Der Text dieser Studienordnung ist nach dem aktuellen Stand sorgfältig erstellt; gleichwohl ist ein Irrtum nicht ausgeschlossen. Verbindlich ist der amtliche, beim Prüfungsamt einsehbare, im offiziellen Amtsblatt veröffentlichte Text 16. Abschnitt: Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit § 61 Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit als Hauptfach (1) Studienvoraussetzungen Über die allgemein gültigen Vorschriften hinsichtlich der Zulassung zum Hochschulstudium hinaus ist die Kenntnis zweier Fremdsprachen erforderlich, von denen die eine Latein, nachzuweisen durch das Latinum, sein muß. Näheres regelt die Magisterprüfungsordnung. (2) Studienziele Das Magisterstudium im Hauptfach soll zu Grundkenntnissen des Faches in seinem Gesamtumfang und vertiefter Kenntnis einzelner Teilbereiche führen und die dafür notwendigen Sprachkenntnisse vermitteln, soll mit wichtigen Problemen und Arbeitsmethoden vertraut machen und die Fähigkeit zu selbständiger wissenschaftlicher Arbeit ausbilden. (3) Studieninhalte Die Mittellateinische Philologie beschäftigt sich mit der lateinischen Sprache und Literatur des Mittelalters. Sie verfolgt die Wege, die die Sprache nach dem Untergang des römischen Reiches auf dem Boden des alten Imperiums und über dessen Grenzen hinaus im Gefolge des Christentums bis hin zu den irisch-angelsächsischen, skandinavischen und westslavischen Stämmen eingeschlagen hat, und untersucht auch die verschiedenen lateinischen Fachsprachen, die sich den veränderten Verhältnissen und Bedürfnissen entsprechend im Mittelalter entwickelt haben. Die a ußerordentlich umfangreiche Literatur, die alle Bereiche des kulturellen Lebens des Mittelalters berührt, ist vielfach nur unzureichend oder noch gar nicht textkritisch bearbeitet und auf ihre inhaltliche und formale Eigenständigkeit oder Abhängigkeit hin untersucht; die Beschäftigung mit solchen Fragen führt dazu, auch die immer wieder benutzten antiken und besonders spätantik-christlichen Vorbilder und deren Wirkungs- und Überlieferungsgeschichte in den Gesichtskreis mit einzubeziehen. Ein wichtiger Bestandteil des Faches ist die lateinische Paläographie. Durch die Beschä ftigung mit der lateinischen Sprache und Literatur des Mittelalters nimmt die Mittellateinische Philologie Anteil an der Erforschung der mittelalterlichen Bildungs- und Geistesgeschichte, an den Bemühungen um das Verstehen der Menschen des Mittelalters. Das Studium der mittellateinischen Literatur kann in Erlangen ergänzt werden durch die Einbeziehung humanistisch-neulateinischen Autoren und Fragestellungen; der Anteil des Neulateinischen soll jedoch nicht mehr als etwa ein Fünftel des gesamten Fachstudiums und entsprechend der Prüfungsthemen ausmachen. Das Hauptfachstudium erstreckt sich auf folgende Teilbereiche: A. Erster Studienabschnitt (Grundstudium) Grundlegung und kontinuierliche Erweiterung der Kenntnisse der mittellateinischen Sprache 1 Erwerb von Grundkenntnissen der Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden der Metrik und Rhythmik und der literarischen Formen der lateinischen Paläographie kontinuierliche selbständige Lektüre wichtiger mittel- und neulateinischer Werke (nach der Lektüreliste) und vertiefte Beschäftigung mit einzelnen Werken und Themen in Proseminaren und Übungen. Erwerb von Überblickskenntnissen in einzelnen literarischen Gattungen oder Epochen in den Vorlesungen und durch eigenes Studium einführender Sekundärliteratur. B. Zweiter Studienabschnitt (Hauptstudium) Anwendung und Vertiefung der Grundkenntnisse etwa bei der Übersetzung, Interpretation und textkritischen Untersuchung einzelner Werke oder der Bearbeitung anderer spezieller Themen (Hauptseminare) Fortsetzung der Autorenlektüre (nach Lektüreliste) Erweiterung und Vertiefung der Überblickskenntnisse (Vorlesungen und eigenes Studium grundlegender Werke des Faches) Beschäftigung mit einem paläographischen Spezialthema (Übung) Besprechung studentischer Arbeiten, besonderer Forschungsfragen, wissenschaftlicher Neuerscheinungen u. ä. (Colloquien). (4) Aufbau und Gliederung des Studiums Das Studium der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit gliedert sich in Grundstudium und Hauptstudium. Das Grundstudium soll nach dem 4. Semester mit der Zwischenprüfung in Lateinischer Philologie des Mittelalters und der Neuzeit abgeschlossen werden. Näheres regelt die Zwischenprüfungsordnung. Studenten, die die Zwischenprüfung nicht in Lateinischer Philologie des Mittela lters und der Neuzeit ablegen, müssen zur Zulassung zum Hauptseminar diejenigen Studienleistungen nachweisen, die gemäß § 46 ZwPO zur Zulassung zur Zwischenprüfung erforderlich sind (siehe unter A. "Grundstudium" Ziffer 1). Der Höchstumfang der für ein pla nmäßiges Studium im Hauptfach erforderlichen Lehrveranstaltungen beträgt insgesamt 80 Semesterwochenstunden (SWS). A. Grundstudium Das Grundstudium umfasst bis zu 40 SWS, die sich wie folgt verteilen: 1. Proseminare, deren erfolgreicher Besuch die Zulassungsvoraussetzung zur Zwischenprüfung gemäß § 46 ZwPO bildet: a) Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Proseminar in Paläographie (2 SWS) b) zwei philologischen Proseminaren (Fußnote * am Ende des Paragraphen) (4 SWS) c) einem Grundkurs nach Wahl des Kandidaten als Einführung in die mittellateinische Sprache oder Einführung in die mittellateinische Literatur (2 SWS) 2. Lehrveranstaltungen, deren Besuch der Erfüllung der inhaltlichen Anforderungen der Zwischenprüfung sowie der Magisterprüfung dient im Fach Mittel- und Neulatein: Vorlesungen 8 SWS Übungen 8 SWS in anderen Fächern: Im Fach Mittel- und Neulatein sollten im Grundstudium obligatorische und frei zu wählende Lehrveranstaltungen mindestens im Umfang von zusammen 24 SWS besucht werden. Darüber hinaus können auch Lehrveranstaltungen anderer mediävisti2 scher Disziplinen sowie des Faches Latein gewählt werden. Es wird dringend empfohlen, eine Vorlesung im Fach Latein, eine Sprachübung zur Wiederholung und Erweiterung der lateinischen Grammatikkenntnisse und mindestens eine deutschlateinische Übersetzungsübung (ohne Abschlussklausur) zu besuchen, sofern nicht Latein eines der Nebenfächer ist (6 SWS), sowie Vorlesungen und (im Einverne hmen mit den jeweiligen Dozenten) Proseminare und Übungen zur mittelalterlichen Geschichte, zur Germanistik, Romanistik, Philosophie, Musik- und Kunstwissenschaft zu besuchen, sofern sie mediävistische Themen behandeln (bis zu 10 SWS). Die Veranstaltungen sollten möglichst aus anderen als den eigenen Nebenfächern gewählt werden; doppelte Anrechnung einer und derselben Lehrveranstaltung in zwei Fächern ist nicht zulässig (16 SWS). B. Hauptstudium Das Hauptstudium umfasst bis zu 40 SWS, die sich wie folgt verteilen: 1. zwei Hauptseminare, deren erfolgreicher Besuch die Zulassungsvoraussetzung zur Magisterprüfung gemäß § 19 MagPO bildet (4 SWS) 2. Lehrveranstaltungen, deren Besuch der Erfüllung der inhaltlichen Anforderungen der Magisterprüfung dient: Im Fach Mittel- und Neulatein weiteren Hauptseminare, spezielle paläographische Übungen, Vorlesungen, Übungen und Colloquien im Umfang von insgesamt mindestens (24 SWS); im Fach Latein und anderen mediävistischen Disziplinen wie im Grundstudium Lehrveranstaltungen im Umfang von insgesamt höchstens (12 SWS). Fußnote *: Der Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Proseminar ist ersetzbar durch einen entsprechenden Nachweis aus den Fächern im Sinne dieser Ordnung Latein, Geschichte, Deutsch, Buch- und Bibliothekskunde oder die Teilnahme an einer mehrtägigen fachlich einschlägigen Exkursion. § 62 Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit als Nebenfach (1) Studienvoraussetzungen Über die allgemein gültigen Vorschriften hinsichtlich der Zulassung zum Hochschulstudium hinaus ist die Kenntnis zweier Fremdsprachen erforderlich, von denen die eine Latein, nachzuweisen durch das Latinum, sein muß. Näheres regelt die Magisterprüfungsordnung. (2) Studienziele Das Magisterstudium im Nebenfach soll zu einem allgemeine n Überblick über das gesamte Fach und vertiefter Kenntnis einzelner seiner Teilgebiete führen und die dafür notwendigen Sprachkenntnisse vermitteln, soll mit wichtigen Problemen und Arbeitsmethoden vertraut machen und die Fähigkeit zu selbständiger wissenschaftlicher Arbeit auszubilden helfen. (3) Studieninhalte Die Mittellateinische Philologie beschäftigt sich mit der lateinischen Sprache und Literatur des Mittelalters. Sie verfolgt die Wege, die die Sprache nach dem Untergang des römischen Reiches auf dem Boden des alten Imperiums und über dessen Grenzen hinaus im Gefolge des Christentums bis hin zu den irisch-angelsächsischen, skandinavischen und westslavischen Stämmen eingeschlagen hat, und untersucht 3 auch die verschiedenen lateinischen Fachsprachen, die sich den veränderten Verhältnissen und Bedürfnissen entsprechend im Mittelalter entwickelt haben. Die a ußerordentlich umfangreiche Literatur, die alle Bereiche des kulturellen Lebens des Mittelalters berührt, ist vielfach nur unzureichend oder noch gar nicht textkritisch bearbeitet und auf ihre inhaltliche und formale Eigenständigkeit oder Abhängigkeit hin untersucht; die Beschäftigung mit solchen Fragen führt dazu, auch die immer wieder benutzten antiken und besonders spätantik-christlichen Vorbilder und deren Wirkungs- und Überlieferungsgeschichte in den Gesichtskreis mit einzubeziehen. Ein wichtiger Bestandteil des Faches ist die lateinische Paläographie. Durch die Beschä ftigung mit der lateinischen Sprache und Literatur des Mittelalters nimmt die Mittellateinische Philologie Anteil an der Erforschung der mittelalterlichen Bildungs- und Geistesgeschichte, an den Bemühungen um das Verstehen der Menschen des Mittelalters. Das Studium der mittellateinischen Literatur kann in Erlangen ergänzt werden durch die Einbeziehung humanistisch-neulateinischen Autoren und Fragestellungen; der Anteil des Neulateinischen soll jedoch nicht mehr als etwa ein Fünftel des gesamten Fachstudiums und entsprechend der Prüfungsthemen ausmachen. Das Nebenfachstudium erstreckt sich auf folgende Teilbereiche: A. Erster Studienabschnitt (Grundstudium) Grundregung und kontinuierliche Erweiterung der Kenntnisse der mittellateinischen Sprache Erwerb von Grundkenntnissen der Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden der Metrik und Rhythmik und der literarischen Formen der lateinischen Paläographie selbständige Lektüre wichtiger mittel- und neulateinischer Werke (nach der Lektüreliste) und vertiefte Beschäftigung mit einzelnen Werken und Themen in Proseminaren und Übungen. Erwerb von Überblickskenntnissen in einzelnen literarischen Gattungen oder Epochen in den Vorlesungen und durch eigenes Studium einführender Sekundärliteratur. B. Zweiter Studienabschnitt (Hauptstudium) Anwendung und Vertiefung der Grundkenntnisse etwa bei der Übersetzung, Interpretation und textkritischen Untersuchung einzelner Werke oder der Bearbeitung anderer spezieller Themen (Hauptseminare) Fortsetzung der Autorenlektüre (nach Lektüreliste) Erweiterung der Überblickskenntnisse (Vorlesungen) Beschäftigung mit einem paläographischen Spezialthema (Übung) Besprechung studentischer Arbeiten, besonderer Forschungsfragen, wissenschaftlicher Neuerscheinungen u. a. (Colloquien). (4) Aufbau und Gliederung des Studiums Das Studium der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit gliedert sich in Grundstudium und Hauptstudium. Das Grundstudium soll nach dem 4. Semester mit der Zwischenprüfung in Lateinischer Philologie des Mittelalters und der Neuzeit abgeschlossen werden. Näheres regelt die Zwischenprüfungsordnung. Studenten, die die Zwischenprüfung nicht in Lateinischer Philologie des Mittelalters und der Neuzeit ablegen, müssen zur Zulassung zum Hauptseminar diejenigen Studienleistungen nachweisen, die gemäß § 46 ZwPO zur Zulassung zur Zwischenprüfung erfo rderlich sind (siehe unter A. "Grundstudium" Ziffer 1). 4 Der Höchstumfang der für ein planmäßiges Studium im Hauptfach erforderlichen Lehrveranstaltungen beträgt insgesamt 40 Semesterwochenstunden (SWS). A. Grundstudium Das Grundstudium umfasst bis zu 20 SWS, die sich wie folgt verteilen: 1. Proseminare, deren erfolgreicher Besuch die Zulassungsvoraussetzung zur Zwischenprüfung gemäß § 46 ZwPO bildet: a) Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Proseminar in Paläographie (2 SWS) b) zwei philologischen Proseminaren (Fußnote * am Ende des Paragraphen) (4 SWS) c) einem Grundkurs nach Wahl des Kandidaten als Einführung in die mittellateinische Sprache oder Einführung in die mittellateinische Literatur (2 SWS) 2. Lehrveranstaltungen, deren Besuch der Erfüllung der inhaltlichen Anforderungen der Zwischenprüfung sowie der Magisterprüfung dient im Fach Mittel- und Neulatein: Vorlesungen (4 SWS) Übungen (4 SWS) in anderen Fächern: Im Fach Mittel- und Neulatein sollten im Grundstudium obligatorische und wahlfreie Lehrveranstaltungen mindestens im Umfang von 16 SWS besucht werden. Darüber hinaus können auch Lehrveranstaltungen anderer mediävistischer Disziplinen sowie des Faches Latein im Umfang von höchstens 4 SWS gewählt werden. Es wird dri ngend empfohlen, eine Vorlesung im Fach Latein und eine Sprachübung zur Wiederholung der lateinischen Grammatikkenntnisse zu besuchen, sofern nicht Latein eines der anderen Fächer ist, oder Vorlesungen oder (im Einvernehmen mit dem jeweiligen Dozenten) Übungen zur mittelalterlichen Geschichte, zur Germanistik, Romanistik, Philosophie, Musik- oder Kunstwissenschaft zu besuchen, sofern sie mediävistische Themen behandeln. Die Veranstaltungen sollten möglichst aus anderen als den sonstigen eigenen Fächern gewählt werden; doppelte Anrechnung einer und derselben Lehrveranstaltung in zwei Fächern ist nicht zulässig (4 SWS). B. Hauptstudium Das Hauptstudium umfasst bis zu 20 SWS, die sich wie folgt verteilen: 1. ein Hauptseminar, dessen erfolgreicher Besuch die Zulassungsvoraussetzung zur Magisterprüfung gemäß § 19 MagPO bildet (2 SWS) 2. Lehrveranstaltungen, deren Besuch der Erfüllung der inhaltlichen Anforderungen der Magisterprüfung dient: Im Fach Mittel- und Neulatein: Ein weiteres Hauptseminar, eine spezielle paläographische Übung, Vorlesungen, Übungen und ein Kolloquium im Umfang von insgesamt mindestens (14 SWS); im Fach Latein und anderen mediävistischen Disziplinen wie im Grundstudium Lehrveranstaltungen im Umfang von insgesamt höchstens (4 SWS). Fußnote *: Der Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an einem Proseminar ist ersetzbar durch einen entsprechenden Nachweis aus den Fächern im Sinne dieser Ordnung Latein, Geschichte, Deutsch, Buch- und Bibliothekskunde oder die Teilnahme an einer mehrtägigen fachlich einschlägigen E xkursion. 5