Lieber Palmenfreund, liebe Palmenfreundin, das Palmenkulturhandbuch im pdf-Format wird Ihnen von Palme Per Paket kostenfrei als Informationsquelle zur Verfügung gestellt. Ich hoffen Ihnen damit wertvolle Tips zum täglichen Umgang und zur Pflege dieser beeindruckenden Pflanzen zu geben und Ihr Interesse für neue Arten zu wecken. Sie können das Buch gerne für private Zwecke ausdrucken und als Computerdatei oder Ausdruck an Freunde, Bekannte und Verwandte weitergeben so oft Sie möchten*. Wenn Sie sich eine Palme zulegen möchten, werfen Sie unbedingt auch einen Blick auf unsere Internetseiten unter der Adresse www.palmeperpaket.de Dort können Sie im Palmen-Shop aus ca. 200 Palmenarten und zahlreichen anderen exotischen Pflanzen auswählen und online bestellen. Oder besuchen Sie unser Palmenhaus in München (siehe Seite 114). Viel Vergnügen beim Lesen wünscht, Tobias W. Spanner * Digitale Kopien dieser pdf-Datei dürfen, ausschliesslich in unveränderter Originalversion, weitergegeben oder veröffentlicht werden. Weitergabe oder Veröffentlichung von Teilen des Inhaltes ist nicht erlaubt. Die Weitergabe oder Veröffentlichung muss vollkommen kostenlos und unverbindlich erfolgen und darf nicht an Bedingungen genüpft sein (vorherige Registrierung, Warenkauf o.ä.). Das Buch enthällt ausführliche und einfach nachvollziehbare Pflegeanleitungen für über einhundert Palmenarten. Mit einem Schwergewicht auf den kälteverträglicheren, in Mitteleuropa gut zu kultivierenden Arten. Zu jeder Art gibt es neben einem Textteil mit Informationen über Aussehen, Herkunft, Klima, Kulturerfahrungen, besonderen Pflegetips, eine knapp formulierte Übersicht - in Form einer kurzen Tabelle - über die speziellen Kulturanforderungen wie Licht, Wasser, Temperaturen etc. Ein umfassender Einführungsteil gibt praxisbezogene Informationen aus erster Hand auf Basis der langjährigen praktischen und akademischen Erfahrung des Autors. Grundlegende Themen, wie Aufbau und Wachstum der Palmen, Licht- und Temperaturbedürfnisse, Bewässerung, Pflanzsubstrate und Düngung werden behandelt. In vielen wertvollen Hinweisen - für Anfänger und Profis - zu Zimmer- oder Freilandkultur, Wintergärten und Pflanzplanung oder Schädlingsbekämpfung, erfahren Sie hier alles, was Sie als Grundlage für erfolgreiche Palmenpflege benötigen. Tobias W. Spanner ist seit 1987 "in Sachen Palmen" unterwegs. In der eigenen Gärtnerei in München werden Palmen aus aller Welt gezüchtet und verkauft. Als Mitbegründer der European Palm Society, ist er für die deutsche Sektion verantwortlich. Ebenso ist er Autor zahlreicher Fachartikel z.B. für die International Palm Society sowie Mitentdecker und -beschreiber einiger neuer Arten. Das Palmen-Kulturhandbuch Tobias W. Spanner Das Palmen-Kulturhandbuch 4. durchgesehene Auflage 2003 Web-Edition Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Die Wiedergabe von geschützten Namen in diesem Werk berechtigt auch ohne deren besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne des Gesetzes frei wären. ©1999 Tobias W. Spanner, München Umschlaggestaltung und Layout: ultracondensed.com Umschlagfoto: Trachycarpus martianus, © Tobias W. Spanner PALMEN KULTURHANDBUCH DAS T O B I A S W. S P A N N E R Inhalt Teil 1: Ratgeber ......................................................................................11 Gestalt und Aufbau ...........................................................................13 Verbreitung .......................................................................................15 Kultivierung und Temperaturen ..........................................................15 Licht .................................................................................................17 Wasser ..............................................................................................17 Luftfeuchtigkeit .................................................................................18 Boden und Substrat...........................................................................19 Nährstoffe.........................................................................................20 Parasiten und Haltungsfehler .............................................................21 Palmen im Freien ...............................................................................22 Gewächshäuser und Wintergärten .....................................................24 Teil 2: Palmenarten ................................................................................27 Anhang................................................................................................107 Index ..............................................................................................109 Weiterführende Literatur..................................................................113 Bezugsquellen .................................................................................114 Palmengesellschaften.......................................................................114 Teil 1 Ratgeber Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Einführung Palmen, botanisch Arecaceae (früher Palmae), gehören zur Familie der einkeimblättrigen Pflanzen. Durch ihre charakteristische Gestalt sind sie meist einfach zu erkennen, obwohl es besonders mit den Familien Cycadaceae (Palmfarne) und Cyclanthaceae leicht zu Verwechslungen kommt. Auch wenn sie häufig so genannt werden, gehören Bananen, Schraubenbäume und Yucca ebenfalls nicht zu den Palmen. Palmen haben zwar einige oberflächliche Gemeinsamkeiten mit anderen Pflanzenfamilien, sind aber tatsächlich eine relativ isolierte Gruppe innerhalb des Pflanzenreiches. Am nächsten sind sie mit den Araceen (Aronstabgewächse) und den schon erwähnten Cyclanthaceae (Scheibenblumengewächse) verwandt. Fossilfunde beweisen, daß Palmen schon lange auf der Erde verbreitet sind. Heute existieren über 200 Gattungen mit, je nach botanischer Auffassung, 1500 bis 3000 Arten, die in allen wärmeren Regionen der Erde beheimatet sind. Gestalt und Aufbau Die klassische Gestalt, die wir mit Palmen assoziieren, setzt sich zusammen aus einem hohen, solitären Stamm mit einer großen, runden Blattkrone. Tatsächlich gibt es aber innerhalb der Familie eine Vielzahl an Wuchsformen, von denen manche so ungewöhnlich sind, daß sie sich auf den ersten Blick kaum als Palme zu erkennen geben. Allen gemeinsam ist ein Stamm ohne sekundäres Dickenwachstum, d.h. der Stamm wächst von Anfang an in seiner endgültigen Stärke. Palmenstämme haben im Querschnitt also auch keine Jahresringe. An den Stämmen sind meist deutlich die «Narben» der abgefallenen Blätter zu erkennen. Oft sind die Stämme dicht in die Blattbasen alter Blätter und deren Fasern eingehüllt. Palmenstämme können je nach Art extrem gestaucht sein und oft nur unterirdisch wachsen (z.B. Sabal minor), aber auch äußerst lang, schlank und biegsam sein, wie bei Kletterpalmen (z.B. Calamus) oder sehr hoch, dick und holzig (z.B. Washingtonia). Viele Arten bilden Ausläufer (z.B. Chamaerops) und wachsen in dichten Gruppen zusammen. Nur eine Handvoll Arten hat verzweigte Stämme (z.B. Hyphaene). Die Blattkrone wird aus einem einzigen, gut geschützten Wachstumszentrum (Palmenherz) gebildet. Wird dieses zerstört, so stirbt die Pflanze. Nur bei Arten, Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 13 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de die Ausläufer bilden, wachsen diese dann weiter. Das Wachstumszentrum hat eine zwiebelförmige Gestalt. In der Mitte werden ständig neue Blätter gebildet, während ältere unten am Stamm absterben. Die Blätter von Palmen können von sehr unterschiedlicher Ausprägung sein. Allgemein unterscheidet man zwischen fächerförmigen Blättern, mit der Gestalt einer gespreizten Hand und fiederförmigen, die an eine Feder erinnern. Es gibt aber auch Fächer- und Fiederblätter, deren einzelne Abschnitte sich nicht zerteilen, sondern eine einzige, ungeteilte Blattfläche bilden (z.B. Licuala grandis, Chamaedorea metallica). Besonders Fiederblätter kommen in einer enormen Fülle unterschiedlicher Formen vor. Eine besondere Blattform besitzt die Gattung Caryota. Ihr Blatt ist doppelt gefiedert, d.h. die einzelnen Blattsegmente sind nochmals unterteilt und vermitteln den Eindruck eines Farnblattes. Ebenso variieren Farbe, Struktur, Bereifung oder Blattschüppchen sehr stark zwischen den einzelnen Gattungen und Arten. Viele Palmen besitzen einen Kronenschaft, ein zylindrisches Gebilde aus dichtgepackten Blattbasen, die das Wachstumszentrum umschließen (z. B. Archontophoenix, Roystonea) Auch die Wurzeln der Palmen unterscheiden sich von denen der Laub- und Nadelbäume. Palmen bilden keine Hauptwurzel die sich weit verzweigt und graduell verdickt, statt dessen entspringen an der Stammbasis ständig neue Wurzeln von gleicher Stärke, die sich vergleichsweise wenig verzweigen. Wird eine Wurzel stark beschädigt, so stirbt sie völlig ab und wird von einer neuen ersetzt. Die Blütenstände können einfach oder stark verzweigt sein und wachsen aus den Blattachseln oder unterhalb der Blattkrone am Stamm. Einige Arten blühen nur ein einziges mal mit einem großen, terminalen Blütenstand, der aus der Mitte der Krone wächst (z. B. Nannorrhops). Die einzelnen Blüten sind klein und unscheinbar. Palmenfrüchte können von sehr unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit sein. Alle haben aber einen harten Steinkern, der von einer fleischigen oder faserigen, vielfach eßbaren und oft sehr attraktiv gefärbten Fruchthülle umgeben ist. 14 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Verbreitung Palmen sind vor allem in den warmen und feuchten tropischen und randtropischen Regionen der Erde beheimatet. Nur wenige Arten stoßen bis in temperierte oder sehr trockene Gebiete vor. Palmen bewohnen die unterschiedlichsten Habitate: von Mangrovenwäldern an den Küsten bis zu den tropischen Nebelwäldern auf über 3000m. Von Neuseeland bis ins Mittelmeergebiet sind sie in allen Regionen mit ausreichenden Niederschlägen und Temperaturen zu finden, vor allem als Bestandteil von Wäldern, gelegentlich aber auch in offenen Landstrichen und manche auch in Wüsten. Die größte Artenzahl findet sich in den tropischen Regenwäldern Südasiens und Südamerikas. Nur wenige Palmengattungen sind über weite Teile der Erde verbreitet. Die meisten haben ein eher beschränktes Verbreitungsgebiet und viele Arten kommen ausschließlich auf Inseln vor. Kultivierung und Temperaturen Die richtigen Temperaturen sind ein wichtiger Faktor bei der erfolgreichen Kultivierung der Palmen. Grundsätzlich lassen sich drei Gruppen vor allem an den erforderlichen Wintertemperaturen unterscheiden: 1) Arten, die mit geringen Wintertemperaturen zufrieden sind, 2) solche, deren bevorzugte Wintertemperaturen üblichen Innenraumtemperaturen entsprechen und 3) die große Zahl an Arten aus tropischen Tieflandregionen, die ganzjährig hohe Wärmeansprüche stellen. Kurz als Kalt-, Temperiert- und Warmhausarten gekennzeichnet. Die Arten, die unter die ersten beiden Bereiche fallen, sind in Mitteleuropa recht problemlos zu halten. Ihnen genügen die hiesigen Sommertemperaturen - die in der obigen Unterteilung nur am Rande Berücksichtigung finden - zu zufriedenstellendem Wachstum. Viele der volltropischen Arten dagegen sind wegen Ihrer hohen Temperaturansprüche nur in einem warmen Gewächshaus, Wintergarten oder Blumenfenster wirklich erfolgreich. Die im weiteren verwendeten Temperaturbezeichnungen entsprechen: kalt kühl mild warm heiß = 3-7°C = 8-12°C = 13-17°C = 18-22°C = 23-27°C. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 15 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Dabei handelt es sich um ein Mittel aus Tages- und Nachttemperaturen, d.h. die Nachttemperaturen liegen daher etwas unter, die Tagestemperaturen etwas über dem jeweils angegebenen Wert. Anders als bei den Mitteltemperaturen ist die Toleranz einer Art gegen Frosttemperaturen von zahlreichen Faktoren abhängig und entsprechend variabel. Aus einer Vielzahl genauer Temperaturmessungen und Beobachtungen von Frostschäden an kultivierten Pflanzen lassen sich jedoch Frostverträglichkeiten als Richtwerte für die einzelnen Arten ableiten. Die Minimaltemperaturen, die im nachfolgenden Artenteil genannt werden, beziehen sich immer auf gesunde, ausgewachsene und ausgepflanzte Palmen unter optimalen Kulturbedingungen. Für Jungpflanzen oder Pflanzen in Töpfen müssen jeweils einige °C addiert werden. Diese Minimaltemperaturen können die Pflanzen überstehen ohne ernsthaft Schaden zu nehmen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß es sich immer um Extremwerte handelt, die nur kurzzeitig vertragen werden. Allgemein wichtig für die Frosttoleranz einer einzelnen Pflanze sind neben der Dauer und Stärke der Fröste auch das vorausgegangene Wettergeschehen, ihr Standort und Zustand. Leider lassen sich zu diesen Faktoren kaum reproduzierbare Angaben machen. Auch die einzelnen Teile einer Palme weisen unterschiedliche Frostverträglichkeiten auf. Frostschäden machen sich zuerst an den Blattspitzen bemerkbar; wenn die Pflanze noch im Wachstum ist, trifft es vor allem die jungen Blätter. Der wichtigste Teil der Palme, das Wachstumszentrum, verträgt den stärksten Frost. Es kann auch Temperaturen überleben, die weit unter den angegebenen Werten liegen und bei denen die entwickelten Blätter bereits absterben. Eine Palme, die durch Frost alle Blätter verliert, hat also gute Chancen sich wieder völlig zu regenerieren, selbst dann, wenn der Mitteltrieb schon geschädigt ist. Nach starken Frostschäden empfiehlt sich das Entfernen aller abgestorbenen Blätter und eine Behandlung des Wachstumszentrums mit pilz- und bakterienhemmenden Mitteln (z.B. Chinosol, in Apotheken erhältlich). Der frostempfindlichste Teil einer Palme sind die Wurzeln. Bei Palmen im Freien sollte daher, auch um Frosttrocknis vorzubeugen, der Boden im Herbst gut gemulcht werden. 16 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Licht Entsprechend ihrer Herkunft unterscheiden sich Palmen stark in ihren Lichtbedürfnissen. Der Einfachheit halber reicht es jedoch, von drei Bereichen auszugehen: Sonne, Halbschatten und Schatten. Ältere Pflanzen vertragen üblicherweise mehr Licht als junge. Die zu den einzelnen Arten gemachten Angaben beziehen sich generell auf Jungpflanzen. Palmen, die einen sonnigen Standort benötigen, stammen meist aus trockenen Gebieten, die nur lockeren Bewuchs aufweisen. Schon junge Pflanzen solcher Arten bevorzugen einen unbeschatteten Standort. Im Zimmer stehen sie am besten an einem Süd- oder Westfenster. Die Lichtverhältnisse in Innenräumen sollten im übrigen nicht überschätzt werden. Selbst direkt hinter einem Zimmerfenster steht deutlich weniger Licht zu Verfügung als im Freien davor. Arten, die Halbschatten bevorzugen, stammen aus lichten Wäldern. Sie wachsen beschattet durch das Laubwerk größerer Bäume und sollten immer möglichst hell aber nicht in der direkten Mittagssonne stehen. Im Zimmer ist ein Ost- oder Westfenster ideal. Palmenarten, die mit einem schattigen Standort zufrieden sind, stammen meistens aus dem Unterwuchs dichter Regenwälder. Ihre Blätter sind dünn und empfindlich gegenüber direkter Sonnenstrahlung. Sie sollten immer beschattet stehen und kommen auch noch mit wenig Licht aus, wie es ein Nordfenster oder ein Standort einige Meter vom Fenster entfernt bietet. Wasser Von allen Kulturbedingungen ist, zumindest bei Zimmerpflanzen, das richtige Gießen am schwierigsten einzuschätzen. Die Wassermenge, die eine Pflanze verbraucht, hängt z.B. ab von der Beschaffenheit des Substrats, dem Verhältnis zwischen Topf- und Pflanzengröße, der Temperatur und der Beleuchtung. Palmen mit hartem, trockenheitsresistentem Habitus brauchen geringere und seltenere Wassergaben, besonders wenn sie in gut wasserhaltendem Substrat und in großen Töpfen stehen. Reichlich und häufig zu wässern sind Palmen mit weichen Blättern und solche in kleinen Töpfen, besonders bei hohen Temperaturen und an einem sonnigem Standort. Prüfen Sie im Zweifel genau die Bodenfeuchte. Das Substrat sollte bei keiner Palme völlig austrocknen. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 17 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Ebenso ist natürlich ein »Sumpf« zu vermeiden, daß kann in Übertöpfen ohne Abzugslöcher leicht passieren. Gießen Sie vor allem große Pflanzen und besonders Arten aus Trockenregionen nicht zu häufig, sondern seltener, doch dann um so kräftiger, um das ganze Substrat durchdringend zu befeuchten. Kleine Pflanzen, Keimlinge und Sämlinge brauchen dagegen eine gleichmäßigere Bodenfeuchte, denn ihnen mangelt es noch an Reserven. Für besonders feuchteliebende Palmen wird häufig empfohlen, Wasser in den Untersetzern der Töpfe stehenzulassen. Zuträglich ist das jedoch nur bei hohen Temperaturen und sollte unter 25°C besser unterlassen werden. Für Topf- oder Kübelpflanzen empfiehlt es sich, in jedem Fall ein lockeres, mit reichlich Drainagebeimischungen versehenes Substrat (siehe dort) mit hoher Wasserkapazität zu verwenden. So läßt sich falsches Gießen am besten vermeiden. Bei Palmen, die im Freien oder im Wintergarten eingepflanzt sind, ist das Gießen recht unproblematisch. Soweit überhaupt nötig empfiehlt es sich nicht zu häufig, dafür aber jedes mal sehr reichlich zu wässern, damit der Boden tiefgründig befeuchtet wird. Nur auf besonders schweren (Ton-) oder leichten (Sand-) Böden sollte die richtige Wasserversorgung genau beobachtet werden. Luftfeuchtigkeit Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft ist ein Kulturfaktor, der im Innenbereich häufig nicht gerade Ideale Werte erreicht. In der Regel treten hauptsächlich im Winter Probleme auf: Zum einen zu hohe Luftfeuchtigkeit bei niedrigen Temperaturen, z.B. in Gewächshäusern oder schlecht gelüfteten Überwinterungsräumen. Hier können sich auf den Blättern Pilze ansiedeln, die braune Flecken oder sogar Herzfäule hervorrufen (häufig z.B. bei Washingtonia). Abhilfe schafft dann ein Ventilator, der die Luft in Bewegung hält und stehendes Wasser von den Blättern verdunsten läßt. Zum anderen ist vor allem zu geringe Luftfeuchtigkeit während der Heizperiode in Wohnräumen ein großes Problem. Besonders bei empfindlichen Arten zeigen sich schnell braune Blattspitzen und Schädlingsbefall als deutliche Folgen. Häufiges Besprühen oder ein Luftbefeuchter lindern die Situation. 18 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Boden und Substrat Das richtige Pflanzsubstrat ist besonders wichtig für eine gesunde Wurzelentwicklung und Nährstoffaufnahme. Palmen, die im Freien oder im Wintergarten eingepflanzt werden, brauchen keine spezielle Bodenvorbereitung. Nur besonders schwere (Ton-) oder leichte (Sand-) Böden sollten großzügig mit Humus und Sand bzw. Lehm verbessert werden. In Töpfen oder Kübeln werden viele Arten in handelsüblichen Pflanzerden gut gedeihen; zu empfehlen ist aber besonders bei Substraten, die fast ausschließlich aus Torf oder Rindenhumus bestehen, eine Beimischung bestimmter Zusatzstoffe. Der Hauptnachteil fertiger Pflanzerden ist häufig ein Mangel an Drainagestoffen. Bei selbstgemischten Substraten wird man mit zwei Basismischungen gut zurechtkommen. Für Palmen mit besonderen Ansprüchen kann dann beliebig variiert werden, z.B. der Sand- oder Lehmanteil erhöht oder Kalk hinzugefügt werden. Eine Zusammenstellung für Palmen aus trockenen Gebieten könnte wie folgt aussehen: • 30% Kokos-Substrat (z.B. Kokohum, Cocoterra) oder handelsübliche "Blumenerde" auf Torfbasis oder aufgekalkter Torf (pH 6) • Rindenhumus oder lockerer Kompost können mit bis zu 15% der Gesamtmenge beigemischt werden • 20% feiner, am besten kalkarmer Ton (Montmorillonit) oder Lehm • 25% Quarzsand 0-4mm • 25% mineralische Drainage (z.B. Lavalit 0-12mm, Bimskies, Perlite, Blähton, Seramis, Vermiculite, Steinwolle) Zusammenstellung für Palmen aus feuchten Waldgebieten (bevorzugen sauer reagierenden, humosen Boden): • 60% Kokos-Substrat (z.B. Kokohum, Cocoterra) oder grobfaseriger Hochmoortorf oder handelsübliche "Blumenerde" auf Torfbasis • Rindenhumus oder lockerer Kompost können mit bis zu 20% der Gesamtmenge beigemischt werden • 10% feinkrümeliger, am besten kalkarmer Ton oder Lehm • 15% Quarzsand 0-4mm • 15% mineralische Drainage (z.B. Lavalit 0-12mm, Bimskies, Perlite, Blähton, Seramis, Vermiculite, Steinwolle) und organische Drainage (z.B. kompostierte Kiefernrinde, Reisspelzen, Erdnußschalen, Redwood) Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 19 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Für größere, ältere Pflanzen kann jeweils der organische Anteil reduziert und der Lehmanteil erhöht werden. Das Resultat sollte ein lockeres, auch in befeuchtetem Zustand nicht zusammenklebendes Substrat sein. Bei diesen Zusammenstellungen ist eine zusätzliche Drainageschicht am Topfboden nicht erforderlich. Besonders für Palmen aus Trockengebieten sollten von Anfang an möglichst tiefe Töpfe verwendet werden (z.B. Bismarckia, Hyphaene). Topfen Sie erst um, wenn der alte Topf komplett durchwurzelt ist. Das neue Gefäß sollte mindestens einen um 3cm größeren Durchmesser haben als das vorige, bei älteren Pflanzen auch bis zu 20cm. Der alte Wurzelballen sollte, sofern die Wurzeln gesund sind, auf keinen Fall gelockert werden. Dies hat keinen Nutzen für die Pflanze und resultiert nur in Beschädigungen der brüchigen Wurzeln. Bei Großpflanzen einiger Arten, wie z.B. Phoenix oder Chamaerops, ist es möglich, zur Wachstumsbeschränkung und um die Kübel in transportabler Größe zu halten, die Wurzeln beim Umtopfen stark zurückzuschneiden. Die Pflanzen brauchen allerdings einige Zeit, um sich wieder zu erholen, daher sind solche Eingriffe auf ein Mindestmaß zu beschränken. Die beste Zeit zum Ein- und Umtopfen als auch zum Auspflanzen oder Umpflanzen ist das späte Frühjahr, damit den Pflanzen genügend Wärme zum Einwurzeln zur Verfügung steht. Nährstoffe Die meisten Palmen sind nährstoffliebend und sollten entsprechend reichlich gedüngt werden. Gut geeignet und einfach anzuwenden sind mineralische Volldünger in flüssiger Form. Etwas teurer, aber dafür noch leichter zu handhaben, sind mineralische oder organische Langzeitdünger, die die Nährstoffe gleichmäßig über mehrere Monate abgeben und nur 1 oder 2 mal im Jahr angewendet werden müssen. Palmen bevorzugen stickstoff- und kaliumbetonte aber phosphorarme Dünger. Diese drei Hauptnährstoffe stehen für Palmen am besten in einem Verhältnis von (NPK) 3+1+3, wie z.B. 15+5+15. Daneben werden eine reichliche Magnesiumversorgung sowie die wichtigsten Spurennährstoffe, besonders Eisen und Mangan, benötigt. Gute handelsübliche Volldünger für Grünpflanzen auf mineralischer oder organischer Basis erfüllen in der Regel diese Anforderungen. Achten sie auf das richtige NPK-Verhältnis und einen hohen Magnesiumgehalt (u.U. auch als Bittersalz separat anzuwenden). 20 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Im Winter sollte bei allgemein geringerem Lichtangebot und besonders bei kühler Überwinterung wenig oder gar nicht gedüngt werden. Bei fehlendem Wachstum werden die Nährstoffe nicht benötigt. Besonders bei organischen Düngern ist zu berücksichtigen, daß sie eine verzögerte Wirkung haben, die erst dann eintritt, wenn Bodenorganismen die Düngestoffe zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen abgebaut haben. In Töpfen kann durch fehlendes Bodenleben dieser Abbau u.U. gar nicht stattfinden. Parasiten und Haltungsfehler Auch bei den größten Bemühungen wird es hin und wieder vorkommen, daß Palmen von Parasiten wie z.B. Pilzen, Insekten, Milben etc. befallen werden oder unter Kulturfehlern leiden. Insekten gehen normalerweise kaum auf Palmen. Gelegentlich wird man Schild- oder Wolläuse an den Blattstielen oder Blattläuse am Neutrieb antreffen. Normalerweise hält sich solcher Befall aber in Grenzen und kann von Hand entfernt werden. Thripse befallen die Blattunterseiten und erzeugen ein silbrig schimmerndes Blatt. Sie sind mit einer Kaliseifenlösung (z.B. Neudosan) gut zu bekämpfen. Sicher die häufigsten Schädlinge an Palmen, besonders im Innenbereich und unter Glas, sind Spinnmilben. Sie sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen und bewohnen, wie Thripse, die Blattunterseiten, wo sie ein ähnliches Schadbild und feine Gespinste erzeugen. Genau wie die Insekten treten sie besonders bei Lufttrockenheit auf. Spinnmilben ist nur schwer beizukommen. Am einfachsten wird die Pflanze 2-3 Monate ins Freie gestellt, falls es die Temperaturen erlauben. Die Milben werden so normalerweise in kurzer Zeit verschwunden sein. Eine andere Möglichkeit für kleinere Pflanzen - allerdings nur bei geringem Befall erfolgreich - ist, die Pflanze in einen Folienbeutel zu stecken und so an einem absonnigen Platz einige Wochen zu halten. Unter der Folie herrscht hohe Luftfeuchtigkeit, die den Milben gar nicht gefällt. Bei Insekten- oder Milbenbefall ist es vor allem wichtig die Kulturbedingungen zu überprüfen, um die Ursache für den Befall beheben zu können. Ähnliches gilt für Pilzbefall. Pilze sind Parasiten, die vor allem unter ungünstigen Bedingungen und an geschwächten oder beschädigten Pflanzen auftreten. Geringe Luftbewegung, Tropfwasser und hohe Luftfeuchte begünstigen sie. Es kann bei empfindlichen Arten zu Blattschäden oder sogar Herzfäule komDas Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 21 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de men. Ein übermäßig feuchtes, schlecht drainiertes Substrat kann Pilzbefall im Wurzelbereich hervorrufen. Schnelle Abhilfe gegen Pilze schafft meist schon eine Änderung des Standorts bzw. der Pflegebedingungen. Zur Unterstützung kann, besonders bei Herzfäule, auch ein Fungizid appliziert werden. In vielen Fällen läßt sich die Pflanze damit retten. Bei wertvollen Pflanzen lohnt es rechtzeitig einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Auch ohne Parasitenbefall kann eine Pflanze gelegentlich Schäden zeigen, die aus Kulturfehlern resultieren, z.B. Trocken- oder Nässeschäden, Hitze- oder Kältestress und Frostschäden, Nährstoffmangel, Lichtmangel oder Sonnenbrand u.ä. Sind keine Schädlinge festzustellen, dann sollten sehr genau alle Kulturbedingungen überprüft und nach Möglichkeit ein günstigerer Standort gewählt werden. Palmen im Freien Die wenigsten der bei uns kultivierten Palmen stammen direkt aus den Tropen. Meistens kommen sie, zumindest im Sommer, mit dem mitteleuropäischen Klima gut zurecht. Viele Arten sind auch in ihrer Heimat regelmäßig Frösten ausgesetzt. Die Frosttoleranz ist oft weitaus größer als gemeinhin angenommen wird. Für Kübelpflanzen bringt das den Vorteil, daß sie keineswegs immer mit den ersten Frösten eingeräumt werden müssen, sondern im Freien bleiben können, solange keine starke Kälte und Dauerfrost drohen. In Töpfen und Kübeln sind die empfindlichen Wurzeln jedoch wenig geschützt, was bei Dauerfrost zu Erfrierungen führen kann. Trotzdem können einige Palmenarten auch in Mitteleuropa das ganze Jahr im Freien verbringen. Voraussetzung dafür ist, daß sie eingepflanzt werden und man sich, je nach Klimagegebenheiten, ein bißchen Mühe mit dem Frostschutz macht. In den mildesten Gebieten Mitteleuropas, vor allem im Rheingebiet und besonders südlich der Alpen, kann man einige Arten völlig ungeschützt kultivieren. In kälteren Gegenden oder bei weniger frostharten Arten ist auf jeden Fall ein Winterschutz erforderlich. Bewährt haben sich Stroh- und Schilfmatten, Vliese, Sackleinen oder Verschläge aus Luftpolsterfolie. Vor allem bei Folien ist wichtig, daß die Schutzvorrichtung nicht anliegt, sondern einen ausreichenden Luftraum beinhaltet, um Zirkulation zu gewährleisten und Fäulnis zu vermeiden. In 22 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Die Klimakarte zeigt ein ungefähres Bild der durchschnittlichen und extremen Wintertemperaturen in Deutschland, die für die Freilandpflanzung von Palmen entscheidend sind. Ebenso wichtig wie die Beachtung der großräumigen Temperaturverteilung ist die Berücksichtigung kleinklimatischer Verhältnisse. ohne Winterschutz ist nur hier das Auspflanzen der härtesten Arten möglich, z.B. Nannorrhops ritchiana, Rhapidophyllum hystrix, Sabal minor, Serenoa repens, Trachycarpus fortunei, T. nanus, T. takil, T. wagnerianus. mit leichtem Winterschutz sind hier alle Arten mit einer Frosttoleranz von unter -l2°C versuchenswert. nur mit gutem Winterschutz ist hier das Auspflanzen möglich. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 23 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de sehr kalten Wintern lassen sich Pflanzen in solchen Folienverschlägen auch problemlos mit thermostatgesteuerten Heizkabeln oder Heizlüftern vor allzu starken Frösten bewahren. Der Winterschutz sollte nur so lange als unbedingt nötig an der Pflanze verbleiben und entfernt werden, sobald sehr starke Kälte nicht mehr zu erwarten ist. Vor allem im Frühjahr besteht unter Folie bei sonnigem Wetter schnell Überhitzungsgefahr. Lüften ist hier am Tag unerlässlich. So manche Pflanze hat schon durch zu gut gemeinten Winterschutz mehr Schaden genommen als durch Frost. Wichtig zum Auspflanzen ist vor allem der richtige Standort und der sollte mit Bedacht gewählt werden. In unseren Breiten ist dafür ein sonniger, warmer, wind- und wettergeschützter Platz vor der Südseite eines beheizten Gebäudes am besten geeignet. Wasser sollte rasch abfließen können, und von Vorteil ist auch, wenn die Palme etwas Regenschutz erhält, z.B. durch einen Dachvorsprung. In schweren Böden empfiehlt es sich, unter dem Pflanzloch eine Drainageschicht anzulegen und Sand in die Pflanzerde einzuarbeiten. Leichte Sandböden können mit Humus und Lehmzugaben verbessert werden. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Es gibt der Palme Zeit, sich bis zum nächsten Winter gut einzuwurzeln. Die Palme wird das Auspflanzen mit wesentlich schnellerem und besserem Gedeihen danken und nebenbei erspart man sich das Schleppen schwerer Kübel. Gewächshäuser und Wintergärten Sie erfreuen sich in unseren Breiten zunehmender Popularität und sind natürlich die idealste Möglichkeit, um Palmen zu kultivieren. Wenn die Arten bezogen auf Gestalt, Größe und Kulturbedürfnisse richtig ausgewählt werden, so gibt es keine bessere Möglichkeit unter Glas ein tropisch anmutendes Ambiente zu schaffen. Palmen sind in ihrer Größe berechenbar und machen wenig Arbeit. In vielen Wintergärten bietet sich zudem die Möglichkeit, direkt in den Boden zu pflanzen, ein großer Pluspunkt für die Pflanze im Vergleich zu einem engen Topf. Auch für ungeheizte Wintergärten, für die es oft schwerfällt Pflanzen zu finden, die sowohl Frost als auch große Hitze vertragen, gibt es eine Vielzahl geeigneter Arten. Überlegen Sie vor der Anschaffung der Bepflanzung genau, wie groß die ausgesuchten Arten werden können. In hohen, zweigeschossigen Wintergärten 24 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de gibt es bei der Auswahl etwas Spielraum. Für kleine Wintergärten werden jedoch häufig Arten gewählt, wie z.B. Washingtonia oder Phoenix canariensis, die rasch gewaltige Dimensionen erreichen und schon nach wenigen Jahren begrenzte Platzverhältnisse sprengen können. Dabei gibt es zahllose Palmenarten wie z.B. Phoenix roebelenii, Chamaedorea, Thrinax, Serenoa, Chamaerops oder Syagrus schizophylla, die auch nach vielen Jahren noch überall Platz finden. Wichtige Auswahlkriterien sind natürlich auch die Temperatur- und Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 25 Teil 2 Palmenarten Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Die nachstehenden Kulturbeschreibungen einiger empfehlenswerter Palmenarten erfolgen der Einfachheit halber in alphabetischer Anordnung. Das Hauptgewicht liegt bei den kältetoleranteren Arten, die als Zimmer- oder Kübelpflanzen die besten Aussichten haben. Einige besonders attraktive Tropenpalmen werden kurz erwähnt. Acoelorraphe wrightii Everglades-Palme Mittelgroße, in dichten Gruppen wachsende Fächerpalme mit schlanken, dicht mit Blattbasen besetzten Stämmchen und lang gestielten Blättern mit silbrigen Unterseiten. Die langen Blütenstände tragen erbsengroße, schwarze Früchte. Acoelorraphe wächst in Savannen und Sumpfgebieten, oft entlang von Flußläufen in Florida, Mittelamerika, der Karibik und in Kolumbien. In Kultur ist sie gelegentlich anzutreffen und wächst besonders als Jungpflanze eher langsam. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kühl - warm -4 bis -7°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Sonne mäßig im Winter, reichlich im Sommer gering - mäßig sandig, kalkarm gering - mäßig Kübelpflanze, kalter bis warmer Wintergarten Acrocomia aculeata Coyolpalme A. totai, A. mexicana Große, solitäre Palme mit dickem, grauem Stamm und einer dichten Krone aus überhängenden Fiederblättern, die riesigen Straußenfedern gleichen. Alle Teile der Pflanze, auch der Stamm, sind dicht mit langen, schwarzen Stacheln besetzt. A. aculeata ist weitverbreitet in den endlosen Savannengebieten Mittel- und Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 29 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Acoelorraphe wrightii 30 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Südamerikas, von Mexico und der Karibik bis nach Argentinien, Bolivien und Paraguay und ist oft in großen Beständen anzutreffen. In Kultur ist sie wegen ihrer sehr schwierig zu keimenden Samen leider nur selten anzutreffen. Trotz ihrer wehrhaften Natur ist sie jedoch eine schöne und robuste Pflanze. Sie wächst bei hohen Temperaturen recht rasant und ist gleichzeitig gut kälteverträglich. Für die Frosttoleranz spielt vor allem die individuelle Herkunft eine Rolle. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kühl - warm -3 bis -6°C Sonne bis Halbschatten mäßig mäßig gut drainiert, anspruchslos hoch Kübelpflanze, kalter bis warmer Wintergarten. Adonidia merrillii Manila-Palme, Weihnachtspalme Veitchia merrillii Schlanke, sehr elegante Palme von den Philippinen mit einer lockeren Krone aus v-förmig gefiederten und weit nach unten gebogenen Blättern. In den Tropen ist A. merrillii als Zierpflanze sehr beliebt und weitverbreitet. Als Zimmer- oder besonders Wintergartenpflanze ist sie gut zu halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Sonne mäßig mäßig gut drainiert hoch helles Zimmer oder warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 31 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Aiphanes aculeata Coyure-Palme A. caryotifolia Mittelgroße, solitäre Palme mit schlankem Stamm und breit fischschwanzförmig gefiedertem, dunkelgrünem Blatt. Stamm, Blattstiele und Blattunterseiten sind dicht mit langen, feinen, schwarzen Stacheln besetzt. Die Früchte sind leuchtend rot und haben hartschalige, eßbare Samen, die in Geschmack und Textur an Kokosnüsse erinnern. Die Coyure-Palme stammt aus den Regenwäldern im nordwestlichen Südamerika. Kultiviert wird sie in tropischen Ländern; wegen ihres ungwöhnliches Aussehens und raschen Wachstums ist sie recht beliebt und gelegentlich in Parks und Gärten zu sehen. Trotz ihres stacheligen Habitus ist sie eine recht haltbare, sehr dekorative Zimmer- und (besonders) Wintergartenpflanze. Aiphanes minima (= A. erosa) ist eine sehr ähnliche, etwas größere Art aus der Karibik, die ebenso gut zu halten ist. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Halbschatten reichlich hoch humusreich hoch Zimmer und warmer Wintergarten Allagoptera arenaria Restinga-Palme Kleine bis hohe, buschartige Fiederpalme mit verzweigtem, unterirdischem Stamm und sehr ledrigen, unterseitig silbrigen, wirr gefiederten Blättern. Die Blütenstände wachsen senkrecht aus der Blattkrone und tragen kleine grüngelbe, eßbare Früchte. A. arenaria wächst in Südostbrasilien direkt an der Küste in Sanddünen bis an die Hochwasserlinie. In Kultur ist sie nicht häufig zu sehen. Außer einem vollsonnigen Standort und einem sandigen, gut drainierten 32 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Substrat stellt sie keine besonderen Ansprüche. Leichte Fröste werden vertragen. Unter guten Bedingungen wächst sie recht rasch und blüht schon nach wenigen Jahren. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kühl - warm -2 bis -4°C Sonne mäßig mäßig gut drainiert, sandig hoch Kübelpflanze, kühler bis warmer Wintergarten. Archontophoenix cunninghamiana Bangalowpalme Mittelgroße. solitäre Fiederpalme mit schlankem, geringeltem Stamm und lockerer Krone aus leicht überhängenden, weichen Blättern. Die Blattbasen formen einen deutlichen Kronenschaft. Die Blütenstände erscheinen unterhalb des Kronenschafts und tragen kleine, rote Früchte. A. cunninghamiana ist sehr verbreitet an der niederschlagsreichen Ostküste Australiens, meist an Flußufern, in Regenwäldern und Sümpfen. Kultiviert ist sie ebenfalls recht häufig anzutreffen. Sie stellt keine besonderen Ansprüche. Leichte Fröste bis -20C werden vertragen. Die Form A. cunninghamiana "Illawarra" verträgt auch etwas stärkere Fröste. Die Bangalowpalme ist unter guten Bedingungen sehr schnellwachsend. Sie eignet sich gut als Kübelpflanze. In Innenräumen braucht sie hohe Luftfeuchtigkeit und viel Licht. Weitere Archontophoenix Arten sind A. alexandrae, A. maxima, A. myolaensis, A. purpurea und A. tuckeri. Im Gegensatz zu A. cunninghamiana haben diese Arten silbrig bereifte Blattunterseiten und sind weniger kälteverträglich. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: mild - warm kalt - mild -4 bis -7°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Halbschatten, ältere Pflanzen auch sonnig reichlich Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 33 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: hoch humusreich, anspruchslos mäßig - hoch Kübelpflanze, kalter bis warmer Wintergarten, im Zimmer nur bei sehr guten Lichtverhältnissen und ausreichender Luftfeuchte. Archontophoenix cunninghamiana Areca catechu Betelpalme Elegante, mittelgroße Fiederpalme mit einer kompakten, aufrechten Krone aus breitgefiederten, dünnen, dunkelgrünen Blättern. Die großen Samen enthalten eine milde Droge und sind ein essentieller Bestandteil des Betel wie er in 34 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Südasien gekaut wird, daher ist diese Art auch im Süd- und Südostasiatischen Raum sehr weit verbreitet. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: heiß warm - heiß keine Halbschatten reichlich hoch humusreich hoch Zimmer, warmer Wintergarten. Areca triandra Kleine bis mittelgroße in dichten, kleinen Gruppen wachsende Palme mit schlanken, grünen Stämmchen und buschigen Kronen aus kurzgestielten, breitgefiederten Blättern. Die Blattbasen bilden einen kurzen Kronenschaft, die auffälligen Blütenstände entfalten sich am Stamm und tragen sehr dekorative, leuchtend rote Früchte. A. triandra ist von Indien bis nach Indonesien weitverbreitet. In Kultur ist sie vor allem in den Tropen aber auch als Topfpflanze in nördlichen Regionen anzutreffen. Sie ist die kälteverträglichste und robusteste Areca-Art und als Zimmerpflanze wesentlich geeigneter als die ähnliche und häufig angebotene Betelpalme, A. catechu. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Schatten - Halbschatten reichlich hoch kräftig, humusreich hoch Zimmer und warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 35 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Areca vestiaria A. langloisiana Mittelgroße, lockere Gruppen bildende, schlankstämmige Fiederpalme mit offener Krone aus kurzgestielten, breit gefiederten Blättern. Ältere Pflanzen stehen auf starken Stelzwurzeln. Die Blattbasen dieser Art bilden einen kurzen, intensiv orange gefärbten, sehr attraktiven Kronenschaft. A. vestiaria ist in Regenwäldern auf Celebes und den Molukken verbreitet. In Kultur ist sie begehrt aber noch relativ selten anzutreffen. Mit dem orangen Kronenschaft ist sie eine gute, haltbare Alternative zu der schönen aber sehr empfindlichen Cyrtostachys renda. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß warm - heiß keine Halbschatten reichlich hoch kräftig, humusreich hoch Zimmer und warmer Wintergarten Arenga engleri Zwerg-Zuckerpalme Kleine bis mittelgroße, in dichten Gruppen wachsende, stammlose Fiederpalme mit großen, dunkelgrünen, unterseitig weißen Blättern. Die kurzen Blütenstände tragen sehr attraktive, kirschgroße, rote Früchte. Nach der Blüte stirbt die Hauptpflanze, und es wachsen nur die Ausläufer der Pflanze weiter. A. engleri ist in feuchten Wäldern auf Taiwan und auf den Ryukyu-lnseln südlich von Japan verbreitet. In Kultur ist die eher langsam wachsende, sehr tropisch anmutende aber robuste und extrem anpassungsfähige Palme vor allem in den Tropen häufiger anzutreffen. Eine Art, die sich für viele Zwecke wirklich vorbehaltlos empfehlen lässt. Sommertemperaturen: warm - heiß Wintertemperaturen: kalt - warm Frostverträglichkeit: -3 bis -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C 36 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: Sonne bis Schatten reichlich mäßig humusreich mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kalter bis warmer Wintergarten. Arenga pinnata Zuckerpalme Massive, solitäre Fiederpalme mit dickem, in eine dichte Matte aus alten Blattbasen und langen, braunen Fasern gehülltem Stamm und riesigen, straff aufrecht wachsenden, buschig gefiederten Blättern mit schmutzig-weißen Blattunterseiten. Ursprünglich stammt die Zuckerpalme wohl aus Indonesien. Sie ist vor allem in Südasien sehr häufig als Nutzbaum kultiviert, hauptsächlich wegen ihres stark zuckerhaltigen Saftes, der aus den Blütenständen gezapft wird. A. pinnata kann sich problemlos mit den enormen Wachstumsraten der verwandten Fischschwanzpalmen (Caryota) messen und ist, zumindest in jungen Jahren, auch gut in einem hellen Zimmer zu halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm -1°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +3°C Halbschatten reichlich mäßig - hoch sehr kräftig, humusreich sehr hoch helles Zimmer und warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 37 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Bactris gasipaes Pfirsichpalme Diese mittelgroße, sehr schnellwachsende Fiederpalme aus Südamerika ist dicht mit feinen Stacheln besetzt. Ihre buschigen, elegant überhängenden Blätter bilden runde Kronen ähnlich wie Syagrus romanzoffiana. Die schlanken, hohen Stämme stehen in kleinen Gruppen zusammen. Im tropischen Südamerika wird diese Art, ihrer pfirsichartigen Früchte, der Palmherzen und der Eignung als Baumaterial wegen, sehr häufig gepflanzt. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - heiß keine Halbschatten reichlich hoch humusreich hoch Zimmer, warmer Wintergarten. Bismarckia nobilis Bismarckpalme Massive, stattliche Palme mit dickem, glattem, solitärem Stamm und großen, blauviolett bereiften Fächerblättern. Die Früchte sind braun und etwa hühnereigroß. Bismarckia ist nur auf Madagaskar verbreitet. Als Zierbaum ist sie in den Tropen hoch geschätzt und gelegentlich anzutreffen. Bei hohen Sommertemperaturen wächst Bismarckia recht rasch und ist mit etwas Aufmerksamkeit nicht schwierig zu kultivieren. Wichtig sind tiefe Töpfe, um die kräftigen Wurzeln nicht zu behindern. Leichte Fröste bis -2°C werden nur von ausgewachsenen Exemplaren vertragen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: 38 warm - heiß mild - warm -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +3°C Sonne mäßig mäßig bis gering Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: gut drainiert, sandig-lehmig mäßig Zimmerpflanze, temperierter bis warmer Wintergarten. Borassus flabellifer Palmyrapalme Eine stattliche Fächerpalme aus den trockenen, heißen Monsungebieten Indiens und Südostasiens mit sehr harten, steifen, hellgrünen Blättern und schlanken, hohen Stämmen. In Indien ist diese Art millionenfach vertreten und gehört dort zu einer der wichtigsten Nutzpflanzen. Die Samen sind etwa faustgroß und wachsen in einer kokosnußgroßen, eßbaren aber sehr faserigen Frucht. In Asien wird Borassus recht häufig kultiviert. Die Pflanzen wachsen in ihrer Jugend nur sehr langsam und sind in Töpfen recht schwierig zu ziehen. In Afrika und Asien kommen weitere Arten vor, die sich alle stark ähneln. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß warm - heiß keine Sonne gering - mäßig gering gut drainiert, mineralisch gering warmer Wintergarten. Brahea armata Blaue Hesperidenpalme Brahea clara, Brahea roezlii, Erythea armata Fast unverwechselbar ist diese große, robuste Fächerpalme mit stahlblau bereiften, steifen Blättern, 4-6m langen, weit über die Blattkrone hinausreichenden Blütenständen und dickem, glattem, grauem Stamm. B. armata ist im Nordwesten Mexikos bis auf Meereshöhen von 1500m anzutreffen und kommt am Naturstandort häufig zusammen mit Washingtonia vor. In Kultur Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 39 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de ist sie weitverbreitet. Die Blaue Hesperidenpalme ist zwar langsam wachsend aber nicht schwierig zu kultivieren und sicher eine der auffälligsten Palmen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - kühl -8 bis -10°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -5°C vollsonnig gering gering sandig-lehmig, sehr gut drainiert gering Kübelpflanze, kalter Wintergarten Brahea dulcis Felsenpalme Eine mittelgroße, sehr variable, oft mehrstämmige Palme mit gelegentlich kriechendem meißt jedoch aufrechtem, schlankem Stamm und oft blau bereiften Fächerblättern. Die Blütenstände stehen deutlich über die Blattkrone hinaus und tragen kleine, gelbe, eßbare Früchte von süßem Geschmack. Brahea dulcis kommt auf armen, steinigen oder felsigen Böden in großen Teilen Mexicos und Mittelamerikas, in Höhen von 300 bis 2000m vor, häufig in Eichenwäldern. In Kultur ist sie selten anzutreffen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 40 mild - heiß kalt - kühl bis etwa -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -4°C Halbschatten - Sonne mäßig gering - mäßig sandig-lehmig, gut drainiert gering Kübelpflanze, kalter oder temperierter Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Brahea edulis Guadalupe-Palme Erythea edulis Große, robuste und recht schnell wachsende Fächerpalme mit starkem, dunkelbraunem, genarbtem Stamm. Die zahlreichen, eher kurz gestielten und tief dunkelgrünen Blätter bilden eine dichte Krone und sind fast kreisrund und von äußerst ledriger Struktur. Die Blattbasis umhüllt die Stammkrone mit einem dichten Gewebe aus orangebraunen Fasern. Die massigen Fruchtstände tragen große, dunkelbraune, eßbare Früchte mit süßem wenn auch etwas holzigem Geschmack. B. edulis ist in ihrer Heimat, der winzigen Felseninsel Guadalupe im Pazifik vor der Küste Mexikos, durch Ziegen ernsthaft vom Aussterben bedroht, wird jedoch in vielen Ländern der Erde sehr erfolgreich kultiviert. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - kühl -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -4°C vollsonnig mäßig gering sandig-lehmig, gut drainiert, sehr anspruchslos mäßig Kübelpflanze, kalter oder temperierter Wintergarten Butia capitata Geleepalme Cocos australis Große, eher langsam wachsende, solitäre Fiederpalme mit robustem, grauem Stamm und einer eher lockeren Krone aus elegant zurückgebogenen, v-förmig gefiederten, graugrünen Blättern. Die Blütenstände tragen große Mengen gelber, fast aprikosengroßer Früchte, die im Geschmack etwas an Ananas erinnern und zu Marmeladen oder Gelees verarbeitet werden können. Jungpflanzen sind von anderen Butia-Arten kaum zu unterscheiden. B. capitata ist weit verbreitet im östlichen und südlichen Brasilien und in Uruguay, in Savannen und auf Weideflächen, generell auf Sandböden. Auch in Kultur ist sie in warm temperierten Regionen recht häufig anzutreffen. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 41 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Die beiden anderen großen Butia-Arten, B. eriospatha aus Süd-Brasilien und B. yatay aus Süd-Brasilien, Argentinien und Uruguay unterscheiden sich nicht erheblich von B. capitata und gedeihen unter den selben Kulturbedingungen. Die verschiedenen Zwergarten der Gattung (z.B. B. paraguayensis, B. archeri u.a.) werden nicht nur erheblich seltener kultiviert, sondern sind auch schwieriger zu kultivieren. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - kühl -8 bis -12°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -6°C vollsonnig mäßig im Winter, reichlich im Sommer gering sandig, gut drainiert, sehr anspruchslos mäßig Kübelpflanze, kalter oder temperierter Wintergarten, u.U. Freiland an geschützer Stelle Calamus caryotoides Fischschwanz-Rotangpalme Sehr entzückende, zierliche, Ausläufer treibende Kletterpalme mit dünnen Stämmchen und einer lockeren Krone aus dunkelgrünen Fiederblättern mit fischschwanzförmigen Segmenten. Die Blattbasen sind mit feinen, weichen Stacheln besetzt, die Blattstiele mit kurzen Dornen, mittels derer die Palme an anderen Pflanzen emporklimmt. C. caryotoides ist in Nordost-Australien im Tief- und Hochlandregenwald, an Bachläufen und Waldrändern verbreitet. In Kultur ist sie kaum anzutreffen, obwohl sie sehr elegant und ungewöhnlich aussieht, einfach zu kultivieren ist und keine besonderen Ansprüche stellt. Sie verträgt niedrige Temperaturen und kurze Fröste, sehr schattige Standorte und zeitweise auch trockene Luft. Jungpflanzen wachsen sehr langsam. holen aber später mächtig auf. Eine ähnliche, etwas größere Art, die südliche Rotangpalme, Calamus muelleri, ist noch etwas kältetoleranter und verträgt kurze Fröste bis -5°C. Sie ist nicht ganz so hübsch anzusehen und deutlich stacheliger, zur Kultivierung aber ebenso zu empfehlen. 42 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - warm -3 bis -5°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Halbschatten bis Schatten reichlich hoch humusreich mäßig Zimmerpflanze für kühle Räume. Kübelpflanze, Kletterpflanze für kalte bis warme Wintergärten. Caryota sp. "Himalaya" Himalaya-Fischschwanzpalme Eine imposante Palme von bisher ungeklärter Zuordnung, im Aussehen zwischen C. ochlandra und C. urens. Weitverbreitet im Fußgebirge des Himalaya in Nepal und Nordost-Indien in Höhen bis 2400m, breitet sich diese Art vor allem in Kulturland, in Feldern und Gärten an Stellen mit reichlicher Wasserversorgung aus. Sie ist vor allem durch ihre erstaunliche Kälte- und Schneeverträglichkeit interessant und lässt sich auch in unseren Breiten problemlos als Kübelpflanze halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - mild -7°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Halbschatten reichlich mäßig - hoch kräftig, humusreich sehr hoch Kübelpflanze und Wintergärten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 43 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Caryota mitis Fischschwanzpalme Mittelgroße, als dichte Gruppe aus schlanken, braunen Stämmen wachsende Palme mit leicht überhängenden, wie bei allen Caryota-Arten sehr ungewöhnlichen, doppelt gefiederten Blättern. Die einzelnen Fiederchen sind von fischschwanzförmiger Gestalt. Wie alle anderen Caryota und auch die nahe verwandten Arenga-Arten, blüht jede Pflanze nur einmal. Von oben nach unten am Stamm erscheinen dann perlschnurartige, stark verzweigte Blütenstände. Die Früchte enthalten wie bei Arenga und Wallichia kleine Kristalle, die bei Berührung ein starkes Brennen verursachen. C. mitis ist über ganz Südasien verbreitet und vor allem in den Tropen ein sehr beliebter Garten- und Parkbaum. Auch als Topfpflanze ist sie häufig anzutreffen. Die Fischschwanzpalme ist eine sehr geeignete und recht robuste Zimmerpflanze. Am besten steht sie warm und hell, aber nicht der direkten Sonne ausgesetzt. Sie verträgt recht kühle Temperaturen und etwas Lufttrockenheit. Unter guten Bedingungen wachsen die Pflanzen sehr rasch. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +3°C Halbschatten reichlich mäßig - hoch kräftig, humusreich sehr hoch Zimmer und warmer Wintergarten Caryota obtusa Riesige, solitäre Palme mit bis zu 1m starkem und 20m hohem, glattem, grauem, Stamm und riesigen, fast waagerecht abstehenden, doppelt gefiederten Blättern in einer Krone, die an einen gigantischen Baumfarn erinnert.Diese größte Caryota-Art stammt aus den Bergwäldern Nordostindiens und Südostasiens. In Kultur ist sie noch rar. Sommertemperaturen: mild - warm Wintertemperaturen: kühl - mild Frostverträglichkeit: -4°C 44 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: Halbschatten reichlich mäßig - hoch kräftig, humusreich hoch Kübelpflanze und temperierter Wintergarten Caryota ochlandra Canton-Fischschwanzpalme Mittelgroße bis große, solitäre Palme mit glattem, schlankem Stamm und einer hohen Krone aus dunklen, eher kurzen, doppelt gefiederten Blättern. C. ochlandra stammt aus Südchina. Kultiviert ist sie nur gelegentlich außerhalb Chinas anzutreffen. Wie C. sp. "Himalaya" oder C. obtusa läßt sie sich bei uns ausgezeichnet als Kübel- oder auch als Zimmerpflanze halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - mild -1 bis -4°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis 0°C Halbschatten reichlich mäßig - hoch kräftig, humusreich sehr hoch Kübelpflanze und Wintergarten Caryota urens Brennpalme Große solitäre Palme mit dickem, grauem Stamm und sehr dunklen, großen, doppelt gefiederten, überhängenden Blättern in einer hohen Krone. Die Blüten- stände werden bis zu 3m lang. Sie tragen violette, runde Früchte, deren Fruchtfleisch bei Berührung ein starkes Brennen auf der Haut verursacht. Die Brennpalme stammt aus tropischen Wäldern in Indien, Sri Lanka und Burma. Sie wird dort häufig wegen ihres zuckerhaltigen Saftes kultiviert, der sich von den Blütenständen zapfen läßt. Der Stamm enthält eßbare Stärke. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 45 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +3°C Halbschatten reichlich mäßig - hoch kräftig, humusreich sehr hoch Zimmer und warmer Wintergarten Ceroxylon quindiuense Quindio-Wachspalme Riesige, solitäre Fiederpalme mit schlankem, von einer dicken, weißlichen Wachsschicht überzogenem Stamm und einer ausladenden Krone aus großen, dunkelgrünen, unterseits silbrig beschuppten Blättern. Sie erreicht Höhen bis zu 60m und ist damit die höchste Palmenart und einer der höchsten Bäume der Erde. C. quindiuense stammt aus den kühlen, nebligen Hochgebirgswäldern der Anden in Kolumbien zwischen 2000 und 3100m. In Kultur ist sie äußerst selten anzutreffen und in ihrer Heimat sind die umfangreichen Bestände des kolumbianischen Nationalbaumes vor allem durch Waldrodung gefährdet. In Topfkultur ist Ceroxylon eine etwas anspruchsvolle Schönheit. Sie verlangt ein sehr ausgeglichenes, feuchtes, mildes Klima ohne dauerhaft hohe Temperaturen und mit möglichst kühlen Nächten. Kurze, leichte Fröste schaden ihr nicht. Der Standort sollte hell und halbschattig sein, das Substrat sauer. C. quindiuense wächst stetig und gibt schon als Sämling eine attraktive Pflanze ab. C. ventricosum, eine sehr ähnliche, seltenere Art aus den Nebelwäldern Ecuadors hat einen stärkeren Stamm und ist unter gleichen Bedingungen zu halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 46 kühl - warm kalt - warm -4 bis -6°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Halbschatten reichlich hoch humusreich mäßig Kübelpflanze; kühler, schattiger Wintergarten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Ceroxylon quindiuense Ceroxylon parvifrons C. utile Eine sehr variable und weitverbreitete aber doch selten zu findende Art aus den Höhenlagen der nördlichen Anden in Südamerika. In kaltem und regnerischem Nebel- und Mooswald kommt diese Art zwischen 2000 und 3200m vor. C. parvifrons bleibt deutlich kleiner als C. quindiuense, ist vergleichsweise fast zierlich und hat ein ledriges Blatt mit steifen, unterseits silbrig bis goldfarben bereiften Fiederblättchen. In ihren Ansprüchen unterscheidet sie sich kaum von C. quindiuense. C. utile wächst anfangs nur mäßig und kommt fast ohne Sommerwärme aus. Sie bevorzugt kühle Nächte. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 47 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Weitere gelegentlich kultivierte Arten sind - gegen hohe Temperaturen unempfindlichere - C. alpinum, C. ceriferum aus Venezuela, C. vogelianum mit buschigem, elegant überhängendem Blatt und die extrem rare, tropische C. amazonicum aus Ecuador. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: kühl - warm kalt - mild -5 bis -7°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Halbschatten reichlich hoch humusreich, sauer mäßig Kübelpflanze, kühler, schattiger Wintergarten. Chamaedorea cataractarum Fluss-Bergpalme Stammlose, kleine, max. 1m hohe, dichte Gruppen bildende Palme mit dunkel- grün glänzenden, feingefiederten, leicht überhängenden Blättern. Wie alle Chamaedorea-Arten blüht sie schon sehr früh. C. cataractarum wächst an oder in Flüssen in Regenwäldern im südlichen Mexiko. Kultiviert ist sie gelegentlich anzutreffen. Wie fast alle Chamaedorea-Arten stellt sie nur geringe Ansprüche. Sie sollte halbschattig bis schattig stehen und kommt lange mit wenig Licht aus. Wichtig ist gleichmäßige Feuchtigkeit. Trockenheit führt meist zum frühzeitigen Absterben der älteren Blätter. Chamaedorea sind schon durch ihre geringe Größe ideale Topfpflanzen und sind sowohl im Zimmer als auch als Kübelpflanze einfach zu kultivieren und recht schnellwachsend. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: 48 mild - heiß kühl - warm -1 bis -4°C Halbschatten bis Schatten sehr reichlich hoch humusreich, anspruchslos hoch Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Verwendung: Kübelpflanze, schattiger Wintergarten oder als Zimmerpflanze. Chamaedorea metallica Silbrige Bergpalme Sehr zierliche, solitäre "Miniatur"-Palme mit etwa fingerdickem, grünem Stamm und an der Spitze V-förmig eingeschnittenen, sonst ungeteilten, metallisch blau glänzenden, ledrigen Blättern. Die weit hervorstehenden, gelben oder orangefarbenen Blütenstände tragen attraktive, rote Blüten, gefolgt von kleinen, schwarzen Früchten. Diese Art gedeiht in Bergregenwäldern in Mexiko. In Kultur ist sie recht häufig zu sehen und eine schöne und einfach zu haltende Pflanze. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kühl - warm -2°C Halbschatten bis Schatten reichlich hoch humusreich, anspruchslos mäßig Kübelpflanze, schattiger Wintergarten; robuste Zimmerpflanze. Kann gut in Gruppen zur Unterpflanzung verwendet werden. Chamaedorea microspadix Bambuspalme Kleine, max. 3m hohe. dichte Gruppen bildende Palme mit dünnen, bambusartigen Stämmchen und lockeren Kronen aus langen. leicht oval gefiederten, blaßgrünen Blättern. Die Früchte sind sehr attraktiv rot gefärbt. C. microspadix gedeiht im Unterwuchs von Bergwäldern im östlichen Mexiko, häufig auf Kalkstein. In Kultur ist sie recht häufig anzutreffen. Mit ihrer schlanken, hohen Form ist die Bambuspalme auch für Innenräume zu empfehlen. Sie ist mit ihrer hohen Kältetoleranz und Vorliebe für kühle Standorte aber vor Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 49 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de allem eine ausgezeichnete Kübelpflanze. Während Jungpflanzen mit wenigen Stämmchen noch etwas dünn wirken, produzieren ältere Exemplare attraktive, dichte Tuffs. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - mild -6 bis -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -4°C Halbschatten bis Schatten reichlich hoch humusreich, gut kalkverträglich mäßig bis hoch Kübelpflanze, kalter oder temperierter, schattiger Wintergarten; Zimmerpflanze. Chamaedorea radicalis Zierliche, meist stammlose Palme mit ledrigen, aufrechten. dunklen, blaugrünen, an Howea erinnernden Blättern und langen. aus dem Boden entspringenden Blütenständen mit sehr attraktiven. orangen Früchten. Diese Art stammt, wie die meisten Chamaedorea, aus dem Bergland Mexikos, wo sie in Eichen- oder anderen Bergwäldern gedeiht. In Kultur ist sie wegen ihrer Anspruchslosigkeit recht verbreitet. Sie verträgt etwas Trockenheit und ist die kälte- und frosttoleranteste Chamaedorea-Art. Kurze Fröste bis etwa -10°C bereiten ihr erstaunlicherweise keine Schwierigkeiten. In Töpfen sollten C. radicalis am besten in Dreiergruppen gepflanzt werden, um ein volleres Aussehen zu erreichen; C. radicalis bildet nämlich keine Ausläufer. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 50 mild - warm kalt - mild -10°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -6°C Sonne bis Halbschatten mäßig mäßig humusreich - lehmig, sehr anspruchslos mäßig Kübelpflanze, kalter Wintergarten, Zimmerpflanze für helle Standorte. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Chamaerops humilis Zwergpalme Kleine bis mittlere, Ausläufer treibende Fächerpalme, buschartig oder mit schlankem Stamm, der dicht in die braunen Fasern der Blattbasen gehüllt ist. Die Blätter an dornigen Blattstielen sind klein, tief geteilt, grün bis blaugrün und meist unterseitig silbrig bereift. Die Zwergpalme ist im westlichen Mittelmeerraum beheimatet und in vielen unterschiedlichen Lebensräumen, meist auf Kalkstein, anzutreffen. Kultiviert wird sie weltweit außerhalb der Tropen. Ältere Exemplare mit Stamm werden häufig mit Trachycarpus fortunei verwechselt. Diese Art ist jedoch deutlich größer und unbedornt. Chamaerops ist sehr variabel und es gibt es Dutzende unterschiedlicher Formen; die meisten aus Kultur stammenden Pflanzen sind jedoch von zweifelhaftem Unterscheidungswert. Chamaerops humilis Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 51 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Besonders attraktiv sind Zwergformen und solche mit silbrigem Blatt. Die im Atlasgebirge in Marokko bis 1700m vorkommende, sehr kompakte, blau- bis fast weißblättrige Chamaerops humilis var. cerifera hat sicher als einzige den Status einer Varietät verdient und ist wegen ihrer Färbung und ihrer Frosthärte wärmstens zu empfehlen. Generell ist Chamaerops eine der anspruchslosesten Palmen überhaupt und sehr einfach zu halten. Eine attraktive, unverwüstliche und schon früh blühende und fruchtende Palme. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - kühl bis -13°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -8°C vollsonnig gering - mäßig gering keine besonderen Ansprüche gering Garten, Kübelpflanze, ungeheizter/temperierter Wintergarten, u.U. Freiland an geschützter Stelle Chambeyronia macrocarpa Rotblattpalme Mittelgroße, solitäre Fiederpalme mit schlankem, grünem Stamm und einer lockeren Krone aus weit zurückgebogenen, dunkelgrünen, leicht v-förmig gefiederten Blättern. Besonders attraktiv ist der Neuaustrieb, der sich in einem intensiven, leuchtenden Rot entfaltet. Die Blattbasen bilden einen glatten, grünen Kronenschaft. C. macrocarpa stammt aus den Bergregenwäldern der französischen Pazifikinsel Neukaledonien. Kultiviert ist sie bisher nur selten anzutreffen. Sie ist robust und haltbar und als Kübel- oder Zimmerpflanze gut geeignet, wächst aber nur langsam. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: 52 warm - heiß kühl - mild -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis 0°C Halbschatten reichlich mäßig - hoch Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: gut drainiert, humusreich mäßig Kübelpflanze, Zimmer und Wintergarten Chuniophoenix hainanensis Mittelgroße, in lockeren Gruppen wachsende, dünnstämmige Fächerpalme mit großen Kronen aus sehr attraktiven, ledrigen, dunkelgrünen Fächerblättern. C. hainanensis wächst im regenreichen Monsunwald in einem kleinen Berggebiet auf der Insel Hainan, südlich von China. Außerhalb Chinas wird sie sehr selten kultiviert. Sie verträgt auch kühle Bedingungen und kurze, leichte Fröste und kann an einem hellen, feuchten Standort als Zimmer- oder Kübelpflanze gehalten werden. Die zweite Art der Gattung, C. nana (= C. humilis), stammt ebenfalls aus China und gedeiht unter den selben Bedingungen. Sie bleibt aber klein und gleicht Rhapis excelsa. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kühl - mild -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis 0°C Halbschatten mäßig - reichlich mäßig - hoch gut drainiert mäßig Kübelpflanze, Zimmer und Wintergarten Coccothrinax argentata Florida-Silberpalme C. fragrans, C. litoralis, C. readii Mittelgroße, solitäre Fächerpalme mit schlankem Stamm, der dicht in die faserigen Reste der Blattbasen gehüllt ist. Die Blätter sind glänzend grün und unterseitig silbrig. Letztere sind tief geteilt und haben überhängende, schmale Segmente. Die Silberpalme ist in der Karibik weit verbreitet. Kultiviert ist sie vor allem in den Tropen gelegentlich anzutreffen. Sie verträgt etwas kühlere Temperaturen und kurze Fröste bis -2°C und braucht Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 53 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de ein sehr gut drainiertes, kalkhaltiges Substrat. C. argentata wächst vor allem als Sämling sehr langsam, dafür ist sie robust und unkompliziert. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kühl - warm -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis 0°C Sonne mäßig gering sehr gut drainiert gering Kübelpflanze, Zimmerpflanze, temperierter bis warmer Wintergarten. Coccothrinax crinita Eine ziemlich selten kultivierte Art aus Savannenregionen in Kuba, die besonders attraktiv ist durch ihren Stamm. Dieser ist in einen dichten Pelz aus langen, beigen, roßhaarartigen Fasern gehüllt. Die Blätter sind groß, dunkelgrün, unterseits silbrig, kreisrund und sitzen an kurzen Blattstielen dicht zusammen. C. crinita ist als größere Pflanze leicht zu halten. Die kleinen Sämlinge verlangen jedoch gute Pflege. Sie ist die kältetoleranteste Coccothrinax-Art. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 54 warm - heiß kühl - warm -3 bis -4°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Sonne mäßig gering sehr gut drainiert gering Kübelpflanze, Zimmerpflanze, temperierter bis warmer Wintergarten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Cocos nucifera Kokospalme Eine Art, die wohl keiner Beschreibung bedarf. Im Zimmer leider nur schwer haltbar eignet sich die Kokospalme vor allem für warme Wintergärten, die ihren hohen Ansprüchen an Licht und Wärme gerecht werden. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: heiß mild - heiß keine Sonne mäßig mäßig gut drainiert, sandig hoch warmer Wintergarten. Copernicia alba Caranday-Palme Mittlere bis große, solitäre Fächerpalme mit glattem, grauem Stamm und einer dichten Krone aus zahlreichen, steifen, wachsüberzogenen Blättern. Wie von der nahe verwandten Carnauba-Wachspalme, C. prunifera. werden auch von dieser Art die Blätter zur Wachsgewinnung geerntet. Die Caranday-Palme wächst im südlichen Südamerika in riesigen, ganze Landstriche bedeckenden Beständen mit Millonen von Pflanzen. Wie alle Copernicia-Arten ist sie eher selten in Kultur.Sie ist die südlichste und härteste Art der Gattung und verträgt kühlere Temperaturen und selbst kurze Fröste. Jungpflanzen wachsen eher langsam, steigern sich jedoch bei viel Sommerwärme mit zunehmendem Alter. Sommertemperaturen: warm - heiß Wintertemperaturen: kühl - warm Frostverträglichkeit: -2 bis -5°C bei niedriger Luftfeuchte, Kübelpflanzen bis -2°C Licht: Sonne Wasser: mäßig im Winter, reichlich im Sommer Luftfeuchtigkeit: gering Boden: anspruchslos, sandig Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 55 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Nährstoffbedarf: Verwendung: mäßig Kübelpflanze, kalter bis warmer Wintergarten Cyrtostachys renda Siegellackpalme C. lakka Diese mittelgroße Fiederpalme bildet kleine Gruppen aus schlanken, grünen Stämmen. Die steifen, dunkelgrünen Blätter stehen dicht in einer kompakten, aufrechten Krone und besitzen leuchtend rote Blattstiele und Kronenschäfte, die die Art zu einer der schönsten Palmen machen. Cyrtostachys kommt in Thailand, Malaysia und Indonesien in küstennahen Sumpfgebieten vor. Sie ist heikel und sehr wärme- und lichtbedürftig und im Norden daher nur in sehr warmen Wintergärten zu halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: heiß warm - heiß keine Sonne reichlich hoch sehr schwer, lehmig mäßig sehr warmes, luftfeuchtes Gewächshaus oder Wintergarten. Dictyosperma album Hurrikanpalme Mittlere, solitäre Fiederpalme mit schlankem, grauem Stamm und weichen, feingefiederten, elegant überhängenden Blättern. Bei Jungpflanzen sind Blattränder und -nerven der schmalen, langen Blättchen oft rot gefärbt. Die Blattbasen bilden einen ausgeprägten Kronenschaft. Dictyosperma ist auf den Maskarenen heimisch, dort aber fast ausgestorben. Dafür ist sie häufig in Kultur anzutreffen, sowohl in den Tropen als Park- oder Alleebaum wie auch als Topfpflanze in den gemäßigteren Zonen. Als Zimmerpflanze braucht die 56 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Hurrikanpalme einen warmen, sehr hellen Standort mit hoher Luftfeuchte. Bei trockener Luft ist sie anfällig gegen Spinnmilben. Jungpflanzen sind besonders attraktiv und wachsen recht schnell. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Sonne - Halbschatten mäßig - reichlich mäßig - hoch gut drainiert mäßig - hoch Zimmer und warmer Wintergarten Dypsis decaryi Dreieckpalme Neodypsis decaryi Mittelgroße bis große, solitäre Palme mit schlankem Stamm und eigentümlich exakt in drei vertikalen Reihen angeordneten, v-förmig gefiederten, aufrecht wachsenden Blättern mit graugrüner Bereifung. Die großen, kantigen Blattbasen sind rostbraun bis weiß bereift. Dypsis decaryi stammt aus den Trockenwäldern Madagaskars. In Kultur ist sie seit vielen Jahren auch als Zimmerpflanze recht beliebt. Sie wächst schnell und verträgt auch hohe Temperaturen, geringe Luftfeuchte und andere ungünstige Bedingungen. Damit sie kompakt bleibt, sollte D. decaryi möglichst hell stehen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +3°C Sonne mäßig mäßig - gering gut drainiert, anspuchslos hoch helles Zimmer und temperierter bis warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 57 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Dypsis decipiens Madagaskar-Königspalme Chrysalidocarpus decipiens, Macrophloga decipiens Mit ihrem bis zu 20m hohen, zigarrenförmigen Stamm und ausladenden, ledrigen, blaubereiften Blättern mit steifen, v-förmig nach oben gerichteten Fiedern, ist diese Palme eine der beeindruckendsten Arten der Gattung; nicht ohne Ähnlichkeit zu der Kubanischen Königspalme (Roystonea). D. decipiens kommt auf Madagaskar im trockenen Hochland der Insel in Wald- und Grasland bis in Meereshöhen von 2000m vor. Durch Ihre Herkunft besitzt die Art eine hohe Kälteverträglichkeit und Eigenschaften, die sie für unsere Breiten zu einer idealen Kübelpflanze machen könnten. Noch ist sie selten in Kultur zu sehen und größere Pflanzen stehen noch nicht zur Verfügung. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - mild -6 bis -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Sonne mäßig gering bis mäßig gut drainiert, mineralisch mäßig Kübelpflanze und kalter bis temperierter Wintergarten Dypsis lutescens Goldfruchtpalme Chrysalidocarpus lutescens Mittelgroße, als lockere Gruppe wachsende, schlanke Palme mit offenen Kronen aus V-förmig gefiederten Blättern. Besonders attraktiv sind die gelben Blattstiele und Früchte, die bei sonnigem Standort besonders intensiv ausgeprägt sind. Die Goldfruchtpalme stammt aus den sandigen Küstenwäldern der Ostküste Madagaskars. Sie ist weltweit eine der beliebtesten Zierpflanzen, in Deutschland häufig als "Areka-Palme" im Handel. Sie stellt relativ geringe Ansprüche und sollte möglichst hell stehen, um eine intensive Färbung zu erreichen und um nicht an Kraft zu verlieren. Eine nahe verwandte, etwas größere Art, 58 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Dypsis cabadae, ist - mit violetten Blattbasen und gelben Blattnerven - schon als Jungpflanze sehr attraktiv. Sie wird wesentlich seltener kultiviert, ist aber mindestens genauso robust. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +3°C Sonne - Halbschatten mäßig - reichlich mäßig - hoch sandig hoch Am besten im warmen Wintergarten, doch auch im Zimmer haltbar. Dypsis onilahensis Onilahy-Palme Chysalidocarpus onilahensis, C. brevinodis, C. midongensis Eine schöne, zierliche Art mit schlanken, in kleinen Gruppen wachsenden Stämmen und zierlich wirkenden, elegant überhängenden, 1-2m langen, feingefiederten Blättern. D. onilahensis kommt in Madagaskar an Saumwäldern von Flüssen oder in immergrünen Wäldern bis in Höhen von 2400m vor und besitzt eine entsprechende Kälteverträglichkeit, wodurch sie bei uns ideal als Kübelpflanze zu halten ist und auch kalt überwintern kann. In ihrer Heimat ist D. onilahensis, wie viele Palmen aus Madagaskar, durch die Zerstörung ihres Lebensraumes gefährdet. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - warm -5 bis -9°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Sonne - Halbschatten mäßig mäßig gut drainiert mäßig Kübelpflanze und kalter bis warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 59 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Elaeis guineensis Afrikanische Ölpalme Diese große Fiederpalme aus Westafrika ist weltweit eine der vorrangigen Quellen von Palmöl und wird in tropischen Ländern wie z.B. Malaysia auf riesigen Flächen angebaut. Bei hohen Temperaturen wächst die Ölpalme sehr schnell und kann bereits nach wenigen Jahren Früchte produzieren. Ursprünglich stammt sie aus dem tropischen Afrika. Ihr starker, hoher Stamm ist meist von den Resten der Blattbasen bedeckt und trägt eine ausladende Krone aus buschigen, dunkelgrünen Fiederblättern. Die nahe verwandte Amerikanische Ölpalme, Elaeis oleifera, wird kaum angebaut, ist aber als Zierbaum wesentlich attraktiver. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - heiß keine Halbschatten - ältere Pflanzen Sonne reichlich hoch anspruchslos hoch Zimmer oder warmer Wintergarten Euterpe edulis Jucara-Palme Mittelgroße, solitäre Fiederpalme mit schlankem, hohem Stamm und dunkelgrünen Blättern mit elegant herabhängenden Fieder-Segmenten. Die Blattbasen bilden einen langen Kronenschaft. Die Jucara-Palme ist in Südost-Brasilien im Atlantischen Küstenwald beheimatet und dort, wie auch in Kultur, weit verbreitet. In Brasilien ist diese Art einer der Hauptlieferanten der sogenannten "Palmherzen", die auch hier gelegentlich in Dosen angeboten werden. Aus den kleinen, violetten Früchten wird ein beliebtes Erfrischungsgetränk hergestellt. E. edulis ist recht haltbar und schnellwachsend. Sie sollte nicht trocknen und bei möglichst hoher Luftfeuchtigkeit stehen. Sommertemperaturen: mild - heiß 60 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: kalt - warm -2 bis -6°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Halbschatten reichlich hoch humusreich hoch Kübelpflanze, temperierter Wintergarten, Zimmerpflanze für helle, luftfeuchte Standorte. Guihaia argyrata Gulin-Zwergpalme Kleine, stammlose, Ausläufer treibende, buschartige Fächerpalme. Sie ist kaum über 1m hoch, mit dunkelgrünen, steifen, unterseitig silbernen Blättern die wegen ihrer ungewöhlichen Teilung eine botanische Besonderheit darstellen. Die Guilin-Zwergpalme ist sehr verbreitet auf den verkarsteten Kalkbergen und -klippen, die für weite Teile Südchinas typsisch sind. Die sehr langsam wachsende Pflanze wird erst seit wenigen Jahren auch außerhalb Chinas, vor allem in den USA, gelegentlich kultiviert. Durch ihre geringe Größe lässt sich G. argyrata für viele Zwecke einsetzen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - kühl -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -4°C Halbschatten - ältere Pflanzen Sonne mäßig gering kalkhaltig, gut drainiert gering Zimmerpflanze, Kübelpflanze, ungeheizter bis tem- Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 61 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Hedyscepe canterburyana Hedyscepe canterburyana Mittelgroße, solitäre Fiederpalme mit schlankem, geringeltem Stamm und einer gedrungenen, dichten Krone aus elegant zurückgebogenen, V-förmig gefiederten, glänzend grünen Blättern. Die Blattbasen bilden einen kurzen, bläulich-silbrigen Kronenschaft. Die Blütenstände unterhalb des Kronenschafts tragen große, rote Früchte. Hedyscepe kommt nur auf dem winzigen LordHowe-Island östlich von Australien vor und wächst dort im niederschlagsreichen, gedrungenem Bergwald zwischen 300 und 850m, oft an steilen Klippen. In Kultur ist sie ziemlich selten. Hedyscepe wächst sehr langsam, dafür sind aber 62 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de schon Sämlinge sehr attraktiv. Am besten bekommt ihr im Sommer ein heller, halbschattiger Platz im Freien; sie kann aber auch ganzjährig in einem hellen, kühlen Zimmer stehen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - mild -2 bis -4°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Halbschatten reichlich hoch humusreich aber gut drainiert mäßig Kübelpflanze, temperierter Wintergarten. Howea belmoreana Curly-Palme Mittelgroße, solitäre Palme mit sehr schlankem, geringeltem Stamm und weit zurückgebogenem, v-förmig gefiedertem Blatt. Der einfache, unverzweigte Blütenstand trägt rotbraune, hartschalige Samen. Die Curly-Palme ist auf Lord-Howe-lsland endemisch und wächst dort in temperierten Regenwäldern zwischen 100 bis 400m. In Kultur ist sie viel seltener anzutreffen als die eng verwandte H. forsteriana, die sie durch ihre zartere Gestalt an Eleganz leicht übertrifft. In ihren Ansprüchen gleichen sich die beiden Arten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kühl - mild -2 bis -4°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich aber gut drainiert mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, temperierter Wintergarten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 63 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Howea forsteriana Kentia-Palme Mittelgroße, solitäre Fiederpalme mit schlankem geringeltem Stamm und langgestielten, steif abstehenden, dunkelgrünen Blättern. Vor allem bei älteren Pflanzen hängen die Fiedersegmente elegant nach unten. Die Blütenstände erscheinen als Gruppen von unverzweigten Spießen und tragen große, rotbraune bis rote Früchte. Jungpflanzen sind leicht mit H. belmoreana zu verwechseln und unterscheiden sich von dieser vor allem durch ihre wesentlich gröber gefiederten Blätter. Ihre typische Gestalt bekommen beide Arten erst mit zunehmendem Alter. H. forsteriana kommt ebenfalls nur auf Lord-Howe-Island, östlich von Australien im Pazifik gelegen, vor. Sie wächst in dichten Kolonien direkt an der Küste. Dank ihrer Robustheit ist die Kentiapalme eine der bekanntesten und weitverbreitetsten Zierpalmen. Als zwar langsamwachsende aber sehr lufttrockenheits- und schattenverträgliche Zimmerpflanze ist sie hoch geschätzt. Ebenso geeignet ist sie auch als Kübelpflanze. Sie kann sehr kühl und dann fast dunkel überwintert werden. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kühl - mild -3 bis -4°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich aber gut drainiert mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, temperierter Wintergarten. Hyophorbe lagenicaulis Flaschenpalme Mascarena lagenicaulis Mittelgroße, solitäre Palme mit grauem, an der Basis stark verdicktem, champagnerflaschenförmigem Stamm und einer spärlichen Krone aus 4-6 ledrigen, v-förmig gefiederten, weit zurückgebogenen Blättern. Die Blattbasen bilden bei 64 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de älteren Pflanzen einen schlanken, grünen Kronenschaft. Jungpflanzen haben rot geränderte Blätter und Blattstiele. In ihrer Heimat Round-lsland (Maskarenen) ist H. lagenicaulis fast ausgestorben; sie wird aber, vor allem in den Tropen, recht häufig kultiviert. H. lagenicaulis ist recht frost- und kälteempfindlich und wächst eher langsam, stellt aber sonst keine besonderen Ansprüche. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß warm - heiß keine Sonne mäßig im Winter und Sommer mäßig gut drainiert mäßig helles Zimmer und warmer Wintergarten Hyophorbe lagenicaulis Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 65 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Hyophorbe verschaffeltii Spindelpalme Mascarena verschaffeltii Mittelgroße, solitäre Fiederpalme mit glattem, in der Mitte bauchig verdicktem Stamm und einer offenen Krone aus 5-10 leicht zurückgebogenen, ledrigen Blättern. Die Blattbasen bilden einen glatten, grünen Kronenschaft. Jungpflanzen haben sehr attraktive gelb und violett gestreifte Blattstiele. H. verschaffeltii stammt von Rodriguez-lsland (Maskarenen). Sie wird häufig kultiviert, auch als Topfpflanze und ist robuster, etwas kälteverträglicher und wesentlich schnellwachsender als H. lagenicaulis. Jungpflanzen sollten hell aber nicht vollsonnig stehen; ältere Pflanzen vertragen direkte Sonne auch über Mittag. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Sonne bis Halbschatten mäßig im Winter und Sommer mäßig gut drainiert mäßig bis hoch helles Zimmer und warmer Wintergarten Hyphaene coriacea Ilala-Palme H. natalensis, H. schatan Die Doumpalmen sind eine der wenigen Palmengattungen, deren Stamm sich verzweigt. Bei H. coriacea, der kleinsten Art der Gattung, ist diese Eigenart aber eher schwach ausgeprägt. Sie bildet meist nur an der Basis verzweigte, eher kurze, dicht mit alten Blattbasen bedeckte Stämme und mittelgroße Kronen aus langgestielten, harten, graugrünen Fächerblättern mit weit zurückgebogener Blattspreite. Die Früchte sind rund oder birnenförmig und etwa hühnereigroß. Ihre Fruchtschale ist eßbar und von gewürzartigem Geschmack. Die Ilala-Palme stammt aus dem südöstlichen Afrika und von Madagaskar. In Kultur ist sie wie alle Doumpalmen eher selten zu sehen. In der Anzucht braucht sie wegen 66 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de ihrer langen Wurzeln schon als kleine Pflanze sehr tiefe Töpfe. Vor allem in den ersten Jahren wächst sie nur sehr langsam und für Topfpflanzen braucht man besonders viel Geduld. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm -3°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +2°C Sonne mäßig - gering gering sehr gut drainiert, sandig mittel - gering Südfenster, temperierter bis warmer Wintergarten Jubaea chilensis Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 67 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Jubaea chilensis Chilenische Honigpalme Jubaea spectabilis Gewaltige, bis 25m hohe Palme mit sehr massivem, grauem Stamm (ø bis 1,5m) und einer weit ausladenden Krone aus fast ungestielten, etwa 5m langen, steifen, ledrigen Fiederblättern. Die Blütenstände sind zwischen den großen Blättern verborgen und tragen etwa walnußgroße, gelbe Früchte. Die hartschaligen Samen sind eßbar, ihr Geschmack ähnlich dem der Kokosnuß. Jubaea stammt aus einem kleinen Gebiet an der Pazifikküste Mittelchiles und wächst dort in trockener Strauch- und Dornbuschvegetation. In Kultur ist diese schöne, robuste und sehr wertvolle Palme von England bis Australien zwar weit verbreitet aber dennoch selten anzutreffen. Die Kultivierung der Chilenische Honigpalme bereitet bei älteren Pflanzen kaum Probleme, nur Sämlinge sind etwas heikel. Jubaea wächst allerdings nur sehr langsam und es können 30-40 Jahre bis zur Bildung eines Stammes und 60 Jahre bis zur ersten Blüte vergehen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - kühl bis -15°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -8°C vollsonnig mäßig gering lehmig-sandig, gut drainiert gering Garten, Kübelpflanze, ungeheizter/temperierter Wintergarten, Freiland. Planen sie großzügig! Laccospadix australasica Atherton-Palme Kleine, meist Ausläufer treibende Fiederpalme, die mit ihrem sehr schlanken Stamm, den steif abstehenden. feinen, dunkelgrünen Blättern und dekorativen, leuchtend roten Früchten einer Zwergausgabe der nahe verwandten Howea gleicht. Die Atherton-Palme wächst in Nordost-Australien in dichtem Bergregenwald auf 800 bis 1600m Höhe. In Kultur ist sie eher selten anzutreffen. Sie ist sehr langsam wachsend aber recht robust, stellt keine besonderen 68 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Ansprüche und ist auch in Innenräumen haltbar. Als Kübelpflanze verträgt sie sehr kühle Bedingungen aber nur leichte Fröste. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kühl - mild -2 bis -5°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich aber gut drainiert mäßig Zimmer-, Kübelpflanze, temperierter Wintergarten. Latania lontaroides Rote Latan-Palme Mittlere bis große, solitäre Fächerpalme mit schlankem, grauem Stamm und ausladenden, steif abstehenden, graugrünen Blättern. Die Blattränder und der Blattstiel sind vor allem bei Jungpflanzen sehr intensiv rot gefärbt. L. lontaroides stammt von Réunion (Maskarenen). Wie die beiden anderen Arten der Gattung, L. loddigesii, die Blaue Latan-Palme von Mauritius, mit blaugrauem Blatt und L. verschaffeltii, die Gelbe Latan-Palme von Rodriguez-Island, mit leuchtend gelben Blattstielen und -rändern, ist sie vor allem in den Tropen recht häufig in Kultur. Alle drei Arten sind etwas kälteempfindlich. Bei hohen Temperaturen können sie jedoch recht zügig wachsen, unter 30°C sind sie aber eher langsam. Tiefe Gefäße sind empfehlenswert. Latania gehört zu den schönsten Fächerpalmen überhaupt und ist im Zimmer und besonders im warmen Wintergarten sehr gut zu halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Sonne mäßig mäßig - gering gut drainiert, mineralisch mäßig sehr helles Zimmer, warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 69 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Lepidorrhachis mooreana Kleine, sehr gedrungene, solitäre Fiederpalme mit kurzem, gestauchtem Stamm und einer lockeren Krone aus kurzen, steifen, V-förmig gefiederten Blättern. Der Kronenschaft ist schwach ausgebildet. Diese Art gleicht sehr einer Kleinausgabe von Hedyscepe und ist ebenso auf Lord-Howe-lsland heimisch, wo sie in niedrigem, durch starke Winde gestauchtem und verkümmertem Mooswald auf 750 bis 850m Höhe wächst. In Kultur ist sie fast gar nicht anzutreffen. Bevorzugt sehr kühle, feuchte, beschattete Standorte und verträgt leichte Fröste. Wächst sehr langsam und ist am besten als Kübelpflanze geeignet. In geheizten Räumen ist es zu warm und trocken. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild kalt - kühl -3 bis -5°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Halbschatten reichlich hoch humusreich mäßig Kübelpflanze, kühler Wintergarten. Linospadix monostachya Spazierstock-Palme Entzückende, zierliche, solitäre Fiederpalme mit dünnem, geringeltem Stamm und einer lockeren Krone aus feinen, breitgefiederten Blättern. Die Blütenstände sind lang und unverzweigt und tragen kleine, orange Früchte. Die Stämmchen finden zur Herstellung von Spazierstöcken Verwendung. L. monostachya ist im Unterwuchs der Hochlandregenwälder in Nordost-Australien sehr verbreitet, oft in kleinen Kolonien an Flußufern. In Kultur ist sie leider recht selten anzutreffen. Wie alle Linospadix-Arten ist sie sehr langsam wachsend, aber in Kultur recht unproblematisch, am besten geeignet als Kübelpflanze. Sie verträgt tiefen Schatten, braucht aber hohe Luftfeuchtigkeit und ist deshalb im Zimmer nur begrenzt haltbar. Kurze, leichte Fröste werden vertragen. Sommertemperaturen: mild - warm 70 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: kalt - mild -2 bis -6°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, temperierter Wintergarten. Livistona australis Australische Schirmpalme Große, solitäre Palme mit schlankem, geringtem, dunklem Stamm und einer vielblättrigen, großen Blattkrone mit glänzenden, tief geteilten, überhängenden Fächerblättern mit scharf bedornten Blattstielen. Die Blütenstände ragen deutlich aus der Blattkrone hervor und tragen kirschgroße, hartschalige, schwarze Früchte. L. australis ist im feuchten Osten Australiens weitverbreitet und als rasch wachsende und unproblematische Art auch in vielen Ländern in Kultur anzutreffen. Eine nahe verwandte Art mit schmaleren Blättern, L. decipiens (Trauer-Schirmpalme) ebenfalls aus dem östlichen Australien, hat sich in Kultur als ebenso unproblematisch erwiesen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - mild bis -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Sonne bis Halbschatten mäßig - reichlich gering - mäßig anspruchslos, am besten jedoch kalkarm mäßig - hoch Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kalter bis temperierter Wintergarten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 71 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Livistona chinensis Chinesische Schirmpalme Mittelgroße bis große, solitäre Fächerpalme mit schlankem, grauem Stamm und sehr ausladenden, tief geteilten, hellgrünen Blättern mit elegant überhängenden Segmenten. Die Blütenstände sind kürzer als die Blätter und tragen bohnengroße, türkisfarbene Früchte in dichten Trauben. Ursprünglich stammt L. chinensis wahrscheinlich von einigen kleinen Inseln südöstlich von China (Ryukyu- und Bonin-Inseln und Inseln bei Taiwan). In Kultur hat sie weltweite Verbreitung gefunden, vor allem in den Tropen, aber auch in temperierten Regionen häufig als beliebte Topfpflanze. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - mild -5 bis -9°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Halbschatten, jedoch hell reichlich mäßig anspruchslos mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kalter bis warmer Wintergarten. Livistona mariae ZentralaustraIische Schirmpalme Eine der schönsten Livistona-Arten mit glattem, grauem Stamm und glänzenden Fächerblättern, die besonders bei Jungpflanzen deutlich rot gefärbt sind. L. mariae ist in einem sehr kleinen Gebiet in den australischen McDonnellRanges endemisch, wo sie in den Schluchten von Flußläufen wächst. In Kultur ist sie eher selten anzutreffen, obwohl sie keineswegs schwierig ist und dabei besonders attraktiv. Für gute Ausfärbung braucht sie volle Sonne. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: 72 warm - heiß kalt - mild -5 bis -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C vollsonnig mäßig Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: gering sandig, eher sauer, gut drainiert mäßig Kübelpflanze, kalter oder temperierter Wintergarten, u.U. Zimmerpflanze Livistona chinensis Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 73 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Metroxylon sagu Sagopalme Die Sagopalmen, Metroxylon, sind eine kleine Gattung extrem schnellwachsender, großer Fiederpalmen aus Sumpfgebieten im indonesischen und pazifischen Raum. Sie wachsen mit einer aufrechten Krone aus großen, dunklen Fiederblättern. Aus dem Stamm wird das stärkehaltige Mark extrahiert und durch Filterung zu Stärkepulver verarbeitet. M. sagu ist die am weitesten verbreitetste und bekannteste Art der Gattung. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß warm - heiß keine Sonne - Halbschatten reichlich hoch anspruchslos sehr hoch warme Wintergärten Nannorrhops ritchiana Mazaripalme N. arabica, N. naudiniana, N. stocksiana Eher niedrige, Ausläufer treibende Palme mit meist kriechendem, manchmal aufrechtem Stamm bis 5m Höhe und blaugrau bereiften, steif abstehenden Blättern. Jede der zahlreichen, sich häufig teilenden Blattkronen der Pflanze blüht nur einmal mit einem mehrere Meter hohen, terminalen Blütenstand. Danach stirbt diese Krone ab; die anderen wachsen jedoch normal weiter. Jungpflanzen haben Ähnlichkeit mit Brahea armata. Verbreitet ist diese ungewöhnliche Pflanze in öden, halbwüstenartigen Hochländern von der Arabischen Halbinsel in Oman bis nach Pakistan auf Meereshöhen zwischen 800 und 1500m. Kultiviert ist sie bisher leider noch ausgesprochen selten anzutreffen. Eine Form mit intensiv silbrigem bis fast weißem, gedrungenem Jugendblatt verträgt weniger Frost als die Nominalform mit grünem, länglichem Jugendblatt. 74 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - mild -14 bis -20°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -9°C vollsonnig gering im Winter, mäßig im Sommer gering humusarm, sehr gut drainiert. Tiefe Töpfe! gering Kübelpflanze, ungeheizter/temperierter Wintergarten, Freiland an regengeschützer Stelle Nannorrhops ritchiana Oraniopsis appendiculata Mittelgroße. solitäre Palme mit geringeltem, grauem Stamm und einer dichten Krone aus steif abstehenden, feingefiederten Blättern, unterseitig mit weißen Schuppen besetzt. Die Früchte sind groß, rund und leuchtend gelb. AusgeDas Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 75 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de wachsene Pflanzen ähneln stark kleinen Kokospalmen. Oraniopsis ist in Nordost-Australien in dichtem Bergregenwald bis auf 1500m Höhe, oft an Bachufern, verbreitet. In Kultur ist sie selten. Sie ist mit Ceroxylon aus Südamerika und der seltenen Juania australis von den Juan-FernandezInseln vor der Küste Chiles eng verwandt und stellt ähnliche Ansprüche, d.h. ein ausgeglichenes, mildes und feuchtes Klima. Oraniopsis wächst langsam, ist aber schon als kleine Pflanze sehr attraktiv. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - mild -2 bis -4°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis 0°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich, gut drainiert mäßig Kübelpflanze, kühler/temperierter Wintergarten. Parajubaea cocoides Cocumbe Palme Hohe, solitäre Fiederpalme mit schlankem, grauem Stamm und elegant überhängenden, ledrigen, hellgrünen Blättern. Die großen Früchte haben extrem hartschalige Samen, die schwierig zu keimen sind. P. cocoides hat auffallende Ähnlichkeit mit einer Kokospalme. Sie ist nur kultiviert bekannt und im trockenen Zentraltal der Anden in Ecuador und Kolumbien bis auf 3000m Höhe gelegentlich als Zierbaum anzutreffen. Parajubaea braucht einen nicht zu warmen aber sonnigen Standort und ein lockeres, sehr gut drainiertes Substrat. Sämlinge sollten von Anfang an in sehr hohen Töpfen gezogen werden. Parajubaea eignet sich vor allem als Kübelpflanze. Unter guten Bedingungen wächst sie rasch und problemlos. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: 76 mild kühl -4 bis -6°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Sonne mäßig niedrig Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: kräftig, sehr gut drainiert hoch Kübelpflanze, kalter bis temperierter Wintergarten. Phoenix canariensis Kanarische Dattelpalme Massive, solitäre und schnellwachsende Fiederpalme mit einer dichten Krone aus bis zu 200 steifen, dunkelgrünen Blättern. Die untersten Fiedern am Blattstiel sind zu Stacheln reduziert, die ein undurchdringliches Dickicht um das Wachstumszentrum bilden. Die großen gelben Blütenstände tragen gelbe, dünnschalige, dattelartige Früchte. P. canariensis ist die größte Art ihrer Gattung. Sie stammt ursprünglich von den Kanarischen Inseln, ist heute aber weltweit beliebt und sehr häufig kultiviert. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - kühl -6 bis -10°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -5°C Sonne gering im Winter, reichlich im Sommer gering lehmig, sehr anspruchslos hoch Kübelpflanze, kalter oder temperierter Wintergarten. Wachstum und Größe sind enorm, planen Sie also großzügig oder verzichten Sie zugunsten einer kleineren Art. Phoenix dactylifera Echte Dattelpalme Die Dattelpalme ist ihrer schmackhaften Früchte wegen sicher jedem bekannt. In ihrer Wuchsform gleicht die Echte Dattelpalme der eng verwandten Kanarischen Dattelpalme. P. dactylifera hat eine deutlich lichtere Blattkrone mit bläulichen, sehr harten und steifen, schmaleren Blättern und treibt häufig Ausläufer. Sie wächst etwas langsamer als P. canariensis und kann sehr früh blühen, unter Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 77 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de optimalen Bedingungen schon nach wenigen Jahren. Zum Fruchtansatz sind allerdings weibliche und männliche Pflanzen nötig. P. dactylifera ist nur aus Kultur bekannt und als Obstbaum in Trockengebieten weltweit verbreitet. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - kühl -8 bis -12°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -6°C vollsonnig gering im Winter, reichlich im Sommer gering humusarm, sehr anspruchslos mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten. Phoenix reclinata Phoenix reclinata Senegal-Dattelpalme Mittelgroße, sehr stark wachsende, Ausläufer treibende Fiederpalme mit schlanken, rauhen Stämmen und offenen Kronen aus leicht gebogenen, glänzend grünen Blättern mit orangefarbenen Stacheln an der Basis. Die kurzen, besen- 78 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de artigen Blütenstände tragen orange bis braune, eßbare, kleine Datteln. P. reclinata ist südlich der Sahara auf dem gesamten afrikanischen Kontinent verbreitet, vor allem nahe den Küsten und in Saumwäldern entlang von Flußläufen. In Kultur ist sie recht häufig zu sehen, wie die meisten Dattelpalmenarten aber häufig hybridisiert. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - warm -4 bis -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -3°C Sonne - Halbschatten reichlich gering - mäßig sehr anspruchslos mäßig - hoch Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kalter bis warmer Wintergarten. Phoenix roebelenii Zwergdattelpalme Eine kleine, sehr schlanke Phoenix-Art mit maximal 10cm starken, rauhen Stämmen und einer runden Krone aus bis zu 1m langen, weichen, flexiblen, sehr fein gefiederten Blättern. Die eßbaren aber faden Datteln werden ca. 1cm lang. Im Überschwemmungsbereich großer tropischer Flüsse in Laos beheimatet. Als Zierpflanze hat sie weltweite Beliebtheit erreicht. Ihre Eigenschaften machen sie zu einer robusten Zimmer- oder Kübelpflanze. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kühl - mild -5°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Halbschatten reichlich mäßig anspruchslos hoch Zimmerpflanze, Kübelpflanze und temperierter bis warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 79 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Phoenix rupicola Klippen -Dattelpalme Mittelgroße, solitäre Palme mit schlankem, glattem Stamm, elegant überhängenden, glänzend grünen, fein gefiederten Blättern und rotvioletten Dattelfrüchten. Sie ist sicher die schönste, eleganteste Phoenix-Art; mit einer gewissen Ähnlichkeit zu P. reclinata und P. roebelenii. Die Klippen-Dattelpalme stammt aus Indien und ist dort im Bergland in Schluchten und an steilen Hängen heimisch, meist auf felsigem Grund. In Kultur ist die eher langsam wachsende Art leider noch viel zu selten anzutreffen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kühl - warm -4 bis -6°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Halbschatten, ältere Pflanzen auch Sonne reichlich mäßig - hoch lehmig-sandig, humos mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kalter/warmer Wintergarten Phoenix theophrastii Kretische Dattelpalme Neben Chamaerops die einzige europäische Palmenart. Gleicht einer kleinen, stark Ausläufer treibenden echten Dattelpalme. Die Früchte sind jedoch deutlich kleiner und gleichen denen von P. canariensis. Kommt auf Kreta und an der türkischen Küste vor und wird noch recht selten kultiviert. Es ist die robusteste Dattelpalmenart. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: 80 mild - heiß kalt - kühl -8 bis -12°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -6°C vollsonnig gering im Winter, reichlich im Sommer gering humusarm, sehr anspruchslos Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Nährstoffbedarf: Verwendung: gering - mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten, u.U. Freiland an sehr geschützter Stelle Phytelephas aequatorialis Elfenbeinnuß-Palme Palandra aequatorialis Die drei nahe verwandten, urtümlichen Fiederpalmengattungen Phytelephas, Ammandra und Aphandra sind wegen ihrer Samen gewöhnlich unter dem Namen Elfenbeinnuß-Palmen bekannt. Die steinharten Samen gleichen echtem Elfenbein und lassen sich auch so verarbeiten. P. aequatorialis ähnelt etwas der Ölpalme, ist nicht sehr attraktiv aber zweifellos interessant. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß warm - heiß keine Halbschatten - Schatten reichlich hoch humusreich mäßig Zimmer oder warmer Wintergarten Pinanga coronata Elfenbeinrohr-Palme P. kuhlii Kleine bis mittelgroße, reichlich Ausläufer bildende Palme mit dünnen, leicht gelblichen Stämmen und kleinen Kronen aus aufrechten, sehr breit gefiederten, hellmarmorierten Blättern. Die Blattbasen bilden einen gelbweißen Kronenschaft. Pinanga coronata stammt aus dem Unterwuchs der Regenwälder Indonesiens. Sie ist eine wegen ihrer schönen Färbung besonders in den Tropen sehr beliebte, schnellwachsende Zierpflanze und ist recht einfach zu kultivieren. In der Gattung Pinanga ist sie eine der robustesten Arten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 81 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Halbschatten - Schatten reichlich hoch humusreich hoch Zimmer und warmer Wintergarten Pinanga gracilis Coulombe-Palme Kleine, Ausläufer treibende Palme mit dünnen Stämmchen und kleinen, unregelmäßig gefiederten Blättern. Diese Art wächst im Unterwuchs von Bergregenwäldern im nordöstlichen Indien bis auf Meereshöhen um 1000m. In Kultur ist sie bisher kaum verbreitet. P. gracilis ist eine der robustesten und kälteverträglichsten Pinanga-Arten. Sie verträgt einen sehr schattigen Standort, braucht aber hohe Luftfeuchtigkeit. Ansonsten stellt sie geringe Ansprüche, wächst recht schnell zu einem dichten Busch heran und ist sowohl als Zimmer- wie als Kübelpflanze geeignet. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 82 mild - warm kühl - mild -2°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis 0°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich mäßig bis hoch Zimmerpflanze, Kübelpflanze, temperierter Wintergarten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Plectocomia himalayana Himalaya-Rattanpalme Eine frostverträgliche Kletterpalme. Unmöglich? Wo man doch die Rattanpalmen mit den heißen und feuchten Tropen assoziiert. Doch es gibt sie! Diese Art aus dem Himalaya, die um das nordostindische Darjeeling in Meereshöhen bis 2100m vorkommt, wo es im Winter friert und schneit und im Sommer kühles, regnerisches Wetter vorherrscht, toleriert Kälte nicht nur, sondern gedeiht prächtig mit ihr und entwickelt sich schnell zu einem Kletterstrauch, der mit dornigen Blattfortsätzen am Ende der schlanken, hellgrünen, schmal gefiederten Blätter an umliegenden Pflanzen emporzuklimmen versucht. Die ausläufertreibenden Stämme können so mit lediglich 2cm Durchmesser auch die höchsten Baumkronen erreichen. Plectocomia ist bisher praktisch unbekannt in Kultur. Sie wächst sehr rasch und ist robust und einfach zu halten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - kühl -7°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Halbschatten reichlich mäßig - hoch humusreich hoch Kübelpflanze und kalter bis temperierter Wintergarten Ptychosperma elegans Solitaire-Palme Mittelgroße, einstämmige Fiederpalme mit schlankem, grauem Stamm und einer kleinen Krone aus aufrechten, breitgefiederten, tiefgrünen Blättern. Die Blattbasen bilden einen weißbereiften Kronenschaft. Die reichverzweigten Blütenstände unterhalb des Kronenschafts tragen attraktive, kleine, leuchtendrote Früchte. In Blatt und Stamm ähnelt P. elegans stark der philippinischen Adonidia (Veitchia) merrillii. Die Solitaire-Palme stammt aus den Regenwaldgebieten im Nordosten Australiens. In Kultur ist sie häufig anzutreffen, auch als beliebte, schnellwachsende Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 83 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Topfpflanze, die nur geringe Ansprüche an Licht und Luftfeuchte stellt. Aus demselben Gebiet in Australien stammt auch P. macarthurii, die MacArthur-Palme. Sie gleicht im wesentlichen P. elegans, bildet jedoch Ausläufer und wächst als dichtstehende Gruppe. Sie hat einen höheren Temperatur- und Lichtbedarf. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm -1°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +3°C Sonne (ältere Pflanzen) - Halbschatten reichlich mäßig - hoch humusreich hoch Zimmer, temperierter bis warmer Wintergarten, Ravenea glauca Sihara-Palme Diese zierliche doch robuste Art mit schlankem, glattem Stamm und feinen, unterseits silbrig-wachsigen Blättern ist im Süden von Madagaskar in Trockenwäldern und in felsigen oder sandigen Schluchten bis 1800m Meereshöhe zu finden. Es exsistieren nur noch wenige hundert Pflanzen in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet und auch kultiviert ist die Art selten. Als Zierpflanze ist Ravenea glauca eine sehr vielversprechende Neuentdeckung von moderatem Wachstum, die sich sowohl als kälteverträgliche Kübelpflanze wie auch für's Zimmer eignet. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 84 mild - warm kalt - mild -6°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Sonne - Halbschatten mäßig mäßig kräftig, humusreich hoch Kübelpflanze und kalter bis warmer Wintergarten Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Ravenea rivularis Weißstammpalme Mittelgroße, solitäre Palme mit schlankem, geringeltem, sehr hellem Stamm und einer aufrechten, schmalen Krone aus weichen, fein gefiederten Blättern. Blattstiele und -basen sind dicht mit silbrigen Schuppen besetzt. R. rivularis stammt aus feuchten Wäldern auf Madagaskar und hat wegen ihres sehr schnellen Wachstums seit einigen Jahren große Popularität auf dem Zierpflanzenmarkt erreicht. Die Weißstammpalme ist als Kübel- wie auch als Zimmerpflanze einfach zu kultivieren, braucht aber recht hohe Luftfeuchte. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kühl - mild -2 bis -3°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis 0°C Halbschatten, ältere Pflanzen auch sonnig reichlich hoch humusreich, kräftig sehr hoch Zimmerpflanze, Kübelpflanze, temperierter Wintergarten. Rhapidophyllum hystrix Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 85 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Rhapidophyllum hystrix Nadelpalme Kleine, Ausläufer treibende, buschartige Palme mit kurzem, oft kriechendem, dicht mit langen Nadeln besetztem Stamm und dünngestielten, sehr tief geteilten, glänzend grünen Fächerblättern, die unterseitig mit silbrigen Schuppen besetzt sind. Rhapidophyllum stammt aus den südöstlichen USA und gedeiht dort im Unterwuchs der sommergrünen Laubwälder von Florida bis Carolina auf frischen Böden. Die Wildbestände sind nur klein und z.T. gefährdet. Auch in Kultur ist Rhapidophyllum bisher noch eher selten anzutreffen. Die Nadelpalme ist die frosthärteste und zugleich eine sehr langsam wachsende Palmenart. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - mild -15 bis -23°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -10°C Halbschatten, u.U. auch sonnig oder schattig reichlich mäßig humos, anspruchslos gering Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten, Freiland an geschützter Stelle Rhapis excelsa Steckenpalme Kleine, Ausläufer treibende, buschartige Fächerpalme, kaum über 2m hoch, mit dünnen, in dichtes Fasernetz gehüllten Stämmchen und grob geteilten, steifen Blättern. Die Blüten sind gelb, Früchte erscheinen nur selten. R. excelsa stammt aus Südchina. Kultiviert ist sie recht häufig anzutreffen. Sie wächst zwar langsam, an Robustheit als Zimmer- oder Kübelpflanze ist sie aber unübertroffen. Sie kommt mit sehr wenig Licht gut zurecht, verträgt trockene Luft und ist praktisch schädlingsfrei. Im Winter sollte Rhapis nicht zu warm stehen. Ideal ist ein kühler oder kalter Überwinterungsraum, der sogar dunkel sein kann. R. excelsa ist leicht zu verwechseln mit zwei anderen, gelegentlich kultivierten Arten: R. humilis, eine robuste, bis 3m hohe Art mit dünnen Stämmchen und fein aufgefächertem, großem Blatt, die nur durch 86 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Teilung vermehrt werden kann und entsprechend selten in Kultur ist, und R. subtilis, eine etwas empfindlichere, kleine, buschige Art mit nur bleistiftdicken, sehr dicht stehenden Stämmchen und kleinen Blättern. Samen und Pflanzen der letzteren werden häufig als R. humilis verkauft. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - kühl -5 bis -8°C Schatten bis Halbschatten mäßig sehr anspruchslos ohne besondere Ansprüche gering bis mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kalter/temperierter Wintergarten. Rhopalostylis baueri Norfolkpalme In Gestalt gleicht sie im Prinzip R. sapida. R. baueri ist jedoch größer und von robusterer Erscheinung mit breiterer Krone, breiterem, weicherem Blatt und rostbraun bereiften Blattstielen. Jungpflanzen sind besonders attraktiv mit oft rotbraun gefärbtem Neutrieb. R. baueri stammt von der Norfolk-lnsel östlich von Australien. Eine Abart, R. baueri var. cheesemanii, die KermadecNikaupalme von dem winzigen Raoul-lsland (Kermadec-Archipel), nördlich von Neuseeland, unterscheidet sich hauptsächlich durch ihre Frucht von R. baueri var. baueri. Wird nur sehr selten kultiviert. Die Kulturansprüche von R. baueri entsprechen denen von R. sapida. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kühl - mild -2°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, schattiger, temperierter Wintergarten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 87 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Rhopalostylis sapida Nikaupalme Mittelgroße, solitäre Fiederpalme mit schlankem, geringeltem Stamm und steif aufrechter, dichter Krone aus kurzgestielten, dunkelgrünen, ledrigen Blättern. Die Blattbasen bilden einen kurzen, dicken Kronenschaft, der, wie auch die Blattstiele, dicht mit weißlichen Schuppen bedeckt ist. R. sapida stammt aus Neuseeland und ist auf der gesamten Nordinsel und der Südinsel bis ca. 42°s.B., in dichten, feuchten Wäldern verbreitet. Sie ist sehr variabel und es lassen sich verschiedene Formen unterscheiden, z.B. "Oceana" von den Chatham Inseln, "Akaroa" von der Ostküste der Südinsel oder verschiedene "Barrier Island"-Formen. In Kultur ist Rhopalostylis sapida gelegentlich anzutreffen. Die Nikaupalme braucht einen kühlen, feuchten, halbschattigen Standort, im Sommer am besten im Freien. Im Winter kann sie sehr kühl stehen. Als Zimmerpflanze ist sie nur für eher kühle Räume geeignet. R. sapida wächst vor allem als Jungpflanze langsam. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - kühl -3 bis -6°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Schatten bis Halbschatten reichlich hoch humusreich mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kalter bis temperierter Wintergärten. Roystonea regia Kubanische Königspalme R. elata Sehr große, stattliche, solitäre Palme mit dickem, glattem, grauem Stamm und riesigen, dunkelgrünen, buschig gefiederten Blättern. Die Blattbasen bilden einen langen, grünen Kronenschaft; darunter erscheinen die Blütenstände mit großen Trauben kleiner, violetter Früchte. R. regia ist besonders auf Kuba weitverbreitet, bewohnt aber auch die Karibikküste des östlichen Mexiko bis 88 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de nach Mittelamerika sowie den südlichsten Zipfel Floridas. Sehr häufig kultiviert wird sie vor allem in den wärmeren Subtropen und Tropen und ist wegen ihres gleichmäßigen Wachstums ein äußerst beliebter Alleebaum. Als Topfpflanze ist die Königspalme eine schlanke, schnellwachsende Palme; jedoch wird sie schnell sehr groß. Jungpflanzen sollten sehr hell stehen und brauchen reichlich Feuchtigkeit. Niedrige Temperaturen verträgt R. regia nur kurzzeitig. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß mild - warm keine Sonne reichlich hoch - mäßig anspruchslos, sandig sehr hoch helles Zimmer und warmer Wintergarten Rhopalostylis sapida Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 89 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Sabal bermudana Bermuda-Palmetto Große, solitäre Fächerpalme mit starkem, geripptem Stamm und großen, blau- grünen Blättern mit weit zurückgebogener Spreite. Die birnenförmigen, fleischigen Früchte an kurzen Blütenständen sind eßbar und von süßem, dattelartigem Geschmack. Besonders Jungpflanzen sind nur schwer von anderen Sabal-Arten zu unterscheiden. Sabal bermudana ist nur auf den Bermudas beheimatet. Gelegentlich ist die ausgezeichnete, robuste, langsam wachsende Palme auch in Kultur anzutreffen. Häufig wird sie als S. blackburniana oder S. princeps ausgeschildert. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - warm -9°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -5°C vollsonnig mäßig gering sandig, anspruchslos mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis warmer Wintergarten, u.U. auch im Zimmer. Sabal mexicana Texas-Palmetto, Rio Grande-Palmetto S. texana Massive, langsam wachsende aber robuste, solitäre Fächerpalme mit dickem, oft mit alten Blattbasen bedecktem Stamm und großen, blaugrünen Blättern mit stark zurückgebogenen Blattspreiten in einer dichten, großen Krone. Sabal mexicana ist von Texas entlang der gesamten mexikanischen Golfküste bis nach Nicaragua in trockenen Regionen (z.T. in Eichenwäldern) verbreitet. In Kultur ist die anpassungsfähige und harte Palme gelegentlich anzutreffen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: 90 warm - heiß kalt - mild -11 bis -12°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -6°C Sonne Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mäßig gering anspruchslos mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten, u.U. Freiland an sehr gut geschützter Stelle Sabal minor Zwergpalmetto Variable, niedrige und langsam wachsende, solitäre Fächerpalme mit meist kriechendem, selten aufrechtem Stamm und kleiner Krone aus wenigen steifen, blaugrünen Blättern. Die langen, duftenden Blütenstände stehen senkrecht aus der Blattkrone und tragen zahlreiche kleine, schwarze Früchte. Blüten erscheinen oft schon an recht jungen Pflanzen. S. minor ist sehr verbreitet im gesamten Südosten der USA von North Carolina bis Texas, häufig als Unterwuchs in Laubwäldern, oft in sumpfigem Gelände. In Kultur ist sie ebenfalls recht häufig anzutreffen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - mild bis -20°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -9°C Sonne bis Halbschatten reichlich gering anspruchslos gering Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten, Freiland an geschützter Stelle. Sabal palmetto Palmettopalme Variable, große, solitäre Fiederpalme mit starkem, oft dicht in die Reste alter Blattbasen gehülltem Stamm und großen, blaugrünen Blättern mit stark vom Blattstiel zurückgebogenen Spreiten. Die kurzen Blütenstände tragen kleine, Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 91 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de runde, schwarze Früchte. Jungpflanzen lassen sich nur begrenzt von anderen Sabal-Arten unterscheiden. Die Palmettopalme ist weitverbreitet in den südöstlichen USA, auf den Bahamas und auf Kuba. Sie gedeiht in einer Vielzahl von natürlichen Habitaten, auch - wie viele Sabal-Arten - auf Weideland und anderen Kulturflächen, sowohl direkt an der Küste, als auch weit im Inland. In Kultur ist sie vor allem im Osten der USA sehr beliebt, als Topfpflanze jedoch kaum anzutreffen, vermutlich wegen ihres langsamen Wachstums. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - mild -12 bis -14°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -7°C Sonne mäßig - reichlich gering sandig, anspruchslos gering Kübelpflanze, ungeheizter bis warmer Wintergarten, u.U. im Freiland an gut geschützter Stelle Sabal uresana Sonora-Palmetto Große, besonders am Anfang langsamwachsende Fächerpalme mit robustem, genarbtem Stamm und silbrigblau bereiften Blättern mit weit zurückgebogener Blattspreite. S. uresana stammt aus der mexikanischen Sonora-Wüste, wo sie an der Küste und im Bergland in Flußtälern und im Trockenwald bis in Meereshöhen von 1500m vorkommt. In Kultur ist sie selten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 92 warm - heiß kalt - mild -12 bis -14°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -7°C vollsonnig gering - mäßig gering humusarm, gut drainiert, anspruchslos gering - mäßig Kübelpflanze, ungeheizter kalter temperierter warmer Wintergarten, u.U. Freiland an sehr gut regenund kältegeschützter Stelle Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Serenoa repens Sägepalrnetto Kleine, buschartige, Ausläufer treibende Fächerpalme mit meist kriechendem, gelegentlich auch aufrechtem, in dichte Fasern gehülltem Stamm. Die Blätter sind zierlich, steif und tief geteilt, meist grün, bei einigen Formen auch sehr attraktiv blaugrau bis leuchtend silbrig gefärbt. Die Blütenstände mit duftenden, gelben Blüten erscheinen gelegentlich schon bei jungen Pflanzen. Im Habitus hat Serenoa viel Ähnlichkeit mit Chamaerops. Serenoa ist sehr verbreitet im Südosten der USA, die grünblättrigen Formen vor allem im Inland, die blaublättrigen an der Küste, oft in Sanddünen. In Kultur ist sie wegen ihres langsamen Wachstums nicht allzu häufig anzutreffen, obwohl sehr anspruchslos und dankbar. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - mild -9 bis -18°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -7°C Sonne mäßig gering sandig, gut drainiert gering Kübelpflanze, ungeheizter bis warmer Wintergarten, u.U. auch im Freiland an sehr gut geschützter Stelle Syagrus coronata Mittelgroße, einzelstämmige Palme mit gestauchtem. dicht in alte Blattbasen gehülltem Stamm und einer aufrechten Krone aus steifen, ledrigen, unregelmäßig gefiederten Blättern, ähnlich wie Butia. S. coronata stammt aus Ostbrasilien und wächst dort in Dorn- und Trockenwäldern in großer Anzahl. Kultiviert ist sie eher selten anzutreffen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: warm - heiß kühl - warm -3°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +2°C Sonne mäßig Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 93 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mäßig humusarm mäßig helles Zimmer und Wintergarten Syagrus romanzoffiana Königinpalme Arecastrum romanzoffianum, Cocos plumosa Große, solitäre Fiederpalme mit glattem, grauem Stamm und einer lockeren, sehr ausladenden Krone aus langen, buschigen, dunkelgrünen, entfernt an überdimensionale Straußenfedern erinnernden Blattwedeln. Die Blütenstände tragen große Trauben klebriger, gelber Früchte mit sehr harten Kernen. S. romanzoffianum stammt aus Südostbrasilien, Uruguay, Paraguay und Nordost-Argentinien, wo sie in Wäldern, vor allem in Küstennähe und an den großen Flüssen, häufig anzutreffen ist. In Kultur ist diese Art besonders als schnellwachsender Straßenbaum sehr beliebt und weltweit verbreitet. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: 94 warm - heiß kalt - warm -5 bis -8°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -2°C Sonne bis Halbschatten reichlich mäßig bis hoch anspruchslos, eher kalkarm hoch Zimmerpflanze, besser jedoch als Kübelpflanze oder im kalten bis warmen Wintergarten. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Syagrus romanzoffiana Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 95 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Thrinax parviflora Berg-Dreizackpalme Variable, mittelgroße, solitäre Fächerpalme mit sehr schlankem, glattem Stamm und ledrigen, hellgrün glänzenden Blättern. Charakteristischerweise sind die einzelnen Segmente der Blätter zur Spitze hin elegant gewellt, gekräuselt oder zurückgebogen. Besonders Jungpflanzen haben hübsche, gelbliche Blattstiele. Die Früchte sind klein, rund und weiß. T. parviflora wächst in trockenen Bergwäldern auf Jamaica bis auf l000m Höhe. Kultiviert ist sie gelegentlich im Karibischen Raum und in Florida zu finden. Sie wächst eher langsam, eine Eigenschaft, die für Zimmerpflanzen oft von Vorteil ist. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kühl - warm -3°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis +2°C Sonne mäßig mäßig - gering gut drainiert, kalkhaltig gering helles Zimmer und temperierter bis warmer Wintergarten Trachycarpus fortunei Hanfpalme Mittelgroße, solitäre Fächerpalme mit schlankem, dicht in weiche Fasern gehülltem Stamm und breiten, dünngestielten Blättern, unterseitig oft bläulich bereift. Die Früchte sind blauschwarz, dünnschalig und nierenförmig an orangefarbigen Blütenständen. Die Hanfpalme kommt bis auf die tropischen und die sehr kalten Breiten, fast im gesamten China vor. Ihre exakte ursprügliche Heimat läßt sich jedoch heute nicht mehr genau feststellen, da sie als Nutz- und Zierpflanze nicht nur dort so beliebt ist und sich von Kultur auch wieder in die Wildnis ausbreitet. Dieser Vorgang läßt sich heute z.B. auch gut im Schweizer Tessin beobachten. T. fortunei ist, wie auch andere Hanfpalmenarten, in ihrer Heimat häufig 96 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de längeren Frostperioden mit Eis und Schnee ausgesetzt. Sie ist für unser Klima eine der robustesten und wuchsfreudigsten Palmenarten, mit bis zu 30 cm Stammwachstum jährlich. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt -12 bis -17°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -9°C Sonne - Halbschatten reichlich gering lehmig, sehr anspruchslos mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis kalter Wintergarten, Freiland an geschützter Stelle. Trachycarpus latisectus Windamere-Palme Diese neue, erst seit 1997 beschriebene Art, die im Nordosten Indiens zwischen Bhutan und Nepal in Meereshöhen zwischen 1200 und 2400m vorkommt, ist erst seit wenigen Jahren in Kultur. Durch ihren glatten Stamm und ihre großen, kreisrunden, tief dunkelgrünen und glänzenden Blätter ist sie einer Livistona recht ähnlich. Sie ist die größte und eine der schönsten Arten der Gattung. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - kühl -9 bis -14°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -5°C Sonne - Halbschatten reichlich gering - mäßig lehmig-sandig, anspruchslos mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten, u.U. im Freiland an gut geschützter Stelle Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 97 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Trachycarpus martianus Von-Martius Hanfpalme T. khasyanus Sehr elegante, mittelgroße, solitäre Fächerpalme mit glattem, schlankem Stamm und großen, weichen, fast kreisrunden, sehr regelmäßig geteilten Blättern. Die Früchte sind, im Gegensatz zur Chinesischen Hanfpalme, dattelförmig. T. martianus ist im Himalaja in Nepal und im Khasigebirge im Nordosten Indiens und wahrscheinlich östlich bis nach Burma hinein anzutreffen, meist in felsigem oder leicht bewaldetem Gelände in Meereshöhen bis 2000m. Kultiviert ist sie noch immer recht rar. Bei vielen als T. martianus gehaltenen Pflanzen handelt es sich tatsächlich um T. fortunei. Sommertemperaturen: mild - warm Wintertemperaturen: kalt - kühl Frostverträglichkeit: -5 bis -12°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -4°C, entscheidend ist die Herkunft. Licht: Halbschatten Wasser: reichlich Luftfeuchtigkeit: mäßig bis hoch Boden: kalkarm, sandig-lehmig Nährstoffbedarf: mäßig Verwendung: Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten Trachycarpus nanus Yunnan-Zwergpalme T. dracocephalus Kleine, buschartige, bis maximal 1m hohe, meist jedoch deutlich kleinere, stammlose Art mit tief geteilten, schmalen, blaugrünen Blättern. Sie wurde erst vor wenigen Jahren im rauhen Bergland von Yunnan in Südwestchina auf 1800 bis 2300m wiederentdeckt und erstmals in Kultur gebracht. Kultiviert hat sich die Art schon jetzt als sehr hart erwiesen, allerdings wächst sie nur sehr langsam. Sommertemperaturen: mild - warm Wintertemperaturen: kalt 98 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: -14 bis -18°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -10°C Sonne gering - mäßig gering lehmig-sandig, humusarm, gut drainiert gering Kübelpflanze, ungeheizter bis kalter Wintergarten, Freiland an geschützter Stelle. Trachycarpus oreophilus Thai-Hanfpalme Diese erstmals 1998 beschriebene Rarität kommt nur auf dem nebelverhangenen Berg Doichiangdao zwischen 1700 und 2100m im Norden Thailands vor. Ein glatter, schmal geringelter, schlanker Stamm, nur wenige der typischen Hanfpalmen-“Fasern“ am Stamm unterhalb der Blattkrone und ledrige, gleichmäßig gefächerte Blätter mit zahlreichen Segmenten unterscheiden sie von der chinesischen T. fortunei. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - kühl -10°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -5°C Sonne bis Halbschatten reichlich gering - mäßig gut drainiert, kalkhaltig gering Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten. Trachycarpus princeps Marmor-Hanfpalme Nur an einer einzigen, mehrere 100m hohen Marmorklippe am Fluß Salween im äußersten Westen der chinesischen Provinz Yunnan (im Dreiländereck China-Tibet-Burma) wächst diese seltenste und schönste Hanfpalmenart, die erst Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 99 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de 1995 entdeckt und offiziell beschrieben wurde. Die auffälligste Besonderheit dieser Art sind Ihre großen, gleichmäßig gefächerten Blätter mit wachsweißen Unterseiten. Am Naturstandort wächst diese Art fast unzugänglich in einer steilen Felswand zwischen 1550-1850m. Trotz zahlreicher Bemühungen konnten bisher noch keine Samen von T. princeps gefunden werden und daher ist die Art bisher auch nicht in Kultur anzutreffen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt -12 bis -15°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -7°C Sonne bis Halbschatten mäßig gering sandig-humos, kalkreich mäßig Kübelpflanze, ungeheizter oder kalter Wintergarten, Freiland an gut geschützter Stelle. Trachycarpus takil Kumaon-Hanfpalme Diese im nordindischen Himalaja (Kumaon, Uttar Pradesh) zwischen 2000 und 2400m auf kühlen Nordhängen und in dichten Rhododendron- und Eichenwäldern vorkommende Art unterscheidet sich in Gestalt und Ansprüchen nur wenig von T. fortunei. Sie ist in allen Teilen größer, besitzt mehr Blattsegmente und die "Hanf"-Fasern fallen rasch vom Stamm. Als gutes Unterscheidungsmerkmal bei größeren Pflanzen dient der merkwürdige, asymmetrische Ansatz der Blattspreite am Blattstiel. Die Kumaon-Hanfpalme ist akut vom Aussterben bedroht, doch ihre Einführung in Kultur seit wenigen Jahren ist sehr erfolgversprechend und könnte den Bestand der Art retten. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: mild - warm kalt -13 bis -18°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -10°C Sonne bis Halbschatten reichlich gering 100 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: lehmig, sehr anspruchslos mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis kalter Wintergarten, Freiland an geschützter Stelle. Trachycarpus wagnerianus Wagners Hanfpalme Eine mittelgroße Art, die sich durch ihr attraktives, kleines, sehr steifes, ledriges und robustes Blatt auffallend von der gewöhnlichen Hanfpalme unterscheidet. Von T. wagnerianus ist kein Wildstandort bekannt. Sie wurde Mitte des vergangenen Jahrhunderts aus Japan nach Europa eingeführt und ist für windigere Standorte oder Plätze mit begrenztem Raum die ideale Wahl. Jungpflanzen haben einen sehr ansprechenden Bonsai-Charakter. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt -12 bis -17°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -9°C Sonne reichlich gering lehmig, sehr anspruchslos gering - mäßig Kübelpflanze, ungeheizter oder kalter Wintergarten, Freiland an geschützter Stelle. Trithrinax brasiliensis Brasilianische Nadelpalme T. acanthocoma Mittelgroße, solitäre Fächerpalme mit robustem, in dichtes, stachelbewehrtes Fasergewebe gehülltem Stamm und großen, flachen, steif abstehenden, graugrünen Blättern. Die großen, gelben Früchte werden im Frühjahr produziert und sind eßbar. T. brasiliensis stammt aus eher trockenen, offenen Landstrichen und Araukarienwäldern in Südbrasilien. Sie wird eher selten kultiviert. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 101 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - heiß kalt - mild -9°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -4°C Sonne mäßig gering kalkhaltig, gut drainiert, anspruchslos mäßig Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten Trithrinax campestris Blaue Nadelpalme Eine mittelgroße, sehr langsam wachsende und Ausläufer treibende Fächerpalme bis 8m hoch, mit in dichtes, hartes und stacheliges Fasergewebe gehülltem Stamm. Die Blätter sind sehr hart, fast metallartig und von blaugrauer Färbung, mit harten Stacheln an den Blattspitzen. Die Blaue Nadelpalme mit ihrem unfreundlichen aber faszinierenden Erscheinungsbild kommt in sehr trockenen Dornwäldern in Argentinien vor und ist wahrscheinlich die robusteste aller Palmen. In Kultur ist sie kaum anzutreffen. Noch seltener in Kultur ist T. schizophylla aus Paraguay, Bolivien und Nordargentinien. Sie besitzt ähnliche aber grünere Blätter und bis 60cm lange Stacheln. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß kalt - mild -12 bis -15°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -7°C vollsonnig gering gering humusarm, kalkhaltig, sehr gut drainiert, anspruchslos gering Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten, u.U. Freiland an gut regen- und frostgeschützter Stelle 102 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Trithrinax brasiliensis Verschaffeltia splendida Stelzenpalme Eine wirklich beeindruckende, mittelgroße Fiederpalme mit großem, segelartigen, völlig ungeteiltem Blatt und schlankem, von zahlreichen Stelzwurzeln gestütztem Stamm. Alle Teile der Palme werden von schwarzen Stacheln geschützt. Schon Jungpflanzen haben diese charakteristischen Merkmale und sind attraktive, wenn auch nicht ganz anspruchslose Pfleglinge für Haus oder Wintergarten. Verschaffeltia stammt aus den Regenwäldern der Seychellen. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 103 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Phoenicophorium borsigianum und die sehr seltene Pelagodoxa henryana gleichen Verschaffeltia stark in Gestalt wie auch in ihren Ansprüchen. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: warm - heiß warm - heiß keine Halbschatten reichlich hoch Humusreich hoch warmer Wintergarten Wallichia densiflora Wallichs Zwerg-Fischschwanzpalme Buschartige, kleine, in dichten Gruppen wachsende, stammlose Palme mit breiten, glänzend grünen, unterseitig silbrigen Fiederblättern. Die einzelnen Blattsegmente haben eine fischschwanzförmige Gestalt und sind deutlich gewellt. W. densiflora wächst im Unterwuchs der kühlen Bergregenwälder im Himalaja bis auf Höhen von 1200m. In Kultur ist sie bisher noch äußerst selten anzutreffen. Da sie sehr attraktiv und recht robust ist, und zwar sowohl als Kübelpflanze als auch im Zimmer, hätte sie eine weitere Verbreitung verdient. Sie verträgt kurze, leichte Fröste. Besonders Jungpflanzen wachsen eher langsam. Sommertemperaturen: Wintertemperaturen: Frostverträglichkeit: Licht: Wasser: Luftfeuchtigkeit: Boden: Nährstoffbedarf: Verwendung: mild - warm kalt - mild -4°C, Kübelpflanzen kurzfristig bis -1°C Halbschatten bis Schatten reichlich hoch humusreich mäßig Zimmerpflanze, Kübelpflanze, kühler bis warmer Wintergarten 104 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Washingtonia filifera Washington-Palme Große, solitäre, recht schnell wachsende Fächerpalme mit massivem, glattem, grauem Stamm und großen, bei älteren Pflanzen graugrünen, tief geteilten Blättern. Die einzelnen Blattsegmente tragen an ihren Rändern lange, gekräuselte, weiße Fäden. Der Blattstiel ist kurz und an den Rändern mit Dornen besetzt. Die langen, die Blattkrone weit überragenden Blütenstände tragen kleine, schwarze Früchte. W. filifera ist an kleinen Bächen und Oasen in Kalifornien, Arizona, Nevada und Nordmexiko verbreitet. In Kultur ist sie ausgesprochen häufig anzutreffen, vor allem in Ländern mit mildem, trockenem Klima und gelegentlich auch als Topfpflanze. Sie ist jedoch wesentlich seltener als die besonders als Jungpflanze sehr ähnliche W. robusta. Sommertemperaturen: mild - heiß Wintertemperaturen: kalt - kühl Frostverträglichkeit: -8 bis -12°C bei niedriger Luftfeuchte, Kübelpflanzen bis -2°C Licht: Sonne Wasser: gering im Winter, reichlich im Sommer Luftfeuchtigkeit: gering, besonders im Winter Boden: sehr anspruchslos Nährstoffbedarf: hoch Verwendung: Kübelpflanze, kalter bis temperierter Wintergarten (Wachstum und Größe beachten!) Washingtonia robusta Petticoat-Palme Große, solitäre Fächerpalme mit sehr hohem, schlankem Stamm. Die großen, hellgrünen Blätter bleiben nach dem Absterben am Stamm haften und hüllen diesen in eine Art Petticoat, der an kultivierten Pflanzen aber meist entfernt wird. Die Blattsegmente tragen feine, weiße Fäden. Die Blattstiele sind seitlich mit orangebraunen Dornen besetzt und die Blattbasen dunkel-rotviolett gefärbt. Besonders Jungpflanzen sind leicht mit W. filifera zu verwechseln. W. robusta ist auf der trockenen Baja California-Halbinsel und in der SonoraDas Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 105 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Wüste im Nordwesten Mexikos beheimatet. Wegen ihres extrem schnellen Wachstums ist sie eine beliebte und sehr häufig anzutreffende Zierpflanze und z.B. das Wahrzeichen von Los Angeles, deren Straßen tausende hoher Pflanzen zieren. Sommertemperaturen: mild - heiß Wintertemperaturen: kalt - kühl Frostverträglichkeit: -6 bis -10°C bei niedriger Luftfeuchte, Kübelpflanzen bis -2°C Licht: Sonne Wasser: gering im Winter, reichlich im Sommer Luftfeuchtigkeit: gering Boden: sehr anspruchslos Nährstoffbedarf: hoch Verwendung: Kübelpflanze, ungeheizter bis temperierter Wintergarten (Wachstum und Größe beachten!) 106 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Anhang Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Index A Acoelorraphe wrightii 29 Acrocomia aculeata 29 Acrocomia mexicana 29 Acrocomia totai 29 Adonidia merrillii 31 Aiphanes aculeata 32 Aiphanes caryotifolia 32 Allagoptera arenaria 32 Araceen 13 Archontophoenix alexandrae 33 Archontophoenix cunninghamiana 33 Archontophoenix "Illawarra" 33 Archontophoenix maxima 33 Archontophoenix myolaensis 33 Archontophoenix purpurea 33 Archontophoenix tuckeri 33 Areca catechu 34 Areca langloisiana 36 Areca triandra 35 Areca vestiaria 36 Arecaceae 13 Arecastrum romanzoffianum 94 Areka-Palme 58 Arenga engleri 36 Arenga pinnata 37 Aronstabgewächse 13 Atherton-Palme 68 Ausläufer 14 Australische Schirmpalme Schirmpalme, australische 71 B Bactris gasipaes 38 Bambuspalme 49 Bananen 13 Bangalowpalme 33 Berg-Dreizackpalme 96 Bermuda-Palmetto 90 Betelpalme 34 Bimskies 19 Bismarckia nobilis 38 Bismarckpalme 38 Blähton 19 Blattbasen 13 Blätter 14 Blattkrone 13 Blattläuse 21 Blattspitzen, braune 18 Blaue Hesperidenpalme 39 Blaue Nadelpalme 102 Blüten 14 Boden 19 Borassus flabellifer 39 Brahea armata 39 Brahea clara 39 Brahea dulcis 40 Brahea edulis 41 Brahea roezlii 39 Brasilianische Nadelpalme 101 Brennpalme 45 Butia capitata 41 C Calamus caryotoides 42 Canton-Fischschwanzpalme 45 Caranday-Palme 55 Caryota mitis 44 Caryota obtusa 44 Caryota ochlandra 45 Caryota sp. "Himalaya" 43 Caryota urens 45 Ceroxylon parvifrons 47 Ceroxylon quindiuense 46 Ceroxylon utile 47 Chamaedorea cataractarum 48 Chamaedorea metallica 49 Chamaedorea radicalis 50 Chambeyronia macrocarpa 52 Chilenische Honigpalme 68 Chinesische Schirmpalme Schirmpalme, chinesische 72 Chrysalidocarpus decipiens 58 Chrysalidocarpus lutescens 58 Chuniophoenix hainanensis 53 Chysalidocarpus brevinodis 59 Chysalidocarpus midongensis 59 Chysalidocarpus onilahensis 59 Coccothrinax argentata 53 Coccothrinax crinita 54 Coccothrinax fragrans 53 Coccothrinax litoralis 53 Coccothrinax readii 53 Cocos australis 41 Cocos nucifera 55 Cocos plumosa 94 Cocoterra 19 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 109 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Cocumbe Palme 76 Copernicia alba 55 Coulombe-Palme 82 Coyolpalme 29 Coyure-Palme 32 Curly-Palme 63 Cycadaceae 13 Cyclanthaceae 13 Cyrtostachys lakka 56 Cyrtostachys renda 36, 56 D Dattelpalme, echte 77 Dictyosperma album 56 Drainage 18, 24 Dreieckpalme 57 Dünger 20 Dypsis cabadae 58 Dypsis decaryi 57 Dypsis decipiens 58 Dypsis lutescens 58 Dypsis onilahensis 59 E Elaeis oleifera 60 Elfenbeinnuß-Palme 81 Elfenbeinrohr-Palme 81 Erdnussschalen 19 Erfrierungen 22 Erythea armata 39 Erythea edulis 41 Euterpe edulis 60 Everglades-Palme 29 F Felsenpalme 40 Fischschwanz-Rotangpalme 42 Fischschwanzpalme 44 Flaschen palme 64 Florida-Silberpalme 53 Fluss-Bergpalme 48 Frost 16 Frostschäden 16 Frostschutz 22 Frosttoleranz 16 G Garten 22 Geleepalme 41 Gestalt 13 Gewächshäuser 24 Goldfruchtpalme 58 Guadalupe-Palme 41 Guihaia argyrata 61 Gulin-Zwergpalme 61 H Halbschatten 17 Hanfpalme 96 Hedyscepe canterburyana 62 Herzfäule 18, 21 Himalaya-Fischschwanzpalme 43 Himalaya-Rattanpalme 83 Howea belmoreana 63 Howea forsteriana 64 Humus 19 Hurrikanpalme 56 Hyophorbe lagenicaulis 64 Hyophorbe verschaffeltii 66 Hyphaene coriacea 66 Hyphaene natalensis 66 Hyphaene schatan 66 I Ilala-Palme 66 Insekten 21 J Jubaea chilensis 68 Jubaea spectabilis 68 Jucara-Palme 60 K Kanarische Dattelpalme 77 Kentia-Palme 64 Klimakarte 23 Klippen -Dattelpalme 80 Kokohum 19 Kokospalme 55 Königinpalme 94 Kretische Dattelpalme 80 Kubanische Königspalme 88 Kultivierung 15 Kumaon-Hanfpalme 100 L Laccospadix australasica 68 Latan-Palme, Rote Latan-Palme, Blaue Latan-Palme, Gelbe 69 Latania loddigesii 69 Latania lontaroides 69 110 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Latania verschaffeltii 69 Lavalit 19 Lehm 19 Lepidorrhachis mooreana 70 Licht 17 Linospadix monostachya 70 Livistona australis 71 Livistona chinensis 72 Livistona decipiens 71 Livistona mariae 72 Luftfeuchtigkeit 18 Luftpolsterfolie 22 M Macrophloga decipiens 58 Madagaskar-Königspalme 58 Manila-Palme 31 Marmor-Hanfpalme 99 Mascarena lagenicaulis 64 Mascarena verschaffeltii 66 Mazaripalme 74 Metroxylon sagu 74 Milben 21 Montmorillonit 19 N Nadelpalme 86 Nährstoffe 20 Nannorrhops arabica 74 Nannorrhops naudiniana 74 Nannorrhops ritchiana 74 Nannorrhops stocksiana 74 Neodypsis decaryi 57 Nikaupalme 88 Norfolkpalme 87 O Ölpalme, Afrikanische Ölpalme, Amerikanische 60 Onilahy-Palme 59 Oraniopsis appendiculata 75 P Palandra aequatorialis 81 Palmae 13 Palmenherz 13 Palmettopalme 91 Palmfarne 13 Palmyrapalme 39 Parajubaea cocoides 76 Parasiten Schädlinge 21 Pelagodoxa henryana 104 Perlite 19 Petticoat-Palme 105 Pfirsichpalme 38 Pflanzzeit 24 Phoenicophorium borsigianum 104 Phoenix canariensis 77 Phoenix dactylifera 77 Phoenix reclinata 78 Phoenix roebelenii 79 Phoenix rupicola 80 Phoenix theophrastii 80 Phytelephas aequatorialis 81 Pilze 18 Pilzen 21 Pinanga coronata 81 Pinanga gracilis 82 Pinanga kuhlii 81 Plectocomia himalayana 83 Ptychosperma elegans 83 Q Quarzsand 19 Quindio-Wachspalme 46 R Ravenea glauca 84 Ravenea rivularis 85 Redwood 19 Reisspelzen 19 Restinga-Palrne 32 Rhapidophyllum hystrix 86 Rhapis excelsa 86 Rhapis humilis 86 Rhapis subtilis 87 Rhopalostylis baueri 87 Rhopalostylis sapida 88 Rindenhumus 19 Rio Grande-Palmetto 90 Rotblattpalme 52 Roystonea elata 88 Roystonea regia 88 S Sabal bermudana 90 Sabal blackburniana 90 Sabal mexicana 90 Sabal minor 91 Sabal palmetto 91 Sabal princeps 90 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 111 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Sabal texana 90 Sabal uresana 92 Sägepalrnetto 93 Sagopalme 74 Sand 19 Schatten 17 Scheibenblumengewächse 13 Schraubenbäume 13 Senegal-Dattelpalme 78 Seramis 19 Serenoa repens 93 Siegellackpalme 56 Sihara-Palme 84 Silbrige Bergpalme 49 Solitaire-Palme 83 Sonne 17 Sonora-Palmetto 92 Spazierstock-Palme 70 Spindelpalme 66 Spinnmilben 21 Stamm 13 Steckenpalme 86 Steinwolle 19 Stelzenpalme 103 Substrat 17, 19 Syagrus coronata 93 Syagrus romanzoffiana 94 T Temperaturen 15 Texas-Palmetto 90 Thai-Hanfpalme 99 Thrinax parviflora 96 Thripse 21 Töpfe 20 Torf 19 Trachycarpus dracocephalus 98 Trachycarpus fortunei 96 Trachycarpus khasyanus 98 Trachycarpus latisectus 97 Trachycarpus martianus 98 Trachycarpus nanus 98 Trachycarpus oreophilus 99 Trachycarpus princeps 99 Trachycarpus takil 100 Trachycarpus wagnerianus 101 Trauer-Schirmpalme Schirmpalme, Trauer- 71 Trithrinax acanthocoma 101 Trithrinax brasiliensis 101 Trithrinax campestris 102 U Übertopf 18 Überwinterung 21 Umtopfen 20 V Veitchia merrillii 31 Vermiculite 19 Verschaffeltia splendida 103 Von-Martius Hanfpalme 98 W Wachstumsbeschränkung 20 Wachstumszentrum 13 Wagners Hanfpalme 101 Wallichia densiflora 104 Wallich's Zwerg-Fischschwanzpalme 104 Washington-Palme 105 Washingtonia filifera 105 Washingtonia robusta 105 Wasser 17 Weihnachtspalme 31 Weißstammpalme 85 Windamere-Palme 97 Wintergärten 24 Wolläuse Schildläuse 21 Wurzeln 14 Y Yucca 13 Yunnan-Zwergpalme 98 Z ZentralaustraIische Schirmpalme Schirmpalme, zentralaustraIische 72 Zuckerpalme 37 Zwerg-Zuckerpalme 36 Zwergdattelpalme 79 Zwergpalme 51 Zwergpalmetto 91 112 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Weiterführende Literatur Palmen von Wilhelm Lötschert Der Klassiker der deutschen Palmenbücher. Ein schön gestaltetes Buch mit zahllosen Farbfotos und leicht lesbaren Texten, inclusive großem Artenteil. Sollte in keiner Hobby-Bibliothek fehlen. 159 Seiten, 26,5 x 21,5cm, gebunden. Palmen in Mitteleuropa. Anleitung zum erfolgreichen Auspflanzen und Überwintern. von Mario Stähler Mario Stähler stellt 24 Palmenarten vor, die in Mitteleuropa ausgepflanzt werden können. Eine eingehende Betrachtung des Klimas in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt Aufschluss darüber, welche Art wo am besten wachsen kann. Praktische Hinweise zum richtigen Standort, zur Bodenbeschaffenheit, Düngung, Wässerung, zu Krankheiten und Schädlingen und vor allem zur sicheren und erfolgreichen Überwinterung im Freien machen dieses Buch zu einem unentbehrlichen Ratgeber. The Palms of Madagascar von John Dransfield & Henk Beentje Ein lang erwartetes, umfassendes, großformatiges Werk in englischer Sprache über die reichhaltige und bizarre Palmenflora Madagaskars mit Beschreibungen von 190 Arten. 500 Seiten, 200 Farbfotos, Zeichnungen. Absolut empfehlenswert! Genera Palmarum von John Dransfield & Nathalie Uhl Das Standardwerk zur Botanik der Palmen in englischer Sprache, jetzt als preiswertes Paperback, 610 S., 28 x 21,5cm mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen. Ein absolutes Muß für jeden ernsthaft interessierten Palmenfreund. Palms Throughout the World von David Jones Ein grossartiges Nachschlagewerk in englischer Sprache in excellenter, für David Jones typischer Qualität. Einführungsteil zu Kultivierung, Aufbau, Nutzung etc. und umfangreicher Hauptteil mit Beschreibungen zahlloser Arten aus aller Welt. In seiner Kategorie das beste auf dem Markt. 410 Seiten, zahllose Farbfotos und Zeichnungen. 27 x 20cm, gebunden. Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner 113 Palmen in Internet: www.palmeperpaket.de Bezugsquellen Versand: Palme Per Paket Tobias W. Spanner Tizianstr. 44 D-80638 München Tel. 089 1577902 Fax 089 15704284 Kostenloser Versandkatalog Internet Shop: www.palmeperpaket.de E-Mail: [email protected] Direktverkauf: Das Palmenhaus Am Schnepfenweg 29 80995 München Palmengesellschaften The European Palm Society (Europäische Palmen Gesellschaft) Informationen erhalten Sie bei Palme Per Paket (Anschrift siehe oben) oder: c/o Tony King, Membership Organizer 34, Keats Avenue Romford, Essex RM3 7AR UK Homepage: www.palmsociety.org Email: [email protected] The International Palm Society P.O. Box 1897 Lawrence, KS 66044-8897 USA Homepage: www.palms.org 114 Das Palmenkulturhandbuch · Tobias W. Spanner Ehem. unverbindliche Preisempfehlung DM 22.00 - EUR 11.25