Überwinterung bei Wirbeltieren a) Säugetiere im Winter Der Winter ist für viele einheimische Säugetiere eine schwere Zeit. Sie leiden meist unter Nahrungsmangel und Kälte. Säugetiere sind jedoch in unterschiedlicher Weise dem jahreszeitlichen Wechsel angepasst. Das Hermelin zum Beispiel sieht im Winter anders aus als im Sommer. Es muss also einen Haarwechsel durchgemacht haben. Dieser hat bereits im Herbst stattgefunden. An die Stelle des braunen Sommerfelles ist das weiße, dichte Winterfell getreten. Es dient dem Kälteschutz und tarnt das Tier im Schnee. Der Maulwurf schützt sich vor Kälte anders. Er verlegt im Winter seine Höhlen und Gänge in tiefere Erdschichten. Den Nahrungsmangel überbrückt er mit Vorräten, die er im Herbst angelegt hat. Sie bestehen aus lebenden Regenwürmern, die er durch einen Biss bewegungsunfähig gemacht hat. Auch das Eichhörnchen legt rechtzeitig Nahrungsvorräte an. In zahlreichen Verstecken vergräbt es fetthaltige Früchte wie Nüsse, Eicheln und Bucheckern. Den Winter verbringt es in seinem warm ausgepolsterten Kobel. Von Zeit zu Zeit verlässt es seine Behausung, um Kot und Urin auszuscheiden und Nahrung aufzunehmen. Diese Art, den Winter zu überstehen, bezeichnet man als Winterruhe. Einige Tiere wie Fledermaus und Igel wirst du den ganzen Winter über nicht antreffen. Sie halten einen tiefen Winterschlaf. Die Körpertemperatur sinkt zum Beispiel beim Igel von + 37° C auf etwa + 5° C ab. Während dieser Zeit sind Atmung, Herztätigkeit und andere Lebensvorgänge herabgesetzt. Als Nahrungsreserve dient das im Körper gespeicherte Fett. Wenn bei Winterschläfern eine bestimmte Temperatur unterschritten wird und sie zu erfrieren drohen, erwachen sie. Atmung, Herztätigkeit und Körpertemperatur erreichen dann für kurze Zeit die normalen Werte. Fragen: 1) Der Haarwechsel ist für das Hermelin lebensnotwendig. Erkläre. 2) Wie verbringt der Maulwurf den Winter? 3) Nenne Beispiele für Winterruher und für Winterschläfer. Was ist der Unterschied? b) Wo bleiben die Vögel im Winter? Jedes Jahr kannst du von Ende August bis in den September hinein beobachten, wie sich Hunderte von Schwalben auf Leitungsdrähten sammeln. Bald darauf sind sie verschwunden. Rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit suchen sie ihre ______________________ auf. Diese liegen in wärmeren südlichen Ländern. Schwalben verbringen also nur den _______________ bei uns. Hier ist ihre Brutheimat. Es sind Zugvögel, die erst im ________________ wieder zurückkehren. Eine solche jährlich wiederkehrende Wanderung heißt __________________. Mehr als die Hälfte unserer einheimischen Vogelarten entgeht so Nahrungsknappheit und Kälte. Durch den Vogelzug sind diese Vogelarten an die Veränderung der Lebensbedingungen angepasst. Mauersegler, Rauchschwalben und Störche ziehen sogar bis an die Südspitze Afrikas. Auf diesem Wege legen sie Tausende von Kilometern zurück. Schwalben verlassen ihre Brutheimat im ____________. Auch andere Zugvögel schließen sich für ihre weite „Reise“ zusammen. So ordnen sich zum Beispiel Kraniche zu einem _________. Enten wiederum fliegen in einer ______________ hintereinander. Der Kuckuck dagegen verlässt sein Brutgebiet ganz allein. Manche Zugvögel, zum Beispiel Singdrossel und Kuckuck, ziehen nur nachts. Man bezeichnet sie als __________________. Andere Vogelarten wie Storch und Kiebitz ziehen am Tage. Es sind ___________________. Am Futterhäuschen im Winter kannst du einen Teil der Vogelarten kennenlernen, die ihre _____________________ nicht verlassen. Sie sind das ganze Jahr über standorttreu. Man bezeichnet sie deshalb als __________________. Zu ihnen gehören Sperling, Dompfaff, Kleiber, Amsel und Specht. Sie ernähren sich im Winter vorwiegend von Samen und Beeren. Ausser den Zug- und Standvögel gibt es Vogelarten, die nicht weit fortziehen. Sie weichen den ungünstigen Lebensbedingungen nur kurzzeitig aus. Auf der Suche nach Futter streichen sie umher. Zu diesen _____________________ gehören Kohlmeise, Blaumeise und Saatkrähe. Gefahren für Zugvögel (Auszüge aus Zeitungsmeldungen) . . . Der gestrige Kälteeinbruch mit Nebel und Schneeschauern wurde vielen Rauchschwalben zum Verhängnis. Nördlich der Alpen in der Nähe von U. fand man sie zu Hunderten ermattet am Erdboden... . . . Jetzt sind sie wieder unterwegs, die Vogelfänger. Nur um Nachschub für die feinen Schlemmerlokale zu liefern, müssen Tausende von Singvögeln ihr Leben lassen... . . . Der starke Frost hat zu einer "Zugkatastrophe" geführt. Viele Wasservögel, die auf den Seen Zwischenstation gemacht haben, finden wegen der Eisdecke kein Futter mehr... . . . Die Trockenlegung der Wiesen zeigt erste Folgen. Im Gegensatz zu früher wurde in diesem Jahr kein einziger Storch mehr gesehen...