technik stromversorgung LED-Trei Weiße LED an So lassen sich au Von Burkhard Kainka LED-Lampen sind in! Deshalb gibt es auch viele Schaltungen für LED-Treiber. Eine besonders einfache und praktische Lösung bietet der PR4401. ELEKTOR ist es nun in Zusammenarbeit mit PREMA Semiconductor GmbH und Würth Elektronik für die Bauteile sowie Eurocircuits und ECS-Electronics für die Leiterplatte und die Bestückung gelungen, mit diesem Heft eine kleine Treiberplatine als Gratis-Zugabe zu liefern. Damit können Sie den LED-Booster selbst testen und eine weiße LED sogar an einer alten 1,5-V-Batterie betreiben. Auch wenn man es dem Platinchen nicht direkt ansieht: Es handelt sich um einen mit 500 kHz getakteten Spannungswandler mit hohem Wirkungsgrad. Bild 1. Die LED-Treiberplatine im Einsatz. Alles, was Sie jetzt noch tun müssen: An der einen Seite der Platine eine einzelne Batteriezelle anschließen und an der anderen Seite eine weiße LED (Bild 1). Dafür reicht auch eine fast leere Batterie, und die LED kann auch rot oder grün sein. Sie können sogar zwei rote, grüne oder gelbe LEDs hintereinander schalten. Wichtig ist nur, dass auf beiden Seiten möglichst kurze Verbindungsleitungen verwendet werden. Immer auf die Polung achten … Auf der Platine sind die Batterieanschlüsse mit + und – gekennzeichnet. Auf der LED-Anschlussseite der Platine sieht man ein „C“ für die Kathode der LED. Die Anschlussdrähte einer LED sind unterschiedlich lang. Der kurze Anschluss ist die Kathode (K wie kurz …). Außerdem hat 22 der Kragen des Gehäuses an der Kathodenseite eine Abflachung. Das ist praktisch für den Fall, dass die Drähte schon abgeschnitten sind. Was passiert bei einer Verpolung des ICs? Am Eingang des PR4401 liegt eine inverse Diodenstrecke, wie man mit dem Ohmmeter leicht feststellen kann. Bei -1,5 V fließen 500 mA und das IC wird sehr heiß. Der Versuch wurde nach einigen Sekunden beendet, und das IC hat ihn überlebt. Bei längerer Falschpolung wird man weniger Glück haben. Auch die LED sollte man nicht verpolen. Falls es versehentlich doch passiert, gerät aber nicht die Schaltung in Gefahr, sondern „nur“ die LED selbst. Sie erhält dann nämlich Impulse hoher Spannung, die über der zulässigen Sperrspannung liegen. Bei ähnlichen Fehlern wurde beobachtet, dass einige weiße LEDs darauf besonders empfindlich reagieren. Es kommt dann zu einem Sperrschicht-Durchbruch, der den Wirkungsgrad der LED erheblich verschlechtert. In Sperrrichtung kann man dann einen Widerstand messen, der da nicht hingehört. Es gibt auch weiße LEDs, die eine höhere Sperrspannung klaglos verkraften. Die Hersteller sagen dazu aber nicht sehr viel, und es ist immer besser, sorgfältig auf die Polung zu achten. Zur Unterstützung der Batterie und zur Entkopplung kann man an die Betriebsspannungsanschlüsse der Platine noch einen zusätzlichen Keramik-Kondensator von 100 nF anschließen (Bild 2). Der Kondensator verbessert den Wirkungsgrad der LED-Lampe, wenn die Batterie bereits einen erhöhten Innenwiderstand hat oder wenn längere Leitungen verwendet werden. Mit einem Keramikkondensator von 100 nF wurde allerdings bei einer 50 cm langen Zu- elektor - 9/2007 iber PR4401 0,9…1,5 V uch alte Batterien aufbrauchen! leitung am IC-Eingang noch ein Wechselspannungsanteil von 0,5 Vss bei 500 kHz gemessen. Bei dieser Frequenz hat ein 100-nF-Kondensator einen kapazitiven Widerstand von 3 Ω. Besser ist bei sehr langen Zuleitungen ein noch größerer Kondensator, zum Beispiel ein Tantalelko mit mindestens 1 µF. Ach hier ist die Polung sehr wichtig, da Tantalelkos keine Verpolung vertragen. Etwas LED-Theorie Spannungswandler Eine weiße LED braucht eine Betriebsspannung von mindestens 3,6 V und einen definierten (begrenzten) Strom. Für den Betrieb an einer 1,5-V-Batterie oder an einer einzelnen 1,2-V-Akkuzelle benötigt man daher einen Spannungswandler mit integrierter Strombegrenzung. PREMA hat mit dem PR4401 ein passendes IC mit nur drei Anschlüssen entwickelt, das als einziges zusätzliches Bauteil eine kleine Spule von 10...22 µH benötigt (Bild 4). Mit seinem SOT23-Gehäuse lässt sich dieser kleine Spannungswandler ohne nennenswerten Platzbedarf einbauen, zum Beispiel auch in eine vorhandene Taschenlampe. Der Strom durch die LED wird durch die Wahl der Spule festgelegt. Das Datenblatt listet die möglichen Spulen und Ströme auf. Neben dem PR4401 gibt es auch noch den PR4402 mit größerem Ausgangsstrom. Mit 22 µH erhält man beim PR4401 einen Diodenstrom von ca. 12 mA, bei 10 µH sind es ca. 23 mA. Auf der Platine ist eine Induktivität von 18 µH, die eine gute 9/2007 - elektor Bild 2. Zusätzlicher Kondensator zur Entkopplung. 25 20 Forward Current [mA] Wozu braucht man eigentlich eine LED-Treiberschaltung? Natürlich reicht auch ein einfacher Vorwiderstand – aber nur, wenn die Betriebsspannung hoch genug ist. Das liegt an der typischen LED-Kennlinie (Bild 3). Eine moderne rote LED fängt bei 1,5 V gerade erst an zu leuchten. Bei den andern Farben liegt diese Schwellspannung noch wesentlich höher. Eine weiße LED benötigt für volle Helligkeit meist etwa 3,6 V, so dass man für ihren Betrieb mehr als 3,6 V benötigt. Eine LED-Lampe könnte man zum Beispiel mit drei Mignon-Zellen mit zusammen 4,5 V aufbauen. Verwendet man anstelle von Batterien Akkuzellen in Reihenschaltung, kommt noch ein anderes Problem hinzu. Bei einer Tiefentladung wird die schwächste Zelle verpolt und falsch herum geladen, was ihre Lebensdauer stark verringert. Praktischer, platz sparender und ökonomischer ist der Betrieb mit nur einer Zelle. Die Lösung ist unsere kleine Treiberplatine: PR4401 und Spule statt Vorwiderstand – und schon klappt es mit 0,9 bis 1,5 V! 15 10 5 0 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 3.5 Forward Voltage [V] 4.0 070100 - 12 Bild 3. Typische Kennlinien roter, grüner und weißer LEDs. L1 IC1 PR4401 BT1 FF D1 1V5 weiß 070100 - 11 Bild 4. Grundschaltung des Spannungswandlers. 23 technik stromversorgung Bild 5. Strom und Spannung an der LED. Relation zwischen Batterielebensdauer und Helligkeit ermöglicht. Bei einer Batteriespannung zwischen etwa 0,9 V und 1,5 V wird die LED-Helligkeit praktisch konstant gehalten. Der Eingangsstrom nimmt entsprechend bei sinkender Batteriespannung zu. Das Oszillogramm (Bild 5) zeigt die Spannung und den Strom an der LED. Man erkennt, wie mit hoher Frequenz Energie in die Spule geladen und bei höherer Spannung wieder an die LED abgegeben wird. Und was ist drin, im PR4401? Die Antwort steht in grober Form im Datenblatt. Die Einzelheiten werden zwar nicht offengelegt, im Prinzip handelt es sich aber um einen Schalttransistor mit einer Ansteuerschaltung (Bild 6). Um die Funktion zu analysieren, kann man statt der LED einen Widerstand von 47 Ω anschließen und das Ausgangssignal bei unterschiedlicher Eingangsspannung mit dem Oszilloskop betrachten. Der NPN-Transistor wird in der Ladephase der Spule eingeschaltet. Die Länge des Ladeimpulses bestimmt die in der Spule gespeicherte Energie. In der Sperrphase gibt die Spule die Energie an den Verbraucher ab. Der Komparator erkennt das Ende der Sperrphase daran, dass die Spannung Vout unter einen Triggerlevel von 2 V fällt. Dann beginnt eine neue Ref. Comp. VOUT Control Logic VCC Bild 6. Das vereinfachte Blockschaltbild des PR4401. Spulenfragen … GND 070100 - 14 L1 10k R1 8 7 BT1 2 6 9V 24 1mH IC1 OUT TR NE555 3 T1 R2 D1 1k BT2 weiß BC547C THR 1V5 CV C1 Bild 7. Experimenteller LED-Treiber mit dem 555. 4 R DIS 1 Ladephase. Man kann sehen, dass die Ladephase bei sinkender Batteriespannung so weit verlängert wird, dass im Mittel die gleiche Leistung an der LED ankommt. Wie hält man aber die LED-Helligkeit bei sinkender Eingangsspannung konstant, wo doch der LED-Strom offensichtlich nicht gemessen wird? Um zu verstehen, wie das IC im Prinzip funktioniert, haben wir eine Ersatzschaltung mit dem NE555 als Rechteckgenerator aufgebaut, der einen NPN-Transistor steuert (Bild 7). Die Funktion der Schaltung mit T1, L1 und der LED D1 ist praktisch gleich wie beim PR4401. Während aber der 555 als Ansteuerschaltung eine hohe Betriebsspannung benötigt, hat es PREMA geschafft, dass eine solche Schaltung auf einem Siliziumchip bei nur 0,9 V funktioniert. Der Ersatzschaltung fehlt auch ein Ausgleich für die fallende Batteriespannung, so dass die LED-Helligkeit mit der Eingangsspannung sinkt. Die Schaltfrequenz ist auf nur 50 kHz eingestellt, weil es bei 500 kHz zu problematisch wird. Bei 50 kHz und (angenommenem) Tastverhältnis von 50 % dauert die Ladephase 10 µs. Der Strom durch die Spule steigt linear an und erreicht den Endwert 15 mA: Is = U * t/L Is = 1,5 V * 10 µs/1 mH Is = 15 mA Geht man weiter davon aus, dass in der Sperrphase eine Spannung von 3 V an der LED liegt und die Spule damit an -1,5 V liegt, sollte der Strom in 10 µs linear von 15 mA auf Null absinken. Im Mittel sollte ein Strom von 7,5 mA aus der Batterie aufgenommen werden. Die LED erhält im Mittel 3,75 mA. So weit die Theorie. In der Praxis kann es ganz anders aussehen. Ist zum Beispiel der Eingangsstrom wesentlich höher als berechnet, kann es daran liegen, dass die Spule teilweise in die Sättigung geht. Dabei sinkt die Induktivität und der Strom steigt steiler an, wobei der Wirkungsgrad sinkt. Außerdem gibt es auch noch Schaltverluste. In der Ladephase bleibt eine Kollektor-Emitter-Restspannung stehen, die Wärme im Transistor erzeugt. Beim Übergang in die Sperrphase wird der Transistor nicht sofort gesperrt. Es fließt dann noch Kollektorstrom, während die Spannung bereits ansteigt. Wieder geht Energie verloren. Das ist der Grund, warum der NE555-Sperrwandler besser mit einer geringeren Frequenz betrieben wird. Der PR4401 arbeitet hingegen bei 500 kHz. Deshalb kann eine kleinere Spule bei höherem Wirkungsgrad eingesetzt werden. 5 1n 070100 - 15 Angeblich sind Spulen die am wenigsten geliebten Bauteile der Elektronik. Zuerst denkt man, ein wenig Draht aufwickeln kann ja kein Problem sein. Aber wenn man eine Luftspule baut, wird sie zu groß und hat zu viel Kupferwiderstand. Also nimmt man einen magnetisierbaren Kern. Damit braucht man schon mal weniger Windungen. Es kommt aber auch hier auf die richtige Dimensionierung an, also richtiges Material und richtige Größe, sonst werden die Verluste groß und die Spule heiß. So muss das Kernmaterial für die Frequenz geeignet sein. Ist der Kern zu klein dimensioniert, kann er in die Sättigung gehen. Die hier verwendete Festinduktivität stammt von Würth Elektronik. Sie ist trotz der geringen Baugröße eher etwas größer dimensioniert als unbedingt nötig. Das bedeutet geringen Kupferwiderstand, hohen Sättigungsstrom und insgesamt geringste Verluste. Nach ausgiebigen Messungen fiel die Wahl auf die SMD-Speicherdrossel WE-PD2 mit 18 µH. Das Datenblatt nennt einen typischen Kupfer- elektor - 9/2007 PREMA Semiconductor PREMA begann 1970 mit der Entwicklung und Produktion digitaler Präzisions-Messgeräte. Bereits seit 1977 fertigt PREMA integrierte Schaltungen in eigener Fertigung in Mainz. Eine 1996 eingerichtete neue Linie produziert auf 150-mm-Wafern mit einer Kapazität von bis zu 100 Waferstarts am Tag. Hier werden kundenspezifische ICs (ASICs, Application Specific Integrated Circuits) unter anderem für Industrieelektronik, Haushaltsgeräte, Barcode-Leser, Bewegungsmelder und Audioverstärker hergestellt. Seit Frühjahr 2006 bietet PREMA nun auch Schaltkreise an, die auf dem freien Markt erhältlich sind. Dazu zählen die LED-Treiber, die im ModuSU6-Prozess hergestellt werden, der bei Einlagenmetallisierung auf acht Ebenen basiert. Die ersten fünf Ebenen beinhalten die Implantation der N- und P-dotierten Schichten für die Transistoren, Dioden und Widerstände im Siliziumrohwafer, eine weitere Ebene stellt in einer Isolationsschicht die Kontakte zu den Metallbahnen her. Dann erfolgt die Metallisierung mittels Aufsputtern von Aluminium und anschließendem Ätzen der Metallbahnen. Für komplexe Projekte sind auch Zwei- oder Dreilagenmetallisierungen einsetzbar, die durch Isolationsschichten mit Kontaktlöchern getrennt werden. Die abschließende Passivierung (meist eine Silizium-Oxidschicht) schützt die Schaltung vor Oxidation und Verunreinigungen. Über die ausgesparten Anschlusspads kann der Chip dann entweder in ein Gehäuse (beim PR4401 ein SOT23-3-Gehäuse) oder direkt auf eine Platine gebondet werden. Je nach Größe der Schaltung erhält man 2000 bis 15.000 ICs pro Wafer, der für das Bonden in einzelne Chips zersägt wird. Jeder Chip wird sowohl auf dem Wafer als auch nach dem Verpacken als IC auf Einhaltung der Spezifikation geprüft. Zur Zeit wird bei PREMA die neue BiCMOS-Linie zur Fertigung auf 200-mmWafern qualifiziert. Link: www.prema.com Würth Elektronik Wer Würth Elektronik mit Schrauben in Verbindung bringt, liegt nicht ganz falsch: Am Anfang der weltweit mit über 60.000 Mitarbeitern operierenden Würth-Firmengruppen stand eine Schraubenhandlung des Unternehmensgründers Adolf Würth, und Befestigungs- und Montagematerial zählt immer noch zum Kerngeschäft. Die Würth Elektronik Unternehmensgruppe ist mit etwa 6.700 Beschäftigten in den Bereichen Leiterplattenfertigung, Powerboards, Backplanes, Solartechnik und nicht zuletzt EMV-Bauteile und Induktivitäten tätig. Bei der Solartechnik ist die weltweit erste Großserienproduktion von „siliziumfreien“ Solarmodulen mit mehrschichtigen CIS-Solarzellen (Kupfer-Indium-Diselenid) besonders zu erwähnen. Die Induktivität auf der LED-Treiberplatine wurde von der Würth Elektronik eiSos gefertigt, dem Spezialisten für passive und elektromechanische Bauelemente mit den Schwerpunkten induktive Bauteile und Steckverbinder sowie EMV und ESD-Schutz. Einen hohen Stellenwert hat bei Würth die „Entwicklerfreundlichkeit“ mit kostenlosen Mustern, Kleinmengen-Service, Design-In-Support, Design-Kits, kostenlosen Seminaren und den Applikationshandbüchern „Trilogie der Induktivitäten“ und „Abc der Transformatoren“, die in mehreren Sprachen erhältlich sind. Als einziger europäischer Hersteller von Speicherdrosseln ist Würth Elektronik in den Referenzdesigns der führenden Schaltregler-Hersteller vertreten, wie beispielsweise Linear Technology, National Semiconductor, Texas Instruments, ON Semiconductor, STMicroelectronics, Diodes, MPS, Maxim, Semtech und Sipex. Link: www.we-online.de 9/2007 - elektor 25 technik stromversorgung 150.000 LED-Treiber-Platinen 1 Die LED-Treiberplatine wurde als Zugabe für die ELEKTOR-Ausgaben in Deutschland, Frankreich, England, den Niederlanden und Spanien sowie für Lizenzausgaben geplant – macht zusammen eine Druckauflage von rund 150.000 Exemplaren. Wie kommt man aber als Zeitschrift (und Verlag) zu 150.000 bestückten und betriebsfertigen Platinen? Dazu braucht man natürlich nicht nur die Bauteile von PREMA und Würth, sondern auch einen Leiterplattenhersteller und einen Leiterplattenbestücker. Die Platinenherstellung übernahm in bewährter Qualität Eurocircuits (ELEKTORLesern auch durch den PCBShop bei www.elektor.de bekannt), und die Bestückung erfolgte durch ECS – Electronics & Component Service. Ausgangspunkt war dabei das im ELEKTOR-Labor entwickelte einseitige Platinenlayout (Bild 1) für die mit den beiden SMD-Bauteilen zu bestückende Platine. Bei Abmessungen von 10 mm mal 15,5 mm lässt sie sich aber nicht in 150.000 einzelnen Exemplaren produzieren und bestücken – doch davon gleich mehr. Beginnen wir bei Eurocircuits. Dort wurden die von ELEKTOR gelieferten Platinendaten im Gerberformat erst einmal gründlich geprüft: Konvertierbarkeit, Passgenauigkeit und Produzierbarkeit der Abstände und Dimensionen. Auf der unbestückten Seite wurde eine zusätzliche Lötmaske aufgebracht, um die Lesbarkeit (den Kontrast) des dort vorgesehenen Logos zu erhöhen. Um später eine rationelle Bestückung zu ermöglichen, wurden jeweils 100 Platinen (10 mal 10) zu einer größeren Platine (einem Panel) mit einem Rand zur Verstärkung zusammengefasst (Bild 2). Der Rand enthält auch Fiducials (Passermarken) für die automatische Bestückung. Das Panel wurde horizontal und vertikal in dem durch die einzelnen Platinchen vorgegebenen Raster mit V-Rillen (V-cut) versehen, um nach dem Bestücken das Trennen in die einzelnen Platinen zu vereinfachen. Als nächstes folgte die Leiterplattenfertigung in einem der Werke von Eurocircuits (Bild 3). Als Ergebnis erhielt der Bestücker (ECS) 1500 Exemplare der Panel-Platinen aus Bild 2 zur Bestückung. Die Kupferflächen waren mit einem bleifreien „Hot Air Leveling Finish Sn100“ versehen. Darauf brachte dann ECS im Siebdruck eine bleifreie Lötpaste auf (Siebdruckmaschine EKRA X1-SL, 125 µ dickes Edelstahl-Sieb). 200% 2 Danach erfolgte die automatische Bestückung der Platine mit der Pick&Place-Maschine Samsung SV20 (Bild 4), die pro Stunde 10.000 Bauteile bis SMD0603 platziert. Vor dem Bestücken erfasst der Automat mit Hilfe von Kameras die Fiducials zur exakten Positionierung der Platine. Die Maschine bei ECS lässt sich sehr flexibel auf das jeweilige Produkt einrichten und eignet sich daher auch für Kleinserien und Prototypen. Als Nächstes folgte das Löten mit einer Dampfphasenlötmaschine, die sich optimal für SMD-Platinen eignet. Durch das Eintauchen der Platinen in ein erhitztes Schutzgas wird Sauerstoff von den Lötstellen ferngehalten und die Löttemperatur sehr präzise gesteuert, was der Lebensdauer von Bauteilen und Platine zugute kommt. Nach dem Löten wurden die Lötstellen der Panele mit einer optischen Inspektionsmaschine (Mantis) geprüft. Als Letztes kamen die Panele noch unters Messer: Mit einer rotierenden Klinge erfolgte die Auftrennung der 1500 Panele in 150.000 einzelne LED-Treiberplatinen. Und wenn auch beim Versand alles gut gegangen ist, haben Sie eine davon mit diesem Heft erhalten. Links: www.eurocircuits.com – www.ecsgeel.com 3 26 4 elektor - 9/2007 widerstand von 0,225 Ω. Der Spulenstrom darf bis 1,1 A ansteigen, die Sättigungsgrenze liegt erst bei 1,29 A. Der Kern verwendet NiZn-Ferritmaterial, um möglichst verlustfrei auch bei hohen Taktfrequenzen zu arbeiten. Ein spezieller isolierter Lackdraht ermöglicht hohe Betriebstemperaturen. Die Ladephase des PR4401 dauert bei einer Batteriespannung von 1,5 V etwa 1 µs. Daraus lässt sich der Endstrom durch die Spule berechnen. Is = U * T / L Is = 1,5 V * 1 µs / 18 µH Is = 83 mA Unter der Näherung, dass die LED-Spannung bei 3 V liegt, ergibt sich daraus ein mittlerer LED-Strom von ca. 20 mA und ein Batteriestrom von ca. 40 mA. Der Spannungsabfall am Kupferwiderstand der Spule beträgt am Ende der Ladephase nur ca. 10 mV. Man sieht also, dass die verwendete Speicherdrossel wesentlich mehr leisten könnte, als in dieser Schaltung von ihr verlangt wird. Laut Datenblatt erreicht der Wandler schon mit einer kleineren Spule einen Wirkungsgrad von 80%. Mit der verwendeten 18-µH-Spule wird er noch etwas höher liegen. L1 IC1 PR4401 D2 FF BT1 1N4148 D1 C1 1V5 weiß Bild 8. Beschaltung mit Gleichrichterdiode und Glättung. 070100 - 16 L1 IC1 PR4401 D2 BT1 FF 1N4148 BT2 Anwendungen Der LED-Treiber ist weder eine Konstantspannungsquelle noch eine Konstantstromquelle. Man kann ihn als eine Art Konstant-Leistungsquelle betrachten. Er gibt nämlich in der gewählten Dimensionierung immer etwa 70 mW an den angeschlossenen Verbraucher ab, und zwar in weiten Grenzen unabhängig von der Eingangsspannung und unabhängig vom Widerstand des Verbrauchers. Wenn die angeschlossene LED eine höhere Spannung braucht, wird der Strom entsprechend kleiner. Man darf daher auch mehrere LEDs in Reihe anschließen. Mit einer weißen und einer grünen LED in Reihe kommt man auf ca. 5,5 V. Die Grenze liegt laut Datenblatt bei 15 V, Leerlaufbetrieb ist also nicht angesagt. Allerdings zeigen Messungen, dass eine interne Z-Diode die Ausgangsspannung auf 18 V begrenzt. Die LED erhält von der Treiberschaltung gepulsten Gleichstrom. Wie man den LED-Datenblättern entnehmen kann, ist der LED-Wirkungsgrad bei reinem Gleichstrom etwas höher. Mit Hilfe einer Gleichrichterdiode und eines Ladeelkos erhält die LED einen Gleichstrom mit geringer Welligkeit (Bild 8). Es muss auch nicht unbedingt eine Schottkydiode sein, weil der PR4401 den Spannungsabfall an der Gleichrichterdiode durch eine entsprechend höhere Ausgangsspannung ausgleicht. Die Verlustleistung wäre an einer Schottkydiode zwar geringer als an einer 1N4148 (ca. 14 mW), ein paar Milliwatt ändern aber fast nichts an der LED-Helligkeit. Eine weitere mögliche Anwendung liegt in der Verwendung der Schaltung als Akkulader (Bild 9). Eine NiCdoder NiMH-Zelle (Ladespannung bis 1,45 V) lässt sich zum Beispiel schon mit zwei (besser drei) in Reihe geschalteten Solarzellen (Nennspannung 0,9 V beziehungsweise 1,35 V) laden. Da der PR4401 die Spannung automatisch anpasst (bis maximal etwa 15 V), können auch mehrere Zellen in Reihe und NiMH- oder NiCd-Akkus für 9 V oder 12 V an den PR4401 angeschlossen werden. Allerdings ist der Ladestrom auf etwa 20 mA (bei 3,6 V) begrenzt. Das passt sehr gut zu einem kleinen Akku mit 3,6 V/ 200 mAh oder auch zu einem 9-V-Akku mit 150 mAh. Für größere Akkus kann mit dem PR4401 zumindest eine Ladeerhaltung erreicht werden, und für Ströme bis 40 mA empfiehlt sich der PR4402 von PREMA. Es gibt sicher noch viel mehr Anwendungsmöglichkeiten 9/2007 - elektor 1V2 3V6 Bild 9. Akkus laden mit 1,2 V. 070100 - 17 für diese beiden ICs. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf und entwickeln Sie Ihre eigenen kreativen Anwendungen! Dabei kann es sich um eine besondere Schaltung handeln oder um einen besonderen Einbau der Platine. Gefragt ist also technisches Know-how und handwerkliches Geschick. Die besten Ideen werden auf der ELEKTOR-Homepage und die allerbesten auch in ELEKTOR vorgestellt! Weblinks: (070100) [1] PREMA LED-Treiber PR4401/02: www.prema.com/Application/weisseledtreiber.html [2] Datenblatt PR4401: www.prema.com/pdf/pr4401.pdf [3] Würth Elektronik SMD-Power inductors WE-PD2 und Datenblatt (Order Code 744773118): www.we-online.com/website/emc/eisos/alg/ kat_layout.php?id=28 27 mailbox briefe · e-mails · ideen Schleife im Vordergrund übrig. Dadurch ist es nicht mehr möglich, die Motorpositionen anzupassen (großes Problem!). Listing 1 int servoTime1; // Timeout für Servo 1 On _ 20 _ milli _ Seconden: Output1 = true WaitMicroSeconds(servoTime1) Output1 = false Return// Interruptroutine aus // warte 1,5 ms OnInit: InitTimer() // setze Timer auf 20 ms und // setze Interruptvektor servoTime1 = 1500 // zwischen 1000 und 2000 while( 1 ) // Code um servoTime1 anzupassen key = getkey() if ( key = KEY _ UP && servoTime1 < 2000) servoTime1 = servoTime1 + 1 if ( key = KEY _ DOWN && servoTime1 >= 1000) servoTime1 = servoTime1 - 1 … loop // und andere Dinge zu erledigen Updates und Ergänzungen Spulen-Checker, Induktivitätsmessgerät 0,1 µH bis 100 mH, Elektor Juni 2007, S. 50 Damit „Low Battery“ nicht zu früh angezeigt wird, muss R2 mit 56 k (statt 10 k) bestückt werden. LED-Treiber PR4401, Elektor September 2007, S. 22 Listing 2 int servoTime[10] int currentServo = 0; // Timeout für Servos On _ 2 _ milli _ Seconden: Output[currentServo] = true WaitMicroSeconds(servoTime[currentServo]) // warten Output[currentServo] = false currentServo = currentServo + 1 if (currentServo == 10 ) currentServo = 0 Return // Interruptroutine aus OnInit: servoTime[0] servoTime[1] … servoTime[8] servoTime[9] Statt für jeden Servomotor einen separaten Impuls zu erzeugen, können wir auch eine Maske über 8 (16 oder...) Bits erzeugen und diese Maske bezüglich der Zeit anpassen. Am Anfang setzen wir daher alle anzusteuernden Servomotor-Ausgänge auf “1”, und mit jedem Zeitschritt schalten wir die Servo-Ausgänge wieder aus (siehe Listing 3). Im Vordergrund können dann die Zeitschritte und die Masken berechnet werden. K. Wessing = 1000 = 1100 = 1800 = 1900 Bedauerlicherweise ist bei der auf das Heft aufgeklebten LED-Treiber-Platine auf dem Versandweg öfter die Ferritkappe der Induktivität beschädigt worden (kleines Stück abgebrochen). Für die Funktion der Schaltung ist das kein Problem. Durch die etwas verringerte Induktivität (schlimmstenfalls etwa 15 statt 18 µH, zulässig sind minimal 10 µH) wird der LED-Strom etwas größer und die LED leuchtet unmerklich heller. In den wenigen Fällen, in denen die Spule nicht mehr funktionsfähig war, haben wir eine neue LED-Treiber-Platine kostenlos zugesandt. while( 1 ) // Code um servoTimes anzupassen loop In dieser Rubrik veröffentlichen wir Kritik, Meinungen, Anregungen, Wünsche oder Fragen unserer Leser. Die Redaktion trifft die Auswahl und behält sich Kürzungen vor. Bitte geben Sie immer an, auf welchen Artikel und welche Ausgabe (Monat/Jahr) sich Ihr Schreiben oder Mail bezieht. Listing 3 0 0 0 0 0 0 0 0 alle Motoren aus On _ 20 _ 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 milli _ Seconden: 1 1 1 1 schalte alle Motoren an \ warte 1000 +d0 Mikrosekunden | 1 1 1 0 schalte Motor 0 aus | warte d1 Mikrosekunden | 1 1 0 0 schalte Motor 1 aus | warte d2 Mikrosekunden | 1 0 0 0 schalte Motor 2 aus | | … | | 1 0 0 0 0 0 0 0 schalte Motor 6 aus | warte d7 Mikrosekunden | 0 0 0 0 0 0 0 0 schalte Motor 7 aus / 10 MailBox zwischen 1 und 2 ms Sie erreichen uns per E-Mail [email protected], per Fax (02 41/88 909-77) oder unter der Anschrift: Redaktion Elektor Süsterfeldstr. 25 52072 Aachen elektor - 10/2007