Fisch.Zeit 1/2011 - Landesfischereiverband Steiermark

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Fisch.Zeit
...natur erleben nützen schützen Mitteilungsblatt des LFV Stmk
Landesfischereiverband
Steiermark
Ausgabe 1/2011
Fisch . Zeit
1/2011
Fisch . Zeit
Seite 1
1/2011
Messe "Revier und Wasser": 25. bis 27.März
Von Freitag, 25.März 2011 bis
Sonntag, 27.März 2011 findet
wie gewohnt wieder die Messe
"Revier und Wasser" am Messegelände Graz statt.
Der Landesfischereiverband
Steiermark wird wieder mit
einem attraktiven Ausstellungsstand (Nr. 310) im Zentrum der
Messehalle A vertreten sein.
Liebe Mitglieder,
liebe Begeisterte der Fischerei!
Wenn man mit der Fischerei nur oberflächlich zu tun hat, könnte man den
Eindruck haben, dass die Petrijünger
erklärte Gegner des Naturschutzes
wären. Denn nach den inzwischen
schon jahrelangen Klagen über
Kormorane, die unsere Gewässer
ausräumen, und den jährlich stärker
auftretenden Gänsesägern, steht nunmehr ein neuer Fischjäger im Zentrum
unserer Aufmerksamkeit. Ausgerechnet das „Wappentier“ von Naturschutzorganisationen macht uns zunehmend
großes Kopfzerbrechen: Die unkontrollierte und flächendeckende Wiederbesiedelung des Fischotters in der Steiermark. Auch hier entsteht das Problem
dadurch, dass eine durch menschliche
Eingriffe verändert Natur eben keine
sich selbst regelnde Naturlandschaft
hervorbringt. Das Argument, dass
„Räuber und Beute“ nur in einem sich
selbständig austarierenden Gleichgewicht existieren können und sich
deshalb keine Art zum Schaden einer
anderen Spezies ausbreiten kann,
greift hier nicht.
Während Fische an einem vom Wasser begrenzten Lebensraum gebunden
sind, fliegt ein Fischfresser, der ja nicht
nur schwimmen, sondern auch fliegen
kann, einfach zum nächsten Gewässer, in dem ausreichend geeignete
Fischnahrung vorhanden ist.
Und wie ist das beim Otter?
Beim Fischotter besteht das Problem
darin, dass sein Nahrungsangebot
etwa durch viele kleine Fischteiche
wesentlich größer ist, als das in einer
Naturlandschaft der Fall wäre. Und so
kann sich eine Otterdichte ergeben,
die ein ungeschütztes Gewässer nicht
mehr verkraften kann. Es scheint so,
dass dieser Zustand in manchen Regionen der Steiermark schon erreicht
ist und daher dringender Handlungsbedarf besteht. Die gesetzlichen Vorgaben lassen aber eine Regulierung
nicht zu.
Ein gutes Beispiel für die Auswirkungen eines einseitigen Naturschutzes ergibt die Situation im Mündungsbereich des Schwarzaubaches
in die Mur. Lesen Sie die Schilderung
auf Seite 3. Geschützte und auf der
Roten Artenliste vorkommende Fischarten im Natura 2000 Gebiet gegen
den Fraßdruck von Kormoranen, die
nach der Vogelschutzrichtlinie geschützt sind. Irgendetwas kann da
nicht stimmen!
Als LFV haben wir daher beschlossen,
uns anlässlich der Messe „Revier und
Wasser“ eine gute Informationsbasis
über die Fischotterverbreitung in der
Steiermark zu verschaffen. Sie soll
als Grundlage für eine sachliche Auseinandersetzung im Sinne eines umfassenden Naturschutzes dienen, der
nicht an der Wasseroberfläche aufhört.
In diesem Sinne
ein herzliches Petri Heil!
Ihr Fritz Ebensperger
Titelbild: Moorlandschaft. ÖBf Archiv
Am Freitag Nachmittag wird eine
Fortbildung rund um den Themenkreis Fischereiaufsicht und
Fischotter stattfinden. Näheres
dazu finden Sie in nebenstehender Ankündigung.
Die Schwerpunkte der Messe
sind neben dem Generalthema
"Lebensraum Mur" u.a. eine
Sonderschau zu den Giganten
der Meere, ein Special "Alles für
den Teichwirt", ein internationaler
Fliegenbinde-Wettbewerb und
Beiträge zur regionalen Fischküche.
Der Landesfischereiverband
Steiermark wird sich wieder dem
Thema "Aller Anfang ist leicht
- Vorbereitung für die Fischerprüfung" widmen.
Ein bis zwei Aquarien werden
am Stand zu sehen sein, dazu
Bild- und Anschauungsmaterial
aus den Regionen.
Der Eintritt beträgt € 8,00 pro
Person und Tag, wobei Mitglieder des LFV Gratiseintrittskarten für Samstag, 26.3.2011,
zugesandt bekommen.
Näheres zum Messeprogramm
erfahren Sie unter www.mcg.at
unter dem Menüpunkt "Revier
und Wasser".
Fortbildung für Fischereiaufsichtsorgane,
Sachverständige
Fischereiberechtigte und Interessierte
Freitag 25.3.2011
Messecenter Graz, Halle A, 1.Stock
13 bis 17.30 Uhr
Programminhalte
- Rechte und Pflichten der Fischereiaufsicht
- Der Fischotter in der Steiermark: Ökologie, Bestand
und zukünftige Entwicklung
- Fischotter und Aquakultur- Möglichkeiten der
am Beispiel Niederösterreich
Referenten:
Dr. Uwe Nienberger
Dr. Andreas Kranz
Dr. Günther Schlott
Das Detailprogramm, das Anmeldeformular sowie weitere Informationen erhalten Sie in der Geschäftstelle des Landesfischereiverbandes.
Die Teilnahme ist kostenlos, ausnahmslos nur bei vorangegangener
schriftlicher Anmeldung per Fax, email oder auf dem Postweg möglich und erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldung.
Begrenzte Teilnehmerzahl!
Jeder Teilnehmer erhält eine Teilnahmebestätigung.
Die Teilnahme an der Veranstaltung beeinhaltet auch einen kostenlosen Eintritt zur Messe Revier und Wasser am 25.3.2011.
Sachverständige Fischereiberechtigte werden zu dieser Veranstaltung
persönlich eingeladen.
Kontakt: Landesfischereiverband Steiermark, Hamerlinggasse 3, 8010
Graz, Tel: 0315/8050-1219; email: [email protected].
Fisch . Zeit
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Seite 2
Der Fischotter - Diskussion und Information
Langsam, aber sicher, wird
das Thema "Fischotter" zum
bestimmenden Teil der Diskussion rund um die steirischen
Fischer und die steirische Fischerei. Zeit, um für Sachlichkeit und für Fakten zu sorgen!
Der Fischotter ist das beherrschende Thema des Jahres; der
Landesfischereiverband hat sich
der Sache angenommen und
bietet im Laufe des Jahres mehrere Informationsveranstaltungen
dazu an.
Die erste Veranstaltung wird
im Rahme der Messe "Revier
und Wasser 2011" am Freitag,
25.März 2011, ab ca. 13 Uhr als
Fortbildung stattfinden. Näheres dazu finden Sie auf Seite 1
dieser Fisch.zeit.
Im Anschluss wird es voraussichtlich in der Region Raab
eine Fortbildung für Fischereiaufsichtsorgane, Fischereiberechtigte und allgemein Interessierte geben, bei welcher die
Fischotterproblemtik zur Sprache
kommen wird.
Die Errichtung eines fachgerechten Otterzaunes in Form
eines workshops wird noch
diskutiert.
Der Blick auf die Homepage des
LFV wird grundsätzlich empfohlen, da mitunter Veranstaltungen
auch vergleichsweise kurzfristig
stattfinden können!
Unabhängig dazu sammelt der
Landesfischereiverband die
Schadensaufstellungen aus den
Jahren 2009 und 2010. Formulare zum Ausfüllen finden Sie
online unter www.fischereiverband-steiermark.at bzw. werden
gerne auch per Post oder email
versandt.
Die ersten Meldungen sind
bereits eingetroffen und werden
ausgewertet.
Bitte machen Sie mit!
Regelmäßig alle paar Jahre
kommt es an der Schwarzau im
südoststeirischen Hügelland zu
massiven Fischsterben. Ohne
hier im Detail auf die Hintergründe einzugehen, kann man getrost
festhalten, dass - kaum hat sich
der Bestand erholt und die ersten
neuen Jahrgänge sind da - in erschütternder Regelmäßigkeit die
nächste Giftwelle Richtung Mur
zieht.
Im vergangenen Jahr war es wieder einmal so weit: In Hainsdorf
im Schwarzautal nahm das Übel
seinen Lauf und zog sich bis zur
Mündung. In einer nachfolgenden
Besatzaktion wurden aus anderen Grabenlandbächen tausende
Kleinfische, darunter viele seltene FFH-Arten, mit viel Aufwand
und Mühe wiederbesetzt.
Bild: Helmut Eder
Gewässerökologie an stehenden
Gewässern - Praxiskurs für Teichwirte
Der Blick unter die Wasseroberfläche von Teichen und anderen
stehenden Gewässern lohnt sich: Von Wasserflöhen als Nahrung
für Fische, über Sinn und Unsinn von Algenblüten bis hin zu Fragen
zur Steigerung der Ertragsfähigkeit durch Düngung - nur wer die
Vorgänge im und rund um das Wasser kennt und versteht, kann sein
Gewässer optimal betreuen. Ausgerüstet mit Gummistiefel, Lupe,
Kescher, Wasserprobenkoffer, Binokular und Bestimmungsbuch
verbringen Sie einen Großteil des Seminartages im Freien am Teich
und beschäftigen sich mit der Tierwelt, der Wasserchemie u. -physik
und den ökologischen Zusammenhängen und Kreisläufen sowie dem
Umgang mit „Problemfällen“. Theorieeinheiten runden das Programm
ab.
Zielgruppe: Angehende und aktive Teichwirte/innen sowie
Bewirtschafter/innen stehender Gewässer und Vereinsteiche,
teichwirtschaftlich interessierte Landwirte/innen (wird mit 2 Stunden
als Weiterbildung im Rahmen des TAKG angerechnet)
Kosten: € 38,- (exkl. Verpflegung) Referentin: Dr.in Nicole Prietl
Termin und Ort: Mi, 18. Mai 2011, von 9.00 bis 17.00 Uhr beim
Buschenschank Zeck in Groß St. Florian.
Anmeldung erforderlich (bis spät. 14 Tage vor Beginn, aber rasche
Anmeldung empfohlen) beim:
LFI Steiermark
Hamerlinggasse 3, 8010 Graz
Tel: 0316/8050-1305
E-Mail: [email protected]
www.lfi.at/stmk
Fisch . Zeit
Seite 3
GedankenfischBeiträge zur
steirischen
Fischfauna
Eine bisher beispiellose Aktion!
Die Freude der Bewirtschafter
währte allerdings nicht sehr lange, denn im Dezember 2010 fielen
über 100 Stück Kormorane in die
Grenzmur und die Mündung der
Schwarzau ein und dezimierten
die mühsam wiederbesetzten Fische um eine ordentliche Anzahl.
Die großen schwarzen Vögel
waren in Scharen an das Natura
2000 Gebiet (FFH- und Vogelschutzgebiet) geflogen, da die
umliegenden Gewässer zugefroren waren. Eine Vergrämung
oder gar Bejagung war aufgrund
der besonderen Bestimmungen
im Vogelschutzgebiet nicht möglich und so fraßen sich die Vögel
des Jahres 2010 seelenruhig in
einem Natura 2000-Gebiet durch
die Fische der FFH-Richtlinie.
Es stellt sich hier unweigerlich
die Frage, wer hier wen schützen
möchte.
Strömer, Frauennerfling (Siehe
Bild rechts) und Zingel als Kormoranfutter - das kann´s nicht
sein!
1/2011 Keine Entschädigung für Schäden durch Kormorane
OGH weist außerordenlichen Revisionsrekurs zurück
Der Antrag zahlreicher Fischereiberechtigter (Fischereigemeinschaften und Fischereivereine
sowie private Eigentümer) an
der Mur von Thalheim bis Graz
auf Entschädigung nach dem
Steiermärkischen Naturschutzgesetz für Fischereischäden
durch den Kormoran hatte nach
Durchlaufen mehrerer rechtlicher
Instanzen schlussendlich keinen
Erfolg.
Maßgeblich für die Entscheidung
des Obersten Gerichtshofes
war die ständige Judikatur in
vergleichbaren Fällen. Eine bloße Eigentumsbeschränkung im
nachweislich öffentlichen Interesse“ durch Unterschutzstellung
von schadensverursachenden
Vögeln nach EU-Richtlinie stellt
kein von Verfassungswegen
entschädigungspflichtiges „Sonderopfer“ von Privatrechten
Einzelner dar. Es wird auf die
Möglichkeit der Erlangung von
Ausnahmebewilligungen, u. a.
auch zur „letalen Vergrämung“
verwiesen.
Der OGH kommt zum Schluss,
dass die behaupteten Schäden
durch Kormorane derart lose mit
der Rechtsposition des Fischens
korrelieren, dass aus verfassungsrechtlicher Sicht keine
Bedenken dagegen bestehen,
wenn in einer derartigen Konstellation keine Entschädigungspflicht im Steiermärkischen Naturschutzgesetz vorgesehen ist.
Fischartenatlas
Wer wünscht sich das nicht: Per
Mausklick aktuelle Verbreitungskarten, Informationen zu den
Tieren, Bilder und Hinweise zu
Gefährdung und Status.
Der Fischartenatlas ist zwar
noch lange nicht vollständig,
noch sind nicht alle aktuelle
Daten eingespielt, trotzdem
gibt es schon sehr ansehnliche
Ergebnisse anzusehen. Für die
fachliche Richtigkeit der Informationen zu den u.a. 129 Arten in
Österreich sorgen viele wissenschaftliche Institute, darunter
auch das BAW in Scharfling. Die
Steiermark ist noch etwas dürftig
vertreten, aber das wird sich
hoffentlich bald ändern.
Der Blick lohnt sich also!
www.fischartenatlas.de
Der Frauennerfling (Bild: Gert Richter) war begehrtes Opfer des Kormorans.
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Sachverständige Fischereiberechtigte
Aus dem Gesetzestext geht hervor, dass die Sachverständigen
Fischereiberechtigten beratende Funktion gegenüber den
Bezirksverwaltungsbehörden
haben und in fischereiwirtschaftlichen Fragen angehört werden
müssen.
Den Bezirkshauptmannschaften
und dem Magistrat Graz stehen
damit eine Vielzahl von fischereilich besonders geeigneten
Personen in unmittelbarer Nähe
als Berater zur Verfügung. Die
Kommunikation erfolgt direkt,
meist zwischen SV-FB und dem
zuständigen Referenten. Auch
die Abrechnung geschieht mit
der Bezirksverwaltngsbehörde,
indem der SV-FB eine Aufstellung der Barauslagen der Behörde übermittelt.
In der Praxis werden SV-FB
von Behörde zu Behörde leider
in unterschiedlichem Ausmaß
beigezogen. In einigen Bezirksverwaltungsbehörden gehört
dies zur Routine, während einige
andere SV-FB so gut wie nie verständigt werden, was in Hinblick
auf dieses einfach verfügbare
Reservoire an Information und
Wissen unverständlich erscheint.
In strittigen Fällen wäre die fehlene Einbindung des SV-FB ein
grober Verfahrensmangel.
Zum Abschluss sei hier noch
erwähnt, dass von Seiten der
Landesregierung auch eine Haftpflicht- und Unfallversicherung
für die Sachverständigen Fischereiberechtigten abgeschlossen
wurde.
Bild: Franz Schuster
Alle fünf Jahre werden für jeden
Bezirk Sachverständige Fischereiberechtigte (kurz: SV-FB) vom
Amt der Stmk. Landesregierung
bestellt. Ende 2010 war es wieder soweit und ab 1.1.2011 trat
nun die insgesamt dritte Periode
bis zum 31.12.2015 in Kraft.
Immer wieder kommt es zu Anfragen, wozu denn nun ein Sachverständiger dient, was er "darf"
und wo seine Grenzen sind.
Dazu der Gesetzestext im Original (Stmk Fischereigesetz 2000):
§ 23, Abs 3: Bezirksverwaltungsbehörden haben in fischereiwirtschaftlichen Fragen, soweit
es die Art und der Umfang des
Gegenstandes erfordern, nach
Anhörung eines sachverständigen Fischereiberechtigten
vorzugehen.
§ 23 Abs 4: Die sachverständigen Fischereiberechtigten sind
von der Landesregierung über
Vorschlag des Fischereibeirates
für einen Zeitraum von fünf
Jahres zu bestellen. Sie üben
ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus,
haben jedoch Anspruch auf Ersatz ihrer Barauslagen nach den
Bestimmungen des Allgemeinen
Verwaltungsverfahrensgesetzes.
Die Sachverständigen
Fischereiberechtigten der
Steiermark:
Bad Aussee:
Ing. Matthias Pointinger, Johann
Köberl
Bruck an der Mur:
Theodor Feigele, Josef Lehrer
Deutschlandsberg:
Franz Schuster
Feldbach:
Oskar Tiefenbach, Franz Matzold
Fürstenfeld:
Ing. Othmar Hiebaum
Graz:
Franz Schuster
Graz-Umgebung:
Dr. Friedrich Ebensperger, Mag.
Walter Urwalek
Gröbming:
Max Scharzenberger, Herbert
Lettmayer
Hartberg:
Manfred Giessauf, Peter Derler
Judenburg:
Willi Kaura, Ing. Franz Walcher
Knittelfeld:
Ing. Franz Hafellner, Franz Neger
Leibnitz:
Mag. Walter Urwalek, Werner
Gritsch
Leoben:
Dr. Anton Mayer, Markus Schneeberger
Liezen:
DI Engelbert Schmied, Dir. Alfred
Klafl
Murau:
Gerhard Soukop, DI Pilgrim Freiherr v. Pranckh, Johann Kölbl,
Franz Fingerlos
Mürzzuschlag:
Jakob Köpfelsberger, Manfred
Schwaiger
Radkersburg:
Josef Lipscha
Voitsberg:
Gert Richter, Robert Thüringer
Weiz:
DI Christian Gäbler, Manfred
Giessauf
Fisch . Zeit
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1/2011 Österreichs Fisch des Jahres 2011: Die Aalrutte
Die Aalrutte ist ein außergewöhnlicher und geheimnisvoller Fisch; trotz ihres weitverbreiteten Vorkommens hat sie seitens der Wissenschaft nie die Anerkennung erhalten, die ihr eigentlich zusteht.
Die Fischerei hat sie lange als „Diebsgesindel und lichtscheue Raubbrut“ verteufelt und stark dezimiert. Infolge der Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch den Flussbau, der Errichtung
von Wanderhindernissen durch die Wildbach- und Lawinenverbauung und dem massiven Ausbau
der Wasserkraft, musste die Aalrutte im Laufe des 20. Jahrhunderts entsprechende Bestandseinbußen hinnehmen.
Diese in weiten Teilen Europas –
so auch in Österreich – als gefährdet eingestufte SüßwasserDorschart wurde nun vom Österreichischen Fischereiverband
(ÖFV), den Landesfischereiverbänden und dem Bundesamt für
Wasserwirtschaft (BAW) zum
Fisch des Jahres 2011 gewählt.
Taxonomie
Die Aalrutte, mit wissenschaftlichem Namen Lota lota, wird
den Dorschartigen (Gadiformes)
zugeordnet. Von den insgesamt
knapp 500 Arten dieser Ordnung
ist sie der einzige ausschließlich
im Süßwasser lebende Vertreter.
Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Ordnung der
Dorschartigen sind jedoch nach
wie vor umstritten und bei Taxonomen der Anlass für Diskussionen. Molekularbiologische Untersuchungen haben auf jeden
Fall gezeigt, dass die gegenwärtige genetische Abweichung innerhalb der Gattung Lota „bloß“
eine Million Jahre alt ist.
Verbreitung
Die Aalrutte war ursprünglich in
ganz Österreich verbreitet und
besiedelte Gewässer der Barbenregion, von wo sie zur Laichzeit (von Dezember bis Anfang
März) in Gewässer der Äschenund der unteren Forellenregion
aufstieg. Sie ist auf kühles und
sauerstoffreiches Wasser, sowie
strukturreiche Lebensräume mit
ausreichenden und geeigneten
Versteckmöglichkeiten angewiesen.
Schwerpunkte der heutigen Verbreitung in Österreich sind die
niederösterreichische Donau,
der Kamp inklusive Nebengewässer, die Seen und Flüsse des
Salzkammergutes, der Bodensee und einige Fließgewässer
des Rheintales sowie die Drau
inklusive der größeren Zubringer.
Im Raab-System liegen nur aus
dem Unterlauf von Lafnitz, Pinka
und Strem sichere Nachweise
vor (Wolfram & Mikschi).
Erkennungsmerkmale
Die Aalrutte ist eindeutig an
dem einzelnen Bartfaden am
Unterkiefer, an der langen zweiten Rückenflosse, der langen
Afterflosse, die beide bis zur
Schwanzflosse reichen, und den
kehlständigen Bauchflossen zu
erkennen. Die Färbung dieser
Fischart kann sehr stark variieren: von beinahe schwarz bis
hin zu einer dunkelbraunen, bis
gelbgrünlichen Marmorierung.
Die Körperform ist walzenförmig,
langgestreckt und nur im hinteren Bereich seitlich abgeflacht.
Biologie
Die Aalrutte lebt sowohl in Fließgewässern als auch in nährstoffarmen (oligotrophen) Seen
als bodenbezogener fleischfressender Räuber. In den großen
Voralpenseen dringt sie bis in
Tiefen von über 100 Metern vor.
Sie ist vorwiegend nachtaktiv,
wobei ihr Aktivitätshöhepunkt in
den kalten Jahreszeiten liegt. In
dieser Zeit setzt auch die Laichwanderung ein; dabei sammeln
sie sich zu kleinen Schwärmen,
um die kiesigen Laichgründe
aufzusuchen. Die Laichzeit der
Rutte dauert von Dezember bis
März; abgelaicht wird bei Wassertemperaturen zwischen 0,5
und 4°Celsius. Das Weibchen
(Rogner) gibt dabei bis zu einer
Million Eier je Kilogramm Körpereigengewicht ab. Die Eier
sind nur etwa 1 mm groß und
anfänglich mit einer Öl-Kugel
versehen. Die Entwicklungsdauer vom befruchteten Ei zur frisch
geschlüpften Larve beträgt circa
200 Tagesgrade; das heißt, bei
einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 4°Celsius würde
die Ei-Entwicklung 50 Tage andauern.
Aufzucht in der Aquakultur
In den letzten Jahren hat man
sich vermehrt um die Nachzucht
dieser geheimnisvollen Fischart
bemüht, so auch in der Fischzuchtanstalt des Bundesamtes
für Wasser (BAW) in Kreuzstein
am Mondsee. Im fischereilichen
Lehr- und Beispielbetrieb Lindbergmühle des Bezirkes Niederbayern, hat man ebenfalls
die Voraussetzungen für eine
aquakulturelle Produktion der
Aalrutte geschaffen. Dabei stellte
man fest, dass die Rutten einen
deutlichen Unterschied in ihren
Schwimmaktivitäten zwischen
Tag und Nacht zeigten, wobei
ein Maximum an Aktivität bei Einsetzen der Dunkelheit und der
Morgendämmerung beobachtet
werden konnte. Gefressen wurde ausschließlich in der Nacht.
Die Aalrutte als einziger heimischer Vertreter der Dorschartigen, ist ein sehr schmackhafter
und beliebter Speisefisch; einerseits aufgrund des festen, geschmackvollen Fleisches, aber
auch wegen des Fehlens von
Gräten. Cajus Plinius Secundus
berichtet im neunten Buch seiner
Naturgeschichte von den Wassertieren, dass „bei den Alten der
Stör für den edelsten Fisch galt“
und an zweiter und dritter Stelle
bereits „der Seewolf und der
Kabliau im besonderen Ansehen
stand“. Weiters ist zu lesen, dass
„den nächsten Rang an der Tafel
man der Leber der Mustela gibt“,
also der Aalrutte.
Manuel Hinterhofer
Geschäftsführer des
Österr. Fischereiverbandes
Mag. Daniela Latzer
Ausbildung: Biologin
und Fischermeisterin
Tätigkeit: seit 2000
Geschäftsführerin beim
Landesfischereiverband
Salzburg
Bild: C. Ratschan
Fisch . Zeit
Fisch . Zeit
1/2011
Seite 6
Durch das vermehrte Aufkommen
bestimmter Wasservogelarten werden
immer öfter Entwicklungszyklen
von Parasiten, welche sowohl
Vögel als auch Fische für ihre
Entwicklung brauchen, geschlossen.
In der Steiermark hat sich bisher
kaum jemand mit all jenen
Parasiten auseinandergesetzt,
welche fischfressende Vögel mit
in unsere Gewässer bringen. Die
Wurmstarproblematik wird jedoch in
anderen Bundesländern langsam aber
sicher zu einem Problem, mit welchem
sich der Fischgesundheitsdienst
Niederösterreich nun gezielt
auseinander setzt.
Digitale Karten gehören mittlerweile zum guten
Handwerkszeug – auch für Gewässerbewirtschafter und Angler. Im Jahr 2010 hat das Amt
der Stmk. LReg. den neuen Digitalen Atlas 3.0
online gestellt, welcher gegenüber der „alten“
Version einige Vorteile wie Flächenberechnungen oder verbesserte Ausdruckmöglichkeiten bietet. Wichtig zu wissen ist auch, dass
das Online-Wasserbuch ebenso hier zu finden
ist.
Die beliebten historischen Karten und Orthofotos findet man unter dem Menüpunkt „Basiskarten & Bilder“!
Gewarnt seien allerdings all jene, die von
GoogleMap und Co in Punkto Geschwindigkeit
verwöhnt sind: Die amtlichen Karten laden vergleichsweise langsam und auch der Umgang
mit den einzelnen Werkzeugen erfordert eine
gewisse Einarbeitungszeit. Dafür erhält man
aber eine Vielzahl an steirischen wasserbezoZu finden ist der Digitale Atlas hier: www.gis.steiermark.at (Weiter mit den Menüpunkten „KartenCenter“, dann „Gewässer & Wasserinformation“). Der Menüpunkt „Wasserbuch“ befindet sich am rechten oberen Bildschirmrand. (Karte: Gis-Steierark 2011)
Wie bereits schon in den vergangenen
Jahren wird auch heuer wieder ein
Ausbildungskurs in Elektrofischfang
und Befischungsmethodik durchgeführt
werden.
Der vorläufige Termin ist Samstag, der
7. und Sonntag, der 8.Mai 2011 (Muttertag). Der Veranstaltungsort ist noch
nicht fixiert, wird aber voraussichtlich in
der Süd(ost)steiermark sein.
Für den Herbst ist ein Termin in der
Nord(west)steiermark geplant, welcher
bei genügend Nachfrage auch als Kurs
für Fortgeschrittene mit Schwerpunkt
Datenauswertung und Interpretation
geführt werden kann!
Näheres dazu erfahren Sie in der Geschäftstelle des LFV!
Bitte rasch anmelden!
Fristen für Antrag auf
Kormorane und Graureiher
Die Frist für den Antrag auf den Abschuss von Kormoranen sowie für Graureiher endet am 15.Mai 2011. Anträge
F(r)isch auf den Tisch
Das
österreichische
Fisch-Kochbuch
(Franz Peier, Taliman E. Sluga)
Die Fische des Alpenraums im Kochtopf und
auf dem Teller. Dazu ausreichend Hintergrundinformationen zur Kulturgeschichte, den
Arten, der Diätetik und der Fischkulinarik.
Warenkunde, Zerlegen, Vorbereitung Fischfang und Fischzucht eine Kulturgeschichte.
Diätetik und Ökobilanz der heimischen
Fischküche. Grundsätzliches zum Thema
kochen mit heimischen Fischen.
Historische Rezepte
Moderne Rezepte
Fischmenüs
Die schnelle Fischküche
Produzentenadressen, Inserate, Glossar
Stocker Verlag, 22 x 22 cm, ca. 176 Seiten
1/2011
Blinder Fisch - leichte Beute: Die Wurmstarproblematik!
Digitaler Atlas 3.0
Kurs in Elektrofischfang
und Befischungsmethodik
Fisch . Zeit
Seite 7
sind bis zu diesem Datum beim Amt der
Steiermärkischen Landesregierung, FA
13C einzubringen.
Der Landesfischereiverband wird, wie
auch in den vergangenen Jahren,
wieder einen Antrag auf Abschuss von
Kormoranen stellen. Das Ergebnis des
Antrages wird für Ende September 2011
erwartet.
Es wird besonders darauf hingewiesen,
dass ausschließlich direkte Mitglieder
des Landesfischereiverbandes Steiermark nach Absprache mit der Geschäftsstelle diesen Bescheid nutzen
können.
Beispielhaft für viele durch
Darmparasiten verursachten
Krankheiten ist der Wurmstar, welcher
durch den Erreger Diplostomum
spathaceum bedingt ist und Anglern
und Gewässerbewirtschaftern als
Augentrübung bei Fischen bekannt
ist. Die befallenen Fische weisen eine
massive Linsentrübung mit einem
zentralen hellen Fleck (ca. 0,5 mm lang)
auf und sind aufgrund ihres auffälligen
Verhaltens leicht zu erkennen.
Der Erreger ist ein Saugwurm, der
als geschlechtsreifes Tier im Darm
von fischfressenden Vögeln lebt.
Mit dem Vogelkot gelangen dessen
Eier ins Wasser, woraus die
Wimperlarven schlüpfen. Diese
dringen in Wasserschnecken
ein, entwickeln sich dort zur
zweiten Larve und verlassen die
Schnecke wieder als sogenannte
Gabelschwanzzerkarie. Diese
Zerkarien bohren sich in
Fische hinein und wandern in
die Fischlinse, wo sich dann
das dritte Larvenstadium
(Metazerkarien) bildet. Sie
können bis zu 4 Jahre in der
Linse bleiben, diese trüben und
zur vollständigen Erblindung
führen. Der Augendrehreflex
fällt aus und der Fisch wird zur
leichten Beute für fischfressende
Vögel. Im Vogel entwickelt sich
aus der Zerkarie wiederum ein
geschlechtsreifer Wurm, welcher
ca. 2 Monate im Vogeldarm bleibt
- der Kreislauf schließt sich.
Eine direkte Therapie ist nicht
vollständig möglich und sinnvoll, da im
Freigewässer jederzeit fischfressende
Vögel neue Larven ausscheiden
können. Wirklich wirksam ist - neben
einer allgemeinen Gewässerhygiene
- ähnlich wie bei der Badedermatitis
nur eine nachhaltige Unterbrechung
des Kreislaufes, indem man sowohl
den Schneckenbestand kurz hält als
auch den Vogeleinfall minimiert – was
aber bestenfalls in Teichanlagen oder
an kleineren stehenden Gewässern
funktioniert.
Vor allem bei Kormoranen und
Reihern vermutet man ein erhöhtes
Infektionsrisiko und damit auch
eine erhöhte Gefahr für heimische
Fischbestände. Aus Teichwirtschaften
im Norden Europas sind bereits
größere Ausfälle bekannt. Diese
Betriebe schützen sich teilweise durch
flächendeckendes Überspannen
der gesamten Anlage. In Österreich
ist der niederösterreichische
Fischgesundheitsdienst aktiv geworden
und untersucht bereits die ersten
Proben. Wir werden über die ersten
Ergebnisse in der nächsten Ausgabe
berichten!
Festgehalten sei an dieser Stelle
jedoch, dass der Wurmstar in keinem
Stadium für Menschen gefährlich ist!
Der Grubenkopfbandwurm
Dieser Parasit, der auch als
„Fischbandwurm“
bezeichnet
wird, ist der einzige, der auch für
den Menschen unter gewissen
Umständen schädlich sein kann.
Der Mensch sowie andere fisch(fr)
essende Säugetiere scheiden
über den Kot die Bandwurmeier
aus, welche sich über den
ersten Zwischenwirt (Hüpferling)
und den zweiten Zwischenwirt
(planktonfressender Fisch) zu
verschiedenen
Larvenstadien
entwickeln. Die Larven befinden
sich im zweiten Zwischenwirt
in der Muskulatur, in der
Leibeshöhle, in der Leber oder
den Geschlechtsorganen und
können dort mehrere Jahre
überdauern. Erst wenn die
Zwischenwirte samt Larven von
einem fischfressenden Säugetier
oder dem Menschen verzehrt
werden, ohne dass der Fisch
vorher entweder schockgefrostet
(24 Stunden bei mind. minus
18°C) oder ausreichend erhitzt
(mind. 70°C) wird, entwickeln
sich aus den Larven wieder
geschlechtsreife Tiere, die sich
im Säugetierdünndarm ansiedeln
und laufend Eier ausscheiden.
Wichtig ist der Wechsel zwischen
Säugetier und Nichtsäugetier,
eine Infektion von Mensch zu
Mensch ist ausgeschlossen.
Der menschliche Befall mit Fischbandwürmern ist in Mitteleuropa
nahezu verschwunden, da mit
der Einführung der Kanalisation
kaum mehr eine Übertragung
stattfinden kann und auch der
Verzehr von rohem Fisch gering
ist.
Wirklich gefährlich ist bei einer
Infektion, dass der Grubenkopfbandwurm, der bis zu 20
m (!) lang werden, durch sein
Schmarotzertum im menschlichen
Darm zu gravierenden Mangelerscheinungen führen kann.
Ein Befall kann mittels einer
Kotprobe nachgewiesen und mit
Medikamenten gut behandelt
werden.
Fisch . Zeit
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Seite 8
Aus den Regionen: MUR NORD
Mur Nord Fortbildung – „Esst Äschen!“
die allgegenwärtige Problematik
der Stauhaltung.
Im zweiten – fischökologischen –
Teil sprach Herr DI Günther Unfer über die Äsche an der oberen
Mur und löste mit seinem zwar
langen, aber sehr mitreissenden
Vortrag so manches Erstauen
und so manche – positive - Irritation aus. In wissenschaftlich
gut belegten und auch in der
jahrelangen Praxis bestätigten
Untersuchungen zeigte sich,
dass der Äschenbestand in der
oberen Mur zwar witterungsbedingten Schwankungen unterliegt, ansonsten jedoch stabil und
erfreulich hoch ist. Schwall – und
Spülungsereignisse setzen den
Brotfischen der Mur zwar zu,
trotzdem war die Aussage „Esst
Äschen!“ ernst zu nehmen.
Besatzmaßnahmen hätten nur
Sinn, wenn das Besatzmaterial
von ursprünglichen heimischen
Muräschenpopulationen stammt
– eine Aussage, die sich bei
allen Besatzdiskussionen aller
Fischarten wiederholte.
Beim König der Mur, dem Huchen, sieht die Lage gegenteilig
aus. Die Region der Mur bis
Graz beherbergt die letzte große
reproduktive Huchenpopulation,
die gesamte Populationsgröße
liegt im oberen dreistelligen Bereich. Umso dramatischer wirkt
deshalb die Bedrohung, dass
dieser Restbestand durch noch
1/2011 Aus den Regionen: ENNS-SALZA
15 Jahre Fischereigemeinschaft Gaishorn am See
weitere Murkraftwerke unwiederbringlich zerstört werden soll.
Die Situation der Bachforelle ist
ebenso nicht allzu gut, da im
Hauptgewässer kaum Ablaichmöglichkeiten bestehen und
Seitengewässer nur zu einem
geringen Anteil wanderbar sind.
Dass die Bewirtschaftung von
Seitengewässern als Aufzuchtgewässer funktionieren kann,
hat Herr Markus Schneeberger,
Gewässerbeauftragter bei MayrMelnhof, dargelegt. Seit vielen
Jahren wird der Schladnitzbach
im Oberlauf mit Brut besetzt und
die heranwachsenden Fische
wandern zunehmend flussab
und besiedeln letztlich die Mur.
Saiblinge und Regenbogenforellen werden zeitgleich abgefischt
und verbracht, wodurch der
Anteil der Bachforellen kontinuierlich steigt.
Den Abschluss machte wiederum Herr Dr. Anton Mayer, der
über die Problematik der Mur in
Leoben vor und nach dem Kraftwerksbau sprach.
Die Veranstaltung war bisher die
größte und umfangreichste in
der Reihe der Fortbildungen vor
allem für Fischereiaufsichtsorgane.
Für 2011 sind Veranstaltungen in
der Region Raab, Mur Nord und
Mur Mitte geplant. Näheres dazu
erfahren Sie auf der Homepage
oder in der Geschäftsstelle des
Landesfischereiverbandes Steiermark.
Nach Beendigung des Pachtvertrages zwischen dem Wiener Fischereiverein und der
Marktgemeinde Gaishorn formierte sich Ende 1995 ein Konsortium zur Gründung einer
Fischereigemeinschaft im Ort,
dem mehrheitlich ortsansäßige Bürger und Seegrundbesitzer angehörten. Folgend der
Devise, „Mensch im Einklang
mit der Natur!“, wurde in der
Vergangenheit behutsam ein
Konzept umgesetzt, welches
auf die Lebensräume der vielfältig vorkommenden Tierarten
in diesem Biotop besondere
Rücksichten nimmt.
In zahlreichen Projekten, beispielsweise im Zusammenwirken
mit dem LFV
( Elektrofischerkurs, Krebsenseminar, Obersteir. Fischereitag
2009 mit Regionalversammlung), oder bei den Fischereigrundkursen fand einerseits
der Wille nach Fortbildung und
Fortschritt Bestätigung, andererseits erfreut sich die Fischereigemeinschaft durch diverse
Veranstaltungen wie das „traditonelle Hegefischen“ und das
beliebte Jugendfischen regen
Zuspruches, wobei der Grundsatz eines schonenden und
respektvollen Umganges mit der
Spezies „Fisch“ äußerste Priorität hat. Da es zwischen Vorsee
und Hauptsee ein sogenanntes
Schongebiet gibt und zudem
die südlichen Biotope nicht befischbar sind, herrschen ideale
Rückzugsgebiete für einzelne
Fischarten. Hinsichtlich optimaler
Besatzmaßnahmen gab es im
vergangenen Jahr das Motto
eines „naturnahen Besatzes“,
was in der Realität im Sinne
der Beibehaltung eines ökologischen Gleichgewichtes einer
begrenzten Zahl von Wildkarpfen, Naturforellen aus unseren
Gebirgsgewässern und versuchsweise eines Besatzes von
Junghechten zur Artauffrischung
aus Scharfling, entsprach.
Der Gaishorner See wird in der
Tat von vielen ambitionierten Petrijüngern wegen seines Fischreichtums gerne als beliebtes
Anglerziel aufgesucht, weil man
immer wieder stattliche Karpfen
und vor allem kapitale Hechte
ans Land zieht.
Fazit: Faires Angeln ist keine
Tierquälerei, wenn auch betroffene Fische, eben wie beim
Fischen auf Hecht, während
des Drills erwiesenermaßen in
einer Stresssituation sind. Nach
heutigem Wissensstand ist dies
nicht mit einer Schmerzreaktion gleichzusetzen, da Fische
aufgrund einer wesentlich primitiveren Hirnstruktur nicht solche
Empfindungen haben wie höher
entwickelte Lebewesen. Dies
zeigt sich deutlich im Drillverhalten, wenn Fische mit aller Kraft
bis zur Erschöpfung gegen den
Zug der Schnur schwimmen, um
zu entkommen. Somit liegt es
ausschließlich in der Bewusstseinhaltung des jeweiligen Petrijüngers für gerechte Methoden in
der Befischung unserer Gewässer zu sorgen, die gekennzeichnet sind im behutsamen Umgang
mit dererlei Situationen, um so
schließlich der jeweiligen Tierart
den nötigen Respekt zu zollen.
Dir. Alfred Klafl
Region Enns-Salza
Nutzfische und Krebse:
Lebensraum, Erkrankungen und
Therapie
Von Werner H. Baur, Grit Bräuer und Jörg Rapp,
254 Seiten
Verlag: Parey Bei Mvs; Auflage: 3., vollständig
überarbeitete Auflage. (11. August 2010)
ISBN-10: 3830411308
Krankheiten der Nutzfische und Krebse schnell
erkennen, vorläufige Diagnosen stellen, sachgerechte
Maßnahmen ergreifen und Krankheiten erfolgreich
behandeln: ein übersichtlicher Leitfaden für Praktiker.
Der schon lange erwartete Nachfolger von „Gesunde
Fische“ – eine Pflichtlektüre für jeden Fischfreund, egal
ob Angler, Teichwirt oder Fließgewässerbewirtschafter.
Bild: Alfred Klafl
DI Jörg Rückert
Region Mur Nord
Am 19.11.2010 fand in der Freizeitanlage Zechner in Knittelfeld
die Fortbildung für Fischereiaufsichtsorgane, Fischereiberechtigte und alle weiteren Interessierten statt. Die erste derartige
Veranstaltung in der Region Mur
Nord fand ein außergewöhnlich
großes Echo und war mit rund
80 Teilnehmern vorwiegend aus
den Bezirken Leoben und Knittelfeld überdurchschnittlich gut
besucht.
Revierobmann DI Jörg Rückert
führte durch ein vielseitiges
und abwechslungsreiches
Programm, welches sich um
die beiden Hauptthemen des
Abends – Rechtliches und Fischökologisches – drehte.
Im ersten Abschnitt referierte
zuerst Herr Dr. Harald Schnedl,
Wasserrechtsreferent und
Bezirkshauptmann-Stellvertreter
der BH Knittelfeld über die
Aufgaben der Bezirksverwaltungsbehörde, gefolgt von Herrn
Dr. Uwe Niernberger, welcher
über die Aufgaben und Pflichten
der Fischereiaufsicht sprach.
Den Abschluss machte Herr Dr.
Anton Mayer vom Arbeiterfischereiverein Leoben, welcher aus
der Praxis der Fischereiaufsicht
eines großen Vereins im Stadtgebiet sprach. So mancher Zuhörer fand sich in dem lebhaften
und anschaulichen Vortrag wieder, sei es, wenn es um Konflikte
mit Anrainern ging, ebenso wie
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Vor einigen Jahren gelang dem damaligen Jungfischer
Stefan Wagner der Fang eines Hechtes mit der Länge
von 107cm und einem Gewicht von 8,70 kg. Da schon
damals das Brittelmaß auf 60 cm gesetzt war, konnte
sich der Jugendliche über dieses mittelprächtige Exemplar sehr freuen. Übrigens hatte er kurz zuvor den „schonenden Umgang“ mit Fischen im Vorbereitungslehrgang
zur Fischerprüfung im „SPOFIZE“ gelernt und nunmehr
sachgemäß am See angewandt.
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1/2011 Über die Regenbogenforelle gibt es viele Geschichten und lebhafte Auseinandersetzungen darüber, ob sie in unseren
Gewässern überhaupt eine Berechtigung hat. Im Gegensatz zu unserem Terminator, der nach Californien ausgewandert ist, hat die Forelle den umgekehrten Weg genommen. Ein spannender Bericht von Herrn Pölzl-Wagram im Original
aus dem Jahre 1883, der endlich Klarheit darüber gibt, wie es wirklich war.
Kaiserin Auguste Victoria, Gemälde
von Fred Pansing
Bild: Gert Richter
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1/2011 Aus aktuellem Anlass:
Wann und wo brauche ich eine Landesfischerkarte?
Wie ist nun die Rechtslage?
Nach § 9 ist die öffentliche
Berechtigung zum Ausüben
des Fischfanges an den Besitz
einer Fischerkarte, ermäßigten
Fischerkarte oder Gastkarte
gebunden. Minderjährige bis
zum 14.Lebensjahr bzw. Kandidaten zur Fischerprüfung dürfen
zwar ohne Fischerkarte fischen,
jedoch nur in Begleitung eines
berechtigten Fischers. Hier
herrscht schon das erste Missverständnis. Selbstverständlich
müssen Minderjährige und Kandidaten eine Lizenz oder eine
Erlaubnisschein (zB Tageskarte)
lösen!
Personen über 14 Jahre und mit
Hauptwohnsitz in der Steiermark
müssen zuerst die Fischerprüfung positiv absolvieren, bevor
sie eine Fischerkarte lösen
können!
Zusammengefasst bedeutet
dies, dass ab dem 14. Geburtstag das Angeln nur mit einer
Fischerkarte und Lizenz (zB
Tageskarte) erlaubt ist.
Ausgenommen davon sind nur
landwirtschaftliche Betriebe in
Form von Teichwirtschaften und
Fischzuchtanstalten.
Bei der Mehrheit der Anfragen
an unsere Geschäftsstelle
handelt es sich bei den diversen
angebotenen Angelmöglichkeiten um Privatteiche, welche
möglicherweise zwar zur Landwirtschaft gehören, jedoch nicht
im landwirtschaftlichen Sinne
bewirtschaftet werden. Oftmals
sind das reine Angelteiche.
Es sei hier nochmal ausdrücklich
betont, dass man zur Angelausübung an diesen Teichen eine
Fischerkarte und eine Lizenz
benötigt. Im Übrigen sind die
Schonzeiten und Brittelmaße
bzw. natürlich alle Vorgaben
des Landesfischereigesetzes
einzuhalten.
Ausnahmslos in reinen Teichwirtschaften und Fischzuchtanstalten benötigt man keine
Fischerkarte und es gelten auch
keine Schonzeiten und Brittel-
maße.
Ist Preisfischen erlaubt?
In Bezug auf Preisfischen macht
das Gesetz allerdings keine
Ausnahme für Teichwirtschaften
und Fischzuchtanstalten.
Hier gilt (§13 Abs. 29):
Die Durchführung des Fischfanges im Rahmen von Wettbewerben (zB Wettfischen,
Preisfischen) ist in Fließgewässern generell und in stehenden
Gewässern dann verboten, wenn
eine Verwertung der entnommenen Fische nicht erfolgt.
Das vielerorts übliche Vorgehen
bei Preisfischen, bei welchen die
Fische gefangen, gewogen und
gemessen und dann wieder zurück ins Wasser gesetzt werden,
ist nicht erlaubt!
Dass dies auch 12 Jahre nach
der Einführung des neuen
Fischereigesetzes im Jahr 2000
noch immer landauf landab
jedes Wochenende geschieht,
ist der der äußerst lückenhaften
Kontrolle des Fischereigesetzes
zuzuschreiben. Erlaubt ist es
jedenfalls nicht.
Bild: Karl Groß
Immer wieder erreichen uns Anfragen, wo denn nun in der Steiermark eine Landesfischerkarte
besonders an Teichen notwendig
sei und ob dies tatsächlich kontrolliert werde. Ebenso besteht
Aufklärungebedarf über Wettund Preisfischen besonders an
sogenannten "Privatteichen".
Herr Karl Groß von der Baubezirksleitung Leibnitz übermittelte uns dieses Bild von einer gelungenen Sohlaufweitung an der
Lassnitz in Grötsch/Lamperstätten (Bezirk Leibnitz). Am rechten Ufer wurde auf einer Länge von rund 60 m der Fluss auf bis
zu 10 m aufgeweitet. Die Bäume in der Flussmitte stellen die Lage des ursprünglichen Ufers dar. Das benötigte Grundstück
wurde kostenlos zur Verfügung gestellt!
Fischfest in Wundschuh
Bereits zum zweiten Mal nach 2009 fand
Ende September 2010 das Steirische Fischfest am Wundschuhersee statt. Zahlreiche
Besucher fanden trotz massiven Schlechtwetters den Weg an den Teich und probierten von den vielen Fischköstlichkeiten,
nahmen am Gewinnspiel teil oder verfolgten
das alljährliche Abfischen. Der Landesfischereiverband war wieder mit einem Aquarium
mit steirischen Teichfischen vertreten.
Bild: Werner Pommer
Bild: Gert Richter
ANKÜNDIGUNG
Halle A Stand 310
Landesfischereiverband Steiermark
Fortbildung für Fischereiaufsichtsorgane,
Fischereiberechtigte und Interessierte
Freitag, 25.3.2011,
13 bis 17.30 Uhr:
Näheres im Innenteil, Seite 1.
Veranstaltungen
Veranstaltung zum Weltwassertag,
22.März 2011, im Wasserwerk GrazAndritz.
ÖKF-Forum von Freitag, 4. bis Sonntag 6.März 2011 in Linz. Näheres unter: www.oekf.at.
Liezener Fischereiverein
51. Jahreshauptversammlung im GH
Schachner am Samstag, dem 12.März
2011, um 16.00 Uhr.
und
Gewässerökologie an stehenden
Gewässern, Mittwoch, 18.Mai 2011,
Buschenschank Zeck. Anmeldung und
weitere Informationen: LFI Steiermark,
Herr Walter 0316-8050-1309.
Vorbereitungskurs zur Fischerprüfung, am 12. und 19. März 2011 im
Spofize Werndorf. Tel: 0676/3413006.
Kurse
Fischereiverein Gaishorn am See     ,
15. Jahreshauptversammlung im GH
Gamsjäger am Freitag, dem 11. März
2011, um 19.00 Uhr.
Das tradionelle 24 Stunden - Hegefischen am Gaishorner See findet am
27. und 28. August 2011 statt. 
Das Jugendfischen am See findet am
23. und 24.Juli 2011 statt.
Impressum:
Medieninhaber: Landesfischereiverband Steiermark, Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Tel.: 0316/8050-1219,
Fax.: 0316/8050-1510, UID-Nr. ATU56196100, Bankverbindung: RLB Stmk.,BLZ. 38.000, Kto.-Nr. 27.755
e-mail: [email protected] www.fischereiverband-steiermark.at
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Für den Inhalt verantwortlich: Obmann Dr. Friedrich Ebensperger, Erscheinungsort: Graz Verlagspostamt: 8010 Graz
Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Grafische Gestaltung: Walter Spätauf
Unterstützt durch:
Land Steiermark, FA 10 Agrarrecht und ländliche Entwicklung,
FA 19 Wasserwirtschaftliche Planung und Siedlungswasserwirtschaft,
Landwirtschaftskammer Steiermark
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