Caesar & Loretz GmbH Prüfanweisung Herderstr. 31 Nr. 183 D-40721 Hilden Art.-Nr.: 183 Flores Ericae gerebelt; Heideblüten, Erikablüten 1. Definition 1.1. Stammpflanze Calluna vulgaris L. Hull.; Ericaceae 1.2. Synonym Besenheideblüten, Heidekrautblüten, Flores Callunae 2. Qualitätsdaten 2.1. Eigenschaften 2.1.1. Aussehen Violett-rosarote, seidig glänzende Blüten, deren kurzer Stiel in der Achsel eines bis 3,5 mm langen Tragblattes sitzt, das nach oben umgebogen ist und am Grunde zwei lange, spitze, am Rande drüsige, abwärts gerichtete Sporne trägt. Ähnliche Blätter kommen kreuzgegenständig auch am Blütenstiel und den anderen Achsenorganen vor. Die nickende Blüte wird von vier kleinen, länglich-runden, am Rande häutigen, eine Art Außenkelch bildenden Hochblättern umgeben. Sie hat vier glänzend violett-rosarote, kronblattartige, bis 4 mm lange, eiförmige, vorn stumpfliche Kelchblätter, vier nur 2 bis 3 mm lange Kronblätter, acht Staubblätter und einen vierfächrigen Fruchtknoten mit weit aus der Blüte ragendem, eine kopfige, vierhöckrige Narbe tragendem Griffel. 2.1.2. Geruch / Geschmack Ohne Geruch; schwach herber, bitterer Geschmack. 2.2. Identität 2.2.1. Mikroskopie Staubblätter mit zwei hörnchenartigen Spitzen und zwei Antherenanhängseln, Pollenkörnern als Tetraden, einzellige Haare auf Hochblättern und Laubblättern, Calciumoxalatdrusen. 2.2.2. Dünnschichtchromatographie Untersuchungslösung 1 g Droge mit 10 ml Ethanol 90% R 15 min lang unter Rückfluss zum Sieden erhitzen und filtrieren; 40 µl auftragen. Referenzlösung Je 10 mg Arbutin R, Hydrochinon R und Chlorogensäure R in 10 ml Methanol R; 20 µl auftragen. Stationäre Phase Kieselgel 60 F254 Fließmittel Ethylacetat R : Methanol R : Wasser Laufstrecke 15 cm Detektion 1% Dichlorchinonchlorimid R in Methanol R Bedampfen mit konzentrierter Ammoniak-Lösung R Auswertung Nach dem Trocknen bei 105 °C und anschließendem Abkühlen wird die Platte besprüht und für kurze Zeit mit konzentrierter Ammoniak-Lösung R bedampft. Die Auswertung erfolgt sofort anschließend im Tageslicht. Das Chromatogramm der Referenzlösung zeigt im oberen Teil des unteren Drittels die braune Zone der Chlorogensäure, im mittleren Drittel die blaue Zone des Arbutins und im oberen Drittel die graubraune Zone des Hydrochinons. Das Chromatogramm der Untersuchungslösung zeigt etwa auf der Höhe der Chlorogensäure-Referenzzone eine braune Zone. Etwa auf Höhe der Arbutin-Referenzzone liegt eine grau-grüne Zone und knapp darüber eine blau-graue Zone. Auf Höhe der Hydrochinon-Referenzzone erscheint eine grau bis grau-blaue Zone, darüber eine gelbe und nahe der Fließmittelfront eine grüne Zone. Weitere Zonen können vorhanden sein. Änderungsindex: 12/2016 Stand: 13.12.2016 64:20:16 183 Caesar & Loretz GmbH Herderstr. 31 D-40721 Hilden Prüfanweisung Nr. 183 2.3. Reinheit 2.3.1. Fremde Bestandteile Höchstens 2% 2.3.2. Trocknungsverlust Höchstens 10% Mit 1,000 g gepulverte Droge (1400) durch 2 h langes Trocknen im Trockenschrank bei 105 °C bestimmt. 2.3.3. Asche Höchstens 5% 2.3.4. Herba Anteile Höchstens 30% 3. Hinweis Sofern keine Angaben gemacht werden, erfolgen die Prüfungen nach den Methoden des jeweils gültigen Arzneibuchs. 4. Literatur Hagers Handbuch, 4. Auflage, Band. III, Seite 612 Hagers Handbuch, 5. Auflage, Band 4, Seite 618 Hörhammer, Teeanalyse, 3. Auflage, Tafel 36 HAB 1, 4.Ntr.1985 (Calluna vulgaris, DC) Rohdewald, Rücker, Glombitza; Apothekengerechte PV, 13. Akt.-Lfg. 2010 Änderungsindex: 12/2016 Stand: 13.12.2016 183