Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 1 Quercus frainetto III-2 Quercus frainetto TEN., 1813 syn.: Quercus conferta KIT., 1814; Quercus hungarica HUBENY, 1830; Quercus farnetto TEN., 1831 Ungarische Eiche engl.: Hungarian oak franz.: Chêne hongrois ital.: Farnetto Familie: Fagaceae Unterfamilie: Quercoideae Subgenus: Lepidobalanus Abb. 1: Quercus frainetto. Alter Einzelbaum Enzyklopädie der Holzgewächse – 11. Erg.Lfg. 3/98 1 Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 2 Quercus frainetto III-2 10° 20° 30° 40° 40° 10° 0 250 500 km 20° 30° Abb. 2: Natürliches Verbreitungsgebiet (• = Einzelvorkommen) Die Ungarische Eiche – ein für die trockenen Eichenwälder Südosteuropas charakteristisches ostmediterranes Florenelement – ist eine relativ raschwüchsige, sommergrüne Baumart mit verhältnismäßig kurzer Lebensdauer, guter Ausschlagfähigkeit und äußerst haltbarem Holz, dessen Bearbeitung sich jedoch als schwierig erweist. Mit ihren großen, tief gelappten, fast sitzenden Blättern, der dicht belaubten Krone und der gleichmäßig strukturierten Borke wirkt sie außerordentlich dekorativ, wird aber in Parkanlagen dennoch selten angepflanzt. Wegen ihrer Dürreresistenz und ihrer geringen Ansprüche an die Bodenqualität eignet sie sich gut zur Aufforstung von Ödflächen. Entgegen ihrem englischen, französischen und deutschen Trivialnamen ist Quercus frainetto nicht in Ungarn heimisch. Verbreitung Q. frainetto ist in Südeuropa beheimatet. Ihr Areal erstreckt sich von Süditalien bis zum nordwestlichen Teil 2 Enzyklopädie der Holzgewächse – 11. Erg.Lfg. 3/98 Kleinasiens. Die Nordgrenze in Italien liegt nahe des 42. Breitengrades. Auf der Balkan-Halbinsel kommt die Art besonders häufig vor und ist dort auch in nördlicher gelegenen Gebieten (Kroatien, Slawonien, W- und S-Transsilvanien) vertreten. An der Moldau und in der Dobrudscha erscheint sie hingegen nur sporadisch. Innerhalb des heutigen Staatsgebietes von Ungarn ist Q. frainetto nicht autochthon, sie kommt dort nur in kleineren angepflanzten Beständen vor [5, 6]. Insgesamt gilt Q. frainetto als eine kolline und submontane Art, die im südlichen Teil ihres Areals jedoch ins Gebirge vordringt und in Kleinasien auch in Auwäldern wächst. Im Norden des Verbreitungsgebietes kommt sie bis zu einer Meereshöhe von 450 bis 550 m ü. NN, ausnahmsweise bis 660 m vor, bevorzugt hauptsächlich die Südexposition und wächst vor allem in Mischung mit Ostrya carpinifolia, Carpinus orientalis, Fraxinus ornus und Quercus cerris, bildet aber auch kleinere Reinbestände. In Westanatolien, dem östlichen Teil ihres Areals, findet man sie gemeinsam mit Castanea sativa in Schluchtwäldern [8, 13]. Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 3 Quercus frainetto III-2 Abb. 3: Varianz in Blattform und Blattgröße (nat. Größe) Enzyklopädie der Holzgewächse – 11. Erg.Lfg. 3/98 3 Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 4 Quercus frainetto III-2 Beschreibung als Stieleiche und Traubeneiche, jedoch früher als die Zerreiche [1]. Ungarische Eichen erreichen beträchtliche Dimensionen. Im Durchschnitt werden sie 30 m hoch, auf günstigen Standorten sogar 40 m. Die Stämme sind schlank, gerade und können 60 cm stark werden (BHD); sie ähneln der Traubeneiche. Die Äste sind aufwärts gerichtet. Freistehende Bäume entwickeln eine aus starken Ästen bestehende, unregelmäßig geformte, weitverzweigte, große Krone. Die rotbraune, relativ dünne Borke wird früh rissig; die sich ablösenden, weichen Teile lassen sich leicht mit der Hand zerbröckeln [14]. Die jungen, relativ dicken, grünlich-braunen Zweige sind reichlich mit großen, elliptischen Korkwarzen sowie mit relativ langen und steifen, einfachen, rotbraunen Haaren bedeckt. Letztere verleihen ihnen zusammen mit kleinen, grauen Büschelhaaren ein wolliges Aussehen. Zur Winterzeit werden die Triebe kahl. Das Wurzelsystem von Q. frainetto hat ebenfalls Ähnlichkeit mit dem von Q. petraea. Eine bereits bei Sämlingen ausgebildete, kräftige Pfahlwurzel dringt etwa 2 bis 2,5 m in den Boden ein. Über Mykorrhizierung ist nichts bekannt. Knospen, Blätter und junge Triebe Die Winterknospen sind relativ groß, länglich-eiförmig, zugespitzt und von gelblicher bis hellbrauner Farbe. Die Länge der Terminalknospen schwankt zwischen 8 und 10 mm, die der Lateralknospen von 4 bis 5 mm. Die Knospenschuppen haben lang- und steifhaarig bewimperte Ränder; ihre Rückseite ist filzig behaart. Von den bleibenden Nebenblättern werden die Knospen mehr oder weniger deutlich umfaßt. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und stehen ein wenig gehäuft an den Spitzen der Triebe. Sie sind verkehrt eiförmig, relativ groß (12 bis 20 cm lang und 6 bis 14 cm breit) und erreichen im obersten Drittel die größte Breite. Der Blattstiel ist 2 bis 4 mm lang, stielrund und an seiner Basis stark verdickt. Außerdem sind zungenförmig-lanzettliche, bräunlich wollige Nebenblätter vorhanden, die bis zum Ende des Herbstes erhalten bleiben. Infolge des sehr kurzen Blattstieles scheinen die Blätter fast sitzend oder sogar ein wenig stengelumfassend zu sein. Die ziemlich dünne Blattspreite ist am Grunde geöhrt, gelegentlich auch herzförmig. Die 7 bis 9 vorn abgerundeten Lappen sind voneinander durch schmale, waagrechte Buchten getrennt. Die mittleren Lappen weisen gewöhnlich Nebenlappen auf. Blätter alter Bäume sind manchmal kaum gelappt, während Jungpflanzen und besonders die Stockausschläge extrem tief eingeschnittene Blätter haben [19]. Die Blattadern der 9 bis 11 Seitennervenpaare 1. Ordnung stehen nicht exakt gegenüber und werden durch Interkalarnerven ergänzt. Frainetto-Blätter sind oberseits frisch grün, unterseits eher graugrün. Anfangs wollig rotbraun behaart, werden sie später kahl, nur entlang der Hauptnerven bleibt die Behaarung erhalten. Bei Wind kann man die Ungarische Eiche an dem Wechsel der leuchtend grünen und der graugrünen Blattfarbe schon von weitem erkennen. Die Art belaubt sich später 4 Enzyklopädie der Holzgewächse – 11. Erg.Lfg. 3/98 Blüten und Früchte Bei Q. frainetto sind die Blüten monoezisch verteilt. Die männlichen Kätzchen sind schlank, 6 bis 10 cm lang und haben eine wollig rotbraun behaarte Achse. Die dichtstehenden Blüten sind kurzstielig und haben 6 bis 8 zungenförmig-lanzettliche, außen fein wollig behaarte Perigonblätter. Die 5 bis 10 Staubblätter haben ziemlich lange Staubfäden und kleine, rundliche Antheren. Die weiblichen Blüten befinden sich an den Enden der Triebe und stehen in einblütigen Dichasien, selten auch in kurzachsigen Ähren. Der Fruchtknoten ist rund, filzig, die Narben haben ausgerandete Spitzen und die Blütenhülle ist tellerförmig ausgebreitet. Q. frainetto blüht im allgemeinen 14 Tage eher als die Traubeneiche. Die fast sitzenden, ovalen Früchte sind in Gruppen von 2 bis 7 angeordnet. Ihre Länge beträgt etwa 2 bis 3 cm, die Breite 1,5 bis 2 cm. Sie sind gelblich braun und haben blaßbraune Streifen. Ihre Spitze endet in einem schmalen Fortsatz. Die napfförmige Cupula kann 12 mm hoch werden und einen Durchmesser von 15 mm erreichen. Kennzeichnend sind ihre zungenförmigen, grauen oder filzig gelblich braunen Schuppen, die sich locker überlagern und einen bewimperten Rand aufweisen. Die oberen Schuppen biegen sich gewöhnlich zurück. Früchte von Q. frainetto entwickeln sich im Laufe eines Jahres; Gerbsäure enthalten sie kaum [2, 17]. Das Tausendkorngewicht der Eicheln liegt bei 2800 g. Das Saatgut läßt sich bei reduziertem Wassergehalt etwa ein halbes Jahr in Mieten aufbewahren. Mit einer Vollmast ist in Abständen von 4 bis 6 Jahren zu rechnen. Holz Gemessen an Stiel- und Traubeneiche ist das Holz von Q. frainetto heller, die Gefäße sind kleiner und der Jahrringverlauf ist gleichmäßiger. Das dichte, schwere und dauerhafte Holz ist in trockenem Zustand hart und schwer spaltbar und deswegen nicht leicht zu bearbeiten. Wichtige Kennwerte lauten: Rohdichte (r15) = 0,78 g/cm3 Druckfestigkeit = 7000 N/cm2 Härte = 47–53 N/mm2 Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 5 Quercus frainetto III-2 Taxonomie Die bei Eichenarten oft auftretende große morphologische Variabilität ist auch für die Ungarische Eiche gegeben. Die wichtigsten Varietäten werden hauptsächlich aufgrund besonderer Blattmerkmale ausgeschieden [12]: var. farnetto SCHWARZ – Die Blätter dieser besonders häufigen und im gesamten Areal vorkommenden Varietät sind mehr oder minder sitzend; die Länge des Blattstieles erreicht maximal 6 mm und die Spreitenbasis ist tief herzförmig bis geöhrt oder stengelumfassend. var. conferta MÁTYÁS – Länge des Blattstieles: 6 bis 9 mm, Spreitenbasis intensiv geöhrt, jedoch nicht stengelumfassend. (Als Übergangsform zu betrachten.) Abb. 4: Stammborke (links) und Stammquerschnitt var. minor SCHWARZ – Blattstiellänge: 6 bis 12 mm, Spreite am Grunde schwach herzförmig, niemals geöhrt oder stengelumfassend. Vorkommen: hauptsächlich in Italien und Kleinasien. Die Ungarische Eiche hybridisiert in ihrem Areal leicht mit Eichenarten, deren Früchte ebenfalls im Laufe des ersten Jahres reifen. Vor allem aus Transsilvanien wurden zahlreiche natürliche Artbastarde beschrieben: Q. dalechampii x Q. frainetto = Q. chrysopoda BORB.*) Q. petraea x Q. frainetto = Q. tufae SIMK. Q. polycarpa x Q. frainetto = Q. tabajdiana SIMK. Q. robur x Q. frainetto = Q. haynaldiana SIMK. Q. pubescens x Q. frainetto = Q. széchenyiana BORB. Abb. 5: Winterknospen (links) und reife Eicheln mit abgelöster Cupula Bastarde zwischen Q. virgiliana und Q. frainetto wurden bisher nicht beschrieben, obwohl solche nach eigenen Beobachtungen wahrscheinlich existieren. Ökologie Q. frainetto ist eine thermophile und eher mesophile Baumart, welche in Gebieten mit langen, warmen Sommern und milden Wintern am besten gedeiht, aber auch Fröste vertragen kann. Gegen Spätfröste ist sie jedoch empfindlich. Die Art bevorzugt südexponierte Hanglagen und verträgt längere Trockenperioden. Im natürlichen Areal liegen die jährlichen Niederschlagssummen zwischen 550 und 650 mm und die Jahresmittel der Lufttemperatur variieren von 10 °C bis 12,5 °C. Hinsichtlich der Bodenstruktur erweist sich die Art als anspruchslos; sowohl auf steinigen wie auf dichten, tonigmergeligen Böden vermag sie zu existieren. Abb. 6: Blätter im Herbst (links) und Blattunterseiten mit verdickten Blattstielen *) Die aufgeführten Namen der Hybrid-Arten gelten auch für die reziproke Kombination. Enzyklopädie der Holzgewächse – 11. Erg.Lfg. 3/98 5 Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 6 Quercus frainetto III-2 Q. frainetto-Reinbestände von 80 bis 90 Jahren verlichten sehr stark [4, 11, 16]. Wichtige Ertragsdaten gehen aus den folgenden 2 Tabellen hervor [16]: I. Standortsklasse Alter in Jahren Abb. 7: Bestand im Winter Auf die chemische Zusammensetzung des Bodens reagiert sie jedoch in verschiedenen Teilen ihres Verbreitungsgebietes unterschiedlich: Im Norden ist sie eher kalkliebend und gedeiht auf Böden mit hohem CaCO3-Gehalt (pH-Bereich 6,5 bis 8,0), während sie im Süden hauptsächlich auf kalkarmen Standorten vorkommt (pH-Bereich 5,0 bis 7,0). Trotz ihres hohen Lichtanspruches toleriert sie stärkere Beschirmung als die anderen der Sektion Dascia angehörenden Eichenarten, außerdem beschattet sie besser den Boden [3, 7]. Holzmasse m3/ha laufender Zuwachs m3/ha durchschnittl. Zuwachs m3/ha 30 106 4.1 3.5 60 249 5.0 4.1 90 377 3.8 4.2 120 457 2.2 3.8 IV. Standortsklasse Alter in Jahren Holzmasse m3/ha laufender Zuwachs m3/ha durchschnittl. Zuwachs m3/ha 30 48 2.0 1.6 60 118 2.5 2.0 90 181 1.8 2.0 120 212 0.5 1.8 Daß Ungarische Eichen nur selten ein hohes Alter erreichen, hängt wahrscheinlich mit ihrem raschen Wachstum zusammen. Über 200 Jahre alte Individuen sind kaum bekannt [10, 20]. Obwohl einige Bäume fast 40 m hoch werden, hört das Höhenwachstum dieser Art – von den jeweiligen Eigenheiten des Standortes abhängig – bei 25 bis 30 m meistens auf. Auch hinsichtlich des Stammdurchmessers sind keine außergewöhnlichen Dimensionen zu erwarten. Brusthöhendurchmesser über 1 m sind äußerst selten. Q. frainetto besitzt eine ausgezeichnete Ausschlagfähigkeit – wohl die stärkste unter den Eichenarten Mittel- und Südosteuropas. Diese Eigenschaft bleibt auch im hohen Alter erhalten. Pathologie Wachstum und Entwicklung Das Wachstum der Ungarischen Eiche ist relativ rasch, ihre Lebensdauer verhältnismäßig kurz. Mit 60 Jahren kulminiert der laufende und mit 80 der durchschnittliche Massenzuwachs. Im Alter von 60 Jahren produzieren Zerreiche und Traubeneiche bereits eine höhere Holzmasse als die Ungarische Eiche. 6 Enzyklopädie der Holzgewächse – 11. Erg.Lfg. 3/98 Q. frainetto wird von wesentlich weniger Schadinsekten befallen als Stiel- und Traubeneiche. Häufig treten aber durch Gallwespen verursachte Schädigungen auf. So die sich an den Knospen entwickelnden, sogenannten Ungarischen Gallen (Cynips hungarica HTG.), welche manchmal einen Durchmesser von 45 mm erreichen. Die an den Eicheln von Q. robur oft zu beobachtenden Cynips quercuscalicis BURGSD.-Gallen fehlen indessen an Q. frainetto. Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 7 Quercus frainetto III-2 Nutzung Wegen seiner Haltbarkeit verwendet man das Holz der Ungarischen Eiche für viele Zwecke im Bereich des Tiefbaus, in der Hydrotechnik und im Bergbau. Sowohl über dem Boden wie unter Wasser erreicht seine Dauerhaftigkeit das Doppelte des Stieleichen- und Traubeneichenholzes. Einst wurde es zur Herstellung von Radspeichen genutzt [15]; für die Anfertigung von Fässern und zur Möbelproduktion eignet es sich weniger gut. Mit ihren tief gelappten Blättern, ihrem dichten Laubwerk und dem harmonischen Erscheinungsbild gehört Q. frainetto zu den besonders dekorativen Eichenarten. Infolge ihres raschen Wachstums, ihrer Dürreresistenz und der geringen Zahl von Schädlingen könnte sie ein besonders dekoratives Element in Landschaft und Park darstellen, dennoch wird sie für ästhetische Zwecke kaum angepflanzt. Die Eicheln hat man als süßschmeckend bezeichnet, Bitterstoffe und Gerbsäure enthalten sie kaum. In früheren Zeiten gaben sie nicht nur ein bewährtes Schweinefutter ab, sondern wurden auch als menschliche Nahrung verwendet. Die Rinde von Q. frainetto wird bereits im jungen Alter (BHD 3 bis 4 cm) rissig, so daß sie sich nicht gut als Gerberlohe eignet. Verschiedenes Abb. 8: Q. frainetto nach langer Dürreperiode, Basilicata, Süditalien (Foto: P. Schütt) Balaninus glandium MARSH., eine Rüsselkäfer-Art, sticht Frainetto-Eicheln an, aus denen dann im August und September nicht selten ein süßer Saft austritt, durch den Bienen stark angelockt werden. Unter den pathogenen Pilzen ist der Erreger des EichenMehltaus Microsphaera quercina (SCHW.) BURR. zu erwähnen. Er infiziert vor allem Sämlinge und Jungwuchs und verursacht neben Zuwachsverlusten eine Verzögerung der herbstlichen Verholzungsprozesse [18]. Eichenwickler und Schwammspinner, zwei Schädlinge, die in Mitteleuropa erhebliche Probleme aufwerfen, treten an Q. frainetto nicht in Erscheinung. Gleiches gilt für jedwede Form des „Eichensterbens“. – Die botanische Nomenklatur der Ungarischen Eiche ist nicht immer eindeutig, denn in der Fachliteratur sind zahlreiche Synonyme in Gebrauch. Anhand süditalienischer Exemplare wurde die Art zum ersten Mal von TENORE im Jahre 1813 beschrieben und als Quercus frainetto bezeichnet. Wahrscheinlich beruhte das Epitheton „frainetto“ jedoch auf einem Druckfehler, denn der italienische Name lautet „farnetto“. TENORE selbst hat die Benennung 1831 in „Quercus farnetto“ umgeändert; durch die Prioritätsregel der Nomenklatur behält jedoch die Bezeichnung „frainetto“ Gültigkeit. – Im Jahre 1814, ein Jahr nach dem Erscheinen der Publikation von TENORE, gab KITAIBEL der von ihm in Slawonien gefundenen neuen Eichenart den Namen „Quercus conferta“, ein Name, der aber nur als Synonym angeführt werden kann. 1830 erwähnte HUBENY die selbe Art als „Quercus hungarica“. Dieser Name fand als Synonym hauptsächlich im deutschen Sprachraum Verbreitung. Außer den hier genannten sind ca. 13 weitere Synonyma gebräuchlich [9]. Enzyklopädie der Holzgewächse – 11. Erg.Lfg. 3/98 7 Quercus frainetto 01.04.2006 14:48 Uhr Seite 8 Quercus frainetto III-2 Weiterführende Literatur [1] BORBÁS, V., 1886: A Quercus conferta KIT., Qu. Haynaldiana, stb. ismeretéről. [Über die Kenntnis der Quercus conferta KIT., Qu. Haynaldiana, usw.] Erdészeti Lapok 25, 723–740. [2] CAMUS, A., 1936–54: Les Chênes. Monographie du genre Quercus 1–3. Paris. [3] CORTI, R., 1955: Le Querce italiane. Monti e Boschi 487600. [4] FEKETE, L., 1888: A tölgy és tenyésztése. [Die Eiche und ihre Anzucht.] OEE kiadása, Állami Nyomda, Budapest. [5] FEKETE, L.; BLATTNY, T., 1914: Die Verbreitung der forstlich wichtigen Bäume und Sträucher im Ungarischen Staate I-II. Joerges Verlag, Schemnitz. [6] FUKAREK, P., 1964: The north-western limit of todays distribution of hungarian oak (Quercus conferta KIT. = Quercus farnetto TEN.). Sumarskog lista 3–4. 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