VITA Vollkeramik ® VITA In-Ceram Leitfaden für vollkeramische Restaurationen in der zahnärztlichen Praxis von Prof. Dr. med. dent. Lothar Pröbster und Dr. med. dent. Martin Groten Stand 07-05 Professor Dr. med. dent. Lothar Pröbster Lothar Pröbster, geboren 1958, war nach seinem zahnmedizinischen Examen 1983 zunächst Assistent in einer Praxis, dann von 1985 bis 1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Professor Dr. E. Körber und Professor Dr. H. Weber und den Polikliniken für Zahnärztliche Prothetik der Universität Tübingen. Während seiner universitären Zeit war er als Leiter der Vorklinik, Teilprojektleiter des Sonderforschungbereiches Implantologie und als klinischer Oberarzt tätig. Er habilitierte im Jahre 1995 und wurde 1997 zum Spezialisten für Prothetik der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde ernannt. Seit 1997 ist er Mitinhaber einer zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis in Wiesbaden. 2001 wurde er von der Universität Tübingen zum außerordentlichen Professor ernannt. Seine Arbeitsgebiete umfassen die Adhäsiv- und Implantatprothetik, Werkstoffkunde und vor allem vollkeramische Restaurationssysteme. Die heute nahezu 20-jährige intensive Beschäftigung mit vollkeramischen Verfahren führte 2001 zur Autorenschaft des wissenschaftlichen Statements der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde über die wissenschaftliche Anerkennung von vollkeramischen Kronen und Brücken. Die klinisch-wissenschaftliche Arbeit schlug sich in bisher über 100 Publikationen, einem Buch und ca. 300 Vorträgen, Seminaren und Kursen nieder. Prof. Pröbster ist Mitglied in einer Reihe von Fachgesellschaften und als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und Fachzeitschriften tätig. Dr. med. dent. Martin Groten Martin Groten, geboren 1965, ist Oberarzt in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Sektion für Medizinische Werkstoffkunde und Technologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Heiner Weber) am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Tübingen. Seine klinischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen des festsitzenden, kombinierten und implantatgetragenen Zahnersatzes, vollkeramischer Restaurationen und der Anwendung minimalinvasiver und adhäsiver Techniken in der Prothetik. Darüber hinaus dokumentiert er klinische Behandlungsabläufe wissenschaftlich und fotografisch. Als leitender klinischer Prüfer beschäftigt er sich seit 1995 mit Planung, Design, Durchführung und Evaluation klinischer Studien und mit den Regularien der Klinischen Prüfung von Medizinprodukten. Als stellvertretender Leiter des SteinbeisTransferzentrums Dental Products / Clinical Testing / Certification (STZ-DCTC) leitete er dessen Akkreditierung als Medizinisches Auftragsinstitut für die klinische Prüfung von Medizinprodukten nach der Richtlinie 93 / 42 / EWG über Medizinprodukte (MDD), EN ISO 17025 und den ICH E6 Richtlinien für Gute Klinische Praxis (GCP). Er hält viele Vorträge im In- und Ausland und ist Autor bzw. Mitautor zahlreicher Publikationen und eines Handbuches über die klinische Prüfung von Medizinprodukten in der Zahnheilkunde in englischer Sprache. Seit 1993 ist er in der studentischen Ausbildung tätig und an der Entwicklung moderner Lehrkonzepte für die Vorklinik beteiligt. Seit 1999 ist er leitend für die vorklinische Ausbildung der Tübinger Zahnmedizinstudenten zuständig. Vorwort Vollkeramische Materialien sind derzeit der stärkste Trend in der restaurativen Zahnheilkunde. Durch verfahrenstechnische und materialkundliche Innovationen können heute Inlays, Kronen, Brücken, Primärteleskope, Implantataufbauten und sogar Implantate vollständig aus Keramik, also ohne ästhetisch oder biologisch störendes Metall hergestellt werden. Mit diesen Materialien gelingt es, die „white esthetics“, die weiße Ästhetik von Zähnen naturgetreu wiederherzustellen. Die VITA Zahnfabrik verfügt über eine jahrzentelange Erfahrung mit vollkeramischen Werkstoffen und ist mit diesem Know-how einer der weltweit führenden Hersteller. Mit der vorliegenden Broschüre wollen wir das weite Anwendungsspektrum der VITA In-Ceram Produktfamilie darstellen und zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten für die tägliche Praxis gegeben sind. Wir wünschen den Lesern eine erfolgreiche Arbeit mit den schönen und bewährten VITA In-Ceram Materialien. Wiesbaden und Tübingen, im Juni 2005 Prof. Dr. Lothar Pröbster Dr. Martin Groten Schöne Aussicht 18 Universitätsklinikum 65193 Wiesbaden Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Osianderstraße 2-8 72076 Tübingen Danksagung Die Autoren wollten das Erscheinen der neuen VITA In-Ceram Broschüre nutzen, um den vielen Personen zu danken, die über die Jahre zu unserer Erfahrung mit dem VITA In-Ceram System beigetragen haben. Zuerst sei den aktiven und ehemaligen Zahntechnikerinnen und Zahntechnikern am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Tübingen für die jahrelange geduldige Zusammenarbeit und das Herstellen der VITA In-Ceram Arbeiten zu danken: Bettina Vogel, Susanne Deiser, Karina Schmidt, Jochen Diel, Volker Scheer und Ekkehardt Kröverath. Ebenso schulden wir unseren Dentalassistentinnen Dank für ihre Verläßlichkeit und Hilfe, insbesondere aber für die Geduld während des klinischen Fotografierens: Patricia Scholze, Ziza Ghaxeri und Silke Saile. Unser Dank gilt Sonja Ganz und Kurt Reichel, Reichel Zahntechnik in Hermeskeil für die Herstellung der VITA In-Ceram 2000 YZ Arbeiten und das Überlassen von Bildmaterial zu den entsprechenden zahntechnischen Schritten. Ebenfalls gilt unser Dank allen Mitarbeitern und Kollegen, die im Laufe der Jahre durch ihr klinisches und wissenschaftliches Engagement dem Entstehen unserer klinischen Daten, Dokumentationen und Erfahrungen zugearbeitet haben, erwähnen wollen wir Dr. Stephan Girthofer, Dr. Steffen Obergfell und Dr. Corinna Walter. Wir wollen auch nicht vergessen, uns bei allen Herstellern und Firmen zu bedanken, die uns unterstützt haben oder so freundlich waren, uns Bildmaterial zu ihren Systemen zu überlassen: VITA Zahnfabrik, Sirona Dental Systems GmbH, Mikrona Technologie AG, Straumann GmbH, DCS Dental AG, C. Hafner GmbH & Co. KG, Amann-Girrbach Dental GmbH und TeamZiereis GmbH. VITA Vollkeramik VITA In-Ceram® Leitfaden für vollkeramische Restaurationen in der zahnärztlichen Praxis Inhaltsverzeichnis Was ist Vollkeramik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vollkeramik aus VITA In-Ceram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Systematik vollkeramischer Systeme. . . . . . . . . . . . . . . 11 Vollkeramik versus Metallkeramik . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Werkstoffkunde und Charakteristika . . . . . . . . . . . . . . . 14 Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic . . . . . . . . . . . Klinische Ausgangssituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlickertechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VITA In-Ceram Classic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VITA In-Ceram Classic sprint . . . . . . . . . . . . . . . . . . WOL-CERAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CeHa White ECS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schleiftechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopierschleifverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CELAY. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CAD/CAM-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CEREC / inLab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DCS PRECIDENT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Digident . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonderanwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . synOcta In-Ceram Rohling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 19 20 20 28 28 29 30 30 30 32 32 33 33 34 34 Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000 . . . . . . . . . . . . . . 19 VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 VITA In-Ceram 2000 AL CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Indikationen für das VITA In-Ceram System . . . . . . . . VITA In-Ceram Classic ALUMINA . . . . . . . . . . . . . . . . . VITA In-Ceram Classic SPINELL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA . . . . . . . . . . . . . . . . . VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VITA In-Ceram 2000 AL CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Indikationen mit experimentellem Charakter . . . . . . . . . 40 40 41 41 42 42 43 Die klinischen Präparationstechniken . . . . . . . . . . . . . Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Präparationstiefen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Präparationsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 45 47 48 Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Konventionelles Zementieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Adhäsives Befestigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA . . . . . . . . Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA . . . . . . . Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL . . . . . . . . . Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA . . Eigene klinische Erfahrungen mit VITA In-Ceram . . . . . . 64 67 67 67 68 68 Klinische Dokumentationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Literaturübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 VITA In-Ceram® – Was ist Vollkeramik? Was ist Vollkeramik? Keramiken umfassen eine große Familie anorganischer Werkstoffe innerhalb der Gruppe der Nichtmetalle. Sie werden in drei Untergruppen eingeteilt, in Silikat-, Oxid- und Nichtoxidkeramiken. Den Silikatkeramiken liegen als gemeinsames Merkmal die gleichen Ausgangsstoffe zugrunde: die natürlich vorkommenden Mineralien Quarz und Feldspat, die zu einem Werkstoff führen, der aus Silikaten besteht (Abb. 1). 1 REM-Aufnahme einer angeätzten VITA VM 7 Oberfläche Vergrößerung 5000 x 2 Abb. 1. Schliffbild einer Keramikverblendung aus Silikatkeramik. Transluzenz und Lichtbrechungsverhalten werden von den in die Silikatglasmatrix (SiO2) eingebetteten Kristallen bestimmt und ähneln den Eigenschaften natürlichen Zahnschmelzes. Silikatkeramiken können aber auch aus anorganischen Reinstoffen synthetisiert (Lithium-Disilikatkeramikblöcke Empress 2 / IPS e.max CAD von Ivoclar Vivadent AG) werden. Unter Oxidkeramiken versteht man keramische Werkstoffe aus einfachen Oxiden wie Aluminiumoxid und Zirkondioxid, sowie komplexe Oxide wie Spinelle. Oxidkeramiken im engeren Sinne sind polykristalline Stoffe, die nur aus den jeweiligen Oxiden aufgebaut sind. Eine Zwischenstellung zwischen den Silikatkeramiken und den polykristallinen Oxidkeramiken nehmen glasinfiltrierte Keramiken wie VITA In-Ceram Classic ein, die einen hohen Oxidanteil haben, aber durch das Infiltrationsverfahren einen Glasanteil besitzen (Abb. 2). Abb. 2. Käppchen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA unmittelbar nach dem Glasinfiltrationsbrand und vor Entfernung des Glasüberschusses. Dabei werden die Poren und Leerräume zwischen den durch Sinterbrücken verbundenen ALUMINAPartikeln (Aluminiumoxid) mit einem Lanthan-Glas gefüllt. Diese Glasmatrix macht zwar nur einen sehr geringen Teil des Gefüges aus, dominiert aber mit seinen optischen Eigenschaften, so daß das Käppchen transluzent ist. Nichtoxidkeramiken („Sonderkeramiken“) sind Verbindungen wie Nitride und Carbide, die als restaurative Materialien keine Rolle spielen, aber als „Hartmetallbohrer“ und Poliermittel im täglichen zahnärztlichen und zahntechnischen Gebrauch sind. Die dentalkeramischen Massen selbst bilden nur einen sehr kleinen Bereich innerhalb des Gesamtspektrums der Keramiken. Wegen der unterschiedlichen Indikationsgebiete der einzelnen Keramiken sind für den Zahnarzt Grundkenntnisse der Werkstoffkunde der Keramiken unbedingt notwendig, um ein dentalkeramisches System richtig einordnen und klinisch erfolgreich anwenden zu können. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 8 VITA In-Ceram® – Vollkeramik aus VITA In-Ceram Vollkeramik aus VITA In-Ceram Bereits 1989 brachte VITA die erste Materialvariante des Vollkeramik-Systems VITA In-Ceram – VITA In-Ceram ALUMINA – auf den Markt. Seitdem entwickelte das Dentalunternehmen immer wieder neue, innovative Varianten dieses Materials. Bis heute können Zahntechniker und Zahnärzte aus insgesamt fünf Materialvarianten in unterschiedlichsten Aggregatzuständen für diverse Verarbeitungsvarianten – vom Powder für die Schlickertechnik bis zu Blöcken für die CAD/CAM-gestützte Herstellung von Vollkeramik-Restaurationen – wählen. Damit haben Anwender die Möglichkeit, zu jeder individuellen Indikation das bestmögliche Gerüstmaterial dieses weltweit millionenfach bewährten Systems einzusetzen. Die glasinfiltrierten Materialvarianten SPINELL, ALUMINA und ZIRCONIA tragen die Bezeichnung „VITA In-Ceram Classic“. Die dichtsinternden Materialvarianten heißen „VITA In-Ceram 2000“. VITA In-Ceram® (Oxidkeramik) Glasinfiltration Dichtsinterung Schleifen Schleifen VITA In-Ceram® Classic SPINELL BLANKS VITA In-Ceram® 2000 YZ CUBES VITA In-Ceram® Classic ALUMINA BLANKS VITA In-Ceram® 2000 AL CUBES VITA In-Ceram® Classic ZIRCONIA BLANKS Schlickern VITA In-Ceram® Classic SPINELL VITA In-Ceram® Classic ALUMINA VITA In-Ceram® Classic ZIRCONIA VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 9 VITA In-Ceram® – Vollkeramik aus VITA In-Ceram 1 2 Schönheit, Natürlichkeit und Biokompatibilität: dies sind die Assoziationen, die vollkeramische Restaurationen wecken. Mit Keramik kann die Zahnhartsubstanz in nahezu idealer Weise nachgebildet werden. Bedenken, daß vollkeramische Restaurationen keine ausreichende Haltbarkeit haben, sind mit den heutigen Werkstoffen und klinischen Techniken unbegründet. Entscheidend sind die Kenntnis der richtigen materialspezifischen Indikation der eingesetzten Werkstoffe und die korrekte klinische Technik, um hervorragende Langzeitergebnisse zu erzielen. Abb. 1. Kronen auf den Zähnen 11 und 21 aus VITA In-Ceram Classic SPINELL sind von natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden und besitzen eine störungsfreie parodontale Integration. 3 Abb. 2 - 4. Die Dentalkeramiken haben im Verlauf ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte zahlreiche Verbesserungen und Weiterentwicklungen hin zu den Eigenschaften des natürlichen Zahnschmelzes erfahren. Seit 1930 stellt die VITA Zahnfabrik Materialien für vollkeramische zahnärztliche Restaurationen her, von den historischen VITA LUMIN und VITADUR-Keramiken bis zu den VITA In-Ceram 2000 Werkstoffen des dritten Jahrtausends. VITA ist somit ein Synonym für Vollkeramik in der Zahnheilkunde. Auf diese Erfahrung kann gebaut werden. VITA In-Ceram hat sich seit 1989 als Kronen- und Brückenmaterial international millionenfach bewährt. 4 Mit diesem Leitfaden wollen wir klare und abgesicherte Informationen geben, wie in der zahnärztlichen Praxis vollkeramische Restaurationen mit den VITA In-Ceram Keramiken sicher und erfolgreich eingesetzt werden können. 5 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 5. Vollkeramische Restaurationen mit durchgesinterten Zirkonoxidgerüsten stellen das derzeitige Optimum der Entwicklung dar: Sie vereinen eine extrem hohe Widerstandsfestigkeit gegen mechanische und chemische Einflüsse mit den ästhetischen Qualitäten zahnähnlicher Farbe und Transluzenz. Wie hier am Beispiel einer viergliedrigen Freiendbrücke mit einem Zwischenglied im Oberkiefer (23-25/26) dargestellt, eröffnen sie der Vollkeramik eventuell bisher nicht zu realisierende Indikationsbereiche. Seite 10 VITA In-Ceram® – Vollkeramik aus VITA In-Ceram Systematik vollkeramischer Systeme Vollkeramische Restaurationen zeichnen sich dadurch aus, daß auf einen metallischen Unterbau verzichtet wird und die Restauration ausschließlich aus Keramik gefertigt wird. Dies hat zur Folge, daß ein lichtundurchlässiges Metallgerüst nicht maskiert werden muß und so in optischer Hinsicht eine natürlichere Rekonstruktion des Zahnes möglich wird. Die heute zur Anwendung kommenden vollkeramischen Restaurationssysteme können nach mehreren Gesichtspunkten klassifiziert werden: So kann nach der werkstoffkundlichen Zusammensetzung, dem Herstellungsverfahren, der klinischen Anwendung oder dem Befestigungsverfahren unterschieden werden. Einige der erhältlichen Herstellungssysteme ermöglichen auch die Verarbeitung unterschiedlicher keramischer Werkstoffe für unterschiedliche klinische Anwendungen. Für die Zahnmedizin sind sowohl die optischen als auch die physikalischen Eigenschaften von ausschlaggebender Bedeutung. Keramiken mit einem hohen Oxidgehalt (Aluminiumoxid, Zirkondioxid) weisen zwar sehr hohe Festigkeitswerte auf, sind aber gleichzeitig weniger lichtdurchlässig, z.T. vollständig opak, so daß diese Materialien (z. B. glasinfiltrierte Oxidkeramik und polykristalline Oxidkeramik) nur als Kernmaterialien Verwendung finden können, die zur Erzielung der gewünschten Ästhetik mit Silikatkeramiken verblendet werden müssen. Silikatkeramische Werkstoffe wiederum besitzen exzellente optische Eigenschaften, um beste ästhetische Ergebnisse zu erreichen. Sie müssen aber aufgrund ihrer geringeren Festigkeit adhäsiv befestigt werden, um dann als Verbundsystem ZahnRestauration eine hinreichende Stabilität zu erhalten. Weiter dienen sie als Verblendmaterial für vollkeramische und metallische Gerüste. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 11 VITA In-Ceram® – Vollkeramik versus Metallkeramik Vollkeramik versus Metallkeramik 1 Abb. 1. VMK-Kronen besitzen ästhetische Nachteile gegenüber Restaurationen aus Vollkeramik: Der metallische paragingivale Rand der Krone 11 beeinträchtigt die Gesamtwirkung der Versorgungen sehr stark. Abb. 2. Zustand der Pfeilerzähne nach Entfernen der alten VMK-Kronen und schonenender paragingivaler Nachpräparation (Hohlkehle). 2 Abb. 3. VITA In-Ceram Classic ALUMINA Kronen, mit dem WOL-CERAM-Verfahren hergestellt, ca. 3 Wochen nach dem definitiven Zementieren mit einem transluzenten Befestigungsmaterial (RelyX Unicem, 3M ESPE Dental AG). Die Kronenränder gliedern sich unauffällig und störungsfrei in das marginale Parodont. 3 4a 4b Direkter Vergleich des Einflusses des Gerüstmaterials auf den Lichtfluß durch den versorgten Zahn: Abb. 4a. VMK-Krone auf Zahn 22 von oral durchleuchtet: Die Opazität des Metallgerüstes beeinträchtigt den Lichtfluß am stärksten im gingivalen Zahndrittel. Abb. 4b. Krone aus VITA In-Ceram Classic SPINELL auf dem gleichen Zahn: das transluzente Gerüst aus SPINELL läßt wesentlich mehr Licht hindurchfallen. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 12 VITA In-Ceram® – Vollkeramik versus Metallkeramik 5 6 7 8 9 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 5. Paragingival sichtbarer Rand des Brückenankers 13 einer VMK-Brücke 13-15. Obwohl die Verblendkeramik bis auf den Restaurationsrand reicht, kaschiert sie das opake Metallgerüst nicht. Abb. 6. Zirkuläre Hohlkehlpräparationen 13 und 15 etwa paragingival nach Entfernung der VMK-Brücke. Abb. 7. VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Brücke 13-15 von basal gesehen. Das opake ZIRCONIA Gerüst ist gut erkennbar und annähernd zahnfarben. Abb. 8. VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Brücke ca. 1 Jahr nach Eingliederung. Die paragingivalen Ränder haben sich reizlos und unauffällig in das marginale Parodont integriert und sind trotz des opaken Gerüstmaterials nicht erkennbar. Abb. 9. Dentale Legierungen können unter den Bedingungen der Mundhöhle korrodieren. Dies kann zu wesentlichen ästhetischen Beeinträchtigungen beitragen und zu entzündlichen sowie lokal-toxischen Reaktionen führen. Darüber hinaus können sie sogar zur Entstehung von Überempfindlichkeiten (Allergien) beitragen. Bei Keramiken besteht die Gefahr der Korrosion nicht. Seite 13 VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika Werkstoffkunde und Charakteristika 1 In der VITA In-Ceram Produktfamilie sind zwei verschiedene Keramikarten zu unterscheiden: • VITA In-Ceram Classic SPINELL, VITA In-Ceram Classic ALUMINA und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA: oxidverstärkte, glasinfiltrierte Oxidkeramiken • VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES und VITA In-Ceram 2000 AL CUBES: polykristalline Oxidkeramik Poröse Struktur der VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS, ALUMINA BLANKS und ZIRCONIA BLANKS (von links nach rechts) Vergrößerung 10.000 x Das Gerüst aus VITA In-Ceram Classic kann auf zwei Wegen hergestellt werden: Bei der ersten Methode wird das Gerüst der Krone oder Brücke durch Modellieren mit einer PulverFlüssigkeits-Suspension, dem sogenannten Schlicker, auf einem Spezialgipsstumpf hergestellt und anschließend porös gesintert. Im anderen Fall wird das Gerüstmaterial industriell vorgefertigt, indem das oxidkeramische Pulver unter Druck verdichtet und zu porösen Rohlingen („BLANKS“) vorgesintert wird. Die Gerüste werden dann durch Formschleifen (Kopierschleifen oder CAD/ CAM-Systeme) aus den BLANKS gewonnen. In diesem Zustand ist das Gerüstmaterial porös (Abb. 1) und besitzt noch keine hohe Festigkeit, so daß es auch leicht mit rotierenden Instrumenten bearbeitbar ist. 2 Glasinfiltrierte Struktur der VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS, ALUMINA BLANKS und ZIRCONIA BLANKS (von links nach rechts) Vergrößerung 10.000 x 3 Biegebruchfestigkeit MPa 1000 YZ CUBES 900 800 700 ZIRCONIA 600 ALUMINA 500 400 AL CUBES SPINELL Dieses Gerüst aus oxidkeramischen Mikropartikeln (MagnesiumAluminiumoxid bei SPINELL, Aluminiumoxid bei ALUMINA, Aluminiumoxid und Zirkondioxid bei ZIRCONIA) wird in einem zweiten Arbeitsgang mit einem speziellen, Lanthan-haltigen Glas infiltriert. Dadurch entsteht das endgültige VITA In-Ceram Classic Keramikgerüst (Abb. 2), welches praktisch porenfrei ist. Die dichte Kornpackung sowie die Sinterbrücken zwischen den oxidkeramischen Partikeln führen zu einer effektiven Behinderung der Rißbildung und -ausbreitung und so zu einer sehr hohen Biegefestigkeit und Rißzähigkeit. 300 200 100 0 400 500 > 500 600 > 900 Rißzähigkeit MPa · m 6 5,9 5 4,4 4 3,5 3 2 3,9 2,7 1 0 SPINELL AL CUBES ALUMINA ZIRCONIA VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® YZ CUBES In der Reihe VITA In-Ceram Classic SPINELL – ALUMINA – ZIRCONIA nimmt die Festigkeit zu (Abb. 3), mit der Festigkeit nimmt aber die Lichtdurchlässigkeit ab (s. Abb. 4, nächste Seite). Dieser umgekehrte Zusammenhang führt dazu, daß die ästhetisch schönste VITA In-Ceram Materialvariante, VITA In-Ceram Classic SPINELL insbesondere für Kronen im Frontzahngebiet, in dem die Kaukräfte am geringsten sind, geeignet ist. Die Kombination von hoher Festigkeit und mittlerer Lichtdurchlässigkeit bei VITA In-Ceram Classic ALUMINA eignet sich für Kronen im Front- und Seitenzahngebiet und Brücken im Frontzahnbereich, während Seite 14 VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika 4 5a wegen der geringeren Lichtdurchlässigkeit (hohes Maskierungsvermögen) bei sehr hoher Festigkeit VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA als Kronen- und Brückenmaterial im Seitenzahngebiet zu bevorzugen ist. VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES ist eine polykristalline Oxidkeramik. Dies bedeutet, daß die Keramik ausschließlich aus kristallinen Metalloxiden besteht und keine Glasphase aufweist (s. S. 16, Abb. 6). Sie besteht aus mindestens 91% Zirkonoxid ZrO2, 5% Yttriumoxid Y2O3, 3% Hafniumoxid HfO2 und geringen Mengen (< 1%) Aluminiumoxid Al2O3 und Siliziumoxid SiO2. Das kubische Yttriumoxid hat die Aufgabe, die kleinvolumige tetragonale Kristallstruktur, die Zirkonoxid bei sehr hohen Temperaturen besitzt, beim Abkühlen bis auf Raumtemperatur zu erhalten und zu stabilisieren. Das Yttriumoxid im Zirkonoxid verhindert die Phasenumwandlung in die bei Raumtemperatur natürliche Kristallstruktur: in die größervolumige monokline Struktur. Bilden sich bei Belastung Risse in der Keramik, wandeln sich die Zirkonoxidkristalle in ihrer unmittelbaren Umgebung in die monokline Struktur um. Diese Phasenumwandlung ist lokal mit einem Volumenwachstum von 3-5% verbunden. Die so entstehenden Druckspannungen im Umfeld des Risses wirken der Rißausbreitung entgegen. (s. S. 16, Abb. 7) Diese „Riß-Stop-Funktionen“ sind für die hohe initiale Festigkeit und Rißzähigkeit sowie für die hohe Dauerlastfestigkeit von Zirkonoxid verantwortlich. Die geringe Zugabe von Al2O3 führt zu einer deutlich höheren Dauerfestigkeit, weswegen nahezu alle erhältlichen Zirkonoxidkeramiken sogenanntes Y-TZP-A (Yttria stabilized Tetragonal Zirconia Polycrystal-Alumina) sind. 5b Die initiale Biegefestigkeit der Yttrium-stabilisierten Zirkonoxidkeramiken liegt bei etwa 1000 MPa, die Dauerfestigkeit nach langjähriger Wechsellast im feuchten Milieu sinkt auf etwa 500 MPa, so daß selbst nach einer langen Gebrauchsperiode eine ausreichend hohe Festigkeit auch für vielgliedrige Brückenkonstruktionen gegeben ist. Wegen seines Wärmeausdehnungskoeffizienten (WAK) von 10,5 ·10-6 · K-1 werden Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES mit VITA VM 9 verblendet. 5c Glasinfiltrierte Gerüste aus VITA In-Ceram Classic bei der klinischen Einprobe: Abb. 5a. Kronen (25, 26) aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA – mäßig transluzent Abb. 5b. Kronen (11, 21) aus VITA In-Ceram Classic SPINELL – transluzent Abb. 5c. Brücke (15-13) aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA – opak VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 15 VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika 6 Struktur der dichtgesinterten VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES Vergrößerung 20.000 x 7 Entsprechend den VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES stehen seit neuestem auch aus reinem polykristallinen Aluminiumoxid (Al2O3 100%) vorgesinterte VITA In-Ceram 2000 AL CUBES für die CAD/CAM-Technologie (inLab, Sirona Dental Systems GmbH) zur Verfügung. Reines, dichtgesintertes Aluminiumoxid ist ebenfalls hochfest (initiale Biegefestigkeit >500 MPa), dabei in dünnen Schichtstärken – wie für Kronen- und Brückengerüste erforderlich – dem Dentin in Farbe und Transluzenz noch ähnlicher als polykristallines Zirkonoxid. Daher eignen sich VITA In-Ceram 2000 AL CUBES besonders für Kronen im ästhetisch anspruchsvollen Bereich (s. S. 40, Kap. Indikationen für das VITA In-Ceram System). Ihr WAK-Wert liegt mit ca. 7,3 ·10-6 · K-1 im Bereich von VITA In-Ceram Classic und wird daher mit VITA VM 7 verblendet. Dichtgesinterte polykristalline Keramiken sind extrem hart (Mohs-Härte 9) und deswegen sehr schwer zu bearbeiten. In der industriellen Serienfertigung werden daraus z. B. Hüftgelenkprothesen, Ventile, Kupplungen und andere hochbelastbare Motorenteile hergestellt. Für die Einzelstückfertigung, wie sie in der Zahntechnik zwingend gegeben ist, konnten diese Keramiken wegen der (bisher) praktisch kaum möglichen Bearbeitung nicht verwendet werden. Erst der Weg, die Formgebung mit Hilfe von CAD/CAM-Systemen, wie beispielsweise mit dem inLab im sogenannten „weißen“ Zustand auszuführen, erschließt diese hochfesten Keramiken der Zahnheilkunde. Der Rohling, der sogenannte „Weißling“, ist in diesem Zustand noch nicht dicht gesintert und damit porös. Aus diesem Grunde läßt er sich jetzt noch leicht beschleifen. Der Rohling ist porös, d.h. er hat Luftkanäle innerhalb des Blockes, die bis zur Oberfläche reichen (offene Porosität). Während der Sinterung wird Material über die Korngrenzen zu den Körnern so lange transportiert, bis die Luftkanäle mit dem keramischen Feststoff gefüllt sind. Dabei wachsen zwangsläufig auch die Körner. Da aber das keramische Material nicht auf einmal mehr geworden (Massenerhalt!) ist und keine Luft mehr im Block ist, wird der Gesamtblock auch zwangsläufig kleiner. Der „Weißling“ wird dichtgesintert. Dabei tritt eine beträchtliche Sinterschrumpfung von 20-25 % auf. Bei der Herstellung von Kronen- und Brückengerüsten wird durch exakte Vorausberechnung und anschließende Steuerung der Sinterschrumpfung ein vergrößertes Gerüst erstellt, das beim Dichtsintern auf die gewünschte, anatomisch korrekte Größe schrumpft. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 16 VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika Durch die dichte Sinterung der Zirkonoxidpartikel (YZ CUBES) und Aluminiumoxidpartikel (AL CUBES) nimmt die Lichtdurchlässigkeit wieder zu, so daß der Keramik aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES und VITA In-Ceram 2000 AL CUBES – bei der erforderlichen Wandstärke von ca. 0,5 mm – eine hohe Transluzenz zu Eigen ist. Tabelle: Werkstoffkunde der VITA In-Ceram Keramiken Glasinfiltrierte Oxidkeramik Polykristalline Oxidkeramik VITA In-Ceram VITA In-Ceram VITA In-Ceram VITA In-Ceram VITA In-Ceram Classic Classic Classic 2000 2000 SPINELL ALUMINA ZIRCONIA AL CUBES YZ CUBES Materialeigenschaften WAK (25-500°C) 10 - 6·K- 1 7,6 7,2 7,7 7,3 10,5 400 500 600 > 500 > 900 Rißzähigkeit MPa·m1/2 2,7 3,9 4,4 3,5 5,9 Elastizitätsmodul GPa 185 283 257 380 210 2,5 - 4,0 µm 0,4 - 2,4 µm 3,2 µm 2 nm 300 nm Pulver: 100% Al2O3 Pulver: 67% Al2O3 33% Ce-ZrO2 Gefüge: 56% Al2O3 24% ZrO2 20% Infiltrationsglas 100% Al2O3 ZrO2 5% Y2O3 < 3% Al2O3 < 1% SiO2 1118 ± 40 < 20 < 20 Initiale Biegefestigkeit MPa Mittlere Partikelgröße Zusammensetzung Gew.% Pulver: 100% MgAl2O4 Gefüge: 78% MgAl2O4 22% Infiltrationsglas Chemische Löslichkeit µg/cm 2 1025 ± 236 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Gefüge: 75% Al2O3 25% Infiltrationsglas 1115 ± 20 Seite 17 VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika Materialstruktur der VITA In-Ceram Keramiken 1 2 VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS Abb. 1 Struktur der porösen VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS Vergrößerung x 10.000 Abb. 2 Glasinfiltrierte Struktur Vergrößerung x 10.000 3 4 VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS Abb. 3 Struktur der porösen VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS Vergrößerung x 10.000 Abb. 4 Glasinfiltrierte Struktur Vergrößerung x 10.000 5 6 VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS Abb. 5 Struktur der porösen VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS Vergrößerung x 10.000 Abb. 6 Glasinfiltrierte Struktur Vergrößerung x 10.000 7 8 VITA In-Ceram 2000 AL CUBES Abb. 7 Struktur der porösen VITA In-Ceram 2000 AL CUBES Vergrößerung x 20.000 Abb. 8 Dichtgesinterte Struktur Vergrößerung x 20.000 9 10 VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES Abb. 9 Struktur der porösen VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES Vergrößerung x 20.000 Abb. 10 Dichtgesinterte Struktur Vergrößerung x 20.000 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 18 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 1a Klinische Ausgangssituation Restaurationen aus VITA In-Ceram stellen heute eine ästhetisch überlegene und technisch ausgereifte Alternative zur Kronenund Brückenprothetik aus Metallkeramik dar. 1b Mittlerweile steht eine Vielzahl von VITA In-Ceram Materialien mit spezifischen Eigenschaften und Verarbeitungstechniken zur Verfügung. So deckt VITA In-Ceram inzwischen ein weites Indikationsspektrum ab. Für eine hochwertige zahntechnische Herstellung ist eine adäquate Präparation die Voraussetzung: Abb. 1a. Klinische Ausgangssituation eines Patienten mit umfassendem Sanierungsbedarf. Abb. 1b. Klinische Ausgangssituation einer Patientin: Sekundärkaries an Kronenrand 46. 2a Abb. 2a. Präparationen der Zähne 21 und 22: Stufenpräparation / ausgeprägte Hohlkehle mit paragingivalem Verlauf. Abb. 2b. Klassische Stufenpräparation subgingival mit gerundetem Innenwinkel an 46. 2b VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 19 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic Schlickertechniken VITA In-Ceram Classic Das ursprüngliche VITA In-Ceram Classic Verfahren, die Schlickertechnik, blickt auf eine mehr als 16-jährige Erfahrung zurück. Die zahntechnischen Schritte der Schlickertechnik sind: • Gerüstherstellung - Modellherstellung - Dublieren der Modellstümpfe - Schlickern der Gerüste - Sinterbrand • Glasinfiltration • Verblendung Herstellen der Sintergerüste 1 2 Gerüste aus VITA In-Ceram Classic bestehen aus feinen oxidkeramischen Partikeln, die über Sinterbrücken untereinander verbunden sind. Die Partikelanordnung in diesen Sintergerüsten führt zu einer Lichtstreuung, die ihnen je nach Gerüststärke Opazität verleiht – klinisch oft durchaus ein Vorteil. Diese Sintergerüste haben noch nicht die hohe Endfestigkeit des glasinfiltrierten VITA In-Ceram Classic Materials und lassen sich daher bequem mit rotierenden Instrumenten trocken bearbeiten. Abb. 1. Sägemodelle von Ober- und Unterkiefer im Artikulator. Der Stumpflack sorgt für einen ausreichenden Zementspalt. Er wird nicht im Bereich von Stufen oder Hohlkehlen entlang der Präparationsränder aufgetragen. Abb. 2. Für die Schlickertechnik werden die lackierten Meistermodellstümpfe dubliert und feuerfeste Replika-Stümpfe aus VITA In-Ceram Spezialgips hergestellt. 3 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 3. Der VITA In-Ceram Classic Schlicker wird mit einem Pinsel auf die feuerfesten Duplikatstümpfe aufgetragen. Nach dem Trocknen der Schlickermasse werden die Käppchenränder mit einem scharfen Instrument paßgenau bis auf die Präparationsgrenze zurechtgeschabt. Der atmosphärische Sinterbrand erfolgt auf den Duplikatstümpfen im VITA INCERAMAT. Für VITA In-Ceram Classic SPINELL und ZIRCONIA wird anschließend ein zweiter Sinterbrand auf Brennwatte durchgeführt. Seite 20 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 4a 4b Abb. 4a. Nach dem Sinterbrand werden die Käppchen aus VITA In-Ceram Classic mit rotierenden Instrumenten geglättet und auf eine einheitliche Wandstärke von 0,5 mm ausgearbeitet. Dazu eignen sich abrasive Silikonschleifkörper sehr gut. Abb. 4b. Im Bereich des Käppchenrandes läßt sich mit Finierdiamanten eine Kehlung anlegen, um das Gerüst auf eine Randhöhe von ca. 0,5 mm zu reduzieren und so mehr Platz für die ästhetische Verblendung bereitzustellen. 4c Abb. 4c. Kronengerüst aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA für einen Zahn 46 auf dem Meistermodell. 4d Abb. 4d. Bei Brückengerüsten ist auf eine ausreichende Dimensionierung der Konnektoren zu achten. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 21 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic Glasinfiltrieren der Gerüste aus VITA In-Ceram Classic Beim Glasinfiltrationsprozeß werden die Poren zwischen den gesinterten Partikeln des Gerüstes aus VITA In-Ceram Classic mit einem Lanthanglas gefüllt. Damit erhält das Material seine hohe mechanische Endfestigkeit und ästhetischen Eigenschaften: wählbare Zahnfarbe und – insbesondere bei VITA In-Ceram Classic SPINELL – Transluzenz. 5a Abb. 5a. Anmischen des entsprechend der Zahnfarbe wählbaren Infiltrationsglases mit destilliertem Wasser. 5b Abb. 5b. Die Infiltrationsglasmasse wird mit einem Pinsel aufgenommen. 5c Abb. 5c. Die Außenflächen des Gerüstes werden einheitlich beschichtet. Die Innenflächen dürfen nicht bedeckt werden. 5d VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 5d. Der Marginalrand sollte ca. 1 mm unbedeckt bleiben, um ein Überfließen von flüssigem Glas auf die Innenflächen zu vermeiden. Für den Glasinfiltrationsbrand werden die Restaurationen auf Platinstifte oder, wie hier, auf Keramikträger, die mit Platinfolie umwickelt sind, gestellt. Seite 22 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 6a 6b 7a Abb. 6a. Kronenkäppchen nach dem Infiltrationsbrand. Das Infiltrationsglas hat das Sintergerüst vollständig durchdrungen. Überschüsse bleiben auf der Außenfläche. Abb. 6b. Für den Infiltrationsbrand können die Kronengerüste auch auf Platinfolie gelegt werden. Bei Brückengerüsten ist dies wegen der dickeren Zwischenglieder für eine sichere Glasinfiltration zwingend. Abb. 7a. & b. Grobe Glasüberschüsse werden mit Korundsteinen oder grobkörnigen Diamantschleifkörpern trocken entfernt. 7b 7c VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 7c. Anschließend werden die Oberflächen zum Entfernen aller Glasreste mit Al2O3 Strahlmittel entfernt. Seite 23 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 7d 8a 8b 8c Abb. 7d. Die glasinfiltrierten Gerüste aus VITA In-Ceram Classic besitzen eine sehr hohe mechanische Festigkeit. Abschließend wird mindestens ein Glaskontrollbrand durchgeführt, bei dem letzte Glasüberschüsse aus dem Gerüst auf die Oberfläche treten. Sie lassen sich nach dem Abkühlen wie beschrieben entfernen. Abb. 8a. Bei der Glasinfiltration von Brückengerüsten ist zu beachten, daß das Brückenglied auf seiner Inzisalkante oder Okklusalfläche nicht bedeckt ist, damit das flüssige Glas die Poren des Gerüstes aus VITA In-Ceram Classic vollständig durchdringen kann. Hierzu muß die Luft entweichen können. Ist der Infiltrationsprozeß nach dem ersten Brand nicht vollständig, wird Glasmasse nachgetragen und der Infiltrationsprozeß wiederholt. Abb. 8b. Besonders an den Konnektoren ist die Infiltration zu kontrollieren. Aufgehellte, kreideartige Bereiche deuten darauf hin, daß die Infiltration noch nicht vollständig ist. Abb. 8c. Klinische Einprobe der glasinfiltrierten Gerüste. 9c VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 24 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 9a 9b Verblenden der glasinfiltrierten Gerüste aus VITA In-Ceram Classic Bereits in diesem Zustand weisen Gerüste aus VITA In-Ceram Classic optische Grundeigenschaften des natürlichen Zahnes auf: Grundfarbe und – besonders bei VITA In-Ceram Classic SPINELL – Transluzenz. Durch das individuelle Aufbrennen von hochästhetischen, Feinstruktur-Verblendkeramiken werden sie zu nahezu perfekten Ebenbildern natürlicher Zähne. Dazu wurden speziell die Verblendsysteme VITA VM 7 (VITA In-Ceram Classic SPINELL, ALUMINA, ZIRCONIA und VITA In-Ceram 2000 AL CUBES) und VITA VM 9 (VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES) entwickelt. Beide übertreffen die über Jahre bewährten Vitadur Alpha-Massen* in den Aspekten natürliche Farbwirkung und schmelzähnliches Abrasionsverhalten. Abb. 9a.- d. Verblendung des VITA In-Ceram-Gerüstes mit Feinstrukturkeramik in Schichttechnik. 9c 9d * seit 2003 durch VITA VM 7 ersetzt und nicht mehr lieferbar VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 25 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 10a 10b 10c Abb. 10a. Ausarbeitung mit rotierenden Diamantinstrumenten Abb. 10b. Individuelle Verfeinerung durch Nachschichten Abb. 10c. Farbliche Charakterisierung der Verblendung 10d Abb. 10d. Fertiggestellte Restauration aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA: Krone 46 10e Abb. 10e. Fertiggestellte Krone 12 und Brücke 11-22 aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 26 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 11a Klinisches Einsetzen Aufgrund ihrer hohen Endfestigkeit lassen sich Restaurationen aus VITA In-Ceram konventionell zementieren. Die adhäsive Befestigung ist möglich, aber meist nicht notwendig (s. S. 56, Kap. Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram). Abb. 11a. Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA in situ: Krone 46 von bukkal 11b 11c 11d 11e VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 11b. Krone 46 von okklusal Abb. 11c. Frontzahnkronen und Brücke 11-22 von labial Abb. 11d. Seitenzahnkronen von okklusal Abb. 11e. Eckzahn- und Prämolarkronen von okklusal Seite 27 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic VITA In-Ceram Classic sprint Die VITA In-Ceram Classic sprint Technik erlaubt das Herstellen von Einzelzahnkronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA im Front- und Seitenzahnbereich in einem gängigen Vakuum-Keramikbrennofen bei verkürzten Prozeßzeiten. Dadurch läßt sich ein Gerüst aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA in ca. einem Drittel der Zeit, die für die konventionelle Schlickertechnik erforderlich ist, herstellen. Im Unterschied zur klassischen Schlickertechnik werden die Duplikatstümpfe aus VITA In-Ceram Classic sprint Spezialgips hergestellt und die geschlickerten Kronenkäppchen vor dem Sinterbrand auf den Gipsstümpfen im Ofen bei 130° bis 160° für 20 Min. erwärmt. Nach dem Abkühlen kann das Käppchen abgenommen und ohne Gipsstumpf gesintert werden. Dabei ist die Dauer des Sinterbrands um bis zu ca. 70% verkürzt. Glasinfiltration und Keramikverblendung erfolgen analog der konventionellen Schlickertechnik. WOL-CERAM 1 2 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Beim WOL-CERAM-Verfahren (TEAMZIEREIS GmbH) wird der VITA In-Ceram Schlicker mit Hilfe eines elektrophoretischen Tauchprozesses auf den Modellstumpf aufgebracht (Abb. 1). Dadurch wird eine besonders dichte und homogene Schichtung der Keramikpartikel erreicht. Die Stabilität der Käppchen ist groß genug, um sie mit rotierenden Instrumenten auszuarbeiten und ohne Modellstumpf zu sintern. Das Herstellen von Duplikatstümpfen ist nicht erforderlich. Das elektrophoretische Abscheiden erfolgt mit großer Präzision, so daß die Gerüste eine hohe Paßgenauigkeit besitzen (Abb. 2). Mit dem WOL-CERAM-Verfahren kann VITA In-Ceram Classic ALUMINA- und ZIRCONIA-Schlicker verarbeitet werden. Die Indikationen für Restaurationen, die mittels des WOL-CERAMVerfahrens hergestellt werden, umfassen vor allem Kronengerüste, aber auch die Herstellung individueller ImplantatAbutments und dreigliedriger Brückengerüste. Seite 28 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 1 CeHa White ECS Beim CeHa White ECS System (C. Hafner GmbH & Co. KG) wird das Verfahren der elektrophoretischen Abscheidung (Electrophoretic Deposition, EPD) angewandt. Ähnlich wie beim Galvanoverfahren ist die Elektrophorese die Wanderung elektrisch geladener Teilchen in einem flüssigen Medium und möglichst homogenem, elektrischem Feld. Bei der elektrophoretischen Abscheidung können zwei Teilprozesse unterschieden werden: 2 3 1. die elektrophoretische Wanderung der geladenen Partikel einer Suspension im elektrischen Feld und 2. die Abscheidung der Partikel an einer Membran (Membranabscheidung). Beim CeHa White ECS-System wird Schlicker aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA und ZIRCONIA elektrophoretisch auf ein Duplikatmodell abgeschieden. Im Vergleich zum manuellen Schlickern wird eine sehr hohe Dichte und Homogenität der ALUMINA- und ZIRCONIA-Partikel erzielt. Das elektrophoretisch abgeschiedene Gerüst ist sehr passgenau und wird schrumpfungsfrei (porös) gesintert und anschließend mit dem Spezialglas gemäß dem VITA In-Ceram Classic Verfahren infiltriert. Die Indikationen für CeHa White ECS entsprechen denen für Kronen und Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA. Abb. 2. - 3. Schnittbilder von Kronen, deren Gerüste aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA mit dem CeHa White ECS System hergestellt wurden. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 29 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 1 2 Schleiftechniken Restaurationen aus VITA In-Ceram lassen sich auch mit mehreren Schleiftechnik-Systemen herstellen. Hierbei bedienen sie sich industriell gesinterter VITA In-Ceram Blöcke (sog. BLANKS und CUBES). Unter technisch optimierten und standardisierten Bedingungen hergestellte Sinterblöcke weisen eine hohe Dichte und Homogenität des Sintergerüstes auf. Dabei ist die Zahl von Unregelmäßigkeiten im Gefüge, Mikrorissen oder anderen Sinterfehlern, die sich beim konventionellen Herstellungsprozeß von Dentalkeramiken nie ganz vermeiden lassen, stark reduziert. Industriell präfabrizierte Keramiken sind daher von deutlich höherer Materialqualität und besitzen in der Regel überlegene mechanische Eigenschaften. Kopierschleifverfahren 3 CELAY Das CELAY Kopierschleifgerät (Mikrona Technologie AG) (Abb. 1) war das erste Schleifsystem, welches die Vorteile industriell präfabrizierter VITA In-Ceram Sinterblöcke (VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY) (Abb. 3) genutzt hat. Dabei werden die Gerüste mit Hilfe von Diamantschleifinstrumenten maschinell aus den Sinterblöcken geschliffen. 4 Auf dem Meistermodell werden Kronenkäppchen oder Brückengerüste in den Dimensionen der entsprechenden Schlickergerüste aus VITA In-Ceram aus lichthärtendem Kunststoff (CELAY-TECH) (Abb. 4) modelliert (Abb. 5). 5 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 30 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic Diese „Pro-Restaurationen“ (Abb. 6) werden in die CELAYKopierschleifeinheit in der Abtastseite montiert und in einem manuellen Abtastvorgang in der Schleifkammer synchron dazu aus einem VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY im Maßstab 1:1 als exakte Kopie herausgeschliffen (Abb. 7 und 8). 6 7 8 9 10 Die Weiterverarbeitung erfolgt wie in der Schlickertechnik mit Ausarbeitung, Glasinfiltration und Keramikverblendung (Abb. 10). Allerdings nimmt der Glasinfiltrationsprozeß wesentlich weniger Zeit in Anspruch als bei der Schlickertechnik, da die Kapillarkräfte bei den BLANKS stärker sind. Für das CELAY-System stehen VITA In-Ceram Classic SPINELL-, ALUMINA- und ZIRCONIA-Blöcke zur Herstellung von Einzelzahnkronen, individuellen Implantat-Abutments und Brückenkonstruktionen zur Verfügung. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 31 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 1 2 CAD/CAM-Verfahren CEREC / inLab Bereits mit CEREC 2 (Sirona Dental Systems GmbH), das 1994 eingeführt wurde, ließen sich Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic BLANKS herstellen (Abb. 1 und 2). 3 4 CEREC 3 (Abb. 3) und inLab (Abb. 4) decken das volle VITA In-Ceram Indikationsspektrum ab. Alle Modifikationen einschließlich des hochfesten Zirkonoxids, VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES, sowie des Aluminiumoxids, VITA In-Ceram 2000 AL CUBES, lassen sich verarbeiten (Abb. 5). (s. Kapitel Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000 ab S. 36) Die Gerüste aus VITA In-Ceram werden virtuell im Computer konstruiert (CAD) und anschließend vollautomatisch aus den VITA In-Ceram Classic BLANKS herausgeschliffen (CAM) (Abb. 6 und 7). 5 6 Die präparierten Pfeiler lassen sich direkt im Mund oder vom Modell nach konventioneller Abformung und Herstellung eines Meistermodells mit der Kamera abfotografieren und digitalisieren. Alternativ zum CAD-Prozeß lassen sich die Gerüste auf dem Meistermodell aufwachsen. Das Spezialwachs ermöglicht das Einscannen der Modellation in der inLab Scan-/Schleifeinheit bzw. im inEos Scanner. 7 8 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Auf diesem Weg lassen sich auch ausgefallene und sehr individuelle Konstruktionen und Gerüstgeometrien aus VITA In-Ceram Vollkeramik herstellen, speziell unter Verwendung von Zirkonoxid: VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES (Abb. 8). Das gesamte VITA In-Ceram Spektrum wird auch im infiniDent Schleifzentrum der Firma Sirona verarbeitet. Hier sendet der Zahntechniker via DSL die Konstruktionsdaten vom inLab oder inEos an das zentrale Fertigungszentrum in Bensheim und erhält von diesem die geschliffenen bzw. glasinfiltrierten oder dichtgesinterten VITA In-Ceram Gerüste zurück. Seite 32 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 1 2 DCS PRECIDENT Für das seit 1989 erhältliche DCS PRECIDENT System (DCS Dental AG), bestehend u.a. aus Scanner und Schleif-einheit (Abb. 1), sind VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS erhältlich. Das Indikationsgebiet umfaßt Kronen- und dreigliedrige Brückengerüste. Dank eines speziellen Rohlingerkennungssystems ist eine optimale Ausnutzung des Blocks (Abb. 2) gewährleistet. 3 Abbildung 3 zeigt die DCS Dentform Software mit Schnitt durch eine Krone und einem gescannten, auf dem Monitor sichtbaren Wax-up. 1 Digident® Ein weiteres CAD/CAM-Verfahren, das VITA In-Ceram verarbeitet, ist das Digident-System (Abb. 1) (Digident GmbH). In einem Streifenlichtscanner werden die Präparationen anhand eines Meistermodells optisch abgetastet und digitalisiert (Abb. 2). 2 Die CAD/CAM-Rekonstruktionen (Abb. 3) decken die Indikationen Kronen und dreigliedrige Brücken im Front- und Seitenzahnbereich mit VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS ab (Abb. 4). 3 4 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 33 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic 1 Sonderanwendung synOcta In-Ceram Rohling Der synOcta In-Ceram Rohling (Abb. 1) zur Herstellung individuell gestalteter Implantataufbauten aus Vollkeramik für das synOctaImplantat-System von Straumann (Waldenbuch, Schweiz). 2 Abb. 2. Distomesiale Reduktion des Rohlings, um auf das Manipulierimplantat aufgesetzt zu werden. Die vorgesinterten VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Rohlinge lassen sich bequem mit rotierenden Instrumenten in die für das Abutment optimale Form bringen und anschließend glasinfiltrieren. Um dabei die Unversehrtheit und Qualität der Schnittstelle zu garantieren, ist diese bereits vom Hersteller glasinfiltriert. 3 Abb. 3. Fertig beschliffenes Aufbauteil in reduzierter Zahnform vor Infiltration und Verblendung 4 Abb. 4. Fertige Arbeit in situ vor Verschluß des Schraubenkanals VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 34 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic Tabelle: Systeme und Techniken zur Herstellung von Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic Manuelles Schlickerverfahren VITA In-Ceram Elektrophorese WOL-CERAM CeHa White ECS SPINELL, ALUMINA1), ZIRCONIA1) ALUMINA, ZIRCONIA Schleif- und CAD / CAM-Verfahren2) CELAY CEREC/ DCS PRECIDENT inLab Digident SPINELL, ALUMINA, SPINELL, ALUMINA, ZIRCONIA ZIRCONIA ALUMINA, ZIRCONIA Modellherstellung Dublieren der Modelle entfällt entfällt Digident optischer Abdruck Modellscan Gerüstherstellung Digident Schlickern CeHa White ECS Elektrophorese Modellation CAD-Prozeß oder Scan CAD-Prozeß Digident Sinterbrand Kopierschleifen CAM-Schleifen CAM-Schleifen Glasinfiltration Keramikverblendung 1) auch VITA In-Ceram Classic sprint Technik möglich VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® 2) Weitere mögliche Systeme: etkon, Hint-ELs Denta CAD, Cynovad Neo (Dentaurum) Seite 35 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000 1 VITA In-Ceram 2000 VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES 2 3 Bei den VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES (Abb. 1) handelt es sich um vorgesinterte, mit Yttriumoxid teilstabilisierte Zirkonoxidblöcke. Das vorgesinterte Zirkonoxid läßt sich sehr gut mit rotierenden Instrumenten bearbeiten und als Gerüstmaterial für vollkeramische Kronen- und Brückenkonstruktionen in Form bringen. Beim anschließenden Sinterbrand schrumpft das Gerüst um ca. 25% seiner Ausgangsgröße im formgeschliffenen Zustand (Abb. 2). Bei Entwurf und Überführung der Modellationen in Keramik muß diese Sinterschrumpfung berücksichtigt werden. Dabei greift die Verarbeitung von VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES auf die CAD/CAM-Technologie zurück. Vor dem Schleifen rechnet das CAD/CAM-System die Sinterschrumpfung des jeweiligen VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES an der Gerüstgeometrie hoch, damit das zu schleifende CAM-Gerüst die erforderliche Übergröße besitzt. Die dazu notwendige Information ist in einem Barcode auf jedem der YZ CUBES angegeben und kann vom System eingescannt werden. Derzeit ist das inLab von Sirona Dental Systems GmbH das einzige autorisierte CAD/CAM-System zur Verarbeitung von VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES. 4 Die Richtlinien zur Herstellung von Gerüsten aus den YZ CUBES mit inLab folgen denen für VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS. Dabei können zwei Wege beschritten werden: • Modellation des Gerüstes in Wachs (Wax-Up) auf dem Meistermodell und anschließendes Einscannen und Digitalisieren der Gerüstmodellation (s. S. 36-37, Abb. 3-5). • CAD-Konstruktion des Gerüstes nach optischer Abformung oder Einscannen zum Digitalisieren des Meistermodellstumpfes (s. Abb. 5). 5 Bei der hier gezeigten Geschiebebrücke (s. S. 36, Abb. 4 bis S. 38, Abb. 14) handelt es sich um eine experimentelle Indikation. Abb. 5. Das Einscannen von Modellationen ermöglicht die Fertigung individueller Konstruktionen und Gerüstgeometrien, deren reine CAD-basierte Erzeugung nur mit hohem SoftwareAufwand zu realisieren wäre. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 36 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000 6 Abb. 6. Fertig geschliffene Krone mit angehängter Patrize aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES 7 Abb. 7. Die geschliffenen Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES lassen sich bei Bedarf mit COLORING LIQUID vollständig oder partiell vor dem Sinterbrand einfärben. Das COLORING LIQUID ist in den fünf Helligkeitsstufen (Lightness Levels) – LL1-LL5 – des VITA SYSTEM 3D-MASTER erhältlich. 8 Abb. 8. Nach dem Sintern in den VITA Hochtemperaturöfen ZYrcomat oder Thermo-STAR bei 1530°C besitzen die Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES zahnfarbentransluzente Eigenschaften und eine sehr hohe Festigkeit von > 900 MPa. 9 Abb. 9. Die Gerüste werden auf dem Meistermodell aufgepaßt. 10 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 10. Schleifkorrekturen sollten so gering wie möglich gehalten werden und müssen mit feindiamantierten Schleifkörpern unter Wasserkühlung erfolgen. Seite 37 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000 11 Abb. 11 - 13. Die Verblendung der Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES erfolgt mit VITA VM 9 – der Verblendkeramik des VITA VM-Systems, die speziell für Zirkonoxidgerüste im WAK-Bereich von ca. 10,5 entwickelt wurde. 12 13 14 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 14. Restaurationen aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES lassen sich konventionell befestigen, bei Bedarf aber auch adhäsiv einsetzen. (Brücken 14-17, 45-48) Seite 38 VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000 VITA In-Ceram 2000 AL CUBES VITA In-Ceram 2000 AL CUBES sind vorgesinterte Blöcke aus reinem Aluminiumoxid. Mit dem inLab-System werden sie in entsprechend überdimensionierter Geometrie geschliffen und wie VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES im Hochtemperaturofen VITA ZYrcomat oder Thermostar dichtgesintert. Das resultierende polykristalline Al2O3-Gerüst ist etwas stärker transluzent als VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES und der Farbe des Dentins ähnlicher. Die Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 AL CUBES werden entsprechend dem WAK-Wert von Aluminiumoxid wie VITA In-Ceram Classic mit VITA VM 7 verblendet. Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 AL CUBES lassen sich konventionell zementieren. Bei Bedarf ist auch das adhäsive Befestigen möglich. 15 16 Abb. 15. Präparation zur Versorgung mit Restaurationen aus VITA In-Ceram 2000 AL und YZ CUBES Abb. 16. Situation auf dem Modell. Die Frontzähne wurden mit Gerüsten aus VITA In-Ceram 2000 AL CUBES versorgt, die Zähne 14 -17 mit Gerüsten aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES. Zähne 23 - 27 mit NEM Gerüst auf Implantat-Einheilkappen zur anschließenden Versorgung mit einem Langzeitprovisorium. Abb. 15 und 16: Kimmel Zahntechnik GmbH, Koblenz VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 39 VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System Indikationen für das VITA In-Ceram System Restaurationen aus VITA In-Ceram decken den größten Teil der prothetischen Standardindikationen für Kronen und Brücken ab. Voraussetzung für ihren klinischen Langzeiterfolg ist • das Umsetzen und Einhalten der Präparationsrichtlinien und 1 • die Wahl der gemäß den ästhetischen und funktionellen Erfordernissen geeigneten Materialien des VITA In-Ceram Systems. In Situationen, die prothetisch als schwierig gelten, z. B. Platzmangel bei kurzen klinischen Kronen oder hohe okklusale Belastung bei „Knirschern“, ist die Indikation kritisch zu stellen, besonders für Brücken aus Vollkeramik. VITA In-Ceram Classic ALUMINA 2 Abb. 1 - 2. Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA lassen sich in allen Kieferregionen, insbesondere auch im Frontzahngebiet erfolgreich einsetzen. Voraussetzung dafür ist die ausreichende Größe der Pfeilerzähne (Retentionsund Widerstandsform). 3 4 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 3. Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA eignen sich auch zur prothetischen Versorgung von Implantaten, wie hier am Beispiel eines individualisierten Implantataufbaus (CeraOne, Branemark-System) zur Versorgung einer Einzelzahnlücke regio 24, gezeigt. Abb. 4. Die Indikation für Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA sind dreigliedrige Endpfeilerbrücken im Frontzahngebiet. Seite 40 VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System 5 6 7 8 9 VITA In-Ceram Classic SPINELL Abb. 5 - 6. Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL eignen sich angesichts der Transluzenz des Spinellgerüstes besonders für den ästhetisch sensiblen Frontzahnbereich. Zu beachten ist der Grad der Verfärbung des Pfeilerzahnes oder Dentins. Für opake und dunkel verfärbte oder mit metallischen Stiftsystemen restaurierte Pfeiler sind bei geringen Schichtstärken Gerüste aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA eher geeignet. Bei funktionell unauffälligen Patienten lassen sich Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL auch auf Prämolaren oder Molaren* anwenden. Im Molarenbereich sollte aber immer den festeren Gerüsten aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA, VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA oder VITA In-Ceram 2000 YZ bzw. AL CUBES der Vorzug gegeben werden. VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Abb. 7. Mit Kronen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA lassen sich alle Kieferregionen versorgen, auch Frontzähne – trotz der gegenüber ALUMINA und besonders SPINELL reduzierten ästhetischen Eigenschaften des Gerüstmaterials. VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA ist die In-Ceram Materialvariante mit der höchsten Opazität und läßt sich deshalb bevorzugt in klinischen Situationen einsetzen, bei denen ein hohes Maskierungsvermögen (sog. Masking Power) zum Abdecken von stark verfärbten Stümpfen gefragt ist. Abb. 8 - 10. Dank der erhöhten Festigkeit von VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA eignet sich dieses Material für dreigliedrige Brücken von der Front- bis in die Molarenregion. Allerdings liegen erst wenig Erfahrungen darüber vor. Mehr als dreigliedrige Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA sind für die zahnärztliche Praxis nicht zu empfehlen. 10 * Bindl & Mörmann 2002 berichten den Erfolg von Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL auf Molaren (s. S. 66, Tabelle). VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 41 VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System 11 VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES Abb. 11. Für die Versorgung mit Kronen aus dem hochfesten Zirkonoxid – YZ CUBES – gibt es keine Indikationsbeschränkungen, solange die Präparationsrichtlinien eingehalten werden können. 12 Abb. 12 - 13. Dank der hohen Festigkeit und seiner exzellenten ästhetischen Eigenschaften sind VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES eine ideale Keramik für metallfreie Brücken von der Front bis in den Molarenbereich. Die Indikation für Brücken mit mehr als 2 zusammenhängenden Brückengliedern sollte noch zurückhaltend gestellt werden, da derzeit zwar schon vielversprechende, aber erst wenige langjährige Erfahrungen mit Zirkonoxidbrücken vorliegen. 13 14 VITA In-Ceram 2000 AL CUBES VITA In-Ceram 2000 AL CUBES stehen in Größen von 20 mm und 40 mm Länge zur Verfügung. Damit lassen sich Einzelzahnkronen im Front- und Seitenzahngebiet sowie dreigliedrige Brücken herstellen. Primärkronen für die Teleskoptechnik sind mit VITA In-Ceram 2000 AL CUBES herstellbar. 15 Abb. 14. Modell mit Frontzahnkronen aus VITA In-Ceram 2000 AL CUBES, verblendet mit VITA VM 7. Die Zähne 34-37 wurden mit VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES versorgt und mit VITA VM 9 verblendet. 45 - 47 kunststoffverblendete Interimsbrücke über ImplantatEinheilkappen. Abb. 15. Situation in situ Abb. 14 und 15: Kimmel Zahntechnik GmbH, Koblenz VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 42 VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System 16 17 Indikationen für VITA In-Ceram mit experimentellem Charakter – Ausblicke Die Anwendung von Restaurationen aus VITA In-Ceram erstreckt sich längst auch auf zahlreiche weitere Indikationen. Dies ist klinisch-wissenschaftlich sinnvoll und auch notwendig, um die therapeutischen Möglichkeiten der Zahnheilkunde weiterzuentwickeln. Ein Teil der in klinischer Erprobung und Therapieversuchen befindlichen Indikationen ist hier in Beispielen dargestellt. Der dauerhafte Erfolg solcher Rekonstruktionen ist allerdings noch nicht hinreichend zuverlässig vorherzusagen. Abb. 16 - 17. Diese viergliedrige Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA von 23 auf 26 befindet sich seit gut 2 Jahren in Funktion. Aus heutiger Sicht sollte für solche Anwendungen den deutlich festeren VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES der Vorzug gegeben werden. (Abb. 15 zeigt die Brücke von Abb. 13 in situ). 18 Abb. 18 - 19. Dreigliedrige Freiendbrücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA (s. S. 69, Abb. 5, Kap. Klinische Erfahrungen); Freiendbrücken sind eine Ausnahmeindikation mit stark experimentellem Charakter. Das gilt auch für Freiendbrücken aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES, hier viergliedrig. Solche Rekonstruktionen sind noch nicht für die zahnärztliche Praxis zu empfehlen. 19 20 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 20. Den weitesten Schritt in die mögliche Zukunft der Vollkeramik stellen geteilte Brücken, wie hier gezeigt, und solche mit reduzierten Ankerelementen dar: Inlay- / Teilkronenbrücken, Adhäsivbrücken. Sie sind derzeit rein klinisch-experimentell. Inwieweit Keramiken, auch reines Zirkonoxid, den extremen mechanischen Anforderungen an solche Konstruktionen unter den Bedingungen der Mundhöhle gewachsen sind, ist eine praktisch noch kaum zu beantwortende Frage. Daran ändert im Gegensatz zu adhäsivkeramischen Einzelzahnrestaurationen (Inlays, Verblendschalen) auch die Art der Befestigung nichts! Seite 43 VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System Mit Blick auf die Entwicklung der beiden vergangenen Jahrzehnte, die eine ständige Weiterentwicklung vollkeramischer Restaurationsverfahren und des VITA In-Ceram Systems gebracht haben, kann man auch für die kommenden Jahre von einem wachsenden Indikationsspektrum von VITA In-Ceram und vollkeramischen Rekonstruktionen ausgehen. Tabelle: Einsatz der Materialmodifikationen für die Standardindikationen des VITA In-Ceram Systems bei konventioneller Befestigung (Einzelzahnkronen, Endpfeilerbrücken)* Schlickerverfahren Kronen I, C P M I, C, P, M I-C C-P P-M I-C I-P C-M +++ + o - - - - - - - +++ +++ ++ - ++ + o - - - + ++ +++ - ++ ++ + + + - +++ ++ +1) - - - - - - - +++ +++ +++ - ++ ++ o o +2) - + ++ +++ - ++ +++ ++ +3) +3) o AL CUBES +++ +++ +++ +++ ++ ++ o o +4) - YZ CUBES +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++5) ++5) +5) SPINELL VITA In-Ceram Classic ALUMINA ZIRCONIA SPINELL BLANKS Schleifverfahren Primärteile für Brücken (3-gliedrig) größere Brücken* Doppelkronen VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS ZIRCONIA BLANKS VITA In-Ceram 2000 I Incisivi (Schneidezähne) +++ bevorzugte Indikation C Canini (Eckzähne) M Molaren P Prämolaren ++ empfohlene Indikation + mögliche Indikation o nicht zu empfehlen - keine Indikation *) Freiendbrücken (3-4-gliedrig) mit einem Anhänger in Prämolarenbreite werden vereinzelt angefertigt, die Erfahrungen sind jedoch noch zu gering für eine klinische Empfehlung/Bewertung. Insgesamt liegen mit mehr als dreigliedrigen Brücken wenig Erfahrungen vor. 1) wenn adhäsive Befestigung möglich 2) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 28 mm (CELAY, inLab, Digident) 3) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 33 mm (CELAY, inLab) oder 40 mm (inLab, Digident) 4) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 33 mm (inLab) 5) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 40 mm – entspricht einer Länge des Rohlings (YZ CUBES) von 55 mm (inLab) VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 44 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken Die klinische Präparationstechnik Grundlagen Die klinische Präparationstechnik für die prothetische Versorgung mit Restaurationen aus VITA In-Ceram folgt dem übergeordneten Grundsatz der zahnärztlichen Präparationstechnik: So viel, wie nötig – so wenig, wie möglich. Im Einzelnen soll jede Präparation eine • Retentionsform und Stabilität für die Restauration sowie eine • Widerstandsform für den Pfeilerzahn bereitstellen, andererseits aber • ausreichend Platz zur funktionellen Gestaltung und strukturellen Haltbarkeit der Restauration bei • achsengerechtem und der anatomischen Zahnform entsprechendem Substanzabtrag gewährleisten und • eine eindeutig definierte Präparationsgrenze haben. Der achsiale Präparationswinkel sollte 6 bis 10° betragen. Aufgrund der Empfindlichkeit von Keramik gegenüber allen auftretenden Zugkräften wird jedoch für den nicht-zementierten Zustand bei vollkeramischen Kronen auf Friktion auf dem präparierten Pfeiler verzichtet. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 45 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken Ferner ist eine ausreichende Kühlung während des Präparierens sicherzustellen. Die Düsen des Winkelstücks / Turbine sollten mindestens 50 ml Wasser pro Minute von mindestens drei Seiten auf den rotierenden Schleifkörper abgeben. Bei paraund subgingivalem Präparationsverlauf sollte das marginale Parodont mit einem Retraktionsfaden verdrängt und so vor Verletzungen durch Berühren mit rotierenden Instrumenten geschützt werden. Auch geringfügige Verletzungen bergen das Risiko einer Gingivarezession infolge der narbigen Gewebskontraktion beim Abheilen und somit das Risiko der Exposition der Präparationsgrenze. 1a 1b Abb. 1a. Präparation immer mit ausreichend Wasserkühlung. Die Kühlung ist nur dann wirkungsvoll, wenn das Kühlwasser den Schleifkörper von allen Seiten erreichen kann. Abb. 1b. Durch Einlegen eines Retraktionsfadens läßt sich der Gingivasaum besser vor Verletzungen durch den Schleifkörper schützen. Geeignete Präparationsinstrumente sind parallelwandige (oder leicht konische) Schleifkörper mit grobkörniger (ca. 80 bis 120 µm Korngröße) und feinkörniger (ca. 50 µm Korngröße) Diamantierung. 2a 2b VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 2a. Für Kronenpräparationen zu empfehlende rotierende Instrumente, v.l.n.r.: grob diamantierter Torpedo für die Grobpräparation, feinkörnige Rundkopfzylinder für Hohlkehlpräparationen bzw. Flachkopfzylinder mit gerundeten Kanten zum Anlegen einer 90°-Stufe; alternativ dazu konischer Flachkopfzylinder; grob diamantierte Knospe für palatinales oder okklusales Präparieren mit entspechendem Finierer. Abb. 2b. Zusätzliche Schleifkörper, die oft bei der Vorbereitung oder der Präparation nützlich sind, v.l.n.r.: Separierdiamant, Finierspitzen, kugelförmige Diamantpräparierer, Hartmetallinstrument zum Aufschlitzen von zu entfernenden Metallrestaurationen oder -gerüsten. Seite 46 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken 3 Präparationstiefen Für die erforderliche Präparationstiefe ist zu berücksichtigen, daß das keramische Gerüst („Käppchen“) aus VITA In-Ceram eine Mindestwandstärke von 0,5 mm nicht unterschreiten sollte. Andernfalls besteht unter physiologischer Kaubelastung Frakturgefahr für das Gerüst. Je nach funktioneller Situation, ästhetischen Erfordernissen und Region der klinischen Zahnkrone sind zusätzlich für die Verblendung mit Feldspatkeramik ca. 0,5 bis 1 mm bereitzustellen. Damit ergibt sich eine achsiale Präparationstiefe von 1 bis 1,5 mm Substanzabtrag. Okklusal bzw. inzisal bedarf es eines Substanzabtrages von etwa 1,5 bis 2 mm. Diese Präparationstiefen sind denen für die Versorgung mit VMKRestaurationen sehr ähnlich. Abb. 3. Kontrolle der Präparationstiefe bei der Präparation eines mittleren Schneidezahnes im OK für eine Brücke aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES mit einem Silikonschlüssel und der PA-Sonde. Labial (bisher ca. 1 mm) sollte beim Finieren noch etwas Platz gewonnen werden. Aufgrund der natürlichen Dentinfarbe und Transluzenz des Gerüstes aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES müssen nicht unbedingt 1,5 mm erreicht werden. Die inzisale Präparationstiefe ist mit ca. 2 mm bereits ausreichend. Eine eventuell erforderliche Reduktion der empfohlenen Schnitttiefen darf nicht zu Lasten der Gerüstwandstärke gehen. In jedem Fall aber sollte das Gerüst aus VITA In-Ceram nirgendwo freiliegen. Es sollte zumindest mit einer Glasurschicht überzogen sein1. 1 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Diese Forderung gilt nur für Gerüste aus VITA In-Ceram Classic SPINELL, ALUMINA und ZIRCONIA. Seite 47 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken 4 Präparationsformen Die klassische Präparationsform für Restaurationen aus VITA In-Ceram geht immer noch auf die traditionelle Empfehlung für vollkeramische Kronen zurück (Conod 1937, ursprünglich für sinter-keramische Jacket-Kronen gedacht): 5 Anlegen einer para- bis leicht subgingival gelegenen, zirkulären Stufe von ca. 1 mm Tiefe mit einem Winkel von ca. 90° zur Zahnlängsachse bei gerundetem Stufeninnenwinkel. Sie gewährleistet eine sichere Abstützung der Kronen bei achsialer Belastung, so daß Scherspannungen vermieden werden und Kaukräfte in erster Linie Druckspannungen erzeugen, denen alle Keramiken gut standhalten können. Für die Materialien mit geringer Festigkeit ist die Stufenpräparation daher durchaus noch zu empfehlen. 6 7 Abb. 4. Schematische Darstellung der klassischen, auch für Kronen aus VITA In-Ceram empfohlenen Präparation mit einer etwa auf Gingivaniveau liegende zirkulären Stufe von ca. 1 mm Schnittiefe. Das geeignete Präparationsinstrument ist der Flachkopfzylinder mit gerundeten Kanten. Abb. 5. Klinisches Beispiel einer subgingival verlaufenden zirkulären Stufenpräparation an Zahn 46. Ein achsialer Präparationswinkel von 6 bis 10° gewährleistet eine gute Haftung der zementierten Restauration auf dem Pfeilerzahn. Die dazu geeigneten Präparationsinstrumente sind Flachkopfzylinder mit abgerundeten Kanten (links oben) oder entsprechende Instrumente mit leicht konischem Arbeitsteil (rechts oben). Abb. 6. Die 1 mm tiefe Präparationstufe an 46 von okklusal betrachtet. Diese Perspektive macht deutlich, wie invasiv diese klassische Präparationsform für den Zahn ist. Abb. 7. Zirkuläre Stufenpräparationen mit einer Schnittiefe von ca. 1 mm sind nicht unproblematisch, da sie hohe Anforderungen an die Präparationstechnik stellen und auch kleine Fehler kaum verzeihen. Besonders kleinere Zähne werden durch sie stark geschwächt (oft auch die Vitalität der Zahnpulpa gefährdet). Zusätzlich stellt der Innenwinkel der Stufe trotz Verrundung immer noch eine Sollbruchstelle am Zahn dar. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 48 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken 8 9 Hohlkehlpräparationen, besonders ausgeprägte Hohlkehlen, liefern ebenfalls eine gute mechanische Abstützung, verringern dabei aber gleichzeitig die Nachteile der klassischen Stufenpräparation: Die Präparationstiefe im kritischen Bereich des Stufeninnenwinkels ist bei einer Kehle reduziert, die deutliche Verrundung vermeidet das Entstehen einer zusätzlichen Sollbruchstelle. Abb. 8. Die Gestaltung der Präparation als (ausgeprägte) Hohlkehle verringert bei gleicher achsialer Schnittiefe das kritische Präparationsaufkommen im zervikalen Bereich gegenüber der klassischen Stufe. Abb. 9. Hohlkehlpräparationen an 25 und 26 zur Aufnahme von Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS. Besonders geeignet sind hierbei Rundkopfzylinder oder entsprechende Diamantschleifer mit leicht konischem Schaft. 10 11 Abb. 10. Ausgeprägte Hohlkehlpräparation für eine Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS von 13 auf 11. Bei diesem Material sollte im Bereich des Restaurationsrandes eine ausreichende Dicke der Verblendkeramik erreicht werden, da das Gerüst opak und ästhetisch weniger vorteilhaft ist als alle anderen Modifikationen von VITA In-Ceram Classic. Aus heutiger Sicht lassen sich diese ausgeprägten Präparationsformen in bestimmten Situationen modifizieren. Bei ästhetisch günstigen Bedingungen (v.a. Erhalt einer weitgehend natürlichen Dentinfarbe) und besonders unter Verwendung transluzenter Gerüstmaterialien (VITA In-Ceram Classic SPINELL, VITA In-Ceram 2000 AL CUBES oder YZ CUBES) kann die Verblendkeramik oft etwas dünner geschichtet werden, so daß eine geringere achsiale Präparationstiefe erforderlich ist. Auch dank der hohen Festigkeit des Zirkonoxids (VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES) kann eine schonende Hohlkehlpräparation ausreichend sein (s. S. 47, Abb. 3). Abb. 11. Vergleich des Substanzabtrags zwischen ausgeprägter (gepunktete Linie) und schonender / flacher Hohlkehlpräparation. Bei flacher Hohlkehle verringert sich das achsiale Präparationsaufkommen insgesamt. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 49 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken 12 13 14 15 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 12. Klinisches Beispiel flacher Hohlkehlpräparationen für Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA nach dem WOL-CERAM-Verfahren an den Zähnen 11, 21. Abb. 13. Präparation moderater bis flacher Hohlkehlen an 23 und 25. Die Ausprägung der Kehle ist zur Verdeutlichung angezeichnet. Die Zähne wurden mit einer Brücke aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES mit Freiendglied 26 versorgt. (s. Abb. 16-31; S. 43, Abb. 17: S. 10, Abb. 5 und S. 63, Abb. 20-22) Abb. 14. In besonderen Situationen kann die Schicht der Verblendung weitgehend reduziert werden bis auf eine dünne Glasurschicht, um das Gerüst aus VITA In-Ceram Classic nicht exponiert zu lassen. Dieses Vorgehen ist allerdings vor allem auf die ästhetisch nicht sensiblen Situationen und Flächen (wie hier palatinal) zu begrenzen. Abb. 15. Schematische Überlagerung der beschriebenen Präparationsformen zum Vergleich der daraus resultierenden Präparationstiefen. (Die Länge eines gelb-schwarzen Skalenstrichs entspricht 1 mm.) Seite 50 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken 16 Klinischer Fall Abb. 16. Ausgangssituation vor Präparation von 23 und 25 zur Versorgung mit einer Freiendbrücke aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES mit Extensionsglied 26 von bukkal. 17 18 19 20 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 17. Ansicht der geplanten Pfeilerzähne von okklusal. Abb. 18. Approximales Separieren vom Nachbarzahn mit einem Separierdiamanten. Abb. 19. Anlegen von Orientierungsrillen zum Markieren der Zahnachsrichtung und der erforderlichen Mindestpräparationstiefe mit einem grob diamantierten Torpedo (Ø 1 mm, zu ca. 3/4 versenkt im Bereich des bukkalen Äquators). Dabei dienen die Nachbarzähne als zusätzliche Orientierungshilfe. Abb. 20. Verdeutlichung der anatomisch zu berücksichtigenden Präparationsachsen gingival und inzisal / okklusal in ihrer Relation zur Zahnachse. Seite 51 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken Abb. 21. Achsiale Präparation von 25 und 23 mit dem grobdiamantierten Torpedo unter Beachtung der Zahnachsen und der gemeinsamen Einschubrichtung. 21 Abb. 22. Die Torpedospitze bleibt dabei immer supra- oder paramarginal, um das marginale Parodont nicht zu verletzen. Dieses ist zusätzlich durch einen Retraktionsfaden abgedrängt. 22 23 24 Abb. 23. Präparation an 23 im inzisalen Drittel: Der ehemaligen Oberflächenkontur folgend, ist die Präparationsachse hier deutlich abgewinkelt gegenüber der Zahnachse. Abb. 24. Kennzeichnung der noch erforderlichen Reduktion im Bereich der Inzisalkante von 23. 25 26 Abb. 25. Palatinaler Substanzabtrag an 23 mit einem formkongruenten Schleifkörper: grob diamantierte Knospe. Sie ist auch zur Präparation von Okklusalflächen geeignet. Abb. 26. Grobpräparation der Okklusalfläche von 25 mit dem Torpedo. Die Präparation richtet sich nach der Höckerneigung und dem Fissurenrelief, tendiert dabei aber zur Nivellierung der Strukturen und zum Abflachen der ursprünglichen Höckerneigung. 27 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 27. Das Anlegen der okklusalen Außenschliffe, hier der palatinalen Höckerflucht an 25, schließt die Grobpräparation ab. Seite 52 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken 28 29 30 31 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 28. Zustand der Grobpräparation von 23 und 25. Abb. 29. Das Finieren der Präparation dient sowohl zur Glättung der präparierten Flächen, als auch zur Erzielung der erwünschten Präparationstiefe und zur endgültigen Gestaltung und Positionierung der Präparationsgrenze. Hier: paragingivale, nach Entfernen des Fadens leicht subgingival verlaufende zirkuläre Hohlkehle, wie sie sich aus der Geometrie des Rundkopfzylinders ergibt. Abb. 30. Abschluß der Präparationen 23 und 25 von bukkal: para- bis leicht subgingival verlaufende Hohlkehlpräparationen. Abb. 31. Ansicht der Präparationen 23, 25 von palatinal. Seite 53 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken Ungeeignete Präparationen vermeiden „Grau, lieber Freund, ist alle Theorie“ (Goethe)... – klinische Präparationen müssen sich immer nach den Gegebenheiten des Patienten richten. Lehrbücher haben es da leichter... Einige Präparationsformen oder typische Präparationsfehler sollten jedoch vermieden oder korrigiert werden: 32 45° Abb. 32. 45°-Schulter: Diese Präparationsform wird der geringen Widerstandskraft von Keramiken gegen Zugkräfte nicht gerecht, da sie Scherkräften infolge achsialer Belastung nicht ausreichend entgegenwirken kann. Vermeidung: entsprechend geformte Präparierinstrumente nicht verwenden. Korrektur: Nachpräparation mit einem Finierdiamanten entlang der Präparationsgrenze zum Anlegen einer Stufe (Flachkopfzylinder) oder Hohlkehle (Rundkopfzylinder). 33 Abb. 33. „Dachrinnen“: Sie entstehen meist beim Präparieren mit einem (Rundkopf-) Zylinder, der in Bezug auf die angelegte zervikale Präparationstiefe einen zu geringen Durchmesser hat. Vermeidung: Auswahl eines Präparierdiamanten mit adäquatem Durchmesser, ideal: Durchmesser = 2x Präparationstiefe zervikal. Cave: Gingivaverletzungen -> Retraktionsfäden, und: Anschleifen des Nachbarzahnes. Korrektur: Abtragen und Einebnen der Außenkante mit einem Flachkopffinierer. 34 Abb. 34. „Tangentialpräparation“: Sie sind Folge geringer Präparationstiefen, spitzer Präparierinstrumente, oder entstehen, wenn der Kopf des Instrumentes keinen Kontakt zur Präparationsfläche hat. Sie sind aus den gleichen Gründen wie 45°-Schultern für Keramikrestaurationen ungeeignet (s. o.). Ferner bergen dünn auslaufende Keramikränder ein hohes Frakturrisiko. Vermeidung: Wahl der geeigneten Geometrie des Präparierinstrumentes, Einhalten der korrekten Mindestpräparationstiefen, Beachtung der Präparationsachsen. Korrektur: Nachpräparation mit einem Rundkopfzylinder und Beachtung des korrekten Präparationswinkels bis zum Erreichen der erforderlichen Präparationstiefe. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 54 VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken 35 Abb. 35. Abschrägungen / Bevel: Bevel entstehen beim Anschleifen von Präparationskanten unter einem Winkel von weniger als 90° und mehr als 45°. Da sie morphologisch einer Tangentialpräparation entsprechen, bergen sie am Präparationsrand ebenfalls ein erhöhtes Frakturrisiko für die Restaurationsränder. Vermeidung: Keinen Bevel präparieren. Korrektur: Verlagerung der Präparationsgrenze bis an den Rand des Bevels oder (akzidentellen) bevelförmigen Anschliffs. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 55 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram Konventionelles Zementieren Alle Restaurationen aus VITA In-Ceram lassen sich dank ihrer hohen Festigkeit grundsätzlich konventionell zementieren. Es gelten die allgemeinen klinischen Regeln und Voraussetzungen für das konventionelle Zementieren von festsitzendem Zahnersatz: • • • • keine Unverträglichkeit gegen das Befestigungsmaterial gute Paßgenauigkeit eindeutig definierter Sitz Präparation gemäß dem Grundsatz von Retention und Stabilität • relative Trockenlegung. Empfohlene Befestigungszemente: • Zinkoxid-Phosphatzemente (z.B. Richter & Hoffmann Harvard Dental GmbH) (Groten et al. 2002, Jokstad 2004, Pröbster 1996, Pröbster 1997b) • Glasionomerzemente (z.B. Ketac-Cem, 3M ESPE Dental AG) (Sorensen et al. 2002) Hybridionomer- (z. B. Protec Cem, Ivoclar Vivadent AG) oder Compomerzemente kommen auch zur Anwendung (Jokstad 2004, McLaren & White 2000, Segal 2001). Es liegen jedoch Laborergebnisse vor, nach denen diese im Mund unter Aufnahme von Feuchtigkeit quellen können (Leevailoj et al. 1998, Sindel et al. 1999). Die klinische Relevanz ist jedoch nicht geklärt (Jokstad 2004). Noch liegen aber zu wenig Daten vor, um die Hybridmaterialien klinisch verläßlich bewerten zu können. Die Autoren bevorzugen für das Zementieren von Kronen und Brücken aus VITA In-Ceram seit Jahren Zinkoxid-Phosphatzement (Harvard), – bei Frontzähnen auch Glasionomerzement – da er sich als Befestigungsmaterial über lange Jahre, auch für VITA In-Ceram (Groten et al. 2002, Jokstad 2004, Olsson et al. 2003, Sadoun 1996, Vult van Steyern et al. 2001), klinisch bewährt hat. Ein Nachteil kann jedoch seine hohe Opazität sein. Daher sind besonders für Kronen aus VITA In-Ceram VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 56 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® Classic SPINELL andere Befestigungsmaterialien zu bevorzugen (McLaren & White 2000), da sie transluzente Eigenschaften haben bzw. als transluzente Modifikationen zur Verfügung stehen (s. S. 58, Tabelle). Adhäsives Befestigen Das adhäsive Befestigen („Kleben“) von Restaurationen findet immer mehr Befürworter (Burke et al. 2002). Grund sind vor allem die guten Erfahrungen mit dem Kleben von Keramikinlays und -Veneers (Verblendschalen), aber auch Berichte über reduzierte Mißerfolgsraten von feldspatkeramischen Einzelzahnkronen, wenn sie anstelle konventioneller Zementierung adhäsiv unter Verwendung von Komposits befestigt wurden (Malament & Socransky 2001). Die Ursache dafür ist nach den Ergebnissen von Laborstudien vor allem der kraftschlüssige Verbund zwischen Restauration und präpariertem Zahn, der die Bruchfestigkeit der Keramik deutlich erhöht (Burke et al. 2002, Groten & Pröbster 1997). Voraussetzung für diesen Effekt in der Klinik ist der feste Verbund des Befestigungs-Komposits zur Keramik und zum Zahn (Schmelz oder Dentin). Während der Verbund zu Schmelz und Dentin mit modernen adhäsiven Befestigungssystemen offensichtlich hinreichend gewährleistet ist, bereitet der Verbund zu hochfesten Gerüstkeramiken (Oxidkeramiken) mehr Aufwand oder Probleme, da sie sich nicht wie Feldspat- / Glaskeramiken einfach mit Flußsäure (HF-Gelen) anätzen lassen. Die mikroretentive Oberflächenstruktur muß auf anderem Wege (z. B. durch Sandstrahlen) erreicht werden. Der Erfolg des Aufrauhens mit oder ohne zusätzliches Silanisieren hängt aber offensichtlich von der jeweiligen Gerüstkeramik ab. Klinisch stellt jedoch die Kontrolle insbesondere subgingivaler Präparationsgrenzen und das Vorliegen unterschiedlichster Substrate (sklerosiertes oder kariös verändertes Dentin und diverse Aufbaumaterialien) ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, so daß nicht jede Restauration geklebt werden kann. Zudem sind Trockenlegung und Überschußentfernung z. T. erheblich erschwert. Die jeweils geeignete Befestigungsart ist der nachstehenden Tabelle zu entnehmen: VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 57 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® ZnO- Glasionomer- Hybridionomer-/ Bis-GMA- PhosphatPhosphat- Zemente CompomerKomposit- modifizierte Zemente Zemente Systeme* KompositSysteme* Materialvarianten + ++ + +(++) (++) VITA In-Ceram Classic ALUMINA ++ ++ + +(++) (++) ZIRCONIA +++ ++ + +(++) (++) AL CUBES ++ ++ + +(++) (++) YZ CUBES ++ ++ + +(++) (++) SPINELL VITA In-Ceram 2000 +++ bevorzugte Indikation ++ empfohlene Indikation + mögliche Indikation * bisher nur durch Laborversuche belegt. Zur klinischen Langzeitbewährung liegen noch keine Daten vor – daher in Klammern Anmerkung: Für das adhäsive Befestigen bei unzureichender Retention ist zu empfehlen: Gerüste aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA und VITA In-Ceram 2000 AL CUBES (Isidor et al. 1995, Kern & Strub 1998, Blatz et al. 2003 & 2004): • Silikatisierung (z. B. Rocatec, 3M ESPE Dental AG), Silanisierung (z. B. ESPE-Sil, 3M ESPE Dental AG), selbst- oder dualhärtendes Bis-GMA-Komposit (z. B. Variolink II, Ivoclar Vivadent AG). • Sandstrahlen, phosphat-modifiziertes Komposit (z. B. PANAVIA, Kuraray Europe GmbH; RelyX Unicem, 3M ESPE Dental AG). Da VITA In-Ceram Classic SPINELL und ZIRCONIA Modifikationen des reinen VITA In-Ceram Classic ALUMINA-Materials darstellen, können für sie die gleichen Empfehlungen berücksichtigt werden. Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES, Zirkonoxidkeramik (Kern & Wegner 1998, Piwowarczyk et al. 2002, Bulot et al. 2003, Blatz et al. 2003 & 2004): • Ausschließlich Innenflächen sandstrahlen (sonst Gefahr der Phasenumwandlung), phosphat-modifiziertes Komposit (z. B. PANAVIA, Kuraray Europe GmbH; RelyX Unicem, 3M ESPE Dental AG) – mit Metall-Zirkon-Primern verwenden. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 58 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® Grenzen des adhäsiven Befestigens Lage der Präparationsgrenze subgingival paragingival supragingival Trockenlegung Überschußentfernung Zusammenfassend läßt sich auf die Frage, wann konventionell zementieren und wann adhäsiv befestigen, empfehlen: Konventionell zementieren, wenn möglich – adhäsiv befestigen, wenn notwendig. Zu beachten ist: • Für transluzente Gerüste (VITA In-Ceram Classic SPINELL, ALUMINA sowie VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES und VITA In-Ceram 2000 AL CUBES) sind opake Befestigungsmaterialien bedingt geeignet, da sie die ästhetischen Vorteile der Transluzenz beeinträchtigen. • Andererseits sind selbst opake Befestigungsmaterialien in klinisch akzeptablen Zementfugenbreiten (maximal 100 bis 150 µm) nicht ausreichend geeignet, störende Verfärbungen oder metallische Verschattungen abzudecken (Schmid 2003). VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 59 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® Klinisches Vorgehen 1 Alle Restaurationen aus VITA In-Ceram lassen sich bequem konventionell zementieren. Abb. 1. Nach Reinigen und Entfetten der Kroneninnenflächen (Alkohol) wird der konventionelle Zement in das Kronenlumen appliziert (hier: Ketac-Cem, 3M ESPE Dental AG). Der präparierte Zahn ist ebenfalls gereinigt und desinfiziert unter relativer Trockenlegung. 2 Abb. 2. Der verwendete Glasionomerzement Ketac-Cem läßt sich dank eines Kapselsystems (Applicap, 3M ESPE Dental AG) standardisiert anmischen und leicht applizieren. Abb. 3. Die bewährte Alternative: Zinkoxid-Phosphatzement (z. B. Richter & Hoffmann Harvard Dental GmbH). Abb. 4. Der Zement wird mit einem geeigneten Instrument (Pinsel oder Heidemann-Spatel) in gleichmäßiger Schichtstärke über die gesamte Fläche bis an den Restaurationsrand verteilt. Große Überschüsse sollten vermieden werden. 3 4 6 5 7 Abb. 5. Die Restauration wird zunächst langsam mit Fingerdruck positioniert und mit mäßigem Druck in ihre terminale Position abgesenkt, damit die Zementüberschüsse gut abfließen können. Anschließend läßt man den Patienten locker zubeißen, um dann erst peu à peu den Kaudruck steigern zu lassen. Bei diesem Vorgehen werden die letzten Zementüberschüsse unter dem wachsenden Kaudruck langsam verdrängt. Der Patient kann dabei auf eine Watterolle beißen (Cave: Darauf achten, daß die Restauration dabei nicht aus ihrem terminalen, paßgenauen Sitz verschoben wird!). Abb. 6. Die Zementüberschüsse lassen sich nach dem vollständigen Aushärten bequem mit einer Sonde oder einem Scaler wegbrechen. Es bedarf jedoch der gründlichen Sondierung der Restaurationsgrenzen und des Sulcus, um alle Reste zu entfernen. Das kostet Zeit, was häufig unterschätzt wird. Abb. 7. Das vollständige Entfernen aller Zementreste entlang des Sulcus und die Kontrolle der statischen und dynamischen Okklusion führen zur perfekten parodontalen und funktionellen Integration der Krone aus VITA In-Ceram. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 60 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® 8 Bei Frontzähnen oder ästhetisch anspruchsvollen Situationen kann das Verwenden von transluzenten und zahnfarbenen Befestigungsmaterialien von Vorteil sein – wie z. B. hier bei paragingivalen Präparationsrändern: Abb. 8. Desinfektion und Entfetten der gereinigten Präparationen mit Alkohol. 9 10 11 12 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 9. Falls erforderlich lassen sich Auflagerungen oder Reste provisorischen Zementes verläßlich und schonend mit Bimsmehl oder einer Reinigungspaste und Gummikelch entfernen. Abb. 10. Nach diesen Vorbereitungen werden die Dentinflächen mit schwachem Luftspray getrocknet. Relative Trockenlegung wird als ausreichend erachtet. Abb. 11. Das Hybridbefestigungsmaterial (hier der adhäsive Zement RelyX Unicem, 3M ESPE Dental AG) wird in die gereinigten und entfetteten Kronenlumina eingefüllt und gleichmäßig unter Vermeidung unangemessener Überschüsse verteilt. Eine zusätzliche Konditionierung der Kroneninnenflächen ist nicht unbedingt erforderlich, es sei denn, es bedarf des Erzielens einer kraftschlüssigen Adhäsivklebung. Abb. 12. Langsames Absenken der Kronen mit wachsendem achsialen Fingerdruck zum Verdrängen der Überschüsse bis zum Erreichen der terminalen Position. Bei Frontzahnkronen besteht wegen der extraachsialen Belastung bei Zubiß des Patienten ein besonders hohes Risiko, die Restaurationen in eine falsche Position zu verkanten. Seite 61 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® 13 14 15 16 17 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 13. Sind die Restaurationen exakt positioniert, werden die Zementränder für ca. 3 Sekunden mit Licht anpolymerisiert. Abb. 14. Bei diesem Polymerisationsgrad lassen sich die Überschüsse bequem wie konventionelle Zementreste entfernen, da sie noch nicht ihre Endhärte und die Haftung zur Zahnoberfläche erreicht haben. Die Gefahr, die Kronen dabei zu dislozieren, besteht nicht mehr. Abb. 15. Nach dem Entfernen der Überschüsse läßt sich die Polymerisation durch Lichtapplikation für ca. 20 Sekunden pro Seite vervollständigen. Das Material härtet aber auch autopolymerisierend innerhalb von ca. 3 bis 4 Minuten aus, eignet sich daher auch bei opaken Gerüsten aus VITA In-Ceram. Abb. 16. Zustand der Kronen 11, 21 aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA nach definitivem Befestigen mit RelyX Unicem. Abb. 17. Adhäsives Befestigen einer Brücke 45-47 aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA for CELAY mit PANAVIA F wegen geringer Retention am distalen Pfeiler. Seite 62 VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram® 18 19 20 21 22 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Abb. 18. Das adhäsive Befestigungsmaterial PANAVIA F (Kuraray Europe GmbH) ist weiß-opak. In der verwendeten Region und bei dem opaken Gerüst aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA sind keine ästhetischen Nachteile zu befürchten. Überschüsse des Materials lassen sich aber gut erkennen und sollten, wenn möglich, vor Abschluß der Polymerisation schon weitgehend entfernt werden. Abb. 19. Die Innenflächen der Kronenanker können mit dem Cojet-System (3M ESPE Dental AG) chairside adhäsiv für das Befestigungskomposit konditioniert werden. Sandstrahlen wäre bei PANAVIA F alternativ auch möglich. Abb. 20. In ästhetisch sensiblen Bereichen bieten transluzente, zahnfarbene Befestigungsmaterialien höchsten Komfort. Bei dieser Situation der paragingivalen Präparationen für eine Brücke aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES von 23 auf 25 mit Anhängeglied 26 bedarf es sowohl einer sicheren Retention als auch des Kaschierens der Zementfuge am sensiblen Übergang Restauration – Zahnhals. Abb. 21. Adhäsive Befestigung mit der transluzenten Variante von RelyX Unicem unter relativer Trockenlegung. Die Zementüberschüsse wurden vor der vollständigen Lichtpolymerisation entfernt. Abb. 22. Ästhetische Integration: Der paragingival liegende Übergang von der Restauration in den natürlichen Zahn ist unauffällig dank der Transluzenz des Gerüstmaterials aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES und der Verblendung, deren zusammenwirkende optische Eigenschaften dem Zahnschmelz sehr nahe kommen. Diese Wirkung darf von den Eigenschaften des Befestigungsmaterials nicht gestört oder unterbrochen werden, um ein optimales ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Seite 63 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Die Tabelle (s. S. 66) gibt einen zusammenfassenden Überblick über die in der Literatur verfügbaren Daten zum klinischen Verhalten von Restaurationen aus VITA In-Ceram. Für die Interpretation der Angaben in der Tabelle müssen folgende Punkte berücksichtigt werden: Es gibt keine standardisierte Methode, nach der klinische Langzeitbeobachtungen übereinstimmend durchgeführt werden. Zudem setzt jeder Autor seine eigenen Schwerpunkte bei Aufnahme und Auswertung von Patientendaten. Dadurch gleicht kein Studienbericht dem anderen, und es sind auch keine direkten Vergleiche möglich. Dennoch muß man irgendwie mit den Daten zurechtkommen, um sinnvolle und pragmatische Schlüsse für die klinische Praxis aus ihnen zu ziehen – andere (oder „bessere“ – was auch immer das heißen mag) Daten gibt es nämlich nicht. Dazu sind wir folgendermaßen vorgegangen: Als Faktoren, die den Erfolg von Restaurationen aus VITA In-Ceram maßgeblich beeinflussen, wurden folgende Angaben in den Publikationen berücksichtigt: • Materialmodifikation (VITA In-Ceram Classic SPINELL / ALUMINA / ZIRCONIA) und Präparationsform (Stufe / Hohlkehle). • Restaurationsart (Kronen / Brücken). • Beobachtungsdauer (Mittelwert: minimale / maximale Dauer). • versorgte Zähne nach kaufunktionellen Kieferabschnitten (Frontzähne / Prämolaren / Molaren). Ferner wurden die Stichprobengrößen ermittelt, was nicht einfach ist, da die Angaben dazu nicht immer vollständig oder frei von Widersprüchen sind. • Anzahl der mit VITA In-Ceram versorgten Patienten unter „Beobachtung“ im weitesten Sinne. Dabei war oft nicht zu erkennen, wie das Verhältnis von insgesamt Versorgten zu tatsächlich Beobachteten ist. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 64 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram • Anzahl der Restaurationen unter „Beobachtung“ – zu verstehen wie für die Anzahl der Patienten angegeben. Als Ergebnis wurden Daten über Mißerfolg im Sinne von Scheitern einer Versorgung mit VITA In-Ceram mit der Konsequenz von Entfernung oder Nachversorgung berücksichtigt: • Anzahl an Restaurationen / Anteil an der angegebenen Gesamtzahl. • Art des Scheiterns (Fraktur / Retentionsverlust / Schmerz post cementationem / Pfeilerverlust / Sekundärkaries / endodontischer Behandlungsbedarf / andere Gründe) • Angabe einer (meist kumulativen) Überlebensrate in Prozent, die oft nicht von den Autoren angegeben war und dann anhand der publizierten Angaben zum Mißerfolg so gut wie möglich abgeleitet werden mußte. In der Tabelle stecken daher Interpretationen, falls direkte Angaben von den zitierten Autoren nicht gemacht wurden. Sie sind mit zahlreichen Vereinfachungen verbunden. Darin liegt unvermeidbar eine gewisse Willkür. Es wurde dabei versucht, mehr den Belangen für die zahnärztliche Praxis als dem rein wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden. Nach wie vor haben alle Daten, die über eine klinische Beobachtungsdauer von 5 Jahren hinausgehen, eher anekdotischen Charakter. Beobachtungszeiträume von 3-6 Jahren sind vorherrschend und erstrecken sich im wesentlichen auf Kronen und Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA in der klassischen Schlickertechnik. Zu Restaurationen aus VITA In-Ceram, die unter Verwendung industriell vorgefertigter Blöcke aus VITA In-Ceram hergestellt wurden, liegen bisher wenig Daten vor (Bindl & Mörmann 2002, für CEREC; Groten et al. 2002, für CELAY). Aufgrund der verbesserten werkstoffkundlichen Eigenschaften und Kennwerte industriell vorgefertigter Keramiken ist aber davon auszugehen, daß auch die klinischen Eigenschaften nicht hinter denen in Schlickertechnik hergestellter Restaurationen zurückbleiben werden. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 65 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Tabelle: Literaturübersicht „Klinische Daten zu Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic“ Autor Material (Präp.) Hüls 1995 Alu (S) Art Kronen Konstruktion Mißerfolg Beob.- Anzahl Region Anzahl Anzahl Grund kum. ÜberDauer Pat. Rest. Rest. lebensrate 3J 82 F (P) 335 5 (0-6J) K, F, P 97,3% E, R Scotti & Catapano 1995 Alu Kronen 3J 45 F, P, M 63 1 F 98,4% Pröbster 1996 Kronen 2,5J 18 F 28 0 - 100% M 68 F 46 3 F 97,2% P, M 89 Pröbster 1997b Haselton et al. 2000 Alu (S) Alu (S) Kronen 3,3J 28 (63,5%)* Alu Kronen 4J (?) 41 F, P, M 80 2 F 98% McLaren & White 2000 Alu Kronen 3J 53 F 97 2,7% F 98% P 36 1,3% A 93,5% M 64 (S, H) (0-7J) 94% Scherrer et al. 2001 Alu Kronen 5J (?) (?) 68 27 F 92% Segal 2001 Alu Kronen 6J 253 I, C 177 2 F 99% P, M 369 3 F 99% P 11 0 - 100% M 9 2 F 78% P 2 0 - 100% M 22 2 F 90% P 4 0 - 100% M 15 0 - 100% (S) Vult von Steyern et al. Alu Brücken 2001 (S) 3-gliedr. Bindl & Mörmann 2002 Alu Kronen 5J 3J 18 21 (?) Spi Kronen (?) Fradeani et al. 2002 Spi Kronen 4J 13 F 40 1 F 97,5% Kronen 2,5J 30 F-M 58 8 P, S, A 86,5%* Brücken (0,5- F-M 5 4 F, R, S 20%* Kronen 8,5J) F 25 0 - 100% P 2 F, P, M 9 1 F 89% F 21 0 - 100% P 19 2 F 89% M 21 5 F 76% F, P, M 42 5 F 88% (S) Groten et al. 2002 Alu (S, H) Spi (S, H) Sorensen et al. 2002 Olsson et al. 2003 Zir (S, H) Brücken Alu Brücken (S) 3-gliedr. Alu Brücken (?) & Cantil. 3J 6J 47 37 Beobachtungsdauer: Material: Grund Mißerfolg: mittlere Beobachtungsdauer, in Klammern: maximale Beobachtungsspanne Alu: ALUMINA; Spi: SPINELL; Zir: ZIRCONIA; (S): Stufenpräparation; (H): Hohlkehlpräparation F: Fraktur (an) der Restauration; R: Retention; S: Schmerz post cementationem; P: Passungsfehler; K: Sekundärkaries; E: Endodontische Probleme; A: andere Gründe *) worst-case-Annahmen: alle therapiebedürftigen unerwünschten Ereignisse und Beobachtungsausfälle (loss to follow-up) als Mißerfolg angenommen (?): entsprechende Angaben in der Publikation nicht ersichtlich VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 66 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL werden bevorzugt im Front- und Prämolarenbereich eingesetzt. Ihr Erfolg wird einheitlich hoch angegeben: 97,5 bis 100% auf etwa 2 bis 4 Jahre (Bindl & Mörmann 2002, Fradeani et al. 2002, Groten et al. 2002). Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA haben sich im Frontzahngebiet sehr gut bewährt. Die meisten Autoren berichten Erfolgsraten von ca. 97 bis 100% über mittlere Beobachtungszeiträume von 3 bis 6 Jahren (Bindl & Mörmann 2002, Groten et al. 2002, Haselton & Diaz-Arnold 2000, Hüls 1995, McLaren & White 2000, Pröbster 1996, Pröbster 1997, Sadoun 1996, Scotti & Catapano 1995, Segal 2001, Scherrer et al. 2001). Aber auch im Seitenzahngebiet ist der Anteil an Verlust überschaubar, bei zwei Berichten allerdings mit ca. 7 bis 10% (Bindl & Mörmann 2002, McLaren & White 2000) angegeben. Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA Der Erfolg von Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA hängt offenbar stark von der versorgten Kieferregion ab. Erfolgsraten von z.T. deutlich weniger als 90% auf 3 bis 6 Jahre im Mittel bleiben hinter dem Erfolg metallbasierter Restaurationen zurück. Die Verluste, fast ausschließlich wegen Fraktur der Brücken, sind aber deutlich höher im Seitenzahnbereich: 11% Mißerfolg im Prämolarenbereich auf ca. 3 Jahre und von 24%, wenn sich die Brücken (3-gliedrig) bis in den Molarenbereich erstrecken. Demgegenüber blieben Frontzahnbrücken verlustfrei über denselben Zeitraum (Sorensen et al. 2002). Eine schwedische Arbeitsgruppe (Olsson et al. 2003) beobachtete 5 Mißerfolge (12%) an 42 Brücken (davon über die Hälfte Freiendbrücken) auf bis zu 9 Jahre (5-6 Jahre im Mittel). Das Seitenzahngebiet war stärker betroffen (3 Freiendbrücken frakturierten) als die Front. Beide Verluste an Frontzahnbrücken waren traumatisch bedingt und sind daher nicht in Abhängigkeit von der Versorgung zu betrachten. Eine weitere Gruppe aus Schweden (Vult von Steyern et al. 2001) ermittelte an 3-gliedrigen Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA auf ca. 5 Jahre ähnliche Ergebnisse wie Sorensen und Mitautoren: 22% Mißerfolg im Seitenzahnbereich während Frontzahnbrücken verlustfrei blieben. Auch Sadoun, der „Erfinder“ von VITA In-Ceram, berichtet von ca. 10% Mißerfolg bei Seitenzahnbrücken im Verlauf von bis zu 8 Jahren und nur 2% in der Front (Sadoun 1996). VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 67 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Zu Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA liegen kaum klinische Daten vor (Bohlsen et al. 2004; Groten et al. 2002). Eigene klinische Erfahrungen sprechen aber gegenüber dem VITA In-Ceram Classic ALUMINA-Material für eine deutliche Verbesserung der Prognose von Restaurationen, die sich bis ins Molarengebiet erstrecken (s. u.). 1 Eigene klinische Erfahrungen mit VITA In-Ceram Classic Von 1994 bis 2002 wurden 30 ambulante Patienten der Klinik (je 15 Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren) mit Kronen und Brücken aus VITA In-Ceram Classic BLANKS versorgt. Alle Restaurationen wurden mit dem CELAY-System im Kopierschleifverfahren hergestellt. In 43 Therapieabschnitten, davon einigen mit experimentellem Charakter, wurden von 8 Behandlern in Zusammenarbeit mit 5 Zahntechnikern zur Versorgung von 110 Pfeilerzähnen bei 30 Patienten 2 • 62 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS, • 5 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS (4 x 3-gliedrige Endpfeilerbrücken, 1 x 2-gliedrige Freiendbrücke), • 27 Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS (25 Frontzahn-, 2 Prämolarenkronen, Abb. 1, 2) und 3 4 • 10 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS (9 x 3-gliedrige Brücken, Abb. 3, davon eine Freiendbrücke, Abb. 4 und eine Frontzahnbrücke, s. S. 69, Abb. 5) hergestellt. Die bevorzugte Präparationsform entsprach den klassischen Vorgaben für die Versorgung mit vollkeramischen Kronen und Brücken (Conod 1937, Groten & Pröbster 1998, Pröbster et al. 1994) (s. S. 69, Abb. 6, 7). Seit 1999 wurden zunehmend zirkuläre Hohlkehlen wie für metallkeramische Restaurationen präpariert (s. S. 69 und 70, Abb. 8-10). Abb. 1. Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS for CELAY auf 11 und 21. Abb. 2. Krone aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS for CELAY auf Zahn 25. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 68 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram 5 Abb. 3. Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY von 15 auf 17. Abb. 4. Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY von 13 auf 11 (dieselbe Patientin) Abb. 5. Freiendbrücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY mit Pfeilern 17, 16 zum Ersatz von 15 als Anhängeglied (Cantilever). 6 7 Abb. 6. Klassische Präparationsform für vollkeramische Kronen: zirkuläre 90°-Stufe von ca. 1 mm Präparationstiefe mit gerundetem Innenwinkel (s. Abb. 5-6, S. 48). Abb. 7. Klassiche Präparationen für Krone aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA auf Zahn 12 und eine Brücke aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA von 11 auf 22. Am Beispiel von Frontzähnen wird eher deutlich, daß mit dieser invasiven Präparationsform eine Schwächung des Pfeilerzahnes und die Gefährdung der Pulpa-Vitalität einhergehen kann (s. Abb. 7, S. 48). Abb. 8. Hohlkehlpräparationen wie für die VMK-Technik wird heute meist der Vorzug gegeben, um die Risiken für die Integrität des Pfeilerzahnes gering zu halten. Hier wurden die Zähne 11 und 21 mit einer ausgeprägten zirkulären Hohlkehle zur Aufnahme von Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS for CELAY präpariert (s. Abb. 1). 8 Abb. 9. Zirkuläre Hohlkehlpräparationen für eine Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY von 13 auf 11 (s. S. 68, Abb. 4). Abb. 10. Leichte zirkuläre Hohlkehlpräparationen zur Versorgung von 11 und 21 mit Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA, die mit dem WOL-CERAM-Verfahren hergestellt wurden (s. Abb. 3, S. 12). 9 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Alle Restaurationen wurden konventionell zementiert, bevorzugt mit Phosphatzement (Harvard Cement schnellhärtend, Richter & Hoffmann Harvard Dental GmbH). Die transluzenten Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL wurden überwiegend mit Hybridionomer-Zement (Protec Cem, Ivoclar Vivadent AG) befestigt. Einige Kronen wurden mit Glasionomer-Zement eingesetzt (Ketac-Cem, 3M ESPE Dental AG). In einigen Fällen wurden die Restaurationen zum Probetragen Seite 69 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram oder wegen einer geplanten kieferorthopädischen Behandlung über einen längeren Zeitraum provisorisch befestigt (Temp Bond, Kerr GmbH). 10 Tabelle: Eigene klinische Erfahrungen mit VITA In-Ceram Classic Beginn Therapien: Januar 1994 Anzahl Anzahl Pat. Ther. Stand Beobachtung: Anzahl Restaurationen Kronen z April 2002 SPINELL Kronen Brücken Anzahl betroffener Zähne Brücken ALUMINA ALUMINA ZIRCONIA SPINELL ALUMINA ZIRCONIA 1 Ther. begonnen 30 43 27 62 5 10 27 63 20 2 Ther. abgebrochen 1 1 - 3 - - - 3 - 3 Ther. durchgeführt 29 42 27 59 5 10 27 60 20 3 3 4 3 - 2 4 3 4 26 39 23 56 5 8 23 57 16 Folgetherapie* 9 11 2 7 4 1 2 12 2 (-Nachbesserung)# (3) (3) (2) (1) - - (2) (1) - (-Mißerfolg)+ (7) (8) - (6) (4) (1) - (11) 2 (z3=z1-z2) 4 Kontakt verloren 5 Unter Beobachtung k (z5=z3-z4) 6 6 (--nachversorgt) (5) (5) - (4) (2) - - (8) - (--Totalverlust)x (3) (4) - (2) (3) (1) - (5) (2) 7 in Funktion (worst case = 1 [z5-z6]/z1)† 8 in Funktion (best case = [z7+z4]/z1)‡ 23 35 23 50 1 7 23 52 14 (77%) (81%) (85%) (81%) (20%) (70%) (85%) (83%) (70%) 26 38 27 53 1 9 27 55 18 (87%) (88%) (100%) (85%) (20%) (90%) (100%) (87%) (90%) k) Unter Beobachtung bzw. bis zum Eintritt des Mißerfolgs beobachtet *) „Folgetherapie“ bedeutet jedes unerwünschte Ereignis an einer Restauration oder einem restaurierten Zahn, das eine klinische Intervention, gleich welcher Art und Ursache, nach sich zieht. Die Zahlen in den Zeilen und Spalten des Blocks „Folgetherapie“ müssen in der Summe nicht mit der Gesamtzahl an Folgetherapien übereinstimmen, da manche Beobachtungseinheiten sowohl Reparaturbedarf als auch Mißerfolg zeigten bzw. verschiedene Einheiten einer Therapiephase unterschiedliche Schicksale durchlaufen haben. #) „Nachbesserung“ bedeutet jede einem unerwünschten Ereignis folgende, klinische Intervention an einer Restauration oder einem restaurierten Zahn, solange die Restauration dabei erhalten bleibt. +) „Mißerfolg“ bedeutet jeder Verlust einer Restauration, gleich welcher Ursache. x) „Totalverlust“ bedeutet, ungeachtet der Ursache, jeder Verlust einer Restauration, die nicht mehr mit VITA In-Ceram Classic for CELAY neuversorgt werden konnte. †) „worst case“ bedeutet, daß alle verlorenen Patientenkontakte/loss to follow-up (z4) als „Mißerfolg“ (wie z6) gewertet werden. ‡) „best case“ bedeutet, daß alle verlorenen Patientenkontakte/loss to follow-up (z4) als „in Funktion“ (wie z7) gewertet werden. z) dient in den Formeln als Kürzel für Zeile 1) grenzwertige / experimentelle Indikationen (vgl. S. 72) VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 70 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Lexisdiagramm - Abb. 11 Therapie: (Balkenbreite proportional der Anzahl mit VITA In-Ceram Classic for CELAY versorgter Pfeiler) 10 Monate Studientherapie C 53 C 52 C 49 Beschwerden / Mängel => Nachbesserung C 50 Mißerfolg => Folgetherapie C 47 C 41 Follow-up: (gestrichelt: Loss to follow-up) ALUMINA (Kronen) C 37 C 36 C 19 C 39 C 55 C 38 C 09 ALUMINA (Brücken) SPINELL (Kronen) ZIRCONIA (Brücken) C 20 C 08 C 07 C 05 C 06 C 04 C 31 C 03 C 15 C 27 C 33 C 01 C 22 C 02 C 16 C 30 C 10 -12 -9 -6 -1 -0,5 -3 3 6 0,5 9 12 15 18 1 1,5 21 24 27 30 2 2,5 33 36 39 42 45 48 51 54 3 3,5 4 4,5 57 60 63 66 5 5,5 69 72 75 78 6 6,5 81 84 7 87 90 93 7,5 96 99 102 8 8,5 [Jahre] Modifiziertes Lexis-Diagramm zur vergleichenden Darstellung des klinischen Verlaufs der Versorgungen mit Kronen und Brücken aus VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY. Die Patienten sind gemäß der Anzahl ihrer Therapiephasen durch einen oder mehrere Balken repräsentiert. Die Breite jedes Balkens ist proportional der Anzahl der in der jeweiligen Therapiephase versorgten Pfeiler. Die Farbcodierung kennzeichnet das verwendete Gerüstmaterial sowie das Eintreten von Ereignissen wie Beschwerden, Mißerfolg und Folgebehandlungen entsprechend der Legende. Etliche Patienten sind mehrfach behandelt worden und komplex versorgt (Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL, ALUMINA und ZIRCONIA) und daher durch mehrere Balken und mehrfarbig wiedergegeben. Die Aufgabe eines solchen scheinbar „unübersichtlichen“ Diagramms ist, komplexe Abläufe und vielschichtige klinische Situationen in einer Übersicht darzustellen. C) bezieht sich auf die Patienten-ID in den Studien VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® [Monate] Seite 71 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Innerhalb des Beobachtungszeitraumes von über 8 Jahren (Januar 1994 bis April 2002) sind 3 Patienten nicht mehr erschienen (10% loss to follow-up), so daß der Zustand von 11 Pfeilerelementen (10%) bzw. 9 Restaurationen (9%; 3 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS for CELAY, 4 Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL, 2 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA) unbekannt ist (s. S. 71, Abb. 11, Groten et al. 2002) Insgesamt bedurften 14 von 104 eingegliederten Restaurationen einer Folgetherapie oder Nachbesserung (13%). 11 Restaurationen scheiterten vollständig (11% Mißerfolg). Dazu kommen 3 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA, die nicht eingesetzt werden konnten (3%). Von den Mißerfolgen waren 7 Patienten (23%) betroffen, einer sogar wiederholt. Das entspricht einem Mißerfolg in der Folge von 8 Therapien (19%). 6 der gescheiterten Restaurationen wurden wieder durch Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY ersetzt (5 Patienten). Bei 3 Patienten (10%) scheiterten alle Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY. Die mittlere klinische Liegedauer bis zum Eintritt der beobachteten Mißerfolge betrug weniger als 1,5 Jahre. Abbildung 11 auf Seite 71 veranschaulicht, daß Beschwerden oder Komplikationen (gelbe und rote Anteile) entweder bald nach Abschluß der Therapie auftraten bzw. begannen oder gar nicht erst auftraten, zumindest nicht später als ca. 10 Monate nach Eingliederung. Ursachen für Mißerfolg waren im einzelnen (in Klammern: Prozent an entsprechenden Restaurationen und Patienten-ID): Fraktur: 1 von 10 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA (10%, C 19), 2 von 5 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (40%, C 02 wiederholt – experimentelle Indikation, Bruxist); Passungsfehler: 3 von 62 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA vor dem Einsetzen (5%, C 30); Retentionsverlust: 1 Brücke aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (20%, C 20 – experimentelle Indikation, Freiendsituation), 1 provisorisch befestigte Krone aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (1,5%, C 50); Zahnfraktur: 2 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (3%, C 31, C 02); Beschwerden post cementationem: 1 Brücke aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (20%, C 03), 3 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (5%, C 03, C 15) – GlasionomerZement, sie wurden neu angefertigt. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 72 VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram Mit Hohlkehle präparierte Zähne waren nicht häufiger von Mißerfolg betroffen als die klassisch präparierten Zähne. Lediglich eine Restauration, für die eine Hohlkehle präpariert worden war, scheiterte (Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA von Patient C 19). Die 27 vor allem im Frontzahngebiet eingegliederten Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL sind bisher verlustfrei. Kumulativ waren ca. 15% der angefertigten und 13,5% der eingegliederten Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA nachweislich von Mißerfolg oder Nachbesserungsbedarf betroffen. Alle Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA gingen als Erstversorgungen zu Verlust. Lediglich eine (als Folgetherapie, C 03) befand sich in situ. Bis jetzt sind von 110 versorgten Zähnen unter Beobachtung 89 seit 0,5 (s. S. 68, Abb. 2,) bis ca. 8,5 Jahren (Abb. 12) erfolgreich (worst case scenario: loss to follow-up = Mißerfolg). Das ergibt auf 2,5 Jahre (Median) eine kumulative Rate der Unversehrtheit von 81% aller versorgten Zähne und eine Erfolgsrate von 78% (n=81) aller angefertigten Restaurationen aus VITA In-Ceram BLANKS for CELAY (n=104). Wertet man nur diejenigen Restaurationen, die verlorengegangen sind (best case scenario: loss to follow-up = Erfolg), wurden 89 von 110 Zähnen erfolgreich versorgt (91%), und 90 von 104 Restaurationen sind in Funktion (87%). 12 Abb. 12. Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS for CELAY auf 11 und 21 ca. 8,5 Jahre nach Eingliederung. Aus den dargelegten klinischen Erfahrungen ergeben sich die in der Tabelle auf Seite 44 angegebenen Indikationsbereiche. Im Zuge der Weiterentwicklung des VITA In-Ceram Classic-Materials über die VITA In-Ceram 2000 AL CUBES (reines Al2O3 zur Hochtemperatur-Dichtsinterung) bis hin zu dem hochfesten Zirkonoxid VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES sind diese in den letzten Jahren stets erweitert worden. Auch wenn mehrgliedrige Seitenzahnund Freiendbrücken bereits mit Erfolg eingesetzt worden sind, gelten diese Indikationen immer noch als experimentell und sollten noch nicht zum Standardrepertoire des festsitzenden Zahnersatzes gerechnet werden. Bei Einhalten der Indikationsgrenzen und Konstruktionsrichtlinien lassen sich Restaurationen aus VITA In-Ceram klinisch erfolgreich anwenden. VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 73 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen Klinische Dokumentationen Dokumentation 1 Patient, 33 Jahre Diagnose: insuffiziente Kronen und Brücken Therapie: Kronen 11, 21 aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS for CELAY und Brücke 13-15 aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY 1 2 3 4 5 6 7 8 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 74 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 75 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen Dokumentation 2 Patientin, 54 Jahre Diagnose: prothetisch und konservierend insuffizient versorgtes Lückengebiß mit Lückenbildung und Zahnwanderung bei chronischer Parodontitis Therapie: präprothetisch systematische PA-Therapie, prothetisch vollkeramische Gesamtrehabilitation zur funktionellen Wiederherstellung und Lückenschluß mit Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS for CELAY und Freiendbrücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY 17-16/15 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® 11 Seite 76 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen 12 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® 13 14 Seite 77 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen Dokumentation 3 Patientin, 23 Jahre Diagnose: Nichtanlage 22, Z.n. Implantation regio 22 Therapie: Stellungskorrektur 21 mit Labialbogen zur Verbesserung der Lückenkonfiguration, Krone aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA for CELAY auf individualisiertem Implantat-Abutment (CeraOne, Branemark-System) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 78 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen Dokumentation 4 Patientin, 21 Jahre Diagnose: Amelogenesis imperfecta mit multiplen Nichtanlagen und bimaxillären Asymmetrien bei stark eingeschränkten Mundhygienemöglichkeiten Therapie: präprothetisch kieferorthopädische Regulierung der Zahnbögen und bimaxilläre Osteotomie zur Bißhebung und Repositionierung in Angle-Klasse II-Relation; prothetisch funktionelle und ästhetische Gesamtrehabilitation zum Aufbau statischer und dynamischer Okklusion, Zahnumgestaltung und Proportionsausgleich und Etablieren der Hygienefähigkeit bei reduziertem Präparationsaufkommen mit Einzelzahnkronen aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES im OK und UK. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 79 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 80 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen Dokumentation 5 Patientin, 51 Jahre Diagnose: prothetisch insuffizient versorgtes Lückengebiß in Ober- und Unterkiefer bei guter Mundhygiene und weitgehend unversehrter Zahnstruktur, Pfeilerdivergenz von 47 zu 45 Therapie: prothetischer Lückenschluß mit 3 4-gliedrigen Brücken aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES bei reduziertem Präparationsaufkommen: Endpfeilerbrücke 17-14, Freiendbrücke 23-25 mit Anhängeglied 26 in Prämolarenbreite; hier dargestellt: geteilte Brücke 44-47 (Geschiebe zementiert). 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 81 VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen 13 14 15 16 17 18 VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram® Seite 82 VITA In-Ceram® – Literaturübersicht Bindl A, Mörmann WH. 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Der Verwender ist im Übrigen verpflichtet, das Produkt vor dessen Gebrauch auf seine Eignung für den vorgesehenen Einsatzbereich zu prüfen. Eine Haftung unsererseits ist ausgeschlossen, wenn das Produkt in nicht verträglichen bzw. nicht zulässigem Verbund mit Materialien und Geräten anderer Hersteller verarbeitet wird. Im Übrigen ist unsere Haftung für die Richtigkeit dieser Angaben unabhängig vom Rechtsgrund und, soweit gesetzlich zulässig, in jedem Falle auf den Wert der gelieferten Ware lt. Rechnung ohne Umsatzsteuer begrenzt. Insbesondere haften wir, soweit gesetzlich zulässig, in keinem Fall für entgangenen Gewinn, für mittelbare Schäden, für Folgeschäden oder für Ansprüche Dritter gegen Käufer. Verschuldensabhängige Schadensersatzansprüche (Verschulden bei Vertragsabschluß, pos. Vertragsverletzung, unerlaubte Handlungen etc.) sind nur im Falle von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit gegeben. Die VITA Modulbox ist nicht zwingender Bestandteil des Produktes. Stand 05-05 VITA Zahnfabrik ist nach der Medizinprodukterichtlinie zertifiziert und folgende Produkte tragen die Kennzeichnung 0124 : CEREC® und inLab® sind eingetragene Warenzeichen der Firma Sirona Dental Systems GmbH, D-Bensheim. CeHa WHITE ECS® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma C. Hafner GmbH & Co. KG, D-Pforzheim. CELAY® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Mikrona Technologie AG, CH-Spreitenbach. DCS Precident® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma DCS Dental AG, CH-Allschwill. Digident® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Digident GmbH, D-Pforzheim. Harvard Cement® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Richter & Hoffmann Harvard Dental GmbH, D-Berlin Ketac-Cem® und RelyX® sind eingetragene Warenzeichen der Firma 3M ESPE Dental AG, D-Seefeld PANAVIA® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Kuraray Europe GmbH, D-Düsseldorf Protec Cem® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Ivoclar Vivadent AG, FL-Schaan synOcta® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Straumann AG, CH-Waldenbuch. WOL-CERAM® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Teamziereis GmbH, D-Engelsbrand. VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG Postfach 1338 · D-79704 Bad Säckingen . Germany Tel. + 49/ 7761/562-222 · Fax + 49/ 7761/562 - 446 www.vita-zahnfabrik.com · [email protected] 1323D VITA In-Ceram® Classic SPINELL BLANKS, VITA In-Ceram® Classic ALUMINA BLANKS, VITA In-Ceram® Classic ZIRCONIA BLANKS, VITA In-Ceram® 2000 YZ CUBES, VITA In-Ceram® 2000 AL CUBES