Lehrermagazin - Gesamtschule Friedenstal

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Klima & Energie
Multivision
Wir verändern unser Klima.
Unabwendbar?
Die Folgen des Klimawandels
fordern schon heute Menschenleben.
Unvermeidbar?
Unsere Energieversorgung
zukunftsfähig machen.
Unlösbar?
Informationen für Lehrerinnen und Lehrer zur Multivision „Klima & Energie“
www.multivision.info
Die Produktion der Multivisionsschau wurde gefördert durch:
Heuschreckenplage im Senegal. Heuschrecken gehören zu den großen Gewinnnern des veränderten Klimas in Afrika. Bildquelle: IRIN
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Freiflächen-Solarkraftwerk.
Die Anlage richtet sich automatisch zur
Sonne aus. Bildquelle: S.A.G. Solarstrom AG
Multivision
Klima & Energie
Editorial
„Wir müssen nur woll‘n“
Die Herausforderung unserer Zeit: Die Auswirkungen
der Klimaveränderung in einem erträglichen Maß halten und
gleichzeitig eine zukunftsfähige Energieversorgung
weltweit sicherstellen!
Die Wissenschaft ist sich einig: Der Mensch verändert durch
den vermehrten CO2-Ausstoß das weltweite Klima. Auch wenn
einzelne Wetterereignisse wie Dürren, Wirbelstürme oder Überschwemmungen nicht kausal auf den von Menschen verursachten
Klimawandel zurückzuführen sind, bekommen wir schon heute
die Auswirkungen zu spüren. Der Klimawandel bedroht die Erde
insgesamt, fordert schon heute Menschenleben und verursacht
enorme Kosten. Die Hauptleidtragenden sind jene Länder, die
am wenigsten dafür verantwortlich sind. So wissen zum Beispiel
die BewohnerInnen von Tuvalu, dass ihre kleine Insel im Pazifik – im wahrsten Sinne des Wortes – dem Untergang geweiht
ist. An ihrem höchsten Punkt liegt die Insel nur wenige Meter
über dem Meeresspiegel und der Großteil der Wohnhäuser und
Infrastruktur befindet sich unmittelbar an der Küste. Im Laufe
des 21. Jahrhunderts wird sie von der Landkarte verschwunden
sein, und 11.600 Menschen werden ihre Heimat verloren haben.
Schon heute gibt es mehr Umweltflüchtlinge als Kriegsflüchtlinge.
In 4 Jahren werden es – nach Einschätzung der UN - rund 50 Millionen sein. Klimaschutz ist also auch eine wichtige Voraussetzung
für eine gerechtere Welt.
Was kostet unsere Energie?
Die Frage nach unserer zukünftigen Energieversorgung stellt sich
aber auch aus einem anderen Grund. Europa und auch Deutschland sind stark von Rohstoffimporten, oft aus politisch sehr instabilen Ländern, abhängig.
Die Beschaffungskosten steigen schon heute und unterliegen
starken Schwankungen: Ein Barrel Öl im Jahr 2002 zum Beispiel kostete 30 Dollar, 2007 kostete dieselbe Menge schon über
100 Dollar. Dazu kommen hohe ökologische und soziale Kosten:
die Auswirkungen des Klimawandels, die Verseuchung ganzer
Landstriche durch die Ölförderung, Öltanker, die bei Unfällen
immense Schäden anrichten. Und wir alle wissen: Öl-, Erdgas-,
Uran- und Kohlevorkommen sind endlich. Die politischen Konsequenzen kann man als Blaupause hinter vielen Kriegen dieser
Welt deutlich erkennen. Die Zukunftsaufgabe und Lösung liegt in
einer nachhaltigen und autarken Energieversorgung.
Die Energie der Zukunft
Wir können uns den exzessiven Verbrauch fossiler Energieträger
nicht mehr lange leisten. Die Frage nach der Zukunft unserer Energieversorgung wird aber kaum im Gesamtzusammenhang be-
sprochen. Nur einzelne Themen, wie z. B. der Ausstieg aus der
Atomenergie oder die hohen Ölpreise, werden in der Öffentlichkeit diskutiert. Dabei berührt die Frage nach unserer zukünftigen
Energieversorgung entscheidend, in welcher Welt wir leben wollen und werden!
Es ist unbedingt erforderlich, dass Jugendliche aus allen
Teilen der Welt auf allen in Betracht kommenden Ebenen
aktiv an der Entscheidungsfindung beteiligt werden, weil
diese ihr Leben heute beeinflusst und Auswirkungen für
die Zukunft besitzt. Abgesehen von ihrem geistigen Beitrag und ihrer Fähigkeit, Unterstützung zu moblisieren,
bringen junge Menschen auch ihre eigenen Betrachtungsweisen mit ein, die der Berücksichtigung bedürfen.
Kapitel 25 der Agenda 21
Die Multivision „Klima & Energie“
In der Multivision „Klima & Energie“ wollen wir über diese zukünftige Welt reden. Wir möchten die Jugendlichen animieren,
sich selbst als GestalterInnen ihrer Zukunft wahrzunehmen und
zu Handelnden zu werden. Natürlich brauchen wir Energie, um
unseren Lebensstandard zu erhalten und den anderer Länder zu
verbessern. Wir müssen diese Energie nur anders produzieren und
effektiv einsetzen. Wie das möglich ist und welche technologischen Möglichkeiten schon heute vorhanden sind, zeigen wir in
der Multivision.
Impressum
Hrg: Die Multivision e.V.
Griegstraße 75, 22763 Hamburg
Tel: 040 / 416 207 - 0, Fax: 040 / 416 207 - 17
[email protected], www.multivision.info
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel: 030 / 275 864 - 0, Fax: 030 / 275 864 - 40
[email protected], www.bund.net
V.i.S.d.P.: Sören Janssen, die Multivision e.V.
Art Direction: Enfants Terribles GmbH, www.enfants.de
Titel-Bild: FOE USA, Sonstige Bilder Titel: diadrom indrich
Multivision
Klima & Energie
Thema
Der Klimawandel ist
von uns Menschen gemacht
Wo ist sich die Wissenschaft einig?
Wo gibt es noch Unsicherheiten? Wie reagieren
Politik und Gesellschaft?
Unsere Atmosphäre umgibt uns wie ein schützender Mantel.
Dank bestimmter Spurengase wird ein Teil der Wärme, die die
Erde abstrahlt, zurückgehalten. Somit entsteht eine angenehme,
lebensfreundliche weltweite Durchschnittstemperatur von 15° C.
Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre es bei –18 Grad bitterkalt und Leben, wie wir es kennen, wäre nicht möglich.
Mit der Verbrennung fossiler Energieträger, mit dem Abholzen
der Wälder und mit energieintensiven landwirtschaftlichen und
industriellen Praktiken hat der Mensch jedoch in den letzten 150
Jahren die Erdatmosphäre massiv verändert. Die Konzentration
von Treibhausgasen hat so stark zugenommen, dass es auf der Erde
immer wärmer wird.
Seit der vorindustriellen Zeit stieg die Konzentration von Kohlendioxid (CO2) um 35 Prozent, die von Methan (CH4) hat sich
gar mehr als verdoppelt, jene von Lachgas (N2O) erhöhte sich
um 18 Prozent. Weitere Treibhausgase verstärken das Problem
zusätzlich.
Der Anstieg der Treibhausgaskonzentration ist nahezu ausschließlich auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen – insbesondere
auf die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas. Die globale Durchschnittstemperatur hat sich seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen 1861 um 0,7°C erhöht. Dass diese Erhöhung auf
natürliche Ursachen wie Vulkanausbrüche oder Änderungen in
der Intensität der Sonnenstrahlung zurückgeht, gilt heute als ausgeschlossen. Die WissenschaftlerInnen sind sich einig: Der Temperaturanstieg ist von Menschen gemacht.
Die Auswirkungen
Der menschgemachte Treibhauseffekt hat Folgen, die sich auch
unmittelbar auf unser tägliches Leben auswirken: Steigt die Temperatur, steigt auch die Häufigkeit extremer Wetterverhältnisse wie
Dürren, Wirbelstürme oder extremer Niederschläge. Weitere Folgen sind der Gletscherschwund, das Auftauen des Permafrostbodens, die Möglichkeit des Abschmelzens von Teilen der Polkappen,
der Meeresspiegelanstieg, die Änderung der Meeresströmungen,
die Ausbreitung von Krankheiten, die Bedrohung der Artenvielfalt und gravierende Ernteeinbußen in der Landwirtschaft.
Viele von diesen Auswirkungen spüren wir schon heute: Die zehn
wärmsten Jahre seit 1861 traten alle nach 1989 auf (Spitzenreiter
waren die Jahre 2005, 1998, 2002, 2003, 2004, 2001). Der Meeresspiegel stieg im vergangenen Jahrhundert um bis zu 20 cm an.
Die Schneebedeckung der Nordhemisphäre sank seit 1960 um
zehn Prozent. Während in der Nordhemisphäre der Niederschlag
zunahm, nahm er in den subtropischen Breiten ab, mit der Folge
häufiger Dürren. Die Münchner Rück, ein großer Rückversicherer,
hat aufgezeigt, dass die großen wetterbedingten Naturkatastrophen seit 1965 massiv zugenommen haben. In den Jahren 1994 bis
2005 ereigneten sich beinahe dreimal so viele große wetterbedingte
Naturkatastrophen wie in den 1960ern. Der Trend wird noch
Die zehn wärmsten Jahre
seit 1861 traten alle nach 1989 auf
Spitzenreiter waren die Jahre
2005, 1998, 2002, 2003, 2004, 2001
deutlicher mit Blick auf die Schäden: Die volkswirtschaftlichen
Schäden vervielfachten sich im selben Zeitraum um den Faktor
5,3 – die versicherten Schäden gar um den Faktor 9,6. Hauptursachen waren Überschwemmungen und Stürme.
Die Zukunft
Komplexe Klimarechenmodelle zeigen uns, wie es weitergehen
wird, wenn wir nicht gegensteuern und die Treibhausgasemissionen drastisch zurückschrauben: Die mittlere Temperatur könnte
bis zum Jahre 2100 um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius ansteigen. Neuere
Studien zeigen, dass der Anstieg sogar noch höher ausfallen kann,
falls es zu stärkeren Rückkoppelungen im Kohlenstoffkreislauf
kommt. Der Meeresspiegel könnte bis zum Ende dieses Jahrhunderts um bis zu 90 cm ansteigen, was bedeuten würde, dass viele
kleine Inselstaaten und ganze Küstenregionen von der Landkarte
verschwinden und hunderttausende Menschen ihre Heimat verlieren würden.
Will man, wie von der EU beschlossen, den Temperaturanstieg auf
maximal zwei Grad beschränken, müsste man die Treibhausgasemissionen in den nächsten 50 Jahren um die Hälfte reduzieren
Das Eis der Arktis schmilzt rasant. In nur 100 Jahren könnte es zur Hälfte verschwunden sein. Bildquelle: photocase.de
Seit 30 Jahren nehmen Dürreperioden in Afrika zu: Für die Menschen wird ein Überleben immer schwieriger. Bildquelle: photocase.de
Jahrhunderthochwässer, die maximal einmal in hundert Jahren vorkommen sollten,
treten in immer kürzeren Abständen auf. Bildquelle: photocase.de
– also um einen Prozentpunkt pro Jahr. Eine Trendwende ist
bis heute jedoch nicht in Sicht: Die Treibhausgasemissionen
steigen weltweit immer weiter an.
verursacher, die wohlhabenden Länder, nicht die ersten Leidtragenden sind. Den ärmeren Ländern stehen nur wenig oder
keine Mittel zur Verfügung, sich den Veränderungen anzupassen.
Die internationale Klimapolitik
Es liegt in unserer politischen und privaten Verantwortung, den
Klimaschutz drastisch zu intensivieren und den Ländern, die am
meisten betroffen sind, zu helfen.
In Rio de Janeiro wurde im Jahre 1992 die Klimarahmenkonvention verabschiedet. Sie sah vor, die CO2-Emissionen der Industriestaaten bis zum Jahre 2000 auf das Niveau von 1990 zurückzuführen. Allerdings waren die Vorgaben nicht bindend. Erst mit
dem Kyoto-Protokoll von 1997 wurden die Vorgaben verbindlich:
Die Industrienationen müssen die Emissionen von insgesamt
sechs Treibhausgasen (CO2, CH4, N2O, FKW, HFKW, SF6) zwischen 2008 und 2012 um mindestens 5,2 Prozent im Vergleich zu
den Emissionen von 1990 reduzieren. Dabei können allerdings in
einem gewissen Umfang auch Einspar-Projekte in anderen Ländern geltend gemacht werden. Zudem kann mit Emissionsrechten
gehandelt werden. Am 16. Februar 2005 ist das Kyoto-Protokoll
in Kraft getreten.
Kyoto-Ziele reichen nicht aus
Eines ist aber jetzt schon klar: Die im Kyoto-Protokoll beschlossenen Emissionsreduktionen werden nicht ausreichen, um die
Klimaveränderungen in einem erträglichen Maß zu halten. Es
müssen viel weiter reichende Einschnitte erfolgen. In jedem
Fall werden wir mit den bereits heute irreversiblen Folgen leben
lernen müssen. Besonders tragisch daran ist, dass die Haupt-
Quellen und Internetadressen
www.bmu.de: Homepage des Umweltministeriums mit
vielen interessanten Informationen rund um die Themen
Energie und Klima
www.uba.de: Homepage des Umweltbundesamtes
www.unfccc.int: die offizielle Homepage des
Klimasekretariats der Vereinten Nationen
www.ipcc.ch: Homepage des Intergovernmental Panel
on Climate Change
gaw.kishou.go.jp/wdcgg.html: Ständig aktualisierte Angaben über die weltweiten Treibhausgaskonzentrationen
www.bund.net: Homepage des BUND mit vielen
Hintergrundinformationen zum Thema Energie und Klima
www.realclimate.org: Ist eine Seite, die von Klimawissenschaftlern für das interessierte Publikum gemacht wird
Multivision
Klima & Energie
Thema
Energie für die Zukunft
Woher kommt unsere Energie?
Warum brauchen wir erneuerbare Energien?
Was tut die Politik und was kann ich tun?
Die fossilen Energieträger sind nach wie vor unsere wichtigs-
te Energiequelle: Über 36 Prozent unseres Energiebedarfs decken
wir aus Erdöl, 22 Prozent aus Erdgas und 24 Prozent aus Kohle.
Es dauerte hunderte Millionen Jahre, bis sich aus abgestorbenen
Pflanzen und Tieren Kohle, Erdöl und Erdgas bildeten. Im Schnitt
500.000 Tage benötigt die Natur, um die Menge an fossilen Energieträgern entstehen zu lassen, welche wir heute an einem einzigen
Tag verbrauchen. Die Nutzung fossiler Energieträger ist dabei mit
gravierenden Nachteilen verbunden: Sie schadet den Menschen,
der Umwelt und dem Klima; sie verursacht politische und wirtschaftliche Abhängigkeiten, da die Rohstoffe zu einem überwiegenden Teil aus anderen Ländern importiert werden müssen und
niemand die Versorgungssicherheit garantieren kann.
Zudem schwinden die weltweiten Reserven und reichen – mit
Ausnahme von Kohle – bei unserem heutigen Verbrauch nur noch
wenige Jahrzehnte. Gleichzeitig wächst der weltweite Energieverbrauch, insbesondere in Ländern wie China und Indien. Allein
in China wuchs der Energiebedarf in den letzen drei Jahren um
rund 65%. Neben dem massiven Anstieg an Kohlendioxid (CO2)
in der Atmosphäre führt die erhöhte Nachfrage auch dazu, dass
die Energiepreise auf dem Weltmarkt stetig steigen: Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) prognostiziert für 2030
einen Ölpreis von 120 $ je Barrel (heute liegt der Preis bei etwa
70 $). Sollten in den kommenden Jahren weniger neue Rohölvorkommen gefunden werden als derzeit angenommen, könnte der
Preis sogar auf 154 $ steigen.
Alternative Atomkraft?
Auch der Rohstoff Uran für den Betrieb von Atomkraftwerken ist
endlich und stellt somit keine Alternative dar. Hinzu kommt, dass
neben dem Risiko beim Betrieb solcher Anlagen und dem bis heute nicht gelösten Problem der Endlagerung von Atommüll, Atomkraft eine äußerst konfliktbeladene Form der Energieerzeugung
ist. Denn ein Nebenprodukt jeder Kilowattstunde Strom, die im
AKW produziert wird, ist Plutonium, der Grundstoff zum Bau
von Atombomben. Länder, die Atomkraftwerke betreiben, verfügen somit auch über das technische Wissen und die Möglichkeit
zum Bau von Atombomben.
Die Zukunft ist „erneuerbar“.
Somit werden erneuerbare die fossilen und nuklearen Energiequellen langfristig ersetzen müssen. Sonne, Wind, Wasser, Biomasse
und Erdwärme stehen unendlich zur Verfügung und müssen nicht
importiert werden. Ihre Nutzung ist klimafreundlich, sicher, umwelt- und ressourcenschonend – und damit mittel- und langfristig
auch wesentlich kostengünstiger.
Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt kontinuierlich: Von
6,3 Prozent im Jahr 2000 auf 14 Prozent (am gesamten Stromverbrauch in Deutschland) im Jahr 2007.
Der Anteil der
erneuerbaren Energien
steigt kontinuierlich:
Von 6,3% im Jahr 2000
auf 14% (am gesamten
Stromverbrauch in
Deutschland) im Jahr 2007.
2000
2007
Effizienz: sparen und gewinnen!
Für eine Wende unseres derzeitigen Energieversorgungssystems ist ein weiterer Schritt unumgänglich: Wir müssen viel
effizienter mit dem jeweils eingesetzten Rohstoff umgehen. Eine
solche Möglichkeit sind Anlagen, in denen gleichzeitig Strom und
Wärme erzeugt werden. Sie werden allgemein als Kraft-WärmeKopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) bezeichnet. Bei kleinen und
kompakten Anlagen spricht man auch von Blockheizkraftwerken (BHKW). Anders als in großen zentralen Anlagen entweicht
die Wärme nicht ungenutzt durch die Kühltürme, sondern wird
zum Heizen oder für die Warmwasserbereitstellung verwendet. Die meisten solcher Anlagen werden mit Erdgas betrieben.
Möglich sind aber z. B. auch Heizöl, Pflanzenöl, Biodiesel, Biogas
oder Holz.
Blockheizkraftwerke haben somit sowohl ökologisch als auch
ökonomisch große Vorteile, da Strom und Wärme direkt vor Ort
erzeugt und verbraucht werden. Es gibt kaum Wärmetransportverluste. Strom lässt sich hingegen vergleichsweise verlustarm
transportieren und kann in das Stromnetz eingespeist werden.
Blockheizkraftwerke eignen sich gut für den Einsatz in Mehrfamilienhäusern oder in Schulen.
Ein großes Einsparpotenzial gibt es auch im Haushalt: Richtiges
Heizen und Lüften, die Vermeidung unnötigen Energieverbrauchs
durch Standby-Funktionen oder neue, effiziente Haushaltsgeräte
sparen Strom und bares Geld. Seit
1998 müssen in Deutschland elektrische Haushaltsgroßgeräte mit
einem
Energieverbrauchsetikett
ausgezeichnet werden. KonsumentInnen können dadurch beim
Kauf von neuen Geräten auf eine
möglichst effiziente Energienutzung achten. Die Energieeffizienz
neuer Kühl- und Gefriergeräte ist
in den letzten Jahren deutlich verbessert worden. Ein Modell der Energieeffizienzklasse A++ verbraucht
etwa 45% weniger Strom, als eines,
das die Kriterien der Klasse A nur
knapp erfüllt. Der höhere Anschaffungspreis amortisiert sich in durchschnittlich zwei Jahren.
Was macht die Politik?
Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat sich die Politik
das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 mindestens 20 Prozent des
Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen.
Erst kürzlich hat das Umweltministerium vorgerechnet, dass es
technisch und wirtschaftlich möglich ist, bis 2020 sogar einen Anteil von 25 Prozent zu erreichen. Mit dem EEG fördert der Staat
den Bau von Kraftwerken auf Basis erneuerbarer Energien und
garantiert den Betreibern über einen bestimmten Zeitraum feste
Vergütungssätze.
In anderen Bereichen, wie beispielsweise dem Verkehrssektor, fehlt
es noch an solchen Förderungen und Zielvorgaben. Dabei schafft
die Nutzung erneuerbarer Energien Arbeitsplätze. Heute arbeiten
rund 250.000 Menschen in dieser Branche. Auch für die Zukunft
sind die Unternehmen zuversichtlich: Bis zum Jahr 2020 sollen
500.000 Menschen mit der Bereitstellung von Strom, Wärme und
Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien ihren Lebensunterhalt
verdienen.
Quellen und Internetadressen
Der Autoverkehr ist der einzige Sektor weltweit
mit steigenden CO2-Emissionen
Wir müssen nicht nur beim Strom effizienter werden: Der Großteil der CO2-Emmission ist dem Verkehr geschuldet. Im gesamten
Verkehrsbereich fallen gut 2/3 auf den PKW-Verkehr. Auch Neuwagen verbrauchen immer noch deutlich mehr Benzin als technisch möglich wäre. Der Durchschnittsverbrauch eines PKW lag
1975 bei zehn Litern und heute immer noch bei acht Litern pro
100 km. Dabei wäre ein sparsames Auto nicht nur für unser Klima
wünschenswert, es spart auch viel Geld.
Schule mit Energie-Doppelpass:
Die Laborschule Bielefeld setzt auf moderne Fenster
und eine Solaranlage von Schüco.
www.erneuerbare-energien.de/inhalt/: Webseite des
Bundesumweltministeriums mit ausführlichen Informationen
und Zahlen zu den erneuerbaren Energien.
www.thema-energie.de: Energie-Spartipps für Haus und
Wohnung, Finanzierungsinfos sowie Fakten zu erneuerbaren Energien von der Deutschen Energieagentur (Dena).
www.initiative-energieeffizienz.de: Eine Initiative der
Dena und zahlreichen Partnern für Energieeffizienz mit
praktischen Tipps auch für Privathaushalte.
Die Solarmodule machen ganz nebenbei den Einbau
von Jalousien überflüssig.
Multivision
Klima & Energie
Tipps
Anregungen für den Unterricht
Die Beschäftigung mit erneuerbaren Energien
ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, Wissen und
Kompetenz zu erwerben. Diese sind für die Gestaltung ihrer
eigenen Welt von morgen entscheidend!
.
Die Multivision „Klima & Energie“ will nachhaltige Entwicklung
und die Idee des Klimaschutzes mit gezielter Bildungsarbeit unterstützen. Das Thema bietet hervorragende Anknüpfungspunkte für
den fächerübergreifenden Unterricht. Die Kultusministerkonferenz empfiehlt in den Bildungsstandards die Behandlung insbesondere für die Fächer Chemie, Biologie und Physik. Aber auch
für den Politik- und Deutschunterricht schafft die Multivision ein
ideales Angebot für die Behandlung des Themas.
Ziel der Multivision „Klima & Energie“ ist es, dass SchülerInnen
die Probleme der Nutzung fossiler Energieträger analysieren können und die Möglichkeiten der erneuerbaren Energieträger sowie
die Bereiche „Effizienz“ und „Nachhaltigkeit“ beurteilen und diskutieren können. Wir möchten den Jugendlichen ermöglichen,
sich mit der Thematik auseinander zu setzen, und die Grundlage
schaffen, unabhängig Stellung zu nehmen.
Quellen und Internetadressen
Bildungsservice des Umweltministeriums: Das Umweltministerium bietet eine umfangreiche Materialsammlung
zu den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien
kostenlos an.
Das Klima-Quiz – Mission BluePlanet:
Mit der kostenlosen Quizmaster-Version können Lehrerinnen
und Lehrer in den Schulklassen ihr eigenes Quiz
entwickeln.
Bestell- und Internetadressen zu den jeweiligen Angeboten
finden Sie unter:
www.multivision.info
Wir müssen die Treibhausgasemissionen um mindestens fünf Prozent bis 2012 reduzieren. Bildquelle: diadrom indrich
Multivision
Klima & Energie
Drehbuch
Das Drehbuch
Liebe Lehrerin, lieber Lehrer,
mit diesem Drehbuch halten Sie die schriftliche Wiedergabe der
Multivision in den Händen. Es ermöglicht Ihnen, die einzelnen
Inhalte aus der Multivision „Klima & Energie“ für Ihren Unterricht aufzubereiten, und soll die Vor- und Nachbereitung des Projekttages erleichtern. Weitere Anregungen für eine Bearbeitung im
Unterricht finden Sie außerdem unter www.multivision.info.
Wichtig zu wissen ist, dass die Multivision „Klima & Energie“ in
zwei Versionen für verschiedene Altersstufen/Jahrgänge vorliegt.
Für SchülerInnen ab etwa dem 8. Jahrgang ist die hier abgedruckte Version gedacht. Der grüne Faden neben dem Text markiert
die Inhalte der kürzeren Version für jüngere SchülerInnen (5. bis
7. Jahrgang). Die kürzere Version ist darüber hinaus sprachlich
einfacher gehalten.
Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an der Multivision „Klima
& Energie“ und hoffen, wir können Sie und Ihre Arbeit zu Umweltthemen unterstützen. Für Rückfragen zögern Sie nicht, uns
anzusprechen.
Mit klimafreundlichen Grüßen
Sören Janssen, die Multivision
Klimawandel
In Frankreich, Spanien und Portugal wüten verheerende
Brände. Riesige Waldflächen werden vernichtet. Südeuropa
leidet unter der schlimmsten Dürre seit 200 Jahren. Flüsse führen kaum mehr Wasser, die Ernte verdorrt auf den
Feldern.
Die letzten zehn Jahre gelten als die wärmsten seit Beginn
der Temperaturmessungen und es gab drei „Jahrhundertsommer“ in Europa. Der Sommer 2003 brach alle Hitzerekorde.
20.000 Menschen starben an den Folgen. In Kalifornien wurden 2005 Temperaturen bis zu 48 Grad Celsius gemessen.
Die Klimaerwärmung heizt auch die Meere auf. Algen und
Korallen sind sehr temperaturempfindlich und können sich an
diese Veränderungen nicht anpassen. Korallenriffe sterben
ab, die Küsten vor Sturmfluten und Erosion geschützt haben.
Mit ihnen schwindet die unglaubliche Vielfalt an Pflanzen
und Tieren. Viele Fischer verlieren ihre Nahrungs- und Lebensgrundlage.
Hurrikans mit bis zu 330 Stundenkilometern tobten in der
Karibik, im Pazifik und in China. Extreme Stürme auch an der
Ostküste Floridas - Charly, Francis, Iwan, Jeanne. Innerhalb von
sieben Wochen rauschen vier Hurrikans über das Gebiet und
hinterlassen ein Bild der Verwüstung. 2005 war das aktivste
Hurrikan-Jahr seit Beginn der Beobachtungen. Im Atlantik
bildeten sich 28 tropische Wirbelstürme. Der Hurrikan Wilma war der stärkste je im Atlantik gemessene Wirbelsturm und
Katrina der verheerendste in den USA.
„Wir beobachten in den letzten Jahrzehnten, dass die Anzahl
der sehr starken Hurrikans zugenommen hat. In dem Maße,
in dem sich auch die Temperatur des Atlantiks erhöht hat.
Deshalb befürchten wir, dass im Zuge der globalen Erwärmung solch heftige Wirbelstürme wie Rita und Katrina sich
häufen werden. Die Kraft von Hurrikans speist sich aus der
Verdunstung des Wassers. Je höher die Temperatur ist, desto
mehr Wasser kann verdunsten, das ist gespeicherte Energie, das
ist der Treibstoff für Hurrikans. Je höher die Temperatur, desto
stärker die Hurrikans.“
Prof. Dr. Mojib Latif
Tornados und Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen
verwüsten auch Europa. Sommer 2004: Heftige Stürme in
Deutschland, im Ruhrgebiet wütet ein Tornado. Es gibt
Schäden in Millionenhöhe. Ein Wirbelsturm zieht über das
Dorf Micheln in Sachsen Anhalt – ebenfalls mit immensen
Schäden.
Sommer 2002: Jahrhunderthochwasser in Deutschland. In
Passau erreicht die Donau mit knapp elf Metern Höchstwerte. Flutmassen auch in Österreich und Tschechien. In
Prag werden Teile der Stadt evakuiert. Die Bilanz in Europa:
230 Tote, ein Schaden von 15 Milliarden Euro. Die Anzahl
der Naturkatastrophen hat sich in den vergangenen 50 Jahren mehr als verdoppelt. Die Höhe der Schäden sogar verfünffacht.
„Wir müssen auch mit mehr Wetterextremen rechnen, auf der
einen Seite mit sehr lange anhaltenden Trockenperioden, auf
der anderen Seite aber immer wieder unterbrochen von sintflutartigen Niederschlägen. All das prognostizieren die Modelle für den Fall der globalen Erwärmung. Insofern sehen
wir hier schon den Einfluss des Menschen auf die alltägliche
Wetterentwicklung.“
Prof. Dr. Mojib Latif
Die Auswirkungen des Klimawandels sind nicht mehr zu
übersehen. Besonders hart trifft es die armen Länder der
Südhalbkugel und damit die Menschen, die am wenigsten
zur Veränderung des Klimas beigetragen haben, eine doppelte Ungerechtigkeit: Denn sie leiden am stärksten unter
verheerenden Überschwemmungen und Dürrekatastrophen
und haben kaum Möglichkeiten, sich auf die Veränderungen
vorzubereiten.
Flüsse versiegen, fruchtbares Land verödet. Die Wüsten in
verschiedenen Teilen der Welt, vor allem in Afrika und Asien,
werden immer größer. Ein Viertel der Erdoberfläche ist davon bedroht.
Kenia August 2004: anhaltende Dürre. Felder und Weiden
sind vertrocknet. Die letzte Regenzeit fiel aus. Zwei Millionen Menschen sind von Hunger bedroht. Millionen Men-
schen sind auf der Flucht – vor Hunger, Dürre, Hitze, Überschwemmungen.
Die Einwohner der Pazifikinseln Tuvalu haben Asyl in Neuseeland beantragt. Der von Wissenschaftlern prognostizierte
Anstieg des Meeresspiegels wird das gesamte Atoll überspülen
und unbewohnbar machen. Millionen von Küstenbewohnern
droht das gleiche Schicksal. Bangladesch, Indonesien, Thailand,
viele Inseln und auch die Niederlande zählen zu den gefährdeten
Gebieten.
Der Meeresspiegel steigt, weil sich das Wasser durch die Erwärmung ausdehnt und das Eis der Polkappen und in Grönland schmilzt. Die Arktis gehört zu den am stärksten vom
Klimawandel betroffenen Regionen. In den letzten 30 Jahren
hat sie an Eisfläche von der Größe Skandinaviens verloren.
Weiße Eisflächen reflektieren den Großteil des Sonnenlichtes
zurück ins Weltall, Ozeane absorbieren diese Energie und
werden wärmer. Dementsprechend schmilzt immer mehr
Eis und die Temperaturen der Arktis steigen fast doppelt so
schnell wie überall sonst auf der Erde.
Auch 35 Prozent der Himalayagletscher sind bereits geschmolzen und viele Gletscherseen übervoll mit Schmelzwasser. Wenn ihre natürlichen Dämme brechen, gefährden
die Sturzfluten viele Dörfer und ihre Einwohner.
In den Alpen rückt die Schneegrenze immer weiter nach
oben. Die Alpengletscher haben bereits mehr als ein Viertel ihrer Eismasse verloren. Gegen Ende dieses Jahrhunderts
werden sie voraussichtlich ganz verschwunden sein. Wichtige Trinkwasserquellen vieler Regionen versiegen, fragile
Fels- und Geröllhänge werden freigelegt. Bergstürze und
Schlammlawinen sind die Folgen.
Vegetationszonen verschieben sich, Pflanzen und Tiere verlieren
ihren Lebensraum und können sich nicht schnell genug an die
neuen Bedingungen anpassen. Für diverse Mücken- und Zeckenarten verbessern sich die Lebensbedingungen durch das
wärmere Klima. Überträger von tropischen Infektionskrankheiten könnten sich auch in Mitteleuropa ausbreiten.
Treibhauseffekt
Ursache der globalen Klimaerwärmung ist der zunehmende
Treibhauseffekt. Die Atmosphäre umgibt die Erde wie ein
schützender Mantel. Sonnenstrahlen werden von der Erdoberfläche in das Weltall reflektiert. Ein Teil der Wärme, die
die Erde abstrahlt, wird durch bestimmte Spurengase in der
Atmosphäre zurückgehalten – diese nennt man Treibhausgase. Auf der Erde entsteht eine angenehme, lebensfreundliche
Temperatur. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre es
eisig kalt – mit Temperaturen um minus 18 Grad Celsius.
Mit der Verbrennung von fossiler Energie hat die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid stark zugenommen. So
bleiben die Strahlen vermehrt in der Lufthülle gefangen. Die
Atmosphäre heizt sich auf. Die Erde wird zum Treibhaus.
++ Info ++ UN-Bericht IPCC ++
Der 4. Sachstandsbericht des IPCC aus dem Jahre 2007 gibt
den letzten internationalen Stand der Wissenschaft zur Klimaforschung wieder: In den letzten 100 Jahren hat sich die Erdatmosphäre demnach um mehr als 0,7 Grad Celsius erwärmt.
Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und heftige
Niederschläge sind häufiger geworden. Es gibt keinen wissenschaftlichen Zweifel mehr, dass der Mensch verantwortlich ist für die Klimaerwärmung. Die Klimamodelle prognostizieren eine weltweite Erhöhung der Temperatur zwischen 1,8
und 4,0 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Der Anstieg
des Meerspiegels könnte bis zu 69 cm betragen.
Emissionen
Überall, wo Wohnungen geheizt werden, Schornsteine rauchen und Autos fahren, wird Kohlendioxid, CO2, in die Atmosphäre geblasen – bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl,
Erdgas und Holz. Sie bestehen zu einem großen Teil aus dem
Element Kohlenstoff.
Kohlendioxid kann man weder sehen, noch riechen, noch
schmecken. Man kann es weder herausfiltern, noch in Katalysatoren unschädlich machen. Die Lufthülle unserer Erde
wird zur Abgasdeponie für CO2 und andere Gase.
Globaler Energieverbrauch
Täglich gelangt dreimal so viel CO2 in die Atmosphäre, wie
das Ökosystem Erde vertragen kann. Wir Deutschen produzieren pro Kopf 11 Tonnen CO2 im Jahr. Das Klima unseres
Planeten verträgt aber nur eine Tonne pro Erdenbürger.
Global verbrauchen die Industrieländer drei Viertel der fossilen Ressourcen. An erster Stelle liegen die USA, vor der EU
und China. Pro Einwohner konsumiert China allerdings nur
ein Fünftel der Energie, die in Deutschland benötigt wird.
Die Industrieländer tragen die Hauptverantwortung für den
Treibhauseffekt, denn sie produzieren 60 Prozent der Treibhausgase mit nur 20 Prozent der Weltbevölkerung. Wir sind
die Heizer im Treibhaus.
Um knapp ein Grad ist die Durchschnittstemperatur in den
vergangenen hundert Jahren bereits gestiegen. Das klingt
++ Info ++ Zulässige Pro Kopf Emission++
++ Info ++ Der Strahlungshaushalt der Erde ++
Die kurzwellige Strahlung der Sonne trifft auf die Erde. Sie wird
zu ca. 30 Prozent direkt wieder in den Weltraum reflektiert. Die
anderen 70 Prozent werden von der Atmosphäre und von der
Erdoberfläche absorbiert. Sie wärmen die Erde auf. Die Erde
gibt dann Strahlung als langwellige Wärmestrahlung wieder
an die Atmosphäre ab. Ohne Treibhausgase würde diese abgestrahlte Wärme einfach wieder komplett in den Weltraum
verschwinden und die Erde hätte eine mittlere Temperatur
von -18 Grad. Die Treibhausgase nehmen aber einen Teil der
Wärmestrahlen auf und strahlen sie zurück zur Erde – der natürliche Treibhauseffekt. Dies beschert uns eine mittlere Temperatur von +15 Grad.
Für diese Aussage gelten einige Annahmen. Erste Annahme ist
die, dass die Erde und die Menschheit eine langfristige Temperaturerhöhung von maximal zwei Grad Celsius gerade so
verkraften können. Nimmt man nun eine Klimasensivität (diese
Größe beschreibt die von Klimamodellen berechnete Temperaturerhöhung bei einer Verdopplung der CO2 Konzentration in
der Atmosphäre) von 2-3 Grad Celsius an, ergibt sich für das
Jahr 2200 eine zulässige Gesamtemission von ca. 7,3 Gt CO2.
Bei angenommenen acht Milliarden Erdenbürgern ergibt sich,
dass jedem Erdenbürger eine zulässige Emissionsmenge von
0,9 Tonnen CO2 pro Jahr zusteht. Diese Zahl wird ebenfalls
vom wissenschaftlichen Beirat globale Umweltveränderungen
der Bundesregierung angegeben.
wenig, hat aber tiefgreifende Folgen. Trotzdem bremsen wir
unsere Energieverschwendung nicht und weltweit nimmt der
Ausstoß an Treibhausgasen weiter zu. Die Auswirkungen des
Klimawandels haben sich zur weltweiten Bedrohung entwickelt, obwohl die Industriestaaten schon 1979 vor den katastrophalen Folgen gewarnt wurden.
Erst bei der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro waren sich
alle teilnehmenden Länder darüber einig, unsere Atmosphäre
schützen zu wollen. Völkerrechtlich bindende Klimaschutzziele haben sich die Industriestaaten mit dem Kyoto-Protokoll gesetzt. Um die Ziele des Kyoto-Protokolls zu erreichen,
muss Deutschland die Treibhausgase bis 2012 um 21 Prozent
verringern. Die Folgen des Klimawandels zeigen, wie wichtig
es ist, einen weiteren Temperaturanstieg aufzuhalten.
Energie-Geschichte
Vor etwa 500.000 Jahren machten unsere Vorfahren eine revolutionäre Erfindung. Es gelang ihnen, Feuer zu entfachen
und Biomasse in Form von Holz zu verbrennen. Für hunderttausende Jahre blieb das Feuer die einzige Energiequelle.
In den Hochkulturen der Geschichte waren menschliche und
tierische Arbeitskraft die wichtigste Energieform, bis neue
Erfindungen Wind- und Wasserkraft nutzten. Der große
Nachteil war die Abhängigkeit von den Launen der Natur.
Kohle
Die Entdeckung der Kohle als Brennstoff befreite die Menschen aus dieser Abhängigkeit. Als James Watt 1764 die erste
Dampfmaschine in Bewegung setzte, wurde die Kohle zum
Treibstoff der „industriellen Revolution“. Der Mensch ließ
nun immer mehr und immer größere Maschinen für sich
arbeiten. Schiffe wurden unabhängig vom Wind, Hammerwerke unabhängig vom Wasserstand der Flüsse.
Rauchende Schlote wurden zum Sinnbild für Fortschritt.
Doch der Preis dafür war hoch. Durch die zunehmende
Verschmutzung der Luft verloren Bäume die Blätter und die
Zahl der Lungenerkrankungen bei Kindern nahm dramatisch zu. Trotz dieser tragischen Auswirkungen blieb Kohle
bis heute der wichtigste Energielieferant. Derzeit ist China
weltweit der größte Verbraucher und produziert 75 Prozent
seines Stroms mit stark schwefelhaltiger Kohle. Die Folge ist
Smog, - Todesursache von hunderttausenden Einwohnern.
Auch mehr als die Hälfte des deutschen Stroms stammt aus
der Verbrennung von Kohle. Bei der Stromerzeugung entsteht
Wärme, die meist ungenutzt entweicht. Wasserdampfschwaden der Kühltürme sind sichtbare Zeichen von Energieverschwendung und kein Aushängeschild für ein High-TechLand. Allenfalls 40 Prozent der Energie, die im Kraftwerk
freigesetzt wird, gelangt als Strom in die Steckdose, der Rest
ist Abwärme. Sie könnte viel sinnvoller zum Heizen ganzer
Stadtteile genutzt werden.
Erdöl
1966 wurde Erdöl zur Energiequelle Nummer eins. Entscheidend dafür war die Erfindung von Nicolaus August Otto. Er
entwickelte 1863 den ersten Verbrennungsmotor und revolutionierte damit die Mobilität.
Mit Vollgas ging’s ins Wirtschaftswunder ... ein Wagen, mit
dem man sich sehen lassen kann ... gehen sie mit der Konjunktur ... Der Treibstoff dafür schien unerschöpflich. Bis
zu jenem Herbst, der alles änderte, die Ölkrise 1973. Im
Nahostkonflikt stoppen arabische Staaten die Ölexporte.
Der Barrelpreis steigt von 3 auf 14 Dollar ... Sonntagsfahrverbote in der Republik. Der Benzinverbrauch wird
über Nacht zum Thema ... Ich will Spaß, ich geb‘ Gas
... Das Klima ist doch prima ... Autos als Klimakiller?
– ein Filter muss her. Zum Reizgas kommt das Reizthema:
Tempolimit? Nein, es ist nicht mehrheitsfähig. Freiheit hat
eben ihren Preis!
Weltweit 750 Millionen Autos verursachen schon heute enorme
CO2-Emissionen. In 25 Jahren rechnet man gar mit 1,3 Milliarden Autos. Aber solange das Auto zu den Statussymbolen
erfolgreicher Menschen gerechnet wird, ist nicht mit Einsicht zu
rechnen. Und Treibstoff fressende Geländewagen verkaufen sich
immer noch weitaus besser als Dreiliter- und Elektroautos.
Erdöl ist zum wichtigsten Rohstoff der Industrie und zur
Grundlage der modernen Wirtschaft geworden. Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeiten sind die negativen
Begleiterscheinungen.
In den Amazonas-Ländern boomt die Förderung von Erdöl
auf Kosten des Regenwaldes und der dort lebenden Bauern.
Ihr Trinkwasser ist verseucht, die Felder verwüstet.
Die größten Ölvorräte der Welt liegen im Nahen Osten.
Aber alle gewaltsamen Versuche, die Macht über die Ölquellen auszubauen, sind bisher gescheitert.
Aus Leid, Tod und Umweltverschmutzung wurde nichts gelernt. Der Kampf um’s Öl nimmt kein Ende.
Atomkraft
Eine Lösung für die Abhängigkeit vom Öl sollte die Atomkraft sein. Energie ist gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit
zum Quadrat, lautet die berühmte Formel Albert Einsteins.
Er entdeckte 1905, dass Masse und Energie ineinander umgewandelt werden können. Um dieses Energiepotenzial zu
nutzen, müssen Atome gespalten oder verschmolzen werden.
Die anfangs rein militärische Forschung gipfelte 1945 in den
verheerenden Atombombenabwürfen über Hiroshima und
Nagasaki!
155.000 Tote 210.000 Menschen sterben an den Folgen radioaktiver Strahlung
Die friedliche Nutzung der Atomenergie in Kernkraftwerken
galt als Höhepunkt menschlicher Erfindungskraft. Strom, so
billig, dass man nie mehr sparen müsse, versprach die Atomindustrie. Aber die Begeisterung war verfrüht. Die Risiken
wurden völlig unterschätzt. Als 1986 in der Ukraine der
Reaktor havariert, wird auch in Westeuropa erhöhte radioaktive Strahlung festgestellt. Spätestens jetzt begreift jeder,
dass Radioaktivität nicht an Grenzen halt macht. Dies haben
die schweren Unfälle in Tschernobyl und Harrisburg und
die Störfälle im schwedischen AKW Forsmark gezeigt. In
Deutschland ist man 1987 in Biblis und 2004 in Brunsbüttel
nur knapp an der Katastrophe vorbeigeschrammt.
Die Atomkraft hat einen Anteil von etwa 15 Prozent an
der weltweiten Stromproduktion. Um fossile Energieträger
zu ersetzen, müsste also ein aberwitziges Neubauprogramm
von Atomkraftwerken gestartet werden. Der Grundstoff
Uran wäre allerdings schon nach einigen Jahrzehnten aufgebraucht.
++ Info ++ Atom ++
Insbesondere der Verweis darauf, dass die Atomkraftwerke
keine Treibhausgase ausstoßen, wird gerne ins Feld geführt.
Zwar stimmt es einerseits, dass sie beim Betrieb kein CO2
emittieren, betrachtet man aber die vollständige Produktionskette, vom Uranabbau zur Stromproduktion stehen Atomkraftwerke mit 32 CO2-äq in g/kWh el zwar besser da als Kohleoder Gaskraftwerke (949 bzw. 428 CO2-äq in g/kWh el). Wind
(24 CO2-äq in g/kWh el) und Wasser (40 CO2-äq in g/kWh el)
liegen jedoch im gleichen Bereich, Solarstrom liegt bei 101
CO2-äq in g/kWh el, Biogas-Blockheizkraftwerke liegen sogar im negativen Bereich, da sie ja neben dem Strom auch
noch Wärme produzieren. Der Einsatz von Stromeffizienzmaßnahmen liegt mit 5 CO2-äq in g/kWh el unschlagbar gut (alle
Zahlen nach GEMIS). Vergleicht man also die Atomkraft mit
regenerativen Energieformen bzw. mit Stromeffizienzmaßnahmen, liegt die Atomkraft eher im oberen Emissionsbereich.
Atomkraft ist aber genau wie die fossilen Energieträger endlich
(bei gleichem Verbrauch wird das Uran in 60-70 Jahren aufgebraucht sein) und ist mit vielen anderen Problemen behaftet
(Unfallgefahr, strahlender Müll, Gefahr der Weiterverbreitung
von Atomwaffen, ...).
www.oeko.de
In Deutschland produzieren Atomkraftwerke derzeit rund 30
Prozent des Stroms, dabei fallen jedes Jahr etwa 450 Tonnen
radioaktive Abfälle an, die hunderttausende Jahre strahlen.
Für die Entsorgung des Atommülls gibt es weltweit keine sichere Lösung, sondern nur eine Zwischenlagerung. Trotzdem
werden Investitionen in neue Atomkraftwerke und längere
Laufzeiten von bestehenden Anlagen diskutiert.
Die nötige Wende zu erneuerbaren Energieträgern und mehr
Effizienz wird weiterhin verzögert – auch in Deutschland.
„Unser Ziel ist eine wirklich nachhaltige Energieversorgung,
die keinen ökologischen Schaden hervorruft. Und der einzige
Weg, um Schaden von unserer und künftigen Generationen
abzuwenden, ist ein vollständiger Wechsel von nuklearen und
fossilen Energieträgern zu 100 Prozent erneuerbarer Energie.“
Wolfgang Gründiger, Jugendbündnis Zukunftsenergie
Unendliche erneuerbare Energien
Alle Energie des Universums gab es von Anfang an. Sie wird
nicht erzeugt oder verbraucht, sondern nur von einer Form
in eine andere umgewandelt. Dabei fällt immer Wärme an.
Unser größtes Kraftwerk ist die Sonne. Im Innern des glühenden Gasballes herrschen Temperaturen von 15 Millionen
Grad. Das bringt die Atome des Wasserstoffs zum Rasen. Die
Atomkerne prallen aufeinander und verschmelzen zu Helium.
Bei dieser Kernfusion wird die Energie frei, welche die Sonne
leuchten lässt. Von ihrer 6000 Grad heißen Oberfläche entladen sich gigantische Explosionen ins Weltall. Ohne den brodelnden Feuerball Sonne gäbe es kein Leben auf unserer Erde.
Deshalb verehren viele Völker und Kulturen seit jeher die
Sonne als Quelle des Lichts und Lebensspender. Die Sonnen-
strahlung ist maßgebend für Klima und Wetter. Ihre Wärme
setzt den Kreislauf von Verdunstung und Niederschlag, die
Windsysteme und damit auch Meeresströmungen in Gang.
„Es wird soviel Energie von der Sonne zur Erde geschickt, man
kann das eigentlich kaum nutzen bisher. Es würde locker reichen, 10.000 Mal den Energiebedarf der gesamten Menschheit zu decken.“
Solarthermie
Jedes Jahr strahlt hundertmal so viel Sonnen-Energie auf die
Fläche Deutschlands, wie derzeit verbraucht wird. Das ist die
Energie der Zukunft! In Sonnenkollektoren wird Wasser erwärmt und für Heizung und Warmwasser genutzt.
Fotovoltaik
Die Fotovoltaik-Zelle verwandelt Licht-Energie direkt in
elektrischen Strom – ohne mechanische Zwischenstufen. Die
Physiker Adams und Day entdeckten schon 1876, dass in
Selenkristallen Strom fließt, wenn Sonnenlicht darauf einwirkt. Diese geniale Entdeckung wurde aber erst siebzig Jahre
später für den Einsatz in Satelliten angewendet und weiterentwickelt.
Siliziumscheiben sind der Rohstoff, aus dem Fotovoltaik-Zellen hergestellt werden. In Thalheim bei Leipzig entstand die
größte Solarzellenfabrik Europas mit fast 1000 Mitarbeitern
und Deutschland wurde zum Weltmeister bei der Produktion von Fotovoltaik-Anlagen. Heute arbeiten bereits mehrere
10.000 Menschen in der Solarbranche – ein wichtiger Schritt
zum Ausstieg aus fossiler Energieabhängigkeit.
„Ich wusste gar nicht, dass so was geht mit der Solarenergie
und so weiter, das hat mich total interessiert.“... „Ich find das
sehr gut, weil dadurch wird ja auch die Umwelt geschützt.
Ich finde, das sollten noch viel mehr Schulen machen... Unsere
Schule wird dadurch was Besonderes, ist modern. Ich finde
das ne gute Sache.“...
Auch manche Schulen haben inzwischen ihr eigenes Solarkraftwerk, so zum Beispiel das Willibrord Gymnasium in
Emmerich am Rhein. Die Anzeigetafel in der Eingangshalle
zeigt, wie viel Strom das Solarkraftwerk aktuell ins Netz einspeist und wie viel Energie und Schadstoffe das Gymnasium
insgesamt einspart.
Die höchste Stromausbeute kann mit Parabolspiegeln erzielt
werden. Sie reflektieren und konzentrieren die Solarstrahlung
auf ein Absorberrohr mit einer Flüssigkeit, die von den gebündelten Sonnenstrahlen auf 400 Grad erhitzt wird. Über
Wärmetauscher und Dampfturbinen entsteht elektrische Energie. Ein Wärmespeicher sorgt dafür, dass auch nach Sonnenuntergang Strom produziert werden kann. Das erste Parabolrinnen-Kraftwerk Europas entsteht in Spanien. Es wird
rund 200.000 Menschen mit Strom versorgen.
Ebenso faszinierend ist die Technik der Aufwindkraftwerke. Auch sie arbeiten mit Sonnenenergie. Unter einer
riesigen Glasfläche erwärmt sich die Luft wie in einem Gewächshaus. Der Kamineffekt saugt die warme Luft in den
Turm mit eingebautem Windrad und treibt so die Turbine an
– auch nachts, denn Erdboden und Wasserspeicher erhalten
die Wärme.
Der Sonnengürtel der Erde bietet genügend geeignete Flächen für Solaranlagen, um den Weltenergiebedarf mehrfach
zu decken. Parabolrinnen- und Aufwindkraftwerke garantieren höchste Effizienz. Über das Leitungsnetz können auch
sonnenarme Länder mit Solarstrom versorgt werden.
Geothermie
99 Prozent der Erde sind heißer als 1000° Celsius. In Vulkanund Thermengebieten wird diese Energie in geothermischen
Kraftwerken genutzt. Erdwärme ist eine Energiequelle, die
Tag und Nacht zur Verfügung steht und nicht von Wetter
oder Jahreszeiten beeinflusst wird. Auch bei uns könnte fast
ein Drittel der Wärmeenergie für Heizung und Warmwasser
durch Erdwärme erzeugt werden.
Windenergie
Im Windrad, im Wasser-, Kohle- und Atomkraftwerk wird
Strom immer auf die gleiche Art und Weise erzeugt – ähnlich
wie im Dynamo am Fahrrad. Werner von Siemens entdeckte
1866, dass in einer zwischen Magneten drehenden Drahtwicklung Strom fließt.
Windräder sind neben der Wasserkraft die preiswerteste Methode zur Stromgewinnung und besonders effizient. Mit
Wachstumsraten von mehr als 30 Prozent in einem Jahrzehnt
ist der Anteil der Windenergie in der deutschen Stromproduktion beachtlich gestiegen. Durch die Modernisierung der
bestehenden Windparks könnte bis zu achtmal so viel Energie
erzeugt werden wie bisher. Aber auch Hochleistungswindräder
liefern nur Strom, wenn der Wind weht, deshalb ist die Energiespeicherung eine wichtige technische Herausforderung.
Energie-Speicherung / Brennstoffzelle
Eine gute Möglichkeit, Energie zu speichern, bietet Wasserstoff. In der Brennstoffzelle wird der Wasserstoff mit
Sauerstoff aus der Luft zu Wasser verbunden und die dabei
freigesetzte Energie direkt in Strom verwandelt. Das einzige
Verbrennungsprodukt ist Wasserdampf.
++ Info ++ Brennstoffzelle ++
Eine Brennstoffzelle verwandelt chemische Energie, die in
einem Brennstoff (z.B. Wasserstoff) steckt, in elektrischen
Strom und Wärme. Brennstoffzellen werden zum Fahrzeugantrieb, zur Wärme- und Stromversorgung sowie auch als
Batterie/Akku-Ersatz in Geräten eingesetzt. Das Problem mit
der Wasserstoff-Brennstoffzelle liegt darin, dass Wasserstoff
ein sekundärer Energieträger ist und in der Natur nicht vorkommt. Das bedeutet, es muss erst einmal Energie hineingesteckt werden, bevor man sie nachher an anderer Stelle nutzen
kann. Herstellung, Speicherung und Transport von Wasserstoff
kostet sehr viel Energie. Die heute nutzbaren technischen
Möglichkeiten sind nicht effizient.
Sinnvoll ist der Einsatz von Wasserstoff also nur dann, wenn
man es schafft, den Wasserstoff anders herzustellen (z. B. aus
Biomasse). Eine andere Möglichkeit ist, dass die Energie, die
gebraucht wird um den Wasserstoff zu erzeugen, in unendlichem Maße und umweltfreundlich zur Verfügung steht (z. B.:
Erdwärme auf Island, Sonnenenergie,...). Keine Lösung indes
ist es, wenn der Wasserstoff mit fossilen Energieträgern oder
gar mit Atomkraft hergestellt wird, denn das führt weiterhin zu
Umweltproblemen – potenziert durch den nochmaligen Energieverlust bei der Herstellung des Wasserstoffs.
Als Energieträger und Treibstoff wäre Wasserstoff also
ideal, aber nur Pflanzen können Wasser mittels Sonnenlicht
spalten – in Wasserstoff und Sauerstoff. Der Wasserstoff verlässt die Pflanze allerdings nie, denn die freigewordene Energie wird direkt in Zucker eingebaut. Wissenschaftler haben
diesen einzigartigen Vorgang nun entschlüsselt und hoffen,
das Ergebnis für die Herstellung von Wasserstoff nutzen zu
können.
Pflanzen als Vorbild: Biomasse
Die erfolgreichsten „Solarkraftwerke“ der Welt sind unsere
Wälder. Mit Hilfe der Sonnenenergie produzieren Millionen von Pflanzen Biomasse aus Wasser und Kohlendioxid.
Der darin enthaltene Kohlenstoff wird in Holz, Blätter und
Früchte umgewandelt. Letztendlich ist Sonnenenergie also
auch die Nahrungsgrundlage für Tier und Mensch. Flächen
für den Anbau von Biomasse sind aber in Deutschland nicht
unbegrenzt vorhanden, deshalb ist es notwendig, die vorhandene Biomasse möglichst effizient einzusetzen.
Energiegemeinde Jühnde
In der autarken Bio-Energie-Gemeinde Jühnde in Niedersachsen stammt alle Energie, die im Dorf verbraucht wird,
aus Biomasse. Im Bioreaktor entsteht aus Gülle Biogas, mit
dem in einem Blockheizkraftwerk Wärme für die angeschlossenen Häuser und Strom erzeugt werden. Die verbrauchte
Biomasse wird zum Dünger für Felder und Wiesen. Diese
Kreislaufwirtschaft wäre vielerorts die Lösung für Energieknappheit und Umweltprobleme.
Energieeffizienz
Blockheizkraftwerke wie das in Jühnde eignen sich für Schulen, Siedlungen und Mehrfamilienhäuser. Sie nutzen die Energie aus Holz, Gas, Kohle und Öl zu 80 Prozent. In solchen
Anlagen wird nicht nur Strom erzeugt, hier entweicht keine
Wärme ungenutzt, sondern wird für Heizung und Warmwasser eingesetzt. Diese Kraftwärmekoppelung lohnt sich allerdings nur, wenn die Entfernung zum Verbraucher kurz ist.
Das Kraftwerk Römerbrücke steht mitten in der Stadt Saarbrücken. Die Abwärme der Stromerzeugung wird nicht als
Energiemüll durch den Schornstein gejagt, sondern als Fernwärme für 16.000 Haushalte, für 50.000 Bürger eingesetzt.
Der Vorteil für die Umwelt: drastische CO2-Einsparung, da
keine privaten Öl- und Gasheizungen betrieben werden. Vorteil für die Kunden: preiswerte Wärme.
Alltags-Lösungen
Energiesparen heißt die Devise. Durch effizientere Technik
und gute Isolierung von Gebäuden lässt sich über die Hälfte
der Energie eines normalen Haushaltes einsparen. Das Senken der Raumtemperatur um nur ein Grad Celsius verringert die Heizkosten um sechs Prozent! Wäschetrockner, alte
Kühlschränke, große Plasmafernseher, Computer im Dauerbetrieb, Ladegeräte und Standby-Funktionen zählen zu den
Stromfressern im Haushalt. In Deutschland verschlingt die
Stromversorgung von nicht abgeschalteten Geräten pro Jahr
den Energiebedarf von Hamburg und Berlin. Jeder deutsche
Haushalt bezahlt durchschnittlich 65 Euro im Jahr für diesen
ungenutzten Strom.
++ Info ++ Erneuerbare Arbeitsplätze ++
Eine Studie, herausgegeben vom BMU im Jahr 2006
(Wirkung des Ausbaus Erneuerbarer Energien auf den
deutschen Arbeitsmarkt), kommt zu dem Schluss, dass
selbst unter konservativen Annahmen eine Verdopplung der
Arbeitsplätze bis 2020 möglich ist. Der Bundesverband Erneuerbare Energien ist sogar optimistischer und sieht eine
halbe Million Arbeitsplätze im Bereich Erneuerbare Energien
bis 2020 für möglich an. Diese Entwicklung ist positiv, nicht
nur wegen der großen Anzahl der Arbeitsplätze, sondern
weil diese oft in den Regionen entstehen, da die Erneuerbaren Energien meist dezentral und regional eingesetzt
werden.
www.bmu.de
Klimaschutz heißt, dass wir darauf achten, wie Strom erzeugt
wird, und nur von Energieversorgern kaufen, die in klimafreundliche und zukunftsfähige Anlagen investieren. Erneuerbare Energien aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse haben in Deutschland die 10-Prozentmarke übersprungen und
zählen zu den aufstrebenden Wirtschaftsbereichen. Unternehmen setzen mit regenerativen Energien nicht nur mehr als 16
Milliarden Euro um, diese Zukunftsbranche sichert auch rund
170.000 Arbeitsplätze in Deutschland – Tendenz steigend.
Die Jugendumweltverbände im Jugendbündnis Zukunftsenergie informieren sich selbst und andere Jugendliche über Alternativen und diskutieren mit der Regierung über ihre Forderungen und Ideen. Neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter
sind immer willkommen!
„Habe viel gelernt über erneuerbare Energien und warum
Tschernobyl so Scheiße ist – was ich in der Schule nie mitgekriegt hab’ irgendwie. Das ist ganz schön schade und das hab’
ich halt jetzt nachgelernt ...“
„Ich bin dabei, weil ich gern helfen wollte und weil ich hier
das Gruppengefühl ganz schön toll finde ...“
„Es macht Spaß, die Leute zu treffen, die das gleiche Anliegen haben, die wollen erneuerbare Energien voranbringen, da
muss man dabei gewesen sein ...“
„Ich engagiere mich für die Umwelt, weil ich das sehr wichtig
finde und weil das meiner Meinung nach viel zu wenig tun.“
„Die Welt braucht Leute, die als Multiplikatoren fungieren
und die andere Menschen anregen, sich zu engagieren.“
Im BUND und in der BUNDjugend sind viele junge Menschen für den Klimaschutz aktiv. Sie engagieren sich dafür,
dass an ihren Schulen und zuhause Strom gespart wird und
mehr Menschen grünen Strom nutzen.
„Das ist so die politische Ebene, wo ich glaube, dass wir auch
als Jugendliche Druck machen müssen, um wirklich was zu
verändern und was zu verbessern und uns dafür einzusetzen,
weil es ist unsere Zukunft und wir haben unter den Folgen des
Klimawandels zu leiden ...“
Große Unternehmen setzen Politiker und Politikerinnen
immer wieder so unter Druck, dass sie Klimaschutzgesetze
stoppen. Umweltorganisationen wie der BUND und die
BUNDjugend bringen solche Skandale in die Medien. Mit
Protestaktionen, Online-Demonstrationen und hartnäckigen Gesprächen gelingt es oft, das Blatt zu wenden.
„Wir und nachfolgende Generationen müssen nicht nur auf
zigmillionen Tonnen Atommüll aufpassen, wir müssen auch
den Klimawandel ausbaden ...“
„Es ist unsere Zukunft und wir wollen, dass diese Zukunft für
uns nicht verschandelt wird mit Atommüll, wir wollen, dass der
Klimawandel verhindert wird. Wir fordern die Energiewende zu 100 Prozent erneuerbaren Energien und deswegen rufen
wir Sie dazu auf, verändern Sie Ihr Verhalten, wechseln Sie zu
Ökostrom ...“
„Wir in Afrika haben nicht die Gelegenheiten, die ihr habt
,und deshalb schützt uns bitte, wir brauchen erneuerbare
Energien für Afrika. Wir rufen euch alle auf: Bitte, schützt
Afrika, helft Armut und Hunger zu bekämpfen.“
Alpha Amadu Jalloh,
Youth Movement for Peace and Non-Violence
„Aber ich glaube eben auch, dass man nicht nur auf die
Politiker setzen kann, dass man ganz einfach auch persönlich
was machen muss ...“
„Zum Beispiel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu
fahren, und so kann man halt auch dazu beitragen, dass weniger CO2 produziert wird.“
„Ich bin leidenschaftliche Fahrradfahrerin. Ich fahre jeden
Tag zur Arbeit.“
„Am meisten Spaß macht es, wenn man Radtouren zusammen macht, mit einer größeren Gruppe ...“
„Ich hab’ einfach auch das Bedürfnis, was zu machen, was in
meiner Möglichkeit steht ...“
„Wir säubern unseren Bach oder wir zeigen den Erwachsenen, wie man Strom sparen kann oder wie man gesünder essen
kann oder was Gentechnik bedeutet ...“
Durch unser Engagement können wir die Welt verändern!
Denn Politik ist die Gestaltung der Zukunft nach unseren
eigenen Visionen. Die Steinzeit ist zu Ende gegangen, aber
nicht weil die Steine knapp wurden. Auch das Ölzeitalter
wird enden, bevor das Öl knapp wird – weil die nächste Generation wieder ein wenig klüger sein wird.
Die Menschen der Cro-Magnon-Zeit bemalten Felswände
mit rotbrauner Farbe aus Eisenoxid. Sie konnten nicht ahnen, dass dieses Eisenoxid eines Tages in Videobändern zur
Speicherung von Bildern verwendet wird. Auch ein Genie
wie Albert Einstein hätte zu seiner Zeit keinen PC erfinden
können, wie es ihn heute in jedem Kaufhaus gibt.
Jede Generation stellte sich ihrer Herausforderung. Lösungen
waren nie vorhersagbar, sie sind es auch heute nicht.
Sie liegen bei euch!
Produktion und Gestaltung der Multivision
diadrom indrich, Steyr/Österreich
Multivision
Klima & Energie
Aufgaben
Arbeitsblätter zum Thema „Klima & Energie“
Die Aufgaben sind angelehnt an die Arbeitsblätter des
BMU-Bildungsservice: www.bmu.de
Aufgabe 1:
Aufgabe 2:
Das Kyoto-Protokoll
CO2-Ausstoß im Haushalt
Das Kyoto-Protokoll entstand 1997 auf der Klimakonferenz im
japanischen Kyoto und zielt darauf ab, die Treibhausgase in der
Atmosphäre zu reduzieren. Es geht vor allem – aber nicht nur
– um Kohlendioxid (CO2).
Nicht nur die großen Fabriken und Kraftwerke blasen viele Treibhausgase in die Luft, auch jeder Haushalt, jede Familie steuert
ihren Anteil bei. Aber wie viel ist das eigentlich? Am Beispiel des
Autos wollen wir es ausrechnen.
Das Protokoll ist wahrscheinlich das bekannteste Dokument zum
Klimaschutz. Ein Grund dafür ist, dass es fast acht Jahre (bis
2005) dauerte, bis es in Kraft treten konnte. Vor diesem Hintergrund kam das Schlagwort „Kyoto-Protokoll“ immer wieder in
die Nachrichten. Doch wie so oft, ist es auch hier: Jeder kennt
seinen Namen, kaum einer weiß, was drin steht. Dabei umfasst es
gerade einmal 20 Seiten Text.
Arbeitsauftrag:
1) Beschreibe das Ziel des Kyoto-Protokolls.
2) Erläutere den Stand der Dinge, wie viele Staaten
sind dem Protokoll beigetreten, welche Staaten
sind ihm nicht beigetreten.
3) Beurteile, für welche Treibhausgase welche Reduktions ziele festgelegt wurden.
Analysiere, welche Klimawirksamkeit die Gase haben.
4)
Beurteile warum es fast acht Jahre gedauert hat, bis das
Protokoll in Kraft getreten ist.
Problematisiere, welche Regeln für das Inkrafttreten im Protokoll festgelegt wurden.
Hilfe zur Lösung dieses Aufgaben findet ihr auf der Homepage des Umweltministeriums www.bmu.de oder auf der
Homepage des Klimasekretariates www.unfccc.int.
1. Wie viel CO2 erzeugt unser Auto?
Fragt Eltern und Geschwister, wie viele Kilometer ihr Auto
im vergangenen Jahr gefahren wurde (k) und wie viel Liter
Benzin oder Diesel es pro 100 Kilometer durchschnittlich
verbraucht hat (BV). Tragt die Werte in eine Tabelle ein.
Ergänzt dann den Emissionswert (se) für den entsprechenden Motortyp:
Dieselmotor: seDiesel = 2,63 kg CO2/l
Ottomotor: seOtto = 2,32 kg CO2/l
Erdgasmotor: seCH4 = 2,23 kg CO2/kg Erdgas
Errechnet den CO2-Ausstoß des Autos pro Jahr mit der
CO2-Formel: CO2-Ausstoß im Jahr = k*BV*se (Achtet auf
die Einheiten). Falls ihr mehrere Autos im Haushalt habt,
addiert ihr die Ergebnisse.
2. Wie viel CO2 pustet die Bahn oder
das Flugzeug in die Luft?
Informationen darüber findet ihr für die Bahn unter www.
db.de/site/bahn/de/unternehmen/umwelt/umwelt.html.
Unter dem Menüpunkt Verkehrsträgervergleich findet
ihr Wissenswertes. Daten zum Flugverkehr findet ihr unter
www.atmosfair.com unter dem Menüpunkt emissions
calculator.
Aufgabe 3:
Das Stuhlspiel
Südamerika
Afrika
Asien
Australien
und Ozeanien
Bevölkerung
in Mio.
Nordamerika
Aber verbrauchen alle Menschen auf der Welt so viel Energie?
Oder sogar mehr? In der folgenden Tabelle seht ihr, wie viel Energie in den einzelnen Erdteilen verbraucht wird. Ihr seht ebenfalls,
wie viele Menschen in diesen Erdteilen leben.
Region
Europa inkl.
Russland
Energie ist der Motor unseres Lebens. Jährlich verbrauchen die
Einwohner der Bundesrepublik die gigantische Energiemenge
von rund 500 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE). Das
entspricht der Energie, die bei der Verbrennung von rund sechs
Millionen Waggons voller Steinkohle entstehen würde – aneinander gereiht ein Zug von 75.000 Kilometern Länge! Ganz Europa
verbraucht rund 3,5 Milliarden Tonnen Steinkohleeinheiten in
einem einzigen Jahr.
726
317
526
813
3721
31
3,5
3,6
0,4
0,34
3,8
0,17
Prozent
Personen
Energieverbrauch in
Mrd. t SKE
Prozent
Stühle
Aufgaben:
1) Berechnet, wie viel Prozent der Weltbevölkerung in
der jeweiligen Region leben!
2) Ermittelt, wie vielen Mitschülerinnen und Mitschülern
in eurer Klasse dies entspricht, und tragt die Zahl in
die Spalte „Personen“ ein!
3) Der Energieverbrauch wird mit Hilfe der Stühle in der
Klasse dargestellt. Berechnet jetzt, wie viel Prozent des
gesamten Weltenergieverbrauchs auf die Regionen
entfallen und ermittelt, wie viele Stühle diesen Anteilen
jeweils entsprechen!
4) Alle Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen
Erdteile setzen sich jetzt auf die ihnen
zustehenden Stühle.
5) Beurteilt das Ergebnis.
Internetadressen
www.bundjugend.de: Online die Erde retten. Webseite der
BUNDjugend mit vielen Informationen, Hintergründen und
Tipps rund um Umwelt und Co.
www.zukunftsenergie.org: Das Jugendbündnis Zukunftsenergie ist ein offenes Netzwerk von Jugendorganisationen
und Einzelpersonen, die sich gemeinsam für die Energiewende einsetzen.
www.no-e.de: Viele Geräte in Haushalt und Büro
verbrauchen Energie, obwohl sie scheinbar abgeschaltet
sind. Aktion „Stopp dem Stromklau!“
www.co2online.de: Webseite der Klimaschutzkampagne
des Bundesumweltministeriums. Die Kampagne hat zum
Ziel, in privaten Haushalten, Gewerbe und Handel Energie
einzusparen und die Emission von Kohlendioxid zu verringern.
Multivision
Klima & Energie
Aufgaben
Aufgabe 4:
Wie grün ist grün wirklich?
Ist „grüner Strom“ wirklich aus erneuerbaren Energien gemacht?
Oder kommt er doch aus einem Kohle- oder Atomkraftwerk? Für
uns Stromverbraucher ist das gar nicht so leicht zu beantworten.
Schließlich sieht man es der neuen Stereoanlage ja nicht an, ob ein
Windrad oder ein fossiles Kraftwerk für guten Sound sorgt. Dies
liegt an der Art und Weise, wie in Deutschland Strom hergestellt
und dann an uns, die Verbraucher, verteilt wird.
Das Ganze muss man sich wie einen großen See vorstellen: Rundherum stehen lauter Kraftwerke, die sowohl aus fossilen als auch
aus erneuerbaren Energien Strom produzieren und ihn in den See
leiten. Dort vermischt sich dann der fossile mit dem erneuerbaren
– dem grünen – Strom, weil es aus physikalischen Gründen nicht
möglich ist, die beiden Stromarten zu trennen. Alle Verbraucher
zapfen dann aus dem großen See ihren Strom für Kühlschrank,
Stereoanlage und Co.
Aber Moment mal: Woher weiß ich dann, woher mein Strom
kommt, ob wirklich „grüner Strom“ hergestellt wurde und sich
mein Strom nicht nur grün verkleidet hat? Die Antwort heißt:
Stromzertifikate. Verschiedene unabhängige Organisationen in
Deutschland schauen sich genau an, was mit dem Geld passiert,
das die Energiehersteller für ihren Strom aus Wind und Wasser
einkassieren. Produzieren die Firmen genauso viel „Ökostrom“,
wie sie tatsächlich auch verkaufen? Was passiert mit den Einnahmen aus dem „grünen Strom“?
EnergieVision e.V.:
http://www.ok-power.de
Denn wenn wir einen weiteren Anstieg der Treibhausgase vermeiden wollen, müssen wir darauf achten, dass unsere Stromhersteller in den Ausbau von modernen und klimafreundlichen
Anlagen investieren.
Aufgaben:
1)
Erkundigt euch auf den angegebenen Internetseiten
über die Zertifikate und benennt kurz die ÖkostromKriterien. Fallen euch Unterschiede zwischen den
Zertifikaten auf? Wenn ja, welche? Stellt eine
Übersicht in einer Tabelle zusammen und diskutiert
die Unterschiede.
2) Begründet, warum es wichtig ist, dass ein Teil des
Stroms aus neuen Erneuerbare-Energie-Anlagen
kommt.
3) Schaut nach, ob der Stromanbieter in eurer Region
Ökostrom anbietet und ob er eines dieser Zertifikate
benutzt. Gibt es eine Begründung? Wenn nein, versucht herauszufinden, welches der Zertifikate passen oder nicht passen könnte.
Grüner Strom Label silber und gold
http://www.gruenerstromlabel.de
TÜV Deutschland, mehrere Labels
http://www.tuev-nord.de
Aufgabe 5:
Werde KlimAktivist!
Der persönliche Beitrag zum Klimaschutz beginnt am besten mit
einer richtigen Analyse. Hierfür steht der CO2-Rechner unter
www.klimaaktiv.de im Internet zur Verfügung. Ihr könnt mit Hilfe des CO2-Rechners für Euch oder Eure Familie die individuellen
CO2-Emissionen ermitteln. Der Rechner gibt so Aufschluss, wie
sich unser alltägliches Verhalten und die verschiedene Lebensbereiche auf unsere CO2-Bilanz auswirken. Es wird deutlich, dass
schon kleine Verhaltensänderungen einen großen Beitrag zum
Klimaschutz leisten können. Verschiedene Maßnahmen können
auf ihre Klimafreundlichkeit überprüft werden und Klimaschutzmaßnahmen verglichen werden. So lassen sich Tipps für die Vermeidung von CO2 im CO2-Rechner durchspielen und können
von Euch verglichen und bewertet werden.
Der CO2-Rechner im Internet:
www.klimaaktiv.de
Aufgaben:
1) Berechne Deine eigene CO2-Bilanz mit Hilfe des
CO2-Rechners unter www.klimaaktiv.de.
2) Vergleiche in einer Kleingruppe Deine eigene
CO2-Bilanz mit Deinen Mitschülerinnen und
Mitschülern. Welche Unterschiede stellt Ihr fest?
3) Überlege Dir Möglichkeiten zur Reduzierung der
eigenen CO2-Bilanz und spiele diese am Rechner
durch. Diskutiert und vergleicht Eure Ideen in
der Kleingruppe.
4) Das Klimaschutzziel der Bundesregierung lautet
80 Prozent CO2-Einsparung bis zum Jahr 2050.
Versuche, Deine eigene CO2-Bilanz um 80 Prozent
zu reduzieren. Was stellst Du fest?
5) Diskutiert Eure Ergebnisse in der Klasse.
Wie willst Du
morgen leben?
BUND - Die Erde braucht Freunde
Einfacher Name: BUND – kurz und bündig. Oder ganz aus-
führlich: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Ganz schön stark: 390.000 engagierte Kinder und Jugendliche,
Frauen und Männer als Mitglieder und Förderer. Oder anders ausgedrückt: einmal die komplette Stadt Wuppertal.
Prima organisiert: Einer der größten Umweltverbände in
Deutschland. Basisdemokratisch mit über 2200 Gruppen vor Ort.
Und natürlich Mitglied im starken Netzwerk der Umweltverbände in Europa: „Friends of the Earth“ (FoE).
Die konkreten Ziele des BUND:
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Fragen, die dem BUND auf den
Nägeln brennen:
Zukunftsfähige Mobilität
Forcierung der Agrarwende
Klimaschutz
Erhalt der Artenvielfalt
Schutz der Gewässer
- Wie wollen wir morgen leben?
- Wie kann eine Politik aussehen, die
naturverträglich ist und sowohl für die Kinder
unserer Kinder als auch die Menschen auf der
Südhalbkugel eine sichere Existenz ermöglicht?
BUND - Kinder und Jugendliche machen hier aktiv mit. Da-
für gibt‘s nämlich die BUNDjugend. Deren Motto: „ ... und
jetzt noch die Erde retten!“ - Na, Lust auf mehr? Wenn Du etwas
für Umwelt und Natur tun willst: Herzlich Willkommen in der
BUNDjugend. Natürlich sind auch Sie als Lehrerin oder Lehrer
im BUND herzlich willkommen!
Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland e.V.,
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin,
Telefon (030) 275 86-40
Fax (030) 275 86-440
[email protected], www.bund.net
Zugehörige Unterlagen
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