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Presseunterlage zum
Programmgespräch
HALLO 2017!
Montag, 19. Dezember 2016, 10:00 Uhr
GesprächspartnerInnen:
Doris Lang-Mayerhofer, Stadträtin und Kulturreferentin der Stadt Linz
Stella Rollig, Künstlerische Direktorin der Museen der Stadt Linz
Gernot Barounig, Kaufmännischer Direktor der Museen der Stadt Linz
Andrea Bina, Leiterin des NORDICO Stadtmuseum Linz
Pressekontakt:
Johanna Hofer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
[email protected], 0732/7070/3603
Inhalt
Das Ausstellungsprogramm 2017 im Überblick……………..………………………
3
Ausstellungsprogramm 2017 LENTOS Kunstmuseum Linz ………….……
5
Ausstellungsprogramm 2017 NORDICO Stadtmuseum Linz ………..….….
8
Weitere Schwerpunkte der Museumsarbeit……..…………………………………..
Pressebilder …………………………………………………………………….……...
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Das Ausstellungsprogramm 2017 im Überblick
LENTOS Kunstmuseum
Im Rahmen der 2016 gestalteten Sammlungspräsentation fanden neue Objekte den
Weg aus dem Depot, andere Werke wurden in unerwartete Zusammenhänge gebracht.
Die Ausstellung ist ein spannender Streifzug durch die Kunstgeschichte mit bekannten
Meisterwerken, neuen Positionen und überraschenden Begegnungen.
In der großen Personale Gottfried Bechtold werden sämtliche Aspekte des
jahrzehntelangen Schaffens des herausragenden österreichischen Künstlers vorgestellt.
Neben der Bildhauerei arbeitet Bechtold mit den Medien Film, Video und Fotografie und
realisiert große Projekte im Außenraum.
Die Schau Psycho Drawing. Art brut und die ‘60er und ‘70er in Österreich zeigt einen
Querschnitt durch die psychedelische, psychopathologische und -emotionale Zeichnung der
1960er- und 1970er-Jahre in Österreich. Neben frühen Werken von Gugginger Art-brutKünstlern wie Johann Hauser, Oswald Tschirtner, August Walla werden Arbeiten von Arnulf
Rainer, Peter Pongratz, Adolf Frohner, Hermann Nitsch, Franz Ringel und Alfred Hrdlicka
präsentiert.
Für seine erste museale Einzelausstellung in Österreich konzipiert Marko Lulić,
kuratorisch begleitet von Wilfried Kuehn, einen Überblick über sein Werk. Skulptur,
raumgreifende Installationen, Video und Text sind die bevorzugten Medien eines
Künstlers, der den Ausstellungsraum ebenso zu bespielen weiß wie unterschiedliche
Bauwerke und den öffentlichen Raum.
Die vielfältige und medienübergreifende Ausstellung Sterne gibt Einblicke in das Verhältnis
des Menschen zum bestirnten Himmel, der Gegenstand der Forschung, der Romantik, der
Schicksalsdeutung jedoch auch von Bedrohungsszenarien ist. Träumerisch, humorvoll,
poetisch, aber auch ironisch loten die KünstlerInnen des 20. und 21. Jahrhunderts die
Beziehung des Menschen zur Unendlichkeit des Sternenhimmels aus und setzen sich
mit dem Funkeln der Sterne und dessen gegenwärtigem Verlust auseinander.
Vier Ausstellungen im LENTOS Untergeschoss
Nevin Aladağ zeigt noch bis 5. März eine Auswahl ihrer Videos im LENTOS: Session, das für
die Sharjah Biennale 2013 entstand, sowie die Trilogie City Language I–III, ein
experimentelles Klangporträt der Stadt Istanbul.
Arnulf Rainer präsentiert ab Ende März seine neuesten Arbeiten auf Papier. Die erstmals
ausgestellten, vorwiegend in Teneriffa entstandenen Werke sind farbintensiv und
lebensfroh.
Die Produktion Turnton ist eine Rauminszenierung bei der die RezipientInnen zu
AkteurInnen werden, die für die Dauer ihres Besuchs in Turnton leben. Das Linzer
KünstlerInnenkollektiv Time’s Up wirkt an den Schnittpunkten von Kunst, Wissenschaft
und Technologien.
Die Ausstellung VALIE EXPORTArchiv gibt erste beispielhafte Einblicke in die
Vielfältigkeit des Archivs der Künstlerin, welches im Frühjahr 2015 von der Stadt Linz
angekauft wurde.
NORDICO Stadtmuseum
Mit seiner Sammlungspräsentation 100% Linz gibt das Stadtmuseum Verborgenes aus
seinem Erinnerungsspeicher preis. Wie ein Kaleidoskop spiegelt sie Linz in vielen Facetten
wider und bringt seine Museumsstücke in neue Zusammenhänge.
Bis 8. Jänner gibt es noch die Möglichkeit das museumsübergreifende
Ausstellungsprojekt Klemens Brosch. Kunst und Sucht des Zeichengenies im NORDICO
und der Landesgalerie Linz zu besuchen und die virtuosen Werke des Linzer
Zeichengenies zu bewundern. Die Ausstellung im NORDICO beschäftigt sich mit der
Biografie und den Linz-Bezügen des Künstlers.
Zum 200-jährigen Jubiläum widmet das Stadtmuseum dem Urfahraner Markt eine
eigene Ausstellung. Der älteste Jahrmarkt Österreichs ist eng mit der Stadt Linz und
seinen BewohnerInnen verbunden. In fünf Räumen wird die Geschichte von den
Anfängen des Marktes bis in die Gegenwart beleuchtet. Die Ausstellung spiegelt die
Entwicklung des Marktes, seine Sensationen, die ökonomischen und sozialen
Veränderungen und seine Bedeutung für Generationen von BesucherInnen wider.
Wege zum Glück ist eine Ausstellung, die sich als Ideenfabrik und Produktionsort, als
Innovationstreiber und Marktplatz versteht. Wie der Untertitel Linz neugedacht und
selbstgemacht schon verrät ist das Motto: Stadt selber machen!
Ende 2017 widmet das NORDICO der Künstlerin Auguste Kronheim eine große
Retrospektive, in der Originalzeichnungen und Holzschnittserien aus mehr als 50
Schaffensjahren präsentiert werden. Die umfangreiche Schau stellt die
Neuentdeckung einer virtuosen österreichischen Holzschnittkünstlerin in Aussicht.
AUSSTELLUNGSPROGRAMM 2017 LENTOS Kunstmuseum Linz
AUSSTELLUNGEN IM OBERGESCHOSS
DIE SAMMLUNG
Klassiker, Entdeckungen und neue Positionen
Sammlungspräsentation, ganzjährig
Das Herzstück jedes Museums ist seine Sammlung. 2016 wurde die Sammlungspräsentation komplett neu gestaltet. Neue Objekte fanden den Weg aus dem Depot in
die Ausstellung, andere Werke wurden in unerwartete Zusammenhänge gebracht: ein
spannender Streifzug durch die Kunstgeschichte mit bekannten Meisterwerken, neuen
Positionen und überraschenden Begegnungen. Das LENTOS lebt den aktiven Dialog mit
KünstlerInnen. In bereits bewährter Art erfolgte die Zusammenstellung der Räume nicht
nur durch die Expertinnen des Museums.
Drei Räume der Sammlungsgalerien wurden von KünstlerInnen – ausgehend von jeweils
einem oder mehreren eigenen Werken – mit einer individuellen Auswahl aus den
Sammlungsbeständen gestaltet. Teil der Sammlungspräsentation ist außerdem ein
Medienkunstwerk online.
Mit Özlem Altin, Verena Dengler, Hans Kupelwieser, ekw14,90
GOTTFRIED BECHTOLD
21. Oktober 2016 bis 26. Februar 2017
Gottfried Bechtolds Werk steht für eine Erweiterung des Kunstbegriffs, anknüpfend an
die Radikalität Marcel Duchamps, an Land Art, Minimalismus und prozesshafte Kunst.
Seit den 1970er-Jahren dem Experiment und künstlerischer Freiheit verpflichtet, hat
Bechtold ein umfangreiches, vielfältiges Werk geschaffen. Ihn interessieren der Transfer
der Realität in Medien, physikalische Phänomene, das Thema Mobilität, der Mythos Auto
und die Idee von Zeit und Bewegung. In intelligenter Weise spielt der Künstler mit den
Gegensätzen zwischen Be- und Entschleunigung. Seine Betonporsches, OriginalNachgüsse des Porsche 911, transformieren als bekanntestes Beispiel seines Werks
das Symbol für Geschwindigkeit schlechthin in die perfektionierte Form des Stillstands.
Bechtold, der 1947 in Bregenz geboren wurde, gehört zu den herausragendsten
Künstlern Österreichs. Ausgehend von einer Lehre als Steinmetz arbeitet er neben der
Bildhauerei mit den Medien Film, Video und Fotografie und realisiert große Projekte im
Außenraum. Das LENTOS widmet dem Künstler, der mit einer Einzelausstellung zuletzt
2006 im Kunsthaus Bregenz zu sehen war, eine große Personale, in der sämtliche
Aspekte seines jahrzehntelangen Schaffens vorgestellt werden.
PSYCHO DRAWING
Art brut und die ‘60er und ‘70er in Österreich
17. März bis 11. Juni 2017
Die umfangreiche Ausstellung zeigt Zeichnungen im Spannungsfeld zwischen Kunst und
Wahn aus den 1960er- und 1970er-Jahren. Neben Werken Gugginger Art-brut-Künstler
wie Johann Hauser, Oswald Tschirtner und August Walla werden Arbeiten von Arnulf
Rainer, Peter Pongratz, Adolf Frohner, Hermann Nitsch, Franz Ringel und Alfred Hrdlicka
präsentiert.
In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg waren die österreichischen
KünstlerInnen auf der Suche nach dem von der Geschichte unberührten, authentischen
Ausdruck in der Kunst. Die 1960er und 1970er waren auch in Österreich von
Grenzüberschreitungen zwischen Kunst und Leben, neuen Kunstsparten,
Drogenexperimenten und von neuen integrativen Gesellschaftsmodellen geprägt.
Abstrakte Kunst, Werke indigener Völker, Arbeiten von Kindern und von psychisch
beeinträchtigten Menschen galten als unverbildet und unverfälscht. Auch unabhängig
von jenen Einflüssen fanden manche KünstlerInnen zeitgleich oder früher zu formalen
Lösungen, die an Art brut erinnern.
In der Ausstellung werden Art-brut-Zeichnungen und psychisch durchdrungene
Zeichnungen österreichischer Künstler gemeinsam präsentiert und vermitteln jenes vom
Zeitgeist geprägte Kunstwollen, mit dem eine Generation überkommene Strukturen
endgültig hinter sich lassen wollte.
MARKO LULIĆ
30. Juni bis 10. September 2017
Für seine erste museale Einzelausstellung in Österreich konzipiert Marko Lulić,
kuratorisch begleitet von Wilfried Kuehn, einen Überblick über sein Werk. Im Mittelpunkt
seines Interesses stehen der Körper und seine Repräsentation, speziell im Modernismus
unterschiedlicher ideologischer Prägungen. Lulić betreibt archäologische Grabungen
unter die Schichtungen der Postmoderne, wobei die von ihm gesicherten Fundstücke in
seine eigene künstlerische Gestaltung übersetzt und damit kommentiert werden.
Skulptur, raumgreifende Installationen, Video und Text sind die bevorzugten Medien
eines Künstlers, der den Ausstellungsraum ebenso zu bespielen weiß wie
unterschiedliche Bauwerke und den öffentlichen Raum. Seit Ende der 1990er-Jahre
stellt Lulić in Österreich und weltweit aus, zuletzt bei der Chicago Architecture Biennial
und im MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles. Sein Werk wurde mit
mehreren Preisen ausgezeichnet.
Marko Lulić, 1972 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Wien.
STERNE
29. September 2017 bis 14. Jänner 2018
Die unendlichen Weiten des Nachthimmels vor Augen, die schimmernden Sterne zum
Greifen nah!
Es gibt sie nicht mehr, die dunkle Nacht, das elektrische Licht hat sie erobert. Gebäude,
Plätze und Straßenzüge sind nachts hell erleuchtet. Die Lichter der Großstädte haben
den Sternenhimmel verdrängt, nur mehr ansatzweise lässt er sich wahrnehmen.
Lichtverschmutzung entzieht inzwischen einem Drittel der Weltbevölkerung den Anblick
der Milchstraße, von Sternschnuppen und leuchtenden Kometen.
Die vielfältige und medienübergreifende Ausstellung gibt Einblicke in das Verhältnis des
Menschen zum bestirnten Himmel, der Gegenstand der Forschung, der Romantik, der
Schicksalsdeutung jedoch auch von Bedrohungsszenarien ist. Träumerisch, humorvoll,
poetisch, aber auch ironisch loten die KünstlerInnen des 20. und 21. Jahrhunderts die
Beziehung des Menschen zur Unendlichkeit des Sternenhimmels aus und setzen sich
mit dem Funkeln der Sterne und dessen gegenwärtigem Verlust auseinander.
AUSSTELLUNGEN IM UNTERGESCHOSS
NEVIN ALADAĞ
21. Oktober 2016 bis 5. März 2017
In ihrem filmischen, skulpturalen und installativen Werk arbeitet Nevin Aladağ mit
traditionellen Materialien und Techniken ebenso wie mit Versatzstücken aus Pop- und
Jugendkultur, mit Handwerk wie mit digitalen Medien. Musikalische Motive durchziehen
viele ihrer Arbeiten. Musik ist identitätsstiftend für eine Gemeinschaft, während sie
gleichzeitig das Potenzial hat, soziale und kulturelle Grenzen außer Kraft zu setzen. Ein
wichtiges Bezugsfeld der Künstlerin ist die zeitgenössische Großstadt mit ihren hybriden,
vermischten kulturellen Praktiken, ihren vielteiligen, ständig wechselnden Bildern und
ihrer inklusiven Kraft.
Im LENTOS zeigt Aladağ eine Auswahl ihrer Videos: Session, das für die Sharjah
Biennale 2013 entstand, sowie die Trilogie City Language I–III, ein experimentelles
Klangporträt der Stadt Istanbul. Nevin Aladağ wurde 1972 in Van, Türkei, geboren. Sie
lebt und arbeitet in Berlin.
ARNULF RAINER
Neue Arbeiten auf Papier
31. März bis 30. Juli 2017
Arnulf Rainer zählt zu den einflussreichsten, zugleich innovativsten und
provozierendsten Künstlern Österreichs. Seine Kunst ist ebenso komplex wie
widersprüchlich. Seit den 1950er-Jahren arbeitet der Grenzgänger und Antikünstler an
Übermalungen. Zu seinem unermüdlichen Streben nach Erweiterung gehört die serielle
Arbeit, aber auch der Versuch, das Bewusstsein beim intensiven Schaffensprozess
auszuschalten.
Die neuen, erstmals ausgestellten, vorwiegend in Teneriffa entstandenen Arbeiten sind
farbintensiv und lebensfroh. Sie wirken delikat oder wild, manchmal verrückt, nahezu
erleuchtet. Die Spannung zwischen Malgrund und Übermalung, das Ausloten von Licht,
Farbe, Gestik und Format ist für Rainer eine nie endende künstlerische
Herausforderung. Waren früher meist expressive, häufig schwarze Bilder voll Unruhe
und Zweifel an der Tagesordnung, sind die jüngsten Arbeiten vergleichsweise heiter,
zart, von meditativer Leuchtkraft und Imagination.
TIME’S UP
Turnton – seaside city in a rather near future
(im Rahmen des Ars Electronica Festival 2017 | Featured Artist-Reihe)
Bis 22. Oktober 2017
Wo Turnton, die lebenswerte kleine Stadt am Meer, liegt? Überall dort, wo Time’s Up die
Kulissen der charmanten Bar im Hafen der fiktiven Küstensiedlung montiert und mit
wohlig-gedämpfter Schummerbeleuchtung Abendstimmung schafft.
Wie die Stellenangebote auf dem Screen über dem geschlossenen Eingang der
Hafenmeisterei gegenüber, mehrere Plakate in der Bar sowie eine zufällig
liegengebliebene Zeitung verraten, haben die BesucherInnen der Stadt unmerklich einen
Zeitsprung gemacht und finden ihr Ausflugsziel in einer gar nicht mehr so fernen Zukunft
vor.
Die Produktion ist eine Rauminszenierung bei der die RezipientInnen zu AkteurInnen
werden, die für die Dauer ihres Besuchs in Turnton leben. Das Linzer
KünstlerInnenkollektiv Time’s Up wirkt an den Schnittpunkten von Kunst, Wissenschaft
und Technologien. Seit 1996 agiert Time’s Up international vernetzt in
unterschiedlichsten Disziplinen und Formaten.
VALIE EXPORT ARCHIV
10. November 2017 bis 4. Februar 2018
Mit dem Ankauf des VALIE EXPORT Archivs setzte die Stadt Linz im Frühjahr 2015 einen
neuen kulturellen Meilenstein. Der umfassende Vorlass besteht aus Kunstwerken, Skizzen,
Entwürfen, Negativen und zahlreichen weiteren Archivmaterialien aus dem Schaffen der in
Linz geborenen Künstlerin. Aufbauend auf dem Archiv wird in den nächsten Jahren in
Kooperation mit der Kunstuniversität Linz das VALIE EXPORT Center, eine internationale
Forschungsstätte der Medienkunst, aufgebaut und etabliert.
Die Ausstellung im LENTOS gibt – begleitet von einem international besetzten
Symposium am 10. November – erste beispielhafte Einblicke in die Vielfältigkeit des
Archivs und seiner Materialien.
NORDICO Stadtmuseum Linz
100% LINZ
Kaleidoskop einer Stadt
Sammlungspräsentation, ganzjährig
Mit dieser Schau gibt das Stadtmuseum Verborgenes aus seinem Erinnerungsspeicher preis.
Wie ein Kaleidoskop spiegelt sie Linz in vielen Facetten wider und bringt seine
Museumsstücke in neue Zusammenhänge. Die offene Erzählung bietet lustvolle Einblicke in
die Stadtgeschichte. Alle Exponate stammen zu 100% aus der eigenen Sammlung und
stehen für eine Zeit oder Ereignisse, welche mit Linz verbunden sind. Erstmals wird spürbar,
dass verschiedene Personen – SammlerInnen, MuseumsdirektorInnen, KuratorInnen, mit
individuellem Empfinden für Besonderes, Wertvolles, für Sammlungswürdiges – das Inventar
geprägt haben. Zeitliche Grenzen sind aufgehoben, alt steht neu gegenüber. Längst
Vergessenes, Alltägliches, Außergewöhnliches und noch nie Gezeigtes finden zueinander. In
lebendig bunter Abfolge gliedern sich die Raumthemen wie „Famose LinzerInnen“ oder „In
Linz daham“ aneinander. Kulturhistorische Raritäten fächern sich auf und Bilddokumente
zeugen von prägenden Stadtereignissen.
KLEMENS BROSCH
Kunst und Sucht des Zeichengenies
30. September 2016 bis 8. Jänner 2017
Klemens Brosch zählt zu den herausragenden und interessantesten Zeichnern
Österreichs im 20. Jahrhundert. Gemeinsam würdigen die Landesgalerie Linz und das
NORDICO Stadtmuseum das Leben und Werk des Linzer Zeichengenies. In einem
übergreifenden Museumsprojekt wird der künstlerische Werdegang ebenso beleuchtet
wie die tragische Biografie des Zeichners, der ein gewaltiges grafisches Werk und einige
Ölgemälde in nur 16 Schaffensjahren hinterließ.
Die Ausstellung im NORDICO beschäftigt sich mit der Biografie und den Linz-Bezügen
des Künstlers. Markanten Lebensabschnitten und -orten werden eigene Räume
gewidmet.
Die Landesgalerie Linz bietet einen umfassenden Einblick in den künstlerischen Kosmos
des genialen Zeichners. Studienblätter, die durch ihren Detailreichtum bestechen, bilden
den Auftakt zur Ausstellung; gefolgt von virtuosen Landschaftsaquarellen und
beeindruckenden Aus- und Einblicken in die Natur.
URFAHRANER MARKT
200 Jahre Linzer Lustbarkeiten
3. Februar bis 21. Mai 2017
Zuckerwatte, Ringelspiel, verklebter Magen, flirten, Autodrom, der erste Rausch ... wäre eine
oberösterreichische Jugend überhaupt denkbar, ohne „Urfix“, wie der Urfahraner Markt
liebevoll genannt wird?
Zweimal pro Jahr weicht der Parkplatz an der Linzer Donaulände dem großen Budenzauber,
mit Waren aller Art, Speis und Trank, Großfeuerwerken und Hutschenschleuderern – die
heute nüchtern Fahrgeschäfte genannt werden.
In fünf Räumen des NORDICO Stadtmuseum Linz wird die Geschichte von den Anfängen
des Urfahraner Marktes, dem größten und ältesten Jahrmarkt Österreichs, bis in die
Gegenwart beleuchtet. Die Ausstellung ist, in der Gestaltung und Dramaturgie lustvoll, bunt
und vielfältig wie der Urfahraner Markt selbst. Sie spiegelt dessen Geschichte, die
ökonomischen und sozialen Veränderungen und seine Bedeutung für Generationen von
BesucherInnen wider.
Jahrmarktstimmung im Stadtmuseum wird durch die außergewöhnliche
Ausstellungsarchitektur von ANY:TIME Architekten hervorgerufen. Am Frühjahrsmarkt
2017 wird das NORDICO mit einem Stand vor Ort sein. Gregor Graf und Clemens
Bauder adaptieren und bespielen die Schaubude des Rebel Club neu.
WEGE ZUM GLÜCK
Linz neugedacht und selbstgemacht
9. Juni bis 5. November 2017
Es tut sich was in der Stadt. Neugierde liegt in der Luft und Sehnsucht nach Veränderung ist
spürbar. Wesentliche Fragen stehen im Raum: Wohin wollen wir gehen? Was ist alles
möglich? Was macht uns eigentlich glücklich? Und können wir unser Glück selbst machen?
Aus dem Wunsch nach unkomplizierten Strukturen, des einfach-jetzt-machens, nach
Selbstermächtigung und sozialer Innovation entstehen Atmosphären des Teilens, des
Tauschens und des Selbermachens. Urbane Räume werden interdisziplinär genutzt,
Begegnungszonen entstehen und ein Netzwerk von Commonisten wird auf der Landkarte
sichtbar. Die Stadt wird zunehmends zum Experimentierfeld. Aus Eigenantrieb entsteht
Vielfalt.
Die Ausstellung versteht sich als Ideenfabrik und Produktionsort, als Innovationstreiber und
Marktplatz: Am Puls der Zeit werden Gemeinschaften, Projekte und Initiativen, die sich mit
neuen Ansätzen im urbanen Kontext auseinandersetzen und diese praktizieren, vorgestellt.
Das NORDICO lädt zum Mitmachen ein: Ein open lab ist Begegnungsraum und
Experiment, bei Stadtspaziergängen und Workshops werden urbane Gemeinschaften
erlebbar. Im Idealfall entstehen neue Denkanstöße, Netzwerke und Gemeinschaften:
Stadt selber machen ist das Motto.
AUGUSTE KRONHEIM
Retrospektive
24. November 2017 bis 25. Februar 2018
Das NORDICO Stadtmuseum widmet der Künstlerin Auguste Kronheim eine große
Retrospektive, in der Originalzeichnungen und Holzschnittserien aus mehr als 50
Schaffensjahren präsentiert werden.
Die 1937 in Amsterdam geborene Künstlerin übersiedelte bereits in ihrer Kindheit nach
Oberösterreich. Nach dem Besuch der grafischen Abteilung der Linzer Bundesgewerbeschule bei Paul Ikrath vertiefte sie ihre Studien zum Holzschnitt bei Hans Kobinger. Von
1963 bis 1966 lebte Kronheim mit ihren Kindern in Irland. Während dieses Aufenthalts
hielt sie das von Traditionen und Mythen geprägte Leben auf einer kleinen Insel in ihren
Werken fest. In den 1970er- und 1980er-Jahren arbeitete sie an sozialkritischen
Holzschnittzyklen, die sich unter anderem mit dem schweren Los von
Fabriksarbeiterinnen oder mit den harten Lebensbedingungen auf dem Land
auseinandersetzten. Ab den 1990er-Jahren entstanden neben Holzschnitten vermehrt
Zeichnungen und Gemälde. Die umfangreiche Ausstellung stellt die Neuentdeckung
einer virtuosen österreichischen Holzschnittkünstlerin in Aussicht.
Weitere Schwerpunkte der Museumsarbeit
HIGHLIGHTS 2016
Neuaufstellung der Sammlung
2016 wurde die Sammlungspräsentation komplett neu aufgestellt. Bekannte Meisterwerke
wurden in unerwartete Zusammenhänge gesetzt, neue Objekte wurden präsentiert und junge
künstlerische Positionen vorgestellt. Die Ausstellung ermöglicht einen abwechslungsreichen
Streifzug durch die Kunstgeschichte. In bewährter Weise wurden auch dieses Mal wieder
KünstlerInnen gebeten, eigene Werke mit der LENTOS Sammlung in Bezug zu setzen und
eigene (KünstlerInnen)Räume zu gestalten. Eingeladen wurden dazu Özlem Altin, Verena
Dengler, Hans Kupelwieser und ekw14,90.
Ankauf eines Werks von Arnulf Rainer durch den Förderverein
Ein weiteres Highlight des vergangenen Jahres war die wertvolle Stiftung eines Werks von
Arnulf Rainer durch den Förderverein LENTOS Freunde. Im Rahmen eines Empfangs wurde
der getätigte Ankauf Kreuz mit einem verdeckten Engelsflügel von Arnulf Rainer gebührend
gefeiert. Der Künstler reiste zur Präsentation persönlich an.
Schenkungen
Das LENTOS Kunstmuseum Linz erhielt großzügige Schenkungen durch die KünstlerInnen
Gottfried Helnwein, Bernhard Fuchs und Ingeborg Strobl.
Das NORDICO Stadtmuseum Linz bekam umfangreiche Schenkungen unter anderem von
den KünstlerInnen Peter Huemer, Peter Kubovsky, Marga Persson und Ernst Reischenböck.
Digitalisierung des NORDICO Fotoarchivs
Für die Digitalisierung des NORDICO Fotoarchivs wurden 60.000 Fotografien aus der
Sammlung eingescannt, in die digitale Sammlungsdatenbank übertragen und
beschlagwortet. Erste Einblicke in diesen umfangreichen Fundus gewährte die Ausstellung
Klick! Linzer Fotografie der Zwischenkriegszeit. Von Berufsfotografen, Amateuren und
Knipsern.
Erfolgreiche Kooperation mit der Landesgalerie Linz
Die Ausstellung Klemens Brosch. Kunst und Sucht des Zeichengenies im NORDICO
Stadtmuseum ist ein äußerst erfolgreiches museumsübergreifendes Ausstellungsprojekt mit
der Landesgalerie Linz, bei der bereits über 13 000 BesucherInnen gezählt und 500 Bücher
verkauft wurden.
Besucherbilanz
Wie in den Vorjahren konnten auch 2016 rund 70.000 BesucherInnen für die Museen der
Stadt Linz begeistert werden. Für das LENTOS wird eine Besucherbilanz von knapp über
50.000 erwartet, in NORDICO wird das Rekordjahr des Vorjahres mit 17.000 BesucherInnen
wiederholt bzw. gegebenenfalls noch getoppt werden.
VALIE EXPORT CENTER
Die Eröffnung des VALIE EXPORT Centers ist ein großer kultureller Meilenstein im
November 2017. Basierend auf dem 2015 von der Stadt Linz angekauften Archiv der
Künstlerin soll das Center in den kommenden Jahren gemeinsam mit der Kunstuniversität
Linz zu einer internationalen Forschungsstätte für Medien- und Performancekunst aufgebaut
und etabliert werden. Erste Einblicke in den umfangreichen Vorlass der oberösterreichischen
Künstlerin gewährt das LENTOS mit einer Ausstellung im Untergeschoss und einem
international besetzten Symposium am 10. November. Die Räumlichkeiten des VALIE
EXPORT Centers werden im Bau 1 in der Tabakfabrik Linz angesiedelt sein. Zur Eröffnung
wird ein Symposium mit international renommierten ExpertInnen stattfinden.
WEITERE AUSBLICKE 2017
Neben dem dichten Ausstellungsprogramm und der Eröffnung des VALIE EXPORT Centers
werden auch 2017 besondere Schwerpunkte der Museumsarbeit in der Kunstvermittlung und
der (wissenschaftlichen) Arbeit mit der Sammlung liegen. Neben den bewährten Führungsund Workshopangeboten werden auch neue Formate wie ein Poetry Slam und ein Open Lab
durchgeführt. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt wird in der Aufarbeitung der
Sammlung Pachinger, die den Grundstock des NORDICO Stadtmuseums bildet, liegen.
Darüber hinaus wird die Digitalisierung der Sammlungen des NORDICO kontinuierlich
vorangetrieben. So wird die Realisierung eines Online Zugangs zum Fotoarchiv und zur
Kunstsammlung des Stadtmuseums für 2017 angestrebt.
Eine wichtige Weichenstellung für die Museen der Stadt Linz wird in der Neubesetzung der
Künstlerischen Direktion liegen. Die Ausschreibung soll noch vor Weihnachten veröffentlicht
werden, sodass eine Besetzung im Frühjahr 2017 erfolgen kann. Interimistisch wird die
künstlerische Leitung von Dr.in Elisabeth Nowak-Thaller wahrgenommen. Darüber hinaus ist
die Umwandlung der Museen der Stadt Linz von einer Unternehmung des Magistrats in eine
GmbH intendiert. Auch hier sollen die Weichenstellungen im ersten Halbjahr 2017 erfolgen.
Budgetär sind auch die Museen der Stadt Linz vom Haushalts-Konsolidierungskurs der Stadt
betroffen. Der Wirtschaftsplan für das kommende Jahr sieht eine Reduktion des städtischen
Zuschusses von € 760.000 im Jahr 2016 auf € 706.700 im Jahr 2017 vor. Zuzüglich der
Spende der Linz AG von € 3,0 Mio. und Eigeneinnahmen von € 0,7 Mio. steht damit ein
Gesamtbudget von € 4,4 Mio. zur Verfügung. Die budgetären Kürzungen wirken sich im
Wesentlichen auf Reduktionen bei den Personalausgaben aus. Das „Kulturbudget“ (Ankäufe,
Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekte, Marketing) konnte mit € 1,1 Mio. in gleicher
Höhe wie 2016 gehalten werden.
Pressebilder
Alle Bilder stehen auf http://www.lentos.at/html/de/3764.aspx bzw.
http://www.nordico.at/html/de/1355.aspx zum Download bereit.
Bilder LENTOS Kunstmuseum Linz
Ausstellungsansicht Die Sammlung
Foto: Reinhard Haider
LENTOS Kunstmuseum Linz
Ausstellungsansicht Gottfried Bechtold
Foto: Reinhard Haider
LENTOS Kunstmuseum Linz
Johann Hauser, Tigerkopf, 1982
Marko Lulić, Entertainment Center Mies (orange), 2003,
Ausstellungsansicht Gabriele Senn Galerie, Wien,
Courtesy: Gabriele Senn Galerie, Wien und der Künstler,
Foto: Stephan Lugbauer, Privatsammlung, Berlin
Julia Bornefeld, Ephemere, 2016, Courtesy Galerie
Elisabeth und Klaus Thoman Innsbruck/ Wien Foto
© Galerie Elisabeth und Klaus Thoman / Lena
Kienzer, © Bildrecht Wien, 2017
Nevin Aladag, Session, 2013, Courtesey Nevin Aladag,
WENTRUP, Berlin und Rampa, Istanbul
Turnton, © Elisa Unger
Arnulf Rainer, Ohne Titel, 2015/16
© Arnulf Rainer
Ausstellungsansicht VALIE EXPORT, 2010, Foto:
maschekS. 2010
Bilder NORDICO Stadtmuseum Linz
Ausstellungsansicht 100% Linz
Foto: Florian Voggeneder
Urfahraner Markt, 2016, Foto: Norbert Artner
Auguste Kronheim, Aus der Serie Entfernung, 1987
Zeichnung, 2016, Hannah Kordes
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