Multi-Mam® Kompressen Untersuchungen zur Linderung und Behandlung von Schmerzen von stillenden Müttern. (vorläufiger Bericht) Dr. Annelize Goedbloed; BioClin B.V., NL-Delft Multi-Mam® Kompressen Untersuchungen zur Linderung und Behandlung von Schmerzen von stillenden Müttern. (vorläufiger Bericht) Dr. Annelize Goedbloed; BioClin B.V., NL-Delft ZUSAMMENFASSUNG Um die Resultate und Kommentare der Anwenderin zu erfahren, wurden Beurteilungsformulare an verschiedene Hebammen und Stillberaterinnen in der Schweiz gegeben. Sie wurden gebeten diese an die stillende Mutter, welche die Multi-Mam® Kompressen verwendeten, weiterzugeben. Eine Anzahl von 64 Formularen konnten ausgewertet werden. Die Stärke der Beschwerden wurden auf einer Skala von 0 bis 10 angegeben. Bei 51 Müttern verbesserten sich die Beschwerden im Durchschnitt von 7.5 auf 2 innert 2 Tagen nach der Anwendung der Multi-Mam® Kompressen. EINFÜHRUNG Normales Saugen eines Neugeborenen bewirkt sichtbare Veränderungen der Brustwarzenhaut: Schwellungen und Schorf bilden sich. Blasen, entzündete Regionen und sich schälende Haut können vielfach beobachtet werden (Ziemer 1993). Statistiken zeigen, dass 80-95 % aller stillenden Mütter wunde Brustwarzen in unterschiedlichem Ausmass erleben und sogar 26 % über sehr starke Schmerzen berichten (Newton 1952, Walker 1989). Stillen wird zur Qual und nicht als liebendes Zusammensein empfunden. Schmerzende Brustwarzen können auch den let-down (Milcheinschuss) Reflex hemmen. Verkrampft sich die Mutter immer mehr, beginnt ein Teufelskreis, der oft zu frühem Abstillen führt (Humle 1994). Rissige Brustwarzen entstehen durch eine Kombination von externer Verletzung und ungenügender Befeuchtung der obersten Hautschicht. Obwohl es vor allem wichtig ist die Ursache zu bekämpfen (z.B. die Positionierung und das Saugen des Babys zu korrigieren), muss genügende Feuchtigkeit aufrechterhalten werden, um den Heilungsprozess der Wunde zu unterstützen. In den frühen 70iger Jahren galt, dass ein feuchtigkeitsarmes, schorffreies Milieu die Fortbewegung der Zellen in der Wundoberfläche begünstigt und somit die Wundheilung fördert (Rovee 1972). Zeitgemässe Wundbehandlungsmethoden jedoch setzen auf die Verwendung von Feuchtigkeit um die Wundheilung zu unterstützen. Ein feuchtes Milieu ist entscheidend für die Epithelisation, die Proliferation und Migration der Epithelzellen an der Wundoberfläche während der Wundheilung (Bolton 2000). Eine Feuchtigkeitsbarriere auf der verletzten Stelle verhindert eine Verdunstung der 2 natürlich vorkommenden Feuchtigkeit in der Haut. Feuchte Wundheilung verhindert die Bildung von Schorf und Krusten. Sogar die Verwendung von Teebeuteln oder Wasserkompressen zeigten eine bessere Wirksamkeit als keine Behandlung. Für eine Mutter mit wunden Brustwarzen ist jedoch nicht die Zeit bis zur vollständigen Heilung ihrer Brustwarzen vorrangig, sondern wie schnell sie eine Schmerzlinderung erfahren kann. MATERIAL UND METHODEN Multi-Mam® Kompressen bieten einen vollkommen neuartigen Ansatz in der Behandlung von wunden Brustwarzen. Eine weiche schützende Kompresse ist imprägniert mit dem bio-aktiven Gel und wird über die Brustwarze gelegt und unter dem BH getragen. Die Viskosität des Gels verhindert ein Tropfen von der Kompresse. Der äussere Teil der Kompresse ist mit einer dünnen Schicht überzogen um das Beflecken der Wäsche zu verhindern. Die einzigartige Anwendung einer imprägnierten Kompresse hilft ein feuchtes Milieu aufrecht zu erhalten und klebt nicht an der Haut. Die Bioaktivität des Gels basiert auf einen Aloe Barbadensis Extrakt, der > 0,75 mg/g Polymannose enthält. Es wurde gezeigt, dass dieser Bestandteil immunmodulierend wirkt und entzündliche biochemische Prozesse auf zellulärer Ebene beeinflusst. (Davis 1988, Womble 1992). Entsprechend hat er eine starke bio-aktive Wirksamkeit, welche den Wundheilungsprozess verbessert und die Epithelisation stimuliert. Der azetylierte Polymannose-Anteil ist ebenfalls für die Hemmung von bestimmten anaeroben Bakterien und die Verbesserung der Phagozytose durch die Makrophagen verantwortlich (t’Hart, 1988). Aloe scheint auch die Schmerzen und Schwellungen sofort zu lindern (Davis 1988). Weitere Bestandteile sind Glyzerin, Xanthan Gum und Capryl Gylcol. Der Gel von Multi-Mam® Kompressent wurde an den für das Baby gefährlichsten 4 Keimen untersucht: Staphylococcus aureus, Beta hemolitical Streptococcus agalactiae, Escherichia coli und Listeria monocytogenes. Multi-Mam® tötet diese Keime, welche vielfach an der Brustwarze der Mutter zu finden sind. Multi-Mam® ist nicht toxisch und enthält keine Konservierungsmittel. Alle Bestandteile sind pflanzlichen Ursprungs. Der bio-aktive Gel ist absolut sicher für das Baby, sollte es ihn schlucken. Die Kompressen sind einzeln verpackt in einem Sachet und sollten zwischen dem Stillen aufgetragen werden. 1 Kompresse sollte jeweils für eine Anwendung benutzt werden. Liegt aber nicht mehr als 3 Stunden zwischen 2 Stillintervallen, kann eine Kompresse 2 mal verwendet werden. BEURTEILUNGSFORMULARE Um die Resultate und Kommentare der Anwenderin zu erfahren, wurden Beurteilungsformulare an verschiedene Hebammen und Stillberaterinnen in der Schweiz gegeben. Sie wurden gebeten diese an die stillende Mutter, welche die Multi-Mam® Kompressen verwendeten, weiterzugeben. Auf dem Formular konnte die Anwenderin der Multi-Mam® Kompressen eine Reihe von Fragen beantworten und Ihre Erfahrungen mit der Anwendung der Multi-Mam® Kompressen und Bemerkungen über das Produkt notieren. 1. Datum, Initialen, Alter 2. Beschwerden, Dauer der Beschwerden, Stärke der Beschwerden bewertet mit einer Zahl von 0 bis 10. 3. Vorangegangene Behandlung und deren Resultate 4. Resultate und Bewertung der Beschwerden nach 2 Tagen Anwendung der Multi-Mam® Kompressen mit einer Zahl von 0 bis 10 3 5. Dauer bis die Beschwerden ganz verschwanden 6. Zusätzliche Behandlungen 7. Bemerkungen Die ausgefüllten Formulare wurden an den Vertriebspartner gesandt oder der Hebamme oder Stillberaterin gegeben. RESULTATE 64 Formulare wurden über eine Zeit von 6 Monaten gesammelt (38 in der Schweiz und 26 in Deutschland) und in diesem Bericht bewertet. Die Kompressen wurden der Mutter mit dem Formular durch die Hebamme oder Stillberaterin gegeben. In der Schweiz, lag das Alter der Mütter zwischen 23 und 35 Jahren. Das Durchschnittsalter war 30 Jahre. Die Verteilung des Alters war wie folgt: 24 Mütter 30–35; 9 Mütter 25–30 und 5 Mütter 20-25. In Deutschland lag das Alter der 26 Mütter zwischen 23 and 42 und die Verteilung war: 9 Mütter 35-42, 6 Mütter 30-35, 5 Mütter 25-30 und 6 Mütter 20-25. Die Beschwerden wurden als: sehr empfindliche und wunde Brustwarzen, entzündete, beschädigte Brustwarzen, angegeben. Eine Frau berichtete von einer Pilzinfektion, eine von einer Mastitis und eine von einem Ekzem: alle in der Altersgruppe 30-35. Die Beschwerden dauerten zwischen 2 Tagen und 8 Wochen an bevor Multi-Mam® Kompressen verwendet wurden. Von einer Dauer von 8 Wochen wurde 2 mal in der Gruppe 2530 Jahre und 1 mal in der Gruppe 30-35 Jahre berichtet. Die Bewertung der Beschwerden wurde zwischen 3 und 10 bewertet mit einem Durchschnitt von 7. Vorangegangene Behandlungen wurden von 32 Müttern notiert und 32 hatten kein Produkt vor der Verwendung von Multi-Mam® Kompressen verwendet. Lanolin war das meist verwendete Produkt. 51 Mütter berichteten über eine signifikante Verbesserung der Beschwerden innert 2 Tagen Behandlung mit Multi-Mam® Kompressen. 23 Mütter konnten die Beschwerden innert 3 Tagen ganz beseitigen. 10 Mütter haben keine Resultate der Behandlung notiert, doch berichteten 3 von einem angenehm kühlenden Effekt. Eine Mutter berichtete, dass die Beschwerden schlimmer wurden und eine dass das Produkt brannte bei der Applikation. Bei der Verwendung der MultiMam® Kompressen war der Durchschnittswert der Beschwerden in allen 64 Formulare am Tag 2 von 7 auf 3.5 gesunken Der Durchschnittswert der 51 Mütter, welche das Resultat der Behandlung notierten, verbesserte sich von 7.5 auf 2 innert 2 Tagen (fig. 1). Fig. 1: Senkung der Beschwerderate während der Behandlung 8 6 4 2 0 vor der Behandlung nach 2 Tagen Behandlung Die gleichzeitige Anwendung anderer Produkte wurde in 17 Fällen dokumentiert. Lanolin Produkte wurden vor allem verwendet. Als Bemerkung wurde der kühlende Effekt notiert. 4 DISKUSSION DER RESULTATE Alle Bewertungsformulare wurden durch den Vertriebspartner von BioClin gesammelt. Wir haben keine Angaben über Anweisungen von Stillberaterinnen über bessere Positionierung des Babys. Darüber wurde nicht berichtet. Es ist interessant zu sehen, dass die Zahl der Resonanz mit der Altersgruppe der Mutter sich erhöhte. Die Mutter mit Ekzem berichtete über ein sehr gutes Resultat der Behandlung. Die Mutter mit einer Pilzinfektion berichtete über keine Verbesserung, doch war sie mit dem Produkt wegen dem kühlenden Effekt zufrieden. Das selbe berichtete die Mutter mit Mastitis. In 2 Fällen wurde von negativen Wirkungen berichtet: in einem Fall haben sich die Beschwerden verschlimmert und in einem weiteren Fall brannte das Produkt auf der empfindlichen Brustwarze. Anfangs der Behandlung berichteten 21 Frauen von der gleichzeitigen Behandlung mit Lanolin. Während der Behandlung mit Multi-Mam® Kompressen hat sich diese Zahl erhöht. Dies entspricht auch den Empfehlungen auf dem Packungsprospekt der Multi-Mam® Produkte. LITERATUR 1. Moisture and healing: beyond the jargon. Bolton LL, Monte K, Pirone LA. Ostomy Wound Manage 2000;46(1A Suppl):51S-62S; quiz 63S-64S 2. Aloë Vera: a natu-ral approach for treating wounds, edema and pain in diabetes. Davis R.H.,Leitner M.G., Russo J.M. JAPMA 78: 60, 1988. 3. Moist wound healing for cracked nipples in the breastfeeding mother. Humle S. Leaven 1994. 4. Nipple pain and nipple damage; problems in the management of breastfeeding. Newton N. J. Of Pedr. 1952;41;411-23 5. Effects of local wound environment on epidermal healing. Rovee DT. Chicago Year Book Med. Publishers;1972;159-81. 6. Two functionally and chemi-cal-ly distinct immuno-modulatory compounds in the gel of Aloe vera. 't Hart L.A., van Enckevort P., van Dijk H., Zaat R., de Silva K.T.D., Labadie R.P. J. Ethnopharmacol. 23: 61, 1988. 7. The impact of acemannan on the generation and function of cytotoxic T-lymphocytes. Womble D., Helderman J.H. Immunopharmacology and Immunotoxicology 14: 1-2 1992. 8. Skin changes and pain in the nipple during the 1st week of lactation. Ziemer MM, Pigeon JG. J Obstet Gynecol Neonatal Nurs 1993;22(3):247-56 5 6 7 HYGIS SA Ch. du Curbit 1136 Bussy-Chardonney Tél. 021/803.10.00 Fax. 021/803.10.04 www.hygis.ch [email protected] 8