Die Riesenteleskope von morgen

Werbung
Die Riesenteleskope von
morgen
Vor 400 Jahren
!
!
!
Schon kurz nach der Erfindung des Fernrohres
wurde dieses auch gen Himmel gerichtet.
Ein völlig neues Kapitel der astronomischen
Forschung wurde damit aufgeschlagen.
Völlig neue Erkenntnisse wurden gewonnen
!
!
!
!
!
!
Mondgebirge
Phasengestalten der Venus
Monde des Jupiter
Ringe des Saturn
Die Milchstraße besteht aus
Einzelsternen
Sonnenflecken
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 2
Die Leistungsfähigkeit von Teleskopen
!
!
!
Schon rasch nach der Erfindung des Teleskops
bemerkten die damaligen Wissenschaftler, dass die
Leistungsfähigkeit eines Teleskops maßgeblich von
seiner Öffnung abhängt
Das Lichtsammelvermögen
eines Teleskops nimmt im Quadrat seiner Öffnung
zu.
(3-fache Öffnung --> 9 mal soviel Licht)
Die Auflösung
eines Teleskops nimmt proportional mit seiner
Öffnung zu.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 3
Immer größer, größer, größer ...
!
!
Je größer die Öffnung eines Teleskops ist, desto
größer werden seine optischen Komponenten
(Objektivlinse bzw. Hauptspiegel)
Beim Linsenfernrohr gelangt man damit sehr schnell
an die Grenze des Machbaren.
!
!
!
Dickes Glas --> Absorption
hohes Gewicht --> Durchbiegung
Bereits 1897 wurde das bis heute an Größe
unübertroffene Linsenteleskop am Yerkes
Observatory mit 102 cm Öfnung und 19,7 m
Brennweite in Betrieb genommen.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 4
Der Yerkes Refraktor
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 5
Spiegelteleskope
!
Dagegen haben Spiegelteleskope den Vorteil, dass
der Spiegel mechanisch großflöchig unterstützt
werden kann.
!
!
!
!
Begrenzung der Verbiegung unter dem eigenen Gewicht
keine Tubusverbiegung
Daher wurden bereits im 19. Jahrhundert die
wirklich großen Teleskope als Spiegelteleskope
ausgelegt - damals allerdings mit Metallspiegeln.
Der 1845 auf Birr Castle fertiggestellte Leviathan
von William Parsons, 3rd Earl of Rosse hatte bereits
eine Öffnung von 183 cm.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 6
Der Leviathan von Parsonstown
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 7
... und größer, und größer, und größer
!
!
!
!
!
!
!
Erst 1917 wurde dieses Teleskop an Größe durch den
Hooker-Reflektor auf dem Mount Wilson mit 100‘‘
Öffnung (254 cm) übertroffen.
Die weitere Entwicklung:
1948: 200‘‘ (508 cm) Mount Palomar
1976: 600 cm, Mt. Pastukow (UdSSR)
1991: Keck 1 Teleskop, 10 m, Hawaii
1996: Keck 2 Teleskop, 10 m, Hawaii
1997: Hobby-Eberly Teleskop, Texas
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 8
... und größer, und größer, und größer
!
1998 - 2001: Very Large Telescope (VLT) auf dem
Cerro Paranal in Chile.
Das Observatorium besteht aus 4 baugleichen
Teleskopen mit 8,2 m Öffnung. Die Teleskope
können zusammengeschaltet werden und erreichen
das Lichtsammelvermögen eines 16,4 MeterTeleskops.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 9
... und größer, und größer, und größer
!
2005: Large Binocular Telescope (LBT) auf dem
Mount Graham in Arizona.
Das Teleskop besteht aus
2 Spiegeln mit je 8,4 m
Öffnung auf einer gemeinsamen Montierung. Es hat
das Lichtsammelvermögen
eines 11,8 Meter- und das
Auflösungsvermögen eines
23 Meter-Teleskops.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 10
... und größer, und größer, und größer
!
!
2009: Der vorläufige Höhepunkt ist mit dem Gran
Telescopio CANARIAS „GranTeCan“ auf La Palma
erreicht.
Das Teleskop verfügt
über einen segmentierten 10,4 MeterSpiegel und hatte
seine offizielle Einweihung im Juli 2009.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 11
Und es geht weiter
!
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet wird
jedoch bereits am nächsten Großteleskop gebaut,
dem GMT (Giant Magellan Telescope).
Das Teleskop
entsteht in den
chilenischen Anden.
Es besteht aus 7
Primärspiegeln von
je 8,4 Metern
Durchmesser, von
denen der mittlere
durchbohrt ist.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 12
Das GMT
!
Mit seiner Sammelfläche entspricht das GMT einem
Einzelteleskop mit einem Hauptspiegeldurchmesser
von 21,4 Metern.
Die Auflösung entspricht der eines
Teleskops von
24,5 Metern.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 13
Das GMT
!
Trotz optimierter Leichtbauweise wird das gesamte
Teleskop rund 800 Tonnen wiegen.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 14
Das GMT
!
Das Teleskop ist sowohl
mit einer aktiven Optik
ausgestattet, welche über
zahlreiche Aktoren Durchbiegungen des Hauptspiegels unter dem eigenen
Gewicht ausgleichen und
so den Hauptspiegel immer in seiner korrekten
Form halten ...
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 15
Ist dies nun die Grenze des Machbaren?
!
!
!
Nein!
Es laufen bereits Planungen zum Thirty Meter
Telescope (TMT) aus 492 hexagonalen 1,4 MeterSpiegeln und zum E-ELT, dem European Extremely
Large Telescope mit 42 Metern Durchmesser (906
hexagonale Einzelspiegel)
Auch 100 Meter Spiegeldurchmesser (OWL)
scheinen machbar.
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 16
Modell des 42 Meter Teleskops E-ELT
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 17
Wozu aber dieser „Größenwahn“?
!
!
!
Durch die immer weiter wachsende
Lichtempfindlichkeit werden die Teleskope
„schneller“, d. h. die Belichtungszeiten für „helle“
Objekte werden kürzer bzw. es werden weiter
entfernte, schwächere Objekte erreichbar.
Durch die ebenfalls mit dem Spiegeldurchmesser
einher gehenden besseren Auflösung werden völlig
neue Beobachtungen möglich.
Dies sind:
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 18
Neue Beobachtungsmöglichkeiten
!
!
!
!
!
Erdähnliche Planeten werden direkt beobachtbar
Jupiterähnliche Planeten können direkt abgebildet
werden
Der Blick wird so tief ins Universum reichen, dass
die allerersten Sterne des Universums sichtbar
werden
Die Expansion des Universums kann direkt
beobachtet werden
Neue Erkenntnisse durch direkten Blick auf
Sternentstehung und Sternentwicklung
22.07.2008
Wolfgang Stegmüller
Seite 19
Herunterladen