Presseinformation JOANNEUM RESEARCH erhält erstmalig Förderzusage der US Food and Drug Administration (FDA) Graz, 14. November 2013: Für ein Projekt über ein neues Verfahren zur Untersuchung von generischen Medikamenten in der Haut (die offene Mikroperfusion) erhält die außeruniversitäre Forschungseinrichtung JOANNEUM RESEARCH eine Förderzusage der FDA (US Food and Drug Administration). Generika sind eine attraktive Alternative zu Originalpräparaten, in der Regel sind sie billiger aber genauso wirksam. Generika für die Haut sind kaum verfügbar. Warum? Die große Barriere in der Entwicklung eines Generikums ist, dass der Hersteller nachweisen muss, dass es die gleiche therapeutische Wirkung wie das Originalpräparat aufweist (Bioäquivalenz). Bisher gibt es jedoch noch keine zuverlässigen Methoden, um die Bioäquivalenz von Arzneimittel in der Haut zu bestimmen. Dementsprechend groß ist der Bedarf an effizienten Methoden zum Nachweis, dass ein Generikum die gleiche Wirkung wie ein Originalpräparat hat. Eine neue vielversprechende Methode zur Bestimmung der Bioäquivalenz ist die offene Mikroperfusion (OFM) der JOANNEUM RESEARCH. Dabei wird ein kleiner stent-artiger Schlauch unter die Haut eingebracht und damit kontinuierlich Gewebsflüssigkeit direkt aus der Haut gesammelt. Die Gewebsflüssigkeit wird analysiert und Vorgänge in der Haut können beobachtet werden. Mit der Technik der OFM lassen sich daher verschiedenste Fragen beantworten: Ist ein Wirkstoff überhaupt in die Haut eingedrungen? Wie groß ist die Menge? Wie lange ist der Wirkstoff vorhanden? Für die Zulassung von Generika ist die Beantwortung dieser Fragen von zentraler Bedeutung, weil damit teure und langwierige Studien vermieden werden können, welche die Untersuchung der Wirkung des Generikums zum Ziel haben. „Dieses Projekt stellt für die JOANNEUM RESEARCH die einmalige Gelegenheit dar, in sehr enger Zusammenarbeit mit der FDA die Möglichkeiten der OFM für die Untersuchung von Generika zu zeigen. Bei positivem Projektverlauf besteht die realistische Chance, dass die OFM für Zulassungsstudien von Generika akzeptiert wird“, erläutert Frank Sinner, Projektleiter und stellvertretender Institutsdirektor von HEALTH – Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften. Die FDA unterstützt die JOANNEUM RESEARCH bei der Entwicklung dieser und weiterer Methoden, welche die Vorgänge in der menschlichen Haut abbilden. Damit soll die Barriere für die künftige Entwicklung von generischen Medikamenten in der Haut gesenkt werden. HEALTH – Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften versteht sich als Bindeglied zwischen medizinischer Grundlagenforschung und industrieller Anwendung. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz und dem LKH Graz werden wissenschaftliche Probleme und Fragestellungen interdisziplinär gelöst. Zu den Auftraggebern zählen nationale und internationale Pharmaunternehmen, Medizinproduktehersteller sowie politische Entscheidungsträger und Dienstleister im Gesundheitswesen. Um den, vor allem von der Industrie geforderten, hohen Qualitätsstandards, gerecht zu werden, ist das Institut nach ISO 9001:2008, ISO 13485 und Good Laboratory Practice (GLP) zertifiziert. JOANNEUM RESEARCH – The innovation company JOANNEUM RESEARCH entwickelt Lösungen und Technologien für ein breites Spektrum an Branchen. Das Unternehmen beschäftigt 450 Mitarbeiter/innen und betreibt Spitzenforschung auf internationalem Niveau an den Standorten Graz, Wien, Weiz, Hartberg, Leoben und Niklasdorf. Facts & Figures: Die Food and Drug Administration (FDA) ist die behördliche Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der Vereinigten Staaten und als solche dem Gesundheitsministerium unterstellt (www.fda.gov). Durch das von der FDA geförderte Projekt werden neue Methoden zum Testen von generischen Medikamenten in der Haut entwickelt, die es letztlich ermöglichen sollen, dass mehr derartige Medikamente für Patienten mit Hauterkrankungen verfügbar werden. JOANNEUM RESEARCH führt das Projekt in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner Medizinische Universität Graz und mit dem Berater Prof. Isadore Kanfer durch. Förderung der FDA: USD 500.000 Das Projekt startet 2014 und wird über einen Zeitraum von 18 Monaten laufen. Bild: Demonstration der offenen Mikroperfusion Bild: Priv.‐Doz. DI Dr. Frank Sinner Kontakt: Priv.-Doz. DI Dr. Frank Sinner JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH HEALTH – Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften Elisabethstraße 5 A-8010 Graz Tel: +43 (0) 316 876-4000 Email: [email protected] web: www.joanneum.at/health