Bedienungsanleitung zum AGS3 für die Testphase ab 2. August 2003 Firmware Version 0.9.3 Hardware Version 0.1 UserManual Version 1.3 Änderungen an dieser Bedienungsanleitung 2003-08-05 Erste Version 2003-08-23 V1.1 - diverse Tippfehler korrigiert - Checkliste im Anhang hinzugefügt - angepasst für den neuen Rektaszensions-Encoder (4-fache Auflösung) 2003-09-16 V1.2 - neue Eichsterne und Guide-Objekte ergänzt - Sicherung gegen falsches Datum / Uhrzeit beschrieben - ALIGN HOME ergänzt 2003-09-24 V1.3 - diverse Formulierungen verbessert - mehr Details zum Modus Setup - neue Eichsterne und Guide-Objekte ergänzt - ALIGN TARGET ergänzt INHALTSVERZEICHNIS 1 2 3 4 5 6 Einführung............................................................................................................4 Bekannte Probleme..............................................................................................5 2.1 Datum und Uhrzeit gehen verloren ...............................................................5 2.2 Dach-Endschalter stören Rektaszensionskoordinate....................................5 2.3 Fokusmotor stört Rektaszensionskoordinate ................................................5 2.4 Eichstern Antares geht nicht .........................................................................5 2.5 AGS3 kann nicht nachgeeicht werden ..........................................................6 2.6 Probleme beim Verlassen des Setup-Menüs ................................................6 2.7 Keine Sperre für blockierende Azimut/Höhen-Kombinationen ......................6 2.8 Tastenprellen ................................................................................................6 Bedienung des Terminals ....................................................................................7 3.1 Grundfunktionen ...........................................................................................7 3.2 Menüführung.................................................................................................7 3.2.1 Übersicht................................................................................................7 3.2.2 Das „Zeit“-Menü.....................................................................................8 3.2.3 Das „Info“-Menü.....................................................................................9 3.2.4 Das „Eichen“-Menü ................................................................................9 3.2.5 Das „Position“-Menü ............................................................................10 3.2.6 Das „Führen“-Menü..............................................................................11 3.2.7 Das „Setup“-Menü Nur für erfahrene Benutzer! ...................................11 Steuerung am Computer....................................................................................13 Checkliste ..........................................................................................................14 Gefundene Fehler ..............................................................................................15 1 EINFÜHRUNG Das AGS3 ersetzt das originale AGS und den NGC-Max. Es vereinfacht das Einstellen von Objekten mit dem 85er und 50er-Teleskop und ermöglicht den Zugriff auf das Teleskop mit Astronomie-Programmen. Demonstratoren, welche das AGS3 verwenden möchten, finden in dieser Anleitung Hinweise zum Gebrauch des Gerätes. Im Anhang ist eine Checkliste enthalten, welche die wichtigsten Schritte zusammenfasst. Seit dem 2. August 2003 arbeitet das AGS3 im Testbetrieb, der einige Monate dauern wird. In dieser Zeit muss damit gerechnet werden, dass Probleme bei der Benutzung auftreten, oder dass das Gerät zeitweise nicht verfügbar ist. Demonstratoren, welche Fehler im Betrieb des AGS3 feststellen oder Verbesserungsvorschläge anbringen möchten, werden gebeten, die Fehlerliste im Anhang entsprechend zu ergänzen. Bereits bekannte Fehler sind auch in Abschnitt 2, „Bekannte Probleme“, aufgelistet. Nach Abschluss des AGS3-Projektes wird eine Steuereinheit im Schulungsraum bei der Schrittmotorensteuerung alle Berechnungen und Steuerfunktionen übernehmen. Die an der Teleskopmontierung angebrachte Terminal-Einheit des AGS3 wird dann nur noch zur Entgegennahme und Anzeige von Daten verwendet. Die folgende Liste stellt kurz die Phasen des AGS3-Projektes vor: • Phase 1: Die AGS3 Terminal-Einheit arbeitet ähnlich wie der NGC-Max autonom. • Phase 2: Über die eingebaute RS-232 Schnittstelle können Computer-Programme vom Terassen-PC aus auf das Terminal zugreifen und die aktuelle Position des Teleskops abfragen • Phase 3: Die Schrittmotor-Steuerung wird auf Mikroschritt-Betrieb umgerüstet • Phase 4: Die AGS3 Steuer-Einheit übernimmt die Kommunikation mit der Schrittmotorsteuerung und dem Terassen-PC. Der Terminal-Einheit und den Computer-Programmen stehen zusätzliche Funktionen zur Steuerung der Motoren zur Verfügung. • Phase 5: Die AGS3 Steuer-Einheit wird ins LAN integriert und stellt Funktionen zur Nachführung mittels CCD-Kamera zur Verfügung. Im Moment befindet sich das Projekt in Phase 2. Die Kommunikation mit dem PC erfolgt über das Protokoll Meade LX-200, das von den Programmen Guide und StarryNight Pro unterstützt wird. Abschnitt 4, „Steuerung am Computer“, erklärt, wie aus den Computerprogrammen die Verbindung zum AGS3-Terminal hergestellt und die aktuelle Teleskopposition auf dem Bildschirm angezeigt werden kann. In Rektaszension wird eine Genauigkeit von zur Zeit etwa 5 Bogenminuten erreicht, in Deklination etwa 2 Bogenminuten. Ziel des Testbetriebs ist auch, die Genauigkeit auf vorerst etwa 1 Bogenminute auf beiden Achsen zu steigern. Dazu wird die Software des AGS3Terminals um Korrektur-Rechnungen ergänzt und die Montierung und Auflösung der Encoder an den beiden Achsen optimiert. 2 BEKANNTE PROBLEME Bei ersten Versuchen mit dem AGS3 Terminal sind eine Reihe von Problemen aufgetreten, die hier erklärt werden. Demonstratoren, die weitere Probleme feststellen oder Verbesserungsvorschläge anbringen möchten, können die Fehlerliste im Anhang entsprechend ergänzen. 2.1 Datum und Uhrzeit gehen verloren Das AGS3 Terminal ist an der permanenten 12V Stromversorgung angeschlossen. Wenn die Stromversorgung unterbrochen wird oder das Terminal aus einem anderen Grund neu gestartet wird, gehen Datum und Uhrzeit verloren. Gültige Zeitinformationen sind unbedingt notwendig, weil sonst die Berechnungen von Sternzeit, Julianisches Datum und Horizontkoordinaten falsch sind. Hierdurch treten auch Probleme mit der Genauigkeit auf, weil die Korrekturen im Äquatorialsystem falsch ausgeführt werden (zum Beispiel Refraktion). Bevor das AGS3 Terminal benutzt wird, soll die Uhrzeit überprüft (Modus „Zeit“) und gegebenenfalls im Setup korrigiert werden (siehe dazu Abschnitt 3.2.7). 2.2 Dach-Endschalter stören Rektaszensionskoordinate Die Signale des Rektaszensions-Encoders haben eine sehr niedrige Spannung und werden leicht durch Störungen verfälscht. Der Spannungsimpuls, den ein Schalten der Endschalter-Relais auslöst, um die Dachmotoren freizugeben, macht die Rektaszensionskoordinate ungültig, und das AGS3 muss neu geeicht werden. Das Teleskop soll nicht mehr in die Parkposition gebracht werden, nachdem das AGS geeicht wurde. Alternativ kann das AGS nachgeeicht werden, nachdem das Teleskop in der Parkposition war. 2.3 Fokusmotor stört Rektaszensionskoordinate Fehler behoben am 23. August 2003 (Entstörkondensator am Fokusmotor angebracht) Die Signale des Rektaszensions-Encoders haben eine sehr niedrige Spannung und werden leicht durch Störungen verfälscht. Durch Betätigen des Fokusmotor-Schalters an der Handsteuerung des Teleskops kann die Rektaszensionskoordinate ungültig werden, und das AGS3 muss neu geeicht werden. Während der Arbeit mit dem AGS3 Terminal soll der Fokusmotor nicht verwendet werden. Eingestellte Objekte sollen direkt durch Verschieben des Okulars scharfgestellt werden. Alternativ kann nach dem Beobachten eines Objekts auch eine Neu-Eichung durchgeführt werden. 2.4 Eichstern Antares geht nicht Fehler behoben mit Firmware-Version 0.9.1 am 16. September 2003 (Koordinaten korrigiert) Firmware-Version 0.9.0 enthält falsche Koordinaten für den Stern Antares. Das AGS3 soll nicht auf den Stern Antares geeicht werden. Alternativ stehen in dieser Himmelsregion Spica und Arktur zur Verfügung. 2.5 AGS3 kann nicht nachgeeicht werden Fehler behoben mit Firmware-Version 0.9.3 am 24. September 2003 Wird das bereits auf einen Stern geeichte AGS3 auf den gleichen Stern erneut geeicht, dann werden die Koordinaten nicht korrigiert. Um das AGS3 erneut auf denselben Stern zu eichen, wird zuerst der Stern am Teleskop wieder eingestellt. Danach wird das AGS3 im Menü Eichen auf einen „falschen“ Stern geeicht, d.h. nicht den, der eingestellt ist, und anschliessend auf den richtigen Stern neu geeicht. 2.6 Probleme beim Verlassen des Setup-Menüs Software-Version 0.9.x kann beim Verlassen des Setup-Menüs in den Zustand „Sleep“ gehen und nicht wieder erwachen. Das Setup-Menü soll nur verwendet werden, wenn es unbedingt nötig ist, etwa um Uhrzeit und Datum zu korrigieren. Kann der Zustand „Sleep“ nicht mehr verlassen werden, dann kann das AGS3 durch Aus- und Wiedereinschalten der permanenten 12V-Stromversorgung bei der Schrittmotorsteuerung neu gestartet werden. Datum und Uhrzeit müssen danach neu gestellt werden! 2.7 Keine Sperre für blockierende Azimut/Höhen-Kombinationen In bestimmten Positionen steht das Teleskop an der Montierung an. Beobachtet der Demonstrator nur die Bewegung auf dem Bildschirm, aber nicht die Bewegungen des Teleskops selbst, dann kann das Teleskop in solche Positionen gelangen. Um zu verhindern, dass das Teleskop nicht beschädigt wird, soll der Demonstrator die Lage des Teleskops im Überblick behalten. Alternativ kann das Teleskop zu zweit bedient werden, wobei ein Demonstrator die Position auf dem Computerbildschirm, die zweite Person die Lage des Teleskops überwacht. 2.8 Tastenprellen Manchmal reagiert das AGS-Terminal auf einen Tastendruck so, als wäre die Taste mehr als einmal gedrückt worden (Tastenprellen). Software-Fix geplant für eines der nächsten Firmware-Updates. 3 BEDIENUNG DES TERMINALS 3.1 Grundfunktionen Das AGS3 Terminal wird über die vier Tasten MODE, ENTER, UP und DOWN an der Gehäuse-Vorderseite gesteuert. Die Anzeige erfolgt über das Vakuumfluoreszenz-Display im oberen Gehäusebereich. Der Helligkeitssensor oben rechts wird in Firmware Version 0.9.3 nicht verwendet. AGS3 Firmware Version 0.9.3 VFD-Display Startup... HelligkeitsSensor Leuchtdiode rot/grün Taste MODE Taste ENTER Taste UP Taste DOWN Genau wie der NGC Max arbeitet auch das AGS3-Terminal Modus-orientiert. Um zwischen den Modi zu wechseln, wird die MODE Taste ganz links verwendet. Die einzelnen Modi werden in Abschnitt 3.2, „Menüführung“, genauer erklärt. Nach einiger Zeit ohne Benutzereingabe geht das Terminal in den Energiespar-Zustand (Display wird ausgeschaltet), wobei die Leuchtdiode auf der MODE-Taste zu einem langsamen, roten Pulsieren wechselt. Im Normalbetrieb leuchtet sie permanent grün. Um den Energiespar-Zustand (Sleep-Modus) zu verlassen, wird die MODE-Taste einmal kurz gedrückt. Um die Helligkeit zu verstellen, wird die Mode-Taste gedrückt und gehalten. Gleichzeitig wird entweder die UP- (heller) oder DOWN-Taste (dunkler) kurz gedrückt. Zur Verfügung stehen vier Helligkeitsstufen. 3.2 Menüführung 3.2.1 Übersicht Wenn die AGS3 Terminal-Einheit nicht im SLEEP-Mode ist, kann mit der MODE-Taste ein Betriebsmodus ausgewählt werden. Wiederholtes Betätigen der Taste führt nacheinander durch die fünf Modi Zeit, Info, Eichen, Position und Führen. Zur Änderung von Grundkonfigurations-Daten wird die MODE-Taste für mehr als zwei Sekunden gedrückt gehalten – danach wechselt das Terminal in den Setup-Modus, wo die Konfiguration angepasst werden kann. (Nur für erfahrene Benutzer!). Die folgende Liste enthält grundsätzliche Informationen zu den einzelnen Modi. In den Unterabschnitten sind die Modi genauer erklärt. • Zeit: Im Modus Zeit können aktuelles Datum und Uhrzeit abgefragt werden. Zur Verfügung stehen die Anzeige als UTC-Zeit, als Julianisches Datum und als Sternzeit (Rektaszension des Südmeridians). • Info: Dieser Modus dient dazu, verschiedene Informationen abzufragen, unter anderem die aktuell vom Helligkeitssensor gemessene Umgebungshelligkeit und die Anzahl eingegangener Anfragen einer Computer-Software. • Eichen: Der Modus Eichen dient dazu, die Koordinatenberechnung des AGS3 zu eichen. Solange das AGS3 nicht geeicht ist, sind die angezeigten Koordinaten ungültig. Eichen ist nur möglich, wenn Datum und Uhrzeit eingestellt wurden. • Position: Im Modus Position kann nach dem Eichen die aktuelle Position des Teleskops abgefragt werden. Zur Verfügung stehen die Anzeige als Rektaszension/Deklination, als Azimut/Höhe, als Distanz zum Eichstern und schliesslich als Roh-Werte der Encoder. • Führen: Nachdem das AGS3 Terminal auf einen Stern geeicht wurde, kann es im Modus Führen dazu verwendet werden, den Weg zu einem programmierten Himmelsobjekt aufzuzeigen. Der spezielle Modus Setup wird normalerweise nicht gebraucht, es sei denn, die Uhrzeit stimmt nicht oder bestimmte andere Konfigurationsdaten müssen geändert werden. Damit der Demonstrator nicht versehentlich in den Setup-Modus gelangt, muss die Taste MODE für mehr als 2 Sekunden gedrückt werden, um diesen Modus zu aktivieren. (Nur für erfahrene Benutzer!). Der spezielle Modus Sleep wird nach 5 Minuten Inaktivität zur Schonung des Displays und zum Energiesparen automatisch aktiviert, ausser, wenn das Terminal im Modus Setup ist. Aus dem Modus Setup heraus wird der Sleep-Modus nie aktiviet. Um Sleep zu verlassen und zum vorhergehenden Modus zu gelangen, wird MODE einmal kurz gedrückt. 3.2.2 Das „Zeit“-Menü Erscheint im oberen linken Bereich der Anzeige das Wort „Zeit“, dann befindet sich die AGS3 Terminal-Einheit im Modus Zeit. Mit den Tasten UP und DOWN kann eine Darstellungsart ausgewählt werden. Zur Verfügung stehen • Anzeige von Datum und Uhrzeit als UTC (MEZ-1h, MESZ-2h), Auflösung 1 Sekunde • Anzeige von Datum und Uhrzeit als JD (Julianisches Datum, Anzahl Tage seit 1. Januar 4712, 12 Uhr Mittag), Auflösung 0.0001 Tage (0.864 Sekunden) • Anzeige der Sternzeit (Rektaszension des Südmeridians) Die Taste ENTER hat keine Funktion in diesem Modus. 3.2.3 Das „Info“-Menü Während des Testbetriebes werden in diesem Menü Werte dargestellt, die der Fehlerbehebung und Weiterentwicklung der Terminal-Einheit dienen. Zur Auswahl stehen • Anzeige des Zustandes der beiden Endschalter (Rektaszension, Deklination) • Anzeige der Anzahl eingegangener LX-200 Anfragen und Zeit in s/16 seit der letzten Anfrage • Anzeige der vom Helligkeitssensor ausgelesenen Umgebungshelligkeit (0=sehr hell, 255=sehr dunkel). Dieser Wert wird in einer späteren Version der Firmware die Helligkeit des Displays steuern. Zwischen diesen Untermodi kann mit den Tasten UP und DOWN gewechselt werden. Die Taste ENTER hat keine Funktion. 3.2.4 Das „Eichen“-Menü Bevor das AGS3 verwendet werden kann, um die Position des Teleskops zu bestimmen oder Hilfe beim Einstellen von Objekten zu geben, muss es im Modus Eichen auf einen hellen Fixstern ausgerichtet werden. Dazu wird so oft die Taste MODE gedrückt, bis im oberen linken Bereich der Anzeige das Wort „Eichen“ angezeigt wird. Mit den Tasten UP und DOWN kann in Firmware 0.9.3 einer der folgenden Sterne ausgewählt werden: Aldebaran, Almach, Antares, Arktur, Atair, Beteigeuze, Capella, Deneb, Denebola, Enif, Formalhaut, Mira, Pollux, Procyon, Rasalhague, Regulus, Rigel, Sadal Suud, Scheat, Spica, Sirius, Vega. Objekt nicht geeicht Eichvorgang läuft Objekt geeicht Alternativ kann auf die Parkposition (Anzeige PARKPOSITION) oder eine beliebige Position (Anzeige TARGET) geeicht werden. Links vom Eich-Objekt wird ein Symbol angezeigt, welches anzeigt, ob bereits auf das eingestellte Objekt geeicht wurde (siehe Legende). Zuerst muss sichergestellt werden, dass das Eich-Objekt im Okular genau zentriert ist (bzw. das Teleskop in der Parkposition steht, wenn auf die Parkposition geeicht wird.) Anschliessend wird mit ENTER der Eich-Vorgang ausgelöst. Für einen kurzen Moment erscheint links neben dem Objektnamen eine Raute als Hinweis darauf, dass der Eichvorgang läuft. Sobald das Symbol zu einem ausgefüllten Kreis gewechselt hat, ist der Eichvorgang abgeschlossen. Beim Eichen auf die Parkposition (Anzeige PARKPOSITION) muss sich der Demonstrator bewusst sein, dass die Eichung nicht exakt wird, weil die Parkposition ja etwas Spiel hat. Beim Eichen auf eine beliebige Position (Anzeige TARGET) wird der Eichvorgang ebenfalls mit der ENTER-Taste gestartet (Raute erscheint), anschliessend wird aber am PC in der Astronomiesoftware eine Teleskopbewegung auf dasjenige Objekt ausgelöst, auf welches das Teleskop geeicht werden soll. Die Raute wird zu einem ausgefüllten Kreis (Eichvorgang abgeschlossen), sobald das AGS-Terminal die Zielkoordinaten vom PC empfangen hat. Ab Firmware Version 0.9.3 kann ein Objekt jederzeit nachgeeicht werden. In diesem Fall wechselt das Symbol beim Drücken von ENTER vom ausgefüllten Kreis zur Raute und kurz darauf wieder zum ausgefüllten Kreis. 3.2.5 Das „Position“-Menü Mit dem Position-Menü, das ausgewählt wird, indem MODE so oft gedrückt wird, bis links oben im Display die Anzeige „Position“ erscheint, kann die aktuelle Position des Teleskops dargestellt werden. Verschiedene Untermodi stehen zur Verfügung und werden mit den Tasten UP und DOWN ausgewählt. Der Name des Untermodus wird rechts oben im Display dargestellt. • Raw: Die Encoderschritte werden direkt in Anzahl summierter Impulse hexadezimal dargestellt. • Deg: Die Distanz zum Eichpunkt wird in beiden Achsen in Grad dargestellt (Auflösung 0.001 Grad (= 3.6 Bogensekunden)) • RaDec: Aktuelle Position im Äquatorialkoordinatensystem. Links wird die Rektaszension in Stunden, Minuten und Sekunden, rechts die Deklination in Grad, Bogenminuten und Bogensekunden angezeigt. Die Auflösung ist in Rektaszension eine Zeitsekunde, in Deklination eine Bogensekunde; allerdings ist die tatsächliche Auflösung durch die Encoder momentan auf 3.6 Zeitsekunden in Rektaszension (entspricht etwa 54 Bogensekunden) und etwa 13 Bogensekunden in Deklination beschränkt. • AltAz: Anzeige im Horizontkoordinatensystem. Bei parkiertem Teleskop sollte Azimut=0°, Höhe=0° angezeigt werden. Solange das Teleskop nicht geeicht ist, funktioniert nur der Untermodus Raw. Die Taste ENTER hat keine Funktion im Modus Position. 3.2.6 Das „Führen“-Menü Ist das AGS3 erst einmal geeicht, dann kann es im Modus Führen den Weg zu verschiedenen Himmelsobjekten zeigen. Um den Modus Führen zu aktivieren, wird wiederholt die MODE-Taste gedrückt, bis oben links im Display das Wort „Führen“ angezeigt wird. Mit der ENTER-Taste wird zwischen der Objektwahl und der Distanzanzeige umgeschaltet. Um das einzustellende Objekt auszuwählen, muss die Anzeige wie folgt aussehen: Firmware 0.9.3 enthält Koordinaten der folgenden Objekte: Albireo, Eps Lyrae, M1, M13, M15, M27, M31, M42, M51, M57, NGC6826 (Blinking Planetary), NGC6960 + NGC6992 (Cirrus-Nebel), NGC7662 (Blue Snowball) Ist das gewünschte Objekt mit UP und DOWN ausgewählt, dann wird mit ENTER auf die Distanzanzeige umgeschaltet. Diese Grad-Anzeige muss durch Bewegen des Teleskops auf 0 / 0 gebracht werden, dann sollte das Objekt im Blickfeld erscheinen. 3.2.7 Das „Setup“-Menü Nur für erfahrene Benutzer! Im Setup-Modus soll nur der Menüpunkt Datum+Uhrzeit ausgewählt werden. Alle anderen Menüpunkte enthalten Grundkonfigurations-Daten, die nicht umgestellt werden dürfen, weil sonst das AGS3 nicht mehr ordnungsgemäss funktioniert. Um in den Setup-Modus zu gelangen, wird die Taste MODE für mehr als 2 Sekunden gedrückt gehalten. Im linken oberen Displaybereich erscheint die Anzeige „!Setup“. Mit den UP- und DOWN-Tasten wird danach der gewünschte Untermodus ausgewählt und mit der ENTER-Taste aktiviert. • Transformation: Hier wird die Umrechnung von Encoder-Schritten zu Grad für die beiden Achsen Rektaszension und Deklination eingestellt. Ein Wert von +0.00216 in Rektaszension bedeutet zum Beispiel, dass sich das Teleskop pro Impuls vom Encoder um +0.00216° in Rektaszension bewegt hat. Diese Werte können leicht ermittelt werden, wenn das Teleskop in der gewünschten Achse um 90° (oder 6 Stunden) bewegt wird und im Modus Position (Untermodus Raw) die dabei zurückgelegte Impulsdifferenz ermittelt wird. Den benötigten Wert erhält man, indem man anschliessend 90°/Impulsdifferenz berechnet. (Nur für erfahrene Benutzer!) • Datum + Uhrzeit: Datum und Uhrzeit werden im standardisierten Format YYYY-MM-DD HH:MM:SS eingegeben (Jahr-Monat-Tag, Stunde-Minute-Sekunde). Achtung: Die Uhrzeit muss in Weltzeit (UTC) eingegeben werden. Im Sommer ist UTC = MESZ2h, im Winter UTC = MEZ-1h. • Länge + Breite: Hier werden die Koordinaten des Beobachtungsstandortes eingegeben. • Höhe: Höhe des Beobachtungsstandortes in Meter über Normalnull. • Exzentrizität: Teleskop-Achsenversatz. Muss in Firmware 0.9.3 auf 0.00, 0.00 eingestellt sein. (Nur für erfahrene Benutzer!) • RS-232: Hier kann die Funktion der RS-232 Schnittstelle eingestellt werden. Wird LX–200 aktiviert, dann kann das AGS-Terminal mit einem Computerprogramm (Guide, StarryNight Pro) kommunizieren, anderenfalls schickt es KlartextInformationsmeldungen über die Schnittstelle. Die Parameter für die RS-232 Schnittstelle sind in der Firmware fix auf 9600 Baud, keine Parität, 8 Datenbits, 1 Stop-Bit eingestellt. (Nur für erfahrene Benutzer!) Wenn ein Wert korrekt eingestellt wurde, kann er durch Drücken von MODE übernommen werden. Alle Werte werden sofort gültig, ein Neustart ist nicht notwendig. 4 STEUERUNG AM COMPUTER Dieser Abschnitt beschreibt die Verwendung des AGS mit der Astronomie-Software StarryNight Pro 4. Ausser StarryNight Pro wird auch die Software Guide 8 unterstützt. AGS3 ermöglicht die Anzeige der aktuellen Teleskopposition gegen den Himmelshintergrund. In StarryNight Pro (SNP) wird dazu das Ziehfeld Telescope durch einen Mausklick aktiviert. Im Ziehfeld erscheint die Taste Connect, um eine Verbindung mit dem Teleskop aufzubauen. Diese Taste muss gedrückt werden. SNP öffnet nach dem Verbindungsaufbau ein neues Himmelsfenster (telescope), wobei das vorangehende Fenster (untitled) geschlossen werden soll. Wenn die Himmelsanzeige dem Teleskop folgen soll, muss im Ziehfeld Telescope das Kästchen Follow Telescope angeklickt werden. Gegen den Himmelshintergrund erscheint die Teleskopposition als weinrotes Plus-Zeichen mit der Bezeichnung LXP, das daraufhin mit der Handsteuerung des Teleskops bewegt werden kann. Achtung: Wenn der Mauszeiger auf einem Objekt liegt und dessen Informationen angezeigt werden, dann wird die Position des Teleskopkreuzes nicht mehr aktualisiert! 5 CHECKLISTE Dieser Abschnitt listet alle notwendigen Schritte auf, um das AGS3 zusammen mit der Software StarryNight Pro einzusetzen. 1. Am AGS3-Terminal beim Teleskop die Uhrzeit überprüfen. Dazu solange MODE drücken, bis oben links im Display Zeit angezeigt wird, und anschliessend solange UP drücken, bis rechts oben UTC angezeigt wird. Im Sommer ist MESZ zwei Stunden, im Winter MEZ eine Stunde vor UTC. Wenn Datum und/oder Uhrzeit nicht stimmt, müssen die Werte im Setup-Menü korrigiert werden (siehe Abschnitt 3.2.7). 2. Die StarryNight Pro Software starten. Auf dem Desktop des Terassen-PC ist ein Link zur Software eingerichtet. Der Link muss doppelgeklickt werden. 3. Die StarryNight Pro Software mit dem AGS3 verbinden. Um die Verbindung herzustellen, wird im linken Fensterbereich das Feld Telescope angeklickt. Im Einblendbereich wird danach die Taste Connect betätigt. 4. Das untitled1 Fenster schliessen. Nachdem die Verbindung hergestellt ist, sind in StarryNight Pro zwei Fenster offen, das Telescope Fenster und das untitled Fenster. Im unteren Bereich des Bildschirms werden beide Fenster in der Leiste angezeigt. Das untitled Fenster muss geschlossen werden, anderenfalls treten später mit StarryNight Pro Probleme auf. 5. Gegebenenfalls Follow Telescope aktivieren. Im Telescope-Bereich des StarryNight Pro Fensters kann direkt unterhalb der Connect-Taste das Feld Follow Telescope angekreuzt werden. Dadurch wird StarryNight Pro aufgefordert, die aktuelle Teleskopposition (Positionskreuz) in der Nähe der Bildschirmmitte zu halten respektive der Position des Teleskops zu folgen. 6. Auf einen hellen Stern eichen. Dazu wird zuerst ein heller Stern (Vega, Deneb, Atair, Arktur oder Spica) im Okular genau zentriert. Anschliessend wird MODE so oft gedrückt, bis im linken oberen Display-Bereich Eichen angezeigt wird. Mit den Tasten UP und DOWN kann danach der eingestellte Stern aus der Liste ausgewählt und mit der ENTERTaste der Eichvorgang beendet werden. Nachdem diese Schritte durchgeführt wurden, wird in StarryNight Pro ein Positionskreuz die aktuelle Teleskopposition (Bezeichnung LXP) am angezeigten Sternenhimmel markieren. Um ein bestimmtes Objekt einzustellen, kann das Positionskreuz respektive das Teleskop bewegt werden, bis Positionskreuz und Objekt überlagert angezeigt werden. Der Zoom in StarryNight Pro soll so gewählt werden, dass der angezeigte Himmelsbereich nicht mehr als etwa 5x grösser ist als das Okularblickfeld. Achtung: Position des Teleskops im Auge behalten! 6 GEFUNDENE FEHLER Hier kann jeder Anwender von AGS3 gefundene Fehler und Verbesserungsvorschläge notieren, die in späteren Versionen korrigiert resp. eingebaut werden sollen.