Albrecht-Altdorfer Gymnasium Regensburg Foto: Christoph Goppel Grundwissen Chemie 8-10 NTG 9 + 10 SG Dieses Grundwissen basiert hauptsächlich auf dem Chemie-Grundwissen des Christoph-Jacob-Treu Gymnasiums in Lauf, welches im Rahmen des SINUSProjektes erarbeitet und weiteren Projektgruppen zur Verfügung gestellt wurde. Allen Beteiligten gilt an dieser Stelle ein herzliches DANKESCHÖN. Zusätzlich wurden Diskussionsergebnisse der Fachschaft Chemie des AlbrechtAltdorfer Gymnasiums in die Datei eingearbeitet. Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 1 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften 2 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 1 Naturwissenschaftliches Arbeiten Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG Energie 8 NTG 9 SG 2 E Aggregatzustände kleinstes Teilchen Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 3 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 3 Stoff Einteilung der Stoffe Mischen Reinstoff Stoff Bei gleichen Bedingungen (Temperatur, Druck): immer gleiche Kenneigenschaften (z.B. Farbe, Geruch, Geschmack, Aggregatzustand, Schmelz- und Siedetemperatur, Dichte) Reinstoff Gemisch Trennen Stoffgemisch Keine konstanten Kenneigenschaften, die Kenneigenschaften ändern sich mit der Zusammensetzung. z.B.: Gold, Wasser, Traubenzucker heterogen homogen verschiedene Stoffe erkennbar einheitliches Aussehen (z.B. Zigarettenrauch) (z.B. Luft) Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 4 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Element Verbindung 8 NTG 9 SG 4 Reinstoff Einteilung der Stoffe Reinstoff Energie Element besteht aus nur einer Atomart Atom z.B. Gold Au Verbindung besteht aus verschiedenen Atomarten in einem festen, für die Verbindung charakteristischen Zahlenverhältnis Molekül Wasserstoff H2 z.B. Wasser H2O Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 5 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 5 Chemische Reaktionen sind Stoff- und Energieumwandlungen. Auf Teilchenebene sind sie gekennzeichnet durch: Umgruppierung von Atomen Trennung und Neubildung von chemischen Bindungen erfolgreiche Teilchenzusammenstöße Auf Stoffebene sind sie gekennzeichnet durch: Änderung der Kenneigenschaften Chemische Reaktion z.B. Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 6 2 H2 Stoff-Teilchen Gleichgewicht + O2 Energie wird frei 2 H2O Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 6 Synthese: A + z.B.: Wasserstoff Grundtypen chemischer Reaktionen B C Sauerstoff Wasser Analyse: C z.B.: A Wasser + B Wasserstoff Sauerstoff Umsetzung: A z.B.: Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 7 + Wasser Stoff-Teilchen Gleichgewicht B Magnesium C + Wasserstoff Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Glimmspanprobe Energie D Magnesiumoxid 8 NTG 9 SG 7 Sauerstoff Verbrennung in reinem Sauerstoff ist heftiger als in Luft B: glimmender Holzspan glüht auf Nachweisreaktionen Knallgasprobe Wasserstoff Wasserstoff in Kontakt mit Sauerstoff explosionsfähig B: typ. pfeifendes Geräusch (Druckwelle) bei Entzündung Kalkwasserprobe Kohlenstoffdioxid Kohlstoffdioxid bildet in Kalkwasser (CalciumhydroxidLösung) schwer lösliches Salz (Calciumcarbonat =Kalk) B: weißliche Trübung Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie Innere Energie Ei exotherm 8 NTG 9 SG 8 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG Der gesamte Energievorrat im Inneren eines Systems ist dessen innere Energie Ei. Einheit : 1 kJ (alte Einheit: kcal) Energieabgabe bei einer chemischen Reaktion: exotherme Reaktion (Ei < 0). Energieaufnahme bei einer chemischen Reaktion: endotherme Reaktion (Ei > 0). exotherm endotherm 8 System mit der inneren Energie Ei endotherm andere Energieformen, z.B. Wärme, el. Energie Licht… Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 9 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften 9 8 NTG 9 SG Die Änderung der inneren Energie eines Systems bei chemischen Reaktionen kann durch ein Energiediagramm dargestellt werden. Ei Energiediagramm Aktivierungsenergie EA exotherme Reaktion E1 Edukt(e) frei werdende Reaktionsenergie ΔEi < 0 E2 Produkt(e) Reaktionsverlauf Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 10 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften 8 NTG 9 SG 10 Die Änderung der inneren Energie eines Systems bei chemischen Reaktionen kann durch ein Energiediagramm dargestellt werden. Ei Energiediagramm endotherme Reaktion E2 Produkte Aktivierungsenergie EA E1 aufgenommene Reaktionsenergie ΔEi > 0 Edukte Reaktionsverlauf Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 11 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften 8 NTG 9 SG 11 Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Aktivierungsenergie herabsetzt (durch einen anderen Reaktionsweg) dadurch die Reaktion beschleunigt und nach der Reaktion unverändert vorliegt. Katalysator Ei Aktivierungsenergie EA ohne Katalysator E Edukte frei werdende Reaktionsenergie ΔEi < 0 Aktivierungsenergie EA mit Katalysator E Produkte Reaktionsverlauf Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Molekül Energie 8 NTG 9 SG 12 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 12 Teilchen, die aus mindestens zwei Nichtmetall - Atomen bestehen, werden als Moleküle bezeichnet. Moleküle von Elementen bestehen aus gleichartigen Atomen (Cl2, O2, N2, H2), Moleküle von Verbindungen aus verschiedenartigen Atomen (NH3, H2O, CO2, CH4). Beispiele: Wasserstoffmolekül Sauerstoffmolekül Wassermolekül Kohlenstoffdioxidmolekül Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 13 1 Salze Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 13 Salz Kationen Anionen Salze: Verbindungen aus Ionen Kationen: positiv geladene Ionen Kationen und Anionen Anionen: negativ geladene Ionen NaCl Na+ Cl- Atom-Ionen z.B.: Na+, Ca2+, Cl Cl- Molekül-Ionen z.B.: NH4+, SO42-, NO3- NH4Cl Atom-Ionen und Molekül-Ionen NH4+ Ca(NO3)2 Ca2+ Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 14 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Molekülformel Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 14 Die Verhältnisformel gibt Art und Zahlenverhältnis der Ionen in einem Salz (MetallNichtmetall-Verbindung) an. Verhältnisformel Stoff-Teilchen Gleichgewicht NO3NO3- Die Molekülformel gibt an, aus welchen und aus wie vielen Atomen jeweils ein Molekül (NichtmetallNichtmetall-Verbindung) besteht. 8 NTG 9 SG 15 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie H2O2 C4H10 (Wasserstoffperoxidmolekül) (Butanmolekül) Energie Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften n=3 Modell nach Dalton CaF2 8 NTG 9 SG 15 Daltonsche Atommodell Masse C-Atom 12u H-Atom 1u Atommodelle NaCl n=2 n=1 n=1 Atom als kompakte Kugel (z.B.: C-Atom, H-Atom). Energiestufenmodell oder Quantenmodell beschreibt den Aufbau der Atomhülle Elektronen auf Energiestufen verteilt eine Energiestufe kann von maximal 2n2 Elektronen besetzt werden Energiestufenmodell Orbital: Raum um den Atomkern, in welchem ein Orbitalmodell Orbitalmodell: beschreibt die Atombindung: Elektron mit hoher Wahrscheinlichkeit anzutreffen ist. (ab 9 NTG / 10 SG) Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 16 Stoff-Teilchen Gleichgewicht jedes Orbital kann maximal mit zwei Elektronen besetzt werden Atombindung kommt durch Überlappung zweier einfach besetzter Orbitale zustande Molekülorbital Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 16 Atomhülle: Elektronen eAtomkern: Neutronen n und Protonen p+ Atom A Z Protonenzahl Z (Ordnungszahl) definiert die Atomart. X (Lithium) Neutronenzahl N Nukleonenzahl A (Massenzahl) 3 p+, 4 n, 3 eKernladungszahl: Z= 3 A=Z+N (= Ordnungs-, Elektronen-, Protonenzahl) Isotope unterscheiden sich in Nukleonenzahl A: A=7 rel. Atommasse mA: 7 u Neutronenzahl: N = 4 der Anzahl der Neutronen und haben daher eine unterschiedliche Masse. z.B.: 12 6 C und 14 6 C Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 17 11 Edelgasregel (Oktettregel) a) Bildung von Ionen Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 17 Edelgas-Atome besitzen acht Valenzelektronen. (Ausnahme: Helium - 2 Valenzelektronen) Teilchen mit acht/zwei Valenzelektronen sind besonders stabil und somit reaktionsträge. Bei einer chemischen Reaktion können Atome ein Elektronenoktett/-duplett erreichen: Bei der Reaktion von Metall und Nichtmetall entstehen dabei + Ionen: Na Na + 1e Cl2 + 2e 2 Cl Ionen entstehen durch Aufnahme oder Abgabe von Elektronen. Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energi e 8 NTG 9 SG 18 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 18 Wenn Nichtmetallatome miteinander reagieren findet keine Ionenbildung statt, sondern es entsteht eine Atombindung durch gemeinsames Nutzen eines Elektronenpaares. bindendes Elektronenpaar Edelgasregel (Oktettregel) b) Bildung von Molekülen Atombindung nicht bindendes Elektronenpaar Jedes Atom erreicht mit Hilfe der zusätzlichen Elektronen des Bindungspartners den stabilen Edelgaszustand (Oktett/Duplett). Bei einer Doppelbindung (Dreifachbindung) werden zwei (drei) Elektronenpaare gemeinsam genutzt. (kovalente Bindung / Elektronenpaarbindung) Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 19 Ionenbindung Ionenbindung Metallbindung Atombindung Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 19 Jede chemische Bindung beruht auf der Wechselwirkung (Anziehungs- und Abstoßungskräfte) zwischen positiven und negativen Ladungen. Chemische Bindung Stoff-Teilchen Gleichgewicht Stoff-Teilchen Gleichgewicht positive Teilchen negative Teilchen 20 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Metallbindung Kationen Anionen Atombindung Atomrümpfe Atomkerne Elektronen(gas) Bindungselektronen (delokalisierte Elektronen) Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG 20 Valenzstrichformeln enthalten Striche zur Symbolisierung bindender und nicht bindender Elektronenpaare in Molekülen. Die Valenzstrichformel erlaubt die Andeutung von Bindungswinkeln. Es gilt stets die Edelgasregel. Valenzstrichformel (Strukturformel) O Beispiel Wassermolekül: (O-Atom: H H gewinkelt Elektronenkonfiguration des Neonatoms, H-Atom: Elektronenkonfiguration des Heliumatoms) Beispiel Kohlenstoffdioxidmolekül: (C-Atom: Oktett, Hülle des Neonatoms O-Atom: Oktett, Hülle des Neonatoms) O C O linear Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 21 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 21 9 NTG 10 SG Elektronegativität Elektronegativität EN polare Atombindung Eigenschaft der Atome, Bindungselektronen anzuziehen Die EN hängt von der Kernladung und der Größe der Atome ab. Die EN nimmt im PSE von links unten nach rechts oben zum Fluor hin zu Dipol: + H Cl kein Dipol: In einer polaren Atombindung zieht der Bindungspartner mit der höheren EN die Bindungselektronen stärker an. Dadurch entstehen Partialladungen. Die Atombindung ist umso polarer, je größer die Elektronegativitätsdifferenz EN ist. Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 22 1 Zwischenmolekulare Wechselwirkungen Van der Waals WW Dipol-Dipol-WW Wasserstoffbrücken Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 8 NTG 9 SG Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften 22 9 NTG 10 SG NTG 10 SG van der Waals WW Anziehungskräfte zwischen spontanen und induzierten Dipolen steigen mit zunehmender Kontaktfläche und Molekülmasse wirken zwischen allen Molekülen (auch unpolaren) Dipol-Dipol-WW WW zwischen permanenten Dipol-Molekülen (z.B. HCl) + + H F Wasserstoffbrücken H F sind besonders starke Dipol-Dipol-WW sind bei geringer Molekülgröße die stärksten WW kommen nur bei Wasserstoffverbindungen von Stickstoff, Sauerstoff und Fluor vor. 23 1 Teilchenmasse (Atom-, Molekül-, Ionenmasse) Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 23 8 NTG 9 SG Die Masse eines Teilchens (Atom, Molekül, Ion) kann in der Einheit Gramm g oder in der atomaren Masseneinheit u angegeben werden. Ein u ist definiert als der 12. Teil der Masse eines 12 Kohlenstoffatoms C. 1u 1,66 1024 g 1g 6,022 1023 u Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 9 SG 24 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 24 9 NTG 9 SG Angabe der Quantität einer Stoffportion durch: Masse m, Volumen V, Teilchenanzahl N, Stoffmenge n Stoffmenge n [n] = 1 mol n(H2O) = 55,56 mol V(H2O) = 1 l m(H2O) = 1000g o Wasser (4 C) N(H2O) 3,3510 (Teilchen) 1 Mol ist diejenige Stoffmenge, die aus 6,02210 besteht. 23 25 Teilchen (Def.: 1 Mol ist die Stoffmenge einer Stoffportion, die aus ebenso vielen Teilchen (Atomen, Molekülen, Ionen) besteht, wie Atome in 12 g des Kohlenstoffatoms 12C enthalten sind) 1 mol entspricht 6,0221023 Teilchen Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 9 SG 25 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften n m Mn m m n mA M M N m n NA m A V V Vm Vm N Zusammenhang zwischen Quantitäts- und Umrechnungsgrößen n c V Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 26 Energie 25 9 NTG 9 SG Stoffmenge [mol] Masse [g] Atommasse [u] g Molare Masse [ mol ] Volumen [L] l mol Molares Volumen (Gase: 24,5 Teilchenanzahl 1 mol 23 NA Avogadrokonstante (6,02210 ) Konzentration [ mol ] l c Stoff-Teilchen Gleichgewicht ) Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 26 9 NTG 10 SG Säure: Protonendonator Saure Lösungen entstehen aus der Reaktion einer Säure mit H2O enthalten mehr Oxonium- als Hydroxidionen(Beispiel: Salzsäure) Säure - saure Lösung + - n (H3O ) > n (OH ) neutrale Lösung Base – basische / alkalische Lösung Neutrale Lösungen enthalten gleich viel Teilchen beider Ionensorten: + - n (H3O ) = n (OH ) Base: Protonenakzeptor Alkalische Lösungen entstehen aus der Reaktion einer Base mit H2O enthalten mehr Hydroxid- als Oxoniumionen:(Beispiel: NH3) + - n (H3O ) < n (OH ) Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 27 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie Säure Chlorwasserstoff Lösung: Salzsäure Magensäure Wichtige Säuren Salpetersäure 27 9 NTG 10 SG Säure-Anion -- HCl HClaq Chlorid Cl HNO3 Nitrat NO3 - zur Düngerherstellung, Sprengstoffherstellung Schwefelsäure H2SO4 2- Sulfat SO4 H2CO3 Carbonat CO3 H3PO4 Phosphat PO4 in Autobatterien; im sauren Regen Kohlensäure 2- in Erfrischungsgetränken Phosphorsäure 3- in geringen Mengen in Cola enthalten Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 28 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 28 Ist die wässrige Lösung von Natronlauge Natriumhydroxid NaOH in Rohrreiniger, Laugengebäck Wichtige Laugen Kalilauge Kaliumhydroxid KOH zum Abbeizen Kalkwasser Calciumhydroxid Ca(OH)2 CO2-Nachweis, Kalkmörtel Ammoniakwasser Ammoniak (NH3) Pferdemist, Haarfarbe, Riechsalz Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 29 71 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Einer Protolyse ist eine chemische Reaktion, bei der Protonen übertragen werden. H3O + OH 2 H2O + Neutralisation - Bei der Reaktion äquivalenter Mengen einer starken Säure mit einer starken Base bildet sich eine neutrale Lösung (pH=7). Säure + Base z.B.: HCl + NaOH Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 29 9 NTG 10 SG Bei einer Neutralisation findet ein Protonenübergang von Oxonium-Ionen auf Hydroxid-Ionen unter Wasserbildung statt: Protolyse Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie 9 NTG 10 SG 30 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Salz + Wasser NaCl + H2O Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 30 9 NTG 10 SG Quantitatives Verfahren zur Bestimmung einer unbekannten Konzentration eines gelösten Stoffes (z.B. Säure) durch schrittweise Zugabe einer Lösung bekannter Konzentration (Maßlösung, z.B. Lauge) bis zum Äquivalenzpunkt ÄP (zu erkennen an der Änderung der Indikatorfarbe). Säure-Base-Titration Bürette Am ÄP gilt für die Titration von Säuren und Basen: + - n(H3O ) = n(OH ) zu bestimmende Säurekonzentration Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 31 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 31 9 NTG 10 SG Der pH-Wert ist ein Maß für die Oxoniumionen-Konzentration einer wässrigen Lösung. + pH = - lg {c(H3O )} Daher ist der pH-Wert auch ein Maß für den sauren, neutralen oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. pH - Wert es gilt: saure Lösung: pH < 7 neutrale Lösung: pH = 7 basische Lösung: pH > 7 pH-Skala; Färbung mit Universalindikatorlösung: Salzsäure, Cola destilliertes Wasser Natronlauge c 1 moll c 1 mol l Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG Oxidation und Reduktion 32 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie Oxidation: Abgabe von Elektronen (Oxidationszahl steigt) Reduktion: Aufnahme von Elektronen (Oxidationszahl sinkt) 9 NTG 10 SG Oxidationsmittel: nimmt Elektronen auf und wird dabei selbst reduziert Reduktionsmittel: gibt Elektronen ab und wird dabei selbst oxidiert Redoxreaktion: chemische Reaktion, bei der Elektronen übertragen werden. 32 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 33 71 Elektrolyse Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Elektrolyse: Redox-Reaktion wird durch Zufuhr von elektrischer Energie erzwungen Elektrolyse Galvanisches Element Ei > 0 ZnI2 Zn + I2 Energie 9 NTG 10 SG 34 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Ei < 0 Zn + I2 ZnI2 erzwungen Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften 33 Galvanisches Element: Redox-Reaktion setzt elektrische Energie frei. Batterie (galvanisches Element) Stoff-Teilchen Gleichgewicht 9 NTG 10 SG freiwillig Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 9 NTG 10 SG 34 Fast alle chemischen Reaktionen können als DonatorAkzeptor-Reaktionen beschrieben werden. Donator-Akzeptor-Prinzip Protolyse-Reaktion: Protonen werden übertragen Redox-Reaktion: Protolyse-Reaktion Redox-Reaktion Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie Donator Akzeptor Säure Base Reduktionsmittel Oxidationsmittel ProtolyseReaktion Redox - Reaktion Stoff-Teilchen Gleichgewicht Elektronen werden übertragen 10 NTG 10 SG 35 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 35 Homologe Reihe: Reihe von chemisch verwandten Verbindungen, bei denen jedes Molekül eine CH2 - Gruppe (Methylengruppe) mehr aufweist als das vorhergehende Molekül. Beispiel Alkane: Methan Hexan Ethan Heptan Propan Octan Butan Nonan Pentan Decan Homologe Reihe Allgemeine Summenformeln: Homologe Reihe der Alkane: CnH2n+2 Homologe Reihe der Alkene: CnH2n Homologe Reihe der Alkine: CnH2n-2 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 36 71 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie 10 NTG 10 SG Die funktionellen Gruppen bestimmen das Reaktionsverhalten der organischen Verbindungen. Alkene C Funktionelle Gruppen Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften C Alkohole O H Carbonylverbindungen (Aldehyde und Ketone) O C Doppelbindung Hydroxygruppe Carbonylgruppe funktionelle Gruppen Alkine C Carbonsäuren C OH Carboxygruppe Amine H O O C Dreifachbindung Ester N C O Esterbindung H Aminogruppe 36 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 37 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 37 Isomerie gleiche Summenformel, aber verschiedene Verbindungen Isomerie Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie Gerüstisomerie 10 NTG 10 SG 38 Stereoisomerie unterschiedliche Verknüpfung der Atome Unterschiedliche Anordnung der Atome im Raum z.B.: z.B.: E/Z - Isomerie an Doppelbindungen Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 38 Das Prinzip der Donator-Akzeptor-Reaktionen kann auch auf Elektronenpaare angewendet werden. Elektrophile Teilchen haben ein Elektronendefizit, sind also positiv geladen oder polarisiert. Nucleophile Teilchen haben einen Elektronenüberschuss, sind also negativ geladen oder polarisiert. Sie haben immer mindestens ein freies Elektronenpaar Elektrophil - Nukleophil (Donator-Akzeptor-Prinzip) Organische Reaktionsmechanismen werden oft nach dem angreifenden Teilchen benannt, z.B. elektrophile Addition. Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 39 71 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG Organische Verbindungen mit Einfachbindungen (Alkane, Alkohole, Halogenalkane) haben die Tendenz zu Substitutionsreaktionen: 39 9 Zum Beispiel: Radikalische Substitution bei den Alkanen Organische Reaktionstypen I H C C H + Br Br Lichtenergie H C C Br + H Br Organische Verbindungen mit Mehrfachbindungen (Alkene, Carbonyle) gehen tendenziell Additionsreaktionen ein: Zum Beispiel: elektrophile Addition bei den Alkenen C C + Br Br C C Br Br Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 40 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 40 Kondensationsreaktion: zwei Moleküle verbinden sich miteinander unter Abspaltung eines kleinen Moleküls (z.B. H2O) Organische Reaktionstypen II Hydrolyse: Spaltung einer Verbindung durch Reaktion mit Wasser O R1 C O Kondensation O H + H O R2 R1 C O R2 + H2O Hydrolyse Carbonsäure + Alkohol Ester + Wasser Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 41 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 41 42 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 42 Redoxverhalten der organischen Sauerstoffverbindungen Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG Fehlingsche Probe: Eine alkalische wässrige Lösung von Kupfer-(II)-sulfat wird bei vorsichtigem Erhitzen durch Aldehyde zu rotem Kupfer(I)-oxid (Cu2O) reduziert (ziegelroter Niederschlag). Ketone reagieren nicht. Nachweisreaktionen für Aldehyde Silberspiegelprobe Hier werden Silber(I)-Ionen einer ammoniakalischen Silbernitratlösung (Tollens Reagens) bei vorsichtigem Erhitzen durch Aldehyde zu metallischem Silber (Silberspiegel) reduziert. Ketone reagieren nicht. Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 43 67 1 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 43 9 Monosaccharide sind entweder Polyhydroxyaldehyde oder Polyhydroxyketone. Glucose (Traubenzucker) Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften 10 NTG 10 SG Zum Beispiel: Biomoleküle Kohlenhydrate I Stoff-Teilchen Gleichgewicht Energie 10 NTG 10 SG 44 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Fructose (Fruchtzucker) Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 44 Disaccharide und Polysaccharide Monosaccharide werden (unter Wasserabspaltung) durch glycosidische Bindungen zu Disacchariden oder Polysacchariden verknüpft. Biomoleküle Kohlenhydrate II Disaccharide (z.B. Maltose, Saccharose): CH2OH CH2OH O H H OH H H OH O H H H HO O HO OH H CH2OH Saccharose Polysaccharide (z.B. Stärke, Cellulose): CH2OH H H OH H H O H OH O H H OH H CH2OH OH H H O CH2OH H H OH H O H H O OH O H H OH H OH H H O CH2OH Cellulose Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 45 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 45 Aminosäuren (2-Aminocarbonsäuren; -Aminocarbonsäuren) Biomoleküle Aminosäuren O C H2N Aminogruppe Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 46 Stoff-Teilchen Gleichgewicht C OH Carboxygruppe H R Rest Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 46 Proteine: Aminosäuren werden durch Kondensationsreaktionen zu Ketten verknüpft. Dabei entstehen Peptidbindungen. Biomoleküle Proteine Peptidgruppe Primärstruktur: Reihenfolge der AS-Bausteine (AS-Sequenz), Sekundärstruktur: Räumliche Struktur, die durch Wasserstoffbrücken zwischen Peptidgruppen bewirkt wird; meist -Helix oder -Faltblatt. Tertiärstruktur: Räumliche Anordnung der Helix- bzw. Faltblattstruktur Quartärstruktur: Räumliche Anordnung mehrerer Polypeptid-Ketten im Gesamtprotein. Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 47 71 Stoff-Teilchen Gleichgewicht Donator-Akzeptor Struktur-Eigenschaften Energie 10 NTG 10 SG 47 Fette sind Ester aus Glycerin (Propantriol) und Fettsäuren. Biomoleküle Fette H H C O H OH + C17H33 - COOH H C O C O C17H33 Ölsäure H C OH + C H - COOH 3 7 Buttersäure H C O C O C3H7 H C OH + C17H35 - COOH H C O C C17H35 H Stearinsäure Glycerin Fettsäuren + 3 H2O H Fett Wasser