Frühjahr 2015 - Wallstein Verlag

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Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Gegenwart
Editionen
Geschichte
Wissenschaftsgeschichte
Kulturwissenschaften
Über Literatur
2
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Erfolgreiche Titel aus dem Jahr 2014
Memoiren der Kurfürstin
Sophie von Hannover
Ein höfisches Lebensbild
aus dem 17. Jahrhundert
Hg. von Martina Trauschke
204 S., 1 Abb., geb.,
Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1514-3
Kai Kauffmann
Stefan George
Eine Biographie
Castrum Peregrini.
Neue Folge, Bd. 8
252 S., 41 Abb., geb.,
Schutzumschlag
24,90 € (D); 25,60 € (A)
ISBN 978-3-8353-1389-7
Edda Ziegler
Buchfrauen
Frauen in der Geschichte des
deutschen Buchhandels
Wolfgang Matz
Die Kunst des Ehebruchs
Emma, Anna, Effi und ihre Männer
304 S., geb.,
Schutzumschlag
24,90 € (D); 25,60 € (A)
ISBN 978-3-8353-1459-7
Bernhard Fischer
Johann Friedrich Cotta
Verleger – Entrepreneur – Politiker
967 S., 16 farbige Abb., geb.,
Schutzumschlag
49,90 € (D); 51,30 € (A)
ISBN 978-3-8353-1396-5
Hans Mommsen
Das NS-Regime und die
Auslöschung des Judentums
in Europa
287 S., 32 Abb., geb.,
Schutzumschlag
24,90 € (D); 25,60 € (A)
ISBN 978-3-8353-1523-5
235 S., geb.,
Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1395-8
Vom Augusterlebnis zur
Novemberrevolution
Briefe aus dem Weltkrieg
1914 –1918
Roland Reuß
»Die perfekte Lesemaschine«
Zur Ergonomie des Buches
Hg. von Jens Ebert
394 S., 8 Abb., geb.,
Schutzumschlag
29,90 € (D); 30,80 € (A)
ISBN 978-3-8353-1390-3
Ästhetik des Buches, Bd. 4
88 S., engl. brosch.
14,90 € (D); 15,40 € (A)
ISBN 978-3-8353-1435-1
3
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Inhalt
Spitzentitel
4
6
8
10
12
15
Carl Schurz Lebenserinnerungen
Herbert Kraft J. M. R. Lenz
Irene Heidelberger-Leonard Imre Kertész
Detlef Siegfried Moderne Lüste
Walter Manoschek »Dann bin ich ja ein Mörder!«
Friedrich Forssman Wie ich Bücher gestalte
Gegenwart
16
17
Matthias Bormuth Die Vielfalt geistiger Erfahrung
Roland H. Wiegenstein Querbeet
Editionen
18
20
21
22
23
24
25
26
Gottfried August Bürger Briefwechsel
Verlagskorrespondenz: Conrad Ferdinand Meyer,
Betsy Meyer – Hermann Haessel
Adolph Freiherr Knigge Briefwechsel mit Zeitgenossen 1765 –1796
Hedwig Pringsheim Tagebücher
Sidonie Nádherný Gartenschönheit
oder Die Zerstörung von Mitteleuropa
Das Goethe-Nationalmuseum in Weimar
Paul Kahl Die Erfindung des Dichterhauses.
Das Goethe-Nationalmuseum in Weimar
Florens Christian Rang Deutsche Bauhütte
Geschichte
27
28
29
30
32
33
34
35
36
37
38
39
Mathias Middelberg »Wer bin ich, dass ich über
Leben und Tod entscheide?«
Imke Hansen »Nie wieder Auschwitz!«
Nicole Petrick-Felber Kriegswichtiger Genuss
Kristina Meyer Die SPD und die NS-Vergangenheit
1945 –1990
Täter und Komplizen in Theologie und Kirchen
1933 –1945
Henry Wahlig Sport im Abseits
Kerstin Thieler ›Volksgemeinschaft‹ unter
Vorbehalt
Phantomgrenzen
Peršman
Thomas Großmann Fernsehen, Revolution und
das Ende der DDR
Johanna A. Brumberg Die Vermessung einer
Generation
Christian König und Annette Leo Die »Wunschkindpille«
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
Sebastian Tripp Fromm und politisch
Notker Hammerstein Die Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt am Main
Texturen des Krieges
Es gilt das gesprochene Wort
Jan Zofka Postsowjetischer Separatismus
Małgorzata Ruchniewicz Das Ende der Bauernwelt
Ralf Kirstan Die Welt des Johannes Letzner
André R. Köller Agonalität und Kooperation
Niels Petersen Die Stadt vor den Toren
Die topografisch-militärische Karte des Bistums
Hildesheim von 1798
Kulturwissenschaften
50
52
53
54
55
56
57
58
59
Marina Münkler Gespräche über Freundschaft
Haru Hamanaka Erkenntnis und Bild
Unikat. Index. Quelle
Präsenz und Evidenz fremder Dinge im Europa
des 18. Jahrhunderts
Werner Michler Kulturen der Gattung
Tun oder Nichttun – Zwei Formen des Handelns
Norman Domeier, Rainer Nicolaysen, Maria Borowski, Martin Lücke, Michael Schwartz Gewinner und
Verlierer
Stadt und Zivilgesellschaft
Bild und Bekenntnis
Über Literatur
60
61
62
63
64
65
66
67
Eckart Goebel Esmeralda
Literatur und Anthropologie Begegnungen mit Rahel Levin Varnhagen
Gerrit Brüning Ungleiche Gleichgesinnte
Gesa Frömming Pastorale
Sheldon Pollock Kritische Philologie
Machen – Erhalten – Verwalten
Literatur – Verlag – Archiv
Periodica
68
68
Preise 2014
Jahrbuch der Deutschen Akademie
für Sprache und Dichtung 2013/2014
69 Angemessenheit
70
Das Achtzehnte Jahrhundert, Bd. 39/1
70
Bayerische Akademie der schönen Künste,
Jahrbuch 28/2014
70Freilegungen
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Eine beispiellose Karriere im
19. Jahrhundert: Das bewegte
Leben des deutsch-amerikanischen Politikers Carl Schurz.
4
Spitzentitel
Carl Schurz
Lebenserinnerungen
Mit einem Essay von Uwe Timm
Carl Schurz
(1829 –1906) war ein führender
Protagonist der 1848er-Revo­
lution in Deutschland und
wurde nach seiner Emigration
in die USA ein bedeutender
amerikanischer Publizist und
Politiker.
Der Herausgeber
Daniel Göske, geb. 1960, ist
Professor für Amerikanistik /
Literaturwissenschaft an der
Universität Kassel und widmet
sich als Übersetzer vor allem
dem Werk Herman Melvilles.
Es ist ein denkbar abenteuerliches Leben, von dem Carl Schurz in seiner Auto­
biographie berichtet: Als junger Mann, der als Bonner Student zum über­
zeugten Republikaner und Parteigänger der 48er Revolution wird, entgeht er
im Juli 1849 nur knapp der Verhaftung, befreit seinen Lehrer Gottfried Kinkel
aus der Spandauer Festungshaft und flieht über die Ostsee nach London. Er
emigriert im Herbst 1852 in die USA und geht als Farmer nach Wisconsin.
Schurz wird Landagent, Notar, Publizist und bewegt als glänzender Redner
seine deutschen Landsleute, 1860 Abraham Lincoln zum Präsidenten zu wäh­
len. Wenig später kämpft er im Bürgerkrieg als General gegen Sezession und
Sklaverei, inspiziert nach Kriegsende den verwüsteten Süden, besucht Bis­
marck in Berlin und wird für Missouri zum Senator gewählt.
Carl Schurz erzählt die ersten 40 Jahre seines Lebens wie einen Entwick­
lungsroman: farbig und packend, mit anekdotischen Szenen und griffigen
Charakterporträts, manchmal auch analytisch reflektierend.
Diese erstmals umfassend kommentierte Edition bietet den vollständigen
Text, im Anhang ergänzt um frühe Briefe und Passagen aus der amerika­
nischen Ausgabe. Das Nachwort skizziert Schurz’ späte Karriere als Innen­
minister, Autor und anti-imperialistischen Publizisten. Der einleitende Essay
von Uwe Timm würdigt das Leben und Wirken dieses wohl bedeutendsten
Deutschamerikaners des 19. Jahrhunderts.
»Seit mehr als einer Generation nun habe ich ihm die aufrichtigste
Zuneigung, Wertschätzung und Bewunderung entgegengebracht.
Nicht immer bin ich mit ihm politisch in dieselbe Richtung gesegelt,
aber wann immer ich an meiner eigenen Kompetenz zweifelte,
den richtigen Kurs zu finden, folgte ich ihm ohne Zweifel oder Zögern.«
Mark Twain
Editionen
5
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Carl Schurz
Lebenserinnerungen
Mit einem Essay von Uwe Timm
Herausgegeben von
Daniel Göske
Eine gemeinsame Veröffentlichung
der Deutschen Akademie für
Sprache und Dichtung und der
Wüstenrot Stiftung
ca. 1256 S., ca. 10 Abb.,
2 Bde. in Schmuckhülse,
Leinen, Lesebändchen
ca. € 39,– (D); € 40,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1582-2
Mai WG 1941
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Über Leben, Werk und Zeit
eines Schriftstellers, der
immer von Geheimnissen
umgeben war: Jakob Michael
Reinhold Lenz.
6
Spitzentitel
Herbert Kraft
J. M. R. Lenz
Biographie
Jakob Michael Reinhold Lenz
(1751 –1792) ist einer der bedeutendsten Dichter des Sturm und
Drang. Seine Komödien »Der
Hofmeister« und »Die Soldaten«
gehören über die Epoche hinaus
zu den herausragenden Werken
der deutschen Literatur­
geschichte. Auch seine Gedichte
haben nach mehr als zwei Jahrhunderten ihren literarischen
Rang behalten.
Der Autor
Herbert Kraft, geb. 1938 in
Walsum am Niederrhein, ist
emeritierter Professor für
Neuere deutsche Literatur­
geschichte an der Universität
Münster, war Gastprofessor in
Armidale/Australien und Kairo
und erhielt einen Ehrendoktor­
titel der Universität Sheffield.
Veröffentlichungen u. a.:
Annette von Droste-Hülshoff
(6. Aufl., 2008); Kleist. Leben
und Werk (2007); Musil (2003);
Edition von drei Bänden der
Schiller-Nationalausgabe (1971,
1982, 2000).
Wer war der Sturm-und-Drang-Dichter J. M. R. Lenz? Das heutige Bild ist zu­
sammengesetzt aus Goethes spätem, harschen Urteil in »Dichtung und Wahr­
heit« und Büchners Erzählung »Lenz« – da ist der Dichter vom Wahnsinn
bedroht und fällt am Ende in dumpfes Dahinleben.
Herbert Kraft zeichnet mit Material aus vielen, oft entlegenen Quellen ein
differenziertes Bild, schafft Panoramen von den Stationen im Leben und
Schreiben des Dichters Lenz. So werden Orte lebendig: das evangelisch-luthe­
risch geprägte Livland der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit seiner
unbeschränkten Leibeigenschaft; das Königsberg Kants, des Lehrers von Lenz;
das Straßburg der Kunst und der Kasernen; das Weimar Goethes; die Einsam­
keit im prächtigen St. Petersburg; das Moskau seiner elf letzten Jahre, wo er
noch manches schrieb, was bisher kaum beachtet wurde.
Die Biographie eröffnet viele neue Einsichten in das Leben und Schreiben
dieses rätselhaften Dichters. So erklärt Kraft etwa, warum Lenz Weimar ver­
lassen musste und dass es, anders als immer angenommen, nicht Goethe war,
der die Ausweisung betrieb.
Über Literatur
7
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Herbert Kraft
J.M.R. Lenz
Biographie
ca. 440 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1647-8
auch als E-Book
März WG 1951
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Die erste Werkbiographie
über den großen ungarischen
Schriftsteller.
8
Spitzentitel
Irene Heidelberger-Leonard
Imre Kertész
Leben und Werk
Imre Kertész
1929 in Budapest geboren,
wurde 1944 nach Auschwitz
deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Nach Kriegsende
arbeitete er zunächst als Journalist, später als freier Schriftsteller und Übersetzer in Budapest. Sein autobiographischer
»Roman eines Schicksallosen«
wurde zunächst kaum wahr­
genommen. Erst nach 1989
gelangte er zu weltweitem Ruhm.
2002 erhielt er den Nobelpreis
für Literatur. Seine Tetralogie
der Schicksallosigkeit mit dem
»Roman eines Schicksal­losen«,
»Fiasko«, »Kaddisch für ein
nicht geborenes Kind« und
»Liquidation« sind zentrale
Texte der Literatur nach 1945.
Nach einem zehnjährigen Aufenthalt in Berlin lebt Kertész
seit 2012 wieder in Budapest.
Die Autorin
Irene Heidelberger-Leonard,
geb. 1944, war bis 2009 Professorin für Neue deutsche Literatur an der Universität Brüssel
und ist Honorary Professor an
der University of London. Sie
erhielt 2005 für ihre Biographie
»Jean Améry. Revolte in der
Resignation« (2004) den Einhard-Preis für »hervor­ragende
Biographik«. HeidelbergerLeonard ist außerdem Gesamt­
herausgeberin der Jean AméryWerkausgabe in neun Bänden
(2002 –2008).
Lange vor der Niederschrift seines weltberühmten »Romans eines Schicksallosen«
hat Imre Kertész einen kurzen Text geschrieben, der sich wie eine Grundschrift
seines Werkes liest: In »Ich, der Henker«, einem lange Zeit unpublizierten
Textfragment aus den 50er Jahren, schreibt der Holocaust-Überlebende nicht,
wie zu erwarten wäre, aus der Perspektive des Opfers, sondern aus der des
Täters: Ein Massenmörder legt Rechenschaft ab, zeichnet sich selbst als Räd­
chen im Getriebe, als Henker wider Willen und verwischt die Grenzen zwischen
Täter und Opfer.
Bereits in diesem frühen Text zeigt sich Kertész’ Überzeugung, dass Opfer
und Täter im Totalitarismus austauschbar geworden sind. Sie fügen sich beide
in ihre »Schicksallosigkeit«, ihren Verlust der Persönlichkeit. Ein Überlebender
kann laut Kertész nicht ohne Schuld sein – nur die Toten sind frei von Schuld.
Irene Heidelberger-Leonard legt erstmalig eine Werkbiographie dieses Aus­
nahme-Schriftstellers vor. Sie zeigt, wie eng Kertész’ Leben mit seinem Werk
verknüpft ist, aber auch wie groß die Freiheiten sind, mit denen er sein Leben
in der Literatur gestaltet: Das Schreiben seiner Lebensgeschichte ist für ihn
eine existentielle Notwendigkeit, es ist die einzige Möglichkeit, aus der Passi­
vität der Opferrolle auszubrechen und seine Individualität zurückzugewinnen.
Irene Heidelberger-Leonard zeichnet ein feinsinniges Porträt des Nobel­
preisträgers, der die Selbsterforschung und deren ästhetische Verwandlung zu
seinem Lebensinhalt gemacht hat.
Über Literatur
9
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Irene Heidelberger-Leonard
Imre Kertész
Leben und Werk
ca. 200 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1642-3
auch als E-Book
März WG 1951
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Die erste Biografie Ernest
Bornemans zum 100. Geburtstag des berühmten Jazz­
kritikers, Dokumentarfilmers
und Sexualwissenschaftlers
am 12. April 2015.
Ernest Borneman
(1915 –1995) war Krimiautor,
Anthropologe, Jazzforscher,
Filmemacher, Psychologe und
Sexualforscher. Zu seinen
bekanntesten Publikationen
zählen das »Lexikon der Liebe«,
»Sex im Volksmund« und »Das
Patriarchat«.
Der Autor
Detlef Siegfried, geb. 1958, ist
Professor für Neuere Deutsche
und Europäische Geschichte an
der Universität Kopenhagen.
Veröffentlichungen u. a.:
Deutsche Kulturgeschichte.
Die Bundesrepublik 1945 bis
zur Gegenwart (mit Axel Schildt,
2009); Time Is on My Side. Konsum und Politik in der westdeutschen Jugendkultur der
60er Jahre (2006); Der Fliegerblick. Intellektuelle, Radikalismus und Flugzeugproduktion
bei Junkers (2001).
10
Spitzentitel
Detlef Siegfried
Moderne Lüste
Ernest Borneman –
Jazzkritiker, Filmemacher, Sexforscher
Borneman, Jungkommunist mit jüdischem Familienhintergrund, emigrierte
1933, sechs Wochen vor dem Abitur, nach London. Sein Geld verdiente er
durch Jobs in der Filmbranche, als Journalist und Schriftsteller. Während des
Krieges wurde er als »feindlicher Ausländer« inhaftiert und in Kanada inter­
niert. Dort arbeitete er ab 1941 für das National Film Board und drehte eine
Reihe von Dokumentarfilmen, darunter Propagandafilme gegen das »Dritte
Reich«. Gleichzeitig stieg er zu einem einflussreichen Jazzkritiker auf, der
nach Kriegsende u. a. als Kolumnist des legendären »Melody Maker« arbeitete.
Seit den späten 60er Jahren wurde Borneman zu einem der prominentesten
Sexualwissenschaftler im deutschen Sprachraum, der die Idee der »Sexuellen
Revolution« propagierte und damit Zustimmung ebenso wie Widerspruch
erntete. Einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde er durch seine Bücher
(»Das Patriarchat« 1975), Sex-Ratgeberkolumnen in der »Neuen Revue« und
zahlreiche Auftritte im deutschen und österreichischen Fernsehen.
Mit seinen Themen Jazz, Film und Sex bewegte sich Borneman auf Feldern,
an denen die spezifischen Sinneswahrnehmungen der Moderne des 20. Jahr­
hunderts und die um sie entstehenden Deutungskonflikte deutlich sichtbar
werden. Detlef Siegfried zeichnet Bornemans bewegtes Leben nach und stellt
sein Wirken aus sinnesgeschichtlicher Perspektive dar.
Geschichte
11
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Lesung und Gespräch
mit Detlef Siegfried
Leipziger Buchmesse
taz.studio
13.03.2015
Detlef Siegfried
Moderne Lüste
Ernest Borneman –
Jazzkritiker, Filmemacher,
Sexforscher
ca. 448 S., ca. 40 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1673-7
auch als E-Book
März WG 1951
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Es war nicht schwer, Adolf
Storms im Sommer 2008 zu
finden. Der Name des ehe­
maligen SS-Unterscharführers
stand im deutschen Telefonbuch.
12
Spitzentitel
Walter Manoschek
»Dann bin ich ja ein
Mörder!«
Adolf Storms und das Massaker an Juden
in Deutsch Schützen
Der Autor
Walter Manoschek, geb. 1957,
Außerordentlicher Professor
für Politikwissenschaft an der
Universität Wien, forscht und
publiziert seit vielen Jahren zu
den Themen Nationalsozialismus und Holocaust; 1995 –1999
Mitgestalter der Ausstellung
»Vernichtungskrieg. Verbrechen
der Wehrmacht 1941 –1944«.
Veröffentlichungen u. a.:
Der Fall Rechnitz. Das Massaker an Juden im März 1945
(Hg., 2009); Opfer der NS-Militärjustiz. Urteilspraxis – Strafvollzug – Entschädigungspolitik
in Österreich (Hg., 2003).
Am 29. März 1945 erschossen drei Angehörige der Waffen-SS-Division »Wiking«
mindestens 57 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter im burgenländischen
Deutsch Schützen. Einer der mutmaßlichen Täter hieß Adolf Storms. 63 Jahre
nach dem Massenmord gelang es Walter Manoschek, mit Storms und zwei
weiteren beteiligten HJ-Führern zu sprechen. Er interviewte Storms ins­gesamt
15 Stunden vor laufender Kamera, bereits zuvor verständigte er die Staatsan­
waltschaft. Adolf Storms wurde im Herbst 2009 in Dortmund wegen Mordes
und Beihilfe zum Mord angeklagt. Er verstarb kurz vor Prozessbeginn im Juni
2010.
Die Gespräche mit Adolf Storms, den beiden HJ-Führern und drei Juden, die
das Massaker überlebt haben, bilden das Grundgerüst des Buches. Der multi­
perspektivische Ansatz ermöglicht eine dichte Beschreibung der Vorgänge.
Manoschek rekonstruiert das Mordgeschehen in Deutsch Schützen und beschäf­
tigt sich mit dem justiziellen Umgang Österreichs mit NS-Tätern. Der beigelegte
Dokumentarfilm von 2012 »Dann bin ich ja ein Mörder« lässt Täter ebenso zu
Wort kommen wie Überlebende des Massakers von Deutsch Schützen.
»Ich finde diesen Film großartig, vor allem weil er so sachlich ist. Es ist das
immense Verdienst Walter Manoscheks, das Ereignis so genau, sozusagen
ohne Eifer und Zorn, dokumentiert zu haben«.
Elfried Jelinek über den Film »Dann bin ich ja ein Mörder«
Geschichte
13
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Mit
DVD
Walter Manoschek
»Dann bin ich ja ein Mörder!«
Adolf Storms und das Massaker
an Juden in Deutsch Schützen
ca. 224 S., geb., Schutzumschlag,
mit beigelegter DVD
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1650-8
auch als E-Book
März WG 1557
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Ein leidenschaftliches Plädoyer
für das gedruckte Buch.
14
Spitzentitel
Ästhetik des Buches
Die Buchform und das Buch als Form
Der Reihenherausgeber
Klaus Detjen, geb. 1943 in Breslau, Typograph und Buchgestalter, lebt in der Nähe von Hamburg. Bis 2009 war er Professor
für Typographie und Gestaltung
an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Auszeichnungen
und Preise zur Buchgestaltung
und Typographie, 2014 Antiquaria-Preis für Gestaltung der
»Typographischen Bibliothek«.
Hans Andree
normal regular book
roman
Ein Beitrag zur Schriftund Typografiegeschichte
ISBN 978-3-8353-1354-5
Günter Karl Bose
Das Ende einer Last
Die Befreiung von den
Büchern
ISBN 978-3-8353-1355-2
Jahrhundertelang haben wir unser Wissen auf bedrucktem Papier gespeichert.
Auch in Zeiten von Internet und E-Book hat das gedruckte Buch nicht ausge­
dient – im Gegenteil: Fachleute aus verschiedenen Disziplinen widmen sich in
der Reihe »Ästhetik des Buches« den einzigartigen Qualitäten dieses Medi­
ums. In Essays, Porträts und Kommentaren wird das Objekt »Buch«, seine
Optik, Haptik und Formgebung, seine Wirkung und Funktion, aber auch die
Tradition der Typographie und Buchgestaltung diskutiert. Dieser längst über­
fällige Diskurs zur Buchform und zum Buch als Form konzentriert sich auf die
sinnlichen und lesetechnischen Vorteile dieses Mediums und vermittelt Ein­
blicke in die Arbeit am Buch.
Der Reihenherausgeber Klaus Detjen hat führende Typographen versam­
melt – wie etwa Hans Andree, Wigger Bierma, Günter Karl Bose, Markus
Dreßen, Gerd Fleischmann, Jost Hochuli und Walter Pamminger –, die ihre
Texte selbst gestalten und mit einem Cover versehen. Aber auch Autoren an­
derer Disziplinen, die sich mit den ästhetischen, kulturellen und wahrneh­
mungspsychologischen Qualitäten des Kulturguts Buch beschäftigen, werden
Beiträge in dieser Reihe veröffentlichen: so u.a. der Präsident der Hochschule
für Bildende Künste Braunschweig Hubertus von Amelunxen, der Semiotiker
Dieter Mersch, der Philologe und Editionswissenschaftler Roland Reuß und
der Sprachwissenschaftler Carlos Spoerhase.
Gerd Fleischmann
Tschichold – na und?
ISBN 978-3-8353-1353-8
Roland Reuß
»Die perfekte Lesemaschine«
Zur Ergonomie des Buches
Uwe Jochum
Medienkörper
Wandmedien – Handmedien – Digitalia
ISBN 978-3-8353-1435-1
ISBN 978-3-8353-1543-3
Kulturwissenschaften
15
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Friedrich Forssman
Wie ich Bücher gestalte
Friedrich Forssman gewährt
einen detailreichen Einblick
in die Werkstatt des Buchgestalters.
Friedrich Forssman
Wie ich Bücher gestalte
Ästhetik des Buches, Bd. 6.
Herausgegeben von
Klaus Detjen
ca. 80 S., engl. brosch.
ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1591-4
März WG 1744
So wichtig die Gestaltung von Umschlag und Einband eines Buches für Leser,
Autoren, Verlag und Buchhandel ist, die Innentypographie ist eine mindestens
ebenso wichtige Vermittlerin von Struktur und hilft bei der Orientierung. Sie
kann ernsthaft sein oder spielerisch, sie kann historische Elemente zitieren oder
dezidiert aktuell sein – oder beides –, sie kann durch klare Durchgestaltung des
ganzen Buches bis hin zur Wahl der Papiere und Einbandmaterialien Vertrauen
in die Ernsthaftigkeit und Liebe der Beteiligten zum Buch ausdrücken.
Friedrich Forssman, einer der profiliertesten deutschen Buchgestalter, be­
richtet von seiner Herangehensweise an Buchgestaltung: vom Allgemeinen
und Besonderen, vom Innen und Außen, von typographischen Details und der
Herstellung.
Der Autor
Friedrich Forssman, geb. 1965,
Schriftsetzerlehre und GraphikDesign-Studium (u. a. bei Hans
Peter Willberg), ab 1990 Buchgestalter und Typograph für die
Arno Schmidt Stiftung und zahlreiche Verlage. Seine Arbeiten
werden regelmäßig von der
Stiftung Buchkunst prämiert.
Er gestaltet u. a. die Bargfelder
Arno-Schmidt-Ausgabe, die
»Reclam-Bibliothek« und das
neue Layout der »UniversalBibliothek«, er ist Ausstellungskurator sowie Autor zahlreicher
Fachpublikationen u. a.:
Lesetypografie (2005); Erste
Hilfe in Typografie (2007) (beide
mit Hans Peter Willberg);
Detailtypografie (2010) (mit
Ralf de Jong).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
16
Gegenwart
Matthias Bormuth
Die Vielfalt geistiger Erfahrung
Überlegungen zur Ideengeschichte
Der Essay entfaltet, ausgehend
von William James und Friedrich Nietzsche, eine Genealogie
der Ideen und des modernen
Bewusstseins.
Matthias Bormuth
Die Vielfalt geistiger Erfahrung
Überlegungen zur Ideen­
geschichte
Göttinger Sudelblätter.
Begründet von
Heinz Ludwig Arnold.
Herausgegeben
von Thorsten Ahrend
und Thedel v. Wallmoden
ca. 48 S., engl. brosch.
ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1640-9
auch als E-Book
April WG 1520
Der Autor
Matthias Bormuth, geb. 1963,
Inhaber der HeisenbergPro­fessur für vergleichende
Ideengeschichte am Institut
für Philosophie der Universität
Oldenburg.
Veröffentlichungen u. a.:
Karl Jaspers. Korrespondenzen
(Mithg., 2015); ›Wahrheit ist,
was uns verbindet‹ – Karl Jaspers’ Kunst zu philosophieren
(2009); Ambivalenz der Freiheit.
Suizidales Denken im 20. Jahrhundert (2008); Lebensführung
in der Moderne. Karl Jaspers
und die Psychoanalyse (2002).
Die zeitgenössische Intellectual History, deren Ursprünge in der deutschen
Geistesgeschichte liegen, lebt von vielen Ansätzen. Der Essay stellt eine prag­
matisch orientierte Ideengeschichte vor, deren Anfänge im Horizont Nietzsches
bei dem Mediziner und Philosophen William James lagen. Früh fand die
deutschsprachige Aufnahme statt, die vor allem Carl Stumpf, Max Weber, Karl
Jaspers, und Sigmund Freud leisteten. Die Überlegungen zur Ideengeschichte
münden in einer vergleichenden Genealogie geistiger Erfahrungen, in denen
nicht selten Grenzsituationen psychischen Erlebens zur Geburt neuer Ideen
gehören. Literarisch-künstlerische Zeugnisse bilden neben genuin philosophi­
schen Texten eine wichtige Quelle ihrer Erkenntnis. Ideengeschichte er­
scheint mit James und seinen Nachfolgern als eine Wissenschaft vom Men­
schen, die begrifflich vielen Disziplinen zugehört. Ihr zentrales Interesse bilden
die prekären Bewusstseinsspiegelungen des modernen Indi­v iduums, das Frei­
heit und Sinn seines Lebens in den Krisen der Zeit sucht.
Gegenwart
17
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Roland H. Wiegenstein
Querbeet
Ein Lesebuch zur europäischen Literatur und Kunst
Roland H. Wiegenstein
Querbeet
Ein Lesebuch zur europäischen Literatur und Kunst
Ein Kompendium kritischer
Leselust von der leuchtend
grauen Eminenz unseres
Literaturbetriebes.
Mit einem Vorwort von
Rüdiger Safranski
Herausgegeben von
Claudia Schmölders
Mainzer Reihe.
Neue Folge, Bd. 15.
Herausgegeben von der
Akademie der Wissenschaften
und der Literatur, Mainz
ca. 432 S., Leinen,
Schutzumschlag
ca. € 24,00 (D); € 24,70 (A)
ISBN 978-3-8353-1619-5
Mai WG 1118
Als leibhaftes Kulturgewissen hat Roland Wiegenstein in den letzten dreißig
Jahren ein atemberaubend breites kulturelles Tableau geschaffen: Teils aus
Berliner, teils aber auch aus italienischer Warte kommentierte er Kunst, The­
ater, Literatur, Politik, Kulturpolitik, Philosophie, Judaistik, Zeitgeschichte in
hunderten von Texten für den Rundfunk sowie Zeitungen und Zeitschriften
wie die Frankfurter Hefte, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung aber
auch das Internetportal »Berliner Literaturkritik.de«.
Als Zeitgenosse und Freund, Wegbegleiter und Nachrufer hat er prägende
Gestalten der literarischen Szene besprochen und erinnert: von Feltrinelli bis
Uwe Johnson, von Peter Weiss bis Umberto Eco, von Natalia Ginzburg bis
Libuše Moníková, von Heiner Müller bis Adriano Sofri – lauter Figuren in
einem europäischen Narrativ, das in Wiegensteins Werk zwischen jüdischem
Schicksal, deutscher Poetik und römischer Kunstreligion intensiv ausgebreitet
und veranschaulicht wird.
Wiegenstein selbst hat für diesen Band eine knappe, aber vorbildliche
Auswahl aus seinem umfangreichen Lebenswerk getroffen, die hiermit erst­
mals präsentiert wird.
»Wiegenstein schreibt und denkt nicht professoral sondern als professioneller
Liebhaber der Literatur.«
Rüdiger Safranski
Roland H. Wiegenstein
geb. 1926, war von 1955 bis
1991 Redakteur beim WDR und
Kulturkorrespondent in Berlin.
Seit seiner Pensionierung ist er
freier Journalist.
Die Herausgeberin
Claudia Schmölders, geb. 1944,
ist Kulturwissenschaftlerin
und Privatdozentin am Kulturwissenschaftlichen Seminar
der Humboldt-Universität,
Berlin.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Gottfried August Bürger gehört
mit seiner Korrespondenz zu
den ersten Briefkünstlern der
deutschen Literatur.
18
Editionen
Gottfried August Bürger
Briefwechsel
1760 –1776
Gottfried August Bürger
(1747 –1794), Pfarrerssohn aus
Molmerswende im Ostharz,
studierte Theologie in Halle und
Rechtswissenschaften in Göttingen. 1772 erhielt er eine
Anstellung als Amtmann und
stand in Verbindung mit den
Mitgliedern des Göttinger Hainbundes. 1784 zog er nach Göttingen und hielt Vorlesungen
über Ästhetik und Stilkunde, um
seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Zu Bürgers bekanntesten Werken gehören die Balladen »Lenore« und »Des Pfarrers Tochter von Taubenheim«
sowie die Ausarbeitung der
Lügengeschichten des Barons
von Münchhausen.
Die Herausgeber
Ulrich Joost, geb. 1951, Herausgeber von Lichtenbergs Werken
und Briefwechsel; lehrt Neuere
Deutsche Literaturgeschichte
und allgemeine Literaturwissenschaft an der TU Darmstadt.
Veröffentlichungen u.a.:
Georg Christoph Lichtenberg:
Briefwechsel (Hg. mit Albrecht
Schöne, 1983 – 2004); G. A. Bürger: Mein scharmantes Geldmännchen. Gottfried August
Bürgers Briefwechsel mit seinem Verleger Dieterich (Hg.,
1988); Lichtenberg – der Briefschreiber (1993).
Udo Wargenau, geb. 1936,
studierte nach seiner Ausbildung an der Höheren Technischen Schule der Luftwaffe und
beruflicher Tätigkeit als Flugzeugingenieur in Darmstadt
Germanistik und Geschichte.
Bürgers Briefwechsel ist ein poetisch herausragendes Dokument und ein zutiefst
anrührendes Zeugnis selbstverschuldeter menschlicher Leiden und Krisen.
Seine Wirrungen durch drei Ehen werden ebenso sichtbar wie seine beruf­
lichen Probleme und finanziellen Schwierigkeiten und sein Ringen um das
dichterische Wort. Die Korrespondenz über die Entstehung der »Lenore«, mit
der er die neuere Kunstballadendichtung begründete, demonstriert diesen
hohen poetischen Anspruch.
Mit der auf vier Textbände zuzüglich Amtliche Schriften und ein Gesamt­
register angelegten Edition von Bürgers Korrespondenz nehmen die Herausge­
ber eine kultur- wie poesie­geschichtliche Herausforderung an. Hatte Adolf
Strodtmann in seiner Edition (1874) fast 900 Briefe versammelt, haben Joost
und Wargenau für die Neuausgabe nun fast doppelt so viele Briefe von und an
Bürger ausfindig machen können. Erstmals werden die Briefe ausführlich kom­
mentiert und im originalen – mitunter auch derben – Wortlaut abgedruckt.
Editionen
19
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Gottfried August Bürger
Briefwechsel
1760 –1776
Herausgegeben von Ulrich
Joost und Udo Wargenau
Briefwechsel, Bd. 1.
Herausgegeben von Ulrich
Joost und Udo Wargenau
ca. 1000 S., Leinen,
Schutzumschlag
ca. € 69,– (D); € 71,00 (A)
ISBN 978-3-8353-1221-0
April WG 1117
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
20
Editionen
Verlagskorrespondenz: Conrad Ferdinand
Meyer, Betsy Meyer – Hermann Haessel
Eine reiche Quelle des literarischen Lebens im 19. Jahr­
hundert und das Zeugnis einer
über 30 Jahre dauernden,
spannungsreichen AutorVerleger-Beziehung.
Verlagskorrespondenz:
Conrad Ferdinand Meyer,
Betsy Meyer – Hermann Haessel
mit zugehörigen Briefwechseln
und Verlagsdokumenten
C. F. Meyers Briefwechsel.
Historisch-kritische Ausgabe.
Herausgegeben von Wolfgang
Lukas und Hans Zeller †
C. F. Meyer
Bd. 4.3: Briefe 1880 bis 1882
(1825 –1898) war einer der
bedeutendsten Schweizer
Dichter des Realismus. Der
Durchbruch als Schriftsteller
gelang ihm erst im Alter von
über 45 Jahren mit dem Vers­
epos »Huttens letzte Tage«
(1871). Die Novelle »Das Amulett« (1873) und der Roman
»Jürg Jenatsch« (1876) brachten erste Erfolge als Erzähler.
In den 1880er Jahren schließlich wurde Meyer mit historischen Novellen zu einem Bestseller-Autor.
Besorgt von Stephan Landshuter,
Wolfgang Lukas, Matthias Osthof
und Elisabeth Rickenbacher, unter
Mitarbeit von Rosmarie Zeller
ca. 620 S., ca. 35 Abb.,
Leinen, Schutzumschlag
ca. € 78,– (D); € 80,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1625-6
auch als E-Book
Mai WG 1117
Hermann Haessel
(1819 –1901), Leipziger Verleger,
war der Entdecker und Weg­
bereiter von C. F. Meyer.
Betsy Meyer
(1831 –1912), C. F. Meyers
Schwester, war lange Zeit seine
engste literarische Vertraute.
Die Herausgeber der
Gesamtedition
Hans Zeller (1926 –2014), war
Professor für Neuere deutsche
Literatur, Editionswissenschaftler und Herausgeber von C. F.
Meyers Gedichten innerhalb der
historisch-kritischen Gesamtausgabe.
Wolfgang Lukas, geb. 1959, ist
Professor für Neuere Deutsche
Literaturgeschichte an der Universität Wuppertal, Projektleiter
von »C. F. Meyers Briefwechsel« und Mitherausgeber von
Arthur Schnitzler: »Digitale
historisch-kritische Edition
(Werke 1905 –1931)«.
Der dritte Teilband bringt die Edition von C. F. Meyers Verlagsbriefwechsel der
Jahre 1880 bis 1882. Ostern 1880 erscheint die Buchpublikation der Novelle
»Der Heilige«, die Meyer in literarischen Kreisen endgültig berühmt macht. In
den Jahren danach folgen die kleineren Novellen »Plautus im Nonnenkloster«
und »Gustav Adolfs Page«. Gleichzeitig sammelt Meyer zum ersten Mal seine
verstreuten »Gedichte« in einem Band und findet breite Anerkennung auch
als Lyriker. Die bis zur Entstehung des »Heiligen« als Mitarbeiterin so un­
ersetzbar scheinende Schwester Betsy Meyer zieht sich, vor allem aufgrund
des gespannten Verhältnisses zu Meyers Ehefrau, für viele Jahre aus dem
Leben ihres Bruders zurück, was dazu führt, dass der Vetter Fritz Meyer in
seiner Funktion als Sekretär nun verstärkt Eingang in die Verlagskorrespondenz
findet.
Editionen
21
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Adolph Freiherr Knigge
Briefwechsel mit Zeitgenossen
1765 –1796
Knigge zeigt sich in seiner
Korrespondenz von unterschiedlichsten Seiten: engagiert
und distanziert, diskussionsfreudig und widersprüchlich,
verärgert und kämpferisch,
hilfsbereit und gefühlvoll.
Adolph Freiherr Knigge
Briefwechsel mit
Zeitgenossen 1765 –1796
Herausgegeben von Günter
Jung und Michael Rüppel
ca. 320 S., ca. 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1639-3
auch als E-Book
Juni WG 1117
Adolph Freiherr Knigge, einer der bedeutendsten deutschen Aufklärungs­
schriftsteller, war ein überaus fleißiger Briefschreiber. 184 Briefe – viele bisher
unveröffentlicht – zeigen, wie gut vernetzt und thematisch vielseitig Knigge
war. Zu den Korrespondenten, die sich im Gedankenaustausch mit Knigge
befanden, gehörten u. a. der Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schröder in
Hamburg, der Politiker und Schriftsteller Julius Freiherr von Soden, der
Schweizer Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller Johann Caspar Lavater, der
Schriftsteller, Pädagoge und Verleger Joachim Heinrich Campe sowie der Arzt
und Schriftsteller Heinrich Felix Paulizky. Dass Knigge zu den Berühmtheiten
seiner Zeit zählte, zeigen auch seine Kontakte mit Schiller, Bürger, Klopstock
und La Roche.
Adolph Freiherr Knigge
(1752 –1796) ist vor allem als
Autor des Werkes Ȇber den
Umgang mit Menschen«
bekannt, das lange Zeit als
Benimm-Fibel missverstanden
wurde. Neben dieser berühmten praktischen Gesellschaftslehre verfasste er aber auch
von C. M. Wieland und Laurence
Sterne inspirierte Romane und
publizierte zahlreiche Aufsätze
und satirische Schriften.
Die Herausgeber
Günter Jung, geb. 1946, hat
Germanistik und Politologie
studiert und war von 1975 – 2012
Lehrer. Er beschäftigt sich seit
40 Jahren mit Knigges Werk
und Leben und ist Mitheraus­
geber der vierbändigen KniggeWerkausgabe (2010).
Michael Rüppel, geb. 1949, ist
Germanist und freier wissenschaftlicher Autor. Promotion
über die Geschichte des Bremer
Theaters im 18. Jahrhundert.
Veröffentlichungen zur Bremer
Lokalgeschichte und zur Theatergeschichte, darunter eine
Biographie des Theaterdirektors G.F.W. Großmann. Herausgeber des Briefwechsels zwischen Knigge und Großmann
und Mitherausgeber der vierbändigen Knigge-Werkausgabe
(2010) des Wallstein Verlags.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
22
Editionen
Hedwig Pringsheim
Tagebücher
1905 –1910
Freude und Leid mit den
Kindern und Enkelkindern
der Familien Pringsheim
und Mann.
Hedwig Pringsheim
Tagebücher
Band 4: 1905 –1910
Herausgegeben von
Cristina Herbst
ca. 900 S., ca. 20 Abb.,
Leinen, Schutzumschlag
ca. € 49,90 (D); € 51,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1626-3
auch als E-Book
März WG 1117
Hedwig Pringsheim
(1855 –1942) war die Tochter der
bekannten Frauenrechtlerin
Hedwig Dohm, Ehefrau des
Mathematikprofessors und
Kunstmäzens Alfred Pringsheim und Mutter der seit 1905
mit Thomas Mann verheirateten
Katja Mann (1883 –1980).
Die Herausgeberin
Cristina Herbst, geb. 1946, war
als Lektorin zuerst im Vittorio
Klostermann Verlag und dann
bei S. Fischer intensiv mit Thomas Mann und seinem Umfeld
beschäftigt. Sie war maßgeblich
für die Planung und Realisierung der Großen Kommentierten Frankfurter Ausgabe der
Werke von Thomas Mann
zuständig. Seit 1999 ist sie ausschließlich mit der Edition der
Tagebücher von Hedwig Pringsheim befasst.
Die Jahre 1905 bis 1910 werden beherrscht von der unglücklichen Entwicklung
von Erik, dem ältesten der Pringsheimkinder. Während Peter, Heinz und Klaus
kaum Anlass zur Sorge geben und Katja, Thomas Mann und die wachsende
Schar der Enkel Hedwig Pringsheim viel Freude bereiten, ist und bleibt Erik
das Sorgenkind. Nach juristischem Staatsexamen und wenig glanzvollem
Militärdienst, von Duellquerelen getrübt, bummelt er herum und macht
mehrfach »unerhörte Geldschweinereien«. Man schickt ihn zur Bewährung
nach Argentinien, wo ihn Hedwig Pringsheim besucht und enttäuscht feststellen
muss, dass er der alte geblieben ist.
Doch nachdem Erik endlich eine Estancia gefunden und im April 1908 über­
raschend geheiratet hat, schöpft die Familie neue Hoffnung. Anfang Januar 1909
kommt jedoch die erschütternde Nachricht, dass Erik auf mysteriöse Weise ums
Leben gekommen ist. Die Ursache des Todes bleibt ungeklärt, ja, Hedwig Prings­
heim hält ihre Schwiegertochter Mary zeit­lebens für Eriks Mörderin. Ein wenig
Trost findet sie im fast täglichen Umgang mit den heranwachsenden Enkeln und
wenn sie sich als engagierte Großmutter bei der Lösung der Probleme des
Mann’schen Hausstandes bewähren kann.
Editionen
23
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Gartenschönheit oder
Die Zerstörung von Mitteleuropa
Sidonie Nádherný – Briefe an Václav Wagner
1942 –1949
Gartenschönheit oder
Die Zerstörung von
Mitteleuropa
Sidonie Nádherný –
Briefe an Václav Wagner
1942 –1949
Der bewegende Briefwechsel
dokumentiert die verzweifelten
Versuche, einen Landschaftspark in Zeiten von Krieg und
Nachkrieg zu retten.
Mit Dokumenten heraus­
gegeben von Friedrich
Pfäfflin und Alena Wagnerová
Bibliothek Janowitz, Bd. 22
Herausgegeben von
Friedrich Pfäfflin
ca. 328 S., ca. 50 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1618-8
April WG 1117
Václav Wagner (1893 –1962) gehörte zu den führenden Persönlichkeiten des
Denkmalschutzes der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Er beriet Sidonie
Nádherný (1885 –1950), um ihr 60 km südlich von Prag gelegenes Schloss Jano­
witz und seinen Park vor der Zerstörung durch einen Truppenübungsplatz der
Waffen-SS zu schützen, der seit 1942 im Gebiet zwischen Moldau und Sázava
angelegt wurde. Viele Dörfer fielen bis 1944 diesem Projekt der Deutschen
zum Opfer, verbunden mit Enteignung und Zwangsumsiedlung von über
30.000 Menschen. 1944 errichtete die SS in Janowitz ein Außenlager des KZ
Flossenbürg. Das Kriegsende brachte für das Anwesen keine Besserung: Zu­
nächst hielt die Rote Armee das Schloss besetzt, dann wurde es von tschecho­
slowakischen Truppen übernommen. Als Nádherný im Herbst 1946 wieder
Zutritt erhielt, war das Schloss nicht mehr bewohnbar, der Park verwüstet.
Sieben Jahre lang hatte sich Sidonie Nádherný mit Unterstützung von Václav
Wagner gegen deutsche, russische und tschechische Maßnahmen gewehrt,
um Schloss und Park zu erhalten. Neben den Briefen an Wagner aus dieser
Zeit enthält dieser Band weitere Zeugnisse und Dokumente über die Zerstö­
rung eines Ortes, an dem ein Vierteljahrhundert zuvor Karl Kraus, geschützt
von der Mauer des Schlossparks von Janowitz, an seinem monumentalen
Weltkriegsdrama »Die Letzten Tage der Menschheit« gearbeitet hatte.
Die Herausgeber
Friedrich Pfäfflin, geb. 1935,
hat nach zwanzigjähriger Tätig­keit als Verlagsbuchhändler ein
Vierteljahrhundert die Museumsabteilung des Schiller-Nationalmuseums in Marbach geleitet.
In den Jahren 1968 bis 1973
erschien der von ihm initiierte, von
Heinrich Fischer herausgegebene
Reprint der »Fackel« von Karl Kraus
in über 35.000 Exemplaren. Bei
Wallstein veröffentlichte er u. a.
Karl Kraus: Briefe an Sidonie
Nádherný von Borutin 1913 –1936
(2005)
Alena Wagnerová, geb. 1936,
ist Schriftstellerin, Übersetzerin
und Herausgeberin und veröffentlichte u. a. eine Biographie Sidonie
Nádhernýs (2003)
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
24
Editionen
Das Goethe-Nationalmuseum in Weimar
Band 1: Das Goethehaus im 19. Jahrhundert.
Dokumente
Ein sorgfältig edierter Quellenband mit zumeist unveröffentlichten historischen Dokumenten zum Goethehaus in
Weimar.
Das Goethe-Nationalmuseum
in Weimar
Band 1: Das Goethehaus im
19. Jahrhundert. Dokumente
Herausgegeben von Paul Kahl
und Hendrik Kalvelage
ca. 860 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 69,90 (D); € 71,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1636-2
auch als E-Book
Mai WG 1559
Die Herausgeber
Paul Kahl, geb. 1975, Literaturund Kulturhistoriker, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Deutschen Seminar in Göttingen (DFG-Projekt »Kulturgeschichte des Dichterhauses«).
Er arbeitet außerdem als freier
Dozent für verschiedene Bildungseinrichtungen, darunter
die Klassik Stiftung Weimar,
und war mehrfach Gastdozent
italienischer Universitäten.
Hendrik Kalvelage, geb. 1985,
Studium der Germanistik und
Allgemeinen Sprachwissenschaft, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar
in Göttingen.
Die Edition zeigt, dass das Goethehaus in Weimar ein museumsgeschicht­
licher Gegenstand ersten Ranges ist: Es steht am Anfang der Bemühungen um
ein deutsches Nationalmuseum und zugleich im Mittelpunkt der Geschichte
literarischer ›Personengedenkstätten‹ (›Dichterhäuser‹). Goethes Arbeits­
zimmer wurde bewahrt und mit Bedeutung aufgeladen. Goethe war zwar
über weite Strecken des 19. Jahrhunderts nicht so populär wie der ›Freiheits­
dichter‹ Schiller, aber als Repräsentant der »Kulturnation« eignete er sich –
auch für die Fürsten. In ihrem Anliegen, schon 1842 in Weimar ein GoetheNationalmuseum zu gründen, dem ersten überregionalen kulturpolitischen
Unternehmen der Fürsten des Deutschen Bundes, bestätigt sich die merkwür­
dige Einsicht: Die Einheit der Deutschen fand im 19. Jahrhundert zuerst im
Museum statt.
Die Herausgeber haben in Briefen, Tagebüchern, Gesprächsniederschriften
und amtlichen Schriften, aber auch in Pressezeugnissen oder Gästebüchern
rund 900, überwiegend unveröffentlichte Texte versammelt. Sie zeigen Goe­
thes Haus als Knotenpunkt vielfältiger Diskurse.
Ein weiterer Band mit Dokumenten zum 20. Jahrhundert erscheint 2016.
Editionen
25
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Paul Kahl
Die Erfindung des Dichterhauses.
Das Goethe-Nationalmuseum in Weimar
Eine Kulturgeschichte
Die erste grundlegende
Darstellung der wechselvollen
Geschichte von Goethes Wohnhaus und des Goethe-Nationalmuseums in Weimar.
Paul Kahl
Die Erfindung des Dichter­
hauses. Das GoetheNationalmuseum in Weimar
Eine Kulturgeschichte
Mit einem Vorwort von
Hellmut Th. Seemann
ca. 352 S., ca. 25 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1635-5
auch als E-Book
Mai WG 1559
Goethes Wohnhaus in Weimar gilt bis heute als ein deutsches ›National­
symbol‹. Seine aus den Quellen erarbeitete Geschichte zeigt, wie sich im
Goethehaus und seinen Erweiterungsgebäuden die deutsche Geschichte des
19. wie des 20. Jahrhunderts spiegelt. 1842 wäre das Goethehaus beinahe zum
ersten Nationalmuseum der Deutschen geworden, hätten sich Goethes Enkel
nicht im letzten Augenblick gegen den Verkauf entschieden. 1935 wurde mit
dem Goethemuseum neben dem Goethehaus der erste Museumsneubau des
nationalsozialistischen Deutschland eröffnet, und Adolf Hitler, der wichtigste
Geldgeber, wurde als Stifter verehrt.
Paul Kahl erschließt in seinem Buch ›Zeitschichten‹, die dem Besucher
kaum sichtbar sind: Der Erinnerungsort Goethe-Nationalmuseum, wenige
Kilometer vom einstigen Konzentrationslager Buchenwald entfernt, repräsen­
tiert die deutsche Bildungstradition – aber auch ihr Scheitern im 20. Jahrhun­
dert.
Der Autor
Paul Kahl, geb. 1975, Literaturund Kulturhistoriker, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Deutschen Seminar in Göttingen
(DFG-Projekt »Kulturgeschichte
des Dichterhauses«). Er arbeitet
außerdem als freier Dozent für
verschiedene Bildungseinrichtungen, darunter die Klassik
Stiftung Weimar, und war mehrfach Gastdozent italienischer
Universitäten.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
26
Editionen
Florens Christian Rang
Deutsche Bauhütte
Ein leidenschaftlicher Appell
zur Reparationsfrage nach dem
1. Weltkrieg. Er fragt nicht nach
Verträgen und Institutionen,
sondern wendet sich an das
Gewissen jedes einzelnen.
Florens Christian Rang
Deutsche Bauhütte
Reprint der Erstausgabe
Mit einem Vorwort
von Anne Weber
Herausgegeben und mit einem
Nachwort von Uwe Steiner
ca. 224 S., geb., Schutzumschlag,
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1676-8
auch als E-Book
April WG 1550
Florens Christian Rang
(1864 –1924) studierte Jura,
arbeitete im Staatsdienst,
später beim genossenschaft­
lichen Raiffeisenverband.
Er war 1919 mitbeteiligt an
den Ausarbeitungen zum Verfassungsentwurf. Zwischenzeitlich hatte er Theologie studiert,
um Pfarrer zu werden.
Ebenfalls bei Wallstein lieferbar: Florens Christian Rang:
Shakespeare der Christ. Eine
Deutung der Sonette.
Der Krieg, der damals noch nicht Erster Weltkrieg hieß, ist verloren für
Deutschland, das Elend ist groß. Und der Versailler Vertrag wird als von den
Siegermächten auferlegt empfunden, als Knebelvertrag, der das Leben ein­
schnürt und Entwicklung zum Besseren auf lange Zeit fast unmöglich macht.
Und da kommt jemand, Florens Christian Rang, der die Deutschen zu freiwil­
ligen Reparationen aufruft. Als ein einzelner ruft er seine Landsleute auf, am
Wiederaufbau der zerstörten Gebiete Frankreichs und Belgiens tatkräftig
mitzuhelfen, nicht über die Reparationszahlungen hinaus, sondern ganz und
gar unabhängig von ihnen.
Das wirkt gewiss ganz und gar weltfremd, zumal in einer Situation all­
gemein empfundener größter Not; und doch: Jenseits der Frage von Schuld
oder Unschuld, jenseits des Rechthabens weist dieser 1924 verfasste Appell in
die Zukunft. Er fordert, sich nicht hinter den Institutionen zu verstecken,
sondern als einzelner zu tun, was man als einzelner Mensch mit Gewissen
und Gefühl für Verantwortung zu tun in der Lage ist.
Walter Benjamin, mit dem Florens Christian Rang eng befreundet war,
nannte ihn den »tiefsten Kritiker des Deutschtums seit Nietzsche«; sein
letztes großes Werk »Deutsche Bauhütte« galt ihm als bedeutend »im Kampf
gegen die Idolatrie des Geistes«.
Geschichte
27
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Mathias Middelberg
»Wer bin ich, dass ich über Leben
und Tod entscheide?«
Hans Calmeyer – Rassereferent in den Niederlanden 1941 –1945
Hans Calmeyer sollte als
»Rassereferent« über Fälle
unklarer Abstammung entscheiden: War er Mittäter oder
Rettungswiderständler?
Mathias Middelberg
»Wer bin ich, dass ich über
Leben und Tod entscheide?«
Hans Calmeyer – Rasse­
referent in den Niederlanden
1941 –1945
ca. 208 S., ca. 20 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1528-0
auch als E-Book
März WG 1556
Der Rechtsanwalt Hans Calmeyer (1903 –1972) entschied als Beamter der
deutschen Besatzungsverwaltung in den Niederlanden täglich über Leben
und Tod: Nach der NS-Rassepolitik sollte er »rassische Zweifelsfälle« klären.
Dass die Entscheidung »Arier« oder »Jude« für die Betroffenen Rettung oder
Deportation bedeutete, war ihm bewusst.
Mathias Middelberg untersucht anhand von Dokumenten und Zeugenaus­
sagen die Handlungsweisen und -spielräume Calmeyers und gibt damit einen
Einblick in den Alltag einer verbrecherischen Bürokratie. Er zeigt, dass Cal­
meyer systematisch erfundene Abstammungsgeschichten akzeptierte, und
dass er und seine Mitarbeiter mehrfach versuchten, einzelne oder ganze
Gruppen vor der Verfolgung zu bewahren.
Dennoch ist der Jurist bis heute umstritten. »Schindler oder Schwindler?«
titelte der »Stern«. Die einen sehen in ihm den Retter tausender Juden – 1992
nahm die Gedenkstätte Yad Vashem ihn unter den »Gerechten unter den Völ­
kern« auf. Für andere war er schlicht ein »legalistischer Beamter« und »ein
funktionierendes Rädchen« im Getriebe der Mordmaschinerie. Middelberg
untersucht damit eine der zentralen Fragen nach Mittäterschaft und Rettungs­
widerstand im Nationalsozialismus.
Der Autor
Mathias Middelberg, geb. 1964,
ist Rechtsanwalt und Mitglied
des Deutschen Bundestages.
2003 wurde er mit einer rechtshistorischen Arbeit über Hans
Calmeyers Wirken in der deutschen Besatzungsverwaltung
der Niederlande während des
Zweiten Weltkriegs promoviert.
Veröffentlichungen u. a.:
Judenrecht, Judenpolitik und
der Jurist Hans Calmeyer
(2005).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
28
Geschichte
Imke Hansen
»Nie wieder Auschwitz!«
Die Entstehung eines Symbols und der Alltag einer
Gedenkstätte 1945 –1955
Die Auseinandersetzungen um
die Gedenkstätte AuschwitzBirkenau in der unmittelbaren
Nachkriegszeit.
Imke Hansen
»Nie wieder Auschwitz!«
Die Entstehung eines Symbols
und der Alltag einer Gedenkstätte
1945 –1955
Diktaturen und ihre Überwindung
im 20. und 21. Jahrhundert, Bd. 9.
Herausgegeben von Carola
Sachse und Edgar Wolfrum
ca. 368 S., ca. 50 Abb., brosch.
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1630-0
auch als E-Book
Februar WG 1557
Die Autorin
Imke Hansen, geb. 1978,
Historikerin am Hugo Valentin
Centre der Universität Uppsala,
Forschungsschwerpunkte:
Osteuropäische Geschichte
des 20. Jahrhunderts, Holocaust Studies.
Veröffentlichungen u. a.:
Erfahrung und Erinnerung.
Neue Perspektiven der Konzentrationslagerforschung (Mithg.,
2014); Lebenswelt Ghetto. Alltag
und soziales Umfeld während
der nationalsozialistischen Verfolgung (Mithg., 2013).
»Auschwitz« ist mittlerweile international zum Synonym für Völkermord und
Holocaust geworden. In der unmittelbaren Nachkriegszeit war dieser Weg je­
doch keineswegs vorgezeichnet. Der Umgang mit dem ehemaligen Ver­
nichtungs­lager war in der polnischen Nachkriegsgesellschaft Gegenstand in­
tensiver Diskussionen. Unterschiedliche Vorstellungen der Gestaltung und
Nutzung des Ortes sowie der politischen, religiösen und kulturellen Einord­
nung seiner Geschichte konkurrierten miteinander.
Ausgangspunkt von Imke Hansens Arbeit ist das Spannungsfeld zwischen
der Bekanntheit des Ortes und der bis heute bestehenden Unterschiedlichkeit
oder sogar Unvereinbarkeit seiner verschiedenen Symbolgehalte. Die Autorin
untersucht die Entstehung und Entwicklung des Symbols Auschwitz-Birkenau
und der Gedenkstätte in der ersten Nachkriegsdekade. Besondere Aufmerk­
samkeit widmet sie dem Alltag der Gedenkstätte, den Ereignissen und Ent­
scheidungen vor Ort, die häufig entscheidender für die Repräsentation von
Auschwitz-Birkenau waren, als geschichtspolitische Direktiven.
Ausgezeichnet mit dem Preis der »Auschwitz Foundation – Remembrance of
Auschwitz«.
Geschichte
29
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Nicole Petrick-Felber
Kriegswichtiger Genuss
Tabak und Kaffee im »Dritten Reich«
Die Geschichte nationalsozialistischer Konsumpolitik am Beispiel der Genussmittel Tabak
und Kaffee.
Nicole Petrick-Felber
Kriegswichtiger Genuss
Tabak und Kaffee im
»Dritten Reich«
Beiträge zur Geschichte des
20. Jahrhunderts, Bd. 17.
Herausgegeben von
Norbert Frei
ca. 568 S., ca. 20 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 42,– (D); € 43,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1666-9
auch als E-Book
April WG 1556
Der NS-Staat gilt einerseits als »Tyrannei des Mangels« – als eine »Kanonen
statt Butter« produzierende Volkswirtschaft, die den Deutschen Verzicht ab­
verlangte –, andererseits aber auch als eine »Gefälligkeitsdiktatur«, die mit
ihren materiellen Zugeständnissen zuweilen gar zum Wegbereiter der west­
deutschen Massenkonsumgesellschaft erklärt wird.
Nicole Petrick-Felber zeichnet am Beispiel von Tabak und Kaffee ein differen­
ziertes Bild der Konsumpolitik des »Dritten Reiches«. Sie fragt nach Beweg­
gründen und Maßnahmen des NS-Regimes zur Regulierung des Verbrauchs der
beiden populären Genussmittel und analysiert die Auswirkungen dieser Politik
auf den tatsächlichen Konsum. Mit Blick auf Politik, Wirtschaft und Alltag der
»Volksgemeinschaft« zeigt sie, wie weit Intention und Realität national­
sozialistischer Konsumpolitik auseinanderdrifteten und welche Rolle dabei öko­
nomische und gesundheitspolitische Interessen, aber auch Stimmungslagen in
der Bevölkerung spielten.
Die Autorin
Nicole Petrick-Felber, geb. 1981,
studierte Wirtschaftswissenschaften in Berlin, Paris und
Moskau und promovierte an der
Friedrich-Schiller-Universität
Jena in Neuerer und Neuester
Geschichte. Sie ist als Unternehmensberaterin tätig.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Geschichte einer Gratwanderung: Die deutsche Sozial­
demokratie im Umgang mit
den Hypotheken des »Dritten
Reiches«.
Die Autorin
Kristina Meyer, geb. 1978,
studierte Geschichte, Politik
und Kommunikationswissenschaft an der Universität
Bochum. Seit 2005 arbeitet
sie am Lehrstuhl für Neuere
und Neueste Geschichte der
Universität Jena und ist wissenschaftliche Geschäftsführerin
des Jena Center Geschichte des
20. Jahrhunderts.
30
Geschichte
Kristina Meyer
Die SPD und die
NS-Vergangenheit
1945 –1990
Aus den Trümmern des »Dritten Reiches« eine demokratische und sozial
gerechte Gesellschaft aufzubauen war das erklärte Ziel der Nachkriegs-SPD.
Dafür jedoch waren ihre vielfach aus Haft und Emigration zurückgekehrten
Funktionäre auf die Unterstützung von Millionen ehemaliger »Volksgenossen«
angewiesen. Kristina Meyer zeichnet den Umgang der deutschen Sozialdemo­
kratie mit der NS-Diktatur von der Wiedergründung der SPD an bis 1990 nach.
Sie fragt nach der Bedeutung von Widerstands- und Verfolgungserfahrungen
für das Selbstverständnis und die Außenwahrnehmung der Partei, nach ihrem
Beitrag zur politischen, juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung der
nationalsozialistischen Massenverbrechen, aber auch nach ihrer Auseinander­
setzung mit Rechtsradikalismus, Neonazismus und Antisemitismus. Der ver­
gangenheitspolitische Weg der SPD in der alten Bundesrepublik erweist sich
dabei als eine permanente Gratwanderung: zwischen dem Streben nach ge­
rechter Aufarbeitung der NS-Geschichte und den Bedürfnissen nach »innerer
Versöhnung«.
Geschichte
31
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Kristina Meyer
Die SPD und die
NS-Vergangenheit
1945 –1990
Beiträge zur Geschichte des
20. Jahrhunderts, Bd. 18.
Herausgegeben von
Norbert Frei
ca. 568 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 42,– (D); € 43,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1399-6
auch als E-Book
Juni WG 1557
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
32
Geschichte
Täter und Komplizen in Theologie
und Kirchen 1933 –1945
Untersucht wird das Zusammenwirken zwischen Nationalsozialismus und den beiden
großen christlichen Konfes­
sionen Protestantismus und
Katholizismus.
Täter und Komplizen
in Theologie und Kirchen
1933 –1945
Herausgegeben von
Manfred Gailus
ca. 224 S., ca. 10 Abb., brosch.
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1649-2
auch als E-Book
April WG 1556
Der Herausgeber
Manfred Gailus, geb. 1949, ist
Professor für Neuere Geschichte und lehrt am Zentrum für
Antisemitismusforschung der
Technischen Universität Berlin.
Seine Forschungsschwerpunkte
sind die Sozial- und Politik­
geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, v.a. Protestantismus
und Nationalsozialismus.
Veröffentlichungen u.a.:
»Mir aber zerriss es das Herz«.
Der stille Widerstand der Elisabeth Schmitz (2010); Kirchliche
Amtshilfe. Die Kirche und die
Judenverfolgung im »Dritten
Reich« (Hg., 2008).
Für viele Deutsche kam die Erfahrung des Umbruchs 1933 einem religiösen
Erweckungserlebnis gleich. Das gilt für große Teile der Protestanten, die zwei
Drittel der Bevölkerung ausmachten, und auch für erhebliche Teile der Katho­
liken. Dieser Band präsentiert die Beiträge einer interdisziplinären Vortrags­
reihe des Berliner Ausstellungsprojekts »Topographie des Terrors«, die Formen
des Zusammenwirkens von Nationalsozialisten mit Protestanten und Katho­
liken kritisch thematisierte.
Aus dem Inhalt:
Manfred Gailus / Ralf Forster: Der »Tag von Potsdam« und die Kirchen
Manfred Gailus: D
ie kirchliche »Machtergreifung« der »Glaubensbewegung
Deutsche Christen«
Horst Junginger: G erhard Kittel – Tübinger Theologe und Experte der »Juden­
forschung«
Thomas Forstner: K
atholische Geistliche im Spannungsfeld von Katholizismus
und Nationalsozialismus
Hansjörg Buss: R
eichskirchenminister Hanns Kerl und sein Ministerium
Susannah Heschel: Der Theologe Walter Grundmann und das Eisenacher
»Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das
deutsche kirchliche Leben«
Manfred Gailus: Karl Themel – ein Berliner Pfarrer als Sippenforscher
Thomas Kaufmann: Erich Seeberg und die Berliner Theologische Fakultät
1933 –1945
Geschichte
33
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Henry Wahlig
Sport im Abseits
Die Geschichte der jüdischen Sportbewegung
im nationalsozialistischen Deutschland
Zwischen Exklusion und Selbstbehauptung: eine Gesamt­
darstellung der Geschichte
des jüdischen Sports in den
Jahren 1933 –1938.
Henry Wahlig
Sport im Abseits
Die Geschichte der jüdischen
Sportbewegung im nationalsozialistischen Deutschland
ca. 272 S., ca. 20 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1651-5
auch als E-Book
März WG 1556
Bereits im Frühjahr 1933 begannen bürgerliche Sportorganisationen in voraus­
eilendem Gehorsam mit dem Ausschluss ihrer jüdischen Mitglieder. Sport­
interessierte Juden konnten sich fortan nur noch rein jüdischen Vereinen an­
schließen. Trotz täglicher Diskriminierungen im NS-Staat erlebten die Organi­
sationen in den folgenden Jahren einen nominellen Aufschwung: Mitte der
1930er Jahre gehörten knapp 50.000 Juden einem Sportverein an, damit
zählten die Klubs zu den mitgliederstärksten Organisationen des jüdischen
Lebens in NS-Deutschland.
Die historische Forschung hat sich bis heute kaum mit diesem Aspekt der
deutsch-jüdischen Gesellschaftsgeschichte auseinandergesetzt. Auf Basis zahl­
reicher neuer Quellenfunde arbeitet Henry Wahlig die große Bedeutung des
Sports für das jüdische Alltagsleben im NS-Staat heraus. Die Ergebnisse ver­
weisen auf ein Paradoxon: Auf der einen Seite fungierte Sport als Antreiber
des gesellschaftlichen Ausgrenzungsprozesses der Juden, auf der anderen
Seite wurde er zur selben Zeit innerhalb der jüdischen Gemeinschaft zu
einem Eckpfeiler der Selbstbehauptung, der neue Identität und Selbstbewusst­
sein vermittelte.
Der Autor
Henry Wahlig, geb. 1980, studierte Neuere und Neueste
Geschichte in Düsseldorf, Vancouver und Lausanne. Seit 2011
wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Institut für Sportwissenschaft der Universität Hannover.
Veröffentlichung u. a.:
Juden im Sport während des
Nationalsozialismus. Ein
historisches Handbuch für
Niedersachsen und Bremen
(als Mitautor, 2012).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
34
Geschichte
Kerstin Thieler
›Volksgemeinschaft‹ unter Vorbehalt
Gesinnungskontrolle und politische Mobilisierung in der
Herrschaftspraxis der NSDAP-Kreisleitung Göttingen
Über die Gesinnungskontrolle
der NSDAP-Kreisleitungen und
ihrem Versuch, die ›Volks­
gemeinschaft‹ herzustellen.
Kerstin Thieler
›Volksgemeinschaft‹
unter Vorbehalt
Gesinnungskontrolle und
politische Mobilisierung
in der Herrschaftspraxis
der NSDAP-Kreisleitung
Göttingen
Veröffentlichungen des
Zeitgeschichtlichen Arbeits­
kreises Niedersachsen, Bd. 29.
Herausgegeben von Dirk
Schumann, Petra Terhoeven
und Cornelia Rauh
504 S., 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
€ 59,90 (D); € 61,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1654-6
auch als E-Book
Sofort lieferbar WG 1556
Die Autorin
Kerstin Thieler, geb. 1977,
Studium der Geschichtswissenschaft in Göttingen und Kopenhagen, Mitglied des Nieder­
sächsischen Forschungskollegs
zur NS-›Volksgemeinschaft‹,
wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Seminar für Mittlere und
Neuere Geschichte der Universität Göttingen.
Nach der Machtübernahme wuchsen in der NSDAP rasch Zweifel, ob sich die
›Volksgenossen‹ aus Überzeugung, Indifferenz oder Opportunismus konform
verhielten. Die Parteileitung formulierte daher Verhaltensanforderungen an
die ›arische‹ Bevölkerung, die sich auf immer größere Bereiche erstreckten –
sowohl im Privat- als auch im Berufsleben. Mit der Umsetzung vor Ort waren
die NSDAP-Kreisleitungen und ihre Funktionäre beauftragt, sie sollten die
Einhaltung dieses dynamischen Normenkatalogs der ›Volksgemeinschaft‹ kon­
trollieren und damit gewährleisten, dass nur ideologisch konforme ›Volksge­
nossen‹ in staatlichen Institutionen Karriere machten, Sozialleistungen oder
öffentliche Auszeichnungen erhielten.
Die Autorin zeigt am Beispiel der Universitätsstadt Göttingen, wie die
NSDAP anhand der Parteigutachten Personalpolitik und Amtspraxis von Uni­
versität und Stadtverwaltung beeinflusste, wobei auch alltägliche Beobach­
tungen der Funktionäre in die Bewertungen mit einflossen. Das steigende
Ausmaß der Beurteilungen überforderte die lokalen Parteiapparate bald und
führte zu einer Mischung aus Willkür und bürokratischem Schein, aus der die
Gutachten schließlich ihre Wirkungsmacht bezogen.
Geschichte
35
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Phantomgrenzen
Räume und Akteure in der Zeit neu denken
Béatrice von Hirschhausen,
Hannes Grandits, Claudia Kraft,
Dietmar Müller, Thomas Serrier
Phantomgrenzen
Räume und Akteure
in der Zeit neu denken
Ein Beitrag zum Verständnis
einer Region, die in der
jüngeren Geschichte durch
besonders viele Grenz­
verschiebungen geprägt
wurde.
Phantomgrenzen im
östlichen Europa, Bd. 1.
Herausgegeben von
Béatrice von Hirschhausen,
Hannes Grandits, Claudia Kraft,
Dietmar Müller, Thomas Serrier
ca. 200 S., ca. 10 Abb., brosch.
ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1658-4
auch als E-Book
Juni WG 1559
Die Autoren
Béatrice von Hirschhausen,
geb. 1965, arbeitet am Centre
Nationale de Recherche in Paris
und ist assoziierte Forscherin
am Centre Marc Bloch in Berlin.
Hannes Grandits, geb. 1966,
ist Professor für Südosteuro­
päische Geschichte an der
HU Berlin.
Trotz der grenzüberschreitenden Vernetzung von Menschen und Orten prägen
nach wie vor ehemalige, z.B. habsburgische, preußische oder osmanische
territoriale Gliederungen und Grenzen die Gesellschaften Ostmittel- und
Südosteuropas bis heute. Wie lassen sich diese Phänomene, die die Autoren mit
dem Konzept der Phantomgrenzen und -räume beschreiben, erklären? Werden
sie durch tradierte Strukturen bestimmt, oder durch politische, wissenschaft­
liche und gesellschaftliche Diskurse imaginiert und (re)produziert?
Ausgehend von empirischen Fallstudien, hinterfragen die Autoren die Raum­
bezüge von (historischen) Akteuren und analysieren aus deren Perspektive die
Wechselwirkungen zwischen Raumwahrnehmung, -erfahrung und -produktion.
Inhalt:
v. Hirschhausen / Grandits / Kraft / Müller / Serrier: Phantomgrenzen im öst­
lichen Europa. Eine wissenschaftliche Positionierung
Béatrice von Hirschhausen:Zwischen Erfahrungsraum und Erwartungshorizont.
Beitrag zu einem neuen Konzept der Region
Dietmar Müller:Rechtskulturen und europäische Geschichtsregionen
Thomas Serrier:Historische Raumordnungen und Erinnerungsräume zwischen
sozialen Praktiken und Erinnerungskulturen
Hannes Grandits:Zur Aneignung »vergangener« Raummuster nach 1989
Claudia Kraft: Phantomgrenzen und Zeitschichten im Postsozialismus – oder:
ist der Postsozialismus postkolonial?
Claudia Kraft, geb. 1968,
ist Professorin für Europäische
Zeitgeschichte seit 1945 an der
Universität Siegen und Inhaberin eines Herder-Chairs des
Herder-Instituts für historische
Ostmitteleuropaforschung.
Dietmar Müller, geb. 1969,
ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und
Kultur Ostmitteleuropas an der
Universität Leipzig.
Thomas Serrier, geb. 1971, ist
Maître de conférences an der
Université Paris 8 Vincennes –
Saint-Denis und Gastprofessor
an der Europa-Universität
Viadrina Frankfurt (Oder).
Die Reihe
Die Reihe »Phantomgrenzen im
östlichen Europa« thematisiert
das Auftauchen von historischen Grenzen und Räumen in
gesellschaftlichen Praktiken
und Diskursen nachfolgender
Staaten.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
36
Geschichte
Peršman
Eine Dokumentation der
Geschichte der slowenischen
Minderheit in Kärnten im
20. Jahrhundert mit den
Schwerpunkten Verfolgung,
Deportation und Widerstand.
Peršman
Herausgegeben von Lisa Rettl,
Gudrun Blohberger,
mit dem Verband der
Kärntner Partisanen
und dem Verein Peršman
480 S., 172, z.T farbige, Abb.,
geb., Leinen
€ 29,– (D); € 29,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1588-4
Sofort lieferbar WG 1556
Die Autorinnen
Gudrun Blohberger, geb. 1971,
arbeitet als Gedenkstätten- und
Museumspädagogin und ist
Lehrbeauftragte der Universität
in Klagenfurt. Sie leitet die
Abteilung für Museumspäda­gogik am Landesmuseum
Kärnten sowie die Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte Museum Peršmanhof. 2013 erhielt
sie das Bundesehrenzeichen
der Republik Österreich für
ihre ehrenamtliche Arbeit am
Museum Peršmanhof.
Lisa Rettl, geb. 1972, lebt und
arbeitet als freie Zeithistorikerin, Biografin und Ausstellungskuratorin in Wien. Sie leitete
und kuratierte mit ihrem Team
u. a. die Neugestaltung des
österreichischen Widerstandsmuseums Peršmanhof in Kärnten (2012).
Am 25. April 1945, 14 Tage vor Kriegsende, wurde auf einem abgelegenen
Bergbauernhof bei Eisenkappel/Železna Kapla in Kärnten, ein Verbrechen
verübt: Im Zuge eines Angriffs auf die beim Peršman lagernden Partisaneneinheiten töteten Angehörige eines SS- und Polizeiregiments elf Zivilisten, fast
die gesamte Familie Sadovnik, darunter sieben Kinder unter 14 Jahren.
Seit 1982 Museum und Gedenkstätte, ist der Peršmanhof der einzige Ort
in Österreich, an dem die Geschichte der slowenischen Minderheit – eine
Geschichte von Verfolgung und Widerstand – in einer musealen Daueraus­
stellung dokumentiert wird.
Der durchgehend zweisprachige (dt./slow.) und reich illustrierte Band ent­
hält sowohl zeitgeschichtliche Beiträge über das Verbrechen und seine Justiz­
geschichte als auch einen Museumsdokumentarteil, der mit fotografischen
Ausstellungsimpressionen von Zdravko Haderlap und vermittlungspäda­gogisch
orientierten Texten von Gudrun Blohberger eingeleitet wird.
Veranstaltungen anlässlich des 70. Jahrestags des Massakers am 25. April
2015 in Bad Eisenkappel / Zelezna Kapla und Wien
Geschichte
37
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Thomas Großmann
Fernsehen, Revolution
und das Ende der DDR
Der Fall der Berliner Mauer
begann lange vor dem
9. November 1989 – mit
Fernsehbildern von Flucht
und Protesten.
Thomas Großmann
Fernsehen, Revolution
und das Ende der DDR
Medien und
Gesellschaftswandel
im 20. Jahrhundert, Bd. 3.
Herausgegeben von
Frank Bösch und
Christoph Classen
ca. 304 S., ca. 50 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 38,– (D); € 39,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1596-9
auch als E-Book
März WG 1557
Protestgruppen und Demonstranten allein haben die Berliner Mauer nicht
zum Einsturz gebracht. Auch das ost- und westdeutsche Fernsehen spielte
eine entscheidende Rolle. Wie Thomas Großmann anhand von Sendungen,
Berichten und Archivmaterial zeigt, dynamisierte es den Unmut gegen das
SED-Regime und schützte zugleich die Protestierenden. Der Autor verdeutlicht,
wie Medien soziale Bewegungen anstoßen und fördern – wie etwa die Mas­
senflucht der DDR-Bürger im Sommer 1989 oder den friedlichen Protest in
Leipzig, Dresden, Berlin und anderen ostdeutschen Städten. Der Niedergang
der DDR wird somit durch eine neue mediengeschichtliche Perspektive er­
gänzt.
Der Autor
Thomas Großmann, geb. 1978
in Berlin, Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Geschichte an der
FU Berlin. Doktorand am Zen­
trum für Zeithistorische Forschung; Tätigkeiten am MaxPlanck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, in der
Geschäftsstelle der LeibnizGemeinschaft und beim Forschungszentrum Jülich.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
38
Geschichte
Johanna A. Brumberg
Die Vermessung einer Generation
Die Babyboomer und die Ordnung der Gesellschaft
im US-Zensus zwischen 1940 und 1980
Eine Historisierung der
Wissensgenerierung durch
den Bevölkerungszensus.
Johanna A. Brumberg
Die Vermessung einer
Generation
Die Babyboomer und die Ordnung
der Gesellschaft im US-Zensus
zwischen 1940 und 1980
Göttinger Studien zur
Generationsforschung, Bd. 17.
Herausgegeben von
Dirk Schumann
ca. 390 S., ca. 20 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 36,90 (D); € 38,– (A)
ISBN 978-3-8353-1668-3
auch als E-Book
Juni WG 1557
Die Autorin
Johanna A. Brumberg, geb. 1981,
studierte Geschichte, Öffent­
liches Recht und Politikwissenschaften in Regensburg, Uppsala und Göttingen. Ihre Dissertation entstand am DFGGraduiertenkolleg »Generationengeschichte« in Göttingen,
an der University of Michigan
in Ann Arbor sowie am Deutschen Historischen Institut in
Washington D.C.
Wie kam es zur Entdeckung der Babyboom-Generation in den USA? Johanna
A. Brumberg findet eine Antwort auf diese Frage, indem sie die Verwandlung
des statistischen Aufmerksamkeitsregimes zwischen den 1940er und 1980er
Jahren genauer untersucht, das den Babyboom überhaupt erst sichtbar machte
und die in den geburtenstarken Jahren geborenen Menschen auf eine be­
stimmte Weise beschrieb.
Die Studie befasst sich mit der Produktion und Verbreitung von sozialem
Wissen durch den US-amerikanischen Bevölkerungszensus und liefert damit
ein Beispiel für die »Verwissenschaftlichung des Sozialen« sowie für den Pro­
zesscharakter der Generationsrede. Erst die statistische Praxis der gesellschaft­
lichen Selbstbeobachtung ermöglicht es, den Babyboom als Ergebnis eines zu­
nehmenden Kinderwunsches der white middle class in den suburbanen Vor­
städten wahrzunehmen.
Brumberg leistet mit ihrer fundierten Studie einen wesentlichen Beitrag
zur Wissenschaftsgeschichte der Bevölkerungsstatistik in den USA und ent­
schlüsselt zugleich dominante Vorstellungen über die Ordnung der US-ameri­
kanischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Geschichte
39
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Christian König und Annette Leo
Die »Wunschkindpille«
Weibliche Erfahrung und staatliche Geburtenpolitik
in der DDR
Zwischen Familienplanung,
Karriere und Sex – Interviews
zur Pille in der DDR.
Christian König
und Annette Leo
Die »Wunschkindpille«
Weibliche Erfahrung und
staatliche Geburtenpolitik
in der DDR
ca. 275 S., ca. 5 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1655-3
auch als E-Book
Mai WG 1557
Vor 50 Jahren präsentierte der VEB »Jenapharm« das neue Verhütungsmittel
»Ovosiston« auf der Leipziger Messe. Als erstes Ostblock-Land schloss die DDR
damit rasch an die Entwicklung in den USA und in Westeuropa an. Die kleinen
Dragees, mit deren Hilfe Sexualität und Fortpflanzung entkoppelt werden konn­
ten, haben die Sexualmoral und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern
weltweit revolutioniert. In Abgrenzung von der westlichen »Antibaby-Pille«
wurde das Präparat in der DDR offiziell als »Wunschkindpille« propagiert, die
es den Frauen ermöglichen sollte, Berufstätigkeit und Mutterschaft miteinan­
der zu vereinbaren.
Anhand von lebensgeschichtlichen Interviews mit Frauen und Männern
beleuchtet das Buch deren individuellen Umgang mit dem staatlichen Angebot.
Archivdokumente geben außerdem Einblick in die Motive der Entscheidungs­
träger im SED-Politbüro sowie in das Engagement von Frauenrechtlerinnen,
Medizinern und Sexualaufklärern.
Die Autoren
Annette Leo, geb. 1948,
Historikerin, Publizistin, leitete
verschiedene Ausstellungs- und
Interviewprojekte; Mitarbeit am
Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin,
derzeit ist sie wissenschaftliche
Mitarbeiterin an der Universität
Jena.
Veröffentlichung u. a.:
Erwin Strittmatter: Die Biografie,
Berlin 2012.
Christian König, geb. 1980,
studierte Neuere Geschichte,
Politikwissenschaft und Bio­
logie an der Universität Jena.
Seit 2010 ist er dort Mitarbeiter
des Forschungsprojekts »Die
Wunschkindpille« in der DDR.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
40
Geschichte
Sebastian Tripp
Fromm und politisch
Christliche Anti-Apartheid-Gruppen und die Transformation des westdeutschen Protestantismus 1970 –1990
Die Auseinandersetzung
christlicher Gruppen mit
dem Apartheidregime
prägte den westdeutschen
Protestantismus.
Sebastian Tripp
Fromm und politisch
Christliche Anti-ApartheidGruppen und die Transformation des westdeutschen
Protestantismus 1970 –1990
Geschichte der Religion
in der Neuzeit, Bd. 6.
Herausgegeben von
Lucian Hölscher
ca. 360 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1628-7
auch als E-Book
März WG 1557
Der Autor
Sebastian Tripp, geb. 1980, ist
Historiker in Bochum. Er
studierte Mittlere und Neuere
Geschichte, Rechtswissenschaften und Historische Hilfswissenschaften in Marburg. Von
2006 bis 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der
DFG-Forschergruppe »Transforma­tion der Religion in der
Moderne« an der Universität
Bochum, wo er 2014 promoviert
wurde.
Das Thema Apartheid und die Politik des südafrikanischen Regimes beschäftigte
in den 1970er und 1980er Jahren alle Ebenen der Evangelischen Kirche in
Deutschland. Von der EKD über die verschiedenen Landeskirchen bis hin zur
Gemeindeebene war ständig die Frage präsent, welche Reaktion angesichts des
rassistischen Burenregimes angemessen sei. Die Evangelische Frauenarbeit in
Deutschland trat dabei besonders hervor und rief ab 1978 dazu auf, keine
»Früchte der Apartheid« zu kaufen. Sie initiierte damit die wichtigste Kampagne
gegen die Apartheid in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Auseinandersetzung mit der Apartheid hat einen weitgehenden Wandel
im westdeutschen Protestantismus mit ausgelöst. Angesichts der Globalisie­
rung und der abnehmenden Bedeutung klassischer Formen kirchlichen Le­
bens boten sich hier Möglichkeiten, das eigene Christentum neu zu definieren.
Dabei zeigten sich veränderte Vorstellungen von Frömmigkeit und christlicher
Legitimation.
Geschichte
41
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Notker Hammerstein
Die Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Ihre Geschichte in den Präsidentenberichten 1972 – 2013
Der dritte Band der Geschichte
der Frankfurter Universität zu
den Entwicklungen der letzten
vierzig Jahre.
Notker Hammerstein
Die Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt am Main
Band III: Ihre Geschichte in
den Präsidentenberichten
1972 – 2013
275 S., 33 Abb., Leinen,
Schutzumschlag,
€ 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1592-1
Sofort lieferbar WG 1558
Zum hundertjährigen Universitätsjubiläum schließt Hammerstein seine Frank­
furter Universitätsgeschichte ab. Der Band gibt Einblicke in die Pläne, Ab­
sichten und Entwicklungen der Goethe-Universität und zeichnet zugleich
Spannungsfelder nach, die die Geschichte der deutschen Universität in den
letzten vierzig Jahren begleitet haben. Die wirtschaftliche Rezession ab den
1970er Jahren stellte die Universität vor das Problem der nunmehr gravie­
renden Unterfinanzierung bei zugleich massivem studentischen Zustrom. Die
daraus resultierenden Spannungen zwischen Universität und Landesregie­
rung und die Reformdiskussionen blieben ein dauerhaftes Phänomen. Die
raschen Veränderungen durch Ökonomisierung und die Utilitätsbewertung
von Wissenschaft prägten die Universität des 19. und 20. Jahrhunderts nicht
unerheblich und stellten die Hochschulen vor immer wieder neue Anpassungs­
forderungen. Hammerstein zeigt, wie die Frankfurter Universität diesen He­
rausforderungen begegnete und es ihr gelang, zu einer der modernsten Hoch­
schulen aufzusteigen, die wissenschaftlich auf vielen Feldern überzeugen
kann.
Der Autor
Notker Hammerstein, geb. 1930,
war bis 1995 Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an
der Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt am Main.
Er veröffentlichte Bücher und
Aufsätze zur Universitäts- und
Wissenschaftsgeschichte, zur
frühneuzeitlichen Jurisprudenz
und Staatslehre und zur
Geschichte des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
42
Geschichte
Texturen des Krieges
Körper, Schrift und der Erste Weltkrieg
Texturen des Krieges
Körper, Schrift und der
Erste Weltkrieg
Herausgegeben von Galili Shahar
Tel Aviver Jahrbuch für deutsche
Geschichte, Bd. 43.
Herausgegeben von Galili
Shahar i. A. des Minerva Instituts
für deutsche Geschichte der
Universität Tel Aviv
ca. 320 S., ca. 15 Abb., brosch.
ca. € 36,– (D); € 37,– (A)
ISBN 978-3-8353-1659-1
ISSN 0932-8408
auch als E-Book
Juni WG 1555
Der Herausgeber
Galili Shahar, geb. 1970, ist nach
wissenschaftlichen Stationen
an der FU Berlin, der Hebrew
University, Jerusalem, und der
University of Florida seit 2011
Professor für Komparatistik an
der Universität Tel Aviv. Seine
Arbeitsschwerpunkte sind
Deutsche und Hebräische Literatur. In seinem aktuellen Forschungsprojekt beschäftigt er
sich mit der Poetik des Sakralen im Zusammenhang mit
radikalen körperlichen Erfahrungen. Seit 2013 ist er Direktor
des Minerva Instituts für deutsche Geschichte.
Der Erste Weltkrieg hat das 20. Jahrhundert nachhaltig geformt und geprägt –
und dabei auch den geografischen Raum, den wir heute als den Nahen Osten
kennen, hervorgebracht. Die elementaren Beziehungen zwischen Grenzen,
Nationen und Völkern wurden gelegt, einhergehend mit einer Neuordnung der
Zentren und Peripherien. Die Beiträger des internationalen und interdiszipli­
nären Bandes »Texturen des Krieges« beschäftigen sich mit literarischen, histo­
rischen und kulturellen Fragen im Kontext des Ersten Weltkriegs, um deren Be­
deutung für den Bereich – oder die »Front« – des Schreibens herauszuarbeiten.
Aus dem Inhalt:
Iris Rachamimow (Tel Aviv):Bürgerliche Historiografie des Ersten Weltkrieges:
»Der große Krieg« in neuzeitlichen akademischen Darstellungen
Daniel Weidner (Berlin):Krieg als eine absolute Metapher. Max Schelers
Schriften über die Metaphysik des Krieges
Steffen Bruendel (Frankfurt a. M.):Zeichnen im Krieg – gezeichnet vom Krieg.
Deutsche Künstler 1914 –18
Andreas Kilcher (Zürich):Parabolische Verlagerungen. Verwerfungen des
Krieges bei Kafka
Christian Wiese (Frankfurt a. M.):Martin Buber, der Prager Kreis und der Krieg
Gal Hertz (Tel Aviv/Berlin):»Tat-Wort.« German Scenes of Writing
Shaul Setter (Tel Aviv):Anti-Colonialism in Uri Zvi Greenberg’s War Poems
Sharon Gil (Tel Aviv):»Oh, it’s a beautiful war.« Design of Body and Design of
Space in World War I
Geschichte
43
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Es gilt das gesprochene Wort
Oral History und Zeitgeschichte heute
Aktuelle Projekte der Oral
History zur deutschen Zeitgeschichte und Überlegungen zur
Weiterentwicklung der Methode.
Es gilt das gesprochene Wort
Oral History und Zeitgeschichte
heute
Herausgegeben von
Knud Andresen, Linde Apel
und Kirsten Heinsohn
ca. 208 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1629-4
auch als E-Book
März WG 1557
Die Herausgeberinnen
und Herausgeber
Aus dem Inhalt:
Andrea Althaus:Vom Glück in der Schweiz. Erfolgs- und Aufstiegserzäh­
lungen in Migrationsbiografien
Janine Schemmer: Keine Arbeiter zweiter Klasse mehr. Ehemalige Hamburger
Hafenarbeiter erzählen
Knud Andresen:Erzählungen zwischen Niedergang und Innovation. Gewerk­
schafter über Krisen in der Arbeitswelt
Lu Seegers:Fernsehbilder und innere Bilder. Überlegungen zum Zusammen­
hang von Geschichtsfernsehen und biografischer Sinnstiftung
Linde Apel:Gefühle in Bewegung. Über die Jugend sprechen
Judith Keilbach:Das Gedächtnis der Nation. Eine Online-Plattform, die Fern­
sehen ist
Annette Leo:Oral History in der DDR. Eine sehr persönliche Rückschau
Ines Langelüddecke:Die Stasi und ihr Ort in Erzählungen über die DDR
Axel Schildt:Die Anfänge der Oral History und der Geschichtswettbewerb des
deutschen Bundespräsidenten
Julia Obertreis:Sprechen über das Leben im Sozialismus – vom Recht auf
Glück und auf Scham
Malte Thießen:Geschichte und Psychoanalyse revisited. Praxis und Potenzi­
ale interdisziplinärer Forschungen für die Oral History
Knud Andresen, geb. 1965, ist
Historiker und wissenschaft­
licher Mitarbeiter der Forschungsstelle für Zeitge­
schichte in Hamburg.
Veröffentlichungen u. a.:
Triumpherzählungen. Wie
Gewerkschafterinnen und
Gewerkschafter über ihre Erinnerungen sprechen (2014).
Linde Apel, geb. 1963, ist Historikerin und Leiterin der Werkstatt der Erinnerung, dem Oral
History-Archiv der Forschungsstelle für Zeitgeschichte.
Veröffentlichungen u. a.:
Walter und Moshe Wolff,
Das eigene Leben erzählen.
Geschichte und Biographie von
Hamburger Juden aus zwei
Generationen (2014).
Kirsten Heinsohn, geb. 1963,
ist Historikerin und Associate
Professor an der Faculty of
Humanities der Universität
Kopen­hagen.
Veröffentlichungen u. a.:
Konservative Parteien in
Deutschland 1912 bis 1933.
Demokratisierung und Parti­
zipation in geschlechterhisto­
rischer Perspektive (2010).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
44
Geschichte
Jan Zofka
Postsowjetischer Separatismus
Die pro-russländischen Bewegungen im Dnjestr-Tal und
auf der Krim 1989 –1995
Über die Ursprünge des
aktuellen Territorialkonflikts
auf dem Gebiet der ehemaligen
Sowjetunion.
Jan Zofka
Postsowjetischer Separatismus
Die pro-russländischen
Bewegungen im Dnjestr-Tal
und auf der Krim 1989 -1995
Moderne Europäische
Geschichte, Bd. 10.
Herausgegeben von
Hannes Siegrist und
Stefan Troebst
ca. 384 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1634-8
auch als E-Book
März WG 1557
Der Autor
Jan Zofka, geb. 1975, studierte
Geschichte, Politik- und Osteuropawissenschaften in Leipzig
und St. Petersburg. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Geisteswissenschaftlichen Zentrum Kultur und Geschichte
Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig.
Während in der Ukraine seit dem Frühjahr 2014 um die Region Donbass
gekämpft wird und die Krim bereits unter die Kontrolle Russlands geraten ist,
existieren 20 Jahre nach dem Zerfall der UdSSR auch in Moldova, Georgien
und Aserbaidschan staatsähnliche Gebilde, die international nicht anerkannt
sind.
Jan Zofka geht zu den Ursprüngen zweier dieser Konflikte zurück und
nimmt die Akteure in den Blick: die pro-russländischen Bewegungen in Trans­
nistrien in Moldova und auf der Krim. In welchen Kontexten entstanden diese
Bewegungen? Aus welchen sozialen Gruppen kamen die Beteiligten? Wie
funktionierte die Rekrutierung?
Der Vergleich macht trotz gravierender Unterschiede deutlich: Es waren
bereits in der Zeit der Sowjetunion bestehende Netzwerke, soziale Machtstruk­
turen und lokale Institutionen, die die Bewegungen prägten. Das Engagement
der Beteiligten hing keineswegs von einer angenommenen kollektiven Zuge­
hörigkeit ab, wie es die verbreitete Deutung der innerstaatlichen Kriege nach
1989 als »ethnische Konflikte« suggeriert.
Ausgezeichnet mit Promotionspreisen der Research Academy Leipzig und der
Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde.
Geschichte
45
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Małgorzata Ruchniewicz
Das Ende der Bauernwelt
Die Sowjetisierung des westweißrussischen Dorfes
1944 –1953
Małgorzata Ruchniewicz
Das Ende der Bauernwelt
Die Sowjetisierung des
westweißrussischen Dorfes
1944–1953
Eines der wichtigsten Kapitel
der Nachkriegsgeschichte
Weißrusslands und der UdSSR.
Aus dem Polnischen übersetzt von Sabine Stekel und
Markus Krzoska
Moderne Europäische Geschichte,
Bd. 11.
Herausgegeben von
Hannes Siegrist und
Stefan Troebst
ca. 540 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1403-0
auch als E-Book
April WG 1557
Małgorzata Ruchniewicz behandelt ein zentrales Kapitel der Nachkriegsge­
schichte der sowjetischen Teilrepublik Weißrussland: die Sowjetisierung ihres
westlichen Teils. Diese Region gehörte bis 1939 zu Polen. Im Zuge des HitlerStalin-Paktes wurde sie der UdSSR zugeschlagen und 1941 vom nationalsozi­
alistischen Deutschland okkupiert und weitgehend zerstört. Nachdem die
Region 1944 wieder sowjetisch geworden war, wurde sie einer forcierten
Stalinisierung unterworfen. Die brutale Kollektivierung der Landwirtschaft in
diesem primär ländlich geprägten Teil der Weißrussischen Sozialistischen
Sowjet­
republik und der gewaltförmige Versuch, aus Bauern »Sowjetmen­
schen« zu formen, zerstörte das weißrussische Dorf, zog gewaltige Migrati­
onsbewegungen nach sich und rief eine antikommunistische Partisanenbewe­
gung hervor. Der vom bis heute autoritär regierten Weißrussland 1994 einge­
schlagene Sonderweg ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der dramatischen
Umwälzung der Jahre von 1944 bis 1953 zu verstehen.
Die Autorin
Małgorzata Ruchniewicz,
geb. 1970, ist wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Historischen
Institut der Universität Wrocław.
Forschungen zur Geschichte
Polens und Ostmitteleuropas im
19. und 20. Jahrhundert sowie
zur Geschichte Schlesiens im
gleichen Zeitraum.
Veröffentlichungen u. a.:
Geschichte des Glatzer Landes
(2006, Mitautorin); Umsiedlungen, Vertreibungen und Fluchtbewegungen 1939 –1959. Atlas
zur Geschichte Ostmitteleuropas (2013, Mitautorin).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
46
Geschichte
Ralf Kirstan
Die Welt des Johannes Letzner
Ein lutherischer Landpfarrer und Geschichtsschreiber
des 16. Jahrhunderts
Lebens- und Glaubenswelten
eines Landpfarrers in bewegter
Zeit.
Ralf Kirstan
Die Welt des Johannes Letzner
Ein lutherischer Landpfarrer
und Geschichtsschreiber des
16. Jahrhunderts
Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für
Niedersachsen und Bremen,
Bd. 278
ca. 472 S., ca. 10 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 42,– (D); € 43,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1589-1
auch als E-Book
Januar WG 1555
Johannes Letzner
(1531 –1613) war ein evange­
lischer Pfarrer und bedeutender
nieder­sächsischer Landes­
historiker.
Der Autor
Ralf Kirstan, geb. 1974, ist
Studienrat am Gymnasium
Ernestinum in Rinteln. Er
studierte an der Universität
Göttingen. Ab 2004 arbeitete
er als wissenschaftlicher Mit­
arbeiter am Max-Planck-Institut
für Geschichte in Göttingen und
am Institut für Historische Landesforschung der Universität
Göttingen.
Der Pfarrerschaft wird in der frühen Neuzeit für alle Konfessionen eine Schlüs­
selposition zugeschrieben. Seit dem Augsburger Religionsfrieden bestimmten
die Landesherren das Bekenntnis, im Land durchsetzen mussten es die Geist­
lichen. Indem sie den »rechten Glauben« in den Gemeinden vertraten, sollten
sie disziplinierend auf die Untertanenschaft einwirken und eine wesentliche
Stütze der Herrschaft bilden. Doch haben die Pfarrer diese bewegte Zeit auch
in der Realität so erlebt und gestaltet?
Am Beispiel des bekannten Geschichtsschreibers Johannes Letzners
(1531 – 1613), der Pfarrämter in verschiedenen Orten der welfischen Fürsten­
tümer Göttingen, Wolfenbüttel und Grubenhagen ausübte, rekonstruiert Ralf
Kirstan die Lebenswelt und Anschauungen eines lutherischen Landpfarrers.
Dabei kann sich der Autor neben weiteren Quellen auf Letzners umfangreiche
gedruckte und ungedruckte Schriften überwiegend historiographischer Art
stützen. Im Ergebnis tritt plastisch hervor, dass die Sicht aus der Perspektive
der Landesherrschaft der Ergänzung bedarf: Der Pfarrer konnte weder erfolg­
reich gegen seine Gemeinde agieren noch war er persönlich so »konfessiona­
lisiert« wie es von ihm erwartet wurde.
Geschichte
47
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
André R. Köller
Agonalität und Kooperation
Führungsgruppen im Nordwesten des Reiches
1250 –1550
Ein neuer Blick auf den
spät­mittelalterlichen Adel
in Niedersachsen.
André R. Köller
Agonalität und Kooperation
Führungsgruppen im
Nordwesten des Reiches
1250 –1550
Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für
Niedersachsen und Bremen,
Bd. 279
ca. 730 S., ca. 30 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 48,– (D); € 49,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1587-7
auch als E-Book
Februar WG 1554
Wie entstehen in königsfernen Regionen des Mittelalters Kooperation, Netz­
werke und Spielregeln angesichts ständiger Konflikte innerhalb und zwischen
den Führungsgruppen? Dieser grundsätzlichen Frage geht André R. Köller im
Rahmen der Historischen Kulturwissenschaft mit kultur- und sozialgeschicht­
lichen sowie soziologischen und anthropologischen Methoden nach. Der
Autor betrachtet vergleichend die hochadligen Geschlechter im spätmittel­
alterlichen »Nordwesten«: zwischen Nordseeküste, Elbe, Harz, Lippe und
Ems. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt dem Habitus der Fürsten, Grafen
und Edelherren, der als »Geschlechtsräson« u. a. die Praxis der Ehe- und Fa­
milienpolitik bestimmte. Die »Erfindung« von Adel und die Entstehung von
Landesherrschaft im gesamten friesischen Siedlungsgebiet erfahren eine Neu­
betrachtung. Zusammengeführt werden die Erkenntnisse am Beispiel des
Utrechter Vertrages und der daran beteiligten Akteure. Dieser Vertrag führte
1529 in einem gewandelten »Nordwesten« zu einem folgenreichen Ausgleich
zwischen den Grafen von Oldenburg und den Grafen von Ostfriesland.
Ausgezeichnet mit dem Preis für niedersächsische Landesgeschichte der
Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen (Mai 2014).
Der Autor
André R. Köller, geb. 1975,
ist Oberstudienrat an einem
Gymnasium. Er studierte an
der Universität Oldenburg
Geschichte und Germanistik.
Auszeichnung mit dem WeserEms-Wissenschaftspreis 2002.
Veröffentlichungen u. a. zur
ostfriesischen Geschichte.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
48
Geschichte
Niels Petersen
Die Stadt vor den Toren
Lüneburg und sein Umland im Spätmittelalter
Das anschauliche Gesamtbild
einer bedeutenden spätmittel­
alterlichen Stadt.
Niels Petersen
Die Stadt vor den Toren
Lüneburg und sein Umland
im Spätmittelalter
Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für
Niedersachsen und Bremen,
Bd. 280
ca. 496 S., ca. 35 Abb.,
3 beigelegte farbige Faltkarten
geb., Schutzumschlag
ca. € 42,– (D); € 43,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1586-0
auch als E-Book
März WG 1554
Der Autor
Niels Petersen, geb. 1979, ist
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Institut für Historische
Landesforschung der Univer­
sität Göttingen. Er studierte
Mittlere und Neuere Geschichte,
Politische Wissenschaft und
Öffentliches Recht an den Universitäten Kiel und Galway
(Irland).
Die mittelalterliche Stadt endete nicht an ihren Mauern. In vielfacher Hinsicht
reichte der mittelalterliche Stadtraum über seine Binnenfläche hinaus und
strukturierte auch das vermeintlich leere Feld jenseits der engeren Grenze.
Dazu gehörten Forsten, Gärten und andere Grundstücke in bürgerlichem und
kommunalem Besitz, Gewerbebetriebe (Ziegeleien, Mühlen, Steinbrüche) und
Versorgungsanlagen (Brunnen) sowie militärische Befestigungen (Landwehr).
Städtische Herrschaftsrechte im Umland standen ebenso im Fokus der Rats­
politik wie die Handelswege, die für den ökonomischen Erfolg einer Stadt und
ihrer Kaufleute notwendig waren. Niels Petersen rekonstruiert im Detail das
Umland der Hanse- und Salzstadt Lüneburg, die im 15. Jahrhundert zu den
größten Städten Norddeutschlands gehörte, und ordnet die Ergebnisse in die
Stadt-Umland-Forschung und die neueren »Raum«-Diskussionen ein. Dabei
wird deutlich, dass der Stadtraum – auch in Lüneburg – nicht abstrakt defi­
nierbar ist, sondern praktisch und symbolisch hergestellt und als solcher
wahrgenommen werden musste.
Ausgezeichnet mit dem Forschungspreis Lüneburger Geschichte und dem
Dritten Preis des Doktorandenforums des 48. Deutschen Historikertags.
Geschichte
49
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Die topografisch-militärische Karte
des Bistums Hildesheim von 1798
Ein Fundstück für Karten­
liebhaber – erstmals hoch­
wertig reproduziert.
Die topografisch-militärische
Karte des Bistums Hildesheim
von 1798
Herausgegeben und erläutert
von Hans-Martin Arnoldt,
Kirstin Casemir, Christian
Hoffmann, Uwe Ohainski
und Niels Petersen
Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für
Niedersachsen und Bremen,
Bd. 281
Karte mit Beiheft in Mappe
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1667-6
Mai WG 1555
Die Herausgeber
Unter der »Direction« des damals noch in hannoverschen Diensten stehenden
Oberstleutnants Gerhard Scharnhorst, des später in Preußen geadelten Heer­
führers und Militärreformers, entstand 1798 eine »Topographisch-Militairische
Charte des Bisthums Hildesheim«. Dabei handelt es sich um die früheste
exakte Gesamtvermessung dieses geistlichen Territoriums, das erst mehrere
Jahrzehnte später, nach der Übernahme durch Kurhannover, mit der Gauß’schen
Landesaufnahme eine genauere Kartierung erfuhr. Die Originalkarte, die eine
Größe von 130 zu 100 cm hat und im Maßstab von 1 : 64.000 gezeichnet ist,
wird in der Staatsbibliothek zu Berlin verwahrt. Mit der vorliegenden Edition
wird sie erstmals in hoher Qualität und farbig reproduziert. Entstehung und
Bedeutung des Werkes werden in einem Begleitheft erläutert.
Hans-Martin Arnoldt, geb.
1953, ist Archivoberamtsrat
am Niedersächsischen Landesarchiv – Standort Hannover –
und Geschäftsführer des Historischen Vereins für Niedersachsen.
Kirstin Casemir, geb. 1968, ist
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
bei der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und
Arbeitsstellenleiterin des in
Münster angesiedelten Akademieforschungsunternehmens
»Ortsnamen zwischen Rhein
und Elbe – Onomastik im europäischen Raum«.
Christian Hoffmann, geb. 1966,
ist Archivoberrat am Niedersächsischen Landesarchiv –
Standort Hannover.
Uwe Ohainski, geb. 1964, ist
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
bei der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der
Historischen Kommission für
Niedersachsen und Bremen.
Niels Petersen, geb. 1979, ist
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Institut für Historische
Landesforschung der Univer­
sität Göttingen.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Einen Freund zu haben, bedeutet per se noch nicht, zu wissen,
was Freundschaft ist. Aber man
kann mit ihm darüber sprechen.
50
Marina Münkler
Gespräche über
Freundschaft
Die Konstitution persönlicher Nahbeziehungen
bei Platon, Cicero und Aelred
Die Reihe
›Figura‹ versammelt impuls­
gebende Beiträge von aus­
gewiesenen Kennern der Vormoderne. Konzentriert auf
raum-zeitlich dichte Konfigu­
rationen verbindet sie Ästhetik,
Geschichte und Literatur.
Die Autorin
Marina Münkler, geb. 1960, ist
Professorin für Ältere und frühneuzeitliche deutsche Literatur
und Kultur an der TU Dresden.
Veröffentlichungen u. a.:
Narrative Ambiguität. Die Faustbücher des 16. bis 18. Jahrhunderts (2011); Erfahrung des
Fremden. Die Beschreibung
Ostasiens in den Augenzeugenberichten des 13. und 14. Jahrhunderts (2000); Marco Polo.
Leben und Legende (1998, Neuaufl. in Vorbereitung).
Seit der antiken Philosophie steht Freundschaft im Mittelpunkt zahlreicher
den persönlichen oder gesellschaftlichen Zusammenhalt betreffender Über­
legungen. Dabei scheint es jedoch nicht einfach, Freundschaft zu definieren.
Feststellbar ist aber, dass Überlegungen hinsichtlich dessen, was Freundschaft
sei, worin sie sich äußere und welche Funktion sie in der und für die Gesell­
schaft habe, häufig in Form von Dialogen präsentiert werden. Das, was der
Freundschaft unstreitig zugehört, nämlich das Gespräch mit dem Freund, wird
demnach auch eingesetzt, um zu erörtern, was Freundschaft ist. Die drei
Freundschaftsdialoge, Platons »Lysis«, Ciceros »Laelius de amicitia« und Aelreds
von Rievaulx’ »De spiritali amicitia« trennt vieles. Aber es verbindet sie eine
Vorstellung von Freundschaft, in der nicht nur wechselseitige Übereinstim­
mung oder gemeinsames Handeln, sondern ein Ethos vorausgesetzt wird, dem
der Einzelne zu genügen hat, wenn er wirklich der Freund eines anderen sein
möchte. Diesem Ethos der Freundschaft geht Marina Münkler nach.
51
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Marina Münkler
Gespräche über Freundschaft
Die Konstitution persönlicher
Nahbeziehungen bei Platon,
Cicero und Aelred
Figura. Ästhetik, Geschichte,
Literatur, Bd. 2.
Herausgegeben von
Bernhard Jussen,
Christian Kiening und
Klaus Krüger
ca. 145 S., Klappenbroschur
ca. € 12,90 (D); € 13,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1607-2
auch als E-Book
Mai WG 1559
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
52
Kulturwissenschaften
Haru Hamanaka
Erkenntnis und Bild
Wissenschaftsgeschichte
der Lichtenbergischen Figuren um 1800
Lichtenbergs Staubfiguren in
der Wissenschaft seiner Zeit:
von den Prinzipien und Paradigmen des Wissens von der Natur
zur Naturwissenschaft.
Haru Hamanaka
Erkenntnis und Bild
Wissenschaftsgeschichte der
Lichtenbergischen Figuren
um 1800
Lichtenberg-Studien, Bd. 18.
Herausgegeben von
Stefan Brüdermann
und Ulrich Joost
ca. 232 S., ca. 30 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1627-0
auch als E-Book
April WG 1560
Georg Christoph Lichtenberg
(1742 –1799) war Schriftsteller
und Wissenschaftler. Er war
Professor für Physik, Mathematik und Astronomie an der Universität Göttingen und gilt als
erster deutscher Professor für
Experimentalphysik.
Die Autorin
Haru Hamanaka, geb. 1969,
studierte Germanistik an der
Universität Kyoto und ist Associate Professor an der Hosei
Universität in Tokyo.
Haru Hamanaka rekonstruiert anhand der historischen Quellen Georg Christoph
Lichtenbergs Entdeckung der nach ihm benannten Figuren physikalischer
Entladungsmuster und – erstmalig – deren zeitgenössische Rezeption. Dabei gilt
ihr besonderes Interesse sowohl der Kontextualisierung der frühen Forschung zu
den Lichtenbergischen Figuren in Wissensdiskursen und in der Wissenskultur
der Zeit als auch der Erörterung des epistemischen Potenzials der Bildlichkeit
der Staubfiguren für die frühe Forschung. Hamanaka zeigt, welche Rolle die
Lichtenbergischen Figuren als Bilder mit einzigartigen Eigenschaften bei der
Formation des Wissens um 1800 spielten, als das moderne Konzept von Natur­
wissenschaft erst im Entstehen begriffen war, und erörtert dabei vor allem die
Rolle der druckgraphischen Techniken.
Obwohl Lichtenbergs Zeitgenossen wenig zur physikalischen Erklärung der
Entstehung der Staubfiguren beitragen konnten, war ihre Beschäftigung damit
von immenser Bedeutung. Das Beschreiben, Abbilden und Abdrucken der
Figuren sowie die Wiedergabe von Formen und Buchstaben durch sie und das
Konzipieren der ihnen graphisch ähnlichen wissenschaftlichen Zeichen – diese
Vorgänge, bei denen es sich immer um die Bildlichkeit der Lichtenbergischen
Figuren handelt, waren um 1800 wichtige Formen der Wissensgenerierung.
Kulturwissenschaften
53
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Unikat ∙ Index ∙ Quelle
Erkundungen zum Negativ in Fotografie und Film
Über Genese, Gebrauch und
Manipulation des Negativs in
der Fotografie.
Unikat · Index · Quelle
Erkundungen zum Negativ
in Fotografie und Film
Herausgegeben von
Cornelia Kemp
Deutsches Museum.
Abhandlungen und Berichte.
Neue Folge, Bd. 30
ca. 208 S., ca. 130 farbige Abb.,
Klappenbroschur
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1515-0
auch als E-Book
Mai WG 1587
Mit dem Ende der analogen Fotografie ist auch das Schicksal des Negativs als
materieller Speicher der Bildinformation besiegelt. An die Stelle der optisch
vermittelten Anschauung ist die digitale Information getreten. Im Zuge des
»material turn« ist es daher an der Zeit, sich aus der Distanz heraus kritisch
mit dem Phänomen des Negativs zu beschäftigen und es auf seinen Anteil an
der Fotografie zu befragen. Die Beiträge richten sich auf die Genese des Medi­
ums und seine »Zurichtung« im Lauf der Geschichte und stellen Anwendung
und Bedeutung des Negativs in Kunst, Wissenschaft und Filmproduktion zur
Diskussion.
Aus dem Inhalt:
Larry M. Schaaf:The Black Magic of Talbot’s Sciagraphy
Marc Osterman:A Photographic Truth
Dorothea Peters:»… der allerböseste Punkt«. Die Suche nach dem richtigen
Tonwert
Rolf Sachsse:Das Farbnegativ und die Farbfotografie
Cornelia Kemp:The Creation of Beauty. Frank Eugene und die Technik der
Kunstfotografie
Jochen Hennig und Vera Dünkel:Negativ und negative Bildlichkeit. Prozessund Sehgewohnheiten in den Frühphasen von Röntgentechnik und Elek­
tronenmikroskopie
Floris Neusüss:Zum Fotogramm. Ein Negativ ohne Negativ?
Martin Koerber:Was gilt das Originalnegativ im Filmarchiv?
Die Herausgeberin
Cornelia Kemp, geb. 1952, ist
Kuratorin des Fachbereichs
Foto + Film am Deutschen
Museum. In Ausstellungen und
Publikationen beschäftigt sie
sich mit Aspekten der experimentellen Fotografie und dem
Bild in der Wissenschaft.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
54
Kulturwissenschaften
Präsenz und Evidenz fremder Dinge
im Europa des 18. Jahrhunderts
Welche Rolle spielten fremde
Dinge im 18. Jahrhundert für
die Produktion von Evidenz?
Eine Diskussion der Konsequenzen für geläufige Auf­
klärungskonzepte.
Präsenz und Evidenz fremder
Dinge im Europa des
18. Jahrhunderts
Herausgegeben von
Birgit Neumann
Das achtzehnte Jahrhundert –
Supplementa, Bd. 19.
Herausgegeben von der
Deutschen Gesellschaft
für die Erforschung des
achtzehnten Jahrhunderts
ca. 496 S., ca. 20 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 39,– (D); € 40,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1595-2
ISSN 1861-8235
auch als E-Book
April WG 1559
Die Herausgeberin
Birgit Neumann, geb. 1974,
ist Professorin für Englische
Literaturwissenschaft an der
Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf. Sie ist Heraus­
geberin (zus. mit Jürgen
Reulecke) der Reihe »Formen
der Erinnerung«.
Die Modernisierungsprozesse des 18. Jahrhunderts fallen zusammen mit dem
Beginn der Konsumgesellschaft, als deren wichtigstes Merkmal die größere
Präsenz fremder Dinge in fast allen gesellschaftlichen Bereichen gelten kann.
Die Fülle neuer Dinge, vor allem die von Reisen mitgebrachten Exotika,
machte die Schaffung neuartiger Ordnungen des Wissens notwendig.
Aus dem Inhalt:
Ulrike Gleixner:Bestände von Weltensammlern des 18. Jahrhunderts in der
Herzog August Bibliothek
Johannes Kaminski:Fremdkörper Kaffee: Das Importprodukt als ökonomischer
und diätischer Störfaktor natürlicher Zirkulation
Martin Mulsow:Alchemische Substanzen als fremde Dinge
Dirk Werle:Kleine und große Dinge in hymnischen Gedichten des 18. Jahr­
hunderts. Illustriert an Klopstocks »Gestirnen« und Höltys »Hymnus an
den Mond«
Kulturwissenschaften
55
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Werner Michler
Kulturen der Gattung
Poetik im Kontext, 1750 –1950
Literarische Gattungspoetik als
performativer Prozess soziokultureller Klassifikationen.
Werner Michler
Kulturen der Gattung
Poetik im Kontext, 1750 –1950
ca. 696 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 39,90 (D); € 41,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1621-8
auch als E-Book
April WG 1562
Gattungsdenken und Gattungshandeln in Literatur, Gesellschaft und Natur­
wissen von 1750 bis 1950 stehen im Zentrum dieser Geschichte der »Kulturen
der Gattung« in der deutschsprachigen Literatur. Dieser Neuansatz in der
Gattungstheorie wird an zwei Perioden verstärkter gattungspoetologischer
Reflexion erprobt: Ende des 18. und Anfang des 20. Jahrhunderts konver­
gieren avantgardistische Literaturkonzepte, erhöhter Orientierungsbedarf im
Sozialen und Umbauten in den Wissenschaften vom Leben. Im Fokus stehen
jene Projekte, deren intellektuelle und ästhetische Passungen fraglich bleiben.
Versuche performativer Neuklassifikationen reichen nach 1770 von der
»Volkspoesie« zu den Synthesen von Kultur- und Naturgeschichte bei Johann
Gottfried Herder und Johann Wolfgang Goethe; an den Frühromantikern, den
Romantikerinnen und Adalbert Stifter werden Gegenrechnungen aufgemacht.
Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Zwischenkriegszeit entstehen jene
Theorien der literarischen Gattung, die heute noch diskutiert werden – von
Nietzsche bis Lukács und Benjamin, von den ›Formalisten‹ zu den ›Morpho­
logen‹. An den Œuvres von Hugo v. Hofmannsthal und Bertolt Brecht kann
gesehen werden, welche Möglichkeiten der Koordinierung von Gattung,
Stand/Klasse und Naturordnung an vorgeschobenen Positionen literarischen
Handelns erprobt werden.
Der Autor
Werner Michler, geb. 1967,
Universitätsprofessor für
Neuere Deutsche Literatur
an der Universität Salzburg.
Forschungsschwerpunkte:
Neuere deutschsprachige,
insbesondere österreichische
Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts; Theorie und
Geschichte der literarischen
Gattungen; Literatur und Naturwissenschaft; Geschichte und
Theorie der literarischen Übersetzung; Adalbert Stifter.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
56
Kulturwissenschaften
Tun oder Nichttun –
Zwei Formen des Handelns
Gedanken zum vorsätzlichen
Unterlassen.
Tun oder Nichttun –
Zwei Formen des Handelns
Herausgegeben von
Corinne Michaela Flick
Mit einem Vorwort von
Corinne Michaela Flick
Convoco! Edition.
Herausgegeben von
Corinne Michaela Flick
ca. 240 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 14,90 (D); € 15,40 (A)
ISBN 978-3-8353-1641-6
auch als E-Book
März WG 1559
Die Stiftung Convoco
Eine Maxime von Convoco ist,
heute Verantwortung für morgen zu übernehmen. Convoco
will ein Bewusstsein schaffen
für die sich ständig verändernde
moderne Welt und die Herausforderungen, die sich dadurch
für die Gesellschaft ergeben.
Convoco bietet Plattformen, auf
denen Fragen des künftigen
Miteinanders in einer immer
stärker vernetzten Welt diskutiert werden.
Die Herausgeberin
Corinne M. Flick, Doppelstudium der Rechtswissenschaft und
der Literaturwissenschaft mit
Nebenfach Amerikanistik. Promotion zum Dr. phil., Autorin
und Rechtsanwältin. Gesellschafterin der Vivil GmbH und
Co. KG, Offenburg. Gründerin
und Vorstand der gemeinnützigen Convoco Stiftung.
Bewusstes Unterlassen als Handeln steht im Mittelpunkt der Beiträge dieses
Bandes. Nichttun ist nicht nur eine Alternative zum Tun, sondern – in Zeiten,
in denen es gilt, sich durch Aktivität auszuzeichnen – vielleicht die an­
spruchsvollere Form des Handelns. Es bedarf eines Mehr an Energie und
Stärke, etwas zu unterlassen, als es zu tun, wenn beide Formen des Handelns
möglich sind. Agieren kann nicht unbedingt mit effizientem, nachhaltigem
Handeln gleichgesetzt werden. Um langfristige Ziele zu erreichen, ist es oft
erforderlich Naheliegendes zu unterlassen. Durch Unterlassen schaffen wir
uns wichtige Frei- und Denkräume. Oft erkennt man erst aus dem bewussten
Nichttun heraus, was wirklich wesentlich ist. Beim Unterlassen geht es auch
um die Verantwortung für die Wirkung des eigenen Tuns. Die Autoren der
Convoco Edition beleuchten die Frage »Tun oder Nichttun?« aus unterschied­
lichen Perspektiven und in Hinblick auf verschiedene Fragestellungen.
Mit Beiträgen u. a. von Bazon Brock, Elke Holinski-Feder, Peter M. Huber,
Kai A. Konrad, Stefan Korioth, Rudolf Mellinghoff, Friedhelm Mennekes,
Christoph Paulus, Jörg Rocholl, Wolfgang Schön, Roger Scruton, Pirmin Stekeler-Weithofer.
Kulturwissenschaften
57
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Norman Domeier, Rainer Nicolaysen, Maria
Borowski, Martin Lücke, Michael Schwartz
Gewinner und Verlierer
Beiträge zur Geschichte der Homosexualität
in Deutschland im 20. Jahrhundert
Die Beiträge zur Homosexualitätsgeschichte des Deutschen Historikertags 2014 in Göttingen.
Norman Domeier, Rainer
Nicolaysen, Maria Borowski,
Martin Lücke, Michael Schwartz
Gewinner und Verlierer
Beiträge zur Geschichte der
Homosexualität in Deutschland
im 20. Jahrhundert
Hirschfeld-Lectures, Bd. 7.
Herausgegeben von der
Bundesstiftung Magnus
Hirschfeld
ca. 112 S., Klappenbroschur
ca. € 9,90 (D); € 10,20 (A)
ISBN 978-3-8353-1677-5
auch als E-Book
März WG 1726
Die AutorInnen
Norman Domeier, geb. 1979, ist
Akademischer Rat am Historischen Institut der Universität
Stuttgart.
Lange Zeit galt es in der deutschen Geschichtswissenschaft als wenig seriös
und geradezu karriereschädlich, Homosexualitätsgeschichte zu betreiben –
egal, ob in eigenständiger Form oder integriert in eine umfassendere Politik-,
Sozial- und Kulturgeschichte. Dies hat sich erst in den letzten Jahren mit
zahlreichen innovativen Arbeiten zu allen Epochen geändert. Doch nach wie
vor hinkt die deutsche Forschung der englischsprachigen Geschichtswissen­
schaft hinterher, in der sich Ansatz, Thema und Erkenntnisinteresse inzwischen
zu einer historischen Subdisziplin spezialisiert haben.
Die fünf Essays beruhen auf der gleichnamigen Sektion des 50. Deutschen
Historikertags in Göttingen, die als erste Sektion zum Thema Homosexualitäts­
geschichte selbst ein historisches Ereignis war. Die Beiträge behandeln Homo­
sexualität in den staatlichen Kontexten des »kurzen 20. Jahrhunderts«: Kaiser­
reich, Weimarer Republik, »Drittes Reich«, frühe DDR und junge Bundesrepublik.
Rainer Nicolaysen, geb. 1961, ist
Leiter der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte und Professor
für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg, Vorsitzender
des Vereins für Hamburgische
Geschichte.
Maria Borowski, geb. 1980, ist
Studienrätin für Geschichte und
Deutsch und externe Doktorandin
am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin.
Martin Lücke, geb. 1975, ist Universitätsprofessor für Didaktik
der Geschichte an der Freien Universität Berlin. 2014 war er Gastprofessor am Center for German
Studies der Hebrew University of
Jerusalem.
Michael Schwartz, geb. 1963, ist
wiss. Mitarbeiter des IfZ München-Berlin und seit 2007 apl.
Prof. für Neuere und Neueste
Geschichte am Historischen
Seminar der Universität Münster.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
58
Kulturwissenschaften
Stadt und Zivilgesellschaft
250 Jahre Patriotische Gesellschaft von 1765
für Hamburg. Geschichte – Gegenwart – Perspektiven
Zum 250jährigen Bestehen der
Patriotischen Gesellschaft in
Hamburg: Aspekte zivilgesellschaftlichen Engagements in
Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft.
Stadt und Zivilgesellschaft
250 Jahre Patriotische
Gesellschaft von 1765 für
Hamburg. Geschichte –
Gegenwart – Perspektiven
Herausgegeben von
Sigrid Schambach im Auftrag
der Patriotischen Gesellschaft
von 1765
ca. 288 S., ca. 60, z.T. farbige Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1622-5
auch als E-Book
April WG 1558
Die Herausgeberin
Sigrid Schambach, geb. 1957,
Historikerin, schreibt vorzugsweise biografisch und über Themen der hamburgischen
Geschichte. Mit der Patriotischen Gesellschaft befasste sie
sich bereits in dem Band »Aus
der Gegenwart die Zukunft
gewinnen. Die Geschichte der
Patriotischen Gesellschaft von
1765« (2004).
Mit dem Begriff der »Zivilgesellschaft« verbinden sich aktive Einflussnahme
von Bürgern auf die Belange ihres Gemeinwesens und das Ringen zwischen
Bürgern, Verwaltung und Politik um Antworten auf aktuelle und zukünftige
Herausforderungen.
Die Patriotische Gesellschaft von 1765 in Hamburg ist die älteste zivilge­
sellschaftlich engagierte Organisation in Deutschland. Im Geiste der europä­
ischen Aufklärung gegründet, setzt sie sich noch heute für das Wohl der Stadt
und für ein tolerantes Miteinander der Menschen in der Stadtgesellschaft ein.
Aus Anlass ihres 250jährigen Bestehens hat sie Experten verschiedener Fach­
richtungen eingeladen, dieses historisch gewachsene Selbstverständnis mit
Blick auf die Gegenwart und vor allem auf die Zukunft zu befragen: Wie
können die Werte der Aufklärung unter den Bedingungen des 21. Jahrhun­
derts gelebt werden? Wie steht es um das Verhältnis von Eigeninteresse, Ge­
meinsinn und Gemeinwohl? Wie geht Stadtentwicklung heute und wer ist an
Planungsprozessen beteiligt?
Biografische Porträts und Reportagen zur aktuellen Arbeit der Gesellschaft
runden den Band ab.
Mit Beiträgen von Frank Adloff, Herbert Ammann, Cord Aschenbrenner, Dirk
Brietzke, Angelus Eisinger, Frank Hatje, Michael Haus, Arno Herzig, Hermann
Hipp, Franklin Kopitzsch, Christian Litz, Hans-Dieter Loose, Jürgen Overhoff,
Sigrid Schambach, Jörg Schilling, Zafer Senocak, Sylvia Steckmest, Joachim
Wehnelt, Elke Wittich, Gunnar Zimmermann.
Kulturwissenschaften
59
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Bild und Bekenntnis
Die Cranach-Werkstatt in Weimar
Bild und Bekenntnis
Die Cranach-Werkstatt
in Weimar
Zum 500. Geburtstag von
Lucas Cranach dem Jüngeren
beleuchtet die Klassik Stiftung
in ihrem Jahrbuch dessen
Wirken interdisziplinär und
quer durch die Jahrhunderte.
Herausgegeben von
Franziska Bomski,
Hellmut Th. Seemann
und Thorsten Valk
Klassik Stiftung Weimar.
Jahrbuch 2015
ca. 368 S., ca. 100, z.T. farbige Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 28,– (D); € 28,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1643-0
ISSN 1864-1210
März WG 1582
Anlässlich des 500. Geburtstages von Lucas Cranach dem Jüngeren (1515 –1586)
beleuchtet die Klassik Stiftung in ihrem neuen Jahrbuch das umfangreiche
Schaffen und die facettenreiche Wirkungsgeschichte der Cranach-Werkstatt
in Weimar. Den Ausgangspunkt bildet der sogenannte Cranach-Altar in der
Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul, der seit seiner Vollendung im Jahre
1555 als ein Hauptwerk reformatorischer Bildkunst gelten darf.
Das interdisziplinär ausgerichtete Jahrbuch schlägt einen Bogen von der
Reformationszeit bis ins 21. Jahrhundert, um die Vielfalt religiöser, memorial­
politischer, kunstwissenschaftlicher und weltanschaulicher Bekenntnisse im
Kontext der Weimarer Cranach-Rezeption nachzuzeichnen. Um 1800 etwa
widmete Goethes Kunstberater Johann Heinrich Meyer dem berühmten Altar
in St. Peter und Paul erstmals eine monographische Studie, deren spezifische
Betrachtungsweise ab 1851 von Johann Christian Schuchardt in dessen monu­
mentaler Arbeit zum Gesamtwerk Cranachs des Älteren aufgegriffen und
ausgebaut wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg dienten die Bilder aus der CranachWerkstatt vielen Künstlern am Weimarer Bauhaus als produktiver Bezugs­
punkt, bevor nur wenige Jahre später die ideologische Indienstnahme der
Cranach-Familie durch die Nationalsozialisten zu schmerzhaften Verlusten in
den Weimarer Kunstsammlungen führte.
Die Herausgeber
Franziska Bomski arbeitet seit
2012 als Forschungsreferentin
für die Klassik Stiftung.
Hellmut Th. Seemann ist seit
2001 Präsident der Klassik
Stiftung.
Thorsten Valk leitet seit 2007
das Referat Forschung und
Bildung der Klassik Stiftung.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
60
Über Literatur
Eckart Goebel
Esmeralda
Deutsch-französische Verhältnisse
in Thomas Manns »Doktor Faustus«
»Doktor Faustus« kann nur
der Deutschland-Roman sein,
der er ist, weil er als deutschfranzösischer Roman konstruiert und durchgeführt wurde.
Eckart Goebel
Esmeralda
Deutsch-französische
Verhältnisse in Thomas Manns
»Doktor Faustus«
Manhattan Manuscripts, Bd. 12.
Herausgegeben von
Eckart Goebel, Paul Fleming
und John T. Hamilton
ca. 350 S., ca. 2 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1609-6
auch als E-Book
April WG 1563
Der Autor
Eckart Goebel, geb. 1966, ist
Professor am German Department der New York University
sowie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin 2013/14.
Veröffentlichungen u. a.:
Jenseits des Unbehagens.
›Sublimierung‹ von Goethe bis
Lacan (2009, engl. 2012);
›Escape to Life‹. German
Intellectuals in New York.
A Compendium on Exile after
1933 (Hg. mit S. Weigel, 2012).
Überzeugend entwickelt Eckart Goebel eine neue Faustus-Lektüre: Er zeigt,
dass sich Thomas Manns »Doktor Faustus« als Blaupause von Victor Hugos
Roman »Der Glöckner von Notre-Dame« (1831) lesen lässt. Unter Berücksich­
tigung der ›klassischen‹ kulturhistorischen Studien Meineckes, Plessners und
Lacoue-Labarthes beleuchtet er zunächst die deutsch-französischen ›Kultur­
kriege‹, um eine politische und kulturelle Grundlage zum Verständnis von
Thomas Manns Roman zu schaffen.
Der Verlauf der (Kranken-)Vita Adrian Leverkühns ist präzise an Eckdaten
der seit 1871 ›vergifteten‹ deutsch-französischen Beziehungen gekoppelt. An­
hand dieser Verknüpfung bestätigt Goebel eine kontroverse Perspektive auf
Thomas Manns Faustus-Roman mit neuer Begründung: Das ›Gift der Franzo­
senkrankheit‹ stiftet die allegorische Parallele zwischen dem deutschen Ton­
setzer und seinem Land. Deutlich erkennbar wird in Goebels Interpretation
zudem die literarische Abbitte Thomas Manns an seinen Bruder Heinrich – als
Widerruf der »Betrachtungen eines Unpolitischen« von 1918.
Über Literatur
61
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Literatur und Anthropologie
H. G. Adler, Elias Canetti
und Franz Baermann Steiner in London
Eine Neuvermessung des
Beziehungsnetzes dreier
Autoren im Londoner Exil
der 1940er und 50er Jahre.
Literatur und Anthropologie
H. G. Adler, Elias Canetti und
Franz Baermann Steiner in
London
Herausgegeben von
Jeremy Adler und Gesa Dane
324 S., brosch.
€ 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1506-8
auch als E-Book
Sofort lieferbar WG 1562
Aus Wien und Prag kommend lebten Franz Baermann Steiner (1909–1952),
H. G. Adler (1910-1988) und Elias Canetti (1905–1994) in den 1940er und 50er
Jahren im Londoner Exil. Alle drei sind ebenso sehr als Dichter wie als
Anthropologen hervorgetreten – in einer von der deutschen philosophischen
Anthropologie der 1920er Jahre wie auch der Kritischen Theorie deutlich
unterschiedenen Tradition. Steiner forschte über Sklaverei sowie zum Verhält­
nis von gesellschaftlichem Zusammenhalt und Tabu. Adler entwarf in seinem
epochemachenden Buch über Theresienstadt (1955) eine soziale Gegenwelt
der wachsenden Einschränkung und Expropriation aller Lebenschancen.
Canetti zeigte das elementare Verhältnis von Masse und Macht als gesell­
schaftsbindender Kraft auf. Zugleich dichtete Steiner Hymnen und Lang­
gedichte. Adler schrieb Romane, die an die avanciertesten narrativen Techniken
der modernen Erzählkunst anknüpfen, sie gilt es zu entdecken, ebenso wie
seine Lyrik. Canetti formte den literarischen Aphorismus zu einem Erkenntnis­
mittel blitzartiger Einsicht um.
Aus dem Inhalt:
Jeremy Adler:»Mensch oder Masse?« H. G. Adler, Elias Canetti and the Crowd
Barbara Hahn: » Dieser schrecklichste Traum«. Erfahrungen ohne Worte
Erhard Schüttpelz: Zum Vergleich der sozialtheoretischen Schriften von Adler,
Canetti und Steiner
Ruth Vogel-Klein: Zur Darstellung der Shoa in Gedichten von Adler und Steiner
Hans Dieter Zimmermann: Prager Lebenswelten. Adler, Steiner, Weil
Die Herausgeber
Jeremy Adler ist Professor (em.)
und Senior Research Fellow
für deutsche Literatur am
King’s College in London.
Veröffentlichungen u. a.:
From Prague Poet to Oxford
Anthropologist: Franz Baermann Steiner Celebrated
(Mithg., 2003); H. G. Adler: Der
Wahrheit verpflichtet (Hg., 1998).
Gesa Dane ist Professorin
am Institut für Deutsche und
Niederländische Philologie der
FU Berlin.
Veröffentlichungen u. a.:
Im Dickicht der Texte. Editionswissenschaft als interdiszipli­
näre Grundlagenforschung
(Mithg., 2013); Scharfsinn und
Frömmigkeit. Zum Werk von
Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694) (Hg., 2013);
Zeter und Mordio. Vergewaltigung in Literatur und Recht
(2005).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
62
Über Literatur
Begegnungen mit Rahel Levin Varnhagen
Freundschaft in Zeiten des
Umbruchs: Eine Betrachtung
der Briefwechsel Rahel Levin
Varnhagens aus verschiedenen
Blickwinkeln
Begegnungen mit
Rahel Levin Varnhagen
Herausgegeben von
Barbara Hahn
ca. 240 S., brosch.
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1661-4
auch als E-Book
Mai WG 1563
Rahel Levin Varnhagen
(1771 –1833), die bedeutende
Salonière und »Schriftstellerin
ohne Werk«, schrieb Briefe und
sammelte ihre Gedanken in
Notizbüchern.
Die Herausgeberin
Barbara Hahn ist Professor
of German an der Vanderbilt
University in Nashville.
Veröffentlichungen u. a.: Rahel.
Ein Buch des Andenkens für
ihre Freunde (6 Bde., 2011);
Hannah Arendt: Von den Dichtern erwarten wir Wahrheit
(zusammen mit Marie Luise
Knott, 2007); Hannah Arendt –
Leidenschaften, Menschen und
Bücher (2005); Die Jüdin Pallas
Athene. Auch eine Theorie der
Moderne (2002).
Rahel Levin Varnhagen, eine der großen Schriftstellerinnen und berühmte
Salonière des 19. Jahrhunderts, setzte sich in zahlreichen Brief­korrespondenzen
mit den Veränderungen ihrer Zeit auseinander – einer Zeit des Umbruchs
zwischen Französischer Revolution und Wiener Kongress, Restauration und
Aufbruch, in der alles neu bedacht werde musste. Es geht um eine Frau, die
das Nachdenken über politische und theoretische Fragen nicht den Männern
überlassen wollte. Es geht um eine Jüdin, die bald merkte, dass auf dem Weg
in die Moderne ganz neue Ungleichheiten und Ausgrenzungen drohten.
Die hier versammelten Essays zeigen, dass all jene Fragen, die Varnhagen
vor zweihundert Jahren umtrieben, in der Gegenwart nach wie vor von Be­
deutung sind – sonst würden ihre Briefwechsel heute nicht immer noch eine
große Leserschaft finden. Vor allem das Nachdenken über Freundschaft rückt
dabei immer wieder ins Zentrum der Betrachtungen.
Über Literatur
63
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Gerrit Brüning
Ungleiche Gleichgesinnte
Die Beziehung zwischen Goethe und Schiller
1794 –1798
Eine Neubewertung des GoetheSchiller-Verhältnisses auf der
Grundlage des Briefwechsels
und weiterer literarischer
Quellen.
Gerrit Brüning
Ungleiche Gleichgesinnte
Die Beziehung zwischen
Goethe und Schiller
1794 –1798
ca. 432 S., ca. 5 Abb.,
geb., Schutzumschlag
ca. € 45,– (D); € 46,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1638-6
auch als E-Book
April WG 1563
Als Goethe in seiner autobiographischen Erzählung vom »Glücklichen Ereignis«
(1817) über sein Verhältnis zu Schiller nachdachte, lag die erste persönliche
Begegnung der beiden Dichter schon fast 30 Jahre zurück. Dennoch ist es
diese Erzählung mit der darin geprägten Metapher der beiden »Geistesanti­
poden«, die das literaturgeschichtliche Bild der Vorgeschichte und des Beginns
der Freundschaft am stärksten geprägt hat: Goethes polare Deutung seines
Verhältnisses zu Schiller ist bis heute in der wissenschaftlichen Rezeption
wirksam geblieben. Demgegenüber bringt Gerrit Brüning die Fülle der Briefe
und literarischen Texte zum Sprechen, die zeitlich unmittelbar von der Vorge­
schichte, dem Beginn der Freundschaft sowie von den wichtigsten Stationen
der dichterischen Zusammenarbeit Goethes und Schillers zeugen. Er entwirft
ein Bild, das der autobiographischen Erzählung und der ihr verpflichteten
Literaturgeschichtsschreibung entschieden kontrastiert. Behandelt werden die
Beziehung Goethes und Schillers in den Jahren nach 1788, der Briefwechsel
der Jahre 1794–1798 sowie, in quellenkritischer Absicht, die Erzählung
»Glückliches Ereignis«.
Der Autor
Gerrit Brüning, geb. 1980,
ist seit 2013 wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik
der Universität Frankfurt am
Main. Er arbeitete als Mitarbeiter der Klassik Stiftung Weimar
und des Freien Deutschen
Hochstifts an der historischkritischen Edition von Goethes
»Faust« mit und lehrte Neuere
deutsche Literatur, Computerphilologie und Editionswissenschaft an den Universitäten
Würzburg und Wuppertal.
Veröffentlichungen zur Weimarer Klassik und zu den Digital
Humanities.
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
64
Über Literatur
Gesa Frömming
Pastorale
Musik, Melancholie und die Kunst der Selbstregierung
im Werk von Christoph Martin Wieland
Christoph Martin Wieland
verhandelt in seinen Texten
das Spannungsverhältnis
zwischen dem normativen
Ideal selbstloser Machtausübung und dem Projekt, sich
selbst glücklich zu machen.
Gesa Frömming
Pastorale
Musik, Melancholie und die
Kunst der Selbstregierung
im Werk von Christoph Martin
Wieland
ca. 408 S., brosch.
ca. € 39,90 (D); € 41,10 (A)
ISBN 978-3-8353-1503-7
auch als E-Book
Februar WG 1562
Die Autorin
Gesa Frömming, geb. 1974,
lehrte u. a. an der University of
Notre Dame und der Universität
Konstanz. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literatur
und Ästhetik des 18. und
19. Jahrhunderts sowie Musik
in deutsch­sprachiger Literatur
und Philosophie seit 1750.
Kann es Aufgabe politischer, philosophischer, pädagogischer und künstle­
rischer Autoritäten sein, ihre Subjekte glücklich zu machen? Wielands poli­
tischer Roman »Der goldne Spiegel« und sein Libretto »Die Wahl des Her­
kules« stellen – ausgehend von der Diagnose einer melancholischen Hand­
lungshemmung – Fragen zum Wechselverhältnis zwischen selbstloser
Machtausübung und Glück. Die Melancholie wird zum Ausgangspunkt eines
literarisch-philosophischen Reflexionsprozesses, bei dem sich die inneren und
äußeren Widerstände dem aufklärerischen Projekt entgegenstellen, private
und öffentliche Glückseligkeit durch vernünftige Selbstregierung im ethischen
und politischen Sinne ins Werk zu setzen. Wielands Inszenierung zwischen­
menschlicher Beziehungen lässt zugleich erkennen, dass sich das Ideal der
Selbstlosigkeit, auf welches pastorales Glückseligkeitsdenken Regierende und
Regierte in allen Bereichen der Gesellschaft verpflichten will, als Grund jenes
Leidens verstehen ließe, das man durch Verwirklichung des Ideals zu über­
winden hofft. Zur Sprache kommt diese Problematik vor allem in Wielands
Auseinandersetzung mit der Musik. Melancholie und Musik erscheinen so als
wechselseitig aufeinander bezogene Momente innerhalb eines prinzipiell un­
abschließbaren gesellschaftlichen Reflexionsprozesses von entscheidender
politischer Bedeutung.
Über Literatur
65
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Sheldon Pollock
Kritische Philologie
Essays zu Literatur, Sprache und Macht
in Indien und Europa
Sheldon Pollock
Kritische Philologie
Essays zu Literatur,
Sprache und Macht
in Indien und Europa
Die Frage, wie die Philologie
Texten Sinn und Bedeutung gibt,
wird in Werken vom antiken
Indien bis zum modernen
Westen untersucht.
Herausgegeben von
Christoph König
Aus dem Englischen übersetzt
von Brigitte Schöning
Philologien. Theorie – Praxis –
Geschichte, Bd. 2.
Herausgegeben von Christoph
König und Nikolaus Wegmann
ca. 272 S., geb., Schutzumschlag
ca. € 34,90 (D); € 35,90 (A)
ISBN 978-3-8353-1662-1
auch als E-Book
Mai WG 1563
Philologie ist dann ›kritisch‹, wenn sie das Machtfeld einbezieht, das auf ihre
Versuche einwirkt, Texten Sinn und Bedeutung zu geben – wenn sie sich
selbst historisch wird, nicht provinziell ist und methodisch pluralistisch bleibt.
Und sie ist ›kritisch‹, wenn sie die drei Ebenen der Interpretation, die im Ver­
stehen zusammenwirken, namentlich den Historismus, den Traditionalismus
und die Gegenwärtigkeit, erfasst und formuliert. Nur wenn man diese Ebenen
ausdrücklich nennt, darf man einen Wahrheitsanspruch erheben.
Diese Gedanken werden in einem breiten Spektrum von Texten und Prak­
tiken entwickelt, die vom klassischen Indien bis zur westlichen Moderne
reichen. Zu den Gedanken gehören die Vernakularisierung der Welt – also das
Ersetzen kosmopolitischer Formen der Literatur und der Macht durch regio­
nale Sprachen und Gemeinschaftsformen, die zu einer frühen Moderne
führten; der Erfolg des Komparatismus in Europa als Modus kultureller Erklä­
rung und politischer Hegemonie; die Pflege des Sanskrit im NS-Staat; der
Grenzfall einer nicht-kritischen Philologie; die Form des Imperialismus in
Gestalt der Imitation vom achämenidischen Persien bis zum Amerika von
George W. Bush.
Kritische Philologie ist nicht nur eine akademische Übung und Praxis,
sondern ist uns behilflich, wichtige politisch-kulturelle Werte zu pflegen. Du
bist, wie du liest, und zu lernen, verschieden zu lesen, bedeutet zu lernen,
verschieden zu sein.
Sheldon Pollock
ist Arvind Raghunathan Professor of Sanskrit and South Asian
Studies an der Columbia University und Herausgeber der Murty
Classical Library of India (Harvard University Press).
Veröffentlichungen u. a.:
The Language of the Gods in the
World of Men (2006); Literary
Cultures in History (2003); World
Philology (2015).
Die Übersetzerin
Brigitte Schöning, Lektorin,
Übersetzerin und Wissenschaftsmanagerin, ist die
persönliche Referentin des
Präsidenten der Universität
Osnabrück.
Der Herausgeber
Christoph König ist Professor
an der Universität Osnabrück.
Gastprofessuren führten ihn
nach Paris und in die USA;
2008/2009 war er Fellow am
Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland;
Veröffentlichungen u. a.:
Poesie der Philologie (2014);
»O komm und geh«. Skeptische
Lektüren der ›Sonette an
Orpheus‹ von Rilke (2014);
Das Potential europäischer
Philologien. Geschichte, Leistung, Funktion (Hg., 2009).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
66
Über Literatur
Machen – Erhalten – Verwalten
Aspekte einer performativen Literaturgeschichte
Erst durch das Zusammenspiel
mit verschiedenen Akteuren
und Institutionen können lite­
rarische Texte zu ihrer Ent­
faltung gelangen.
Machen – Erhalten – Verwalten
Aspekte einer performativen
Literaturgeschichte
Herausgegeben von
Burckhard Dücker
ca. 160 S., ca. 10 Abb., brosch.
ca. € 19,90 (D); € 20,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1623-2
auch als E-Book
April WG 1563
Der Herausgeber
Burckhard Dücker, geb. 1950,
lehrt am Germanistischen
Seminar der Universität Heidelberg. Zahlreiche Veröffent­
lichungen zur Ritual- und
Kulturwissenschaft sowie zur
neueren deutschen Literatur­
geschichte.
Literarischen Texten wird durch eine Vielzahl von Akteuren und Institutionen
ein Ort in der Literaturgeschichte zugewiesen. Texte werden geschrieben
(›gemacht‹), zumeist in Verlagen veröffentlicht, wissenschaftlich ediert, inter­
pretiert, in Medien kritisiert, in Bibliotheken und Archiven gesammelt, in Litera­
turmuseen ausgestellt und restauriert, übersetzt, als Lerngegenstände eingesetzt,
Autoren werden mit Literaturpreisen ausgezeichnet.
Einige dieser sozialen Praktiken stellt der Band vor und fragt nach Mög­
lichkeiten einer performativen Literaturgeschichte, die neben den litera­
rischen Texten auch die für deren Herstellung, Erhaltung, Vermittlung und
Tradition grundsätzlich notwendigen Praktiken berücksichtigt.
Aus dem Inhalt:
Maja Ludwig:Erfahrungsbericht: Wie wird man Autorin?
Ingoh Brux:Die Internationalen Schillertage in Mannheim
Ute Oelmann:Das Stefan George Archiv
Sibylle Cramer:Literaturkritik
Andrea Pataki-Hundt:Die Konservierung von Handschriften mit Augenmerk
auf das Festigen der Illuminierungen
Liselotte Homering:Aspekte des Performativen in neueren Literatur-Ausstel­
lungen
Roland Reuß:Die Edition im Spannungsfeld von Digitalien und Analogien
Über Literatur
67
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Literatur – Verlag – Archiv
Literatur – Verlag – Archiv
Herausgegeben von
Irmgard M. Wirtz,
Ulrich Weber und
Magnus Wieland
Der aktuelle Band aus der
Reihe des Schweizerischen
Literaturarchivs »Beide Seiten«
behandelt die Relationen
zwischen Literatur, Verlag
und Archiv.
Beide Seiten – Autoren und
Wissenschaftler im Gespräch,
Bd. 4
ca. 336 S., ca. 50, z.T. farbige Abb.,
Klappenbroschur
ca. € 24,90 (D); € 25,60 (A)
ISBN 978-3-8353-1644-7
auch als E-Book
März WG 1563
Vertrieb in der Schweiz über
den Chronos Verlag
Literaturverlage und Verlagsarchive aus dem deutschsprachigen Raum des 20. Jahr­
hunderts stehen im Zentrum der Beiträge dieses Bandes. Das Interesse richtet sich
vom verlegerischen Umgang mit der Literatur und ihrer Vermittlung über die ver­
legerische Selbstdokumentation im Archiv bis hin zur Rückwirkung solcher Verlags­
archive auf das Verständnis von Literatur, ihrer Entstehung und ihrer Geschichte.
Diese Bestände mit ihrem mitunter komplementären Quellenmaterial zu Autoren­
archiven eröffnen nicht bloß den Blick auf die sozialen, merkantilen und tech­
nischen Bedingungen der Bibliogenese, sie dokumentieren in einem breiten Netz­
werk zudem auch das von zahlreichen Personen mitgestaltete literarische Leben
eines bestimmten Zeitraums.
Mit Beiträgen von Tobias Amslinger, Rainer Diederichs, Georg Gerber, MarjaChristine Grüne, Anke Jaspers, Anna Kinder, Klaus G. Saur, Irina Schubert, Peter
Stocker, Benedikt Tremp, Ulrich Weber, Uwe Wirth und Martin Zingg.
Sowie mit Gesprächen mit Egon Ammann, Verena Auffermann, Dieter Bachmann,
Barbara Basting, Sabine Dörlemann, Urs Engeler, Daniel Kampa, Friederike Kretzen,
Renate Nagel, Alexander Roesler, Susanne Schenzle, Marcel Schmid, Rainer
Weiss und Urs Widmer.
Die Herausgeber
Ulrich Weber, wissenschaft­
licher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern.
Co-Organisator der Sommerakademie Schweizer Literatur.
Veröffentlichungen u. a.:
Friedrich Dürrenmatt – Sein
Leben in Bildern (2010).
Magnus Wieland, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern.
Projektleiter zur Erschließung
und Erforschung von Verlags­
archiven.
Irmgard M. Wirtz, Leiterin des
Schweizerischen Literatur­
archivs in Bern. Mitherausgeberin des Bandes: Literaturarchiv
– Literarisches Archiv. Zur Poetik literarischer Archive (2013).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
68
Periodica
Preise 2014
Laudationes und Dankreden
Jahrbuch der Deutschen Akademie
für Sprache und Dichtung 2013/2014
Herausgegeben von der Deutschen Akademie
für Sprache und Dichtung
Herausgegeben von der Deutschen Akademie
für Sprache und Dichtung
ca. 104 S., engl. brosch.
ca. € 9,– (D); € 9,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1653-9
Januar WG 1563
ca. 280 S., ca. 20 Abb., engl. brosch.
ca. € 15,– (D); € 15,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1448-1
ISSN 0070-3923
März WG 1563
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt jedes
Jahr den Johann-Heinrich-Voß-Preis, den Friedrich-GundolfPreis, den Johann-Heinrich-Merck-Preis, den Sigmund-FreudPreis und den Georg-Büchner-Preis. Dieser Band versammelt
alle 2014 gehaltenen Preisreden: die Laudationes von Helmut
Böttiger, Alida Bremer, Valentin Groebner, Lutz Raphael und
Lutz Seiler sowie die Dankreden der Preisträgerinnen und
Preisträger Sabine Stöhr, Drinka Gojković, Carolin Emcke,
Jürgen Osterhammel und Jürgen Becker.
Das Jahrbuch dokumentiert die Aktivitäten der Deutschen
Akademie für Sprache und Dichtung in den Jahren 2013 und
2014. Zudem enthält es das Mitgliederverzeichnis, Gedenkworte
für die verstorbenen Mitglieder sowie Vorstellungsreden der neu
zugewählten Mitglieder Karl Heinz Bohrer, Silvia Bovenschen,
Anna Maria Carpi, Jenny Erpenbeck, Daniel Göske, Michael
Hofmann, Ursula Krechel, Michael Lentz, Irina Liebmann, Dea
Loher, Marisa Siguan, Vladimir Sorokin und Ulf Stolterfoht.
Ebenfalls ab Januar lieferbar:
Preise 2013
Herausgegeben von der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
ca. 104 S., engl. brosch.
ca. € 9,– (D); € 9,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1664-5
WG 1563
Periodica
69
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
Angemessenheit
Einsichten in Sprachgebräuche
Wann ist ein Sprachgebrauch
angemessen? Neue Antworten
auf eine Frage, die seit der antiken Rhetorik aktuell geblieben
ist.
Angemessenheit
Einsichten in
Sprachgebräuche
Herausgegeben von
Jürgen Schiewe
Valerio, Bd. 18/2015.
Das Magzin der Deutschen
Akademie für Sprache und
Dichtung
ca. 128 S., Klappenbroschur
ca. € 10,– (D); € 10,30 (A)
ISBN 978-3-8353-1593-8
Juni WG 1560
Lange Zeit stand die Untersuchung der Sprache als System von Zeichen und
Regeln ihrer Verknüpfung im Zentrum sprachwissenschaftlichen Arbeitens. In
den letzten Jahren wird jedoch die wissenschaftliche Analyse des Sprachge­
brauchs, der konkreten Sprachverwendung in bestimmten Kontexten und mit
bestimmten Funktionen immer wichtiger. Dabei zeigt sich, dass mit dem Wert
der Angemessenheit wieder ein kritisches Moment akzeptiert wird, denn
Sprache im Gebrauch lässt sich kritisieren, Sprache als System kaum. Zudem
– und hier werden neue oder zumindest neu konturierte Themen der Sprach­
wissenschaft sichtbar – wird Sprache immer mehr in ihrer Komplexität wahr­
genommen und beschrieben: medial, semiotisch, funktional, lokal. Damit
richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Oberfläche der Sprache und die Ver­
weisstrukturen insbesondere der Schrift.
Dieses Heft der Reihe Valerio stellt einige der neuen Ansichten vom
Sprachgebrauch vor und führt sie an Beispielen aus.
Mit Beiträgen u. a. von William Dodd, Friedrich Forssman, Nina Janich, Angelika Linke, Lothar Müller, Uwe Pörksen.
Der Herausgeber
Jürgen Schiewe, geb. 1955, ist
Professor für Germanistische
Sprachwissenschaft an der
Universität Greifswald.
Veröffentlichungen u. a.:
Sprach­kritik. Ansätze und
Methoden der kritischen
Sprachbetrachtung (zusammen
mit Jörg Kilian und Thomas
Niehr, 2010); Aptum. Zeitschrift
für Sprachkritik und Sprachkultur (Mit­herausgeber, 2005 ff.);
Die Macht der Sprache. Eine
Geschichte der Sprachkritik
von der Antike bis zur Gegenwart (1998).
Wallstein Verlag
Frühjahr 2015
70
Das achtzehnte Jahrhundert
Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft
für die Erforschung des achtzehnten
Jahrhunderts, 39/1
Herausgegeben von Carsten Zelle
ca. 160 S., brosch.
ca. € 17,– (D); € 17,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1624-9
ISSN 0722-740x
auch als E-Book
Juni WG 1563
»Das achtzehnte Jahrhundert« wurde
1977 als Mitteilungsblatt der »Deutschen
Gesellschaft für die Erforschung des
achtzehnten Jahrhunderts« gegründet
und seit 1987 zur wissenschaftlichen
Zeitschrift der deutschen Dixhuitièmisten
ausgebaut.
Periodica
Bayerische Akademie
der Schönen Künste
Jahrbuch 28/2014
Freilegungen
Spiegelungen der NS-Verfolgung und
ihrer Konsequenzen
Herausgegeben vom Präsidenten und
vom Direktorium der Bayerischen
Akademie der Schönen Künste in
München
Herausgegeben von Rebecca Boehling,
Susanne Urban, Elizabeth Anthony und
Suzanne Brown-Fleming
ca. 200 S., ca. 17 Abb., Klappenbroschur
ca. € 16,– (D); € 16,50 (A)
ISBN 978-3-8353-1663-8
ISSN 0932-0229
Mai WG 1559
Mit Beiträgen u.a. von Friedrich
Achleitner, Hans Richard Brittnacher,
Jens Malte Fischer, Johannes Greipl, Gert
Heidenreich, Gerhard R. Koch, Michael
Krüger, Friedrich Kurrent, Hans-Joachim
Ruckhäberle, Peter Ruzicka, Matthias
Schmidt, Klaus Zehelein, Andreas Zielcke
Jahrbuch des International Tracing Service,
Bd. 4.
Hg. i. A. des International
Tracing Service Bad Arolsen
ca. 350 S., ca. 25 Abb., brosch.
ca. € 29,90 (D); € 30,80 (A)
ISBN 978-3-8353-1657-7
auch als E-Book
Juni WG 1557
Im Fokus des Bandes stehen Forschungs­
ergebnisse, die auf der Grundlage der
Dokumente des ITS-Archivs entstanden
sind. Seit Öffnung des Archivs 2007
konnten mithilfe der ITS-Sammlungen für
viele Aspekte, wie z. B. Holocaust-For­
schung, Zwangsarbeit oder Genderfragen,
neue Erkenntnisse gewonnen werden.
Der Hauptteil basiert auf Vorträgen,
die im Mai 2014 bei einer gemeinsam mit
dem ITS veranstalteten Konferenz im
United States Holocaust Memorial Muse­
um, Washington D.C., gehalten wurden.
Literatur bei Wallstein: Ihre Favoriten 2014
Lukas Bärfuss
Koala
Roman
184 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-0653-0
Gregor Sander
Was gewesen wäre
Roman
236 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1359-0
Matthias Zschokke
Die strengen Frauen
von Rosa Salva
414 S., geb., Schutzumschlag
22,90 € (D); 23,60 € (A)
ISBN 978-3-8353-1511-2
Ludwig Laher
Bitter
Roman
237 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1387-3
Teresa Präauer
Johnny und Jean
Roman
208 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1556-3
Richard de Fournival
Das Liebesbestiarium
Aus dem Französischen des
13. Jahrhunderts übertragen
und mit einem Essay von Ralph Dutli
188 S., 7 Abb., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1553-2
Maja Haderlap
langer transit
Gedichte
88 S., geb., Schutzumschlag
19,90 € (D); 20,50 € (A)
ISBN 978-3-8353-1378-1
Jürg Halter
Wir fürchten das Ende der Musik
Gedichte
72 S., geb., Schutzumschlag
16,90 € (D); 17,40 € (A)
ISBN 978-3-8353-1422-1
Christine Lavant
Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte
Hg. und mit einem Nachwort von Doris Moser
und Fabjan Hafner
Christine Lavant: Werke in vier Bänden, Bd. 01
720 S., Leinen, Schutzumschlag
38,– € (D); 39,10 € (A)
ISBN 978-3-8353-1391-0
Joseph Roth
Drei Sensationen und zwei Katastrophen
Feuilletons zur Welt des Kinos
Hg. und kommentiert von Helmut Peschina
und Rainer-Joachim Siegel
400 S., Leinen, Schutzumschlag
29,90 € (D); 30,80 € (A)
ISBN 978-3-8353-1382-8
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