VITA In-Ceram - Universitätsklinikum Tübingen

Werbung
VITA Vollkeramik
®
VITA In-Ceram
Leitfaden für vollkeramische
Restaurationen in der
zahnärztlichen Praxis von
Prof. Dr. med. dent. Lothar Pröbster
und Dr. med. dent. Martin Groten
Stand 07-05
Professor Dr. med. dent. Lothar Pröbster
Lothar Pröbster, geboren 1958, war nach seinem zahnmedizinischen Examen 1983 zunächst Assistent in einer Praxis, dann
von 1985 bis 1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Professor
Dr. E. Körber und Professor Dr. H. Weber und den Polikliniken
für Zahnärztliche Prothetik der Universität Tübingen. Während
seiner universitären Zeit war er als Leiter der Vorklinik,
Teilprojektleiter des Sonderforschungbereiches Implantologie
und als klinischer Oberarzt tätig. Er habilitierte im Jahre 1995
und wurde 1997 zum Spezialisten für Prothetik der Deutschen
Gesellschaft für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde
ernannt. Seit 1997 ist er Mitinhaber einer zahnärztlichen
Gemeinschaftspraxis in Wiesbaden. 2001 wurde er von der
Universität Tübingen zum außerordentlichen Professor ernannt.
Seine Arbeitsgebiete umfassen die Adhäsiv- und Implantatprothetik, Werkstoffkunde und vor allem vollkeramische
Restaurationssysteme. Die heute nahezu 20-jährige intensive
Beschäftigung mit vollkeramischen Verfahren führte 2001 zur
Autorenschaft des wissenschaftlichen Statements der
Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
über die wissenschaftliche Anerkennung von vollkeramischen
Kronen und Brücken. Die klinisch-wissenschaftliche Arbeit
schlug sich in bisher über 100 Publikationen, einem Buch und
ca. 300 Vorträgen, Seminaren und Kursen nieder. Prof. Pröbster
ist Mitglied in einer Reihe von Fachgesellschaften und als
Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und
Fachzeitschriften tätig.
Dr. med. dent. Martin Groten
Martin Groten, geboren 1965, ist Oberarzt in der Poliklinik für
Zahnärztliche Prothetik und Sektion für Medizinische
Werkstoffkunde und Technologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr.
Heiner Weber) am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
der Universität Tübingen. Seine klinischen Schwerpunkte liegen
in den Bereichen des festsitzenden, kombinierten und implantatgetragenen Zahnersatzes, vollkeramischer Restaurationen
und der Anwendung minimalinvasiver und adhäsiver Techniken
in der Prothetik. Darüber hinaus dokumentiert er klinische
Behandlungsabläufe wissenschaftlich und fotografisch.
Als leitender klinischer Prüfer beschäftigt er sich seit 1995
mit Planung, Design, Durchführung und Evaluation klinischer
Studien und mit den Regularien der Klinischen Prüfung von
Medizinprodukten. Als stellvertretender Leiter des SteinbeisTransferzentrums Dental Products / Clinical Testing / Certification
(STZ-DCTC) leitete er dessen Akkreditierung als Medizinisches
Auftragsinstitut für die klinische Prüfung von Medizinprodukten
nach der Richtlinie 93 / 42 / EWG über Medizinprodukte (MDD),
EN ISO 17025 und den ICH E6 Richtlinien für Gute Klinische
Praxis (GCP). Er hält viele Vorträge im In- und Ausland und ist
Autor bzw. Mitautor zahlreicher Publikationen und eines
Handbuches über die klinische Prüfung von Medizinprodukten
in der Zahnheilkunde in englischer Sprache. Seit 1993 ist er in
der studentischen Ausbildung tätig und an der Entwicklung
moderner Lehrkonzepte für die Vorklinik beteiligt. Seit 1999 ist
er leitend für die vorklinische Ausbildung der Tübinger
Zahnmedizinstudenten zuständig.
Vorwort
Vollkeramische Materialien sind derzeit der stärkste Trend in
der restaurativen Zahnheilkunde. Durch verfahrenstechnische
und materialkundliche Innovationen können heute Inlays,
Kronen, Brücken, Primärteleskope, Implantataufbauten und
sogar Implantate vollständig aus Keramik, also ohne ästhetisch
oder biologisch störendes Metall hergestellt werden. Mit
diesen Materialien gelingt es, die „white esthetics“, die weiße
Ästhetik von Zähnen naturgetreu wiederherzustellen.
Die VITA Zahnfabrik verfügt über eine jahrzentelange Erfahrung
mit vollkeramischen Werkstoffen und ist mit diesem Know-how
einer der weltweit führenden Hersteller.
Mit der vorliegenden Broschüre wollen wir das weite Anwendungsspektrum der VITA In-Ceram Produktfamilie darstellen und
zeigen, welche Anwendungsmöglichkeiten für die tägliche
Praxis gegeben sind.
Wir wünschen den Lesern eine erfolgreiche Arbeit mit den
schönen und bewährten VITA In-Ceram Materialien.
Wiesbaden und Tübingen, im Juni 2005
Prof. Dr. Lothar Pröbster
Dr. Martin Groten
Schöne Aussicht 18
Universitätsklinikum
65193 Wiesbaden
Zentrum für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde
Osianderstraße 2-8
72076 Tübingen
Danksagung
Die Autoren wollten das Erscheinen der neuen VITA In-Ceram
Broschüre nutzen, um den vielen Personen zu danken, die über
die Jahre zu unserer Erfahrung mit dem VITA In-Ceram System
beigetragen haben.
Zuerst sei den aktiven und ehemaligen Zahntechnikerinnen und
Zahntechnikern am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Tübingen für die jahrelange geduldige
Zusammenarbeit und das Herstellen der VITA In-Ceram Arbeiten
zu danken: Bettina Vogel, Susanne Deiser, Karina Schmidt,
Jochen Diel, Volker Scheer und Ekkehardt Kröverath.
Ebenso schulden wir unseren Dentalassistentinnen Dank für
ihre Verläßlichkeit und Hilfe, insbesondere aber für die Geduld
während des klinischen Fotografierens: Patricia Scholze,
Ziza Ghaxeri und Silke Saile.
Unser Dank gilt Sonja Ganz und Kurt Reichel, Reichel Zahntechnik in Hermeskeil für die Herstellung der VITA In-Ceram 2000
YZ Arbeiten und das Überlassen von Bildmaterial zu den entsprechenden zahntechnischen Schritten.
Ebenfalls gilt unser Dank allen Mitarbeitern und Kollegen, die
im Laufe der Jahre durch ihr klinisches und wissenschaftliches
Engagement dem Entstehen unserer klinischen Daten,
Dokumentationen und Erfahrungen zugearbeitet haben, erwähnen wollen wir Dr. Stephan Girthofer, Dr. Steffen Obergfell und
Dr. Corinna Walter.
Wir wollen auch nicht vergessen, uns bei allen Herstellern und
Firmen zu bedanken, die uns unterstützt haben oder so freundlich waren, uns Bildmaterial zu ihren Systemen zu überlassen:
VITA Zahnfabrik, Sirona Dental Systems GmbH, Mikrona
Technologie AG, Straumann GmbH, DCS Dental AG, C. Hafner
GmbH & Co. KG, Amann-Girrbach Dental GmbH und TeamZiereis
GmbH.
VITA Vollkeramik
VITA In-Ceram®
Leitfaden für vollkeramische Restaurationen
in der zahnärztlichen Praxis
Inhaltsverzeichnis
Was ist Vollkeramik? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Vollkeramik aus VITA In-Ceram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Systematik vollkeramischer Systeme. . . . . . . . . . . . . . . 11
Vollkeramik versus Metallkeramik . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Werkstoffkunde und Charakteristika . . . . . . . . . . . . . . . 14
Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic . . . . . . . . . . .
Klinische Ausgangssituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schlickertechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
VITA In-Ceram Classic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
VITA In-Ceram Classic sprint . . . . . . . . . . . . . . . . . .
WOL-CERAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
CeHa White ECS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schleiftechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kopierschleifverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
CELAY. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
CAD/CAM-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
CEREC / inLab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
DCS PRECIDENT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Digident . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sonderanwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
synOcta In-Ceram Rohling . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
19
19
20
20
28
28
29
30
30
30
32
32
33
33
34
34
Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000 . . . . . . . . . . . . . . 19
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Indikationen für das VITA In-Ceram System . . . . . . . .
VITA In-Ceram Classic ALUMINA . . . . . . . . . . . . . . . . .
VITA In-Ceram Classic SPINELL . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA . . . . . . . . . . . . . . . . .
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Indikationen mit experimentellem Charakter . . . . . . . . .
40
40
41
41
42
42
43
Die klinischen Präparationstechniken . . . . . . . . . . . . .
Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Präparationstiefen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Präparationsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
45
47
48
Die Befestigung von Restaurationen
aus VITA In-Ceram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Konventionelles Zementieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Adhäsives Befestigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus
VITA In-Ceram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA . . . . . . . .
Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA . . . . . . .
Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL . . . . . . . . .
Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA . .
Eigene klinische Erfahrungen mit VITA In-Ceram . . . . . .
64
67
67
67
68
68
Klinische Dokumentationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
Literaturübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
VITA In-Ceram® – Was ist Vollkeramik?
Was ist Vollkeramik?
Keramiken umfassen eine große Familie anorganischer Werkstoffe
innerhalb der Gruppe der Nichtmetalle. Sie werden in drei Untergruppen eingeteilt, in Silikat-, Oxid- und Nichtoxidkeramiken. Den
Silikatkeramiken liegen als gemeinsames Merkmal die gleichen
Ausgangsstoffe zugrunde: die natürlich vorkommenden Mineralien
Quarz und Feldspat, die zu einem Werkstoff führen, der aus
Silikaten besteht (Abb. 1).
1
REM-Aufnahme einer angeätzten
VITA VM 7 Oberfläche
Vergrößerung 5000 x
2
Abb. 1. Schliffbild einer Keramikverblendung aus Silikatkeramik.
Transluzenz und Lichtbrechungsverhalten werden von den in
die Silikatglasmatrix (SiO2) eingebetteten Kristallen bestimmt
und ähneln den Eigenschaften natürlichen Zahnschmelzes.
Silikatkeramiken können aber auch aus anorganischen Reinstoffen
synthetisiert (Lithium-Disilikatkeramikblöcke Empress 2 / IPS e.max
CAD von Ivoclar Vivadent AG) werden. Unter Oxidkeramiken versteht man keramische Werkstoffe aus einfachen Oxiden wie Aluminiumoxid und Zirkondioxid, sowie komplexe Oxide wie Spinelle.
Oxidkeramiken im engeren Sinne sind polykristalline Stoffe, die
nur aus den jeweiligen Oxiden aufgebaut sind. Eine Zwischenstellung zwischen den Silikatkeramiken und den polykristallinen
Oxidkeramiken nehmen glasinfiltrierte Keramiken wie VITA In-Ceram
Classic ein, die einen hohen Oxidanteil haben, aber durch das
Infiltrationsverfahren einen Glasanteil besitzen (Abb. 2).
Abb. 2. Käppchen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA unmittelbar nach dem Glasinfiltrationsbrand und vor Entfernung des
Glasüberschusses. Dabei werden die Poren und Leerräume
zwischen den durch Sinterbrücken verbundenen ALUMINAPartikeln (Aluminiumoxid) mit einem Lanthan-Glas gefüllt.
Diese Glasmatrix macht zwar nur einen sehr geringen Teil
des Gefüges aus, dominiert aber mit seinen optischen Eigenschaften, so daß das Käppchen transluzent ist.
Nichtoxidkeramiken („Sonderkeramiken“) sind Verbindungen
wie Nitride und Carbide, die als restaurative Materialien keine
Rolle spielen, aber als „Hartmetallbohrer“ und Poliermittel im
täglichen zahnärztlichen und zahntechnischen Gebrauch sind.
Die dentalkeramischen Massen selbst bilden nur einen sehr
kleinen Bereich innerhalb des Gesamtspektrums der Keramiken.
Wegen der unterschiedlichen Indikationsgebiete der einzelnen
Keramiken sind für den Zahnarzt Grundkenntnisse der Werkstoffkunde der Keramiken unbedingt notwendig, um ein dentalkeramisches System richtig einordnen und klinisch erfolgreich
anwenden zu können.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 8
VITA In-Ceram® – Vollkeramik aus VITA In-Ceram
Vollkeramik aus VITA In-Ceram
Bereits 1989 brachte VITA die erste Materialvariante des Vollkeramik-Systems VITA In-Ceram – VITA In-Ceram ALUMINA –
auf den Markt. Seitdem entwickelte das Dentalunternehmen
immer wieder neue, innovative Varianten dieses Materials. Bis
heute können Zahntechniker und Zahnärzte aus insgesamt fünf
Materialvarianten in unterschiedlichsten Aggregatzuständen für
diverse Verarbeitungsvarianten – vom Powder für die Schlickertechnik bis zu Blöcken für die CAD/CAM-gestützte Herstellung
von Vollkeramik-Restaurationen – wählen. Damit haben
Anwender die Möglichkeit, zu jeder individuellen Indikation das
bestmögliche Gerüstmaterial dieses weltweit millionenfach
bewährten Systems einzusetzen.
Die glasinfiltrierten Materialvarianten SPINELL, ALUMINA und
ZIRCONIA tragen die Bezeichnung „VITA In-Ceram Classic“. Die
dichtsinternden Materialvarianten heißen „VITA In-Ceram 2000“.
VITA In-Ceram®
(Oxidkeramik)
Glasinfiltration
Dichtsinterung
Schleifen
Schleifen
VITA In-Ceram® Classic
SPINELL BLANKS
VITA In-Ceram® 2000
YZ CUBES
VITA In-Ceram® Classic
ALUMINA BLANKS
VITA In-Ceram® 2000
AL CUBES
VITA In-Ceram® Classic
ZIRCONIA BLANKS
Schlickern
VITA In-Ceram® Classic
SPINELL
VITA In-Ceram® Classic
ALUMINA
VITA In-Ceram® Classic
ZIRCONIA
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 9
VITA In-Ceram® – Vollkeramik aus VITA In-Ceram
1
2
Schönheit, Natürlichkeit und Biokompatibilität: dies sind die
Assoziationen, die vollkeramische Restaurationen wecken. Mit
Keramik kann die Zahnhartsubstanz in nahezu idealer Weise
nachgebildet werden. Bedenken, daß vollkeramische Restaurationen keine ausreichende Haltbarkeit haben, sind mit den
heutigen Werkstoffen und klinischen Techniken unbegründet.
Entscheidend sind die Kenntnis der richtigen materialspezifischen Indikation der eingesetzten Werkstoffe und die korrekte
klinische Technik, um hervorragende Langzeitergebnisse zu
erzielen.
Abb. 1. Kronen auf den Zähnen 11 und 21 aus VITA In-Ceram
Classic SPINELL sind von natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden und besitzen eine störungsfreie parodontale
Integration.
3
Abb. 2 - 4. Die Dentalkeramiken haben im Verlauf ihrer mehr als
hundertjährigen Geschichte zahlreiche Verbesserungen und
Weiterentwicklungen hin zu den Eigenschaften des natürlichen Zahnschmelzes erfahren.
Seit 1930 stellt die VITA Zahnfabrik Materialien für vollkeramische zahnärztliche Restaurationen her, von den historischen
VITA LUMIN und VITADUR-Keramiken bis zu den VITA In-Ceram
2000 Werkstoffen des dritten Jahrtausends. VITA ist somit ein
Synonym für Vollkeramik in der Zahnheilkunde. Auf diese Erfahrung kann gebaut werden. VITA In-Ceram hat sich seit 1989 als
Kronen- und Brückenmaterial international millionenfach bewährt.
4
Mit diesem Leitfaden wollen wir klare und abgesicherte Informationen geben, wie in der zahnärztlichen Praxis vollkeramische Restaurationen mit den VITA In-Ceram Keramiken sicher
und erfolgreich eingesetzt werden können.
5
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 5. Vollkeramische Restaurationen mit durchgesinterten
Zirkonoxidgerüsten stellen das derzeitige Optimum der Entwicklung dar: Sie vereinen eine extrem hohe Widerstandsfestigkeit gegen mechanische und chemische Einflüsse mit
den ästhetischen Qualitäten zahnähnlicher Farbe und Transluzenz. Wie hier am Beispiel einer viergliedrigen Freiendbrücke mit einem Zwischenglied im Oberkiefer (23-25/26)
dargestellt, eröffnen sie der Vollkeramik eventuell bisher
nicht zu realisierende Indikationsbereiche.
Seite 10
VITA In-Ceram® – Vollkeramik aus VITA In-Ceram
Systematik vollkeramischer Systeme
Vollkeramische Restaurationen zeichnen sich dadurch aus, daß
auf einen metallischen Unterbau verzichtet wird und die
Restauration ausschließlich aus Keramik gefertigt wird. Dies
hat zur Folge, daß ein lichtundurchlässiges Metallgerüst nicht
maskiert werden muß und so in optischer Hinsicht eine natürlichere Rekonstruktion des Zahnes möglich wird. Die heute zur
Anwendung kommenden vollkeramischen Restaurationssysteme
können nach mehreren Gesichtspunkten klassifiziert werden:
So kann nach der werkstoffkundlichen Zusammensetzung,
dem Herstellungsverfahren, der klinischen Anwendung oder dem
Befestigungsverfahren unterschieden werden. Einige der erhältlichen Herstellungssysteme ermöglichen auch die Verarbeitung
unterschiedlicher keramischer Werkstoffe für unterschiedliche
klinische Anwendungen.
Für die Zahnmedizin sind sowohl die optischen als auch die
physikalischen Eigenschaften von ausschlaggebender Bedeutung. Keramiken mit einem hohen Oxidgehalt (Aluminiumoxid,
Zirkondioxid) weisen zwar sehr hohe Festigkeitswerte auf, sind
aber gleichzeitig weniger lichtdurchlässig, z.T. vollständig opak,
so daß diese Materialien (z. B. glasinfiltrierte Oxidkeramik und
polykristalline Oxidkeramik) nur als Kernmaterialien Verwendung finden können, die zur Erzielung der gewünschten Ästhetik mit Silikatkeramiken verblendet werden müssen.
Silikatkeramische Werkstoffe wiederum besitzen exzellente
optische Eigenschaften, um beste ästhetische Ergebnisse zu
erreichen. Sie müssen aber aufgrund ihrer geringeren Festigkeit
adhäsiv befestigt werden, um dann als Verbundsystem ZahnRestauration eine hinreichende Stabilität zu erhalten. Weiter
dienen sie als Verblendmaterial für vollkeramische und metallische Gerüste.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 11
VITA In-Ceram® – Vollkeramik versus Metallkeramik
Vollkeramik versus Metallkeramik
1
Abb. 1. VMK-Kronen besitzen ästhetische Nachteile gegenüber
Restaurationen aus Vollkeramik: Der metallische paragingivale Rand der Krone 11 beeinträchtigt die Gesamtwirkung
der Versorgungen sehr stark.
Abb. 2. Zustand der Pfeilerzähne nach Entfernen der alten
VMK-Kronen und schonenender paragingivaler Nachpräparation (Hohlkehle).
2
Abb. 3. VITA In-Ceram Classic ALUMINA Kronen, mit dem
WOL-CERAM-Verfahren hergestellt, ca. 3 Wochen nach dem
definitiven Zementieren mit einem transluzenten Befestigungsmaterial (RelyX Unicem, 3M ESPE Dental AG). Die Kronenränder gliedern sich unauffällig und störungsfrei in das marginale Parodont.
3
4a
4b
Direkter Vergleich des Einflusses des Gerüstmaterials auf den
Lichtfluß durch den versorgten Zahn:
Abb. 4a. VMK-Krone auf Zahn 22 von oral durchleuchtet:
Die Opazität des Metallgerüstes beeinträchtigt den Lichtfluß
am stärksten im gingivalen Zahndrittel.
Abb. 4b. Krone aus VITA In-Ceram Classic SPINELL auf dem
gleichen Zahn: das transluzente Gerüst aus SPINELL läßt
wesentlich mehr Licht hindurchfallen.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 12
VITA In-Ceram® – Vollkeramik versus Metallkeramik
5
6
7
8
9
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 5. Paragingival sichtbarer Rand des Brückenankers 13
einer VMK-Brücke 13-15. Obwohl die Verblendkeramik bis
auf den Restaurationsrand reicht, kaschiert sie das opake
Metallgerüst nicht.
Abb. 6. Zirkuläre Hohlkehlpräparationen 13 und 15 etwa
paragingival nach Entfernung der VMK-Brücke.
Abb. 7. VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Brücke 13-15 von
basal gesehen. Das opake ZIRCONIA Gerüst ist gut erkennbar
und annähernd zahnfarben.
Abb. 8. VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Brücke ca. 1 Jahr nach
Eingliederung. Die paragingivalen Ränder haben sich reizlos
und unauffällig in das marginale Parodont integriert und sind
trotz des opaken Gerüstmaterials nicht erkennbar.
Abb. 9. Dentale Legierungen können unter den Bedingungen
der Mundhöhle korrodieren. Dies kann zu wesentlichen
ästhetischen Beeinträchtigungen beitragen und zu entzündlichen sowie lokal-toxischen Reaktionen führen. Darüber hinaus
können sie sogar zur Entstehung von Überempfindlichkeiten
(Allergien) beitragen. Bei Keramiken besteht die Gefahr der
Korrosion nicht.
Seite 13
VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika
Werkstoffkunde und Charakteristika
1
In der VITA In-Ceram Produktfamilie sind zwei verschiedene
Keramikarten zu unterscheiden:
• VITA In-Ceram Classic SPINELL, VITA In-Ceram Classic
ALUMINA und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA: oxidverstärkte,
glasinfiltrierte Oxidkeramiken
• VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES und VITA In-Ceram 2000
AL CUBES: polykristalline Oxidkeramik
Poröse Struktur der
VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS,
ALUMINA BLANKS und ZIRCONIA BLANKS
(von links nach rechts)
Vergrößerung 10.000 x
Das Gerüst aus VITA In-Ceram Classic kann auf zwei Wegen
hergestellt werden: Bei der ersten Methode wird das Gerüst
der Krone oder Brücke durch Modellieren mit einer PulverFlüssigkeits-Suspension, dem sogenannten Schlicker, auf einem
Spezialgipsstumpf hergestellt und anschließend porös gesintert.
Im anderen Fall wird das Gerüstmaterial industriell vorgefertigt,
indem das oxidkeramische Pulver unter Druck verdichtet und zu
porösen Rohlingen („BLANKS“) vorgesintert wird. Die Gerüste
werden dann durch Formschleifen (Kopierschleifen oder CAD/
CAM-Systeme) aus den BLANKS gewonnen. In diesem Zustand
ist das Gerüstmaterial porös (Abb. 1) und besitzt noch keine
hohe Festigkeit, so daß es auch leicht mit rotierenden Instrumenten bearbeitbar ist.
2
Glasinfiltrierte Struktur der
VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS,
ALUMINA BLANKS und ZIRCONIA BLANKS
(von links nach rechts)
Vergrößerung 10.000 x
3
Biegebruchfestigkeit
MPa
1000
YZ CUBES
900
800
700
ZIRCONIA
600
ALUMINA
500
400
AL CUBES
SPINELL
Dieses Gerüst aus oxidkeramischen Mikropartikeln (MagnesiumAluminiumoxid bei SPINELL, Aluminiumoxid bei ALUMINA,
Aluminiumoxid und Zirkondioxid bei ZIRCONIA) wird in einem
zweiten Arbeitsgang mit einem speziellen, Lanthan-haltigen
Glas infiltriert. Dadurch entsteht das endgültige VITA In-Ceram
Classic Keramikgerüst (Abb. 2), welches praktisch porenfrei ist.
Die dichte Kornpackung sowie die Sinterbrücken zwischen den
oxidkeramischen Partikeln führen zu einer effektiven Behinderung der Rißbildung und -ausbreitung und so zu einer sehr
hohen Biegefestigkeit und Rißzähigkeit.
300
200
100
0
400
500
> 500
600
> 900
Rißzähigkeit
MPa · m
6
5,9
5
4,4
4
3,5
3
2
3,9
2,7
1
0
SPINELL
AL CUBES
ALUMINA
ZIRCONIA
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
YZ CUBES
In der Reihe VITA In-Ceram Classic SPINELL – ALUMINA –
ZIRCONIA nimmt die Festigkeit zu (Abb. 3), mit der Festigkeit
nimmt aber die Lichtdurchlässigkeit ab (s. Abb. 4, nächste Seite).
Dieser umgekehrte Zusammenhang führt dazu, daß die ästhetisch
schönste VITA In-Ceram Materialvariante, VITA In-Ceram Classic
SPINELL insbesondere für Kronen im Frontzahngebiet, in dem die
Kaukräfte am geringsten sind, geeignet ist. Die Kombination
von hoher Festigkeit und mittlerer Lichtdurchlässigkeit bei VITA
In-Ceram Classic ALUMINA eignet sich für Kronen im Front- und
Seitenzahngebiet und Brücken im Frontzahnbereich, während
Seite 14
VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika
4
5a
wegen der geringeren Lichtdurchlässigkeit (hohes Maskierungsvermögen) bei sehr hoher Festigkeit VITA In-Ceram Classic
ZIRCONIA als Kronen- und Brückenmaterial im Seitenzahngebiet zu bevorzugen ist.
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES ist eine polykristalline Oxidkeramik.
Dies bedeutet, daß die Keramik ausschließlich aus kristallinen
Metalloxiden besteht und keine Glasphase aufweist (s. S. 16, Abb. 6).
Sie besteht aus mindestens 91% Zirkonoxid ZrO2, 5% Yttriumoxid
Y2O3, 3% Hafniumoxid HfO2 und geringen Mengen (< 1%) Aluminiumoxid Al2O3 und Siliziumoxid SiO2. Das kubische Yttriumoxid hat
die Aufgabe, die kleinvolumige tetragonale Kristallstruktur, die
Zirkonoxid bei sehr hohen Temperaturen besitzt, beim Abkühlen
bis auf Raumtemperatur zu erhalten und zu stabilisieren. Das
Yttriumoxid im Zirkonoxid verhindert die Phasenumwandlung in
die bei Raumtemperatur natürliche Kristallstruktur: in die größervolumige monokline Struktur. Bilden sich bei Belastung Risse in
der Keramik, wandeln sich die Zirkonoxidkristalle in ihrer unmittelbaren Umgebung in die monokline Struktur um. Diese Phasenumwandlung ist lokal mit einem Volumenwachstum von 3-5%
verbunden. Die so entstehenden Druckspannungen im Umfeld
des Risses wirken der Rißausbreitung entgegen. (s. S. 16, Abb. 7)
Diese „Riß-Stop-Funktionen“ sind für die hohe initiale Festigkeit
und Rißzähigkeit sowie für die hohe Dauerlastfestigkeit von
Zirkonoxid verantwortlich. Die geringe Zugabe von Al2O3 führt zu
einer deutlich höheren Dauerfestigkeit, weswegen nahezu alle
erhältlichen Zirkonoxidkeramiken sogenanntes Y-TZP-A (Yttria
stabilized Tetragonal Zirconia Polycrystal-Alumina) sind.
5b
Die initiale Biegefestigkeit der Yttrium-stabilisierten Zirkonoxidkeramiken liegt bei etwa 1000 MPa, die Dauerfestigkeit nach langjähriger Wechsellast im feuchten Milieu sinkt auf etwa 500 MPa,
so daß selbst nach einer langen Gebrauchsperiode eine ausreichend hohe Festigkeit auch für vielgliedrige Brückenkonstruktionen
gegeben ist. Wegen seines Wärmeausdehnungskoeffizienten (WAK)
von 10,5 ·10-6 · K-1 werden Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ
CUBES mit VITA VM 9 verblendet.
5c
Glasinfiltrierte Gerüste aus VITA In-Ceram Classic bei der
klinischen Einprobe:
Abb. 5a. Kronen (25, 26) aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA –
mäßig transluzent
Abb. 5b. Kronen (11, 21) aus VITA In-Ceram Classic SPINELL –
transluzent
Abb. 5c. Brücke (15-13) aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
– opak
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 15
VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika
6
Struktur der dichtgesinterten
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
Vergrößerung 20.000 x
7
Entsprechend den VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES stehen seit
neuestem auch aus reinem polykristallinen Aluminiumoxid
(Al2O3 100%) vorgesinterte VITA In-Ceram 2000 AL CUBES für
die CAD/CAM-Technologie (inLab, Sirona Dental Systems GmbH)
zur Verfügung. Reines, dichtgesintertes Aluminiumoxid ist
ebenfalls hochfest (initiale Biegefestigkeit >500 MPa), dabei in
dünnen Schichtstärken – wie für Kronen- und Brückengerüste
erforderlich – dem Dentin in Farbe und Transluzenz noch ähnlicher als polykristallines Zirkonoxid. Daher eignen sich VITA
In-Ceram 2000 AL CUBES besonders für Kronen im ästhetisch
anspruchsvollen Bereich (s. S. 40, Kap. Indikationen für das
VITA In-Ceram System). Ihr WAK-Wert liegt mit ca. 7,3 ·10-6 · K-1
im Bereich von VITA In-Ceram Classic und wird daher mit
VITA VM 7 verblendet.
Dichtgesinterte polykristalline Keramiken sind extrem hart
(Mohs-Härte 9) und deswegen sehr schwer zu bearbeiten. In
der industriellen Serienfertigung werden daraus z. B. Hüftgelenkprothesen, Ventile, Kupplungen und andere hochbelastbare
Motorenteile hergestellt. Für die Einzelstückfertigung, wie sie
in der Zahntechnik zwingend gegeben ist, konnten diese
Keramiken wegen der (bisher) praktisch kaum möglichen Bearbeitung nicht verwendet werden. Erst der Weg, die Formgebung
mit Hilfe von CAD/CAM-Systemen, wie beispielsweise mit
dem inLab im sogenannten „weißen“ Zustand auszuführen,
erschließt diese hochfesten Keramiken der Zahnheilkunde. Der
Rohling, der sogenannte „Weißling“, ist in diesem Zustand
noch nicht dicht gesintert und damit porös. Aus diesem Grunde
läßt er sich jetzt noch leicht beschleifen. Der Rohling ist porös,
d.h. er hat Luftkanäle innerhalb des Blockes, die bis zur
Oberfläche reichen (offene Porosität). Während der Sinterung
wird Material über die Korngrenzen zu den Körnern so lange
transportiert, bis die Luftkanäle mit dem keramischen Feststoff
gefüllt sind. Dabei wachsen zwangsläufig auch die Körner. Da
aber das keramische Material nicht auf einmal mehr geworden
(Massenerhalt!) ist und keine Luft mehr im Block ist, wird der
Gesamtblock auch zwangsläufig kleiner. Der „Weißling“ wird
dichtgesintert. Dabei tritt eine beträchtliche Sinterschrumpfung
von 20-25 % auf. Bei der Herstellung von Kronen- und Brückengerüsten wird durch exakte Vorausberechnung und anschließende
Steuerung der Sinterschrumpfung ein vergrößertes Gerüst
erstellt, das beim Dichtsintern auf die gewünschte, anatomisch
korrekte Größe schrumpft.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 16
VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika
Durch die dichte Sinterung der Zirkonoxidpartikel (YZ CUBES)
und Aluminiumoxidpartikel (AL CUBES) nimmt die Lichtdurchlässigkeit wieder zu, so daß der Keramik aus VITA In-Ceram
2000 YZ CUBES und VITA In-Ceram 2000 AL CUBES – bei der
erforderlichen Wandstärke von ca. 0,5 mm – eine hohe Transluzenz zu Eigen ist.
Tabelle: Werkstoffkunde der VITA In-Ceram Keramiken
Glasinfiltrierte Oxidkeramik
Polykristalline Oxidkeramik
VITA In-Ceram VITA In-Ceram VITA In-Ceram VITA In-Ceram VITA In-Ceram
Classic
Classic
Classic
2000
2000
SPINELL
ALUMINA
ZIRCONIA
AL CUBES
YZ CUBES
Materialeigenschaften
WAK (25-500°C)
10 - 6·K- 1 7,6
7,2
7,7
7,3
10,5
400
500
600
> 500
> 900
Rißzähigkeit
MPa·m1/2 2,7
3,9
4,4
3,5
5,9
Elastizitätsmodul
GPa
185
283
257
380
210
2,5 - 4,0 µm
0,4 - 2,4 µm
3,2 µm
2 nm
300 nm
Pulver:
100% Al2O3
Pulver:
67% Al2O3
33% Ce-ZrO2
Gefüge:
56% Al2O3
24% ZrO2
20% Infiltrationsglas
100% Al2O3
ZrO2
5% Y2O3
< 3% Al2O3
< 1% SiO2
1118 ± 40
< 20
< 20
Initiale Biegefestigkeit MPa
Mittlere Partikelgröße
Zusammensetzung
Gew.% Pulver:
100% MgAl2O4
Gefüge:
78% MgAl2O4
22% Infiltrationsglas
Chemische Löslichkeit µg/cm 2 1025 ± 236
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Gefüge:
75% Al2O3
25% Infiltrationsglas
1115 ± 20
Seite 17
VITA In-Ceram® – Werkstoffkunde und Charakteristika
Materialstruktur der VITA In-Ceram Keramiken
1
2
VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS
Abb. 1 Struktur der porösen
VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS
Vergrößerung x 10.000
Abb. 2 Glasinfiltrierte Struktur
Vergrößerung x 10.000
3
4
VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS
Abb. 3 Struktur der porösen
VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS
Vergrößerung x 10.000
Abb. 4 Glasinfiltrierte Struktur
Vergrößerung x 10.000
5
6
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS
Abb. 5 Struktur der porösen
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS
Vergrößerung x 10.000
Abb. 6 Glasinfiltrierte Struktur
Vergrößerung x 10.000
7
8
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES
Abb. 7 Struktur der porösen
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES
Vergrößerung x 20.000
Abb. 8 Dichtgesinterte Struktur
Vergrößerung x 20.000
9
10
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
Abb. 9 Struktur der porösen
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
Vergrößerung x 20.000
Abb. 10 Dichtgesinterte Struktur
Vergrößerung x 20.000
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 18
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
1a
Klinische Ausgangssituation
Restaurationen aus VITA In-Ceram stellen heute eine ästhetisch
überlegene und technisch ausgereifte Alternative zur Kronenund Brückenprothetik aus Metallkeramik dar.
1b
Mittlerweile steht eine Vielzahl von VITA In-Ceram Materialien
mit spezifischen Eigenschaften und Verarbeitungstechniken
zur Verfügung. So deckt VITA In-Ceram inzwischen ein weites
Indikationsspektrum ab.
Für eine hochwertige zahntechnische Herstellung ist eine
adäquate Präparation die Voraussetzung:
Abb. 1a. Klinische Ausgangssituation eines Patienten mit
umfassendem Sanierungsbedarf.
Abb. 1b. Klinische Ausgangssituation einer Patientin:
Sekundärkaries an Kronenrand 46.
2a
Abb. 2a. Präparationen der Zähne 21 und 22:
Stufenpräparation / ausgeprägte Hohlkehle mit paragingivalem Verlauf.
Abb. 2b. Klassische Stufenpräparation subgingival mit
gerundetem Innenwinkel an 46.
2b
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 19
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
Schlickertechniken
VITA In-Ceram Classic
Das ursprüngliche VITA In-Ceram Classic Verfahren, die
Schlickertechnik, blickt auf eine mehr als 16-jährige Erfahrung
zurück. Die zahntechnischen Schritte der Schlickertechnik sind:
• Gerüstherstellung
- Modellherstellung
- Dublieren der Modellstümpfe
- Schlickern der Gerüste
- Sinterbrand
• Glasinfiltration
• Verblendung
Herstellen der Sintergerüste
1
2
Gerüste aus VITA In-Ceram Classic bestehen aus feinen oxidkeramischen Partikeln, die über Sinterbrücken untereinander verbunden sind. Die Partikelanordnung in diesen Sintergerüsten
führt zu einer Lichtstreuung, die ihnen je nach Gerüststärke Opazität verleiht – klinisch oft durchaus ein Vorteil. Diese Sintergerüste haben noch nicht die hohe Endfestigkeit des glasinfiltrierten VITA In-Ceram Classic Materials und lassen sich daher
bequem mit rotierenden Instrumenten trocken bearbeiten.
Abb. 1. Sägemodelle von Ober- und Unterkiefer im Artikulator.
Der Stumpflack sorgt für einen ausreichenden Zementspalt.
Er wird nicht im Bereich von Stufen oder Hohlkehlen entlang
der Präparationsränder aufgetragen.
Abb. 2. Für die Schlickertechnik werden die lackierten Meistermodellstümpfe dubliert und feuerfeste Replika-Stümpfe aus
VITA In-Ceram Spezialgips hergestellt.
3
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 3. Der VITA In-Ceram Classic Schlicker wird mit einem
Pinsel auf die feuerfesten Duplikatstümpfe aufgetragen. Nach
dem Trocknen der Schlickermasse werden die Käppchenränder
mit einem scharfen Instrument paßgenau bis auf die Präparationsgrenze zurechtgeschabt. Der atmosphärische Sinterbrand
erfolgt auf den Duplikatstümpfen im VITA INCERAMAT. Für VITA
In-Ceram Classic SPINELL und ZIRCONIA wird anschließend
ein zweiter Sinterbrand auf Brennwatte durchgeführt.
Seite 20
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
4a
4b
Abb. 4a. Nach dem Sinterbrand werden die Käppchen aus
VITA In-Ceram Classic mit rotierenden Instrumenten geglättet
und auf eine einheitliche Wandstärke von 0,5 mm ausgearbeitet. Dazu eignen sich abrasive Silikonschleifkörper sehr
gut.
Abb. 4b. Im Bereich des Käppchenrandes läßt sich mit Finierdiamanten eine Kehlung anlegen, um das Gerüst auf eine
Randhöhe von ca. 0,5 mm zu reduzieren und so mehr Platz
für die ästhetische Verblendung bereitzustellen.
4c
Abb. 4c. Kronengerüst aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
für einen Zahn 46 auf dem Meistermodell.
4d
Abb. 4d. Bei Brückengerüsten ist auf eine ausreichende
Dimensionierung der Konnektoren zu achten.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 21
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
Glasinfiltrieren der Gerüste aus VITA In-Ceram Classic
Beim Glasinfiltrationsprozeß werden die Poren zwischen den
gesinterten Partikeln des Gerüstes aus VITA In-Ceram Classic
mit einem Lanthanglas gefüllt. Damit erhält das Material seine
hohe mechanische Endfestigkeit und ästhetischen Eigenschaften:
wählbare Zahnfarbe und – insbesondere bei VITA In-Ceram
Classic SPINELL – Transluzenz.
5a
Abb. 5a. Anmischen des entsprechend der Zahnfarbe
wählbaren Infiltrationsglases mit destilliertem Wasser.
5b
Abb. 5b. Die Infiltrationsglasmasse wird mit einem Pinsel
aufgenommen.
5c
Abb. 5c. Die Außenflächen des Gerüstes werden einheitlich
beschichtet. Die Innenflächen dürfen nicht bedeckt werden.
5d
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 5d. Der Marginalrand sollte ca. 1 mm unbedeckt bleiben,
um ein Überfließen von flüssigem Glas auf die Innenflächen
zu vermeiden. Für den Glasinfiltrationsbrand werden die
Restaurationen auf Platinstifte oder, wie hier, auf Keramikträger, die mit Platinfolie umwickelt sind, gestellt.
Seite 22
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
6a
6b
7a
Abb. 6a. Kronenkäppchen nach dem Infiltrationsbrand. Das
Infiltrationsglas hat das Sintergerüst vollständig durchdrungen. Überschüsse bleiben auf der Außenfläche.
Abb. 6b. Für den Infiltrationsbrand können die Kronengerüste
auch auf Platinfolie gelegt werden. Bei Brückengerüsten ist
dies wegen der dickeren Zwischenglieder für eine sichere
Glasinfiltration zwingend.
Abb. 7a. & b. Grobe Glasüberschüsse werden mit Korundsteinen oder grobkörnigen Diamantschleifkörpern trocken
entfernt.
7b
7c
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 7c. Anschließend werden die Oberflächen zum Entfernen
aller Glasreste mit Al2O3 Strahlmittel entfernt.
Seite 23
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
7d
8a
8b
8c
Abb. 7d. Die glasinfiltrierten Gerüste aus VITA In-Ceram
Classic besitzen eine sehr hohe mechanische Festigkeit.
Abschließend wird mindestens ein Glaskontrollbrand
durchgeführt, bei dem letzte Glasüberschüsse aus dem
Gerüst auf die Oberfläche treten. Sie lassen sich nach dem
Abkühlen wie beschrieben entfernen.
Abb. 8a. Bei der Glasinfiltration von Brückengerüsten ist zu
beachten, daß das Brückenglied auf seiner Inzisalkante oder
Okklusalfläche nicht bedeckt ist, damit das flüssige Glas die
Poren des Gerüstes aus VITA In-Ceram Classic vollständig
durchdringen kann. Hierzu muß die Luft entweichen können.
Ist der Infiltrationsprozeß nach dem ersten Brand nicht vollständig, wird Glasmasse nachgetragen und der Infiltrationsprozeß wiederholt.
Abb. 8b. Besonders an den Konnektoren ist die Infiltration
zu kontrollieren. Aufgehellte, kreideartige Bereiche deuten
darauf hin, daß die Infiltration noch nicht vollständig ist.
Abb. 8c. Klinische Einprobe der glasinfiltrierten Gerüste.
9c
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 24
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
9a
9b
Verblenden der glasinfiltrierten Gerüste aus
VITA In-Ceram Classic
Bereits in diesem Zustand weisen Gerüste aus VITA In-Ceram
Classic optische Grundeigenschaften des natürlichen Zahnes auf:
Grundfarbe und – besonders bei VITA In-Ceram Classic SPINELL –
Transluzenz. Durch das individuelle Aufbrennen von hochästhetischen, Feinstruktur-Verblendkeramiken werden sie zu nahezu
perfekten Ebenbildern natürlicher Zähne. Dazu wurden speziell
die Verblendsysteme VITA VM 7 (VITA In-Ceram Classic SPINELL,
ALUMINA, ZIRCONIA und VITA In-Ceram 2000 AL CUBES) und
VITA VM 9 (VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES) entwickelt. Beide
übertreffen die über Jahre bewährten Vitadur Alpha-Massen*
in den Aspekten natürliche Farbwirkung und schmelzähnliches Abrasionsverhalten.
Abb. 9a.- d. Verblendung des VITA In-Ceram-Gerüstes mit
Feinstrukturkeramik in Schichttechnik.
9c
9d
* seit 2003 durch VITA VM 7 ersetzt und nicht mehr lieferbar
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 25
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
10a
10b
10c
Abb. 10a. Ausarbeitung mit rotierenden Diamantinstrumenten
Abb. 10b. Individuelle Verfeinerung durch Nachschichten
Abb. 10c. Farbliche Charakterisierung der Verblendung
10d
Abb. 10d. Fertiggestellte Restauration aus
VITA In-Ceram Classic ALUMINA: Krone 46
10e
Abb. 10e. Fertiggestellte Krone 12 und Brücke 11-22
aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 26
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
11a
Klinisches Einsetzen
Aufgrund ihrer hohen Endfestigkeit lassen sich Restaurationen
aus VITA In-Ceram konventionell zementieren. Die adhäsive Befestigung ist möglich, aber meist nicht notwendig (s. S. 56, Kap.
Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram).
Abb. 11a. Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic
ALUMINA in situ: Krone 46 von bukkal
11b
11c
11d
11e
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 11b. Krone 46 von okklusal
Abb. 11c. Frontzahnkronen und Brücke 11-22 von labial
Abb. 11d. Seitenzahnkronen von okklusal
Abb. 11e. Eckzahn- und Prämolarkronen von okklusal
Seite 27
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
VITA In-Ceram Classic sprint
Die VITA In-Ceram Classic sprint Technik erlaubt das Herstellen
von Einzelzahnkronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA im Front- und Seitenzahnbereich in einem gängigen Vakuum-Keramikbrennofen bei
verkürzten Prozeßzeiten. Dadurch läßt sich ein Gerüst aus VITA
In-Ceram Classic ALUMINA und VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
in ca. einem Drittel der Zeit, die für die konventionelle
Schlickertechnik erforderlich ist, herstellen.
Im Unterschied zur klassischen Schlickertechnik werden die
Duplikatstümpfe aus VITA In-Ceram Classic sprint Spezialgips
hergestellt und die geschlickerten Kronenkäppchen vor dem
Sinterbrand auf den Gipsstümpfen im Ofen bei 130° bis 160°
für 20 Min. erwärmt. Nach dem Abkühlen kann das Käppchen
abgenommen und ohne Gipsstumpf gesintert werden. Dabei
ist die Dauer des Sinterbrands um bis zu ca. 70% verkürzt.
Glasinfiltration und Keramikverblendung erfolgen analog der
konventionellen Schlickertechnik.
WOL-CERAM
1
2
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Beim WOL-CERAM-Verfahren (TEAMZIEREIS GmbH) wird der
VITA In-Ceram Schlicker mit Hilfe eines elektrophoretischen
Tauchprozesses auf den Modellstumpf aufgebracht (Abb. 1).
Dadurch wird eine besonders dichte und homogene Schichtung
der Keramikpartikel erreicht. Die Stabilität der Käppchen ist
groß genug, um sie mit rotierenden Instrumenten auszuarbeiten
und ohne Modellstumpf zu sintern. Das Herstellen von
Duplikatstümpfen ist nicht erforderlich.
Das elektrophoretische Abscheiden erfolgt mit großer Präzision,
so daß die Gerüste eine hohe Paßgenauigkeit besitzen (Abb. 2).
Mit dem WOL-CERAM-Verfahren kann VITA In-Ceram Classic
ALUMINA- und ZIRCONIA-Schlicker verarbeitet werden. Die
Indikationen für Restaurationen, die mittels des WOL-CERAMVerfahrens hergestellt werden, umfassen vor allem Kronengerüste, aber auch die Herstellung individueller ImplantatAbutments und dreigliedriger Brückengerüste.
Seite 28
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
1
CeHa White ECS
Beim CeHa White ECS System (C. Hafner GmbH & Co. KG) wird
das Verfahren der elektrophoretischen Abscheidung (Electrophoretic Deposition, EPD) angewandt. Ähnlich wie beim Galvanoverfahren ist die Elektrophorese die Wanderung elektrisch
geladener Teilchen in einem flüssigen Medium und möglichst
homogenem, elektrischem Feld. Bei der elektrophoretischen
Abscheidung können zwei Teilprozesse unterschieden werden:
2
3
1. die elektrophoretische Wanderung der geladenen
Partikel einer Suspension im elektrischen Feld und
2. die Abscheidung der Partikel an einer Membran
(Membranabscheidung).
Beim CeHa White ECS-System wird Schlicker aus VITA In-Ceram
Classic ALUMINA und ZIRCONIA elektrophoretisch auf ein Duplikatmodell abgeschieden. Im Vergleich zum manuellen Schlickern
wird eine sehr hohe Dichte und Homogenität der ALUMINA- und
ZIRCONIA-Partikel erzielt. Das elektrophoretisch abgeschiedene
Gerüst ist sehr passgenau und wird schrumpfungsfrei (porös)
gesintert und anschließend mit dem Spezialglas gemäß dem VITA
In-Ceram Classic Verfahren infiltriert.
Die Indikationen für CeHa White ECS entsprechen denen für
Kronen und Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA und
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA.
Abb. 2. - 3. Schnittbilder von Kronen, deren Gerüste aus VITA
In-Ceram Classic ALUMINA mit dem CeHa White ECS System
hergestellt wurden.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 29
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
1
2
Schleiftechniken
Restaurationen aus VITA In-Ceram lassen sich auch mit mehreren Schleiftechnik-Systemen herstellen. Hierbei bedienen sie
sich industriell gesinterter VITA In-Ceram Blöcke (sog. BLANKS
und CUBES). Unter technisch optimierten und standardisierten
Bedingungen hergestellte Sinterblöcke weisen eine hohe Dichte
und Homogenität des Sintergerüstes auf. Dabei ist die Zahl
von Unregelmäßigkeiten im Gefüge, Mikrorissen oder anderen
Sinterfehlern, die sich beim konventionellen Herstellungsprozeß von Dentalkeramiken nie ganz vermeiden lassen, stark
reduziert. Industriell präfabrizierte Keramiken sind daher von
deutlich höherer Materialqualität und besitzen in der Regel
überlegene mechanische Eigenschaften.
Kopierschleifverfahren
3
CELAY
Das CELAY Kopierschleifgerät (Mikrona Technologie AG) (Abb. 1)
war das erste Schleifsystem, welches die Vorteile industriell
präfabrizierter VITA In-Ceram Sinterblöcke (VITA In-Ceram
Classic BLANKS for CELAY) (Abb. 3) genutzt hat. Dabei werden
die Gerüste mit Hilfe von Diamantschleifinstrumenten maschinell aus den Sinterblöcken geschliffen.
4
Auf dem Meistermodell werden Kronenkäppchen oder Brückengerüste in den Dimensionen der entsprechenden Schlickergerüste
aus VITA In-Ceram aus lichthärtendem Kunststoff (CELAY-TECH)
(Abb. 4) modelliert (Abb. 5).
5
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 30
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
Diese „Pro-Restaurationen“ (Abb. 6) werden in die CELAYKopierschleifeinheit in der Abtastseite montiert und in einem
manuellen Abtastvorgang in der Schleifkammer synchron dazu
aus einem VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY im
Maßstab 1:1 als exakte Kopie herausgeschliffen (Abb. 7 und 8).
6
7
8
9
10
Die Weiterverarbeitung erfolgt wie in der Schlickertechnik mit
Ausarbeitung, Glasinfiltration und Keramikverblendung (Abb. 10).
Allerdings nimmt der Glasinfiltrationsprozeß wesentlich
weniger Zeit in Anspruch als bei der Schlickertechnik, da die
Kapillarkräfte bei den BLANKS stärker sind.
Für das CELAY-System stehen VITA In-Ceram Classic SPINELL-,
ALUMINA- und ZIRCONIA-Blöcke zur Herstellung von Einzelzahnkronen, individuellen Implantat-Abutments und Brückenkonstruktionen zur Verfügung.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 31
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
1
2
CAD/CAM-Verfahren
CEREC / inLab
Bereits mit CEREC 2 (Sirona Dental Systems GmbH), das 1994
eingeführt wurde, ließen sich Restaurationen aus VITA In-Ceram
Classic BLANKS herstellen (Abb. 1 und 2).
3
4
CEREC 3 (Abb. 3) und inLab (Abb. 4) decken das volle VITA
In-Ceram Indikationsspektrum ab. Alle Modifikationen einschließlich des hochfesten Zirkonoxids, VITA In-Ceram 2000 YZ
CUBES, sowie des Aluminiumoxids, VITA In-Ceram 2000 AL CUBES,
lassen sich verarbeiten (Abb. 5). (s. Kapitel Die Herstellung –
VITA In-Ceram 2000 ab S. 36)
Die Gerüste aus VITA In-Ceram werden virtuell im Computer
konstruiert (CAD) und anschließend vollautomatisch aus
den VITA In-Ceram Classic BLANKS herausgeschliffen (CAM)
(Abb. 6 und 7).
5
6
Die präparierten Pfeiler lassen sich direkt im Mund oder vom
Modell nach konventioneller Abformung und Herstellung eines
Meistermodells mit der Kamera abfotografieren und digitalisieren. Alternativ zum CAD-Prozeß lassen sich die Gerüste auf
dem Meistermodell aufwachsen. Das Spezialwachs ermöglicht
das Einscannen der Modellation in der inLab Scan-/Schleifeinheit
bzw. im inEos Scanner.
7
8
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Auf diesem Weg lassen sich auch ausgefallene und sehr individuelle Konstruktionen und Gerüstgeometrien aus VITA In-Ceram
Vollkeramik herstellen, speziell unter Verwendung von Zirkonoxid: VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES (Abb. 8).
Das gesamte VITA In-Ceram Spektrum wird auch im infiniDent
Schleifzentrum der Firma Sirona verarbeitet. Hier sendet der
Zahntechniker via DSL die Konstruktionsdaten vom inLab oder
inEos an das zentrale Fertigungszentrum in Bensheim und erhält
von diesem die geschliffenen bzw. glasinfiltrierten oder dichtgesinterten VITA In-Ceram Gerüste zurück.
Seite 32
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
1
2
DCS PRECIDENT
Für das seit 1989 erhältliche DCS PRECIDENT System (DCS
Dental AG), bestehend u.a. aus Scanner und Schleif-einheit
(Abb. 1), sind VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS und
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS erhältlich. Das
Indikationsgebiet umfaßt Kronen- und dreigliedrige Brückengerüste. Dank eines speziellen Rohlingerkennungssystems ist
eine optimale Ausnutzung des Blocks (Abb. 2) gewährleistet.
3
Abbildung 3 zeigt die DCS Dentform Software mit Schnitt durch
eine Krone und einem gescannten, auf dem Monitor sichtbaren
Wax-up.
1
Digident®
Ein weiteres CAD/CAM-Verfahren, das VITA In-Ceram verarbeitet, ist das Digident-System (Abb. 1) (Digident GmbH). In einem
Streifenlichtscanner werden die Präparationen anhand eines
Meistermodells optisch abgetastet und digitalisiert (Abb. 2).
2
Die CAD/CAM-Rekonstruktionen (Abb. 3) decken die Indikationen
Kronen und dreigliedrige Brücken im Front- und Seitenzahnbereich mit VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS und VITA
In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS ab (Abb. 4).
3
4
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 33
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
1
Sonderanwendung
synOcta In-Ceram Rohling
Der synOcta In-Ceram Rohling (Abb. 1) zur Herstellung individuell
gestalteter Implantataufbauten aus Vollkeramik für das synOctaImplantat-System von Straumann (Waldenbuch, Schweiz).
2
Abb. 2. Distomesiale Reduktion des Rohlings, um auf das
Manipulierimplantat aufgesetzt zu werden.
Die vorgesinterten VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA Rohlinge
lassen sich bequem mit rotierenden Instrumenten in die für das
Abutment optimale Form bringen und anschließend glasinfiltrieren. Um dabei die Unversehrtheit und Qualität der Schnittstelle
zu garantieren, ist diese bereits vom Hersteller glasinfiltriert.
3
Abb. 3. Fertig beschliffenes Aufbauteil in reduzierter Zahnform
vor Infiltration und Verblendung
4
Abb. 4. Fertige Arbeit in situ vor Verschluß des Schraubenkanals
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 34
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram Classic
Tabelle: Systeme und Techniken zur Herstellung von Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic
Manuelles
Schlickerverfahren
VITA In-Ceram
Elektrophorese
WOL-CERAM
CeHa White ECS
SPINELL, ALUMINA1),
ZIRCONIA1)
ALUMINA,
ZIRCONIA
Schleif- und CAD / CAM-Verfahren2)
CELAY
CEREC/
DCS PRECIDENT
inLab
Digident
SPINELL, ALUMINA, SPINELL, ALUMINA,
ZIRCONIA
ZIRCONIA
ALUMINA,
ZIRCONIA
Modellherstellung
Dublieren der Modelle
entfällt
entfällt
Digident
optischer Abdruck
Modellscan
Gerüstherstellung
Digident
Schlickern
CeHa White ECS
Elektrophorese
Modellation
CAD-Prozeß
oder Scan
CAD-Prozeß
Digident
Sinterbrand
Kopierschleifen
CAM-Schleifen
CAM-Schleifen
Glasinfiltration
Keramikverblendung
1) auch VITA In-Ceram Classic sprint Technik möglich
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
2) Weitere mögliche Systeme: etkon, Hint-ELs Denta CAD, Cynovad Neo (Dentaurum)
Seite 35
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000
1
VITA In-Ceram 2000
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
2
3
Bei den VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES (Abb. 1) handelt es sich
um vorgesinterte, mit Yttriumoxid teilstabilisierte Zirkonoxidblöcke. Das vorgesinterte Zirkonoxid läßt sich sehr gut mit
rotierenden Instrumenten bearbeiten und als Gerüstmaterial für
vollkeramische Kronen- und Brückenkonstruktionen in Form
bringen. Beim anschließenden Sinterbrand schrumpft das Gerüst
um ca. 25% seiner Ausgangsgröße im formgeschliffenen
Zustand (Abb. 2). Bei Entwurf und Überführung der Modellationen in Keramik muß diese Sinterschrumpfung berücksichtigt
werden. Dabei greift die Verarbeitung von VITA In-Ceram 2000
YZ CUBES auf die CAD/CAM-Technologie zurück.
Vor dem Schleifen rechnet das CAD/CAM-System die Sinterschrumpfung des jeweiligen VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES an
der Gerüstgeometrie hoch, damit das zu schleifende CAM-Gerüst
die erforderliche Übergröße besitzt. Die dazu notwendige
Information ist in einem Barcode auf jedem der YZ CUBES
angegeben und kann vom System eingescannt werden.
Derzeit ist das inLab von Sirona Dental Systems GmbH das
einzige autorisierte CAD/CAM-System zur Verarbeitung von
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES.
4
Die Richtlinien zur Herstellung von Gerüsten aus den YZ CUBES
mit inLab folgen denen für VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
BLANKS. Dabei können zwei Wege beschritten werden:
• Modellation des Gerüstes in Wachs (Wax-Up) auf dem
Meistermodell und anschließendes Einscannen und
Digitalisieren der Gerüstmodellation (s. S. 36-37, Abb. 3-5).
• CAD-Konstruktion des Gerüstes nach optischer Abformung
oder Einscannen zum Digitalisieren des Meistermodellstumpfes (s. Abb. 5).
5
Bei der hier gezeigten Geschiebebrücke (s. S. 36, Abb. 4 bis S. 38,
Abb. 14) handelt es sich um eine experimentelle Indikation.
Abb. 5. Das Einscannen von Modellationen ermöglicht die
Fertigung individueller Konstruktionen und Gerüstgeometrien,
deren reine CAD-basierte Erzeugung nur mit hohem SoftwareAufwand zu realisieren wäre.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 36
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000
6
Abb. 6. Fertig geschliffene Krone mit angehängter Patrize aus
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
7
Abb. 7. Die geschliffenen Gerüste aus VITA In-Ceram 2000
YZ CUBES lassen sich bei Bedarf mit COLORING LIQUID
vollständig oder partiell vor dem Sinterbrand einfärben. Das
COLORING LIQUID ist in den fünf Helligkeitsstufen (Lightness
Levels) – LL1-LL5 – des VITA SYSTEM 3D-MASTER erhältlich.
8
Abb. 8. Nach dem Sintern in den VITA Hochtemperaturöfen
ZYrcomat oder Thermo-STAR bei 1530°C besitzen die
Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES zahnfarbentransluzente Eigenschaften und eine sehr hohe Festigkeit
von > 900 MPa.
9
Abb. 9. Die Gerüste werden auf dem Meistermodell aufgepaßt.
10
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 10. Schleifkorrekturen sollten so gering wie möglich
gehalten werden und müssen mit feindiamantierten Schleifkörpern unter Wasserkühlung erfolgen.
Seite 37
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000
11
Abb. 11 - 13. Die Verblendung der Gerüste aus VITA In-Ceram
2000 YZ CUBES erfolgt mit VITA VM 9 – der Verblendkeramik
des VITA VM-Systems, die speziell für Zirkonoxidgerüste im
WAK-Bereich von ca. 10,5 entwickelt wurde.
12
13
14
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 14. Restaurationen aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
lassen sich konventionell befestigen, bei Bedarf aber auch
adhäsiv einsetzen. (Brücken 14-17, 45-48)
Seite 38
VITA In-Ceram® – Die Herstellung – VITA In-Ceram 2000
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES sind vorgesinterte Blöcke aus
reinem Aluminiumoxid. Mit dem inLab-System werden sie in
entsprechend überdimensionierter Geometrie geschliffen und
wie VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES im Hochtemperaturofen
VITA ZYrcomat oder Thermostar dichtgesintert. Das resultierende
polykristalline Al2O3-Gerüst ist etwas stärker transluzent als VITA
In-Ceram 2000 YZ CUBES und der Farbe des Dentins ähnlicher.
Die Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 AL CUBES werden entsprechend dem WAK-Wert von Aluminiumoxid wie VITA In-Ceram
Classic mit VITA VM 7 verblendet.
Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 AL CUBES lassen sich konventionell zementieren. Bei Bedarf ist auch das adhäsive Befestigen
möglich.
15
16
Abb. 15. Präparation zur Versorgung mit Restaurationen aus
VITA In-Ceram 2000 AL und YZ CUBES
Abb. 16. Situation auf dem Modell. Die Frontzähne wurden mit
Gerüsten aus VITA In-Ceram 2000 AL CUBES versorgt, die
Zähne 14 -17 mit Gerüsten aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES.
Zähne 23 - 27 mit NEM Gerüst auf Implantat-Einheilkappen
zur anschließenden Versorgung mit einem Langzeitprovisorium.
Abb. 15 und 16: Kimmel Zahntechnik GmbH, Koblenz
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 39
VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System
Indikationen für das VITA In-Ceram System
Restaurationen aus VITA In-Ceram decken den größten Teil der
prothetischen Standardindikationen für Kronen und Brücken ab.
Voraussetzung für ihren klinischen Langzeiterfolg ist
• das Umsetzen und Einhalten der Präparationsrichtlinien und
1
• die Wahl der gemäß den ästhetischen und funktionellen
Erfordernissen geeigneten Materialien des VITA In-Ceram
Systems.
In Situationen, die prothetisch als schwierig gelten, z. B.
Platzmangel bei kurzen klinischen Kronen oder hohe okklusale
Belastung bei „Knirschern“, ist die Indikation kritisch zu stellen,
besonders für Brücken aus Vollkeramik.
VITA In-Ceram Classic ALUMINA
2
Abb. 1 - 2. Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
lassen sich in allen Kieferregionen, insbesondere auch im
Frontzahngebiet erfolgreich einsetzen. Voraussetzung dafür
ist die ausreichende Größe der Pfeilerzähne (Retentionsund Widerstandsform).
3
4
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 3. Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA eignen
sich auch zur prothetischen Versorgung von Implantaten, wie
hier am Beispiel eines individualisierten Implantataufbaus
(CeraOne, Branemark-System) zur Versorgung einer Einzelzahnlücke regio 24, gezeigt.
Abb. 4. Die Indikation für Brücken aus VITA In-Ceram Classic
ALUMINA sind dreigliedrige Endpfeilerbrücken im Frontzahngebiet.
Seite 40
VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System
5
6
7
8
9
VITA In-Ceram Classic SPINELL
Abb. 5 - 6. Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL eignen
sich angesichts der Transluzenz des Spinellgerüstes besonders
für den ästhetisch sensiblen Frontzahnbereich. Zu beachten
ist der Grad der Verfärbung des Pfeilerzahnes oder Dentins.
Für opake und dunkel verfärbte oder mit metallischen Stiftsystemen restaurierte Pfeiler sind bei geringen Schichtstärken Gerüste aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA eher
geeignet. Bei funktionell unauffälligen Patienten lassen sich
Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL auch auf Prämolaren oder Molaren* anwenden. Im Molarenbereich sollte
aber immer den festeren Gerüsten aus VITA In-Ceram Classic
ALUMINA, VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA oder VITA In-Ceram
2000 YZ bzw. AL CUBES der Vorzug gegeben werden.
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
Abb. 7. Mit Kronen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA lassen
sich alle Kieferregionen versorgen, auch Frontzähne – trotz
der gegenüber ALUMINA und besonders SPINELL reduzierten
ästhetischen Eigenschaften des Gerüstmaterials. VITA
In-Ceram Classic ZIRCONIA ist die In-Ceram Materialvariante
mit der höchsten Opazität und läßt sich deshalb bevorzugt in
klinischen Situationen einsetzen, bei denen ein hohes
Maskierungsvermögen (sog. Masking Power) zum Abdecken
von stark verfärbten Stümpfen gefragt ist.
Abb. 8 - 10. Dank der erhöhten Festigkeit von VITA In-Ceram
Classic ZIRCONIA eignet sich dieses Material für dreigliedrige
Brücken von der Front- bis in die Molarenregion. Allerdings
liegen erst wenig Erfahrungen darüber vor. Mehr als dreigliedrige Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA sind
für die zahnärztliche Praxis nicht zu empfehlen.
10
* Bindl & Mörmann 2002 berichten den Erfolg von Kronen aus VITA In-Ceram
Classic SPINELL auf Molaren (s. S. 66, Tabelle).
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 41
VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System
11
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
Abb. 11. Für die Versorgung mit Kronen aus dem hochfesten
Zirkonoxid – YZ CUBES – gibt es keine Indikationsbeschränkungen, solange die Präparationsrichtlinien eingehalten
werden können.
12
Abb. 12 - 13. Dank der hohen Festigkeit und seiner exzellenten
ästhetischen Eigenschaften sind VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
eine ideale Keramik für metallfreie Brücken von der Front
bis in den Molarenbereich. Die Indikation für Brücken mit
mehr als 2 zusammenhängenden Brückengliedern sollte noch
zurückhaltend gestellt werden, da derzeit zwar schon vielversprechende, aber erst wenige langjährige Erfahrungen mit
Zirkonoxidbrücken vorliegen.
13
14
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES stehen in Größen von 20 mm
und 40 mm Länge zur Verfügung. Damit lassen sich Einzelzahnkronen im Front- und Seitenzahngebiet sowie dreigliedrige
Brücken herstellen. Primärkronen für die Teleskoptechnik sind
mit VITA In-Ceram 2000 AL CUBES herstellbar.
15
Abb. 14. Modell mit Frontzahnkronen aus VITA In-Ceram 2000
AL CUBES, verblendet mit VITA VM 7.
Die Zähne 34-37 wurden mit VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
versorgt und mit VITA VM 9 verblendet.
45 - 47 kunststoffverblendete Interimsbrücke über ImplantatEinheilkappen.
Abb. 15. Situation in situ
Abb. 14 und 15: Kimmel Zahntechnik GmbH, Koblenz
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 42
VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System
16
17
Indikationen für VITA In-Ceram mit experimentellem
Charakter – Ausblicke
Die Anwendung von Restaurationen aus VITA In-Ceram erstreckt
sich längst auch auf zahlreiche weitere Indikationen. Dies ist
klinisch-wissenschaftlich sinnvoll und auch notwendig, um
die therapeutischen Möglichkeiten der Zahnheilkunde weiterzuentwickeln. Ein Teil der in klinischer Erprobung und Therapieversuchen befindlichen Indikationen ist hier in Beispielen
dargestellt. Der dauerhafte Erfolg solcher Rekonstruktionen ist
allerdings noch nicht hinreichend zuverlässig vorherzusagen.
Abb. 16 - 17. Diese viergliedrige Brücke aus VITA In-Ceram
Classic ZIRCONIA von 23 auf 26 befindet sich seit gut 2 Jahren
in Funktion. Aus heutiger Sicht sollte für solche Anwendungen den deutlich festeren VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES
der Vorzug gegeben werden. (Abb. 15 zeigt die Brücke von
Abb. 13 in situ).
18
Abb. 18 - 19. Dreigliedrige Freiendbrücke aus VITA In-Ceram
Classic ZIRCONIA (s. S. 69, Abb. 5, Kap. Klinische Erfahrungen); Freiendbrücken sind eine Ausnahmeindikation mit
stark experimentellem Charakter. Das gilt auch für Freiendbrücken aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES, hier viergliedrig.
Solche Rekonstruktionen sind noch nicht für die zahnärztliche
Praxis zu empfehlen.
19
20
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 20. Den weitesten Schritt in die mögliche Zukunft der Vollkeramik stellen geteilte Brücken, wie hier gezeigt, und solche
mit reduzierten Ankerelementen dar: Inlay- / Teilkronenbrücken,
Adhäsivbrücken. Sie sind derzeit rein klinisch-experimentell.
Inwieweit Keramiken, auch reines Zirkonoxid, den extremen
mechanischen Anforderungen an solche Konstruktionen unter den
Bedingungen der Mundhöhle gewachsen sind, ist eine praktisch noch kaum zu beantwortende Frage. Daran ändert im
Gegensatz zu adhäsivkeramischen Einzelzahnrestaurationen
(Inlays, Verblendschalen) auch die Art der Befestigung nichts!
Seite 43
VITA In-Ceram® – Indikationen für das VITA In-Ceram System
Mit Blick auf die Entwicklung der beiden vergangenen
Jahrzehnte, die eine ständige Weiterentwicklung vollkeramischer Restaurationsverfahren und des VITA In-Ceram Systems
gebracht haben, kann man auch für die kommenden Jahre von
einem wachsenden Indikationsspektrum von VITA In-Ceram und
vollkeramischen Rekonstruktionen ausgehen.
Tabelle: Einsatz der Materialmodifikationen für die Standardindikationen des VITA In-Ceram Systems
bei konventioneller Befestigung (Einzelzahnkronen, Endpfeilerbrücken)*
Schlickerverfahren
Kronen
I, C
P
M
I, C, P, M
I-C
C-P
P-M
I-C
I-P
C-M
+++
+
o
-
-
-
-
-
-
-
+++
+++
++
-
++
+
o
-
-
-
+
++
+++
-
++
++
+
+
+
-
+++
++
+1)
-
-
-
-
-
-
-
+++
+++
+++
-
++
++
o
o
+2)
-
+
++
+++
-
++
+++
++
+3)
+3)
o
AL CUBES
+++
+++
+++
+++
++
++
o
o
+4)
-
YZ CUBES
+++
+++
+++
++
+++
+++
+++
+++5)
++5)
+5)
SPINELL
VITA In-Ceram Classic ALUMINA
ZIRCONIA
SPINELL BLANKS
Schleifverfahren
Primärteile für Brücken (3-gliedrig) größere Brücken*
Doppelkronen
VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS
ZIRCONIA BLANKS
VITA In-Ceram 2000
I Incisivi (Schneidezähne)
+++ bevorzugte Indikation
C Canini (Eckzähne)
M Molaren
P Prämolaren
++ empfohlene Indikation + mögliche Indikation o nicht zu empfehlen
- keine Indikation
*) Freiendbrücken (3-4-gliedrig) mit einem Anhänger in Prämolarenbreite werden vereinzelt angefertigt, die Erfahrungen sind jedoch noch zu
gering für eine klinische Empfehlung/Bewertung. Insgesamt liegen mit mehr als dreigliedrigen Brücken wenig Erfahrungen vor.
1) wenn adhäsive Befestigung möglich
2) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 28 mm (CELAY, inLab, Digident)
3) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 33 mm (CELAY, inLab) oder 40 mm (inLab, Digident)
4) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 33 mm (inLab)
5) bis zu einer Gerüstspannweite von ca. 40 mm – entspricht einer Länge des Rohlings (YZ CUBES) von 55 mm (inLab)
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 44
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
Die klinische Präparationstechnik
Grundlagen
Die klinische Präparationstechnik für die prothetische Versorgung mit Restaurationen aus VITA In-Ceram folgt dem übergeordneten Grundsatz der zahnärztlichen Präparationstechnik:
So viel, wie nötig – so wenig, wie möglich.
Im Einzelnen soll jede Präparation eine
• Retentionsform und Stabilität für die Restauration
sowie eine
• Widerstandsform für den Pfeilerzahn
bereitstellen, andererseits aber
• ausreichend Platz zur funktionellen Gestaltung und strukturellen Haltbarkeit der Restauration bei
• achsengerechtem und der anatomischen Zahnform
entsprechendem Substanzabtrag
gewährleisten und
• eine eindeutig definierte Präparationsgrenze haben.
Der achsiale Präparationswinkel sollte 6 bis 10° betragen.
Aufgrund der Empfindlichkeit von Keramik gegenüber allen
auftretenden Zugkräften wird jedoch für den nicht-zementierten
Zustand bei vollkeramischen Kronen auf Friktion auf dem präparierten Pfeiler verzichtet.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 45
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
Ferner ist eine ausreichende Kühlung während des Präparierens
sicherzustellen. Die Düsen des Winkelstücks / Turbine sollten
mindestens 50 ml Wasser pro Minute von mindestens drei
Seiten auf den rotierenden Schleifkörper abgeben. Bei paraund subgingivalem Präparationsverlauf sollte das marginale
Parodont mit einem Retraktionsfaden verdrängt und so vor
Verletzungen durch Berühren mit rotierenden Instrumenten
geschützt werden. Auch geringfügige Verletzungen bergen das
Risiko einer Gingivarezession infolge der narbigen Gewebskontraktion beim Abheilen und somit das Risiko der Exposition
der Präparationsgrenze.
1a
1b
Abb. 1a. Präparation immer mit ausreichend Wasserkühlung.
Die Kühlung ist nur dann wirkungsvoll, wenn das Kühlwasser
den Schleifkörper von allen Seiten erreichen kann.
Abb. 1b. Durch Einlegen eines Retraktionsfadens läßt sich der
Gingivasaum besser vor Verletzungen durch den Schleifkörper
schützen.
Geeignete Präparationsinstrumente sind parallelwandige
(oder leicht konische) Schleifkörper mit grobkörniger (ca. 80 bis
120 µm Korngröße) und feinkörniger (ca. 50 µm Korngröße)
Diamantierung.
2a
2b
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 2a. Für Kronenpräparationen zu empfehlende rotierende
Instrumente, v.l.n.r.: grob diamantierter Torpedo für die Grobpräparation, feinkörnige Rundkopfzylinder für Hohlkehlpräparationen bzw. Flachkopfzylinder mit gerundeten Kanten
zum Anlegen einer 90°-Stufe; alternativ dazu konischer
Flachkopfzylinder; grob diamantierte Knospe für palatinales
oder okklusales Präparieren mit entspechendem Finierer.
Abb. 2b. Zusätzliche Schleifkörper, die oft bei der Vorbereitung
oder der Präparation nützlich sind, v.l.n.r.: Separierdiamant,
Finierspitzen, kugelförmige Diamantpräparierer, Hartmetallinstrument zum Aufschlitzen von zu entfernenden Metallrestaurationen oder -gerüsten.
Seite 46
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
3
Präparationstiefen
Für die erforderliche Präparationstiefe ist zu berücksichtigen,
daß das keramische Gerüst („Käppchen“) aus VITA In-Ceram
eine Mindestwandstärke von 0,5 mm nicht unterschreiten
sollte. Andernfalls besteht unter physiologischer Kaubelastung
Frakturgefahr für das Gerüst.
Je nach funktioneller Situation, ästhetischen Erfordernissen
und Region der klinischen Zahnkrone sind zusätzlich für die
Verblendung mit Feldspatkeramik ca. 0,5 bis 1 mm bereitzustellen. Damit ergibt sich eine achsiale Präparationstiefe
von 1 bis 1,5 mm Substanzabtrag. Okklusal bzw. inzisal bedarf
es eines Substanzabtrages von etwa 1,5 bis 2 mm. Diese
Präparationstiefen sind denen für die Versorgung mit VMKRestaurationen sehr ähnlich.
Abb. 3. Kontrolle der Präparationstiefe bei der Präparation
eines mittleren Schneidezahnes im OK für eine Brücke aus
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES mit einem Silikonschlüssel
und der PA-Sonde. Labial (bisher ca. 1 mm) sollte beim Finieren noch etwas Platz gewonnen werden. Aufgrund der natürlichen Dentinfarbe und Transluzenz des Gerüstes aus VITA
In-Ceram 2000 YZ CUBES müssen nicht unbedingt 1,5 mm
erreicht werden. Die inzisale Präparationstiefe ist mit ca.
2 mm bereits ausreichend.
Eine eventuell erforderliche Reduktion der empfohlenen Schnitttiefen darf nicht zu Lasten der Gerüstwandstärke gehen. In
jedem Fall aber sollte das Gerüst aus VITA In-Ceram nirgendwo
freiliegen. Es sollte zumindest mit einer Glasurschicht überzogen
sein1.
1
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Diese Forderung gilt nur für Gerüste aus VITA In-Ceram Classic SPINELL, ALUMINA
und ZIRCONIA.
Seite 47
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
4
Präparationsformen
Die klassische Präparationsform für Restaurationen aus VITA
In-Ceram geht immer noch auf die traditionelle Empfehlung
für vollkeramische Kronen zurück (Conod 1937, ursprünglich für
sinter-keramische Jacket-Kronen gedacht):
5
Anlegen einer para- bis leicht subgingival gelegenen,
zirkulären Stufe von ca. 1 mm Tiefe mit einem Winkel
von ca. 90° zur Zahnlängsachse bei gerundetem Stufeninnenwinkel.
Sie gewährleistet eine sichere Abstützung der Kronen bei
achsialer Belastung, so daß Scherspannungen vermieden werden und Kaukräfte in erster Linie Druckspannungen erzeugen,
denen alle Keramiken gut standhalten können. Für die Materialien mit geringer Festigkeit ist die Stufenpräparation daher
durchaus noch zu empfehlen.
6
7
Abb. 4. Schematische Darstellung der klassischen, auch für
Kronen aus VITA In-Ceram empfohlenen Präparation mit
einer etwa auf Gingivaniveau liegende zirkulären Stufe von
ca. 1 mm Schnittiefe. Das geeignete Präparationsinstrument
ist der Flachkopfzylinder mit gerundeten Kanten.
Abb. 5. Klinisches Beispiel einer subgingival verlaufenden
zirkulären Stufenpräparation an Zahn 46. Ein achsialer
Präparationswinkel von 6 bis 10° gewährleistet eine gute
Haftung der zementierten Restauration auf dem Pfeilerzahn.
Die dazu geeigneten Präparationsinstrumente sind Flachkopfzylinder mit abgerundeten Kanten (links oben) oder entsprechende Instrumente mit leicht konischem Arbeitsteil (rechts
oben).
Abb. 6. Die 1 mm tiefe Präparationstufe an 46 von okklusal
betrachtet. Diese Perspektive macht deutlich, wie invasiv
diese klassische Präparationsform für den Zahn ist.
Abb. 7. Zirkuläre Stufenpräparationen mit einer Schnittiefe von
ca. 1 mm sind nicht unproblematisch, da sie hohe Anforderungen an die Präparationstechnik stellen und auch kleine Fehler
kaum verzeihen. Besonders kleinere Zähne werden durch
sie stark geschwächt (oft auch die Vitalität der Zahnpulpa
gefährdet). Zusätzlich stellt der Innenwinkel der Stufe trotz
Verrundung immer noch eine Sollbruchstelle am Zahn dar.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 48
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
8
9
Hohlkehlpräparationen, besonders ausgeprägte Hohlkehlen,
liefern ebenfalls eine gute mechanische Abstützung, verringern
dabei aber gleichzeitig die Nachteile der klassischen Stufenpräparation: Die Präparationstiefe im kritischen Bereich des
Stufeninnenwinkels ist bei einer Kehle reduziert, die deutliche
Verrundung vermeidet das Entstehen einer zusätzlichen Sollbruchstelle.
Abb. 8. Die Gestaltung der Präparation als (ausgeprägte)
Hohlkehle verringert bei gleicher achsialer Schnittiefe das
kritische Präparationsaufkommen im zervikalen Bereich
gegenüber der klassischen Stufe.
Abb. 9. Hohlkehlpräparationen an 25 und 26 zur Aufnahme von
Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS.
Besonders geeignet sind hierbei Rundkopfzylinder oder entsprechende Diamantschleifer mit leicht konischem Schaft.
10
11
Abb. 10. Ausgeprägte Hohlkehlpräparation für eine Brücke aus
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS von 13 auf 11. Bei
diesem Material sollte im Bereich des Restaurationsrandes
eine ausreichende Dicke der Verblendkeramik erreicht werden,
da das Gerüst opak und ästhetisch weniger vorteilhaft ist als
alle anderen Modifikationen von VITA In-Ceram Classic.
Aus heutiger Sicht lassen sich diese ausgeprägten Präparationsformen in bestimmten Situationen modifizieren. Bei
ästhetisch günstigen Bedingungen (v.a. Erhalt einer weitgehend
natürlichen Dentinfarbe) und besonders unter Verwendung
transluzenter Gerüstmaterialien (VITA In-Ceram Classic SPINELL,
VITA In-Ceram 2000 AL CUBES oder YZ CUBES) kann die Verblendkeramik oft etwas dünner geschichtet werden, so daß
eine geringere achsiale Präparationstiefe erforderlich ist. Auch
dank der hohen Festigkeit des Zirkonoxids (VITA In-Ceram 2000
YZ CUBES) kann eine schonende Hohlkehlpräparation ausreichend
sein (s. S. 47, Abb. 3).
Abb. 11. Vergleich des Substanzabtrags zwischen ausgeprägter
(gepunktete Linie) und schonender / flacher Hohlkehlpräparation.
Bei flacher Hohlkehle verringert sich das achsiale Präparationsaufkommen insgesamt.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 49
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
12
13
14
15
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 12. Klinisches Beispiel flacher Hohlkehlpräparationen
für Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA nach dem
WOL-CERAM-Verfahren an den Zähnen 11, 21.
Abb. 13. Präparation moderater bis flacher Hohlkehlen an
23 und 25. Die Ausprägung der Kehle ist zur Verdeutlichung
angezeichnet. Die Zähne wurden mit einer Brücke aus
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES mit Freiendglied 26 versorgt.
(s. Abb. 16-31; S. 43, Abb. 17: S. 10, Abb. 5 und S. 63, Abb.
20-22)
Abb. 14. In besonderen Situationen kann die Schicht der
Verblendung weitgehend reduziert werden bis auf eine dünne
Glasurschicht, um das Gerüst aus VITA In-Ceram Classic
nicht exponiert zu lassen. Dieses Vorgehen ist allerdings vor
allem auf die ästhetisch nicht sensiblen Situationen und
Flächen (wie hier palatinal) zu begrenzen.
Abb. 15. Schematische Überlagerung der beschriebenen
Präparationsformen zum Vergleich der daraus resultierenden
Präparationstiefen. (Die Länge eines gelb-schwarzen Skalenstrichs entspricht 1 mm.)
Seite 50
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
16
Klinischer Fall
Abb. 16. Ausgangssituation vor Präparation von 23 und 25 zur
Versorgung mit einer Freiendbrücke aus VITA In-Ceram 2000
YZ CUBES mit Extensionsglied 26 von bukkal.
17
18
19
20
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 17. Ansicht der geplanten Pfeilerzähne von okklusal.
Abb. 18. Approximales Separieren vom Nachbarzahn mit einem
Separierdiamanten.
Abb. 19. Anlegen von Orientierungsrillen zum Markieren der
Zahnachsrichtung und der erforderlichen Mindestpräparationstiefe mit einem grob diamantierten Torpedo (Ø 1 mm, zu
ca. 3/4 versenkt im Bereich des bukkalen Äquators). Dabei
dienen die Nachbarzähne als zusätzliche Orientierungshilfe.
Abb. 20. Verdeutlichung der anatomisch zu berücksichtigenden
Präparationsachsen gingival und inzisal / okklusal in ihrer
Relation zur Zahnachse.
Seite 51
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
Abb. 21. Achsiale Präparation von 25 und 23 mit dem grobdiamantierten Torpedo unter Beachtung der Zahnachsen und
der gemeinsamen Einschubrichtung.
21
Abb. 22. Die Torpedospitze bleibt dabei immer supra- oder
paramarginal, um das marginale Parodont nicht zu verletzen.
Dieses ist zusätzlich durch einen Retraktionsfaden abgedrängt.
22
23
24
Abb. 23. Präparation an 23 im inzisalen Drittel: Der ehemaligen
Oberflächenkontur folgend, ist die Präparationsachse hier
deutlich abgewinkelt gegenüber der Zahnachse.
Abb. 24. Kennzeichnung der noch erforderlichen Reduktion im
Bereich der Inzisalkante von 23.
25
26
Abb. 25. Palatinaler Substanzabtrag an 23 mit einem formkongruenten Schleifkörper: grob diamantierte Knospe. Sie ist
auch zur Präparation von Okklusalflächen geeignet.
Abb. 26. Grobpräparation der Okklusalfläche von 25 mit dem
Torpedo. Die Präparation richtet sich nach der Höckerneigung
und dem Fissurenrelief, tendiert dabei aber zur Nivellierung der
Strukturen und zum Abflachen der ursprünglichen Höckerneigung.
27
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 27. Das Anlegen der okklusalen Außenschliffe, hier der
palatinalen Höckerflucht an 25, schließt die Grobpräparation ab.
Seite 52
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
28
29
30
31
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 28. Zustand der Grobpräparation von 23 und 25.
Abb. 29. Das Finieren der Präparation dient sowohl zur
Glättung der präparierten Flächen, als auch zur Erzielung der
erwünschten Präparationstiefe und zur endgültigen Gestaltung
und Positionierung der Präparationsgrenze. Hier: paragingivale, nach Entfernen des Fadens leicht subgingival verlaufende zirkuläre Hohlkehle, wie sie sich aus der Geometrie des
Rundkopfzylinders ergibt.
Abb. 30. Abschluß der Präparationen 23 und 25 von bukkal:
para- bis leicht subgingival verlaufende Hohlkehlpräparationen.
Abb. 31. Ansicht der Präparationen 23, 25 von palatinal.
Seite 53
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
Ungeeignete Präparationen vermeiden
„Grau, lieber Freund, ist alle Theorie“ (Goethe)... – klinische
Präparationen müssen sich immer nach den Gegebenheiten des
Patienten richten. Lehrbücher haben es da leichter...
Einige Präparationsformen oder typische Präparationsfehler
sollten jedoch vermieden oder korrigiert werden:
32
45°
Abb. 32. 45°-Schulter: Diese Präparationsform wird der
geringen Widerstandskraft von Keramiken gegen Zugkräfte
nicht gerecht, da sie Scherkräften infolge achsialer Belastung
nicht ausreichend entgegenwirken kann.
Vermeidung: entsprechend geformte Präparierinstrumente nicht
verwenden.
Korrektur: Nachpräparation mit einem Finierdiamanten entlang
der Präparationsgrenze zum Anlegen einer Stufe (Flachkopfzylinder) oder Hohlkehle (Rundkopfzylinder).
33
Abb. 33. „Dachrinnen“: Sie entstehen meist beim Präparieren
mit einem (Rundkopf-) Zylinder, der in Bezug auf die angelegte
zervikale Präparationstiefe einen zu geringen Durchmesser hat.
Vermeidung: Auswahl eines Präparierdiamanten mit adäquatem
Durchmesser, ideal: Durchmesser = 2x Präparationstiefe
zervikal. Cave: Gingivaverletzungen -> Retraktionsfäden, und:
Anschleifen des Nachbarzahnes.
Korrektur: Abtragen und Einebnen der Außenkante mit einem
Flachkopffinierer.
34
Abb. 34. „Tangentialpräparation“: Sie sind Folge geringer
Präparationstiefen, spitzer Präparierinstrumente, oder entstehen, wenn der Kopf des Instrumentes keinen Kontakt zur
Präparationsfläche hat. Sie sind aus den gleichen Gründen
wie 45°-Schultern für Keramikrestaurationen ungeeignet
(s. o.). Ferner bergen dünn auslaufende Keramikränder ein
hohes Frakturrisiko.
Vermeidung: Wahl der geeigneten Geometrie des Präparierinstrumentes, Einhalten der korrekten Mindestpräparationstiefen, Beachtung der Präparationsachsen.
Korrektur: Nachpräparation mit einem Rundkopfzylinder und
Beachtung des korrekten Präparationswinkels bis zum Erreichen
der erforderlichen Präparationstiefe.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 54
VITA In-Ceram® – Die klinischen Präparationstechniken
35
Abb. 35. Abschrägungen / Bevel: Bevel entstehen beim
Anschleifen von Präparationskanten unter einem Winkel
von weniger als 90° und mehr als 45°. Da sie morphologisch
einer Tangentialpräparation entsprechen, bergen sie am
Präparationsrand ebenfalls ein erhöhtes Frakturrisiko für die
Restaurationsränder.
Vermeidung: Keinen Bevel präparieren.
Korrektur: Verlagerung der Präparationsgrenze bis an den Rand
des Bevels oder (akzidentellen) bevelförmigen Anschliffs.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 55
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
Die Befestigung von Restaurationen aus
VITA In-Ceram
Konventionelles Zementieren
Alle Restaurationen aus VITA In-Ceram lassen sich dank ihrer
hohen Festigkeit grundsätzlich konventionell zementieren. Es
gelten die allgemeinen klinischen Regeln und Voraussetzungen
für das konventionelle Zementieren von festsitzendem Zahnersatz:
•
•
•
•
keine Unverträglichkeit gegen das Befestigungsmaterial
gute Paßgenauigkeit
eindeutig definierter Sitz
Präparation gemäß dem Grundsatz von Retention und
Stabilität
• relative Trockenlegung.
Empfohlene Befestigungszemente:
• Zinkoxid-Phosphatzemente (z.B. Richter & Hoffmann Harvard
Dental GmbH) (Groten et al. 2002, Jokstad 2004, Pröbster
1996, Pröbster 1997b)
• Glasionomerzemente (z.B. Ketac-Cem, 3M ESPE Dental AG)
(Sorensen et al. 2002)
Hybridionomer- (z. B. Protec Cem, Ivoclar Vivadent AG) oder
Compomerzemente kommen auch zur Anwendung (Jokstad 2004,
McLaren & White 2000, Segal 2001). Es liegen jedoch Laborergebnisse vor, nach denen diese im Mund unter Aufnahme von
Feuchtigkeit quellen können (Leevailoj et al. 1998, Sindel et al.
1999). Die klinische Relevanz ist jedoch nicht geklärt (Jokstad
2004). Noch liegen aber zu wenig Daten vor, um die Hybridmaterialien klinisch verläßlich bewerten zu können.
Die Autoren bevorzugen für das Zementieren von Kronen und
Brücken aus VITA In-Ceram seit Jahren Zinkoxid-Phosphatzement (Harvard), – bei Frontzähnen auch Glasionomerzement
– da er sich als Befestigungsmaterial über lange Jahre, auch
für VITA In-Ceram (Groten et al. 2002, Jokstad 2004, Olsson et
al. 2003, Sadoun 1996, Vult van Steyern et al. 2001), klinisch
bewährt hat. Ein Nachteil kann jedoch seine hohe Opazität
sein. Daher sind besonders für Kronen aus VITA In-Ceram
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 56
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
Classic SPINELL andere Befestigungsmaterialien zu bevorzugen
(McLaren & White 2000), da sie transluzente Eigenschaften
haben bzw. als transluzente Modifikationen zur Verfügung
stehen (s. S. 58, Tabelle).
Adhäsives Befestigen
Das adhäsive Befestigen („Kleben“) von Restaurationen findet
immer mehr Befürworter (Burke et al. 2002). Grund sind vor
allem die guten Erfahrungen mit dem Kleben von Keramikinlays
und -Veneers (Verblendschalen), aber auch Berichte über reduzierte Mißerfolgsraten von feldspatkeramischen Einzelzahnkronen, wenn sie anstelle konventioneller Zementierung adhäsiv
unter Verwendung von Komposits befestigt wurden (Malament
& Socransky 2001).
Die Ursache dafür ist nach den Ergebnissen von Laborstudien
vor allem der kraftschlüssige Verbund zwischen Restauration
und präpariertem Zahn, der die Bruchfestigkeit der Keramik
deutlich erhöht (Burke et al. 2002, Groten & Pröbster 1997).
Voraussetzung für diesen Effekt in der Klinik ist der feste
Verbund des Befestigungs-Komposits zur Keramik und zum
Zahn (Schmelz oder Dentin).
Während der Verbund zu Schmelz und Dentin mit modernen adhäsiven Befestigungssystemen offensichtlich hinreichend gewährleistet ist, bereitet der Verbund zu hochfesten Gerüstkeramiken
(Oxidkeramiken) mehr Aufwand oder Probleme, da sie sich nicht
wie Feldspat- / Glaskeramiken einfach mit Flußsäure (HF-Gelen)
anätzen lassen. Die mikroretentive Oberflächenstruktur muß auf
anderem Wege (z. B. durch Sandstrahlen) erreicht werden. Der
Erfolg des Aufrauhens mit oder ohne zusätzliches Silanisieren
hängt aber offensichtlich von der jeweiligen Gerüstkeramik ab.
Klinisch stellt jedoch die Kontrolle insbesondere subgingivaler
Präparationsgrenzen und das Vorliegen unterschiedlichster Substrate (sklerosiertes oder kariös verändertes Dentin und diverse
Aufbaumaterialien) ein nicht zu unterschätzendes Problem dar,
so daß nicht jede Restauration geklebt werden kann. Zudem sind
Trockenlegung und Überschußentfernung z. T. erheblich erschwert.
Die jeweils geeignete Befestigungsart ist der nachstehenden
Tabelle zu entnehmen:
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 57
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
ZnO- Glasionomer- Hybridionomer-/ Bis-GMA- PhosphatPhosphat- Zemente
CompomerKomposit- modifizierte
Zemente
Zemente
Systeme* KompositSysteme*
Materialvarianten
+
++
+
+(++)
(++)
VITA In-Ceram Classic ALUMINA
++
++
+
+(++)
(++)
ZIRCONIA
+++
++
+
+(++)
(++)
AL CUBES
++
++
+
+(++)
(++)
YZ CUBES
++
++
+
+(++)
(++)
SPINELL
VITA In-Ceram 2000
+++ bevorzugte Indikation
++ empfohlene Indikation
+ mögliche Indikation
* bisher nur durch Laborversuche belegt. Zur klinischen
Langzeitbewährung liegen noch keine Daten vor –
daher in Klammern
Anmerkung:
Für das adhäsive Befestigen bei unzureichender Retention ist
zu empfehlen:
Gerüste aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA und VITA
In-Ceram 2000 AL CUBES
(Isidor et al. 1995, Kern & Strub 1998, Blatz et al. 2003 & 2004):
• Silikatisierung (z. B. Rocatec, 3M ESPE Dental AG), Silanisierung (z. B. ESPE-Sil, 3M ESPE Dental AG), selbst- oder
dualhärtendes Bis-GMA-Komposit (z. B. Variolink II, Ivoclar
Vivadent AG).
• Sandstrahlen, phosphat-modifiziertes Komposit (z. B. PANAVIA,
Kuraray Europe GmbH; RelyX Unicem, 3M ESPE Dental AG).
Da VITA In-Ceram Classic SPINELL und ZIRCONIA Modifikationen des reinen VITA In-Ceram Classic ALUMINA-Materials
darstellen, können für sie die gleichen Empfehlungen berücksichtigt werden.
Gerüste aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES, Zirkonoxidkeramik
(Kern & Wegner 1998, Piwowarczyk et al. 2002, Bulot et al. 2003,
Blatz et al. 2003 & 2004):
• Ausschließlich Innenflächen sandstrahlen (sonst Gefahr
der Phasenumwandlung), phosphat-modifiziertes Komposit
(z. B. PANAVIA, Kuraray Europe GmbH; RelyX Unicem,
3M ESPE Dental AG) – mit Metall-Zirkon-Primern verwenden.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 58
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
Grenzen des adhäsiven Befestigens
Lage der Präparationsgrenze
subgingival
paragingival
supragingival
Trockenlegung
Überschußentfernung
Zusammenfassend läßt sich auf die Frage, wann konventionell
zementieren und wann adhäsiv befestigen, empfehlen:
Konventionell zementieren, wenn möglich –
adhäsiv befestigen, wenn notwendig.
Zu beachten ist:
• Für transluzente Gerüste (VITA In-Ceram Classic SPINELL,
ALUMINA sowie VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES und VITA
In-Ceram 2000 AL CUBES) sind opake Befestigungsmaterialien bedingt geeignet, da sie die ästhetischen Vorteile
der Transluzenz beeinträchtigen.
• Andererseits sind selbst opake Befestigungsmaterialien in
klinisch akzeptablen Zementfugenbreiten (maximal 100 bis
150 µm) nicht ausreichend geeignet, störende Verfärbungen
oder metallische Verschattungen abzudecken (Schmid 2003).
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 59
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
Klinisches Vorgehen
1
Alle Restaurationen aus VITA In-Ceram lassen sich bequem
konventionell zementieren.
Abb. 1. Nach Reinigen und Entfetten der Kroneninnenflächen
(Alkohol) wird der konventionelle Zement in das Kronenlumen
appliziert (hier: Ketac-Cem, 3M ESPE Dental AG). Der präparierte Zahn ist ebenfalls gereinigt und desinfiziert unter
relativer Trockenlegung.
2
Abb. 2. Der verwendete Glasionomerzement Ketac-Cem läßt
sich dank eines Kapselsystems (Applicap, 3M ESPE Dental AG)
standardisiert anmischen und leicht applizieren.
Abb. 3. Die bewährte Alternative: Zinkoxid-Phosphatzement
(z. B. Richter & Hoffmann Harvard Dental GmbH).
Abb. 4. Der Zement wird mit einem geeigneten Instrument
(Pinsel oder Heidemann-Spatel) in gleichmäßiger Schichtstärke über die gesamte Fläche bis an den Restaurationsrand
verteilt. Große Überschüsse sollten vermieden werden.
3
4
6
5
7
Abb. 5. Die Restauration wird zunächst langsam mit Fingerdruck
positioniert und mit mäßigem Druck in ihre terminale Position
abgesenkt, damit die Zementüberschüsse gut abfließen
können. Anschließend läßt man den Patienten locker zubeißen,
um dann erst peu à peu den Kaudruck steigern zu lassen.
Bei diesem Vorgehen werden die letzten Zementüberschüsse
unter dem wachsenden Kaudruck langsam verdrängt. Der
Patient kann dabei auf eine Watterolle beißen (Cave: Darauf
achten, daß die Restauration dabei nicht aus ihrem terminalen,
paßgenauen Sitz verschoben wird!).
Abb. 6. Die Zementüberschüsse lassen sich nach dem vollständigen Aushärten bequem mit einer Sonde oder einem Scaler
wegbrechen. Es bedarf jedoch der gründlichen Sondierung
der Restaurationsgrenzen und des Sulcus, um alle Reste zu
entfernen. Das kostet Zeit, was häufig unterschätzt wird.
Abb. 7. Das vollständige Entfernen aller Zementreste entlang
des Sulcus und die Kontrolle der statischen und dynamischen
Okklusion führen zur perfekten parodontalen und funktionellen
Integration der Krone aus VITA In-Ceram.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 60
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
8
Bei Frontzähnen oder ästhetisch anspruchsvollen Situationen
kann das Verwenden von transluzenten und zahnfarbenen
Befestigungsmaterialien von Vorteil sein – wie z. B. hier bei
paragingivalen Präparationsrändern:
Abb. 8. Desinfektion und Entfetten der gereinigten Präparationen mit Alkohol.
9
10
11
12
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 9. Falls erforderlich lassen sich Auflagerungen oder Reste
provisorischen Zementes verläßlich und schonend mit Bimsmehl oder einer Reinigungspaste und Gummikelch entfernen.
Abb. 10. Nach diesen Vorbereitungen werden die Dentinflächen
mit schwachem Luftspray getrocknet. Relative Trockenlegung
wird als ausreichend erachtet.
Abb. 11. Das Hybridbefestigungsmaterial (hier der adhäsive
Zement RelyX Unicem, 3M ESPE Dental AG) wird in die gereinigten und entfetteten Kronenlumina eingefüllt und gleichmäßig unter Vermeidung unangemessener Überschüsse
verteilt. Eine zusätzliche Konditionierung der Kroneninnenflächen ist nicht unbedingt erforderlich, es sei denn, es bedarf
des Erzielens einer kraftschlüssigen Adhäsivklebung.
Abb. 12. Langsames Absenken der Kronen mit wachsendem
achsialen Fingerdruck zum Verdrängen der Überschüsse bis
zum Erreichen der terminalen Position. Bei Frontzahnkronen
besteht wegen der extraachsialen Belastung bei Zubiß des
Patienten ein besonders hohes Risiko, die Restaurationen in
eine falsche Position zu verkanten.
Seite 61
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
13
14
15
16
17
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 13. Sind die Restaurationen exakt positioniert, werden
die Zementränder für ca. 3 Sekunden mit Licht anpolymerisiert.
Abb. 14. Bei diesem Polymerisationsgrad lassen sich die Überschüsse bequem wie konventionelle Zementreste entfernen,
da sie noch nicht ihre Endhärte und die Haftung zur Zahnoberfläche erreicht haben. Die Gefahr, die Kronen dabei zu
dislozieren, besteht nicht mehr.
Abb. 15. Nach dem Entfernen der Überschüsse läßt sich die
Polymerisation durch Lichtapplikation für ca. 20 Sekunden
pro Seite vervollständigen. Das Material härtet aber auch
autopolymerisierend innerhalb von ca. 3 bis 4 Minuten aus,
eignet sich daher auch bei opaken Gerüsten aus VITA
In-Ceram.
Abb. 16. Zustand der Kronen 11, 21 aus VITA In-Ceram Classic
ALUMINA nach definitivem Befestigen mit RelyX Unicem.
Abb. 17. Adhäsives Befestigen einer Brücke 45-47 aus VITA
In-Ceram Classic ZIRCONIA for CELAY mit PANAVIA F wegen
geringer Retention am distalen Pfeiler.
Seite 62
VITA In-Ceram® – Die Befestigung von Restaurationen aus VITA In-Ceram®
18
19
20
21
22
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Abb. 18. Das adhäsive Befestigungsmaterial PANAVIA F (Kuraray
Europe GmbH) ist weiß-opak. In der verwendeten Region und
bei dem opaken Gerüst aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
sind keine ästhetischen Nachteile zu befürchten. Überschüsse
des Materials lassen sich aber gut erkennen und sollten,
wenn möglich, vor Abschluß der Polymerisation schon weitgehend entfernt werden.
Abb. 19. Die Innenflächen der Kronenanker können mit dem
Cojet-System (3M ESPE Dental AG) chairside adhäsiv für das
Befestigungskomposit konditioniert werden. Sandstrahlen
wäre bei PANAVIA F alternativ auch möglich.
Abb. 20. In ästhetisch sensiblen Bereichen bieten transluzente,
zahnfarbene Befestigungsmaterialien höchsten Komfort. Bei
dieser Situation der paragingivalen Präparationen für eine
Brücke aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES von 23 auf 25 mit
Anhängeglied 26 bedarf es sowohl einer sicheren Retention
als auch des Kaschierens der Zementfuge am sensiblen
Übergang Restauration – Zahnhals.
Abb. 21. Adhäsive Befestigung mit der transluzenten Variante
von RelyX Unicem unter relativer Trockenlegung. Die Zementüberschüsse wurden vor der vollständigen Lichtpolymerisation entfernt.
Abb. 22. Ästhetische Integration: Der paragingival liegende
Übergang von der Restauration in den natürlichen Zahn ist
unauffällig dank der Transluzenz des Gerüstmaterials aus VITA
In-Ceram 2000 YZ CUBES und der Verblendung, deren zusammenwirkende optische Eigenschaften dem Zahnschmelz sehr nahe
kommen. Diese Wirkung darf von den Eigenschaften des Befestigungsmaterials nicht gestört oder unterbrochen werden,
um ein optimales ästhetisches Ergebnis zu erzielen.
Seite 63
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
Klinische Erfahrungen mit Restaurationen
aus VITA In-Ceram
Die Tabelle (s. S. 66) gibt einen zusammenfassenden Überblick
über die in der Literatur verfügbaren Daten zum klinischen
Verhalten von Restaurationen aus VITA In-Ceram. Für die
Interpretation der Angaben in der Tabelle müssen folgende
Punkte berücksichtigt werden:
Es gibt keine standardisierte Methode, nach der klinische
Langzeitbeobachtungen übereinstimmend durchgeführt werden.
Zudem setzt jeder Autor seine eigenen Schwerpunkte bei Aufnahme und Auswertung von Patientendaten. Dadurch gleicht
kein Studienbericht dem anderen, und es sind auch keine direkten Vergleiche möglich. Dennoch muß man irgendwie mit den
Daten zurechtkommen, um sinnvolle und pragmatische
Schlüsse für die klinische Praxis aus ihnen zu ziehen – andere
(oder „bessere“ – was auch immer das heißen mag) Daten gibt
es nämlich nicht.
Dazu sind wir folgendermaßen vorgegangen:
Als Faktoren, die den Erfolg von Restaurationen aus VITA
In-Ceram maßgeblich beeinflussen, wurden folgende Angaben
in den Publikationen berücksichtigt:
• Materialmodifikation (VITA In-Ceram Classic SPINELL /
ALUMINA / ZIRCONIA) und Präparationsform (Stufe /
Hohlkehle).
• Restaurationsart (Kronen / Brücken).
• Beobachtungsdauer (Mittelwert: minimale / maximale
Dauer).
• versorgte Zähne nach kaufunktionellen Kieferabschnitten
(Frontzähne / Prämolaren / Molaren).
Ferner wurden die Stichprobengrößen ermittelt, was nicht einfach ist, da die Angaben dazu nicht immer vollständig oder frei
von Widersprüchen sind.
• Anzahl der mit VITA In-Ceram versorgten Patienten unter
„Beobachtung“ im weitesten Sinne. Dabei war oft nicht zu
erkennen, wie das Verhältnis von insgesamt Versorgten zu
tatsächlich Beobachteten ist.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 64
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
• Anzahl der Restaurationen unter „Beobachtung“ – zu verstehen wie für die Anzahl der Patienten angegeben.
Als Ergebnis wurden Daten über Mißerfolg im Sinne von Scheitern einer Versorgung mit VITA In-Ceram mit der Konsequenz
von Entfernung oder Nachversorgung berücksichtigt:
• Anzahl an Restaurationen / Anteil an der angegebenen
Gesamtzahl.
• Art des Scheiterns (Fraktur / Retentionsverlust / Schmerz
post cementationem / Pfeilerverlust / Sekundärkaries /
endodontischer Behandlungsbedarf / andere Gründe)
• Angabe einer (meist kumulativen) Überlebensrate in
Prozent, die oft nicht von den Autoren angegeben war und
dann anhand der publizierten Angaben zum Mißerfolg so
gut wie möglich abgeleitet werden mußte.
In der Tabelle stecken daher Interpretationen, falls direkte
Angaben von den zitierten Autoren nicht gemacht wurden. Sie
sind mit zahlreichen Vereinfachungen verbunden. Darin liegt
unvermeidbar eine gewisse Willkür. Es wurde dabei versucht,
mehr den Belangen für die zahnärztliche Praxis als dem rein
wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden.
Nach wie vor haben alle Daten, die über eine klinische
Beobachtungsdauer von 5 Jahren hinausgehen, eher anekdotischen Charakter. Beobachtungszeiträume von 3-6 Jahren sind
vorherrschend und erstrecken sich im wesentlichen auf Kronen
und Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA in der klassischen Schlickertechnik.
Zu Restaurationen aus VITA In-Ceram, die unter Verwendung
industriell vorgefertigter Blöcke aus VITA In-Ceram hergestellt
wurden, liegen bisher wenig Daten vor (Bindl & Mörmann 2002,
für CEREC; Groten et al. 2002, für CELAY). Aufgrund der verbesserten werkstoffkundlichen Eigenschaften und Kennwerte industriell
vorgefertigter Keramiken ist aber davon auszugehen, daß auch
die klinischen Eigenschaften nicht hinter denen in Schlickertechnik hergestellter Restaurationen zurückbleiben werden.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 65
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
Tabelle: Literaturübersicht „Klinische Daten zu Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic“
Autor
Material
(Präp.)
Hüls 1995
Alu (S)
Art
Kronen
Konstruktion
Mißerfolg
Beob.- Anzahl Region Anzahl Anzahl Grund kum. ÜberDauer Pat.
Rest.
Rest.
lebensrate
3J
82
F (P)
335
5
(0-6J)
K, F, P
97,3%
E, R
Scotti & Catapano 1995 Alu
Kronen
3J
45
F, P, M
63
1
F
98,4%
Pröbster 1996
Kronen
2,5J
18
F
28
0
-
100%
M
68
F
46
3
F
97,2%
P, M
89
Pröbster 1997b
Haselton et al. 2000
Alu (S)
Alu (S)
Kronen
3,3J
28
(63,5%)*
Alu
Kronen
4J (?)
41
F, P, M
80
2
F
98%
McLaren & White 2000 Alu
Kronen
3J
53
F
97
2,7%
F
98%
P
36
1,3%
A
93,5%
M
64
(S, H)
(0-7J)
94%
Scherrer et al. 2001
Alu
Kronen
5J
(?)
(?)
68
27
F
92%
Segal 2001
Alu
Kronen
6J
253
I, C
177
2
F
99%
P, M
369
3
F
99%
P
11
0
-
100%
M
9
2
F
78%
P
2
0
-
100%
M
22
2
F
90%
P
4
0
-
100%
M
15
0
-
100%
(S)
Vult von Steyern et al.
Alu
Brücken
2001
(S)
3-gliedr.
Bindl & Mörmann 2002 Alu
Kronen
5J
3J
18
21
(?)
Spi
Kronen
(?)
Fradeani et al. 2002
Spi
Kronen
4J
13
F
40
1
F
97,5%
Kronen
2,5J
30
F-M
58
8
P, S, A
86,5%*
Brücken
(0,5-
F-M
5
4
F, R, S
20%*
Kronen
8,5J)
F
25
0
-
100%
P
2
F, P, M
9
1
F
89%
F
21
0
-
100%
P
19
2
F
89%
M
21
5
F
76%
F, P, M
42
5
F
88%
(S)
Groten et al. 2002
Alu (S, H)
Spi (S, H)
Sorensen et al. 2002
Olsson et al. 2003
Zir (S, H)
Brücken
Alu
Brücken
(S)
3-gliedr.
Alu
Brücken
(?)
& Cantil.
3J
6J
47
37
Beobachtungsdauer:
Material:
Grund Mißerfolg:
mittlere Beobachtungsdauer, in Klammern: maximale Beobachtungsspanne
Alu: ALUMINA; Spi: SPINELL; Zir: ZIRCONIA; (S): Stufenpräparation; (H): Hohlkehlpräparation
F: Fraktur (an) der Restauration; R: Retention; S: Schmerz post cementationem; P: Passungsfehler;
K: Sekundärkaries; E: Endodontische Probleme; A: andere Gründe
*) worst-case-Annahmen: alle therapiebedürftigen unerwünschten Ereignisse und Beobachtungsausfälle (loss to follow-up) als
Mißerfolg angenommen
(?):
entsprechende Angaben in der Publikation nicht ersichtlich
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 66
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL
Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL werden bevorzugt
im Front- und Prämolarenbereich eingesetzt. Ihr Erfolg wird einheitlich hoch angegeben: 97,5 bis 100% auf etwa 2 bis 4 Jahre
(Bindl & Mörmann 2002, Fradeani et al. 2002, Groten et al. 2002).
Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA haben sich im
Frontzahngebiet sehr gut bewährt. Die meisten Autoren berichten
Erfolgsraten von ca. 97 bis 100% über mittlere Beobachtungszeiträume von 3 bis 6 Jahren (Bindl & Mörmann 2002, Groten
et al. 2002, Haselton & Diaz-Arnold 2000, Hüls 1995, McLaren
& White 2000, Pröbster 1996, Pröbster 1997, Sadoun 1996,
Scotti & Catapano 1995, Segal 2001, Scherrer et al. 2001).
Aber auch im Seitenzahngebiet ist der Anteil an Verlust überschaubar, bei zwei Berichten allerdings mit ca. 7 bis 10%
(Bindl & Mörmann 2002, McLaren & White 2000) angegeben.
Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
Der Erfolg von Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
hängt offenbar stark von der versorgten Kieferregion ab. Erfolgsraten von z.T. deutlich weniger als 90% auf 3 bis 6 Jahre im Mittel
bleiben hinter dem Erfolg metallbasierter Restaurationen zurück.
Die Verluste, fast ausschließlich wegen Fraktur der Brücken, sind
aber deutlich höher im Seitenzahnbereich: 11% Mißerfolg im
Prämolarenbereich auf ca. 3 Jahre und von 24%, wenn sich die
Brücken (3-gliedrig) bis in den Molarenbereich erstrecken. Demgegenüber blieben Frontzahnbrücken verlustfrei über denselben
Zeitraum (Sorensen et al. 2002). Eine schwedische Arbeitsgruppe
(Olsson et al. 2003) beobachtete 5 Mißerfolge (12%) an 42 Brücken
(davon über die Hälfte Freiendbrücken) auf bis zu 9 Jahre (5-6 Jahre
im Mittel). Das Seitenzahngebiet war stärker betroffen (3 Freiendbrücken frakturierten) als die Front. Beide Verluste an Frontzahnbrücken waren traumatisch bedingt und sind daher nicht in
Abhängigkeit von der Versorgung zu betrachten. Eine weitere
Gruppe aus Schweden (Vult von Steyern et al. 2001) ermittelte an
3-gliedrigen Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA auf
ca. 5 Jahre ähnliche Ergebnisse wie Sorensen und Mitautoren:
22% Mißerfolg im Seitenzahnbereich während Frontzahnbrücken
verlustfrei blieben. Auch Sadoun, der „Erfinder“ von VITA In-Ceram,
berichtet von ca. 10% Mißerfolg bei Seitenzahnbrücken im Verlauf von bis zu 8 Jahren und nur 2% in der Front (Sadoun 1996).
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 67
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
Zu Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA liegen
kaum klinische Daten vor (Bohlsen et al. 2004; Groten et al. 2002).
Eigene klinische Erfahrungen sprechen aber gegenüber dem
VITA In-Ceram Classic ALUMINA-Material für eine deutliche
Verbesserung der Prognose von Restaurationen, die sich bis ins
Molarengebiet erstrecken (s. u.).
1
Eigene klinische Erfahrungen mit VITA In-Ceram Classic
Von 1994 bis 2002 wurden 30 ambulante Patienten der Klinik
(je 15 Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren)
mit Kronen und Brücken aus VITA In-Ceram Classic BLANKS
versorgt. Alle Restaurationen wurden mit dem CELAY-System
im Kopierschleifverfahren hergestellt. In 43 Therapieabschnitten,
davon einigen mit experimentellem Charakter, wurden von
8 Behandlern in Zusammenarbeit mit 5 Zahntechnikern zur Versorgung von 110 Pfeilerzähnen bei 30 Patienten
2
• 62 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS,
• 5 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS
(4 x 3-gliedrige Endpfeilerbrücken, 1 x 2-gliedrige Freiendbrücke),
• 27 Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS
(25 Frontzahn-, 2 Prämolarenkronen, Abb. 1, 2) und
3
4
• 10 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS
(9 x 3-gliedrige Brücken, Abb. 3, davon eine Freiendbrücke,
Abb. 4 und eine Frontzahnbrücke, s. S. 69, Abb. 5)
hergestellt. Die bevorzugte Präparationsform entsprach den
klassischen Vorgaben für die Versorgung mit vollkeramischen
Kronen und Brücken (Conod 1937, Groten & Pröbster 1998,
Pröbster et al. 1994) (s. S. 69, Abb. 6, 7). Seit 1999 wurden
zunehmend zirkuläre Hohlkehlen wie für metallkeramische
Restaurationen präpariert (s. S. 69 und 70, Abb. 8-10).
Abb. 1. Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS for
CELAY auf 11 und 21.
Abb. 2. Krone aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS for
CELAY auf Zahn 25.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 68
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
5
Abb. 3. Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for
CELAY von 15 auf 17.
Abb. 4. Brücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for
CELAY von 13 auf 11 (dieselbe Patientin)
Abb. 5. Freiendbrücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
BLANKS for CELAY mit Pfeilern 17, 16 zum Ersatz von 15 als
Anhängeglied (Cantilever).
6
7
Abb. 6. Klassische Präparationsform für vollkeramische Kronen:
zirkuläre 90°-Stufe von ca. 1 mm Präparationstiefe mit gerundetem Innenwinkel (s. Abb. 5-6, S. 48).
Abb. 7. Klassiche Präparationen für Krone aus VITA In-Ceram
Classic ALUMINA auf Zahn 12 und eine Brücke aus VITA
In-Ceram Classic ALUMINA von 11 auf 22. Am Beispiel von
Frontzähnen wird eher deutlich, daß mit dieser invasiven
Präparationsform eine Schwächung des Pfeilerzahnes und
die Gefährdung der Pulpa-Vitalität einhergehen kann
(s. Abb. 7, S. 48).
Abb. 8. Hohlkehlpräparationen wie für die VMK-Technik wird
heute meist der Vorzug gegeben, um die Risiken für die
Integrität des Pfeilerzahnes gering zu halten. Hier wurden die
Zähne 11 und 21 mit einer ausgeprägten zirkulären Hohlkehle
zur Aufnahme von Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL
BLANKS for CELAY präpariert (s. Abb. 1).
8
Abb. 9. Zirkuläre Hohlkehlpräparationen für eine Brücke aus
VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY von
13 auf 11 (s. S. 68, Abb. 4).
Abb. 10. Leichte zirkuläre Hohlkehlpräparationen zur Versorgung von 11 und 21 mit Kronen aus VITA In-Ceram Classic
ALUMINA, die mit dem WOL-CERAM-Verfahren hergestellt
wurden (s. Abb. 3, S. 12).
9
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Alle Restaurationen wurden konventionell zementiert, bevorzugt mit Phosphatzement (Harvard Cement schnellhärtend,
Richter & Hoffmann Harvard Dental GmbH). Die transluzenten
Kronen aus VITA In-Ceram Classic SPINELL wurden überwiegend mit Hybridionomer-Zement (Protec Cem, Ivoclar
Vivadent AG) befestigt. Einige Kronen wurden mit Glasionomer-Zement eingesetzt (Ketac-Cem, 3M ESPE Dental AG).
In einigen Fällen wurden die Restaurationen zum Probetragen
Seite 69
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
oder wegen einer geplanten kieferorthopädischen Behandlung
über einen längeren Zeitraum provisorisch befestigt (Temp Bond,
Kerr GmbH).
10
Tabelle: Eigene klinische Erfahrungen mit VITA In-Ceram Classic
Beginn Therapien:
Januar 1994
Anzahl
Anzahl
Pat.
Ther.
Stand Beobachtung:
Anzahl Restaurationen
Kronen
z April 2002
SPINELL
Kronen
Brücken
Anzahl betroffener Zähne
Brücken
ALUMINA ALUMINA ZIRCONIA
SPINELL ALUMINA ZIRCONIA
1 Ther. begonnen
30
43
27
62
5
10
27
63
20
2 Ther. abgebrochen
1
1
-
3
-
-
-
3
-
3 Ther. durchgeführt
29
42
27
59
5
10
27
60
20
3
3
4
3
-
2
4
3
4
26
39
23
56
5
8
23
57
16
Folgetherapie*
9
11
2
7
4
1
2
12
2
(-Nachbesserung)#
(3)
(3)
(2)
(1)
-
-
(2)
(1)
-
(-Mißerfolg)+
(7)
(8)
-
(6)
(4)
(1)
-
(11)
2
(z3=z1-z2)
4 Kontakt verloren
5 Unter
Beobachtung k
(z5=z3-z4)
6
6
(--nachversorgt)
(5)
(5)
-
(4)
(2)
-
-
(8)
-
(--Totalverlust)x
(3)
(4)
-
(2)
(3)
(1)
-
(5)
(2)
7 in Funktion (worst
case =
1
[z5-z6]/z1)†
8 in Funktion (best
case = [z7+z4]/z1)‡
23
35
23
50
1
7
23
52
14
(77%)
(81%)
(85%)
(81%)
(20%)
(70%)
(85%)
(83%)
(70%)
26
38
27
53
1
9
27
55
18
(87%)
(88%)
(100%)
(85%)
(20%)
(90%)
(100%)
(87%)
(90%)
k) Unter Beobachtung bzw. bis zum Eintritt des Mißerfolgs beobachtet
*) „Folgetherapie“ bedeutet jedes unerwünschte Ereignis an einer Restauration oder einem restaurierten Zahn, das eine klinische
Intervention, gleich welcher Art und Ursache, nach sich zieht.
Die Zahlen in den Zeilen und Spalten des Blocks „Folgetherapie“ müssen in der Summe nicht mit der Gesamtzahl an Folgetherapien
übereinstimmen, da manche Beobachtungseinheiten sowohl Reparaturbedarf als auch Mißerfolg zeigten bzw. verschiedene Einheiten
einer Therapiephase unterschiedliche Schicksale durchlaufen haben.
#) „Nachbesserung“ bedeutet jede einem unerwünschten Ereignis folgende, klinische Intervention an einer Restauration oder einem
restaurierten Zahn, solange die Restauration dabei erhalten bleibt.
+) „Mißerfolg“ bedeutet jeder Verlust einer Restauration, gleich welcher Ursache.
x) „Totalverlust“ bedeutet, ungeachtet der Ursache, jeder Verlust einer Restauration, die nicht mehr mit VITA In-Ceram Classic for CELAY
neuversorgt werden konnte.
†) „worst case“ bedeutet, daß alle verlorenen Patientenkontakte/loss to follow-up (z4) als „Mißerfolg“ (wie z6) gewertet werden.
‡) „best case“ bedeutet, daß alle verlorenen Patientenkontakte/loss to follow-up (z4) als „in Funktion“ (wie z7) gewertet werden.
z) dient in den Formeln als Kürzel für Zeile
1) grenzwertige / experimentelle Indikationen (vgl. S. 72)
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 70
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
Lexisdiagramm - Abb. 11
Therapie: (Balkenbreite proportional der Anzahl
mit VITA In-Ceram Classic for CELAY
versorgter Pfeiler)
10 Monate
Studientherapie
C 53
C 52
C 49
Beschwerden / Mängel => Nachbesserung
C 50
Mißerfolg => Folgetherapie
C 47
C 41
Follow-up: (gestrichelt: Loss to follow-up)
ALUMINA (Kronen)
C 37
C 36
C 19
C 39
C 55
C 38
C 09
ALUMINA (Brücken)
SPINELL (Kronen)
ZIRCONIA (Brücken)
C 20
C 08
C 07
C 05
C 06
C 04
C 31
C 03
C 15
C 27
C 33
C 01
C 22
C 02
C 16
C 30
C 10
-12 -9 -6
-1
-0,5
-3
3
6
0,5
9
12 15 18
1
1,5
21 24 27 30
2
2,5
33 36
39 42
45 48
51 54
3
3,5
4
4,5
57 60 63 66
5
5,5
69 72 75 78
6
6,5
81 84
7
87
90 93
7,5
96 99 102
8
8,5 [Jahre]
Modifiziertes Lexis-Diagramm zur vergleichenden Darstellung des klinischen Verlaufs der Versorgungen mit Kronen und Brücken aus
VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY. Die Patienten sind gemäß der Anzahl ihrer Therapiephasen durch einen oder mehrere Balken
repräsentiert. Die Breite jedes Balkens ist proportional der Anzahl der in der jeweiligen Therapiephase versorgten Pfeiler. Die Farbcodierung
kennzeichnet das verwendete Gerüstmaterial sowie das Eintreten von Ereignissen wie Beschwerden, Mißerfolg und Folgebehandlungen
entsprechend der Legende. Etliche Patienten sind mehrfach behandelt worden und komplex versorgt (Restaurationen aus VITA In-Ceram
Classic SPINELL, ALUMINA und ZIRCONIA) und daher durch mehrere Balken und mehrfarbig wiedergegeben.
Die Aufgabe eines solchen scheinbar „unübersichtlichen“ Diagramms ist, komplexe Abläufe und vielschichtige klinische Situationen in einer
Übersicht darzustellen.
C) bezieht sich auf die Patienten-ID in den Studien
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
[Monate]
Seite 71
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
Innerhalb des Beobachtungszeitraumes von über 8 Jahren (Januar
1994 bis April 2002) sind 3 Patienten nicht mehr erschienen
(10% loss to follow-up), so daß der Zustand von 11 Pfeilerelementen
(10%) bzw. 9 Restaurationen (9%; 3 Kronen aus VITA In-Ceram
Classic ALUMINA BLANKS for CELAY, 4 Kronen aus VITA In-Ceram
Classic SPINELL, 2 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA)
unbekannt ist (s. S. 71, Abb. 11, Groten et al. 2002)
Insgesamt bedurften 14 von 104 eingegliederten Restaurationen einer Folgetherapie oder Nachbesserung (13%).
11 Restaurationen scheiterten vollständig (11% Mißerfolg).
Dazu kommen 3 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA,
die nicht eingesetzt werden konnten (3%). Von den Mißerfolgen
waren 7 Patienten (23%) betroffen, einer sogar wiederholt. Das
entspricht einem Mißerfolg in der Folge von 8 Therapien (19%).
6 der gescheiterten Restaurationen wurden wieder durch
Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY
ersetzt (5 Patienten). Bei 3 Patienten (10%) scheiterten alle
Restaurationen aus VITA In-Ceram Classic BLANKS for CELAY.
Die mittlere klinische Liegedauer bis zum Eintritt der beobachteten Mißerfolge betrug weniger als 1,5 Jahre. Abbildung 11
auf Seite 71 veranschaulicht, daß Beschwerden oder Komplikationen (gelbe und rote Anteile) entweder bald nach Abschluß
der Therapie auftraten bzw. begannen oder gar nicht erst auftraten, zumindest nicht später als ca. 10 Monate nach Eingliederung.
Ursachen für Mißerfolg waren im einzelnen (in Klammern:
Prozent an entsprechenden Restaurationen und Patienten-ID):
Fraktur: 1 von 10 Brücken aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA
(10%, C 19), 2 von 5 Brücken aus VITA In-Ceram Classic
ALUMINA (40%, C 02 wiederholt – experimentelle Indikation,
Bruxist); Passungsfehler: 3 von 62 Kronen aus VITA In-Ceram
Classic ALUMINA vor dem Einsetzen (5%, C 30); Retentionsverlust: 1 Brücke aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (20%, C 20
– experimentelle Indikation, Freiendsituation), 1 provisorisch
befestigte Krone aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (1,5%, C 50);
Zahnfraktur: 2 Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
(3%, C 31, C 02); Beschwerden post cementationem: 1 Brücke
aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA (20%, C 03), 3 Kronen aus
VITA In-Ceram Classic ALUMINA (5%, C 03, C 15) – GlasionomerZement, sie wurden neu angefertigt.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 72
VITA In-Ceram® – Klinische Erfahrungen mit Restaurationen aus VITA In-Ceram
Mit Hohlkehle präparierte Zähne waren nicht häufiger von
Mißerfolg betroffen als die klassisch präparierten Zähne.
Lediglich eine Restauration, für die eine Hohlkehle präpariert
worden war, scheiterte (Brücke aus VITA In-Ceram Classic
ZIRCONIA von Patient C 19).
Die 27 vor allem im Frontzahngebiet eingegliederten Kronen
aus VITA In-Ceram Classic SPINELL sind bisher verlustfrei.
Kumulativ waren ca. 15% der angefertigten und 13,5% der
eingegliederten Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
nachweislich von Mißerfolg oder Nachbesserungsbedarf betroffen. Alle Brücken aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA gingen
als Erstversorgungen zu Verlust. Lediglich eine (als Folgetherapie,
C 03) befand sich in situ.
Bis jetzt sind von 110 versorgten Zähnen unter Beobachtung 89
seit 0,5 (s. S. 68, Abb. 2,) bis ca. 8,5 Jahren (Abb. 12) erfolgreich
(worst case scenario: loss to follow-up = Mißerfolg). Das ergibt
auf 2,5 Jahre (Median) eine kumulative Rate der Unversehrtheit
von 81% aller versorgten Zähne und eine Erfolgsrate von 78%
(n=81) aller angefertigten Restaurationen aus VITA In-Ceram
BLANKS for CELAY (n=104). Wertet man nur diejenigen Restaurationen, die verlorengegangen sind (best case scenario: loss to
follow-up = Erfolg), wurden 89 von 110 Zähnen erfolgreich versorgt (91%), und 90 von 104 Restaurationen sind in Funktion (87%).
12
Abb. 12. Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA BLANKS
for CELAY auf 11 und 21 ca. 8,5 Jahre nach Eingliederung.
Aus den dargelegten klinischen Erfahrungen ergeben sich die
in der Tabelle auf Seite 44 angegebenen Indikationsbereiche. Im
Zuge der Weiterentwicklung des VITA In-Ceram Classic-Materials
über die VITA In-Ceram 2000 AL CUBES (reines Al2O3 zur Hochtemperatur-Dichtsinterung) bis hin zu dem hochfesten Zirkonoxid
VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES sind diese in den letzten Jahren
stets erweitert worden. Auch wenn mehrgliedrige Seitenzahnund Freiendbrücken bereits mit Erfolg eingesetzt worden sind,
gelten diese Indikationen immer noch als experimentell und
sollten noch nicht zum Standardrepertoire des festsitzenden
Zahnersatzes gerechnet werden.
Bei Einhalten der Indikationsgrenzen und Konstruktionsrichtlinien lassen sich Restaurationen aus VITA In-Ceram
klinisch erfolgreich anwenden.
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 73
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
Klinische Dokumentationen
Dokumentation 1
Patient, 33 Jahre
Diagnose: insuffiziente Kronen und Brücken
Therapie: Kronen 11, 21 aus VITA In-Ceram Classic SPINELL BLANKS for CELAY und
Brücke 13-15 aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY
1
2
3
4
5
6
7
8
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 74
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 75
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
Dokumentation 2
Patientin, 54 Jahre
Diagnose: prothetisch und konservierend insuffizient versorgtes Lückengebiß mit Lückenbildung und Zahnwanderung bei chronischer Parodontitis
Therapie: präprothetisch systematische PA-Therapie, prothetisch vollkeramische Gesamtrehabilitation zur
funktionellen Wiederherstellung und Lückenschluß mit Kronen aus VITA In-Ceram Classic ALUMINA
BLANKS for CELAY und Freiendbrücke aus VITA In-Ceram Classic ZIRCONIA BLANKS for CELAY 17-16/15
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
11
Seite 76
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
12
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
13
14
Seite 77
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
Dokumentation 3
Patientin, 23 Jahre
Diagnose: Nichtanlage 22, Z.n. Implantation regio 22
Therapie:
Stellungskorrektur 21 mit Labialbogen zur Verbesserung der Lückenkonfiguration, Krone aus
VITA In-Ceram Classic ALUMINA for CELAY auf individualisiertem Implantat-Abutment
(CeraOne, Branemark-System)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 78
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
Dokumentation 4
Patientin, 21 Jahre
Diagnose: Amelogenesis imperfecta mit multiplen Nichtanlagen und bimaxillären Asymmetrien bei stark
eingeschränkten Mundhygienemöglichkeiten
Therapie: präprothetisch kieferorthopädische Regulierung der Zahnbögen und bimaxilläre Osteotomie zur
Bißhebung und Repositionierung in Angle-Klasse II-Relation; prothetisch funktionelle und ästhetische
Gesamtrehabilitation zum Aufbau statischer und dynamischer Okklusion, Zahnumgestaltung und
Proportionsausgleich und Etablieren der Hygienefähigkeit bei reduziertem Präparationsaufkommen
mit Einzelzahnkronen aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES im OK und UK.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 79
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 80
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
Dokumentation 5
Patientin, 51 Jahre
Diagnose: prothetisch insuffizient versorgtes Lückengebiß in Ober- und Unterkiefer bei guter Mundhygiene und
weitgehend unversehrter Zahnstruktur, Pfeilerdivergenz von 47 zu 45
Therapie: prothetischer Lückenschluß mit 3 4-gliedrigen Brücken aus VITA In-Ceram 2000 YZ CUBES bei reduziertem Präparationsaufkommen: Endpfeilerbrücke 17-14, Freiendbrücke 23-25 mit Anhängeglied 26
in Prämolarenbreite; hier dargestellt: geteilte Brücke 44-47 (Geschiebe zementiert).
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 81
VITA In-Ceram® – Klinische Dokumentationen
13
14
15
16
17
18
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 82
VITA In-Ceram® – Literaturübersicht
Bindl A, Mörmann WH. An up to 5-year clinical evaluation of posterior In-Ceram CAD/CAM Core Crowns.
International Journal of Prosthodontics 15, 451-456 (2002).
Blatz MB, Sadan A, Kern M. Resin-ceramic bonding: A review of the literature.
Journal of Prosthetic Dentistry 89, 268-274 (2003).
Blatz MB, Sadan A, Kern M. Adhäsive Befestigung hochfester Vollkeramikrestaurationen.
Quintessenz 55, 33-41 (2004).
Bohlsen, F., Wolfart, S., Wegner, S., Kern, M. Klinische Bewährung von vollkeramischen Brücken aus In-Ceram
Zirconia im Seitenzahnbereich. 53. Jahrestagung der DGZPW, 13. - 16.05.04
Bulot D, Sadan A, Burgess JO, Blatz MB. Bond strength of a self-adhesive universal resin cement to Lava Zirconia
after two surface treatments. Journal of Dental Research 82, (Special Issue A), „Abstract # 578“ (2003).
Burke FJT, Fleming GJP, Nathanson D, Marquis PM. Are adhesive technologies needed to support ceramics? An
assessment of the current evidence. Journal of Adhesive Dentistry 4, 7-22 (2002).
Conod H. Étude sur la statique de la couronne jaquette.
Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin 47, 485-529 (1937)
Fradeani M, Aquilano A, Corrado M. Klinische Erfahrungen mit In-Ceram-Spinell-Kronen – Eine Fünfjahresnachuntersuchung. Internationales Journal für Parodontologie & Restaurative Zahnheilkunde 22, 505-513 (2002).
Groten M, Pröbster L. The influence of different cementation modes on the fracture resistance of feldspathic
ceramic crowns. International Journal of Prosthodontics 10, 169-177 (1997).
Groten M, Pröbster L. Das Celay-System: Herstellung vollkeramischer Restaurationen im Kopierschleifverfahren.
in: Pröbster L (Hrsg). Innovationen für die Zahnheilkunde. Spitta-Verlag, Balingen, Teil 30 (1998)
Groten M, Axmann D, Pröbster L, Weber H. Vollkeramische Kronen und Brücken auf Basis industriell vorgefertigter
Gerüstkeramiken. Quintessenz 53, 1307-1316 (2002).
Haselton DR, Diaz-Arnold AM, Hillis SL. Clinical assessment of high strength all-ceramic crowns.
Journal of Prosthetic Dentistry 83, 396-401 (2000).
Hüls A.: Zum Stand der klinischen Bewährung infiltrationskeramischer Verblendkronen.
Deutsch Zahnärztl Z 50, 674-676 (1995) 9
Isidor F, Stokholm R, Ravnholt G. Tensile bond strength of resin luting cements to class infiltrated porous Aluminium oxide cores (In-Ceram). European Journal of Prosthodontics and Restorative Dentistry 3, 199-202 (1995).
Jokstad A. A split mouth randomized clinical trial of single crowns retained with resin-modified glass-ionomer and
zinc phosphate luting cements. International Journal of Prosthodontics 17, 411-416 (2004).
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 83
VITA In-Ceram® – Literaturübersicht
Kern M, Strub JR. Bonding to alumina ceramic in restorative dentistry: clinical results over up to 5 years.
Journal of Dentistry 26, 245-249 (1998).
Kern M, Wegner SM. Bonding to zirconia ceramic: adhesion methods and their durability.
Dental Materials 14, 64-71 (1998).
Leevailoj C, Platt JA, Cochran MA, Moore K. In vitro study of fracture incidence and compressive fracture load of
all-ceramic crowns cemented with resin-modified glass ionomer and other luting agents.
Journal of Prosthetic Dentistry 80, 699-707 (1998).
Malament KA, Socransky SS. Survival of Dicor glass-ceramic dental restorations over 16 years. Part III:
effect of luting agent and tooth-substitute core structure. Journal of Prosthetic Dentistry 86, 511-519 (2001).
McLaren EA, White SM. Survival of In-Ceram crowns in a private practice: A prospective clinical trial.
Journal of Prosthetic Dentistry 83, 216-222 (2000).
Olsson K, Fürst B, Andresson B, Carlsson GE. A long-term restrospective and clinical follow-up study of
In-Ceram Alumina FPDs. International Journal of Prosthodontics 16, 150-156 (2003).
Piwowarczyk A, Berge HX, Lauer H-Ch, Sorensen. Shearbond strength of cements to Zirconia and Lithium disilicate
ceramics. Journal of Dental Research 81 (Spec Iss A), 401 (2002).
Pröbster L. Survival Rate of In-Ceram Restorations. International Journal of Prosthodontics 6, 259-263 (1993).
Pröbster L, Groten M, Girthofer S. Kopiergefräste, glasinfiltrierte Aluminiumoxid-Kronen.
Phillip Journal 11, 577-584 (1994).
Pröbster L. Four year clinical study of glass-infiltrated sintered alumina crowns.
Journal of Oral Rehabilitation 23, 147-151 (1996).
Pröbster L, Girthofer S, Groten M, Rein B. Copy-milled all-ceramic Celay-In-Ceram crowns for modified CeraOne
abutments: A technical note. International Journal of Oral & Maxillofacial Implants. 11, 201-204 (1996).
Pröbster L, Groten M. Celay-In-Ceram-Kronen für individualisierte CeraOne-Abutments bei der Einzelzahnimplantatversorgung. Quintessenz Zahntechnik 23, 1105-1111 (1997).
Pröbster L. All-ceramic crowns on modified CeraOne abutments: A case report.
Quintessence International 29, 52-65 (1997a).
Pröbster L. Klinische Langzeiterfahrungen mit vollkeramischen Kronen aus In-Ceram.
Quintessenz 48, 1639-1646 (1997b).
Sadoun M. In-Ceram: 10 Jahre in der Erprobung. In: Kappert HF. (Hrsg.) Vollkeramik. Werkstoffkunde –
Zahntechnik – klinische Erfahrungen. Berlin: Quintessenz Verlags-GmbH, 193-210 (1996).
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 84
VITA In-Ceram® – Literaturübersicht
Scherrer SS, De Rijk WG, Wiskott HW, Belser UC. Incidence of fractures and lifetime predictions of all-ceramic
crown systems using censored data. American Jounal of Dentistry 14, 72-80 (2001).
Schmid S. Die Opazität von Kompositmaterialien zur Befestigung von Adhäsivbrücken, Inauguraldissertation,
Universität Tübingen in Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik. Tübingen, (2003).
Scotti R, Catapano S. A clinical evaluation of In-Ceram crowns.
International Journal of Prosthodontics 8, 320-323 (1995)
Segal BS. Retrospective assessment of 546 All-ceramic anterior and posterior crowns in a general practice.
Journal of Prosthetic Dentistry 85, 544-550 (2001).
Sindel J, Frankenberger R, Krämer N, Petschelt A. Crack formation of all-ceramic crowns depending on different
core build-up and luting materials. Journal of Dentistry 27, 175-181 (1999).
Sorensen JA, Kang S-K, Torres TJ, Knode H. In-Ceram fixed partial dentures: Three-year clinical trial results.
Journal of the California Dental Association 26, 207-214 (1998).
Stephan, M.; Corten, A.: Aluminiumoxid – der Korund, Mineralogische Betrachtungen des Korund.
Quintessenz Zahntech 31, 2, 128-133 (2005).
Vult von Steyern P, Jönsson O, Nilner K. Five-year evaluation of posterior all-ceramic three-unit (In-Ceram) FPDs.
International Journal of Prosthodontics 14, 379-384 (2001).
VITA Vollkeramik – VITA In-Ceram®
Seite 85
Mit dem einzigartigen VITA SYSTEM 3D-MASTER
werden alle natürlichen Zahnfarben systematisch bestimmt
und vollständig reproduziert.
Zur Beachtung: Unsere Produkte sind gemäß Gebrauchsinformation zu verwenden. Wir übernehmen
keine Haftung für Schäden, die sich aus unsachgemäßer Handhabung oder Verarbeitung ergeben.
Der Verwender ist im Übrigen verpflichtet, das Produkt vor dessen Gebrauch auf seine Eignung für den
vorgesehenen Einsatzbereich zu prüfen. Eine Haftung unsererseits ist ausgeschlossen, wenn das
Produkt in nicht verträglichen bzw. nicht zulässigem Verbund mit Materialien und Geräten anderer
Hersteller verarbeitet wird. Im Übrigen ist unsere Haftung für die Richtigkeit dieser Angaben unabhängig vom Rechtsgrund und, soweit gesetzlich zulässig, in jedem Falle auf den Wert der gelieferten
Ware lt. Rechnung ohne Umsatzsteuer begrenzt. Insbesondere haften wir, soweit gesetzlich zulässig,
in keinem Fall für entgangenen Gewinn, für mittelbare Schäden, für Folgeschäden oder für Ansprüche
Dritter gegen Käufer. Verschuldensabhängige Schadensersatzansprüche (Verschulden bei Vertragsabschluß, pos. Vertragsverletzung, unerlaubte Handlungen etc.) sind nur im Falle von Vorsatz oder grober
Fahrlässigkeit gegeben. Die VITA Modulbox ist nicht zwingender Bestandteil des Produktes.
Stand 05-05
VITA Zahnfabrik ist nach der Medizinprodukterichtlinie zertifiziert
und folgende Produkte tragen die Kennzeichnung
0124 :
CEREC® und inLab® sind eingetragene Warenzeichen der Firma Sirona Dental Systems GmbH, D-Bensheim.
CeHa WHITE ECS® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma C. Hafner GmbH & Co. KG, D-Pforzheim.
CELAY® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Mikrona Technologie AG, CH-Spreitenbach.
DCS Precident® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma DCS Dental AG, CH-Allschwill.
Digident® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Digident GmbH, D-Pforzheim.
Harvard Cement® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Richter & Hoffmann Harvard Dental GmbH, D-Berlin
Ketac-Cem® und RelyX® sind eingetragene Warenzeichen der Firma 3M ESPE Dental AG, D-Seefeld
PANAVIA® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Kuraray Europe GmbH, D-Düsseldorf
Protec Cem® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Ivoclar Vivadent AG, FL-Schaan
synOcta® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Straumann AG, CH-Waldenbuch.
WOL-CERAM® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Teamziereis GmbH, D-Engelsbrand.
VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Postfach 1338 · D-79704 Bad Säckingen . Germany
Tel. + 49/ 7761/562-222 · Fax + 49/ 7761/562 - 446
www.vita-zahnfabrik.com · [email protected]
1323D
VITA In-Ceram® Classic SPINELL BLANKS, VITA In-Ceram® Classic ALUMINA BLANKS,
VITA In-Ceram® Classic ZIRCONIA BLANKS, VITA In-Ceram® 2000 YZ CUBES,
VITA In-Ceram® 2000 AL CUBES
Herunterladen