Infektiologie

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Infektiologie
Empfohlene Literatur
„Infektionskrankheiten“ Thieme
19.10. Frosch Schmidt
Bakterielle Pneumonie
Pneumonie: Entzündliche Erkrankung des
Lungenparenchyms
Ursache: Bakterien, Viren, Pilze
Einteilung
– Ambulant erworbene Pneumonie
(community acquired pneumonia, CAP)
– Nosokomiale Pneumonie
– Pneumonie bei Immunsupprimierten
CAP Krankenhausaufnahmen in Deutschland
~250k/Jahr
vgl art hypertonie 185k, Schlaganfall 160k,
Myokardinfarkt 130k
Häufigster Erreger Ursache CAP ->
streptococcus pneumoniae (40%)
(10% influenza, 10% Mycoplasma pneumoniae,
6% Legionella sp 5% Hämophilus influenzae...)
Risikofaktoren
Alter (70% der verstorbenen Patienten älter 70J)
bei 60-80% Komorbidität
Grunderkrankungen:
– obstruktive atemwegserkrankungen, rauchen
– chron. Leber- u. Nierenerkrankungen
– diabetes mellitus
– mangelernährung
–
–
–
–
alkoholmissbrauch
neurol. Erkrankungen
splenektomie (pneumokokken-infektion)
(immunsuppression)
CURB-Index
– C – Bewusstseinseintrübung (Confusion)
– U – Harnstoff-N >7mmol/l (Urea)
– R – Atemfrequenz > 30/min (respiratory rate)
– B – Blutdruck (<90/60)
je ein Punkt pro Kriterium -> der reicht für stat.
Aufnahme
Prognosefaktoren
sehr schlecht: ineffektive initiale Antibiose
(noch wesentlich schlechter als inadäquate
initiale Antibiose)
Sepsis natürlich am schlimmsten
Komplikationen
Antibiotika bei kalkulierter therapie bei
hospitalisierten patienten für geeignet?
Makrolid+ cephalosporin, vancomycin evtl
einschließen
Resistenz von Pneumokokken gegen Penicillin
5% steigend und Erythromycin (Makrolid) 28%
stark steigend
-> in kombination makrolid sinnvoll, aber nicht
mehr mono
Initial-Antibiotikatherapie der aCAP (a
ambulant s schwer/intensivstation)
orale Antibiotika für 7-10 Tage
bei Patienten ohne Risiko: Amoxicillin
bei Patienten mit Risiko:
Amoxicillin/Clavulansäure oder Sultamicillin;
alternativ:
Levo/Moxifloxacin
Initial-Antibiotikatherapie der hCAP ( h
hospitalisiert)
alles i.v. Für 7-10 Tage
Amoxicillin / Clavulansäure
Ampicillin / Sulbactam
Cefuroxim, Ceftriaxon, Cefotaxim + Makrolid
(Roxithromycin, Clarithromycin) oral
alternativ: Fluorchinolone i.v. - sehr teuer,
Kombination sicherer
Therapiebeginn ohne Erregernachweis,
therapieerfolg 48 Std beobachten
erfolgreich?
– ja
-> Fortsetzen
– nein
-> kalkulierter
antibiotikawechsel? / oder erregernachweis?
-> adäquate antibiose
Wenn nach 48 Std Antibiose keine klinische
Besserung eintritt, ist das ein Therapieversagen
– progrediente Pneumonie
– persistierende Pneumonie
bei 10-25% aller Patienten mit hCAP kommt es
zum Therapieversagen
Immer zu bedenken ist
– ob die Diagnose „Pneumonie“ zutreffend war
– ob es sich um blalabalba handelt
– ...
Fall
Anamnese
– 66-jähriger Mann
– arterielle Hypertonie seit 25 Jahren
– diabetes mellitus seit 25 Jahren
– Hypercholesterinämie seit über 10 Jahren
– absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern seit
1 Jahr
– mehrfach TIA's in den letzten 2 Jahren
– chronische Niereninsuffizienz III° seit 1 Jahr
Aktuelle Beschwerden
– zunehmende Luftnot, jetzt auch in Ruhe
– kann nicht mehr flach liegen
– unstillbarer Husten ohne viel Auswurf
– Frösteln
körperliche Untersuchung
– Atemfrequenz 26/min
– geringe Thoraxexkursion re
– abgeschwächtiges Atemgeräusch re basal
– kleinblasige Rasselgeräusche re laterobasal
– abs Arrhythmie mit Pulsdefizit (HF
~130/min
– RR 114/70 mmHg
Labor
– Serumchemie: Na 130, krea 1,5; harnstoff 12,
CRP 17,4 mg/dl
– BB: Leukos 18,3k, 82% leukos
– co²
Röntgenbild:
Thorax im liegen
re basale Verschattung bis zum Oberlappen, li
frei
krankenhaus
Diagnose
Pleuropneumonie
CURB-index hier: 1
das ist eigentlich viel zu niedrig und spricht
nicht für den index
Risiko-Stratifizierung
weitere Risiken:
– Herzinsuffizienz
– respiratorische Insuffizienz
– Pleuraerguss
körperliche untersuchung
schwerste dyspnoe, tachypnoe 41/min, periph.
Zyanose, temp 38,6°C, puls 115/min, RR
130/80, mittelblasige Rasselgeräusche bds über
Mittel- u Unterfeldern re> li
Röntgen: beidseits basale verschattung
labor: leukozyten 11,4k, erys 4,4mio, hb 14,2 ,
hk 41%, crp 40,4 got 41, gpt 34 , blutzcuker 260
po2 64mmhg, pco2 33mmhg
Therapie: Cefuroxim i.v.
Initial-Therapie der CAP
1. Krankenhausaufnahme ja/nein
2. Antibiotika oral / iv
3. Therapie der grunderkrankungen
4. Therapie der Komplikationen
wie schätzen sie das risiko diese patienten ein,
einen schweren/tödlichen Verlauf der
Penumonie zu erleiden?
Maximales Risiko bei akuter Lebensgefahr, d.h.
SCAP
Fall 2
männl patient, 39 jahre, adipöser ez
30.7. krankheitsgefühl, gliederschmerzen, etwas
produktiver husten, steigendes fieber
1.8. vorstellung hausarzt, verordnung eines
oralen antibiotikums
3.8. weitere verschlechterung des az,
zunehmende dyspnoe, aufnahme in peripheres
Zunehmende respiratorische verschlechterung,
5.8. verlegung nach würzburg
welche therapeutischen konsequenzen ziehen
sie aus den befunden und dem klinischen
verlauf?
Makrolid sofort dazugeben
welche mikrobiologisch-diagnostischen
maßnahmen halten sie für das weitere
therapeutische vorgehen für besonders geeignet?
Bakteriologische Untersuchung von
Atemwegssekreten, Blutkulturen, PCR zum
Nachweis von Mycoplasmen und Legionellen
Serologie (AK-Nachweis gegen Legionellen,
Mycoplasmen, Chlamydien) bringt erstmal nix,
da sie erst nach Wochen positiv wird!
Ergebnisse der mikrobiologischen
Untersuchung
Serologie keine Ak
Blutkultur: negativ
Kultur (BAL) : nach 3 tagen steril
PCR (BAL): positiver Legionellen-DNANachweis
Kultur (BAL): nach 7 Tagen Wachstum von
Legionella pneumophila Serogruppe I
Welches sind die Infektionswege bei einer
Legionellose?
Aerosole aus Klimaanlagen und Duschen
niemals Mensch-zu-Mensch-Übertragung! Also
keine Isolation nötig!!
Influenza und invasive Pneumokokken –
Erkrankungen sind die häufigsten durch
präventive Impfung vermeidbaren
Todesursachen in Deutschland!
Neue STIKO-Empfehlungen:
Pneumokokken: Kinder 4x, aber auch über
60jährige !
Impstoff aus gereinigten Kapselpolysacchariden,
Auffrischung alle 5-6 Jahre empfohlen
ebenso bei über 60jährigen Influenza jährlich
natürlich
26.10.
Tuberkulose
vermehrtes Auftreten resistenter und
multiresistenter Tuberkulose-Bakterien!!!
typ klin Zeichen einer Tbc:
– subfebrile Temperaturen
– Schweißneigung
– Müdigkeit
– Leistungsknick
Untersuchungen die am sichersten zur Diagnose
der Tbc führen:
– Rö-Thorax
– BSG, BB
– mikrobiologische Untersuchung (Sputum)
– Tuberkulin-Hauttest
Immungesunde Erwachsene werden sehr selten
anch einer Infektion erkranken (=primäre Tbc)
(2-4%)
Mit Immunschwächen steigt die
Erkrankungswahrscheinlichkeit
– Alkoholimus
– HIV-Infektion (v.a. Afrika)
– Silikose (Fremdkörpergranulome)
– Schwangerschaft (Problem medikamentöse
Therapie => Fötus-Schädigung)
– Urämie
– Diabetes mell.
– Steroidtherapie
ausser Lungentuberkulose sind alle Formen
jedenfalls sehr selten
die typische Erwachsenen-Tuberkulose ist eine
Reaktivierung (postprimäre Tbc)
auch hier steigert eine Immunschwäche die
Erkrankungswahrscheinlichkeit
Tuberkulin-Hauttest
nach Mendel-Mantoux:
– 10 bis 100 E gereinigtes Alttuberkulin
streng i.c.
– Ablesen nach 48-72 h
– pos Reaktion: Schwellung > 4mm
primäre Tuberkulose
– Primärkomplex (lokales Granulom in der
Lunge) – i.d.R. Zufallsbefund beim Rö
– Hilusdrüsen-Tbc (Kinder haben das,
Erwachsene eher nicht)
– Kehlkopftuberkulose (das Ansteckendste
was einem passieren kann)
postprimäre Tuberkulose: Frühmanifestation
– Miliartuberkulose (Lymphknoteneinbruch in
Blutbahn => hämatogene Streuung in jedes
Organ)
– Meningitis tbc (verläuft wie chron.
Meningitis, Narbenbildung =>folgeschäden)
– Pleuritis exsudativa tbc (Pleuritis unklarer
Ursache , idR jüngere Patienten)
postprimäre Tuberkulose: Spätmanifestation
– kavernöse Tbc (käs. P. Mit anschluss an
Bronchialsystem, Abhustung => sehr
ansteckend)
– käsige Pneumonie
– Tuberkulom (abgekapselt, mit
Narbengewebe umhüllt)
extrapulmonale Tuberkulose
– Lymphknoten-Tbc (42,2%)
– Urogenital-Tbc (29%)
– Knochen/Gelenkts-Tbc (10%)
– Meningitis Tbc (3,1%)
– ...
tuberkulozide Medikamente
weltweit dafür reserviert, seit Jahrzehnten kein
neues Präparat
– Isoniazid (INH) cave Polyneuropathie, Vit
B6-Substitution
– Rifampicim (RMP) cave Lebertoxisch
– Pyrazinamid (PZA) cave Harnsäureanstieg
(selten Gichtattacken)
– Ethambutol (EMB) cave reversible
Sehnervschädigung
– Streptomycin (SM) alt, dosisabhängig
Schädigung Hör-u GGW-System
2-4 müssen kombiniert werden.... gar nicht so
leicht...
neuere, nicht zugelassene aber gut
funktionierende Reservemedikamente:
– Ofloxacin
– Ciprofloxacin
– Rifabutin
– Clarithromycin, Roxithromycin
Standard-Therapie
– wenigstens 2 Monate INH+RMP+PZA
(+EMB)
– wenigstens 4 weitere Monate INH+RMP
Resistenzprobleme schon in ehemaligen GUSStaaten
Standard-Therapie bei Risikopatienten mit
Vorschädigungen oft unterbrochen und Dauer
entsprechend deutlich verlängert
Therapieerfolg
– bei optimaelm Therapieverlauf unter 3-4fach-Regime ist der Patient nach 4 Monaten
nicht mehr infektiös
– die Ausheilungsquote liegt bei 98%
Fall1: patient müde, abgeschlagen, leichtes
fieber, lungenrundherd li oberlappen, pos
tuberkulintest seit kindheit -> Tuberkulose ...
diagnostisches procedere ? Sputum ,evtl BAL
Dna-Nachweis positiv tbc mykobakterien
Konsequenzen? Trotz des ausstehenden
ergebnisses der kultur muss eine 4-fach kombi
verarbreicht werden
in diesem fall bestätigung durch kultur : tbc
Fall2: 68 vietnamesin, erschöpfung un
krankheitsgefühl, stark abgemagert, leber l
vergrößert, ascites, us-ödeme, lk-schwellungen
feinblasige rasselgeräusche bds basal, sättigung
schlecht temp 37,9, seit 1 jahr husten u
nachtschweiß; labor BB oB (leukos 8,8) leber
oB; CRP 191 mg/l
Verdachtsdiagnose Tuberkulose, wir machen
Bronchiallavage, säurefeste Stäbchen in der
Ziehl- Nehlsen-Färbung
Verlauf 2 t n Aufnahme: Entwicklung sept.
Schock (puls 120, RR 85/50, Temp 38,8
Exitus letalis 3. Tag
Obduktion: käsige Pneumonie ,
Miliartuberkulose mit Landouzy-Sepsis
Fall3: 31j männl dt patient, bis 14. lj in mexiko
gelebt (vater ingenieur)
ab 1986 progrediente visusminderung re, seit
1991 sensible ausfälle li, zunehmend ab 1995
hypakusis re, zunehmend
11/2000 liquor völlig oB, MRT Vd. Angiom
Tuberkulin-Hauttest negativ
8/01 Leptomeninx- & Hirnbiopsie
Meningoencephalitis, t-lymphozyten,
perivaskulär und leptomeningeal kein Blymphozyten, keine Makrophagen, keine
Granulozyten
9/01 Liquorpunktion: 6 Zellen / yl (95%
lymphos) eiweiß 54mg, glc 63/77, keine
oligoklonalen banden (autochthone
antikörperproduktion im liquor)
keine entzündungszeichen incl crp, bsg,
negativ: rheumaF, ANA, ENA, ANCA,
dsDNA
Infektionsdiagnostik: Serum & Liquor: negativ
(borrelien, lues, streptok-asl, hiv, adeno, coxs,
hsv, cm, vzv, ebv, vdrl, tpha, masern, röteln,
kultur und DNA bakterien und pilze, dna tbc
(kultur angelegt und nach 6 wo negativ
befundet)
Tuberkulin-Hauttest: negativ
verdachtsdiagnose: autoimmune encephalitis
therapie: kortison-hochdosisinduktion 20 mg/d
11/01 Notfall-Aufnahme
rasch progredienter Kopfschmerz, kognitive
Störungen, Wesenänderung, 40°C,
Nackensteife
Labor: oB, MRTBild: da ist was weißes drin
diffus, Liquorpunktion 123/148 Z (erhöht)
lymphogranulozytär, Eiweiß 268 mg/dl
(schrankenstörung ) liquorzucker/blutzucker
22/131; entzündungsparameter leukos auf
10G/L, crp 1,5, bks 12mm/h; diagnose
lymphogranulozytäre Meningitis (M.tb) , keine
eitrige wie eigentlich! Am 17.12. doch noch ein
einziger pos. kultureller nachweis mykobakt.
(mikroskopie und pcr immer neg)
pcr ist bei mykobakterien ausnahmsweise
schlecht sensitiv , aufgrund äußerst stabiler
wandbauweise der bakterien
=> mindestens 5 ml Liquor für
Mykobakterienkultur, für andere
Zusatzuntersuchungen noch extra
7/04 pyschomotorisch langsam, 16h tagesschlaf,
konzentration und aufmerksamkeit -- ;
multimodale apraxie, visus bds < 0,1 ,
schwerhörig, (leicht) behindernde hemiparese li
Vorgehen bei Kontakt
Sofort Tuberkulintest
– positiv -> Rö-Tx-Übersicht
– negativ -> ok
– positiv -> Tbc-Krankheit behandeln
– negativ -> nach 6 wochen wdh
– pos. Konversion ->Rö-Tx-Übersicht->s.o.
=> Don't panic, INH-Prophylaxe für 6
Monate, Ansteckungsquelle eruieren
– negativ ok
Impfung in Deutschland nicht, schützt auch nur
vor Miliartuberkulose, nicht vor bei uns häufiger
Lungen-Tbc
2.11.
–
Infektionen des
immunsupprimierten Patienten
–
Immunsuppression
– primär – sekundär
– angeborenes – erworbenes immunsystem
– zeitliche begrenzung
primäre immundefekte
selten ~1/100k:
– digeorge / catch22-t-zellen
– agammaglobulinämie-b-zellen
– chronische granulomatose-granulozyten
– komplementdefekte
sekundäre immundefekte
– infektionen
– malnutrition
– spenektomie
– schweres trauma
– HIV
– Neoplasien
– iatrogene immunsuppression
infektionen in der immunsuppression
– schwerer / atypischer Verlauf
z.B. Varizellen
beim Immunkompetenten : i.d.R. Harmlose
Infektion
bei Immunsupprimierten: lebensbedrohliche
Verläufe, generalisierte Infektion
– Reaktivierungen
Tuberkulose, Herpesviren, Toxoplasmose
– niedrigvirulente Erreger
Risiko multiresistenter Erreger (lange
Hospitalisierung)
Frage: der wichtigste laborparameter zur
einschätzung der immunsuppression bei einem
patineten unter zytostatischer therapie ist
Neutrophile granulozytenzahl
deswegen ausdruck
Neutropenie
<500/mm³ Granulozyten (schwer: <100/mm³,
Aplasie: überhaupt keine mehr)
erhöhtes Infektionsrisiko
– absolute neutrophilenzahl
– dauer neutropenie
– art der grunderkrankung
atypische präsentation
– fehlende entwicklung von eiter
– fehlen von infiltraten (radiol.)
– leitsymptom: fieber
Risiko:
bei <100 granulozyten: > 50% infektionen
deswegen <500 granulozyten => Prophylaxe
Infektionsprophylaxe in der Neutropenie
– Isolierung!
– Filterung der Atemluft
– „steriles“ Essen
– Antibiotische Prophylaxe!?
– Antimykotische Prophylaxe!?
– Virostatische Prophylaxe!?
Was sind die Ursachen für Fieber in der
Neutropenie bei Patienten nach SZT mit
breitspektrumantibiose??
pilze > nichtinfektiöse gründe > bakterien
Fieber in der Neutropenie
1. nachdenken (aber nur kurz)
2. fokussuche
3. mikrobiologische diagnostik (unverfälscht)
4. empirische therapie
MiBi-Diagnostik
– Blutkulturen
– Atemwegsmaterial
– Urin
Fokussuche
– körperliche Untersuchung
– bildgebung Lunge (RöTx, CT/MR)
– weitere Bildgebung
Therapie
– antibiotische therapie
– breitspektrumantibiose
– kombinationstherapie
– monotherapie (carbapenem o.ä.)
idR im Studienprotokoll festgelegt
– antimykotische therapie
– amphotericin B
– caspofungin
– voriconazol
– (fluconazol)
Infektiologische Situation: Pneumonie in der
Neutropenie
Erregerspektrum
bakterien (eigentlich nur hospitalkeime)
– s-aureus – MRSA
– Enterobacteriaceae
– Pseudomonas-multiresistente
– Mykobakterien
Pilze
– Aspergillus
– Zygomyceten
– Pneumocystis
– Cr. neoformans
Viren
– CMV
– HSV
– VZV
– RSV
– Adenoviren
Steckbrief: Aspergillus fumigatus
Exogene Übertragung durch Inhaltion der
Konidien (ubiquitäres vorkommen)
primäre manifestation in der Regel pulmonal,
sekundär disseminierung (ZNS!)
Erregernachweis => Therapie
eine antimykotische therapie sollte eingeleitet
werden bei patienten, die
nicht nach den eortc kriterien, die sind reine
Studienkriterien: nur nach Klinik
Diagnostischer Goldstandard: Bronchoskopie
BAL , geschützte Bürste (PBS), Transbronchiale
Biopsie
diagnose: BAL – kultur; mikroskopie, ;
histologie?
Serologie, pcr, radiologie, klin. Verdacht
Therapie: Voriconazol, Amphotericin
Diagnosekriterien der EORTC / MSG
sichere invasive Aspergillose
– histo- oder zytopathologisch hypphen +
gewebeschaden in biopsie (sichere invasive
mehtode)
– pos. kultur aus primär sterilem material +
klinischen / radiologischen anhalt für
infektion
die am besten geeignete probe für die
mikrobiologische untersuchung ist die BAL
Generell ist eine molekularbiologische
Diagnostik sensitiver als Mikroskopie,
schnell, beliebt
geschützte bürste eher gut für pathologen,
transbronchiale biopsie kann auch ma helfen
cave: universelle pcrs nur für primär steriles
material, also BAL und Stuhl nix gut
in wieviel prozent der fälle ergibt die BAL einen
wegweisenden befund? 40-60%
bei PCR immer Kontaminationsgefahr
Sensitivität bis 100%, 60-70%, ppV 35-45%
Antimykotische Therapie
Voriconazol Mittel der Wahl;
Amphotericin B, Caspofungin (auch als
Kombinationspartner,
Welche aussage zu CMV-Infektionen trifft nicht
zu : diagnose vor allem über PCR
Streckbrief: Cytomegalievirus (CMV)
Mittlere Durchseuchung in D 30-50%
Ausscheidung in Körperflüssigkeiten erfolgt bei
allen Infizierten intermiiterend
Erstinfektion in der Regel symptomlos (cave:
Primärinfektion bei schwangeren)
häufig asymptomatische Reaktivierungen
Reaktivierung bei Immunsuppression mit
massiver Symptomatik:
– Retinitis (v.a. Bei HIV +)
– Pneumonie
– Hepatitis
– Enterocolitis
– schwere generalisierte Infektionen
Therapie: Ganciclovir (NW Neutropenie) ,
Foscarnet (NW Nierenfunktion-) => auswahl
nach vorhandenen vorbeschwerden
Diagnose: Antigennachweis (pp65) im Blut mit
Immunfluoreszenz
Pulmonale Infektion bei ALL-Therapie
leitsymptome all erstmanifestation: >50%
knochenschmerzen
prognose im jugenalter, mehr als 80% 5a
rezidivfreies überleben
Frage: Bei der Pneumocystis carinii Pneumonie
Übertragung patient-Patient möglich, mortalität
~20% bei immunsuppression
Steckbrief: Pneumocystis jiroveci (carinii)
– Aerogene Übertragung
– von Mensch zu Mensch möglich
– keine Zoonose
– Umweltquellen???
– Primärmanifestation: Pneumonie
– praktisch keine Disseminierung
– Diagnostik
– mikroskopie und PCR
– Anzucht nicht möglich
– Therapie
– Cotrimoxazol
– Dapson
– Pentamidin
ausschlaggebender immundefekt für die
entstehung einer PcP ist T-Zell-Defekt
Immundefekt
Neutros: zytoablative chemo => aspergillus,
Fusarium, Zygomyceten, bakt. Infekte (s.
Aureus, Pseudomonas)
T-zellen: adis, solid organ Tx, lymphome => p.
Carinii, m. Tuberculosis, MOTT, c neoformans,
legionella, CMV, Candida
Antikörper/Komplement:
agammaglobulinämie, CLL, Komplementdefekte
=> Pneumokokken, Hämphilus, Meningokokken
Zusammenfassung
– Immunsupprimierte Patienten ahben ein
hohes infektionsrisiko
– => exposition minimieren
– die art der immunsuppression bestimmt
maßgeblich das erregerspektrum
– das klin. Bild von infektionen bei
immunsuppression kann atypisch sein
quantifizierung des risikos
– art der grunderkrankung
– neutropenie (dauer, ausmaß)
– lymphopenie /CD4-TC (GvHD, Corticoide,
Grunderkrankung, CMV-Infektion)
– organversagen/schaden (Mukositis, Leber,
Niere...)
– therapieverlauf:
– SZT: histoinkompatibilität, wenig SZ,
GvHD
– organ-tx: lange OP, viele transfusioenn,
abstoßung
–
–
–
–
–
–
Pulmonale Infektionen sind häufig
Keimnachweis muss erzwungen werden
die BAL ist der diagnostische Goldstandard
möglichst frühzeitige Therapie ist wichtig
richtige Therapie in richtiger dosierung
immunstatus soweit möglich verbessern
9.11. August. Stich
Fieber nach Tropenaufenthalt
7-8 Mio Deutsche jährlich in (sub)tropische
Gebiete – damit potentiell Tropenkrankheitsgefährdet
Eine Befragung zu Fernreisen gehört heute in die
komplette allgemeinärztliche und internistische
Anamneseerhebung!!
Spektrum medizinischer Probleme nach
Rückkehr
– Fieberhafte Erkrankungen
– Intestinale Erkrankungen
– Hauterkrankungen
– Allgemeinsymptome, Sonstiges
Malaria
Epidemiologie
de <1000/a
de 6 Tote
welt 500-600 Mio/a
welt 1-3 Mio tote
Übertragung durch Moskitos – Anopheles
Injektion 1zelliger Erreger in Blutbahn
Befal Leberzellen , dort ungeschlechtliche,
extrem effektive Vermehrung – aus 1
sporozoiten 10000e Merozoiten
Malaria erst nachweisbar wenn Erreger in ihre
Zielzelle – den Erythrozyten - kommen
ideal – da nach aussen keine Antigene
exprimiert werden
Zyklus 48h – aus 1 Zelle ~20
Tochterzellen/Merozoiten -> sofotige Infektion
weiterer Erys
–
–
Blutausstrich p. Falciparum
wir sehen die jungen Ringformen
parasitierte Erys haben Affinität zum
Gefäßrand - Katastrophe für kleine
Kapillaren – Blutfluss sistiert, Gewebsazidose
Ery kriebt Knobs – enthalten Klebstoffproteine
PfEMP-1 => bindet an 20+ endotheliae
Rezptorstrukturen
Management der Malaria
– Unterscheidung Erreger
– mehr zeit haben wir bei
– p. vivax
– p. ovale
– p. malariae
– aber 75% p. Falciparum
– unkomplizierte (pat kann noch schlucken,
ist aufnahmefähig...) oder komplizierte
malaria
– Medikamentenauswahl
– Chloroquin
– Problem >50% Resistenz => kann
man eigentlich vergessen
– Mefloquin (Lariam)
– schwere Nebenwirkungen
– Atovaquone + Proguanil (Malarone)
– vergleichbar gut verträglich
– einfaches Einnahmeschema
– mit Milch/Fett einnehmbar
– Latenz 24h bis Wirkungseintritt
– Artemether + Lumefantrin (Riamet)
–
Nachteil: komplizierteres
Einnahmeschema
Vorteil gute Verträglichkeit & Wirkung
Empfehlung Missio
Def Schwere Malaria
– schwere Anämie usw
– => parenterale Therapie
Lebensgefahr:
– bewusstseinseintrübung, zerebraler
krampfanfall
– resp. Insuffizienz, hypoxie
– azidose
– hypoglykämie
– hyperkaliämie
Therapie schwere Malaria
– Chinin (Extrakt der Chinarinde)
– reihe von NW
– Artemisin-Derivate (aus einem
Beifußgewächs)
– Artemether
– Artesunate
– kurze HWZ
– in kombi mit anderen Wirkstoffen
Zus: Therapie der schweren Malaria
1. rascher Beginn der antiparasitären Therapie
2. effektive Antipyrese (kein Aspirin)
Paracetamol, Metamizol, physikalische
Maßnahmen
3. Begleit-Antibiose (mit verläßlicher Wirkung
im gram-neg Bereich)
4. Flüssigkeitsbilanz
bei Malaria keine hochdosis-
flüssigkeitszufuhr -> durch verstopfte
Kapillaren Ödemneigung. Nach Möglichkeit
also oral Flüssigkeit (wenn Patient das noch
kann)
5. Mangement von Organkomplikationen
(Dialysieren, Beatmen ,...)
Diagnostik über
– Mikroskopie (Blutausstrich, dicker Tropfen)
– Schnelltest
– Seroogie akut nicht alleine ausreichend
Take me home
an einer Malaria-Infektion muss immer biem
Symptom Fieber nach Tropenaufenthalt
gedacht werden
im Verdachtsfall muss eine schnelle Diagnostik
erzwungen werden
Bestätigt sich der Verdacht, muss sofortiges
sachgerechtes Therapiemanagement erfolgen
– http://www.dtg.org
Dann ist Malaria ohne Folgeschäden heilbar!
Immer: Malaria-Diagnostik (Blutausstrich,
dicker Tropfen)
Fieber-Differenzierung
– Inkubationszeit der Erkrankung
– <1 Woche kurz
– u.a. fieberhafte Enteritis
– viraler Infekt
– 1 – 3 Wochen mittel
– Typhus
– Dengue
– VHF
Ricketsiosen
– >3 wochen lang
Reiseland Expositionsverhalten
Leitsymptome (neben Fieber)
–
–
–
Typhus
schweres, allgemein-septisches Krankheitsbild
Leukopenie, abs. Eosinopenie
Diagnose über Nachweis von S. Typhi in der
Blutkultur
– übertragung durch Wasser u Nahrungsmittel
– hohe Gefährdung bei Rucksack-Touristen in
Afrika und Südost-Asien
– Parenteral- oder Oral-Impfung vermitteln
nur teilweisen schutz
– über viele Tage stadium incrementi
langsamer Fieberanstieg mit Roseolen (rote
Stellen periumbilikal), Obstipation – in
dieser Phase Blutkultur positiv
– ein Leitsymptom: relative Bradykardie ( im
vgl zur Körpertemperatur)
– st. fastigii – fieber tagelang hoch kosntant
– st. decrementi – entfieberung über viele tage
Katayama Fieber
akute Schistosomiasis (bei erster
Auseinandersetzung mit Eiantigenen)
– 4-6 Wochen nach exposition – süßwasserkontakt in endem . Regionen
– akute Schistosomiasis
– „Typhöses“ Krankheitsbild
– Leitzellen im Blut: Eosinophilen
DD der Eosinophilie
1. Allergische Erkrankungen
2.
3.
4.
5.
atopische Erkranungen
Medikamente
Infektionskrankheiten
Parasiten
Pilze
HIV
...
hämatologische und neoplastische
Erkrankung
Kollagenosen
Hautaffektionen
Parasitäre Erkrankungen
Eosinophile greifen Dinger an, die viel größer
sind als sie selbst , machen extrazelluläre
Enzymverdauungsmaschine an
Protozoen machen keine Eosinophilie!!
Helminthen machen das
Eosinophilie v.a. Bei
Migrationsstadium
Gewebs Helminthen
Dengue Fieber
heftige Virusinfektion mit Hyperämie (vgl
Sonnenbrand), weiße Stellen durch Druck
bleiben lange auf Haut
v.a. In Küstennähe , Überträger Tiger Moskitos
(diese sind Kulturfolger, in Städten überall,
tagaktiv)
kurze Inkubationszeit, rascher Fieberanstieg
heftige Kopf- und gliederschmerzen, lkschwellungen, exanthem, oft 2ter Fieberanstieg
nach gut einer Woche – zweiter Gipfel Phase der
Komplikationen (hier Hämorrhagien bis Schock
und Kreislaufversagen – und das bekommen v.a.
die Kinder; Petechien usw )
Flaviviren, 4 Serotypen, man kanns 4x
bekommen
Therapie symptomatisch
• Antipyrese und Analgesie, wieder kein ASS
• Flüssigkeitssubstitution
Tropische Viruserkrankungen
– Grippale Gruppe +/- Exanthem
– Dengue
– Sandfliegen-Fieber
– und mehr
– Neurolog. Gruppe
– Japan Enzephalitis
– St Louis Enzephalitis
– FSME
– Tollwut
– Hämorrhagische Gruppe
– Dengue HF
– Gelbfieber
– CCHF
– Lassa-Fieber
– Ebola
– renales/pulmonales Syndrom
– Hanta-Fieber
– Arthritis
– Ross-River-Fieber
– viele viele mehr
Typische Inkubationszeiten
maximal 21 Tage
gleichzeitiges Bestehen hoher Fieber und
Ikterus spricht gegen eine virale Hepatitis
(viral: erst Fieber, Ikterus im Fieberdecrementi)
Leptospirose
Bild Eschar => Leitsymptom Rickettsiose
Leute die zu Fuß im Busch unterwegs waren ,
Zeckenbiss => schwarzes Ulcus mit gerötetem
Randwall => Therapie Doxycyclin ,
Ciprofloxacin
Überträger viele Arthropoden
Amöben-Leberabszess
– weltweit
– hämatogene Aussaat von Entamoeba
histolytica
– Inkubationszeit variabel
– intestinale Symptomatik nicht obligat
Diagnostik
– Leukozytose
– positive Amöbenserologie
– Lokalbefund
Therapie
– Metronidazol i.v.
– Darmlumensanierung (Paromycin)
Remittierendes Fieber
– Malaria (Hypnozoiten-Rückfall)
– Trypanosomiasis
– Leishmaniose
– Gewebs-Helminthen
– Rückfall-Fieber (Borellia recurrentis)
– Brucellose
– Tuberkulose
– HIV
Tuberkulose
– Mycobacterium tuberculosis säurefeste
Stäbchen
– weltweite Zunahme im Zus mit HIV
– Ausbreitung von MDR-Tb multiresistente
Stämme
HIV/AIDS
40 Mio aktuell
Haupttodesurasche im subsaharischen Afrika
typisches Klin Bild :
Primäre infketion – akutes hiv- syndrom
latenzperiode – cd4-zellen gehen runter
nach ~5 jahren aids-bezogene Krankheiten, dann
opportunistische infektionen, cd4 nahe null, tod
23.11. Frosch, Brederlau
Nosokomiale Infektionen
Definition nosokomialer Infektion
vor Eintritt ins Krankenhaus noch nicht
bestehende klinisch manifeste Infektion oder
noch nicht bestehender Nachweis pathogener
Keime in primär sterilen Körperhöhlen
(Auftreten 48h nach Aufnahme )
wichtige Gruppen nosokomialer Infektionen
– Bakteriämie / Sepsis
– Hanrwegsinfektionen
– Pneumonien
– post-op infektionen Wundgebiet
Begriff: device-assoziierte Infektionen (HWK,
ZVK, Beatmung)
Harnwegsinfektionen
Eintrittspforten
– Meatus urethrae (extraluminal)
– Verbindungsstelle Katheter – Sammelbeutel
(intraluminal)
– Auslaßventil (intraluminal)
saudoof auch: HWK anspülen ->
verschleppung bakterien ->
Pyelonephritisgefahr
Der beatmete Patient
(Immunstatus / Alter / Antibiose /
Magensonde)
Oropharyngeale Besiedlung <=> besiedlung
des Magens
Prävalenz ~8%, seit Jahrzehnten konstant
Frage: nosokomiale Infektionen nach Häufigkeit
HWI 42%> Pneumonie 21% > chirurgischer
wundinfekt 16%> Sepsis 8%
Fortentwicklung abhängig von Virulenz,
Keimzahl, Immunsysytem
Katheterinfektionen
Pathogenese:
– Kontamination vor der Insertion
– Hautkeime dringen in wunde ein
– Kontamination des katheter-Hub
– Kontamination der Infusion
– hämatogen -von entferntem Infektionsherd
Auswirkungen von nosokomialen Infektionen
– Verlängerung der Liegedauer bei HWI um 1d,
bei Sepsis um 1 Woche
– gesteigerte Mortalität
– Erhöhte Kosten
– direkt
– Medikation
– Behandlung
– Personal
– indirekt
– Einkommensverluste
– Kosten der Invalidität
Bei Pneumonien ca 3000 Euro direkte Kosten
über Aspiration => Pneumonie =>
Bakteriämie, Sepsis
E. coli 22% > enterokokken 15% > S.aureus
11%> koag neg. Staph 8%> P. Aeruginosa 8%
in welchen medizinischen fachgebieten ist die
prävalenz besonders hoch? Intensivpflege
(Prävalenz 17%)
Zunehmende Bedeutung nosokomialer
Infektionen
– durchschnittl. Patientenalter steigt
– Iatrogene Immunsuppressionen
– Invasive Verfahren
– Antibiotika-Selektionsdrcuk
– Konzentration schwerkranker Patienten im
Krankenhaus durch Verkürzung der
Liegedauer und Erhöhung des Anteils
ambulanter Eingriffe
Wichtigste Übertragungswege bei
nosokomialen Infektionen? Die Hände
Hände als Vektor
– No1 nosokomiale Infektionen
– Schulung Händedesinfektion wichtigste
Maßnahme zur Vermeidung nosokomialer
Infektionen
– Desinfektionsmittelverrauch meßbarer
Parameter zur Kontrolle
– Beachte: Compliance des ärztlichen
Personales geringer als die des
Pflegeperesonals
– Übertragung von Keimen von Sekreten,
Ausscheidungen, Nasenvorhof, Flächen
Bedeutung der Flächen: Überleben von
Staphylokokken auf unbelebten Oberflächen
(Tenizität) => Baumwolle 4-21d, Kunststoff 2290d
=> Flächendesinfektion nicht unterschätzen
Nosokomiale Infektionen bei Intensiv-Patienten
Pneumonie 35%, untere Atemwege 195, HWI
14%, Primäre Sepsis 13%, post-OP WI 8%,
andere 11%
Pneumonie – Leitsymptome
– Fieber
– Husten
– Auswurf
– Pleuraschmerzen
– (Verwirrtheit <- respiratorische Insuffizienz,
pulsoxy ranhängen oder BGA machen
vllt schon septischen Enzephalopathie)
=> schwierig bei beatmeten Intensivpatienten
Pneumonie – Definition (CDC)
– Infiltration im Röntgenbild (Problem
Zeitfaktor, dauert bis zu 2d)
– klingende RG's (geht nicht bei Beatmeten)
– purulentes Trachealsekret (das teilt einem das
Pflegeperesonal, das regelmäßig absaugt mit
– nachfragen bei Visite)
– Fieber – Hypothermie
– Leukozytose – Leukopenie (CRP, PCT)
– Mikrobiologischer Nachweis eines typischen
Pneumonieerregers (TS, BAL, BK – vor
Antibiotikabehandlung)
Risikofaktoren für Pneumonien bei intubiertem
Patienten
– Sinusitis maxillaris
– Miniaspiration (aus „Schmodder-Ecke“ über
Ballon/Cuff des Tubus)
– dorsobasale Minderbelüftung
Risikofaktor – respiratorsiche Insuffizienz
– fehlender Hustenstoß
– Muskelatrophie
– fehlender Atemantrieb
– Schmerz
– Reflux
– und so
– „das nicht sanierbare Abdomen“
mit Ceftriaxon / Gentamicin erfasste Mikroorganismen: Pneumokokken / Meningokokken
nicht: Pseudomonaden, Chlamydien, MRSA
welche kakulierte antibiotische Therapie
würden sie initiieren? (Beatmete Pneumonie
seit knapp 1 Woche) Meropenem / Linezolid
(gut Pseudomonas- wirksames Carbapenem /
reservemedikament gegen MRSA)
lokale Hygienestatistik
man muss wissen , mit was für keimen man es
auf Station zu tun hat!
(auf der ITS Anästhesiologie überwiegend SA,
dann noch Hämophilus und andere)
MRSA
Rate am UKW v.a. Auf intensivstation stetig
zunehmende
typischerweise erfolgt die Infektion von MRSA
über Hände von Ärzten oder Pflegepersonal
Maßnahmen, um Ausbruch MRSA unter
Kontrolle zu bringen (erste Fälle von Station X
verlegte Patienten):
Isolation der mit MRSA kolonisierten Patienten
und Isolation aller Neuaufnahmen von Station X
bis zum eindeutigen Nachweis einer MRSA
Kolonisation
KISS klinik infektion surveillance system an der
Charité
ZVK-assoziierte Sepsis
– Diagnose (CDC):
– Labor => befriedigend
pos. Blutkultur (vor antibiose
abgenommen ) und gleicher Befund am
ZVK (Spitze in Hygiene schicken)
– Klinisch => unbefriedigend
– Fieber oder Hypotonie oder Oligurie
und
– Blutkultur neg. oder nicht druchgeführt
und keine offensichtliche andere
Infektionsquelle und Arzt leitet
Therapie ein
Risikofaktoren:
– Hände medizin. Personal
– Hub Kolonisation
– Patientenfolra
– Kontamination bei Insertion
– hämatogene Aussaat
=> ordentlich Desinfizieren - Wischen-Sprühen-
Wischen – am besten mit ner farbigen,
Einwirkzeit beachten) und
Mundschutz/Haube/steriler Kittel
Prüfungswissen
– invasive Maßnahmen begünstigen
nosokomiale Infektionen
– nosokomiale infektionen kosten
menschenleben
– nosokomiale infektionen haben gravierende
ökonomische konsequenzen für den
krankenhausträger (DRG!)
– nosokomiale infektionen betreffen alle
bereiche der stationären versorgung
– vernachlässigung von hygienemaßnahmen ist
kein Kavaliersdelikt!
7.12.
–
Hepatitis
–
Welche Symptome sind bei Patienten mit
Hepatitis besonders häufig ?
Druck im Oberbauch , die Beschwerden sind
meistens uncharakteristisch
klinische Symptomatik
Bild: Sklerenikterus
aber: Oft uncharakteristisch!
Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Völlegefühl,
Inappetenz, Übelkeit, Flatulenz, Druckgefühl im
Oberbauch, ...
Akute Hepatitis – Leberentzündung
Differenzialdiagnose
– Virushepatitis A, B, C, D ,E
– Begletihepatitis bei zahlreichen
Viruserkrankungen (z.B. CMV, EBV)
– Autoimmunhepatitis
– Alkoholhepatitis
– medikamentös bedingte hepatitis
– Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
– vaskulär bedingte Erkrankungen
chronische Hepatitis
Hepatitis > 6 Monate
Differenzialdiagnose
– Virushepatitis B, C , D
– Autoimmunhepatitis
– Alkoholbedingter Leberschaden
– Medikamentös bedingter Leberschaden
– Fettleber unterschiedlicher Ursache
– Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
–
Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
primär biliäre Zirrhose (-> Cholestase)
primär sklerosierende Cholangitis
–
–
–
–
ABC der Virushepatitis
schöne Tabelle mit Inkubationszeit und so
akute Hepatitis machen alle
Chron. Hepatitis B 5-10%, C 60-80%, D 7095%
Impfung aktiv/Passiv A/A, B/B, D/D
Hepatitis A (Picornavirus)
Replikationszyklus: 1 großes protein wird
durch viral kodierte proteasen in die
endgültigen untereinheiten gespalten
wichtig: Lebertoxizität entsteht bei den HepViren erst durch die Immunantwort
Retroviruse (+Integration in Wirtszellgenom)
Hepadnaviruse (kein Integration)
HepB-Diagnostik
erster Marker: HbsAG
wenn Patient Anti-HBc hat ist er immun /
geimpft
anti-HBc IgM frühe immunantwort nach ~6
Wochen beginnend
HBV -Genomnachweis gibt's noch – auch
quantitativ zur Therapiekontrolle
–
–
–
–
Transfusionen 1:1mio
missbrauch i.v. Drogen „needle sharing“
sexuelle übertragung 0,6%/Jahr
Mutter-Kind-Übertragung
Berufsbedingte Exposition
iatrogene / nosokomiale Übertragung
Intranasaler Kokainkonsum „straw sharing“
„sporadisch“
HCV Struktur Flavivirus
– behülltes virales Partikel
– 50-80nm
HCV Replikationszyklus
rein uncoating replikation raus
extrahepatische Manifestationen HepC
– gemischte Kryoglobulinämie
– Glomerulonephritis
– Sjögren-Syndrom
– Porphyria Cutaea Tarda
HepE
bundesweit 70 Fälle/ Jahr
Diagnostik aber auch nicht so intensiv in diese
Richtung
Infektion schwangerer Frauen überproportional
häufig – dann problem fulminanter Hepatitis
HbeAg – zur Reaktivierungs-/
Rezidiverkennung
HepA
da häufig wo Hygiene schlecht
in De ständig rückläufig
die meisten Fälle nach Reise in Endemiegebiet
HCV Übertragungswege
HepB häufig v.a. In Afrika / Südostasien
HCC als wichtige Folgeerkrankung auch da
besonders häufig
Altersverteilung gemäß „Expositionsverhalten“:
erst zunehmend bis 40, dann wieder abnehmend
Hepatitis C- antikörper => stattgehabte HepCVirusinfektion
HepC-Virus-RNA im Plasma => aktive HepCVirusinfektion
hohe Dunkelziffer durch häufig asymptomatisch
verlaufende Infektion
Frage: Wie erklärt sich die relativ hohe Zahl an
HCV-Erstdiagnosen bei > 50jährigen?
Neuentdeckung von Altinfektionen
akute Virushepatitis – KLINIK
sehr variabel , von asymptomatisch über
prodromi – abgeschlagenheit ;appetitlosigkeit,
übelkeit, gelenkbeschwerden bis ikterus,
dunkelfärbung des Urins, Abneigung gegen fette
Speisen, Druckgefühl im Oberbauch
fulimnante Hepatitis, Leberzerfallskoma
Therapie
– Symptomatisch
– gelokcerte bettruhe, leichte kost, lactulose
– ausnahme: akute hepC (Therapie mit
interferon-alpha)
– bei fulminanter hepatitis:
– intensivmeidizinsche betreuung
– verlegung in hepatologisches zentrum
(möglichkeit der Lebertransplantation)
Epidemiologie in Deutschland :
chronische HepB: 300-500k!
Chronische HepC: 500-800k
zirrhotischer Umbau der Leber bei chronischer
HepC: Zerstörung der Leberzellen primär
durch Immunreaktion
Kompensation durch regenerative Proliferation
und Fibrosierung
Leberzirrhose
chronifizierungsrate: B 5-10%, C 60-80%
nach 20-30 Jahren 20-30% der Patienten
Leberzirrhose
davon 5% Leberzellkarzinom
schlecht ist viel Alkohol, Mann, >40J
chron. Virushepatitis B u C – Therapieziele
– Hemmung Virusreplikation
– Senkung der hepatischen
Entzündungsaktivität
(Transaminasen, Histologie)
– Besserung der Beschwerdesymptomatik
– Verhinderung von Leberzirrhose und
Leberzellkarzinom (Besserung von
Prognose und Lebenserwartung)
– Viruselimination (Ausschalten einer
Infektionsquelle)
Wer sollte behandelt werden=?
– potentielle Kandidaten sind alle pat mit
chron HepB/C
– eine Behandlung wird empfohlen für
Patienten mit Leberzirrhose-Risiko
Dies sind Pat. Mit : nachweisbarer
Virusreplikation , hepatischer
Entzündungsaktivität und Fibrose
Therapie chronische HepB
– Standard I: alpha-Interferon , 6 Monate
– Standard II:Lamivudin für Monate/Jahre
– neue Medikamente: Adefovir, Entecavir,
Tenofovir, Emtricitabine
bei Langzeitbehandlung mit Nukleosidanaloga
cave: Resistenzentwicklung!
Therapie HepC mit PegInterferon Alfa und
Ribavirin abhängig von Genotyp und
Ansprechen („Frühansprecher“)
Phänome virale Quasispezies: bei HepC genau
so wie bei HIV; wenn Immunsystem Aks
entwickelt setzt sich eine andere Quasispezies an
die Spitze der Viruslast, Nukleotidhomologie
von teilweise nur ~70%
Ribavirin: Wirkungsmechanismus unbek,
502705 Hypothesen , Indikationen: HCVInfektion; Lassa- Rift-Valley usw Viren
Zeithorizont für die Entwicklung eines HCVselektiven Wirkstoffs
Phase II (von III nach der Präklinischen
entwicklung)
=> mehrere antivirale Therapeutika sollten in
den nächsten 5-7 Jahren verfübar werden
SVR „sustained viral response“ keine HCV
Virämie bis 6 Monate nach Therapieende
=> auch keien 100% sicherheit
Hepatitis A,B,D sind impfpräventable
Erkrankungen v.a. Risikogruppen impfen wie
uns
14.12. Stich
Hauterkrankungen und
intestinale Erkrankungen
'
Intestinale Erkrankungen
Reisediarrhoe
häufigste reisemedizinische relevante Krankheit
erlebt ~ jeder 3te Reisende
Definition
> 3 ungeformte stühle pro tag und mindestens 1
der begleitsymptome (fieber , krämpfe,
stuhldrang, ....)
Inzidenz stark schwankend (Nilkreuzfahrer
haben fast alle eine)
überwiegend infektiologisches Problem (nicht
Gewürze / Nahrungsmittel u.a.)
Riesenerregerspektrum (Viren :
Rota/Entero/Calici...; Bakterien ETEC,
Campylobacter, Shigella...)
ETEC enterotoxische e coli (also toxinbildend)
toxinvermittelte Krankheit ähnlich Cholera
Klinik abzugrenzen von Reisediarrhoe
– Dysenterie (Blut +/- Fieber)
– chron. Diarrhoe (>14d)
– Erkrankungen mit Durchfall als
Begleitsymptom (insbes. Malaria, Aber auch
andere fieberhafte Allgemeinerkrankngen)
– akuter Schub einer chronisch entzündlichen
Darmerkrankung (M Crohn, Col. Ulzerosa)
Komplikationen
– Dehydrierung, Kreislaufkollaps, Schock
– septisch-toxische Verläufe (v.a.
Enterinvasive erreger wie Shigellen,
Salmonellen)
– Darmperforation, Ileus (cave Imodium:
häufig führt zu langdauernder einsatz zum
paralytischen Ileus)
– extraintestinale Komplikationen (z.B.
postinfektiöse reaktive Arthritis –
monarthritis, zellarm, steril – antigene
bestimmter bakterien (shigellen, ...)
kreuzreagieren mit antigenen der synovia)
+ konjuktivitis & Balanitis => ReiterSyndrom
– medikamenten-induzierte Komplikationen
(selektion => pseudomembranöse kolitis
u.a.)
– postinfektiöse laktose-intoleranz (durch
Zottenatrophie)
– persistierendes Reizdarmsyndrom
– Probleme bei Pat. Mit der Notwendigkeit
regelmäßiger Medikamenteneinnahme (z.B.
Antiepileptika, Antidiabetika,
Malariaprophylaxe, Kontrazeptiva...)
Therapie
1. Allgemeintherapie (einfach mal ins Bett,
viel Trinken)
2. Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution
3. Antibiotika
4. Motilitätshemmer
Problem Nahrungsaufnahme
Cook it, peel it, boil it or ... forget it!!
Giardia lamblia
Protozoon, Trophozoit auf Duodenumzotten &
oberem Dünndarm, provoziert Zottenatrophie
Therapie: Metronidazol (Clont ® , problem
schnelle Absorption im oberen dünndarm),
Paromomycin (Humatin ® nichtresorbierbares
Aminoglykosid – gute wirkung im gesamten
Darm)
gelegentlich chronisch persistierende Giardiasis
Medikamenten-Resistenz? Neuinfektion?
Infektionsquelle? Schlechte Compliance?
Immundefizienz?
Amöbiasis
Haupterreger: Entamoeba histolytica
Schleimig-blutige durchfälle
Eigentlich infektös: Zysten
kann gewebe auflösen damit darm ulzerieren
usw, oder auf blutweg in leber und da gewebe
auflösen => Amöbenleberabszess
Chirurgen fernhalten
Therapie: invasive formen Metronidazol,
Darmlumeninfektion: Paromomycin
Cryptosporidiosis
Cryptosporidium parvum
wichtig bei HIV-Patienten als Diarrhoe-Erreger
Intestinale Helminthen
Trematoden (Saugwürmer)
Zestoden (Bandwürmer
– Nematoden (Rundwürmer)
2 Milliarden Menschen haben Würmer an Bord
–
–
Bilharziose – Schistosomiasis
Blasenbilharziose: haematobium
Darmbilharziose: Mansoni, japonicum,
mekongii
das treueste Pärchen der Mikrobiologie
15 Jahre in Kopulation verbunden
Symptome
haematobium: Hämaturie
intestinale: blutige Diarrhoen, Eier
mikroskopierbar (mansoni: klassischer
Seitensporn)
Endstadium: portale Hypertension, Aszites
Therapie: Praziquantel (Biltricide) . Als
einmaldosis applizierbar – 6 Tabletten
Zestoden: Bandwürmer
Finnen – Larvenstadium in rohem Fleisch
Symptom: im Stuhl nudelartige Proglottiden
(Bandwurmendglieder)
Endwirt und Zwischenwirtumkehrung möglich –
Mensch kann auch Larven=Finnen in
Muskulatur und Gehirn tragen – Zystizerkose
häufiges Symptom dann Epilepsie
Phänomen nur beim Schweine- , nicht beim
Rinderbandwurm
Nematoden
häufigste Ursache des Ileus in Afrikanischen
ländern: Ascariden (Ascaris lumbricoides)
Trichuris trichiura (Peitschenwurm) in distalen
Colonabschnitten/ Rektum: vermehrte
Hypermotilität -> häufig Rektumprolaps
Hakenwürmer
Ancylostoma duodenale, Necator americanus
dringen vom Scheisshausplatzboden über
Fußsohle in Fuß ein
hängen sich an Darmzotte und saugen Blut
raus, durch ständigen Blutverlust kommt
chronische Eisenmangelanämie vor
Therapie intestinaler Nematoden
Benzimidazole: Albendazol, Mebendazol
Enterobius vermicularis – auch bein uns häufig
klassicher Infektionsweg fäkal-oral
nachts kommen Weibchen raus, legen Eier am
Anus ab , machen Juckreiz => Kratzen, dann
wieder daumenlutschen
Tesafilm auf Perianalhaut, abklatsch auf
Objektträger
Problem der nahen Verwandschaft WurmSäugetier: oft gleiche Botenstoffe, ähnliche
Zelldifferenzierung u.a.
Hauterkrankungen und
Tropenmedizin
Patientin, Hautgranulome , verdacht auf
Mykobakterieninfektion, doch M. Tuberculosis
und mott-PCR negativ;
aber es gibt ja noch M. Leprae
Lepra
primär Hautkrankheit,
Mykobakterienanlagerung in kühlen
Hautregionen
Depigmentierungen der Haut, bei Berührung
völlig unempfindlich - pathognomonisch
Ursache: PNS-Befall, ganz dicke Nerven
Nerven stellen Funktion ein: nicht nur
anästhesie, auch trophische Störung (keine
Schonung bei Hautverletzung / Verbrennung)
Entstellung also vor allem durch
Gliedmaßenteilverluste, ausserdem durch
Augenbefall mit vermindertem Lidschlag &
Tränenflüssigkeit => Erblindung
bei Voranschreiten Facies Leonita mit typischem
Augenbrauenbefall
Spektrum zwischen den Polen tuberkuloide
Lepra (kaum Bakterien, starke zelluläre
Immunabwehr) und lepromatöser Lepra (sehr
viele Bakterien, schwache zelluläre
Immunabwehr)
Therapie
– tuberkulodie form: Rifampicin / Dapson über
6 monate
– multibazillären: 3 Medikamente –
Rifampicin/ Dapson / Clofazimine über 24
Monate
– Lepra ist heilbar
inzwischen gut organisiert: MDT multi-drugtreatment kostenlos von WHO zu beziehen
Prävalenz : stark v.a. in Indien/Brasilien :
5/100k
Soziales Problem: Rehabilitation (DAHW , Sitz
in Würzburg)
Patientin: chronische Hautulzeration
kutane Leishmaniose (Orientbeule)
Leishmania donovani
Vektor: Sandfliegen
Reservoir: v.a. Hunde , bei diesen unheilbar
Nordafrika, mittlerer Osten
sonderform diffuse kutane Leishmaniose in
Ostafrika
Therapie: Selbstheilung, unterstpritzung mit
5wertigen antimonpräparaten, lokaltherapie
viszerale Leishmaniose
Kala-Azar: ausgeprägte Spleno- und
Hepatomegalie
Therapie+/- Interferon, 5wertigen
antimonpräparaten
mukokutane Leishmaniose, Espundia
in 2ter Welle Erkrankung: Zerstörung
Nasenscheidewand
Therapie : liposomales Amphotericin B,
5wertigen antimonpräparaten
Rickettsiose
afrikanisches Zeckenbissfieber
typischer Hautbefund
Borreliose
Erythema chronicum migrans
Therapie Doxycyclin
DD: bei schuppendem Randwall: Tinea corporis
(Pilzbefall)
Pustel einer Pockenläsion
Pocken
...noch nicht ausgerottet, 40% letalität
läsionen alle im gleichen Entwicklungsstadium
Ganzkörperbefall möglich
DD Varizellen: unterschiedliches
Entwicklungsstadium („Sternenhimmel“)
Es gibt noch aus dem Genus Orthopoxvius :
variolavirus, vacciniavirus, affenpocken,
kamelpcken
parapoxvirus: melkerknotenvirus , orfvirus
sonstige: molluscum contagiosum u.a.
Problem: pockenimmunisierte amerikanische
Soldaten
– können selbst draufgehen bei Impfung
– können andere Immunsupprimierte
anstecken
Wundheilungsstörungen
in Tropen viel häufiger
durch Staub / Insekten / luftfeuchtigkeit / temp
Staphylokkensuperinfektion u.a.
die brauchen hartes Zeug wie Staphylex /
Flucloxacillin
larva migrans cutanea
hinterlässt entzündlichen gang, ist selbst
winzig klein
Mensch = Fehlwirt, sie irrt umher
Myiasis
Fliegenmade in Haut mit Ulcus
21.12.
Viren in der Schwangerschaft
CMV
HSV
...dann kam ich...
Neonatale Varizellen
– Exanthem Kind zum Geburtszeitpunkt ->
Letalität 0 !
– Exanthem am 5.-10. Lebenstag -> 21%!!
wichtigste Maßnahme in Terminnähe:
Wehenhemmung
VZV-Immunglobulin -> Mutter (im 1. Trimenon
und um geburt herum sinnvoll), Entbindung erst
bei positivem IgG nachweis
Herpes Zoster
– keine Gefahr für Kind
– Malignom ausschließen, HIV-STatus
– Kontakt einer Schwangeren mit H.Z.:
Immunstatus überprüfen
Röteln
– Impfverhalten in D: ca 90% der Kinder haben
1. Impfung erhalten aber nur 65% 2. Impfung
– Verschiebung des Erkrankungsalters in
höhere Lebensabschnitte
– ca 4-7% der Frauen im gebärfeähigen Alter
sind seronegativ
– Rötelnembryopathie: Inzidenz 5/Jahr , aber
meldepflichtig
ca 25% asymptomatisch
– Erythema infectiosum
– Arthralgien
– Anämie
– Myokarditis, Vaskulitis ,
Glomerulonephritis
pränatale Infektion
– Transplazentare Infektion in ca 33%
– B19-Virus infiziert Erythroblasten in
Knochenmark, Leber u Milz
– Folgen
– schwere Anämie
– Hydrops fetalis
– kardiovaskuläre Dekompensation
– selten bleibende Schäden
–
Rubellasyndrom
– klass. Trias = Beteiligung von
– - Herz
– Auge
– Innenohr
– Dystrophie, Mikrozephalus, Retardierung
(40%)
– erweitertes R.: Ikterus, Exanthem,
Thrombopenie, hämolyt Anämie...
(Petechien)
Rötelnembryopathie
– transplazentare Übertragung
– Immunantwort: IgM 10. SSW , anderes
später
– deswegen: Hauptproblem 1-11. SSW
(erweitertes ) Rubellasyndrom
Vorgehen bei Rötelninfekt in Schwangerschaft
Rö-Serologie pos -> akute infektion
=> Amniocentese (Fruchtwasserpunktion )
– PCR positiv
– PCR negativ => Cordocentese
(Nabelschnurpunktion)
– IgM / PCR pos => Interruptio erwägen
– IgM / PCR neg => Geburt
Ursachen Hydrops fetalis ?
Rh-Inkompatiblität, Infektion , fetale Anämie,
fetaler Herzfehler
Parvovirus B19
– Erreger der Ringelröteln
– Klinik
Diagnostik
– IgG und IgM Nachweis bei der Mutter
– Ggf Virusnachweis durch PCR aus fetalem
Blut, Fruchtwasser, fetalem Aszites etc.
Vorgehen bei Infektion parvob19 in
Schwangerschaft
akute Infektion -> 7 tägig us-kontrolle (B-bild,
doppler)
Hydrops => Cordozentese, PcR, Transfuions
(ggf mehrmals )
fetale Blutentnahme ab ca 16. SSW möglich
intrauterine transfusion möglich
HPV
– ca 20(50% je nach kollektiv) der frauen hpvpos im genitalen Abstrich
– bei ca 3-7% Frauen alter von 20-40 J
anogenitale Kondylome
– HPV ist der weltweit häufigste auf sexuellem
Weg verbreitete Erreger
Schwangerschaft u Geburt
– maternofetale Transmission möglich bei v.
Geburt
– sehr niedrige Rate, klin Relevanz schwer
beurteilbar
– keine Empfehlungen zum Geburtsmodus
– Vorgehen Wü:
– Lasertherapie ~34-36 kpl SSW, dann vag
entbindung
– bei massivem Befall: Sectio
Hepatitis B
Epidemiologie: bei uns <0,5%, Afrika >5%
bevor kind simultan geimpft ist, sollte es bei
HbsAg-pos mutter nicht gestillt werden
–
–
–
–
–
–
bei akuter HBV-Infektion Frühgeburtsrisiko
erhöht
infektion des Neugeborenen => 90%
wahrscheinlichkeit für chron Infektion
Übertragung perinatal und durch das Stillen
HbsAg-Screening ab der 32. SSW bzw bei
vorzeitigem Wehen
ist die Mutter HbsAg-pos: simultane akt /
pass Impfung des Neugeborenen , dann auch
Stillen mölgich
bei unbek. HbsAg-Status der Mutter :
prophylaktische Impfung des Kindes bzw
stillverzicht , bis Testergebnis vorliegt
Eine HCV-Ausscheidung über die Muttermilch
ist nicht nachgewiesen
HCV
– peripartale Transmission möglich
– ca 5% der Kinder HCV-pos Mütter werden
infiziert
– normale geburt mgl
– hcv nicht in muttermlich
– keine eindeutige Stillempfehlung
HIV_Prophylaxe:
präpartal zidovudin
peripartal primäre Section 36+0, zidovudin i.v.
3H vor sectio bis Entbindung
postpartal Stillverzicht, zidovudin p.o. 2-4
wochen
Schwangerenbetreung
v.a. Zytologische Kontrolle (portioabstrich ) alle
2 Monate
aktuelle STIKO-Empfehlungen RKI beachten
risiko hiv-übertragung mutter kind erhöht bei
frühgeburtsbestrebungen, vorzeitiger
blasensprung, beim stillen
HIV u Geburtshilfe
– antiretrovirale Tehrapie und primäre
Schnittentbindung senken Transmissionsrate
auf < 2%
– sonst Transmissionsraten im 2stelligen
Bereich
–
–
–
prävalenz bei schwangeren Frauen in D:
1,4-5,7/10k
pränatale / perinatale (ca 75%) und
postnatale Transmission
Mutterschaftsrichtlinien
– HIV-test bei
schwangerschaftsfeststellung nach
aufklärung
– keine Dokumentation im MuPa
HIV Serologie
– mütterl AK persistieren beim Kind > 2 Jahre
11.1.
Prä-peri-post-natale Infektionen
das kind betreffend
(prä intra neo natal)
(die mutter wäre präpartal, subpartal, postpartal)
in Bayern jährlich kommen mehr als 1000
Lebendgeborene mit einer Infektion zur welt,
etwa 30% versterben daran in der 1. Lwoche
Ätiologie
pränatale Infektion
– hämatogen
– durch Ascension
intranatale (perinatale) Infektion
– um die geburt erworben
Infektionsquelle Geburtswege
neonatale Infektion
– nach Geburt erworben
Pränatale Infektionen
Erregerspektrum
– Toxoplasmen
– Others
– Röteln
– CMV
– HSV
– Enterovirus
– Syphilis
(TORCHES)
Others:VZV,Lyme disease,AIDS,Parvovirus
B19)
–
TORCHES CLAP
typische Organmanifestationen bei Geburt
– Gehirn: Mikrozephalie, Hydrozephalus,
Verkalkungen
– Sinnesorgane: Chorioretinitis,
Innenohrschädigung
– Knochenmark: Anämie, Thrombozytopenie
– Leber : Hepatitis, Ikterus,
Hepatosplenomegalie
einzelne Frau
sexuelle Übertragung mgl
Kolonisation mit b-Streptokokken
– permanente Trägerinnen
Übertragungsrate ~63%
– intermittierende T.
~21%
– transitorische
~13%
können auch Frühgeburtlichkeit induzieren
Häufigkeit pränataler Infektionen (pro 1000
SS)
=> CMV 16-320 ah häufigsten
Perinatale Infektionen
v.a. GBS 100-180 /1000 (gruppe b
streptokokken)
Streptococcus agalactiae – B-Streptokokken
grampositive Kettenkokken, Wachstum mit
beta-Hämolyse auf Blutagar, Gruppe B
Epidemiologie
– 10-30% der Schwangeren sind im Darm
oder Urogenitaltrankt mit GBS besiedelt
– hohe Besiedlung bei Frauen mit
– diab mel
– Tampontragen
– Teenager
– Besiedlung unabhängig von Pille,
Sozialstatus, Zahl Geschlechtspartner
=> keine Protektionsmöglichkeit für
Risiken Frühgeburtlichkeit
insbesondere
– neurologische Morbidität
Hirnblutung, Retinopathie...
– pulmonale Morbidität
Atemnotsyndrom,..
– intestinale Morbidität
nekrotisierende Enterokolitis,
Mekoniumpropfsyndrom
Neugeborenensepsis
– early-onset (~75%) Erkrankung < 7 d
postnatal (meist <24h) – GBS 41%
– late-onset (~25%), >7d – ende 3. Monat GBS 15%
Mortalität
Neugeborenensepsis
– 1,6Mio Tote / Jahr weltweit
– Infektionen: durch Obduktion gesicherte
Todesursache > 50% Extremfrühgeborene
Morbidität
– Assoziation zw Chorioamnionitis und
zerebraler Bewegungsstörung bei
Reifgeborenen
– MRT-Studien: Assoziation zw Schädigung
weißer Substanz u perinataler Infektion
Übertragung Mutter-Kind (GBS)
Kolonisation (je mehr, desto gefährlicher)
=> 50% Kinder nicht kolonisiert (trotz GBS-pos
Mutter)
=> 50% kolonisiert => 98% ohne Symptome =>
2% early-onset (0,5 fälle / 1000 Geburten)
Klinik early-onset : Pneumonie ( 50%),
Septikämie (30%), Meningitis (10%)
Circulus Vitiosus
Hypoxie =>
vasoaktive Substanzen =>
Azidose => Pulmonale Vasokonstriktion
=> Rechts – links-Shunt => Hypoxie
zusätzlich: CO2 hoch, Unterkühlung,
Schmerzen, Hypoglykämie
Fehlende Kreislaufumstellung
Lungenarterien, ductus botalli, foramen ovale
=> persistierende fetale Zirkulation (PFC)
Letalität bis 80%, Langzeitmorbidität ~40%
Pathogenese invasive GBS infektion
GBS-Mama – Fruchtwasserinfektion – Invasion
über fetale Lunge – Pneumonie/Sepsis –
Freisetzung vasoaktiver Mediatoren
ausserdem: Abbauprodukte GBS => weitere
Inflammation / Zytokinaktivierung
bis => art Hypotension, DIC, myokardiale
Insuffizienz
–
auch blu bli blemm
monovalente Konjugatimpfstoffe sind
erhältlich, aber das ist dann auch nicht so das
wahre
Empfehlungen 2005 de
bei Nachweis GBS in Abstrichen 35.-37. SSW
Chemoprophylaxe
und bei Risikofaktoren
– hohe Keimzahl Mutter Geburt
– Blasensprung >18h vor Entbindung
– Fieber unter Geburt >38°C
– Bakteriurie während Schwangerschaft
– erkranktes Neugeborenes in Anamnese
Klinik Late onset-Infektion
itis hier und da
Chemoprophylaxe der Kreißenden
Penicillin G 5 Mio i.v., dann alle 4h 2,5 Mio
i.v. Bis Geburt
Neonatale bakterielle Infektion häufigste
andere Erreger
– E.coli
– Listeria monocytogenes
– Staph aureus
Alternativen: Ampicillin , bei P-Allergie
Cefazolin, Bei C-Allergie Erythromycin
Therapie der GBS-Infektion
– Vorbeugung!
– Penicillinabkömmling + Gentamicin
– Therapiedauer: Pneumonie 7d, Sepsis 10d,
Meningitis 14d
– cave: Zweiterkrankung
Impfung gegen GBS?
– kapsel-Polysaccharide sind Ziel der
humoralen Immunität
– neun serotypen von GBS sind bekannt
– impstoff muss multivalent sein
– immunität erforderlich gegen bla und
fallbeispiel: late onset: rötung unterhalb knie 3
wochen nach frühgeburt
Blutkultur : GBS pos => Osteomyelitis
antibiotische behandlugn cefotaxim +
genatmicin 21d parenteral , gefahr:
wachstumsstörung
E.coli sepsis mit meningitis : therapie ampicillin
+ cefotaxim + refobacin 21d
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