WBO 2012 - Tierart: Wühlschweine

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Tierart: Wühlschweine
WBO 2012
Ein Beispiel für die Wichtigkeit, die die Natur für die nomadischen Rodianer spielt, ist das Wort neríi,
was sich ungefähr mit „aufgeregt und planlos herumlaufen“ übersetzen lässt und abgeleitet ist von „gúoia il nería“,
„sich wie ein Wühlschwein benehmen“. Wühlschweine, insbesondere Eisbrecher, spielen im Alltag der Rodianer
eine herrausragende Rolle: Sie werden für verschiedene Heilmittel und Rituale gebraucht und ihre Eier sind
die Grundlage für das weithin bekannte süffige Doruunji.
(aus „Die urstämmigen Rodianer und ihre Wanderwege“)
Eigenschaften
Wühlschweine
Wühlschweine, auch kurz Wühler genannt, werden je nach Art zwischen
10 und 25 Daumnagel groß. Sie haben glattes, meist einfarbiges Fell.
Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Vorder- und Hinterfüßen,
die jeweils vier Zehen haben. Zwei Klauen der vorderen Zehen bilden
breite Schaufeln, während die zwei anderen Zehen zurückgestellt sind
und über einen Hufdorn verfügen. Die Hinterläufe sind stark verkürzt und werden nicht zur
Fortbewegung benutzt. Dafür haben sich jeweils drei Zehen zu beweglichen Greifwerkzeugen
umgebildet, während die vierte Zehe deutlich kleiner ist und höher liegt.
Beim Laufen ziehen sie ihre Hinterläufe ein und lassen ihren Körper schleifen. Auf dem Bauch
haben sie dafür sehr glattes Leder, das aus speziellen Drüsen mit einer schleimigen Schicht
überzogen wird. Trotz des eher plumpen Erscheinungsbildes sind sie sehr flink und können sich
schnell fortbewegen. Ihre sehr lebendige und neugierige, aber vorsichtige Art lässt sie teilweise
erscheinen, als würden sie planlos durch die Gegend flitzen.
Die Tiere leben in großen, unterirdischen Erdhöhlensystemen, die sie mit Rotten von 20 bis 30
Schweinen bewohnen. Sie kommen ohne Hierarchie aus und teilen sich die Aufgaben. So ist
beispielsweise jedes Wühlschwein einmal an der Reihe, Wache vor Fressfeinden zu stehen oder auf
den Nachwuchs aufzupassen.
Wie auch ihre nächsten Verwandten, die Wollschweine (Ovidae) legen sie drei bis vier Eier pro
Wurf. Bebrütet werden die Eier sowohl von den Weibchen als auch von den Männchen. Männliche
Wühlschweine verlassen die eigene Rotte nach ihrer Geschlechtsreife und wählen ein Weibchen
einer anderen Rotte als Partner. Auch wenn sie hauptsächlich monogam leben, kommt es hin und
wieder zu Seitensprüngen.
Die inneren Organe der Wühlschweine ähneln stark den Echten Schweinen (Suidae). Sie ernähren
sich hauptsächlich von Laub, Pilzen und Würmern, wobei sie auch Aas sowie Vogel- und Fischeier
fressen.
Systematik
Die Wühlschweine (Cunicusuidae) sind eine Gattung der Familie der Eierlegenden Schweine
(Ovasuidae), die wiederum zu der Unterordnung Schweineartige (Suina) gerechnet werden. Neben
den Wühlschweinen zählen nur noch die Wollschweine zu den Eierlegenden Schweinen.
Es gibt drei Arten von Wühlschweinen: Zwergwühlschweine, Eisbrecher und Stollenschweine.
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Tierart: Wühlschweine
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Zwergwühlschweine (Cunicusuidae pusillus)
Die kleinsten und gleichzeitig am meisten verbreiteten Wühler sind die Zwergwühlschweine. Diese
Schweine werden bis zu 14 Daumnagel groß. Sie haben ein braunes bis ockerfarbenes Fell und
schwarzes Bauchleder. Am häufigsten kommen sie in den Wäldern der Nördlichen Länder vor, wo
sie ihre Haupthöhlen unter größeren Bäumen anlegen. Das Höhlensystem einer einzelnen Rotte
kann bis zu zwanzig Schritt in die Tiefe gehen und kann im Durchmesser fast eine halbe Meile
betragen.
Versuche, die Zwergwühler zu züchten, um einfacher an die, vor allem unter den Tobotabishiki, als
Delikatesse bekannten Eier zu kommen, sind bislang gescheitert. Die Suche nach den Eiern wird
dadurch erschwert, dass das Gleitsekret der Zwergwühler bei Elben, Menschen und Zwergen einen
brennenden Ausschlag auslöst und der Biss eines Zwergwühlschweins Borreliose übertragen kann.
Eisbrecher (Cunicusuidae glaciofrangus)
Weiter im Norden, wo keine hochwachsenden Pflanzen mehr anzutreffen sind, leben die Eisbrecher.
Diese Wühlerart ist mit einer Größe zwischen 20 und 25 Daumnagel die größte Wühlschweinart.
Sie hat weißes Fell und schwarze Haut, wodurch sie schmutzig-grau wirkt. Ihr Bauchleder ist
dunkelgrau. Ähnlich wie die Stollenschweine sind ihre Höhlensysteme tiefer denn breit, sprich, die
Ausdehnung des Gebietes ist nicht so groß, dafür aber teilweise bis zu 200 Schritt tief.
Im Gegensatz zu den Eiern der anderen Wühlschweine schmecken die Eier bitter und sind somit
ungenießbar. Die Rodianer haben allerdings ein alkoholisches Getränk entwickelt, das aus den
vergorenen Eiern der Eisbrecher hergestellt wird, das Doruunji. Aus dem Gleitsekret und den
Knochen werden Arzneien gegen Rheuma und verschiedene Augenerkrankungen sowie
Schmerzmittel hergestellt. Für das Wärmefest benutzen die Rodianer Ketten aus den Zähnen der
Eisbrecher und die Schamanen verwenden die Schaufeln als Löffel und Mörser.
Stollenschweine (Cunicusuidae metallicus)
Die Höhlensysteme der Stollenschweine sind viel weiter unter der Erde zu finden. Stollenschweine
werden zwischen 18 und 22 Daumnagel groß und haben dunkles grau-braunes Fell, sowie
dunkelbraunes Bauchleder. Ihre Höhlensysteme werden von einigen unterirdisch lebenden Völkern
als Schweinssäulen bezeichnet, was daran liegt, dass sie nur wenige Schritt durchmessen, aber weit
nach unten gebaut sind.
Stollenschweine können ihre Höhlen auch in härtere Gesteine bauen. Dadurch und weil sie gerne an
Holzbalken nagen, sind sie für alle unterirdisch lebenden Völker gefährliches Ungeziefer und
werden entsprechend hart bekämpft. Hat eine Schweinssäule eine Öffnung in eine Kammer, so ist es
fast unmöglich, die Schweine endgültig los zu werden, denn selbst, wenn man die Rotte komplett
auslöscht, kann man davon ausgehen, dass sich bald eine neue Rotte in der Säule breit macht.
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