Standardmodell-Higgs Verzweigungsverhältnisse Breite Higgs bei LEP? 2 b Kandidat HZ Hypothese mH=(114 GeV 3) GeV Jet b-tagWahrscheinl.: Z 1 0.14 2 0.01 H 3 0.99 4 0.99 Kin. Massenfit mH =112.4 GeV mZ =93.3 GeV _ e+e - -> HZ -> bbjj ? ZZ-Hypothese mZ=102 GeV mZ=91.7 GeV Entdeckungsstrategie für das Standardmodell-Higgs Bei LHC ist das SM-Higgs im gesamten erwarteten Massenbereich vom derzeitigen LEP-Limit 115 GeV bis 1 TeV zugänglich. Je nach Masse benützt man verschiedene Zerfallskanäle: 80 GeV < mH < 140 GeV 130 GeV < mH < 700 GeV 500 GeV < mH < 1000 GeV 500 GeV < mH < 1000 GeV 800 GeV < mH < 1000 GeV 800 GeV < mH < 1000 GeV H -> gg, H -> bb H -> ZZ(*) -> 4 Leptonen (l) H -> ZZ -> 2 l + 2 Jets H -> ZZ -> 2 l + 2 n H -> WW-> l + n + Jets H -> ZZ-> 2 l + 2 Jets H -> gg Elektromagnetisches Kalorimeter wurde auf diesen Kanal optimiert. DmH/mH < 1%, Signal/Untergrund 1/20 H -> ZZ*, ZZ Nachweis beruht auf ausgezeichnetem Tracker, em. Kalorimeter und Müonsystem. DmH @ 1 GeV für mH < 170 GeV H -> 2 l + 2 Jets (oder 2 n) Nachweis erfolgt durch Leptonen, Jets und fehlende Energie. Für letztere ist ein gutes Hadronkalorimeter mit großem Rapiditätsbereich wichtig. Standardmodell-Higgs in ATLAS Signifikanzen für 30 und 100 fb-1 Standardmodell-Higgs in CMS CMS 5s Signifikanz für 100 fb-1 5 s - Konturen Supersymmetrie • Vielleicht sind die elektroschwache und die starke Kraft vereint. In diesem Fall würden Leptonen und Quarks ineinander übergehen können und das Proton wäre nicht stabil. Der Massenwert, bei dem Vereinigung in einer entsprechenden Theorie (“Grand Unifier Theory”, GUT) eintritt, muß groß genug sein, so daß die Zerfallsrate des Protons mit dem experimentell gemessenen Wert kompatibel ist. • Die Kopplungskonstanten ”laufen" in Quantenfeldtheorien aufgrund von Vakuumfluktuationen. Beispiel: In der Quantenelektrodynamik ist die elektrische Ladung e durch Fluktuationen von Photonen in e+e--Paare bis zu einer Distanz von le ~ 1/me abgeschimt. Daher steigt a mit steigender Masse: a(0) = 1/137, a(MZ) = 1/128. Supersymmetrie Evolution of Coupling Constants in SUSY Evolution of Coupling Constants in the SM 70 70 1/aem 60 60 50 40 40 1/aw 1/ a 1/ a 50 30 30 20 20 1/as 10 0 0 10 a3 a2 a1 5 10 a3 a2 a1 10 10 Mass(GeV) 15 10 10 0 0 10 5 10 10 10 Mass(GeV) 15 10 20 10 Um bei hohen Energien unnatürlich große Strahlungskorrekturen zur Higgsmasse zu vermeiden und damit das so genannte Hierarchieproblem zu vermeiden, fordert man zu jedem SM-Fermion einen supersymmetrischen Boson-Partner und vice versa. Wenn die Masse des SUSY-Partners in der Größenordnung ~ 1 TeV liegt, dann gilt die GUTVereinigung bis zu 1016 GeV. SUSY-Higgssektor Im minimalen supersymmetrischen Standardmodell gibt es 5 Higgsbosonen: h0, H0, A0 und H±. Die Suche nach ihnen erfolgt teilweise ähnlich wie im Standardmodell. SUSY-Higgse in ATLAS 5 s - Konturen SUSY-Higgse in CMS Sparticles Supersymmetrische Teilchen können spektakuläre Signaturen durch Kaskadenzerfälle aufweisen. Ebenso kann ein charakteristischer Abfall im l+l-- Massenspektrum aufgrund des Zerfalls c20 -> l+l- c10 auftreten. Beispiel für Physik jenseits des Standardmodells Compositeness in ATLAS CP-Verletzung und B-Physik - Bis jetzt keine Präzisionsmessung der CP-Verletzung im Standardmodell. Es kann nicht ausgeschlossen werden daß CPVerletzung teilweise durch neue Physik erklärt werden muß. - Die Kosmologie legt nahe, daß es zum Standardmodell eine zusätzliche Quelle von CP-Verletzung geben muß (Materie Antimaterie-Asymmetrie). - CP-Verletzung wurde bislang nur in der Zerfallsamplitude von KL-Mesonen nachgewiesen. Im B-Meson-System stehen viel mehr Zerfallsmoden zur Verfügung. Für viele davon macht das Standardmodell genaue Vorhersagen, so daß Abweichungen detektiert werden könnten. Exakte Symmetrie ist unnatürlich! CKM-Matrix ( Vud Vus Vub Vcd Vcs Vcb Vtd Vts Vtb VCKM = ( VCKM(3) = 1- l2 -l A l3 (1-r-ih) ) = VCKM(3) + dVCKM l 1-l2/2 -Al2 A l3(r-ih) A l2 1 ) Vij sind proportional zur Stärke der Kopplung von downartigen (d, s, b) und up-artigen Quarks (u, c, t) an W± . CKM-Unitaritätsdreiecke im B-System VtdVtb + VcdVcb + Vub a VudVub Vtd g Vcb =0 VtdVud + VtsVus + VtbVub = 0 r Vub h g Vtd dg Vts arg Vcb = 0, arg Vub = - g, arg Vtd = - , arg Vts = dg Messung der CKM-Parameter Beispiele: +g g - 2 dg dg g Bd0 -> + Bd0 -> J/y KS Bs0 -> DS±K ± Bs0 -> J/y F Bd0 -> D0K*0, D0K*0 , ... Experimentelle Anforderungen: Hohe Statistik für Bu,d,s-Zerfälle mit Verzweigungsverhältnissen < 10-7 Ausgezeichnete Zeitauflösung Ausgezeichnete Teilchenidentifikation Effizientes und flexibles Triggerschema, auch für Hadronen. Hohe Statistik wird bei LHC leicht erreicht, da: B-Produktionswirkungsquerschnitt bei 14 TeV: sbb ≈ 500 mb LHCb-Luminosität: 2 1032 cm-2 s-1 Rate(bb) = 105 s-1 : 0.5% des totalen inelastischen Querschnitts Spezialexperiment LHCb Spezialexperiment LHCb Schnitt transversal zum Magnetfeld Abschirmung Magnet RICH 2 ECAL Müondetektor HCAL Tracker RICH 1 Vertexdetektor x/m 1.9 < h < 4.9 z/m LHCb-Detektor Vertexdetektor: Si r-f Streifendetektor, einseitig, 150mm dick, Analogreadout Tracking-System: Außen: Driftkammer Innen: Micro-Strip Gasdetektor oder Kathodenstreifenkammer (Option: Siliziumdetektor) RICH-Detektoren (Ring Imaging Cherenkov): RICH-1: Aerogel (n = 1.03) C4F10 (n = 1.0014) RICH-2: CF4 (n = 1.0005) Photodetektor; Hybridphotodioden (Ersatz: Photoelektronenvervielfacher) Kalorimeter: Preshower-Detektor: Blei-Szintillatorschicht (14/10 mm) Elektromagnetisches K.: Blei-Szintillator, 25X0, 10% Auflösung Hadron: Tile-Kalorimeter, 7.3l, 80% Auflösung Müonsystem: Multi-gap Resistive Plate Chamber und Cathode Pad Chamber LHCb-Ereignis im Vertexdetektor Müon zum Triggern Primärvertex Auflösung: Zerfallsdistanz 120 mm, Zerfallszeit 0.4 ps Vergleich LHCb - ATLAS/CMS Kanäle Bd J/yKS Bs J/yf Bs DSK Bd DK Bd D* Bd Bd K (CP in gluonischen Pinguingr.) Bd r Bs Kg (CP in radiativen Pinguingr.) Bs Kll- (CP in radiativen Pinguingr.) Bs-Oszillationen, maximales xs Bs mm- LHCb 75 ATLAS/CMS (Teilchenid.) (T.id.,Trigger) (Teilchenid.) (Teilchenid.) (Teilchenid.) ? ? 38 Schwerionenphysik Zweck ist Studium des Deconfinement. Das Quark-GluonPlasma (QGP) wurde ziemlich sicher schon bei Schwerionenexperimenten erzeugt. Die Energie reicht jedoch nur gerade aus. Bei LHC wird das QGP routinemäßig erzeugt werden. Bei der Kollision von Kernen werden u.a. charm- und bottomhältige Teilchen (J/y, Y) erzeugt. Bei Kollisionen von schweren Kernen entstehen jedoch weniger als bei Kollisionen von leichten Kernen. Strangeness-Erzeugung sollte erhöht sein. Am LHC ist das Spezialexperiment ALICE zum Studium des QGP vorgesehen. Es ist zur Zeit an der Stelle des LEPExperiments L3 in Bau. Schwerionenphysik Pb-Pb-Kollision im NA49-Experiment des CERN Die enorme Anzahl der Teilchen ist die größte experimentelle Herausforderung der Schwerionenphysik. In den derzeitigen Experimenten werden im Mittel bei Blei-Kollisionen 1500 Spuren erzeugt. Bei LHC wird diese Zahl 50 000 sein! Teilchenidentifikation ist essentiell. Schwerionenexperiment ALICE TOTEM TOTEM ist ein Spezialexperiment für die Messung des Gesamtwirkungsquerschnitts, von elastischer Streuung und diffraktiven Prozessen. Der Gesamtwirkungsquerschnitt wird luminositätsunabhängig bestimmt durch gleichzeitige Messung von elastischen Streuprozessen mit geringem Inpulstransfer und von inelastischen Wechselwirkungen. Mit dieser Methode ist auch eine absolute Kalibration der Beschleunigerluminosität möglich. Der Detektor besteht aus: Teleskopen von "Roman Pots" symmetrisch auf beiden Seiten der Wechselwirkungsregion CMS. Sie dienen zur Messung von Protonen, die mit sehr kleinen Winkeln in elastischen oder quasi-elastischen Reaktionen gestreut werden. einem Detektor zur Messung aller inelastischen Prozesse im Rapiditätsbereich 3 bis 7. Österreichische Beiträge zu LHC-Experimenten ATLAS Universität Innsbruck: Simulationsstudien (B-Physik, …), Physikanalyse CMS Institut für Hochergiephysik der ÖAW: Globaler Triggerprozessor Regionaler + globaler Müontriggerprozessor Bau von Modulen und Steuerelektronik des SiliziumTrackers und Pixeldetektors Bau von Teilen des Alignment-Systems Software, Simulationsstudien (SUSY, …), Physikanalyse Neue Institute, Mitarbeiter, Studenten (Sommer, Diplomarbeiten, Dissertationen) willkommen! Zusammenfassung Der LHC-Beschleuniger ist ein geeignetes Werkzeug für die Erforschung der Physik im TeV-Bereich. Zwei Mehrzweckexperimente sowie drei spezialisierte Experimente stehen zur Verfügung. Die ersten Daten werden mit Spannung erwartet!