Sachaufwand in Tausend CHF Raumaufwand 2015 2014 + / – % – 3'108 – 3'645 – 14.7 Aufwand für EDV, Maschinen, Mobiliar, Fahrzeuge und übrige Einrichtungen – 12'240 – 13'048 – 6.2 Übriger Geschäftsaufwand – 22'617 – 24'136 – 6.3 Total Sachaufwand – 37'965 – 40'829 – 7.0 + / – % 24 Anderer ordentlicher Aufwand in Tausend CHF Debitorenverluste Operationelle Risiken 2015 2014 – 33'495 – 13'286 152.1 0 – 1'620 – 100.0 Übriger anderer ordentlicher Aufwand – 1'174 – 2'153 – 45.5 Total anderer ordentlicher Aufwand – 34'668 – 17'059 103.2 LLB-Geschäftsbericht 2015 219 Risikomanagement Risikomanagement Allgemeines Operationelle und rechtliche Risiken Die Risikopolitik der LLB AG orientiert sich rechtlich und operativ am liechtensteinischen Banken­gesetz, an den dazugehörenden Verordnungen, den Grundsätzen des Basler Ausschusses für Banken­auf­sicht sowie an den geschäftsinternen Statuten und der Geschäftsordnung. Der Verwaltungsrat trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement und überwacht die Risikosituation der Bank so­wie die Umsetzung der Risikopolitik. Der Geschäftsleitung obliegt die Gesamt­ri­siko­steuerung. Die Aufgaben des Risikomanagements werden durch die Geschäftsleitung sowie einzelne spezialisierte Committees ausgeführt. Das unabhängige Group Risk Management überwacht die Ein­haltung der erlas­senen Vorschriften. Die operationellen und rechtlichen Risiken werden mittels interner Reglemente und Weisungen zur Orga­nisation und Kontrolle beschränkt. Das Operational Risk Committee unter­­stützt dabei die Ge­schäfts­leitung. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird regelmässig durch die Abteilungen Group Regulatory Compliance, Group Operational Risk / IKS und durch Group Internal Audit geprüft. Zur Begrenzung und Bewirtschaftung der Rechts­risi­ken werden fallweise externe Rechtsberater beigezogen. Marktrisiken Aufgrund der Geschäftstätigkeit ist die LLB AG hauptsächlich Zins­ änderungs-, Aktienkurs- und Wäh­rungsrisiken ausgesetzt. Für die Steuerung der Risiken aus Handelsaktivitäten ist das Group Risk Management Committee und für die Steuerung von Zinsänderungsrisiken das Asset & Liability Committee verantwortlich. Diese Gremien begrenzen die Risikopositionen mittels Volumen- und Sensitivitäts­ vor­gaben. Regelmässig werden die kumulierten Risiken analysiert und Simulationen von Worst-Case-Szenarien durchgeführt. Liquiditätsrisiken Die Liquiditätsrisiken werden auf Basis der bankengesetzlichen Vorgaben überwacht und ge­steuert. Geschäftspolitik beim Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken im Bilanzstrukturmanagement werden Zinsswaps abgeschlossen. Darüber hinaus werden derivative Finanz­in­stru­mente hauptsächlich im Rahmen des Kundengeschäfts eingesetzt. Dabei wird sowohl mit standardisierten als auch mit OTC-Derivaten auf Rechnung der Kunden gehandelt. Ausfallrisiken Die Ausleihungen werden primär im Interbankengeschäft, im Privatund Firmenkundengeschäft (hauptsächlich in gedeckter Form) sowie im Geschäft mit öffentlich-rechtlichen Körperschaften getätigt. Das Kredit­risikomanagement wird durch das Group Credit Risk Committee ausgeführt. Die Ausleihungs­politik ist konservativ. Kreditbewilligungen erfolgen im Rahmen der Kompetenzordnung und der internen Richtlinien. Zur risikogerechten Kalkulation der Konditionen wird ein internes Ratingverfahren an­gewendet. Länderrisiken werden aufgrund der Bonität des jeweiligen Landes anhand eines Limitensystems begrenzt. Die Schätzung von Immobilien ist in internen Weisungen verbindlich geregelt. Der als Ausgangs­punkt für die Belehnung dienende «Verkehrswert» wird wie folgt ermittelt: ◆◆ selbst bewohnte Objekte: Realwert; ◆◆ Renditeobjekte: Ertrags- und Realwert, abhängig von Objekt und Verhältnis Ertrags- zu Realwert; ◆◆ selbst genutzte Gewerbe- oder Industrieobjekte: im Markt erziel­ barer Ertrags- und Realwert, abhängig von Objekt und Verhältnis Ertrags- zu Realwert; ◆◆ Bauland: intern festgelegte Schätzpreise unter Berücksichtigung der zukünftigen Nutzung. LLB-Geschäftsbericht 2015 220 Standorte und Adressen Standorte und Adressen Hauptsitz Gruppengesellschaften Liechtensteinische Landesbank AG Städtle 44 · Postfach 384 · 9490 Vaduz · Liechtenstein Telefon + 423 236 88 11 · Fax + 423 236 88 22 Internet www.llb.li · E-Mail [email protected] Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG Wipplingerstrasse 35 · 1010 Wien · Österreich Telefon + 43 1 533 73 83-0 · Fax + 43 1 533 73 83-22 Internet www.llb.at · E-Mail [email protected] Geschäftsstellen Balzers Höfle 5 · 9496 Balzers · Liechtenstein Telefon + 423 388 22 11 · Fax + 423 388 22 22 Eschen Essanestrasse 87 · 9492 Eschen · Liechtenstein Telefon + 423 377 55 11 · Fax + 423 377 55 22 Bank Linth LLB AG Zürcherstrasse 3 · Postfach 168 · 8730 Uznach · Schweiz Telefon + 41 844 11 44 11 · Fax + 41 844 11 44 12 Internet www.banklinth.ch · E-Mail [email protected] LLB Asset Management AG Städtle 7 · Postfach 201 · 9490 Vaduz · Liechtenstein Telefon + 423 236 95 00 · Fax + 423 236 95 06 Internet www.llb.li/assetmanagement E-Mail [email protected] LLB Fund Services AG Äulestrasse 80 · Postfach 1238 · 9490 Vaduz · Liechtenstein Telefon + 423 236 94 00 · Fax + 423 236 94 06 Internet www.llb.li/fundservices · E-Mail [email protected] Swiss Climate Klimaneutral gedruckt SC2016030404 • www.swissclimate.ch Impressum Herausgeber: Liechtensteinische Landesbank AG, 9490 Vaduz, Liechtenstein · Konzept und Gestaltung: Eclat AG, 8045 Zürich, Schweiz · Druck: BVD Druck + Verlag AG, 9494 Schaan, Liechtenstein · Fotos: Verwaltungsrat und Gruppenleitung, Roland Korner, close up AG, 9495 Triesen, Liechtenstein · Architekturaufnahmen, Alexander Sauer, Scanderbeg Sauer Photography, 8006 Zürich, Schweiz · Beratung: GRI-Nachhaltigkeitsreporting, Sustainserv, 8002 Zürich / Boston MA 02109, Schweiz / USA · Parkour und Freerunning, Joel Eggimann, 5032 Aarau Rohr, Schweiz · Papier: Gedruckt auf Lessebo 1.3 Rough White Aufwärtsbewegung 1925 04.16 Vorwärtsbewegung