Infoblatt vom 15.03.2017

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rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte!
Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und
haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu
unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen.
Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde
zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio
kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten.
Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an:
[email protected]
oder schicken Sie uns alles per Post an:
Redaktion rbb PRAXIS
Masurenallee 8-14, 14057 Berlin
rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin
am 15.03.2017, 20.15 - 21.00 Uhr
Themen:
 Iliosakralgelenk
 Gesunde Waden – starker Auftritt
 Sarkoidose
 Unruhige Beine
Neue Hilfen für Schmerzen am Iliosakralgelenk
Etwa jeder dritte Deutsche leidet an Rückenschmerzen. Schmerzen im unteren Bereich
des Rückens sind dabei besonders häufig. In vielen Fällen gehen die Schmerzen dann
vom Iliosakralgelenk (ISG) aus - auch Kreuzdarmbeingelenk genannt. Doch was kann
man gegen die Schmerzen machen? Zum Tag der Rückengesundheit stellt die rbb Praxis
Therapien vor.
Schmerzt es im unteren Rücken, wird schnell der Bandscheibe die Schuld zugeschoben.
Leicht übersehen wird ein anderer Knackpunkt im unteren Rücken: das Iliosakralgelenk.
Das Iliosakralgelenk oder auch Kreuzdarmbeingelenk ist das Gelenk zwischen dem
Kreuzbein (Os sacrum) und dem Darmbein (Os ilium) und verbindet das knöcherne
Becken mit der Wirbelsäule. Dieses beidseits der Wirbelsäule gelegene Gelenk ist nur
wenig beweglich und mit einer straffen Gelenkkapsel ausgestattet. Bänder halten diese
Verbindung zusammen. Aber in dieser minimalen Beweglichkeit liegt viel
Verantwortung: Beim Gehen werden die Stöße auf das Becken „umgeleitet“ – das
entlastet die Wirbelsäule.
Da so wenig Bewegung in dieser Verbindung liegt, wird immer wieder diskutiert, ob es
sich überhaupt um ein Gelenk im eigentlichen Sinn handelt. Klar ist: Blockierungen des
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Iliosakralgelenks verursachen Schmerzen und können zu Beckenfehlstellungen führen
und umgekehrt.
Typische Beschwerden sind ein tiefsitzender Rückenschmerz, der aber auch ins Gesäß
oder den hinteren Oberschenkel ausstrahlen kann. Auch nach vorne in die
Leistengegend kann der Schmerz fortgeleitet werden. Das macht oftmals die
Abgrenzung von Bandscheibenvorfällen bzw. Leistenbrüchen schwierig.
Gezielte Krankengymnastik kann helfen, sowie das Umlernen ungünstiger
Bewegungsmuster, die z.B. durch Fehl- oder Schonhaltungen entstanden sind. Ergänzt
werden kann die Physiotherapie durch Akupunktur und auch die Gabe von
Schmerzmitteln. Starke Schmerzen am ISG werden jedoch meist nicht durch eine reine
Blockade, sondern durch eine (zusätzliche) Arthrose hervorgerufen. Dann reicht
Krankengymnastik meist nicht mehr aus.
So genannte Kinesiotapes sollen helfen, sind jedoch umstritten: Bunte Bänder werden
auf schmerzende Bereiche aufgeklebt. Sie sollen durch eine Art Bindegewebsmassage
zur Schmerzlinderung führen. Die gesetzlichen Kassen zahlen diese Methode nicht.
Eine neuere Methode der gezielten Schmerztherapie ist die so genannte
Thermodenervation. Dabei werden Nerven im Bereich des Gelenks durch Hitze
ausgeschaltet. Die Arthrose selbst wird nicht behoben, doch die Schmerzempfindungen
werden durch Nerven nicht mehr fortgeleitet. Diese Methode ist für die Anwendung an
der Wirbelsäule bereits etabliert, wie bei dem so genannten Facettengelenksyndrom.
Inzwischen kann man auch die arthrotischen Schmerzen am Iliosakralgelenk damit
behandeln, da nun auch niedrigere Temperaturen verwendet werden können. Spezielle
Elektroden werden dazu erhitzt und unter Röntgenkontrolle in den entsprechenden
Bereich eingestochen. Dann werden die Nerven verödet. Die Kosten für die Behandlung
werden von den Krankenkassen übernommen.
Im Studio:
Dr. Josef Ramsbacher
Interdisziplinäre Gemeinschaftspraxis
Schlüterstraße 38
10629 Berlin
Tel.: 030 - 887 16 61-0
[email protected]
Im Beitrag:
Dr. Jürgen Wismach
Facharzt für Orthopädie
Müllerstraße 32 a
13353 Berlin
Tel.: 030 - 455 50 75
Gesunde Waden – starker Auftritt
Wadenkrämpfe sind lästig und schmerzhaft. Da sie häufig nachts einsetzen können sie
vielen Betroffenen zudem die Nachtruhe rauben. Bis zu zwei Drittel der Bevölkerung
sollen davon betroffen sein.
Der Mechanismus, der hinter den Wadenkrämpfen steht, ist bislang nicht abschließend
geklärt. Offenbar sind die Krämpfe jedoch eher einer Muskelermüdung und
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Nervenfunktionsstörungen zuzuschreiben, als durch Elektrolytstörungen oder
Flüssigkeitsmangel verursacht. Zudem können auch bestimmte Medikamente und
Krankheiten Wadenkrämpfe auslösen. Dazu gehören Erkrankungen des Gefäßsystems,
neurologische Erkrankungen, eine Leberzirrhose und ein Kaliummangel im Blut.
Dagegen gehen Studien zufolge weder Blutarmut noch Veränderungen im
Blutzuckerspiegel, eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder Nierenerkrankungen vermehrt
mit Wadenkrämpfen einher.
Ermüdete Muskeln sind besonders bei sportlich aktiven Menschen und Schwangeren der
Auslöser: Sportler erleiden also Wadenkrämpfe, wenn sie mehr trainieren als
gewöhnlich. Und Schwangere könnten vermehrt betroffen sein, weil ihre Muskulatur
durch das zunehmende Gewicht ungewöhnlich stark belastet ist. Aber umgekehrt
können auch untrainierte Wadenmuskeln zu den unangenehmen Beschwerden führen.
Denn im Alter nimmt die Muskelmasse ab, auch an den Waden. Somit müssen die
verbliebenen Muskeln mehr leisten und auch diese relative Überlastung kann
schmerzhaft enden. Nicht zuletzt können sich auch Rückenprobleme in die Waden
„fortsetzen“. So nimmt man an, dass sich eine gestörte Weiterleitung von
Nervenimpulsen im Bereich des Rückenmarks in Wadenschmerzen äußern kann.
DIE wirksame Therapie gegen Wadenschmerzen gibt es leider nicht. Als der Klassiker gilt
Magnesium, doch die Wirksamkeit ist umstritten. Das gilt auch für die Einnahme von
Kalium. Lediglich bei nachgewiesenem Mangel können entsprechende Präparate sinnvoll
sein. Medikamente wie Kalzium-Kanal-Blocker, Muskelrelaxantien oder Vitamin B12
konnten in Studien nicht überzeugen. Einen Versuch wert ist es, vor dem Schlafen gehen
regelmäßig ein Gals Tonic-Wasser zu trinken. Chinin ist ein krampflösender Stoff und im
Tonic enthalten. Chinin-Tabletten werden dagegen nicht empfohlen.
Gezielte Kräftigungsübungen für die Waden sollen jedoch durchaus einen positiven
Effekt haben. Vorbeugend kann passives Stretching oder eine Tiefenmassage helfen. Als
Notfallmaßnahme, wenn also die schmerzhaften Muskelzuckungen auftreten, hilft es, die
Wadenmuskulatur zu strecken und die Fußsohle zu dehnen, indem man die Zehen
Richtung Knie zieht.
Besenreiser
Besenreiser sind kleine erweiterte Venen direkt unter der Hautoberfläche. Sind sie sehr
fein und oberflächlich, schimmern sie eher rot, dickere tiefer gelegene eher bläulich
durch die Haut. Betroffen sind auch schon junge Menschen, aber die Häufigkeit der
Besenreiser nimmt mit dem Alter zu. Zwei Drittel aller Frauen und ein Drittel der Männer
sind von den unschönen „Gefäßbäumchen“ betroffen. Sie treten vor allem in der
unteren Körperhälfte aus, mitunter auch im Gesicht. Die Ursachen für Besenreiser sind
nicht sicher bekannt, eine Bindegewebsschwäche soll die Entstehung begünstigen.
Meist sind Besenreiser nur ein kosmetisches Problem und haben keinen Krankheitswert.
Manche Experten sehen einen Zusammenhang mit Krampfadern, andere bezweifeln
diesen. Trotzdem sollte vor der kosmetischen Behandlung der oberflächlichen
Besenreiser immer abgeklärt werden, ob ein Venenleiden vorliegt.
Gegen Besenreiser ist die Methode der ersten Wahl die Sklerosierung oder Verödung.
Dabei wird das Verödungsmittel direkt in die Besenreiser eingespritzt. Sofort wird damit
das Blut in der kleinen Vene verdrängt, eine dauerhafte Wirkung entsteht jedoch erst
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einige Zeit später. Denn das Verödungsmittel ist eine Substanz, die eine Entzündung an
der Venenwand hervorruft. Heilt diese Entzündung ab, verkleben als Nebeneffekt nach
einigen Wochen die Gefäßwände. Zunächst können die behandelten Stellen jedoch mit
Blutergüssen und dunklen Flecken schlimmer aussehen als vorher. Deshalb lassen viele
eine Verödung im Herbst durchführen, wenn man wieder lange Hosen oder
Strumpfhosen trägt. Medizinisch spricht jedoch nichts dagegen, sich im Sommer die
Beine verschönern zu lassen. Allerdings gehört ein Sonnenschutz zur Nachbehandlung
dazu, um die Haut der Beine nicht zusätzlich zu belasten.
Meist sind zwei bis drei Termine notwendig. Beim Folgetermin wird überprüft, ob man
alle Äderchen der bereits behandelten Areale erwischt hat und bei Bedarf nachgespritzt.
Die Ergebnisse sind umso besser, je rascher "hinterhergespritzt" wird. Vorübergehend
kann es bei der Behandlung zu leichten Schmerzen und einem brennenden Gefühl
kommen. Nach der Therapie wird entweder ein Druckverband mit elastischen Binden
angelegt oder man erhält Kompressionsstrümpfe. Aber auch hier gehen die Meinungen
auseinander, ob diese Maßnahmen wirklich einen Effekt auf die Nachhaltigkeit der
Behandlung haben.
Kosten vor der Therapie besprechen
Die Kosten für eine Sklerosierung können von Praxis zu Praxis erheblich schwanken.
Manche Praxen berechnen den Zeitaufwand nach Minuten, andere je nach Größe der zu
behandelnden Fläche. Manche Ärzte behandeln pro Sitzung nur einen Teilbereich,
andere versorgen in einer Sitzung das ganze Bein oder gar beide Beine. Erkundigen Sie
sich im Vorgespräch genau nach dem jeweiligen Vorgehen, dann bleiben unschöne
Überraschungen beim Abrechnen erspart. Mehrere Hundert Euro muss man jedoch für
schöne Beine sicherlich einplanen.
Wenige Alternativen
Eine gute Alternative zur Sklerosierung gibt es genau genommen nicht. Laser eignet
sich nur für sehr feine Äderchen und überschaubar große Areale. Viele Experten sehen
dieses Verfahren kritisch, da die therapeutische Breite gering sei: Ist die Dosis zu niedrig
kehren die Äderchen an der gleichen Stelle rasch zurück. Ist die Dosis zu hoch, können
helle Streifen auf der Haut entstehen, da der Laser dann die Hautpigmente zerstört.
Zudem ist eine Laserbehandlung wesentlich schmerzhafter als die Sklerosierung. Bei
letzterer sind lediglich feine Nadelstiche zu ertragen. Eine Behandlung mit Radiowellen
wird ebenfalls angeboten. Dabei werden die Äderchen durch Hitzeanwendung
„verkocht“. Das ist schonend und wenig schmerzhaft, jedoch teuer und aufwändig.
Die Kosten für eine Lasertherapier sind ähnlich wie bei der Sklerosierung von der Art
und Weise der Abrechnung, sowie der Größe des Areals abhängig. Auch hier sollte man
sich vor der Behandlung genau erkundigen.
Cremes gegen Besenreiser werden ebenfalls angeboten. Ob man damit eine Wirkung
erzielen kann, ist jedoch fraglich.
Expertin im Studio
Dr. Christine Brukner
Venenzentrum Steglitz
Düppelstraße 40
12163 Berlin
Tel.: 030 – 921 04 80-0
E-Mail: [email protected]
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Im Beitrag:
Dr. med. Detlef Kaleth
Bismarckstr. 95/96
10625 Berlin Charlottenburg
Terminvereinbarung
Tel.: 030 – 801 051 50
www.kaleth-und-kollegen.de/
Silvia–Reetta Deppermann
Physiotherapeutin
Praxis für Physiotherapie Deppermann
Spanische Allee 16
14129 Berlin-Zehlendorf
Tel.: 030 - 29 03 35 99
E-Mail: [email protected]
Deutsche Gefäßliga e.V.
Mühlenstraße 21-25
50321 Brühl
E-Mail: [email protected]
www.deutsche-gefaessliga.de
Sarkoidose
Bei Sarkoidose ist meist die Lunge betroffenen, oft aber auch andere Organe wie die
Leber. Was hilft, um die Krankheit aufzuhalten? Was können Erkrankte tun? Die rbb
Praxis berichtet über neue medizinische Erkenntnisse.
Die Sarkoidose wird auch als „Krankheit mit 1000 Gesichtern“ bezeichnet. Denn dabei
häufig auftretende Symptome wie Reizhusten, Atemnot oder Fieber sind wenig
eindeutig und können auf viele unterschiedliche Erkrankungen hinweisen.
Pro Jahr erkranken 20 bis 40 von 100 000 Einwohnern, am häufigsten im Alter
zwischen 20-40 Jahren, Frauen etwas häufiger als Männer. Raucher erkranken seltener
an Sarkoidose als Nichtraucher, dieser Zusammenhang ist noch ungeklärt.
Nach den Erstbeschreibern heißt sie auch „Morbus Besnier-Boeck-Schaumann“ oder
kurz „Morbus Boeck“. Die Sarkoidose ist eine Systemerkrankung, betrifft also den
gesamten Körper. Aus unklarer Ursache bilden sich in den unterschiedlichsten Organen,
in der Haut oder auch den Knochen winzige Knötchen. In den meisten Fällen ist jedoch
die Lunge betroffen, sowie die Lymphknoten im Bereich des Brustkorbs.
Diese Knötchen, so genannte Granulome enthalten Abwehrzellen des Körpers.
Untersucht man sie unter dem Mikroskop, findet man in den Knötchen ein typisches
Zellbild. Doch nicht immer geschieht dieser Diagnose-Schritt frühzeitig, die Sarkoidose
wird oft jahrelang nicht erkannt.
Zunehmend schränken die Granulome die normale Funktion der befallenen Strukturen
ein. In der Folge baut sich das Gewebe um, es entstehen mehr und mehr funktionslose,
narbige Bereiche. In ausgeprägten Fällen kann dann eine Lungentransplantation
notwendig werden
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Vermutlich entstehen die Knötchen durch eine überschießende Reaktion des
Abwehrsystems. Als mögliche Auslöser werden infektiöse Erreger, wie Bakterien, Viren
oder Pilze diskutiert, aber auch Umwelteinflüsse.
Denn als 2001 die Terroranschläge auf New York verübt werden, atmeten die
Feuerwehrleute vor Ort große Mengen Staub ein. Später erkrankten auffällig viele von
ihnen an Sarkoidose. Deshalb folgerten Forscher, dass auch Staub oder chemische
Verschmutzungen der Luft die Krankheit auslösen könnten.
Die akute Verlaufsform (etwa 10 Prozent der Fälle) betrifft meist junge Frauen und
äußert sich typischerweise in einer „Trias“: Mit Granulomen im Bereich der Lunge, einem
knotigen Hautausschlag und einer Entzündung im Sprunggelenk. In 90 Prozent der Fälle
ist die Erkrankung jedoch chronisch. Am Anfang zeigen sich meist unspezifische
Beschwerden, wie Müdigkeit, später kommen Husten oder Atemnot dazu. Nicht selten
wird die Sarkoidose nur zufällig durch ein Röntgenbild der Lunge entdeckt.
Nicht bei allen Betroffenen ist eine Therapie notwendig. Diskutiert wird auch, ob die
Gabe von Kortison überhaupt sinnvoll ist. In jedem Fall muss die Behandlung gut
überwacht werden, denn Patienten, die innerhalb von 3 Monaten nicht darauf
ansprechen, tun das meist auch im weiteren Verlauf nicht mehr. Deshalb verzichtet man
bei Betroffenen in frühen Stadien meist ganz darauf. Bei zunehmenden Beschwerden ist
jedoch Kortison weiterhin das Mittel der Wahl. Bei unzureichender Wirkung oder
Unverträglichkeiten kombiniert man Kortison mit Immunsuppressiva, d.h. mit
Präparaten, die das Abwehrsystem des Körpers dämpfen.
Echte Heilmittel gibt es jedoch nicht. Das ist für die Betroffene schwer zu akzeptieren
und auch für die Ärzte oft eine Belastung.
Experte im Beitrag und im Studio:
Dr. Michael Prediger
3. Medizinische Klinik, Pneumologie
Carl-Thiem-Klinikum
Thiemstraße 111
03048 Cottbus
Tel. 0355 - 46 13 22
[email protected]
https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/sarkoidose/was-ist-sarkoidose/
Deutsche Sarkoidose-Vereinigung
- Bundesverband Uerdinger Str. 43
40668 Meerbusch
Tel.: 0 21 50 - 70 59 60
Fax: 0 21 50 - 70 59 699
E-Mail: [email protected]
www.Sarkoidose.de
www.Kindersarkoidose.de
Sarkoidose-Netzwerk e. V.
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Rudolf-Hahn-Straße 148
53227 Bonn
Tel./Fax: 0228 – 471 108
E-Mail: [email protected]
www.sarkoidose-netzwerk.de
Hummelkind
Hummeln sind niedlich und für Kinder nicht negativ besetzt, sagen die Mitstreiter vom
„Hummelkind“-Projekt. Medizinstudenten gehen mit Plüschhummeln und weiteren
kleinen Geschenken im Gepäck in der Kinderklinik auf „Hummel-Visite“ Eine anstehende
Operation oder allein schon ein Krankenhausaufenthalt macht vielen Kindern Angst. Die
Eltern können auch nicht alle Fragen ihrer Kleinen beantworten, die Ärzte oder
Pflegekräfte haben nicht immer die nötige Zeit. Das Projekt „Hummelkind-Visite“ füllt
genau diese Lücke: Medizinstudenten besuchen die jungen Patienten am Krankenbett,
können viele Fragen beantworten und erklären auch medizinische Begriffe. Umgekehrt
üben sich die Studenten im praxisnahen Patientenkontakt. Auch die neue Buchreihe
"Hummelkind" möchte Kindern helfen, ihre Krankheit zu verstehen. Dabei werden
spannende Fragen beantwortet und auf die individuellen Ängste und Bedürfnisse der
Kinder eingegangen. Nach Büchern zu den Themen Krebs, Operationen und Skoliose
sollen jetzt Ausgaben zu Organen allgemein, Diabetes und Mukoviszidose folgen.
http://hummelkind.de
http://hummelkind.info/de/hummelkind-kiosk/
http://hummelkind.info/de/hummelkind-visite/
Restless Legs-Syndrom
Schlafstörungen können viele Ursachen haben. Eine davon ist das so genannte Restless
legs-Syndrom (RLS) oder das Syndrom „der unruhigen Beine“. Insgesamt fünf bis zehn
Prozent der Deutschen leiden an der Erkrankung, Frauen häufiger als Männer. Meist tritt
das RLS im mittleren Lebensalter auf, mitunter auch schon in jungen Jahren. Typisch für
das RLS ist ein unangenehmer Bewegungsdrang der Beine, der Arme oder seltener auch
der Brustwand. Oft wird die Unruhe begleitet von Missempfindungen wie Kribbeln,
Ziehen und Stechen. Die Beschwerden treten dann auf, wenn der Körper zur Ruhe
kommt. In der Regel ist dies am Abend und in der Nacht. Von den RLS-Patienten werden
diese Beschwerden und Missempfindungen meist recht unterschiedlich beschrieben. Sie
können einseitig, beidseitig oder auch abwechselnd auf der einen oder anderen Seite
auftreten.
Seltener ist das RLS auch Folgeerscheinung einer anderen Erkrankung, als so genanntes
sekundäres RLS. Beispielsweise kämpft etwa jeder zweite Dialyse-Patient damit. Auch
bei Schwangerschaften und rheumatischer Arthritis, Eisenmangel und durch bestimmte
Medikamente kann ein RLS auftreten.
Im Gehirn der Betroffenen scheint Dopamin, ein Neurotransmitter, nicht ausreichend
produziert zu werden oder das Gehirn kann den Botenstoff nicht richtig verwerten.
Dadurch werden Bewegungsimpulse nicht korrekt an die Muskeln weitergeleitet. Viele
Betroffene kennen weitere Erkrankte in der Familie, so dass man von einer genetischen
Veranlagung ausgehen kann.
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Bei fast 80 Prozent der RLS-Patienten tritt zusätzlich eine weitere neurologische
Störung auf: Unwillkürliche Beinbewegungen, nicht nur in Ruhe oder vor dem
Einschlafen, sondern auch während des Schlafes. Werden diese festgestellt, ist die
Diagnose sicher. Jedoch ist nicht immer eine Untersuchung im Schlaflabor notwendig.
Dies sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Der erste Ansprechpartner
bei einem Verdacht auf ein Restless-Legs-Syndrom ist der Hausarzt. Er kann dann die
Betroffenen zu einem Neurologen, der sich gut mit der Erkrankung auskennt, weiter
überweisen.
Heilen lässt sich das RLS bislang nicht, dafür aber dessen Symptome lindern: Bei
leichten Beschwerden helfen Kaltwasserbäder oder Bürsten und Reiben der betroffenen
Körperteile. Auch sportliche Bewegung wirkt bei manchen Betroffenen lindernd. Im
weiteren Verlauf der Erkrankung reicht das jedoch oft nicht mehr aus und es muss mit
Medikamenten behandelt werden. Dopamin-Präparate sind dabei die Mittel der Wahl.
Möglich sind L-Dopa-Präparate oder Dopaminagonisten, die es auch als Pflaster gibt. Die
Medikamente verstärken den Nervenbotenstoff, bzw. ersetzen ihn.
Wichtig: bevor Medikamente eingesetzt werden, ist zu klären, ob nicht z.B. eine
Diabetes-Erkrankung, eine Funktionsstörung der Schilddrüse oder Probleme mit den
Beinvenen Ursache für das Kribbeln sein könnten.
Eine genaue Diagnose ist wichtig, denn die Medikamente können starke Nebenwirkungen
haben, zum Teil auch schwerwiegende, wie Impulskontrollstörungen, wie z.B. Spielsucht
oder Kaufsucht. Deshalb sollte man so lange wie möglich auf nicht medikamentöse
Alternativen setzen.
Ganz neu aus den USA sind spezielle Fußbandagen, die das Kribbeln verringern sollen.
Diese sind momentan noch nicht in Deutschland erhältlich und sehr kostspielig.
Immerhin rund 350 Dollar sollen diese Hilfsmittel kosten. Ein Vorteil bei diesen
Bandagen ist, dass unerwünschte Nebenwirkungen nicht zu erwarten sind. Eine ärztliche
Empfehlung gibt es jedoch bislang dafür nicht.
Im Beitrag:
Dr. Carolin Schäfer
Fachärztin für Neurologie, Zusatzbezeichnung Schlafmedizin
Klinik für Schlaf- und Chronomedizin im St. Hedwig-Krankenhaus
Große Hamburger Straße 5-11
10115 Berlin (Mitte)
Schlafambulanz Anmeldung: Tel.: 030 - 23 11 - 29 02
Dr. Sebastian Pornschlägel
Oberarzt, Facharzt für Neurologie
Schlosspark-Klinik
Heubnerweg 2
14059 Berlin
Tel.: 030 - 3264-0
[email protected]
Infos sowie auch Kontakte zu Selbsthilfegruppen:
RLS e.V. – Deutsche Restless Legs Vereinigung
Schäufeleinstr. 35
80687 München
8
Tel.: 089 - 550 2888 – 0
E-Mail: [email protected]
www.restless-legs.org
Tel. Beratung durch ärztlichen Beirat mittwochs 16 – 18 Uhr
unter Tel.: 089 - 55 02 88 82
RBB
„rbb Praxis“
Masurenallee 8 –14
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www.rbb-praxis.de
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Stand der Information:
Kristina Henss
Christine Salminger
Raiko Thal
Susanne Faß
15.03.2017
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