Seminarplan 56301 Umweltkonflikte - e-Learning

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Umweltkonflikte in Afrika (56301)
Verantwortlich: Bettina Engels ([email protected])
Termin:
Sommersemester 2014
Mittwoch, 16-18 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 9. April 2014
Ort:
Universität Bayreuth
NW III / S 131
Das Seminar befasst sich mit dem Zusammenhang von Umweltveränderungen und
Konflikten. Der Schwerpunkt liegt auf aktuellen lokalen Konflikten um natürliche Ressourcen in Afrika sowie den damit verbundenen entwicklungspolitischen Herausforderungen.
Das Seminar besteht aus drei Teilen: Im ersten Teil werden zentrale Begriffe und Konzepte (Konflikt, Umwelt/Umweltwandel, Natur…) erarbeitet. Im zweiten Teil befassen
wir uns mit den zentralen Perspektiven und Argumenten der Debatte um den Zusammenhang von Umweltveränderungen und Konflikten. Im dritten Teil werden in Gruppenarbeit Fallstudien zu ausgewählten Konflikten (beispielsweise um Land oder Wasser) in Afrika erstellt (etwa in Mali, Äthiopien, Sudan, Nigeria…).
Literaturtipps zum Einstieg:
Barnett, Jon 2000: Destabilizing the environment-conflict thesis. In: Review of International Studies, 26: 271-288.
Brown, Oli/McLeman, Robert 2009: A recurring anarchy? The emergence of climate
change as a threat to international peace and security. In: Conflict, Security &
Development, 9: 3, 289-305.
Gleditsch, Nils Petter 1998: Armed Conflict and the Environment: A Critique of the Literature. In: Journal of Peace Research, 35: 3, 381-400.
WBGU 2008: Welt im Wandel. Sicherheitsrisiko Klimawandel. Heidelberg: Berlin/Springer.
Lernziele
Die Teilnehmer_innen haben einen Überblick über das Forschungsfeld
„Umweltkonflikte“.
Die Teilnehmer_innen kennen die zentralen Debatten und Argumente der
jüngeren sozialwissenschaftlichen Forschung zur Bedeutung von Umweltwandel für kollektive Konflikte.
Die Teilnehmer_innen kennen Beispiele für aktuelle umweltbezogene Konflikte, insbesondere aus Subsahara-Afrika.
Die Teilnehmer_innen können selbst Fallstudien zu umweltbezogenen Konflikten entwickeln und erstellen (z.B. für Seminar- oder Abschlussarbeiten).
Didaktische Methoden
Input und Plenumsdiskussion
Textlektüre und -diskussion anhand von Leitfragen
Erstellung von Fallstudien in Gruppenarbeit, Posterpräsentation
Textgrundlage
Die Grundlagentexte sind auf dem E-Learning-Server zu finden. Dort gibt es außerdem einen Ordner mit ergänzenden Texten.
Verpflichtend für jeden Seminartermin ist die Lektüre des bzw. der als „Textgrundlage“ im Seminarplan angegebenen Texte/s. Wer mag und Zeit hat, ist eingeladen, auch
in die unter „ergänzend“ genannten Texte hineinzuschauen. Sie sind ebenfalls auf dem
E-Learning-Server zu finden.
Sprechstunde und Kontakt
Während der Vorlesungszeit: donnerstags, 14-15 Uhr, GW II, Raum 0.18
Bitte vorab per Email an [email protected] anmelden!
Teilnahmebedingung
Teilnahme und aktive Mitarbeit an den Seminarterminen inkl. Lektüre der
Grundlagentexte
Mitarbeit in der Arbeitsgruppe zu einer Fallstudie
Leistungsnachweise
Für einen unbenoteten Teilnahmenachweis (3 LP) sind die aktive Mitarbeit am Seminar inkl. Lektüre der Grundlagentext, die Vorbereitung eines zentralen Begriffs sowie
die Erstellung und Präsentation einer Fallstudie in Gruppenarbeit erforderlich.
Für einen benoten Leistungsschein (5 LP) ist darüber hinaus eine Hausarbeit im Umfang von 15-20 Seiten erforderlich.
Fragestellungen und Themen für Hausarbeiten unter dem Rahmenthema des Seminars werden frei gewählt.
Es empfiehlt sich, das Thema frühzeitig kurz per Mail oder persönlich abzusprechen
(worum soll es in der Arbeit gehen? Was finde ich an dem Thema relevant? Was ist die
zentrale Frage? Wie will ich vorgehen, um sie zu bearbeiten?)
Format: 1,5-zeilig, Schriftgrad 12pt, Deckblatt mit allen relevanten Informationen,
Inhalts- und Literaturverzeichnis.
Hausarbeiten bitte zusätzlich per Email an [email protected].
Regeln für Diskussionen im Seminar
•
Feedback zu den Ergebnissen der Gruppenarbeiten ist konstruktiv (siehe
Feedback-Regeln).
•
Die Redeliste wird respektiert.
•
Alle achten mit auf die Struktur der Diskussion: vor jedem Redebeitrag überlegen, ob er sich auf den gerade besprochenen oder einen neuen Punkt bezieht.
•
Jede_r darf ausreden.
•
Kritik an Inhalten, Gedanken, Ideen etc. ist erlaubt – Kritik an Personen nicht.
•
Bei Behauptungen darf nach Belegen, Beispielen etc. gefragt werden.
•
Alle hören aktiv zu.
Einführung, zentrale Begriffe und Konzepte
1. Einstieg ins Thema und Seminarorganisation (9. April)
*** Am 16.4. und 23.4. findet kein Seminar statt! ***
2. Zentrale Begriffe: Umwelt, Konflikt & Co (30. April)
Textgrundlage:
1. Konflikt:
Bonacker Thorsten/Imbusch, Peter 2006: Zentrale Begriffe der Friedens- und Konfliktforschung: Konflikt, Gewalt, Krieg, Frieden, Berlin: Springer, 67-80.
Dietz, Kristina/Engels, Bettina 2014: Immer (mehr) Ärger wegen der Natur? – Für eine
gesellschafts- und konflikttheoretische Analyse von Konflikten um Natur, in:
Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 43:1, 73-90 (insb. Abschnitt
3.2.)
Meyers, Reinhard 1994: Begriffe und Probleme des Friedens, Opladen: Leske + Budrich,
28-32.
2. Sicherheit:
Meyers, Reinhard 1994: Begriffe und Probleme des Friedens, Opladen: Leske + Budrich,
52-55.
Ulbert, Cornelia 2003: Human Security - ein brauchbares Konzept für eine geschlechtergerechte Außen- und Sicherheitspolitik? , Beitrag zur Fachtagung "Human
Security = Women's Security? Keine nachhaltige Sicherheit ohne Geschlechterperspektive" des Feministischen Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Frauensicherheitsrat.
WBGU 2008: Welt im Wandel. Sicherheitsrisiko Klimawandel, Berlin: Springer, 19-24
(Kapitel 2).
3. Umwelt:
Harvey, David 1993: The nature of environment: the dialectics of social and environmental change, in: Miliband, Ralph/Panitch, Leo (Eds.), Real problems, false solutions. Socialist Register, London 1-51.
4. Natur:
Castree, Noel 2001: Socializing Nature: Theory, Practice, and Politics, in: Castree,
Noel/Braun, Bruce (Eds.), Social Nature. Theory, Practice, and Politics, Malden,
Oxford: Blackwell, 1-21.
Ginn, Franklin/Demeritt, David 2009: Nature: A Contested Concept, in: Clifford, Nicholas/Holloway, Sarah/Rice, Stephen P/Valentine, Gill (Eds.), Key Concepts in
Geography (Second Edition), Thousand Oaks: Sage, 300-311.
Soper, Kate 2000: What is Nature?: Culture, Politics and the Non-Human, Oxford:
Blackwell (Kap. 1).
5. Umweltkonflikte, Konflikte um Natur:
Dietz, Kristina/Engels, Bettina 2014: Immer (mehr) Ärger wegen der Natur? – Für eine
gesellschafts- und konflikttheoretische Analyse von Konflikten um Natur, in:
Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 43: 1, 73-90.
WBGU 2008: Welt im Wandel. Sicherheitsrisiko Klimawandel, Berlin: Springer, 19-24
(Kapitel 2).
6. Klima(wandel):
Brunnengräber, Achim/Dietz, Kristina 2011: Der Klimawandel - eine multiple Krise
gesellschaftlicher Naturverhältnisse, in: Demirović, Alex/Dück, Julia/Becker,
Florian/Bader, Pauline (Eds.), VielfachKrise im finanzmarktdominierten Kapitalismus, Hamburg: VSA, 95-110.
WBGU 2008: Welt im Wandel. Sicherheitsrisiko Klimawandel, Berlin: Springer, 59-80
(Kapitel 5)
Umwelt und Konflikt: Debatten, Perspektiven und Argumente
3. Umwelt und Konflikt: Überblick über die Debatten und Ansätze (7. Mai)
Textgrundlage:
Engels, Bettina/Chojnacki, Sven 2012: Raus aus der Klimafalle! Wie die Friedens- und
Konfliktforschung mit ökologischem Wandel umgehen kann, in: Die FriedensWarte, 87: 1, 89-110.
ergänzend:
Brown, Oli/McLeman, Robert 2009: A recurring anarchy? The emergence of climate
change as a threat to international peace and security, in: Conflict, Security &
Development, 9: 3, 289-305.
Dietz, Kristina/Engels, Bettina 2014: Immer (mehr) Ärger wegen der Natur? – Für eine
gesellschafts- und konflikttheoretische Analyse von Konflikten um Natur, in:
Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 43: 1, 73-90.
4. Knapp, knapper, Konflikt: Die neomalthusianische Argumentation (14. Mai)
Textgrundlage:
Gruppe 1:
Homer-Dixon, Thomas 1994: Environmental Scarcities and Violent Conflict: Evidence
from Cases, in: International Security, 19: 1, 5-40.
Gruppe 2:
Barnett, Jon 2000: Destabilizing the environment-conflict thesis, in: Review of International Studies, 26: 2, 271-288.
Hagmann, Tobias 2005: Confronting the Concept of Environmentally Induced Conflict,
in: Peace, Conflict and Development, 6: 6, 1-22.
5. Die anwendungsorientierte Debatte in Deutschland: Der Wissenschaftliche
Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) (21. Mai)
Textgrundlage:
WBGU 2008: Welt im Wandel. Sicherheitsrisiko Klimawandel, Berlin: Springer, 25-41
(Kapitel 3).
ergänzend:
WBGU 2008: Welt im Wandel. Sicherheitsrisiko Klimawandel, Berlin: Springer, 81-138
(Kapitel 6).
6. Umwelt, Migration und Konflikt (28. Mai)
Textgrundlage:
Jakobeit, Cord/Methmann, Chris 2012: “Climate refugees“ as dawning catastrophe? A
critique of the dominant quest for numbers, in: Scheffran, Jürgen/Brzoska, Michael/Brauch, Hans Günter/Link, P. Michael/Schilling, Janpeter (Eds.), Climate
Change, Human Security and Violent Conflict: Challenges for Societal Stability,
Berlin: Springer, 301-314.
ergänzend:
Engels, Bettina 2011: Umweltwandel, Migration und Gewaltkonflikte. Landrechte in
der Côte d’Ivoire, in: Brzoska, Michael/Kalinowski, Martin/Matthies, Volker/Meyer, Berthold (Eds.), Klimawandel und Konflikte, Baden-Baden: Nomos,
137-156.
Myers, Norman 2002: Environmental Refugees: A Growing Phenomenon of the 21st
Century, in: Philosophical Transactions: Biological Sciences, 357: 1420, 609613.
Fallstudien
7. Bildung der AGs und Auswahl der Fälle (4. Juni)
Literatur folgt…
11. Juni: VAD ☺
8. & 9. Methodologische Grundlagen von Fallstudien (18. Juni)
Textgrundlage (jede_r liest einen Text: Ihr habt die Wahl ☺)
Kannonier-Finster, Waltraud 1998: Methodologische Aspekte soziologischer Fallstudien, in: Kannonier-Finster, Waltraud/Ziegler, Meinrad (Eds.), Exemplarische
Erkenntnis: zehn Beiträge zur Interpretativen Erforschung sozialer Wirklichkeit, Innsbruck/Wien: Studien-Verlag, 35-64.
Stake, Robert 1994: Case Studies, in: Denzin, Norman K./Lincoln, Yvonna S. (Eds.),
Handbook of Qualitative Research, Thousand Oaks, CA/London/New Delhi:
Sage, 236-247.
10. AG-Arbeit an den Fallstudien: Vorbereitung der Präsentation (25. Juni)
Textgrundlage:
Eigene Recherchen der AGs
11. Präsentation der Fallstudien (I) (2. Juli)
Textgrundlage:
Eigene Recherchen der AGs
12. Präsentation der Fallstudien (II) und Schlussdiskussion (9. Juli)
Evaluierung und Seminarabschluss
Textgrundlage:
Eigene Recherchen der AGs
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