Bachforelle - Verband Hessischer Fischer

Werbung
Fisch
Die Forelle : : Ein Portrait
des Jahres
2013
Aktiver Umweltschutz
www.hessenfischer.net
© Frank Hecker
© Frank Hecker
Bachforelle
© John Wright
Seeforelle
Meerforelle
Me
fo ll
Bachforelle, Seeforelle und Meerforelle.
Sie gehört wohl zu den bekanntesten
und schönsten heimischen Fischen: die
Bachforelle. Sie hat im Laufe der Evolution neben ihrem namensgebenden Lebensraum, dem Bach, weitere Gewässer
erobert. Je nach Lebensweise unterscheidet man daher drei Formen:
In den verschiedenen Gewässern entwickeln sich diese Fische unterschiedlich.
Ausgewachsene Meer- und Seeforellen
erreichen meist eine Länge von 80 –
120 cm und ein Gewicht von 10 – 15 kg.
Die Bachforellen bleiben, angepasst an
ihren kleinflächigeren Lebensraum, kleiner (20 – 60 cm und 0,5 – 2 kg). Die drei
Formen sind problemlos untereinander
fortpflanzungsfähig.
Forellen ernähren sich überwiegend von
Insekten und deren Larven, von Krebsen
sowie, vor allem größere Exemplare, räuberisch, wobei sie den eigenen Nachwuchs nicht verschmähen. Die Färbung
der Fische variiert sowohl zwischen den
drei Formen als auch zwischen einzelnen
Populationen erheblich. Bachforellen haben eine gelbliche Grundfärbung und einen dunkel-bräunlichen Rücken. Sie weisen meist rote, hell umrandete Tupfen auf.
Dieses Merkmal unterscheidet sie von den
See- und den Meerforellen, deren Schuppenkleid silbrig glänzt und mit schwarzen
x- oder punktförmigen Flecken übersät
ist. Die Meerforelle sieht dem Lachs ähnlich und entwickelt zur Laichzeit wie dieser
einen kräftigen Laichhaken, einen hakenförmigen, nach oben gebogenen Unterkiefer. Die Jungtiere sind auf den Körperseiten dunkel gebändert. Im Gewässer sind
sie in der Regel schwer zu entdecken, weil
ihre Körperfarbe zur Tarnung dem Untergrund angepasst ist.
Die Heimat der Bachforelle
Bachforellen-Laichgrube
© Tobias Laible
© Bernd Sträubel
Die Bachforelle, die ständig in Fließgewässern lebt, die Seeforelle, die vor allem
in den großen Süßwasserseen des Alpenvorlandes vorkommt und die Meerforelle,
die einen Teil ihres Lebens im Salzwasser verbringt. Im Meer hält sie sich bevorzugt in Küstennähe auf. Sie alle steigen zum Laichen die Flüsse bis hin zu
ihren Geburtsgewässern, den Oberläufen
und kleinen Bächen auf.
Lebensweisen
Bachforelleneier
Die Bachforelle kommt von Spanien bis
zum Ural in ganz Europa in kühlen, sauerstoffreichen, fließenden Gewässern mit
Kies- oder Geröllgrund vor. Die Oberläufe der Fließgewässer bilden den bevorzugten Aufenthaltsraum nd werden daher als Forellenregion bezeichnet. Die
Seeforelle findet man von Skandinavien
bis zum Ural, auf den britischen Inseln
sowie in den Voralpen- und Alpenseen.
Die Meerforelle lebt im europäischen
Küstengebiet von Portugal bis hoch in
den Norden.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzung findet zwischen Oktober und März im Süßwasser statt. Alle
Formen schwimmen bei ihrer Laichwanderung bis in die kleinsten Oberläufe der
Bäche hinauf, oft bis in Bereiche, die für
die erwachsenen Tiere zu wenig Nahrung und Wasser bieten. Dieses Verhalten dient zum Schutz der Nachkommen
vor größeren Artgenossen und anderen
Räubern. Die Eier werden in eine flache
Laichgrube gelegt, die das Weibchen im
kiesigen Grund durch kräftige Schwanzschläge anlegt. Die Brut schlüpft innerhalb von sechs bis acht Wochen und lebt
weitere vier bis sechs Wochen lang im
Kies von ihrem Dottersack, bevor sie anfängt, kleinen Insektenlarven und Krebstieren nachzujagen. Jungfische bleiben
einen längeren Zeitraum im Geburtsgewässer, wobei sie nach und nach bachabwärts wandern. Viele gelangen schließlich
in einen größeren Fluss, einen See oder
ins Meer und entwickeln sich dort als Anpassung an den Lebensraum zu Seeoder Meerforellen. Nur Bachforellen bleiben häufiger standorttreu. Geschlechtsreif
werden Forellen nach etwa drei bis fünf
Jahren.
Wanderungen und schneiden sie von ihren Laichrevieren in den Oberläufen ab.
Zudem stellen die Turbinen von Wasserkraftwerken eine tödliche Falle für sie
dar. Die Forellen benötigen einen sehr
hohen Gehalt an Sauerstoff im Wassers. Daher kommen sie nur in turbulenten und kalten Gewässern vor, denn
wärmere enthalten weniger O2.
Durch die geringe Strömung heizt sich
das Wasser vor und zwischen den Staustufen auf. Feinsediment lagert sich
durch die verringerte Fließgeschwindigkeit ab und setzt als Schlamm den für
die Vermehrung dringend benötigten
Kiesgrund zu. Deshalb können sich die
Forelleneier dort nicht mehr entwickeln.
Schutzmaßnahmen
Durch die Regulierung und Verbauung
unserer heimischen Flüsse und Bäche
sind die natürlichen Lebensräume aller
drei heimischen Forellenformen zerstört.
Viele Barrieren in Form von Staustufen
und Wehren behindern sie auf ihren
Die Forellenbestände in Deutschland
sind oft nicht in der Lage, sich ohne Hilfe
der Angler zu vermehren. Die Mitglieder
des Verbands Hessischer Fischer (VHF)
arbeiten unermüdlich für den Schutz
der Forelle und anderer Bewohner ihrer
Lebensräume. Neben ihrem Kampf für
den Rückbau von Wanderhindernissen
und für die Verbesserung der Gewässerstrukturen, setzen die Angler zahllose
Jungfische aus. Wo es möglich ist, werden spezielle Brutkästen verwendet, die
mit Forelleneiern bestückt und an geeignete Stellen eingesetzt werden. Sowohl die Eier als auch die geschlüpften
Fischlarven sind in den Brutkästen vor
Fressfeinden geschützt und können sich
dort ungestört entwickeln. Sobald die
Fischlarven ihren Dottersack aufgezehrt
haben, beginnen sie das natürliche Nahrungsangebot des Gewässers zu nutzen.
Sie wachsen dann genauso auf wie Wildfische, sind von Anfang an vollständig an
das Gewässer angepasst und haben
deshalb beste Überlebenschancen. Nur
wo der Einsatz der Laichkästen nicht
möglich ist, werden möglichst junge aber
bereits schwimmfähige Fischchen ausgesetzt. Die Angler des VHF besetzen
auf diese Weise die geeigneten Gewässer in Hessen alljährlich mit Millionen von
Eiern und Jungfischen, um dieser schönen Fischart das Überleben zu ermöglichen.Forellen brauchen naturnahe und
durchgängige Fließgewässer.
Frisch geschlüpfte Larven
Jungtier
Gut getarnt
Nur dann haben sie, wie auch andere
Wasserbewohner eine Chance, als
Schmuckstücke unserer heimischen Naturlandschaft erhalten zu bleiben. Da
auch etliche andere Fischarten mit ausgeprägtem Wanderverhalten, wie beispielsweise Aale, Lachse und Maifische,
bereits weitgehend ausgerottet wurden,
ist es allerhöchste Zeit, gegen die zunehmende Verbauung unserer Fließgewässer vorzugehen (lesen Sie hierzu die Infobroschüre
„Kleinwasserkraft“
des
VHF). Andernfalls wird auch der Namensgeber der „Forellenregion“, trotz
der unermüdlichen Bemühungen der
Angler, verschwinden.
¢)NYDE*NSTKHď
© Dr. Harald Groß
Gefährdungen
Forellen nehmen Nahrung von der
Wasseroberfläche
© Stefan Waigel
Der Lebensraum
Erwachsene Bachforelle
Verband Hessischer Fischer e.V. (VHF) – Aktiver Schutz durch Nutzung
Impressum
Äsche, Bachneunauge, Bitterling, Gründling, Mühlkoppe, Muscheln, Krebse, Biber,
Ringelnatter, Eisvogel, Wasseramsel sowie einige Amphibien und Libellenarten verdanken ihren Lebensraum in Hessen dem VHF. Die Entstehung von Biotopen an Fließgewässern, Teichen und Tümpeln gehen auf die ehrenamtlichen Vorarbeiten der im
Verband organisierten Angelvereine zurück.
Herausgeber:
Verband Hessischer Fischer e.V.
www.hessenfischer.net
Layout:
Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA
GIT VERLAG – www.git-labor.de
Auflage: 50.000 Exemplare
Bei der Wanderung werden Hindernisse...
© John Wright
© John Wright
Seit über 100 Jahren ist der VHF zur Stelle, wenn es um den Gewässerschutz und den
Erhalt der biologischen Vielfalt geht.
...unter völliger Verausgabung überwunden.
Ihr lokaler Angelverein
Herunterladen