STED-Nanoskopie: Durchbrechens der Beugungsgrenze Anleitung zu F68 30. November 2015 Inhaltsverzeichnis I. Grundlagen 1 1. Atom- & Molekülphysik 2 2. Optik 4 3. STED 5 4. Fragen zu den Grundlagen 10 II. Durchführung 11 5. Software 12 6. Justage des Setups 13 7. Aufgaben 18 III. Auswertung 26 8. Pflichtaufgaben 27 IV. Anhang 29 A. Berechnung der STED Auflösung 30 B. Hinweise zur Darstellung mikroskopischer Bilder 34 Teil I. Grundlagen 1 1 ATOM- & MOLEKÜLPHYSIK Der Grundlagenteil dieser Anleitung führt kurz die wichtigsten Begriffe ein, die zum Verständnis von STED-Mikroskopie und des Versuchsaufbaus notwendig sind. Dabei wird zunächst auf die Atom- und Molekülphysik eingegangen, dann auf Optik und beugungsbegrenzte Mikroskopie und zuletzt auf STED. 1. Atom- & Molekülphysik 1.1. Stimulierte Emission Ein System mit diskreten elektronischen Niveaus kann auf drei verschiedene Arten mit einem Lichtfeld wechselwirken. Betrachten wir ein Atom (oder Molekül) mit den zwei Energieniveaus Ei und Ek (Ei < Ek ), so kann der Übergang des Elektrons von Ek nach Ei zunächst durch spontane Emission eines Photons der Energie Eν = Ek − Ei stattfinden. Die Wahrscheinlichkeit Wkisp für diesen Prozess ist von einem äußeren Strahlungsfeld unabhängig und ist durch den Einsteinkoeffizienten Aki gegeben: (1) Wkisp = Aki . Für den Übergang vom tieferen ins höhere Niveau hingegen ist Energie notwendig, die von einem Strahlungsfeld geliefert werden kann. Die Wahrscheinlichkeit Wik für diese Absorption eines Photons der Energie Eν ist dann gegeben durch (2) Wik = Bik · u(ν) und somit abhängig von der Energiedichte u(ν) des Strahlungsfeldes bei der entsprechenden Frequenz. Um die Planck’sche Strahlungsformel herleiten zu können, postulierte Einstein 1916, dass die Anwesenheit eines Strahlungsfeldes nicht nur zur Absorption führen, sondern auch der Übergang von Ek nach Ei vom Strahlungsfeld induziert werden kann. Dabei wird vom System ein Photon emittiert, sodass sich die Anzahl der Photonen im Strahlungsfeld erhöht. Diese induzierte oder stimulierte Emission hat die Wahrscheinlichkeit Ek Anregung Stimulierte Emission Spontane Emission Ei Abbildung 1: Lichtinteraktion mit einem 2-Niveausystem Wki = Bki · u(ν). (3) Dieser letzte Prozess ist bekanntermaßen der Mechanismus zur Erzeugung von Laserlicht. Er wird hier jedoch eingeführt, weil er auch die Umgehung der Beugungsgrenze in der Lichtmikroskopie ermöglicht. 2 1.2 Fluoreszenz & Phosphoreszenz 1 ATOM- & MOLEKÜLPHYSIK 1.2. Fluoreszenz & Phosphoreszenz Fluoreszenz ist ein Prozess der Photolumineszenz. Ein Mehrniveausystem wird durch Photonen in einen energetisch höheren Zustand angeregt und zerfällt kurz danach spontan durch Emission von Licht, wobei die Zerfallswahrscheinlichkeit exponentiell von der Zeit abhängt. Dabei spricht man von resonanter Fluoreszenz, wenn der angeregte Energiezustand wieder genau in den Ausgangszustand zerfällt. In komplexen Molekülen, wie organischen Farbstoffen, ist die Wahrscheinlichkeit für resonante Fluoreszenz jedoch sehr gering (s.u.). Phosphoreszenz ist ebenfalls ein lumineszenter Prozess und wird von der Fluoreszenz auf Grund der unterschiedlichen Zeitskalen der Prozesse unterschieden. Während fluoreszente Zustände Lebensdauern im Bereich von Nanosekunden (10−9 s) haben, dauert phosphoreszentes Abklingen 10−6 s bis 102 s. Der Grund für diese langen Lebensdauern ist, dass der entsprechende Übergang nach Spin-Auswahlregeln verboten ist. 1.3. Organische Farbstoffmoleküle Da biologische Proben für sichtbares Licht im wesentlichen transparent sind, werden bei der Fluoreszenzmikroskopie die zu beobachtenden Regionen der Probe mit fluoreszenten Farbstoffen angefärbt (labeling). Da die Elektronenniveaus der Farbstoffmoleküle zusätzlich Schwingungszustände besitzen, kommt es wegen des Franck-Condon-Prinzips nicht zu resonanter Fluoreszenz. Dies wirkt sich in einer Rotverschiebung des Emmissionssprektrums im Vergleich zum Anregungs- (Absorptions-) Spektrum des Moleküls aus (Stokes-Verschiebung). Diese spektrale Verschiebung ist eine essentielle Voraussetzung für die Erweiterung der Fluoreszenzmikroskopie zur STED-Mikroskopie. Abbildung 2 zeigt ein gebräuchliches Farbstoffmolekül und seine Spektren. Abbildung 2: Strukturformel und Spektren eines typischen Fluoreszenzfarbstoffes, ATTO565. http://www.atto-tec.com/uploads/media/Katalog.pdf 3 2 OPTIK 2. Optik 2.1. Basics Der entscheidende Teil des Versuchaufbaus besteht aus optischen Komponenten. Deshalb werden sowohl theoretische als auch im Optimalfall praktische Kenntnisse (F85 - F87) der Optik für den Versuch vorausgesetzt; folgende Begriffe sollten prinzipiell bekannt sein (zur Lektüre sei verwiesen auf: [BEAS07], [Dem10]): • Geometrische Optik: Lichtbrechung, Linsengleichung, Abbildung durch Linsensysteme, NA, Linsenfehler, Verwendung von Spiegeln und Linsen zur Manipulation von Laserstrahlen • Polarisationsoptik: Polarisierende Strahlteiler, Verzögerungsplatten (λ/2, λ/4) zur Manipulation der Polarisation • Laseroptik: Diodenlaser, Eigenschaften und Kenngrößen gepulster Laser, spektrale Eigenschaften • Detektoren: Photodiode, Avalanche Photodiode (APD), Photomultiplier Tube (PMT) 2.2. Konfokalmikroskop Konfokale Mikroskope (KM), ermöglichen die besten beugungsbegrenzten lichtmikroskopischen Auflösungen. Gleichzeitig kann ein KM zu einem STED Mikroskop erweitert werden, wie später gezeigt wird. Aus diesem Grund soll hier kurz das Prinzip eines KM erklärt werden. Beleuchtung Zur Beleuchtung wird in einem Konfokalmikroskop ein Laser verwendet, da er sich ideal fokussieren lässt und eine hohe spektrale Leistungsdichte ermöglicht. Das entscheidende element des Mikroskps ist das Objektiv, das mit seiner hohen numerischen Apertur (NA) den Laserstrahl maximal in der Probe bündelt und zudem möglichst viel des zurückgestrahlten Lichtes aufsammelt. Scanning Um das vollständige Bild zu erhalten, wird die Probe Punkt für Punkt abgerastert. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Beim stage scanning wird die gesamte Probe über den ortsfesten Strahl bewegt. Das in diesem Versuch zur Anwendung kommende beam scanning hingegen benutzt mehrere motorisierte Spiegel, um den Strahl über die ortsfeste Probe wandern zu lassen. Wichtig für die spätere Anwendung mit STED ist, dass die relative Genauigkeit der Position des Laserstrahls (wenige nm) weitaus besser sein muss, als seine laterale Ausdehnung (wenige 100nm). Detektion Um das Fluoreszenzsignal auf einen feststehenden Detektor lenken zu können, muss dieses Licht in entegegengesetzter Richtung zum Anregungslicht durch den Scanner laufen (descanning). Da das zu detektierende Signal antiparallel zum Anregungslicht läuft, muss es aus dem Strahlengang desselben separiert werden. Dies geschieht aufgrund der unterschiedlichen spektralen Eigenschaften von Absorption und Emission (siehe Abbildung 2) mit einem 4 2.3 Beugungsbegrenzte Auflösung 3 STED Strahlteiler Anregung Objektiv Blende Emission Detektor Scanner 3D Probe Fokalebene Spiegel Linse Abbildung 3: Funktionsschema eines KM. Aufgrund der starken Fokussierung und der Konfokalisierung wird quasi nur Fluoreszenz aus der Fokalebene detektiert. dichroitischen Strahlteiler (bzw. mit einem Bandpass Filter). Dann kann es in einem effizienten Photonendetektor (APD oder PMT) nachgewiesen werden. Beim Konfokalisieren des Detektionslichtes wird der Beleuchtungsfokus auf eine Lochblende vor dem Detektor abgebildet; das Licht außerhalb des Fokuspunktes wird ausgeblendet. Man erreicht so eine besonders hohe Tiefendiskrimnierung und erhöhte axiale Auflösung. Daraus ergibt sich ein besonders kontrastreiches Bild mit verbessertem Signal- zu Rauschverhältnis (SNR). Abbildung 3 skizziert den Strahlverlauf. 2.3. Beugungsbegrenzte Auflösung Lange Zeit galt es als unumstößliche Tatstache, dass es aufgrund der Beugung von Licht einen minimalen Abstand ∆x gibt, den zwei Objekte haben müssen, um sie noch als getrennte Objekte identifizieren zu können. Zuerst wurde dieser Sachverhalt der Wellenoptik 1873 von Ernst Abbe beschrieben. Eine Herleitung, die seiner Argumentation folgt, findet sich beispielsweise in [LLT97]. Das bekannte Ergebnis lautet λ , (4) d= 2 n sin α wobei λ die verwendete Wellenlänge, n der Brechungsindex und α der halbe Öffnungswinkel des abbildenden Systems ist (n sin α = NA). Diese Limit gilt genauso in die umgekehrte Richtung: Der Fokus eines Laserstrahls kann nicht kleiner sein als durch obige Formel gegeben. 3. STED Die im vorigen Abschnitt vorgestellte beugungsbedingte Auflösungsgrenze galt lange als unüberwindbar. Allerdings ist die Auflösung eines Mikroskops nicht notwendigerweise durch die Größe des Laserspots begrenzt. Wird etwa dafür gesorgt, dass nur ein Teil der Objekte im beleuchteten Volumen ein Antwortsignal liefert, so rückt die (nach wie vor beugungsbegrenzte) Größe des Beleuchtungsspots in den Hintergrund. 5 3.1 Das STED-Prinzip 3 STED Das Schalten zwischen quantenmechanischen Zuständen, die entweder fluoreszieren können (AN - Zustand) oder nicht (AUS - Zustand), liefert eine Möglichkeit um Lichtmikroskope jenseits der Beugungsgrenze zu betreiben. Mittlerweile gibt es mehrere Verfahren, um diese hochauflösende Mikroskopie (Nanoskopie) zu realisieren. STimulated Emission Depletion (STED) Mikroskopie war dabei die erste Technik, weitere firmieren z.B. unter PALM, STORM und GSDIM. Diese Methoden nutzen andere Versuchsanordnungen als STED, beruhen jedoch ebenfalls darauf, dass immer nur ein Teil aller beleuchteten Moleküle AN ist. Im Folgenden wird das Prinzip von STED und seine praktische Umsetzung im Versuch erläutert. Der interessierte Leser sei für weiterführende Lektüre zu STED und den anderen hochauflösenden Techniken auf [Hel09] verwiesen. 3.1. Das STED-Prinzip Ein STED-Mikroskop baut im technisch einfachsten Fall direkt auf einem Konfokalmikroskop auf. Um nun ein STED-Mikroskop zu realisieren, wird die Probe zusätzlich zum Anregungsstrahl mit einem rotverschobenen Laserstrahl (dem namesgebende STED-Laser) beleuchtet. Dieser kann durch stimulierte Emission die angeregten Farbstoffmoleküle zurück in den AUSZustand überführen. Die Auflösung kann nun erhöht werden, indem die angeregten Fluorophore in den äußeren Bereichen des Anregungsspots gezielt ausgeschaltet werden. Um dies zu erreichen wird das Intensitätsprofil des STED-Lasers so gestaltet, dass es in der Mitte des Strahls eine Intensitätsnullstelle aufweist (Torusform bzw. Donut). Wird die Probe auf diese Art abgerastert, entsteht ein hochaufgelöstes Bild (siehe Abbildung 4). 3.2. Sättigungsintensität und Auflösung Abbildung 5: Ausschaltkurve Das Ausschalten durch stimulierte Emission ist ein stochastischer Vorgang: Die Wahrscheinlichkeit η, dass ein Fluoreszenzmolekül angeschaltet bleibt, sinkt exponentiell mit der eingestrahlten STED-Intensität: η = exp(− ln(2)I/Is ). Die Sättigungsintensität Is gibt dabei die Intensität an, bei der die Hälfte der angeregten Fluoreszenz gelöscht wird. Der Bereich um die Nullstelle des STED-Donuts kann in erster Ordnung quadratisch genähert werden: I = I˜ x2 /(d/2)2 . Der Proportionalitätsfaktor I˜ kann empirisch bzw. aus einer Simulation gewonnen werden, zeigt aber schon die Abhängigkeit von der Beugungsgrenze d. Somit ist η eine Gaußglocke in x: ˜ ηST ED (x) = e− ln(2)I/Is = e− ln(2)I/Is · x 2 /(d/2)2 . (5) Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fluorophor überhaupt durch den Anregungslaser angeregt wurde, ist ηan (x) = exp(ln(2)x2 /(d/2)2 ) . Auch hier spiegelt sich das Beugungslimit in der Halbwertsbreite d wider (vgl. Formel 4 ). Insgesamt ergibt sich ˜ η(x) = ηan (x) · ηST ED (x) = e− ln(2)(1+I/Is ) x 6 2 /(d/2)2 (6) 3.2 Sättigungsintensität und Auflösung 3 STED a) b) Anregung Fluoreszenz 2 ... Pixel (Zeile,Spalte) Bildaufbau Anregung & STED Fluoreszenz Bildaufbau 1 Scanning (2,2) 3 0 (2,3) 2 2 ... (2,4) c) d) Vibrationsrelaxation -12 10 s S1 Anregung -15 10 s Fluoreszenz -9 10 s STED -15 10 s beugungsbegrenzt, ohne STED -12 10 s S0 mit STED Abbildung 4: a) Abrastern einer Probe mit einem KM. Die erste Zeile ist bereits vollständig abgerastert. Das im jeweiligen Pixel gespeicherte Signal ist in etwa proportional zur Anzahl der fluoreszierenden Moleküle, was durch die blaue Zahl angedeutet werden soll. b) Die gleiche Probe wird mit STED abgerastert. Dort, wo Anregungsstrahl und STED-Strahl gleichzeitig wirken, wird ein angeregter Farbstoff wieder AUS geschaltet und trägt nicht zum Signal bei. c) Bei STED beteiligte Energieniveaus mit Zeitskalen der einzelnen Übergänge. d) Konfokale und STED Aufnahme vom gleichen Bildfeld. Die Probe besteht aus fluoreszierenden Beads, Maßstab 500 nm q ˜ s dieser Gaußglocke ist ein gebräuchliches Maß für die Die Halbwertsbreite ∆x = d/ 1 + I/I Auflösung. Ausgeschrieben lautet die so gewonnene erweiterte Abbe’schen Formel: ∆x ≈ λ 1 · p 2NA 1 + Imax /Is (7) Hier ist Imax die maximale STED-Intensität im Fokus. Eine formale Herleitung dieser Formel anhand von Ratengleichungen ist im Anhang A aufgeführt. 7 3.3 Strahlformung 3 STED 3.3. Strahlformung Eine wichtige Voraussetzung für hohe Auflösungen im STED-Mikroskop ist, den STED-Laser zu einem möglichst perfekten Donut zu formen, währen der Anregungslaser ein maximal fokussiertes Gaußprofil aufweist. Dazu werden die Laserstrahlen zumeist in der Pupillenebene (oder einer dazu äquivalenten Ebene) vor dem Fokussieren durch das Objektiv manipuliert. In vielen Aufbauten wird die Donutform des STED-Strahls vor dem Mikroskop durch reine Phasenmodulation über eine Phasenschnecke erzeugt. Da Anregungs- und STED-Strahl hierbei nicht den kompletten Strahlengang teilen, liegen beide im Fokus des Mikroskops nicht automatisch übereinander. Schon kleine Drifts sorgen dafür, dass sich der STED-Donut nicht mehr über dem Anregungsspot befindet - häufige und zeitraubende Justage der beiden Strahlen ist notwendig. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, die Strahlen zuerst zu überlagern und sie in eine Monomoden-Glasfaser (single mode fiber) einzukoppeln. Erst nach der Auskopplung aus der Faser wird der Donut des STED-Strahls zu erzeugt, während der Anregungsstrahl ein Intensitätsprofil mit zentralem Maximum beibehält [Reu10]. Die Faser transmittiert nur die zentrale Gaußmode T EM00 des Laserlichts und beide Strahlen verlassen sie perfekt überlagert und als Gauß-Strahl. So wirken sich alle Drifts auf beide Strahlen gleichermaßen aus - sie liegen immer perfekt übereinander. Da dieser Ansatz stabiler und einfacher umzusetzen ist, wird er easySTED genannt. Im Praktikum wird ein easySTED Mikroskop eingesetzt. easySTED-Phasenplatte segmentierte Phasenplatte Polarisation optische Achse Strahlprofil +i +i resultierende Verteilung hinter SWP zirkulare Polarisation +i us sie rung Feld im Fokus k Fo Intensität im Fokus Abbildung 6: Schematische Darstellung der verwendeten Phasenplatte zur Erzeugung des torusförmigen Strahlprofils. 8 3.4 Time Gated STED 3 STED Das Kernelement eines easySTED-Aufbaus ist die sogenannte segmentierte Phasenplatte (segmented waveplate - SWP). Sie ermöglicht durch ihre Wellenlängenabhängigkeit, dass der Strahl der Wellenlänge λST ED im Fokus zu einem Donut geformt wird, während die Wellenlänge λex ein annähernd unverändertes (gauß’sches) Profil beibehält. Diese SWP ist in Abbildung 6 dargestellt. Sie besteht aus vier doppelbrechenden Kristallen in verschiedenen Winkelstellungen, die für die Wellenlänge λST ED als λ/2-Plättchen wirken. Die einzelnen Segmente sorgen dafür, dass gegenüberliegende Teile des Strahls antiparallel zueinander polarisiert werden. Beim Fokussieren durch das Objektiv erhält man deshalb im Zentrum destruktive Interferenz der Teilstrahlen. 3.4. Time Gated STED 1 0.9 Anregung STED Signal ohne STED Signal mit STED Gate Signal mit Gate Fluoreszenz [A.U.] 0.8 0.7 0.6 0.5 0.4 36nm 0.3 0.2 0.1 0 30nm 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 −8 x 10 t [s] Abbildung 7: Links: Schema zum Signalverlauf mit Gating. Fluoreszenz aus dem Zentrum des Donuts (’Signal ohne STED’) wird nicht stimuliert ausgeschaltet und zerfällt mit der natürlichen Lebensdauer. Flurophore aus dem Randbereich wechseln durch stimulierte Emission deutlich schneller in den Grundzustand (’Signal mit STED’): Ohne Gating wäre dies als beugungsbegrenzter Hintergrund sichtbar. Rechts: Simulierte PSFs mit einem STED-Puls der Länge T = 2 ns und den entsprechenden Halbwertsbreiten. Oben ohne Gating, unten mit einem Gate, das nach 1.5 ns beginnt. Der angeregte Zustand eines Farbstoffmoleküls geht typischerweise mit einer Lebensdauer von τf l ≈ 3 ns durch spontane Emission in den Grundzustand über. Werden angeregte Farbstoffmoleküle mit einem STED-Laser (innerhalb des Emissionsspektrums) bestrahlt, können sie auch durch stimulierte Emission in den Grundzustand zurückkehren (vgl. Abschnitt 1.1). Welcher Prozess dominiert, hängt von der Pulsenergie des STED-Lasers ab. Ein effektiver STED-Effekt kann nur beobachtet werden, falls der STED-Laser ausreichend viele Photonen innerhalb eines Zeitintervalls liefert, das im Vergleich zu τf l klein ist. Im Optimalfall sind Anregungs- und STED-Puls kurz verglichen mit τf l . Für den Anregungslaser ist das im Versuch mit einer Länge von unter 100 ps der Fall. Der STED-Laser hingegen hat eine Pulslänge von ca. 1.5 ns. Deshalb werden während des Ausschaltvorgangs noch aus 9 4 FRAGEN ZU DEN GRUNDLAGEN dem gesamten angeregten Bereich emittierte Photonen detektiert. Dieser beugungsbegenzte Hintergrund verschlechtert die erreichbare Auflösung, wie in Abbildung 7 verdeutlicht wird. Um diesen Effekt zu umgehen wird das sogenannte (Detektions) Time Gating verwendet. Hierbei werden bei der Signalauslese nur Photonen berücksichtigt, die innerhalb eines bestimmten Zeitfensters (Time Gate) ankommen. Wird dieses Zeitfenster zeitlich hinter den STED-Puls geschoben, ist sichergestellt, dass kein Signal aus dem ’noch nicht ausgeschalteten’ Bereich zum Bild beiträgt. Den Vorteil, den das Time Gating bringt, muss man gegen das bis zum Gate Startpunkt emittierte (nutzbare) Signal eintauschen. 4. Fragen zu den Grundlagen • Was ist Fotobleichen von Fluoreszenzfarbstoffen und worauf beruht es? • Wie ist die Punktantwort (PSF) eines abbildenden optischen Systems definiert? • Wodurch wird bei einem KM die Auflösung (lateral und axial) bestimmt? • Wann und warum werden Immersionsobjektive verwendet (Wasser n ≈ 1.3, Öl n ≈ 1.5)? • Das Auflösungsvermögen eines KM kann man (im Prinzip) mit Hilfe von Streuung an kleinen Goldkügelchen (Goldbeads, ∅ ≈ 20 nm) bestimmen. Funktioniert das auch bei STED? Warum nicht? • Vervollständigen Sie die schematische Abbildung 3 eines KM zu einem easySTED Aufbau. • Erklären Sie die Funktionsweise der easySTED Phasenplatte • Wie funktioniert eine Avalanche-Photodiode und welche Parallelen bestehen zu einem Photomultiplier? 10 Teil II. Durchführung 11 5 SOFTWARE Bitte beachten Sie bei der Durchführung des Versuches, dass der Aufbau auch zur Forschung verwendet wird. Die Komponenten sind zum Teil sehr teuer und empfindlich. Benutzen Sie nur Geräte, die Sie kennen und bedienen können. Insbesondere die Optiken (v. a. das Objektiv) bedürfen äußerst sorgsamer Handhabung. Vielen Dank! Abbildung 8: Aufbau. 1. Galvanometernetzteil 2. Kamera 3. Hilfsfaser 4. Powermeter 5. Mikroskopstativ und Probentisch 6. Strahlführung zum Objekt und Detektor 7. Laser und -einkopplung 5. Software Bei der Durchführung des Versuches kommt Software zum Einsatz, die speziell für die Verwendung und Simulation des STED-Mikroskops entwickelt wurde. Beide Programme werden in der Arbeitsgruppe im täglichen Betrieb verwendet. Sie sind daher sehr umfangreich und können auf den ersten Blick unübersichtlich erscheinen. Am Praktikumssetup liegen jedoch Bedienhilfen aus, in denen die für Sie nötigen Funktionen beschrieben werden. Lassen Sie sich die Programme außerdem von Ihrem Betreuer erklären bzw. wenden Sie sich bei Fragen an ihn. Quad-Scanner Zur Experimentsteuerung kommt das LabView-Programm QUAD-Scanner zum Einsatz. Es steuert über eine FPGA-Karte die Laser und den Strahlscanner. Es nimmt die Signale der 12 6 JUSTAGE DES SETUPS APD bzw. der PMT entgegen und erlaubt die Aufbereitung und die Anzeige der Rohdaten. PSF-Rechner Zur Simulation von point spread functions und auch des gesamten STED-Prozesses steht das Programm PSF-Rechner zur Verfügung. Es berechnet die vektoriellen (elektromagnetischen) Lichtfelder in der Umgebung der Fokusebene. Da in der Mikroskopie hohe numerische Aperturen auftreten, sind die gebräuchlichen skalaren Näherungen der Lichtfeld-Berechnung nicht mehr ausreichend. 6. Justage des Setups ACHTUNG: Bitte beachten Sie während der gesamten Durchführung des Versuchs die Grundregeln der Lasersicherheit. Legen Sie reflektierende Elemente wie Uhren oder Schmuck ab, wenn Sie am Aufbau arbeiten. Vergewissern Sie sich stets über den Status der Laser und sprechen Sie sich mit Ihrem Partner ab, bevor Sie Ihren Kopf auf Strahlhöhe bringen. Sie gefährden sonst nicht nur sich selbst, sondern auch Ihren Partner. Der gesamte optische Aufbau ist zu Beginn des Praktikums bereits justiert. Bis auf das Einkoppeln des STED-Lasers in die Faser ist die Justage nicht Aufgabe des Praktikums. Der optische Aufbau zwischen Faser und dem Mikroskopstativ (Abbbildung 11) ist extrem justageempfindlich. Eine geringe unkontrollierte Verstellung macht meistens eine gesamte Feinjustage notwendig, was den Ablauf des Praktikums erheblich verzögern kann. Ändern Sie deshalb bitte keine Einstellungen in diesem Teil des Aufbaus, ohne mit Ihrem Betreuer gesprochen zu haben. 6.1. Faserkopplung Das Lasersystem (siehe Abbildung 10) besteht aus einem Anregungslaser und zwei STED-Lasern. Beim Anregungslaser handelt es sich um einen Halbleiterlaser, der Picosekundenpulse bei 560 nm emittiert. Als STED-Laser kommen zwei DVD-Laserdioden (660 nm) zum Einsatz, die ebenfalls gepulst betrieben werden und über einen polarisierenden Strahlteilerwürfel kombiniert werden. Alle Laser werden zusammen in eine Faser gekoppelt, wie im Abschnitt 3.3 zu easySTED erläutert. Grobjustage Der Anregungslaser und einer der STED-Laser sind zu Beginn schon in die Faser gekoppelt. Ihre erste Aufgabe ist es den zweiten STEDAbbildung 9: Direkte Laser ebenfalls in die Faser zu koppeln. Machen Sie sich zunächst mit Laseransteuerung, ohder Laserdirektansteuerung (Abbildung 9) der QUAD-Scanner-Software ne Scanning vertraut und schalten Sie den entsprechenden Laser an. Bringen Sie den losen Spiegelhalter in eine Position, in der Laserstrahl möglichst in rechtem Winkel zum Faserkoppler gespiegelt wird. Achten Sie darauf, dass der Strahl mittig den Spiegel und den polarisierenden Strahlteiler trifft. 13 6.1 Faserkopplung 6 JUSTAGE DES SETUPS Abbildung 10: Laser und Einkopplung. 1. Die STED-Laser 2. Spektralfilter zum Abschwächen 3. Anregungslaser 4. Polarisierender (oben) und dichroitischer (unten) Strahlteiler. 5. Faserkoppler Schrauben Sie ihn mit der Pratze auf dem optischen Tisch fest. Die Schraube sollte sehr fest sitzen (bitte mitdenken: nach fest kommt ab!). Um möglichst viel Licht durch die Faser zu transmittieren (theoretisch möglich sind bis zu 70%), müssen Auftreffort und -winkel sehr präzise mit der Orientierung des Faserkerns übereinstimmen. Um alle Freiheitsgrade einstellen zu können, steht mit den beiden optomechanischen Haltern für Ort und Winkel in horizontaler und vertikaler Richtung je eine Schraube zur Verfügung (insgesamt 4). Da die beiden Parameter nicht nacheinander separat eingestellt werden können, kommt später das iterative Beam-walking zur Anwendung. Schrauben Sie zunächst die Faser vom Koppler ab und zielen Sie mit den Justageschrauben des Laserhalters und des gerade angeschraubten Spiegelhalters auf das Zentrum des Faserkopplers, bis der Strahl möglichst symmetrisch (in Lage und Winkel) austritt. Dann nehmen Sie einen (alten) Spiegel, drücken ihn plan gegen den Faserkoppler (Laserschutz beachten!!) und richten den reflektierten Strahl mit den Schrauben des Spiegelhalters auf den Laser aus 1 . Wiederholen Sie die Schritte bis per Augenmaß sowohl der Strahl am Faserkoppler, als auch der reflektierte Strahl am Laser zentrisch auftrifft. Schrauben Sie nun die Hilfsfaser ein und überprüfen Sie (Faserende dicht an eine weiße Fläche halten), ob bereits Licht durch die Faser gelangt. Falls dies nicht der Fall ist, sollte es sich durch geringfügige Änderungen an einer Schraube erreichen lassen. Andernfalls sollte der 1 Einen Laserstrahl in seine Laserquelle zu reflektieren ist nur bei unempfindlichen Lasern (wie den hier eingesetzten Halbleiterlasern) zu empfehlen. Viele Lasertypen können durch einen solchen externen Resonator zerstört werden 14 6.2 Beleuchtungsstrahlengang 6 JUSTAGE DES SETUPS Strahl erneut bei abgeschraubter Faser zentriert werden. Geht Licht durch die Faser, suchen Sie eine möglichst helle Einstellung mit Hilfe der vier Schrauben. Nach diesem Schritt sollte die Kopplungseffizienz (Messung der Leistung vor und hinter der Faser) schon mindestens einige Prozent betragen. Feinjustage Entfernen Sie nun die Hilfsfaser und verwenden Sie ab sofort die Faser, die zum Mikroskopstativ führt. Stellen Sie das Powermeter so auf, dass der Messkopf vor dem Scanner steht (Vorsicht, möglichst keine anderen Komponenten des Aufbaus dabei berühren) und optimieren Sie die Lasereinkopplung. Lassen Sie sich dazu nochmals erklären, wie sie möglichst effizient das Beamwalking betreiben. Die Transmissionseffizienz des Laserlichts durch die Faser sollte mindestens 50% − 60% betragen. Optimieren Sie zum Abschluss alle Lasereinkopplungen der Reihe nach, beginnend mit dem grünen Laser (Wellenlänge am Powermeter ändern). Nach dem grünen Laser optimieren Sie den bereits voreingestellten STED Laser und danach den von Ihnen selbst aufgebauten Strahlweg (warum diese Reihenfolge?). 6.2. Beleuchtungsstrahlengang In diesem und im nächsten Abschnitt wird der Aufbau zwischen Faser und Mikroskop beschrieben (s. Abb. 11). Justieren Sie bitte nicht ohne Absprache nach. Verwenden Sie zum Nachvollziehen des Strahlengangs im Folgenden den grünen Laser. Hinter der Faser befinden sich zunächst zwei Spiegel, mit denen der Laserstrahl (durch Beamwalking), auf die Achse des Scanners ausgerichtet werden kannn. Dann folgt ein doppelter Bandpass Filter, der die Beleuchtung von der Detektion trennt. Der Strahlscanner ist um die Position des Mikroskop-Zwischenbildes herum am Sideport des Stativs angeflanscht. Durch die zwei Galvanometerspiegelpaare kann der Laserstrahl durch das Zwischenbild bewegt werden. So lässt sich jeder Punkt in der Probenebene adressieren. Abbildung 11: Strahlengang vor Stativ und Detektor. 1. Objekttisch 2. Sperrfilter 3. Detektor (APD) 4. Strahlscanner 5. Multibandpass 6. Faserauskoppler. Anregung: grün, STED-Lich: rot, Fluoreszenzlicht: orange 15 6.3 Auflegen von Proben und Fokussuche 6 JUSTAGE DES SETUPS 6.3. Auflegen von Proben und Fokussuche Auflegen der Probe Im weiteren Verlauf des Versuchs werden Sie mehrfach die Probe wechseln und den Fokus suchen müssen. Vor dem Auflegen sollten Sie gegebenenfalls vom Objektiv und dem Deckglas der Probe mit einem Labortuch (vorsichtig!) altes Immersionsöl entfernen. Bringen Sie nun einen kleinen Tropfen neues Öl auf die Mitte des Objektivs auf und legen Sie die Probe vorsichtig in die passende Aussparung des Probentischs. Fokussuche Aufgrund der hohen Apertur und der Konfokalisierung wird nur Licht aus der unmittelbaren Umgebung (wenige 100 nm) der Fokusebene detektiert. Zwar ist das absolut erwünscht, erschwert aber erst einmal die hier sehr dünne Schicht von Beads in die Fokusebene zu bekommen. Um die Suche schon in der Nähe des Fokusses zu starten, drehen Sie mit den Probentischschrauben die Probe soweit in Richtung Objektiv, bis sich der Ölfleck, der von oben zwischen Deckglas und Objektiv sichtbar ist (s. Abb. 12), nicht mehr weiter vergrößert. Dann liegt die Probe auf dem Objektiv auf. Achtung: nicht noch weiter runter drehen, sonst Abbildung 12: Deckglas auf Objektiv zerstören Sie die Probe! Von dieser Position aus finden Sie die korrekte Fokuslage grob eine halbe ’Schraubenumdrehung’ weiter oben. 6.4. Detektionsstrahlengang Nun sollen Sie überprüfen, ob das emittierte Signal sauber auf den Detektor abgebildet wird. Legen Sie die Probe ’Goldbeads 1:5’ auf. Drehen Sie die Probe so, dass das verspiegelte Viertel beleuchtet wird. Der Reflex dieses Spiegels kann verwendet werden um den Detektionsstrahlengang zu visualisieren. Decken Sie mit einem Papier das Loch ab, durch das der Detektionsstrahl in die abgedunkelte Detektorbox fällt und ziehen Sie den Netzversorgungsstecker aus der APD um diese vor zu viel Licht zu schützen. Aktivieren Sie den grünen Laser (s. Abb. 9) und suchen Sie mit den senkrechten Schrauben am Objekttisch den Fokus. Um dem Fokus nahe zu sein, muss der reflektierte Strahl auf dem Papier vor der Detektorbox möglichst fokussiert sein. Verwenden Sie zunächst den xzt-Scanmodus (siehe Abbildung 13 und aktivieren Sie den grünen Laser. Starten Sie den Prescan-Modus (vgl. Hauptfenster in Abb. 17). Durch das Scannen 16 6.4 Detektionsstrahlengang 6 JUSTAGE DES SETUPS sehen Sie seine Größe schwanken (woher kommt der zweite Punkt auf dem Papier?). Nehmen Sie den Deckel der Detektorbox ab und klappen Sie den Sperrfilter aus dem Strahlengang (Abbildung 11). Schieben Sie das Karbonröhrchen vor dem Detektor zurück, um das Auftreffen des Strahls auf dem Detektor zu kontrollieren. Die Detektorfläche mit einem Durchmesser von 100 µm dient in diesem Aufbau als Pinhole der Detektion. Sollte der Strahl nicht treffen, informieren Sie Ihren Betreuer. Stoppen Sie den Scan, bringen Sie alles wieder in Ausgangsstellung (außer den Sperrfilter). Regeln Sie mit dem Clean-up Filter die Intensität des grünen Lasers so weit herunter, dass Sie es mit dem Auge gerade noch sehen und versorgen Sie die APD mit Strom. Starten Sie den Scan. Nun sollte der Spiegel als horizontahorizontaler Strichler Strich sichtbar werden. Justieren Sie ggf. den Fokus Abbildung 13: Scanmodi nach oder passen Sie die Helligkeit an. Stellen Sie den Fokus mit Hilfe des Schiebereglers genau auf die Mitte des Bildfeldes. Die QUAD Scanner Software gibt Ihnen einen ungefähren Wert für die Halbwertsbreite des Spiegellinie an (unter y- Richtung, siehe Abbildung 17). Liegt dieser zwischen 600 nm und 800 nm, und zeigen sich außerdem keine ausgeprägten oder asymmetrischen Nebenmaxima, so ist die Detektion gut eingestellt und das Mikroskop kann verwendet werden. Ansonsten informieren Sie Ihren Betreuer, damit er die Detektion mit Ihnen feinjustiert. 17 7 AUFGABEN 7. Aufgaben 7.1. Aufnahme von Goldbeads Um das fertig justierte abbildende System zu charakterisieren, muss ein Bild der lateralen (xy-Objektebene) und der axialen (x-z-, bzw. y-z- Ebenen) Punktantwort (PSF) aufgenommen werden. Dazu eignen sich streuende Objekte wie z.B. Goldkügelchen, sog. Goldbeads. Solche Beads befinden Sich auch in der Probe mit der der Detektionsstrahlengang überprüft wurde. Stellen Sie eine Stelle neben dem Spiegel auf der Goldbead-Probe scharf. Nehmen Sie mit einem xyt-Scan und einem xzt-Scan die Umgebung eines Goldbeads unter Beleuchtung mit 560 nm auf. Blaue Pixel im Bild deuten auf einen übersättigten Detektor hin - die Intensität sollte in dem Fall noch weiter reduziert werden. 7.2. Aufnahme von fluoreszierenden Beads und NA Um das Mikroskop nun in seiner Funktion als Fluoreszenzmikroskop zu testen, soll eine Probe von 200 nm großen Kügelchen, die mit einem fluoreszierenden Farbstoff gefüllt sind, betrachtet werden. Tauschen Sie dazu die Goldbeadprobe gegen eine Probe mit 200 nm großen fluoreszenten Beads aus. Klappen Sie den Sperrfilter, welcher nur Licht der Wellenlänge λ = 595 nm ± 25 nm transmittiert, zurück in den Detektionsstrahlengang. Durch ihn kann kein störender Linsenreflex der Beleuchtung in den Detektor gelangen. Stellen Sie durch einen xzt-Scan den Fokus grob ein. Die Auflösung eines Lichtmikroskops ist (in skalarer Näherung) invers proportional zur Numerischen Apertur des Systems (vgl. (4)). Durch Vergrößerung/Verkleinerung der Blende des Mikroskops kann die Numerische Apertur in einem Bereich von 1.4 bis 0.7 durchvariiert werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass das Objektiv voll ausgeleuchtet wird. Nehmen Sie von der aufliegenden Probe jeweils ein Bild mit minimaler und maximaler Apertur auf. Die Blende im Objektiv lässt sich Abbildung 14: Das mit Hilfe des geriffelten Rings (Abbildung 14 ) verändern, der minimale verwendete Objektiv. Wert liegt beim Stop dieses Rings, für den maximalen Wert muss er etwa eine halbe Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn (Blickrichtung in Laserstrahlrichtung) gedreht werden. 7.3. Manipulation der Phasenplatte Die Phasenplatte erzeugt die torusförmige STED-Intensitätsverteilung und ist somit essentiell für die Auflösungsverbesserung, die mit dem System erreicht werden kann. In dieser Aufgabe soll Ihre Wirkungsweise durch Manipulation der Polarisation von Teilstrahlen untersucht werden. Dazu wird der STED-Strahl auf eine CCD Kamera fokussiert, wofür eine vormontierte Optik bereitsteht (Abbildung 15). Drehen Sie den Revolver des Mikroskopstativs so, dass die Phasenplattenhalterung mit der Aufschrift 660 nm oben ist und schrauben Sie den Messinghalter anstelle des Objektivs auf die Phasenplattenhalterung. Setzen Sie das Gestänge mit der Kamera auf den Messinghalter. Vorsicht: überprüfen Sie zuerst, dass die Kamera fest auf dem Gestänge sitzt und kein Loses Teil auf den Aufbau fallen kann! Benutzen Sie zunächst keinen Polfilter. Stellen Sie den Strahlscanner auf die Mitte des Bildfelds ein und schalten Sie einen 18 7.4 Gating und Pulstiming 7 AUFGABEN Abbildung 15: Vorrichtung zur Charakterisierung der Phasenpalatte. (1), (2), (4): Linsen zur Fokussierung des Strahls auf der CCD Kamera (5). (1) verfügt über eine Feinverstellung des Fokusses. (2) kann lateral verschoben werden um das Bild zu zentrieren. Am unteren Bildrand sind der Messinghalter für das Gestänge und der Polfilter zu sehen. Letzterer kann in den Halter (3) eingesetzt werden. der roten Laser an. Schauen Sie sich das Bild mit dem Programm IC Capture an und suchen Sie den Fokus. Dabei erscheint der Donut deutlich erkennbar, aber als sehr kleine Struktur auf der Kamera. Achten Sie darauf, dass die Kamera nicht übersättigt ist und reduzieren Sie ggf. die Lichtleistung noch weiter. Speichern Sie ein Bild des torusförmigen Strahlprofils ab. Setzen Sie dann den Polfilter vor die Kamera. Welche Funktion hat er und welchen Effekt erwarten Sie dementsprechend bei Verwendung an dieser Stelle? Schalten Sie einen der STEDLaser an und betrachten Sie die resultierende Intensitätsverteilung. Drehen Sie den Filter und speichern Sie zwei Bilder, wobei Sie den Polfilter zwischendurch um 90◦ drehen. Benutzen Sie nun den anderen STED Laser und schauen Sie schließlich die Intensitätsverteilung beider Laser zusammen an. Sollten Sie während dieses Versuchsteils eine Asymmetrie im Intensitätsmuster der STED Strahlen feststellen, informieren Sie Ihren Betreuer. Dies deutet auf eine Dejustage hin, die es später erschwert gute STED Aufnahmen zu machen. Schalten Sie nun nur den grünen Laser an und entfernen Sie den Polfilter. Evtl. müssen Sie den Fokus neu einstellen. Speichern Sie auch hier ein Bild ab. 7.4. Gating und Pulstiming Gating In der Tabelle mit der Überschrift Detector channels (siehe Abbildung 16) im QUAD-scanner-Programm können Sie die Time Gating Einstellungen vornehmen. Sie können 19 7.4 Gating und Pulstiming 7 AUFGABEN Abbildung 16: Konfiguration der Laser und Detektionskanäle. In diesem Beispiel wird die volle Repetitionsrate genutzt (die oberen ’pulse’ Matrizen sind vollständig aktiviert). Nur ein Detektionskanal ist aktiv (line 0, dabei sind der Anregungslaser (560 ) und ein STED-Laser (660 ) aktiv. (bei jedem der maximal vier Detektionskanäle) ein Zeitfenster (Gate) auswählen, während dem das Detektorsignal ausgelesen werden soll. In der Tabelle können Sie Startzeitpunkt (ns delay) und die Länge des Gating-Zeitfensters (ns gate) einstellen. Beachten Sie, dass die vier Kanäle leicht unterschiedliche Signallaufzeiten aufweisen können und der Startzeitpunkt dementsprechend für alle Kanäle einzeln kalibriert werden sollte. Dazu stellen Sie zum Beispiel auf eine Goldbead-Probe oder einen Spiegel scharf, beleuchten mit dem grünen Anregungslaser und verschieben für jeden Kanal den Startzeitpunkt des Gates so lange(in welche Richtung?), bis kein Signal mehr detektiert wird. Die Gate-Länge sollte einige Nanosekunden betragen. Wird die Länge auf den speziellen Wert 0 gesetzt, wird das Gating deaktiviert und die ganze Zeit detektiert. Diese Einstellung wird im folgenden Abschnitt benötigt. Pulstiming Die zeitliche Abfolge des Anregungs- und STED-Pulses muss für einen möglichst guten STED-Effekt sehr genau eingestellt sein. Vergegenwärtigen Sie sich nochmals, warum der STED-Puls weder zu spät, noch zu früh kommen darf. Die Pulse sind zu Praktikumsbeginn bis auf wenige Nanosekunden so eingestellt, dass Sie in etwa gleichzeitig starten. Ihre Aufgabe ist es nun, diese Einstellung zu optimieren. Dieser Schritt ist notwendig, weil die elektronischen Triggersignale, die die Pulse auslösen, täglichen Schwankungen von einigen hundert Pikosekunden unterliegen können. Ein möglichst guter STED-Effekt ist erreicht, wenn die angeregten Fluorophore durch das STED-Licht möglichst effizient per stimulierter Emission zurück in den Grundzustand (AUS-) geschaltet werden. Werden etwa fluoreszente Beads erst angeregt und direkt darauf durch das STED-Licht wieder ausgeschaltet, ist das Timing genau dann am besten, wenn das entstehende Beadbild möglichst dunkel ist (wieviel dunkler sollte es in diesem Aufbau etwa werden können?). Dazu Schrauben Sie das Objektiv auf ein Auge des Objektivrevolvers, das keine Phaseplattenhalterung trägt (was ändert sich, wenn die Laserstrahlen die Phasenplatte nicht durchlaufen?), schrauben den Probentisch wieder an (so, dass er nicht wackelt, aber nicht zu fest) und legen die fluoreszente Probe mit den 200 nm großen Beads auf (Öl nicht vergessen). 20 7.5 Messung der Sättigungsintensität 7 AUFGABEN Das Verschieben der Lasertimings geschieht in der Matrix Laser channels im Quad-Scanner (s. Abb. 16) in der Zeile ns delay. Wie dort zu sehen, soll zunächst der Anregungslaser und einer der STED-Laser, sowie ein Detektionskanal (z.B. line 0) aktiviert sein. Sind die fluoreszenten Beads im Fokus, wird nun das Timing des STED-Lasers verschoben, bis das Bild möglichst dunkel wird. Am einfachsten wird im prescan-Modus der Cursor in das Feld ns delay gesetzt und mit den Pfeiltasten oder dem Scrollrad der Maus verschoben. Anschließend wird dieses Prozedere mit dem zweiten STED-Laser wiederholt. Sind die (relativen) Einstellung der beiden STED-Laser gefunden, können auch beide gemeinsam über das Feld common delay (keine negativen Werte möglich) gegen den Anregungslaser verschoben werden. Notieren Sie die gefundenen Werte für die Laser Delays unbedingt, denn bei einem Neustart des Programms werden die Default-Werte wiederhergestellt. 7.5. Messung der Sättigungsintensität Die Sättigungsintensität Is ist ein Maß dafür, wie viel STED-Intensität benötigt wird um angeregte Fluorophore mit fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit ’auszuschalten’ (s. Abschnitt 3.2). Sie ist definiert als Is = hν · ln(2)/σst T (8) mit der Photonenenergie hν und der STED-Pulsdauer T (siehe Anhang 18). Somit ist sie vom verwendeten STED-System abhängig. Wie in Gleichung 7 gezeigt wurde, kann man bei bekannter Sättigungsintensität die erreichbare Auflösung abschätzen. Diese Größe sollen Sie nun mit Hilfe des exponentiellen Abklingens der Fluoreszenz bei verschiedenen STED-Laserleistungen bestimmen (vgl. Abb. 5 in Abschnitt 3.2). Auch hier verwenden Sie die Probe mit den 200 nm großen fluoreszenten Beads. Da die Messung nicht durch ’frühe’ Photonen aus dem beugungsbegrenzten Hintergrund (vgl. Abschnitt 3.4) verfälscht werden soll, stellen Sie ein Gate ein, das eine Detektion erst nach dem Ende des STED-Pulses zulässt, also etwa einen Wert von 1.5 im Feld ns delay. Messen Sie als erstes die Anregungsleistung. Zu starke Anregung kann die Messung verfälschen und später auch die Auflösung verschlechtern. Eine Pulsenergie des Anregungslaser von etwa 0.5 pJ vor dem Scanner reicht aus. Überlegen Sie sich nun geeignete Messpunkte, um den exponentiellen Abfall der Bead-Helligkeit möglichst gut einzufangen. Da alle Beads etwas unterschiedlich hell sind, ist es zweckmäßig, den Quotienten der Helligkeit mit und ohne STED-Licht für alle Beads separat zu bilden und anschließend über mehrere Beads zu mitteln. Beispielhaft sind in Abb. 18 nur die Anregung als Referenz in line 0 und Anregung sowie STED für die restlichen drei Detektionskanäle in line 1 verwendet um für jeden Bead schneller Statistik zu gewinnen. Dazu sollte das Timing der einzelnen Kanäle wie beschrieben kalibriert sein. Die ’Helligkeit’ der Beads kann im Quad-Scanner links im Reiter view und dann measure ermittelt werden (vgl. Abbildung 17). Dazu wird das grüne Kreuz im Display auf den zu vermessenden Bead zentriert. Anschließend wird das blau gestrichelte Quadrat im Display so gewählt, dass es den Bead gerade umschließt. Ein Klick auf grab center startet den zweidimensionalen Gaußfit. Der Parameter FWHM gibt die Halbwertsbreite an, der Parameter amp ist ein Maß für die Helligkeit des Beads. Beginnen Sie die Messung der Sättigungskurve, indem Sie ein eher kleines Bildfeld mit einigen Beads auswählen und darin die Fluoreszenz mit und ohne aktiviertem STED-Laser (warum ist ein STED-Laser in diesem Fall ausreichend?) messen. Notieren sie ebenfalls die Halbwertsbreite 21 7.5 Messung der Sättigungsintensität 7 AUFGABEN Abbildung 17: Messwertanzeige in der Software. Rot umrandet und vergrößert sind die Werte für den zweidimensionalen Gaußfit. Wichtig sind die Werte für die Halbwertsbreite FWHM und und die Amplitude amp. (FWHM) (wozu?). Ändern Sie mit dem Clean Up-Filter vor der Faser die STED-Leistung, messen diese erneut um dann wieder die Fluoreszenzlevels zu messen. Legen Sie eine Messreihe mit 7-10 verschiedenen Leistungswerten an. Achten Sie auf eine ausreichend hohe Helligkeit und wechseln Sie ggfs. den Bildausschnit, damit Photobleichen die Messung nicht verfälscht. Überprüfen Sie regelmäßig den Fokus! Es hat sich bewährt, die Konsistenz der Messwerte durch eine grobe Auswertung (z.B. in Excel) zu überprüfen, bevor Sie mit den nächsten Versuchsteil fortfahren: Passen die Messwerte in etwa auf zu einem exponentiellen Abfall gemäß Abb. 18? Andernfalls ist eine Fehlersuche und erneute Messung ratsam. Checkliste Anregungsleistung eingestellt? STED-Leistung für 7-10 sinnvoll gewählte Messpunkte eingestellt? Für jeden Leistungswert an mehreren Beads Amplitude und Halbwertsbreite vermessen? War die Probe immer im Fokus? Quotient der Amplituden mit und ohne STED gebildet und grobe Auswertung geplottet? 22 7.6 Optional: Herstellung von fluoreszenten Proben 7 AUFGABEN Abbildung 18: beispielhafte Laser- und Detektionskonfiguration um gleichzeitig ein beugungsbegrenztes und drei Bilder mit STED aufzunehmen. 7.6. Optional: Herstellung von fluoreszenten Proben Stellen Sie eine Probe von Red Fluorescent oder Nile-Red Beads her. Insbesondere Proben mit kleineren fluoreszenten Beads neigen zum Auslaufen (weshalb tritt das vor allem bei kleineren Beads auf?). Der enthaltene Farbstoff verteilt sich in der Probe und senkt den Kontrast. Deshalb sind frische Proben vor allem für die folgend Aufgabe wichtig. Lassen Sie sich das Prozedere von ihrem Betreuer zeigen. Eine technische Probe mit fluoreszenten Beads wird wie folgt hergestellt: 1. Probenplättchen mit Ethanol reinigen 2. Mit 200 µl Poly-L-Lysin beschichten und 5-10 Minuten inkubieren lassen 3. Mit destilliertem Wasser waschen 4. Bead-Lösung im gewünschten Mischungsverhältnis mit dest. Wasser (1:40 000) herstellen 5. 200 µl Bead-Lösung auf Probenplättchen aufbringen und 10 Minuten inkubieren lassen 6. Mit destilliertem Wasser waschen und mit Druckluft trocknen 7. Mit 20 µl Mowiol oder TDE mit einbetten 8. Probe mit Nagellack versiegeln und beschriften 7.7. Time Gated STED Nun soll das volle Potential des Mikroskops ausgeschöpft werden. Sie werden die Auflösungsverbesserung durch STED zuerst an einer technischen Probe mit farbstoffgefüllten Beads untersuchen. Verwenden Sie eine Probe mit geringerer Dichte als zur Messung der Sättigungsintensität (z.B. red fluorescent beads, ø 40 nm, 1:40.000). Die kleineren Beads beinhalten viel weniger 23 7.8 Mikroskopie einer biologischen Probe 7 AUFGABEN Farbstoff (wieviel weniger?) und sind entsprechend dunkler. Deshalb sollte die Anregungsleistung entsprechend angepasst und verschiedene Werte getestet werden. Bestimmen Sie als erstes gute Parameter für das Time-Gating. Verwenden Sie dazu verschiedene Detektionskanäle, mit unterschiedlichen Gating-Einstellungen. Bevor Sie allerdings die STED-Laser jeweils aktivieren, stellen Sie immer sicher, dass Sie sich im Fokus befinden. Machen Sie dazu mit ’PreScan’ Aufnahmen mit großer Pixelgröße und kurzer Pixelverweildauer (Dwell Time) (z.B. 20 µs, 100 nm) , die Sie im Kasten pixel size in Abb. 17 einstellen können. Suchen Sie mit dem z-Regler den Fokus. Danach stellen Sie für eine große Photonenausbeute einige 100 µs Dwell Time und eine geeignete Pixelgröße für die STED-Aufnahme ein. Die geeignete Pixelgröße hängt von der anvisierten Auflösung ∆x ab, Stichwort undersampling, als Faustregel gilt höchstens ∆x/2. Wählen Sie einen Kanal aus, der das beugungsbegrenzte Bild aufnimmt und machen Sie mit den anderen Kanälen STED-Aufnahmen mit Gating. Speichern Sie die Aufnahmen von mindestens zwei Bildfeldern ab, bei denen der Gating-Effekt gut sichtbar war. Durch speichern im ’save’ Tab werden übrigens automatisch Bilder von allen aktiven Kanälen abgespeichert. Führen Sie nun eine Messreihe durch, bei der am Ende die Auflösung in Abhängigkeit der STED-Leistung dargestellt werden soll. Gehen Sie vor wie in 7.5. Für die beste Auflösung muss möglichst viel STED-Leistung zur Verfügung stellen. Überprüfen Sie deshalb die Effizienz der Faserkopplung beider STED-Laser und koppeln sie ggfs. nach. Checkliste Kleine fluoreszente Beads aufgelegt? Beste Gating-Einstellung gefunden? Beste Anregungsleistung eingestellt? Pixelgröße passend gewählt? Counts pro Pixel hoch genug? Dwell Time passend gewählt? Volle STED-Leistung verfügbar (Einkoppeleffizienz überprüft)? Probe genau im Fokus (wichtig!)? Messreihe: Auflösung vs. STED-Leistung mit genügend Messpunkten und Statistik? Bild mit höchster Auflösung abgespeichert? 7.8. Mikroskopie einer biologischen Probe Nun soll noch die Anwendbarkeit von STED auf biologische Proben demonstriert werden. Stellen Sie auf jeden Fall unmittelbar vor der Messung der biologischen Probe sicher, dass Ihre Timing- und Gating-Einstellungen optimal sind. Benutzen Sie dazu eine Bead-Probe. Legen Sie eine biologische Probe auf, die Sie von Ihrem Betreuer erhalten. Lassen Sie sich zeigen, wie Sie die Probe mit der Quecksilberdampflampe beleuchten und durch das Okular betrachten können. Dies ist von Vorteil, da durch das Okular schneller ein viel größeres Bildfeld sichtbar ist als beim Scannen. Das erleichtert die Suche nach interessanten Strukturen und nach dem 24 7.8 Mikroskopie einer biologischen Probe 7 AUFGABEN Fokus ungemein. Schieben Sie den Teil der Probe, den Sie mit STED betrachten wollen in die Mitte des Bildfeldes und schalten Sie auf Scannen um. Gehen Sie nun wie gewohnt vor um STED Aufnahmen zu machen und speichern Sie einige gelungene Bilder ab. 25 Teil III. Auswertung 26 8 PFLICHTAUFGABEN 8. Pflichtaufgaben Die wichtigste Kenngröße bei der Auswertung Ihrer Mikroskopiedaten ist die Auflösung (∆x). Die erreichbare Auflösung kann definiert werden als die kleinste gemessene Halbwertsbreite (FWHM ) eines Testobjekts (hier fluoreszente Beads). Da die Ausdehnung des Testobjekts die gemessene Halbwertbreite vergrößert, sollte die Größe des Testobjekts idealerweise deutlich kleiner sein als die optische Auflösung des Mikroskops. Andernfalls muss die Objektgröße durch Entfaltung von der gemessenen FWHM herausgerechnet werden. Weitere wichtige Größen in der Mikroskopie sind das Signal-zu-Rausch-Verhältnis sowie der Kontrast. Achten Sie bei der Auswertung auch auf diese Größen und diskutieren Sie Fälle, in denen Ihrer Meinung nach die Aussagekraft des Bildes von diesen Werten beeinflusst wird. 8.1. Bestimmung der Sättigungsintensität Aus der Messung der Leistung des STED-Strahls kann bei bekanntem Strahlprofil die maximale STED-Intensität Imax bestimmt werden. Zuvor muss jedoch die Leistung eines einzelnen Laserpulses, PPuls , berechnet werden. Gemessen wurde die Durchschnittsleistung Pø . Diese hängt über die Repetitionsrate des Lasers, νL = 10 MHz, mit der Pulsenergie über die Beziehung EPuls = Pø /νL zusammen. Deshalb ergibt sich mit der Pulsdauer T 2 P EPuls = (9) T νL · T Ohne Manipulation durch die Phasenplatte ist das Strahlprofil im Fokus des Objektivs gegeben durch eine Gaußkurve r2 − (10) I(r) = Imax e b2 PPuls = mit b2 ≈ 2 λ2 . Die Leistung PPuls ist gegeben durch 17 NA2 ˆ PP uls = I(r) dA , (11) womit Sie unter Verwendung von Gleichung 9 die maximale Intensität Imax bestimmen können. Weiterhin gilt für die Restfluoreszenz bei STED Bestrahlung If l (Imax )/I0,f l = η(Imax ) = e−ln(2) Imax /Is (12) im Vergleich zu der Fluoreszenz I0,f l ohne angeschalteten STED-Laser. vgl. Abschnitt 3.2. Erklären Sie warum Sie bei dieser Messung schon ein bestimmtes Gate eingestellt haben. Die Größen If l und If l,0 wurden indirekt aus den Amplituden eines Gaußfits als Maß für die Helligkeit der fluoreszenten Beads bestimmt. Plotten Sie die Fluoreszenzunterdrückung η in Abhängigkeit von Imax und bestimmen Sie mit einem Fit den Parameter Is . 2 Dabei wird vereinfachend ein Rechteckspuls der Breite T angenommen. 27 8.2 Die beugungsbegrenzte PSF 8 PFLICHTAUFGABEN 8.2. Die beugungsbegrenzte PSF Bestimmen Sie theoretische Auflösungen, die sich nach der der Abbe’schen Auflösungsgrenze ∆xAbbe = λ/(2 NA) und der Auflösung des konfokalen Mikroskops ∆xkonf. ∼ = 0.4 · λ/NA. Vergleichen Sie diese Werte mit den experimentell bestimmten Werten. 8.3. Bestimmung der Auflösung Berechnen Sie die maximal zu erwartende Auflösung anhand von (7) und mit Hilfe des Wertes für die Sättigungsintensität Is . Messen Sie außerdem in Ihrem Bild mit der besten Auflösung die FWHM eines Beads, indem Sie die FWHM eines zweidimensionalen Gaußfits bestimmen und eine Gaußkurve an das Linienprofil fitten. Aus dem Fit erhalten Sie die Breite (beachten Sie FWHM 6= σ). Dieses Bild und den Fit geben Sie bitte extra ab, damit Sie beim F68 STED Resolution Ranking eingetragen werden können. Stellen Sie sicher, dass der gemessene Bead deutlich aus dem Rauschen heraustritt - einige wenige Counts in den hellsten Pixeln ist nicht unbedingt vertrauenswürdig! Tragen Sie sowohl die gemessenen Auflösungen ∆xexp , als auch die mit der gemessenen Sättigungsintensität zu erwartenden Auflösungen ∆xtheo über Imax auf. Beachten Sie, dass bei dieser Aufgabe ein anderes Strahlprofil benutzt wurde, die Intensitätswerte entsprechen also bei gleichen Leistungen nicht denen aus der vorigen Aufgabe. Das STED-Strahlprofil kann genähert werden durch x2 2 2 (13) I(x) = Imax 2 e1−x /a a mit a2 ≈ 15 λ2 /N A2 . Vergleichen Sie die beiden Kurven für Theorie und Experiment. Nennen Sie mögliche Gründe für Abweichungen. Welche Auflösungsverbesserung im Vergleich zur beugungsbegrenzten Aufnahme haben Sie erreicht? Aus den Messwerten für die Laserleistung soll Is erneut berechnet werden. Vergleichen Sie die Werte aus der Rechnung und Experiment für (höchste) Auflösung und Sättigungsintensität und diskutieren Sie die Ergebnisse. Checkliste Theoretische (beugungsbegrenzte) Auflösung berechnet? Vergleich mit Praxis? Am Powermeter gemessene Leistung in Imax umgerechnet (für Donut und Gaußstrahl)? Fluoreszenzunterdrückung η gegen Imax aufgetragen? Sättingungsintensität als Fitparameter bestimmt? Beste Auflösung (2d oder 1d Gaußfit)? Vergleich mit Theorie? Auflösung in Abhängigkeit von Imax aufgetragen? Aus Fit an dem Wurzelgesetz Is erneut ermittelt? Wurzelgesetz mit Is aus erstem Versuchsteil zum Vergleich aufgetragen? Kritische Diskussion zu Messfehlern und Belastbarkeit der Ergebnisse (insbes. hinsichtlich Kontrast-/Rauschverhältnisse) 28 Teil IV. Anhang 29 A BERECHNUNG DER STED AUFLÖSUNG A. Berechnung der STED Auflösung A.1. Gepulster Betrieb Die Anzahl an Molekülen im Grundzustand E0 sei N0 und die Anzahl an Molekülen im angeregten Zustand E1 sein N1 . Vor Beginn der Messung ist N1 vernachlässigbar klein und die Teilchen im Grundzustand werden durch einen Lichtpuls angeregt. Nach diesem Lichtpuls erfolgt keine weitere Anregung. Das Strahlprofil der Anregung im Fokus erscheint in der lateralen Objektebene (x-y-Ebene) gaußförmig mit Maximum in (0, 0). Aufgrund der Radialsymmetrie des Problems wird die Ortsabhängigkeit nur eindimensional entlang der x-Richtung untersucht. Damit ergibt sich zum Zeitpunkt t = 0 folgende Ortsabhängigkeit des angeregten Zustandes: x2 N1 (t = 0, x) = A · e− b2 , A, b > 0 (14) Zum Zeitpunkt t = 0 wird instantan ein Laserstrahl mit einer Wellenlänge zur stimulierten Emission eingeschaltet, der eine konstante Leistung bis zur Zeit t = T liefert (Rechteckpuls). 1 Für dN gilt: dt ∂N1 (t, x) 1 IST ED (x) = −N1 (t, x) (15) − N1 (t, x) σst ∂t τsp hν Mit der Fluoreszenzlebensdauer τsp , der Intensität des STED Strahls IST ED und dem Wirkungsquerschnitt für die stimulierte Emission σst . Dies ist eine gewöhnliche lineare Differentialgleichung erster Ordnung mit der Lösung N1 (t, x) = N1 (t = 0, x) · e −t·( τ 1 + σst sp IST ED (x) ) hν (16) . Nach der Zeit t = T endet die Bestrahlung mit STED wieder instantan und das Fluoreszenzlicht des übrig gebliebenen fluoreszierenden Spots wird detektiert. Dieser Spot ergibt sich also durch fluoreszentes Zerfallen aller bis t = T noch in N1 verbliebenen Moleküle: x2 N1 (t = T, x) = A · e− b2 · e − τT sp =A·e −T ·( τ 1 + σst sp 2 − x2 b ·e ·e IST ED (x) ) hν I (x) −ln(2) STIED sat (17) . (18) Hier wurde die Sättigungintensität Isat = hνT ln(2) als der Wert eingeführt, bei dem die Restfluoσst reszenz nach dem STED Prozess auf die Hälfte zurückgegangen ist. Der Vergleichswert ist dann der Wert für IST ED = 0, ebenfalls zur Zeit t = T , es handelt sich also um den Fall mit Gating. Es sei außerdem darauf hingewiesen, dass die Sättigungsintensität nicht nur ein Parameter des Farbstoffes ist, sondern der Kombination aus Farbstoff und STED Laser. Die Ortsabhängigkeit von IST ED (x) im Fokus ist näherungsweise gegeben durch IST ED (x) = Imax x2 1− x22 e a a2 (19) PST ED (20) e π a2 Wobei PST ED die instantane Leistung des STED-Pulses darstellt, nicht zu verwechseln mit der gemessenen Durchschnittsleistung Pavg . Aus der genauen vektoriellen Rechnung (simuliert mit Imax = 30 A.1 Gepulster Betrieb A BERECHNUNG DER STED AUFLÖSUNG dem PSF-Rechner, basierend auf [Wol59, WR59]) ergibt sich für die Parameter a und b in guter Näherung: 1 λ2 2 λ2 2 2 a ≈ , b ≈ (21) 5 NA2 17 NA2 Da nur eine kleine Umgebung um x = 0 von Interesse ist, kann IST ED durch folgende Entwicklung genähert werden: e (22) IST ED (x) ≈ Imax 2 x2 a Es ergibt sich damit e·ln(2) Imax − T −x2 ( 12 + ) Isat b a2 N1 (t = T, x) = A · e τsp · e (23) Für die Halbwertsbreite (FWHM) ∆x gilt ∆x N1 (t = T, x = 0) )= 2 2 N1 (t = T, x = (24) Und damit ∆x = q 2 1 b2 r ≈2 denn b ≈ 2 a2 3 . e·ln(2) Mit 2 q 2 ln(2) 17 p ln(2) + (25) e·ln(2) Imax a2 Is at 1 2 ln(2) λ q 17 NA 1 + (26) , Imax Isat ≈ 0.57 ergibt sich schließlich ∆x ≈ 0.57 λ q NA 1 + (27) . Imax ISat Dieses Ergebnis lässt sich unter Verwendung der Pulsenergie EST ED umformulieren, womit es vom verwendeten STED Laser unabhängig wird. Die Pulsenergie ergibt sich durch zeitliche Integration eines Laserpulses, was mit Hilfe von (20) zu ˆ T EST ED = PST ED (t) = Imax T πa2 e (28) 0 wird. Setzt man dies in (25) ein, so ergibt sich p p 2 ln(2)πa2 2 ln(2)πa2 ∆x = q =q . EST ED πa4 EST ED 17π λ 2 + hν σst + hν σst b2 50 NA Wegen 17π 50 p ≈ 1 und 2 πln(2)/5 ≈ 0.59 wird daraus ∆x ≈ 0.59 3 (29) λ q NA 1 + EST ED σst hν (λ/NA)2 . (30) Dies ist eine etwas grobe Näherung, bedenken Sie beim Nachvollziehen jedoch auch, dass die Wellenlängen λ in a und b eigentich nicht gleich sind. 31 A.2 Dauerstrichbetrieb A BERECHNUNG DER STED AUFLÖSUNG Im für STED interessanten Fall, bei dem der Radikant im Nenner 1 wird, kann man daraus den Ausdruck λ2 √ ∆x ≈ 0.59 (31) NA2 NST ED σst gewinnen, bei dem NST ED = EST ED /hν die Anzahl der Photonen im STED Puls ist. Man sieht in (31), dass die Auflösung nunmehr quadratisch von der Wellenlänge und der Numerischen Apertur NA abhängt. Außerdem hängt sie nur noch von der Pulsenergie und dem Wirkungsquerschnitt der stimulierten Emission ab, nicht mehr von der Pulslänge. A.2. Dauerstrichbetrieb Im Dauerstrichbetrieb des Lasers des Mikroskops kann die Auflösung wie folgt berechnet werden. Dabei wird ein 4-Niveau-System (Energieniveaus siehe Abbildung 4 c)) als Modellsystem verwendet: Die Anzahl an Teilchen im Grundzustand sei N0 , die Anzahl an Teilchen im angeregten Zustand sei N1 und die Gesamtanzahl an Teilchen sei N = N0 + N1 . Letztere Gleichung kann angenommen werden, da die Zeitskala der Zerfälle durch strahlungslose Relaxion der Vibrationszustände sehr klein ist gegenüber dem Zerfall aus dem angeregten Zustand. Des Weiteren sei Wex = σex Iex /hνex die Wahrscheinlichkeit für die Anregung aus dem Grundzustand und WST ED = σst IST ED /hνST ED die Wahrscheinlichkeit für die stimulierte Emission. Der Zerfall aus dem angeregten Zustand ist außerdem über spontane Emission oder nichtstrahlende 1 (τsp : Spontaner Zerfall, Prozesse möglich. Die Zerfallskonstante dafür sei τ2 mit τ12 = τ1sp + τnr τnr : Nichtstrahlende Prozesse) Es gilt dann: 1 ∂N1 (x, t) = Wex (x) N0 (x, t) − WST ED (x) N1 (x, t) − N1 (x, t) ∂t τ2 (32) 1 ∂N1 (x, t) = Wex (x)(N (x, t) − N1 (x, t)) − WST ED (x) N1 (x, t) − N1 (x, t) ∂t τ2 (33) Für das stationäre Gleichgewicht mit N1 (x) = ∂N1 ∂t = 0 folgt Wex (x) N (x) Wex (x) + WST ED (x) + N1 (x) = 1+ 1 τ2 = σex Iex (x) N (x) σex Iex (x) + σst IST ED (x) + σex Iex (x) N (x) σst IST ED (x) + τ2 σex1Iex (x) σex Iex (x) 1 τ2 (34) (35) Die Ortsabhängigkeiten der Funktionen für Iex und IST ED sind bei eindimensionaler Betrachtung wieder gegeben durch x2 max − b2 Iex (x) = Iex e 2 x 1− x22 e a a2 (37) PST ED e π a2 2 λ2 b2 ≈ 17 NA2 (38) max IST ED (x) = IST ED max IST ED = a2 ≈ 1 λ2 , 5 NA2 32 (36) (39) A.2 Dauerstrichbetrieb A BERECHNUNG DER STED AUFLÖSUNG Wobei die Parameter a und b analog zu (21) bestimmt wurden. Betrachtet man nun einen kleinen Bereich um x ≈ 0, so kann man Iex und IST ED annähern durch max , Iex (x) ≈ Iex max IST ED (x) = IST ED e 2 x a2 (40) Das Signal der Fluoreszenz ist proportional zu N1 (x), deshalb ist die Auflösung durch die Halbwertsbreite von N1 (x) gegeben. Es gilt N1 (x) = 1 N 1+ 1 max τ2 σex Iex 1+ max σst IST ED 2 max + 1 ) a (σex Iex τ x2 = N 1+ 1 max τ2 σex Iex 1 1 + α x2 (41) 2 α := max σST ED IST ED 1 max 2 ) σex Iex a (1 + τ2 σex Iex (42) Das Profil von N1 (x) in naher Umgebung von x ≈ 0 ist also durch eine Lorenz-Kurve gegeben, wohingegen die Verteilung beim gepulsten Betrieb einer Gaußverteilung (23) entspricht. Die Halbwertsbreite ∆x (FWHM) errechnet sich daher zu q max + 1 σex Iex p τ2 λ 1 1 2λ max + 1 p q = 0, 89 ∆x = 2 √ = √ τ2 σex Iex (43) max max IST NA α 5 NA σST ED IST ED ED ISat ED 1, da für kleine STED-Intensitäten die TaylornäheAnmerkung: (43) gilt nur für σSTσexIST Iex rung von Iex in (40) ungenügend genau ist. 33 B HINWEISE ZUR DARSTELLUNG MIKROSKOPISCHER BILDER B. Hinweise zur Darstellung mikroskopischer Bilder • Für einfarbige Bilder wird typischerweise die ’fire’ (Imspector: ’fire’, Matlab: ’hot’, ImageJ: ’redhot’) colormap benutzt, wie es auch in der QUAD Scanner Software standardmäßig der Fall ist. • passen Sie die look up table (LUT) der colormap ggf. an um die für Sie interessanten Bereiche im Bild kontrastreich darzustellen. • Lassen Sie die LUT neben dem Bild anzeigen, damit offensichtlich ist, wie viele Photonen Sie gesammelt haben. • Verwenden Sie scale bars (’Maßstabsbalken’) um dem Betrachter direkt eine Vorstellung der Größenskala zu vermitteln. • Um die Auflösungsverbesserung durch STED zu verdeutlichen stellen Sie ein beugungsbegrenztes und ein STED Bild vom selben Bildausschnitt direkt nebeneinander. • Besonders bei Bildern von biologischen Proben macht es sich gut, ein Übersichtsbild zu zeigen, in dem beispielsweise eine ganze Zelle zu sehen ist, und einen Ausschnitt daraus, in dem die erzielte Auflösung besonders gut zur Geltung kommt. Machen Sie dann auch auf der Übersicht kenntlich, welchen Bildbereich Sie vergrößert darstellen • Um die Auflösung, die Sie erreicht haben nachzuweisen, kann außerdem ein Linienprofil verwendet werden, an dem die FWHM einer Struktur abgelesen werden kann, oder sie wird gar über einen Fit an das Profil bestimmt. Nicht alle diese Tipps müssen bei jedem Bild berücksichtigt werden, je nach gewünschter Aussage. Wie ein Bild für die Auswertung aussehen kann zeigt Abbildung 19. Abbildung 19: Fig. 3 aus ’Rankin, B. R., S. W. Hell: STED microscopy with a MHz pulsed stimulated-Raman-scattering source Opt. Express 17, 15679-15684’. Diese Bilder enthalten zwar keine typischen scalebars, als Größenskala dienen jedoch die Ausschnittsquadrate, bei denen die Seitenlängen angegeben sind. 34 Literatur Literatur Literatur [4pi] Department of NanoBiophotonics, MPIPBC Göttingen, Publications. nanobiophotonics.mpibpc.mpg.de/old/publications/2012, http:// [BEAS07] Bahaa E. A. 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