Der_Einstieg_in_die_praktische_Astronomie

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Der Einstieg in die praktische
Astronomie
es noch aus dem Physikunterricht bekannt sein sollte, der wird
wissen, dass die unterschiedlichen Lichtfarben, also
Wellenlängen, unterschiedliche Brennpunkte besitzen
(chromatische Aberration).
Wenn man sich mehr oder weniger mit der Theorie der
Himmelsmechanik und den Himmelsobjekten vertraut gemacht
hat oder einfach nur durch alltägliche Dinge das Interesse zur
Astronomie geweckt wurde, kommt schnell das Verlangen nach
einem Teleskop um den Sternen ein Stück näher zu kommen.
Aber für welches Teleskop soll man sich entscheiden?
Ja vor dieser Frage steht wohl jeder, der in die praktische
Astronomie einsteigen möchte. Als Anfänger hat man ja eine
gewisse Vorstellung von dem was man sehen will. Sei es einfach
nur Planeten, der Mond oder weiter entfernte Objekt innerhalb
unserer Galaxie wie offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen und
planetarische Nebel. Diese Objekte und ferne Galaxien zählen
bereits zu den Deep Sky Objekten.
Grundlegend sollte man sich erstmal im Klaren darüber sein,
welche optischen Systeme existieren und sich deren
Eigenschaften bewusst werden. Dies sollte schon zum Teil die
Frage beantworten, für welches Teleskop man sich für den
Anfang entscheidet.
Diesen Sachverhalt kennt man bei Spiegelsystemen nicht,
abgesehen vom letzten Abschnitt im optischen Weg, der durch das
Die optischen Systeme
Okular führt und somit auch durch Linsen.
Aber dies lassen wir erst mal außen vor.
Prinzipiell unterscheidet man zwischen Linsenteleskopen und
Die Korrektur der unterschiedlichen Brennpunkte, bildlich
Spiegelteleskopen.
gesprochen das Übereinanderlegen der Brennpunkte aller Farben
Die Linsenteleskope (Refraktoren = kommend von Refraktion, die erreicht man durch Korrekturlinsen.
Lichtbrechung) unterteilen sich in die einfachen Fraunhofer
Der klassische Fraunhofer Refraktor (Achromat) hat ein Objektiv
Refraktoren, die halbapochromatischen Refraktoren und in die
bestehend aus zwei Linsen zwischen den ein Luftspalt ist. Eine
apochromatischen Refraktoren.
Sammellinse aus Kronglas und eine dahinter liegende
Die Spiegelteleskope (Reflektoren = kommend von Reflektion an Zerstreuungslinse aus Flintglas.
Korrigiert ist dieser Typ auf zwei Wellenlängen ca. 480nm und
Spiegeln) dagegen unterteilen sich in die gebräuchlichsten
ca. 670nm.
System wie Newtonteleskope, Cassegrain bzw.
Daher wird der klassische FH Refraktor in der Astronomie
Schmidt-Cassegrain Teleskope und Maksutov Teleskope. An
liebevoll Farbtopf genannt. Denn beispielsweise bei
dieser Stelle möchte ich den „Exoten“ Schiefspiegler noch
erwähnen, der als Weiterentwicklung des klassischen Newton gilt. Planetenbeobachtung bei sehr hohen Vergrößerungen macht sich
der Farbfehler als blauer oder roter Rand um das Objekt
Für den eher professionellen Einsatz gedacht ist die Schmidt
bemerkbar.
Kamera. Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieses System
der photographisch Nutzung vorbehalten. Der große Vorteil den
Der halbapochromatische Refraktor
anderen Spiegelsystemen gegenüber ist der, dass man hier sehr
große Himmelsausschnitte betrachten bzw. photographieren kann.
Einen Schritt weiter in der Farbfehlerkorrektur ist man mit den
halbapochromatischen Refraktor gegangen. Das Objektiv ist an
Für den Einsteiger eher uninteressant.
sich baugleich, nur das man hier andere Glassorten verwendet und
somit den Farbfehler weiter minimieren konnte.
Der klassische Fraunhofer
Der apochromatische Refraktor
Eine Farbfehlerkorrektur wie sie bei einem apochromatischen
Teleskop existiert wurde durch Verwendung einer dritten Linse
erreicht. Dadurch werden drei Wellenlängen korrigiert. (Kurve B
in der folgende Abbildung)
Der Unterschied zwischen den klassischen Fraunhofer und den
apochromatischen System ist die Farbkorrektur der Optik. Wem
Worten versuchen diesen Fehler zu beschreiben.
Astigmatismus tritt auf, wenn Lichtstrahlen schräg auf die Optik
auftreffen. Jeder Lichtstrahl hat dann einen eigenen Brennpunkt,
der sich hinter der Linse auf der x-Achse und y-Achse verschiebt.
Es entstehen sozusagen Brennlinien. Zwischen den beiden
Brennlinien räumlich gesehen befindet sich eine Zone, in der die
Lichtverteilung kreisförmig ist. Außerhalb dieser Zone ist die
Lichtverteilung eher oval bzw. Ellipsen förmig.
(Einzellinse aus BK7, Fraunhofer Achromat E, Halbapochromat
AS, Apochromat B, Beispiel eines photographisch korrigierten
Objektives PG)
Doch damit war man in der Geschichte der Refraktoren noch nicht
zufrieden und fand eine Möglichkeit wie man mit nur zwei Linsen
die Eigenschaften eines dreilinsigen Apochromaten erreichen, ja Praktisch macht sich dies wie folgt bemerkbar. Bringt man sein
Objekt der Begierde, ein Sternhaufen beispielsweise, in die
sogar übertreffen konnte.
Bildmitte, so wird auffallen, dass alle Sterne im Zentrum des
Man verwendete statt den herkömmlichen Glassorten
Gesichtsfelds zwar scharf, aber nicht exakt punktförmig,
Kalziumfluorit. Die Sammellinse wurde aus Kurzflintglas
abgebildet werden. Zum Rand hin werden die Sterne verzerrt oder
gefertigt und die dahinter liegende Zerstreuungslinse aus
unscharf dargestellt. Nun kann man diese am Rand befindlichen
Kalziumfluorit. Beide wurden wieder, getrennt durch einen
Sterne zwar noch etwas schärfer einstellen, aber die
Luftspalt, zu einem zweilinsigen Objektiv zusammengefasst.
Bildfeldwölbung, Verzerrung bleibt. Dabei werden aber die
Doch damit nicht genug. Denn es bot sich bald die Möglichkeit
Sterne im Bildmittelpunkt unscharf.
Linsen verschiedener Materialien ohne Luftspalt zu verbinden.
Damit war erstmalig eine Korrektur von bis zu fünf Wellenlängen Anzumerken sei hier noch, dass dieser Fehler nicht nur im
Objektiv bzw. Spiegel des Teleskop zu suchen ist sondern auch
möglich. Eine fast ideale Farbkorrektur war das Ergebnis.
im verwendeten Okular. Schlecht korrigierte Okulare zeigen
Dem Einsteiger möge an dieser Stelle noch gesagt sein, dass mit genau diesen Fehler. Kommen qualitativ besserer Okulare zum
zunehmender Farbkorrektur von Linsenteleskopen auch der Preis Einsatz wird das Bild wesentlich fehlerfreier sein. Dies sollte man
dieser Geräte steigt. Einen Apochromaten, wo möglich noch mit beim Kauf von Okularen im Hinterkopf behalten.
etwas größerer Öffnung ist für einen Einsteiger oft nur ein Traum,
Letztendlich möchte ich noch die Koma erwähnen. Jeder denkt
es sei denn dieser ist gut betucht.
dabei an einem Kometenschweif, was an dieser Stelle auch nicht
In der Regel geben sich Einsteiger, sollten sich diese für eine
Linsensystem entschieden haben, mit einem klassischen FH oder ganz falsch ist. Denn so wie der Kometenschweif geformt ist
macht sich dieser Abbildungsfehler optisch bemerkbar. Ein
einen halbapochromatischen Refraktor zufrieden.
fokussierter Stern weißt eine schweifartige Verzerrung auf.
Weitere Abbildungsfehler in Optiken möchte ich im folgenden
Alle drei Abbildungsfehler (die Bildfeldwölbung nicht mitgezählt)
Teil kurz umreißen, da diese auch eine Rolle bei den
machen sich in der Bildschärfe bemerkbar.
Spiegelsystemen spielen.
Abbildungsfehler der optischen Systeme
Nun wird sich der Einsteiger fragen, warum er sich Geräte kaufen
soll, die ja doch alle fehlerbehaftet sind und kein klares Bild von
dem vermitteln was man beobachtet.
Neben den erwähnten Farbfehler bei Linsenteleskopen gibt es
weitere „Störfaktoren“ in der Abbildungsqualität eines optischen Das stimmt natürlich so nicht. Es soll nur zeigen, dass diese
Thematik komplexer ist, als man sich evtl. am Anfang vorstellt.
Systems.
Das Wissen um die Fehler die ein System haben kann, lässt beim
Die sphärische Aberration (auch Kugelgestalt- oder
Kauf eines Gerätes mehr Vorsicht walten und es wird klar, dass
Öffnungsfehler genannt).
fachlicher Rat, den man sicherlich in einem Kaufhaus nicht in
dem Maße bekommt wie bei eine Fachhändler, anzuraten ist.
Diesen Effekt muss man sich wie folgt vorstellen. Fallen
Lichtstrahlen am Rande der Optik ein (am äußersten Rand einer
Linse oder eines Spiegels) kommt es zu unterschiedlichen
Das Newtonteleskop
Brennpunkten gegenüber den Lichtstrahlen die im mittleren
Bereich der Optik einfallen. Bei wirklich guten Linsenteleskopen,
den Apochromaten, ist dieser Effekt bereits korrigiert.
Der Astigmatismus (Punktlosigkeit) und die Bildfeldwölbung bzw.
-krümmung.
Diese beiden Fehler sind eigentlich untrennbar und zugleich am
schwierigsten zu erklären. Sicherlich bieten diverse Lexika
detailliertere Erklärungen, dennoch möchte ich mit einfachen
Diese Form des Spiegelteleskops ist wohl die bekannteste unter
allen. Das Teleskop ist einfach konstruiert. Ein Hauptspiegel
reflektiert das einfallende Licht zurück zu einem im Strahlengang
befindlichen Fangspiegel. Der Brennpunkt des Hauptspiegels liegt
eigentlich hinter dem Fangspiegel, der auf Grund seiner 45°
Neigung den Brennpunkt seitlich nach außen verlegt.
Der Name des Teleskoptyps geht auf Newton zurück, der diese
Konstruktion wohl als erster verwirklichte.
Der Hauptspiegel ist ein Paraboloid, sprich ein nach innen
gewölbter Spiegel. Nicht zu verwechseln mit einem Kugelspiegel,
dessen Oberfläche nach außen gewölbt ist, wie die einer
Sammellinse.
Übrigens gibt es auch Teleskope mit Kugelspiegeln als
Hauptspiegel. Allerdings haben diese Optiken einen großen
Nachteil, die sphärische Aberration. Bei einem Kugelspiegel muss
man sich die sphärische Aberration wie folgt vorstellen.
Drei verschieden große Ringe oder Zonen auf einer Halbkugel
aufgezeichnet reflektieren das einfallende Licht in drei
verschiedene Brennpunkte. Daher nennt man dies
Kugelgestaltsfehler.
Natürlich kann man diesen Fehler auch korrigieren indem man die
Kugelgestalt so gering wie möglich hält, also die Halbkugel oder
den Kugelspiegel so flach wie möglich macht. Damit steigt
natürlich die Brennweite und das Teleskop erhält einer sehr große
Baulänge.
Die zweite Möglichkeit wäre nur einen kleinen Teil des
Kugelspiegels zu nutzen (die Mitte), man hält die Öffnung des
Teleskops, durch die das Licht fällt sehr klein, aber dies macht
wenig Sinn, da man ja bestrebt ist große Öffnungen zu haben um
möglichst viel Licht zu sammeln und damit auch licht schwache
Objekte noch beobachten zu können.
Die dritte Möglichkeit wäre mit Linsen den Fehler zu beheben.
Wie man sieht ist der Kugelspiegel also nicht so gut geeignet.
Es sei denn man nimmt eine asphärische (nichtkugelähnlichen,
Parabel förmige) statt einer sphärischen (kugelähnlichen)
Oberfläche als Spiegel. Womit wir beim Newtonteleskop wieder
wären.
Das Cassegrain Teleskop
Dieses System hat seinen Ursprung in der Schmidt Kamera, die
eingangs erwähnt wurde und stellt eine Symbiose mit dem
Cassegrain System dar.
Die Schmidt Kamera
ist, wenn man sie als Teleskop sieht, ein optisches System mit
einem Paraboloid als Hauptspiegel und der nach dem Erfinder
benannten Schmidt Platte.
Die Aufgabe dieser Schmidt Platte ist die Korrektur der Koma,
des Astigmatismus und der restlichen sphärischen Aberration.
Der Nachteil bei dem System ist jedoch die hohe Baulänge und
die Tatsache das der Brennpunkt mit einem Okular nicht
zugänglich ist.
Also liegt es doch nahe, diese Schmidt Platte in eine Cassegrain
Teleskop zu integrieren. Damit hat man wieder eine akzeptable
Baulänge trotz großer Brennweiten und der Brennpunkt ist leicht
zugänglich.
Das Maksutov Teleskop
Eine Möglichkeit die oft sehr lange Bauform eines
Newtonteleskops zu umgehen, ist ein Cassegrain Teleskop.
Der wesentliche Unterschied zum klassischen Newton ist der
Fangspiegel und die Tatsache, das der Hauptspiegel mittig eine
Öffnung aufweist , durch die der Fangspiegel das Licht reflektiert.
Der Fangspiegel ist nicht mehr plan sondern konvex, er weißt also
eine Krümmung nach außen auf. Hier macht man sich die
sphärische Aberration zum Vorteil. Denn die Krümmung des
Fangspiegels ist abhängig von der des Hauptspiegels.
Dieses optische System ist somit frei von sphärischer Aberration.
Die Koma und der Astigmatismus bleiben jedoch.
Das Schmidt-Cassegrain Teleskop
Der MAK, wie man das System noch nennt, ist vom Aufbau her
dem Schmidt-Cassegrain System sehr ähnlich.
Der Unterschied liegt in der Meniscuslinse am Tubuseingang.
Was dem Schmidt-Cassegrain System seine Schmidtplatte ist, ist
dem MAK seine Meniscuslinse.
Diese Linse oder auch Korrekturplatte genannt ist beim MAK
gewölbt und sehr dick im Gegensatz zum Schmidt-Cassegrain
System, wo die Korrekturplatte dünn und nicht einfach nur
gewölbt ist.
Die Aufgabe der Meniscuslinse ist jedenfalls die selbe wie die der
Schmidtplatte, die Korrektur der sphärischen Aberration.
Zusätzlich korrigiert sie noch die Koma und den Astigmatismus.
Planeten und Mond.
Die Optik ist in einem Metalltubus mit einer doch recht massiven
Jetzt wo wir uns eine Überblick zu den optischen Systemen und Rückwand untergebracht. Auch eine Justierung des Hauptspiegels
deren Eigenheiten verschafft haben, möchte ich zu einem
ist von außen mittelst der Justierschrauben in der Rückwand ohne
praxisorientierten Vergleich kommen und zwei typische
Probleme möglich.
Einsteigergeräte verschiedener Bauform vorstellen.
Das Gerät wird nicht durch einen verschiebbaren OAZ fokussiert
sondern der Hauptspiegel wird vor und zurückgestellt. Dazu ist an
Als Anfänger fragte ich mich unter anderem, ob denn nun ein
der Rückwand ein gummierter Drehknopf. Wünschenswert wäre
Planet oder der Mond oder ein Sternhaufen in einem
hier eine Untersetzung, die es ermöglicht genauer zu fokussieren.
Linsenteleskop anders aussieht als in einem Spiegelteleskop.
Meine bisherige Recherche in Foren ergab, dass man hier auch
Denn irgend einen Grund muss es ja geben, warum der eine ein
nicht so einfach einen Knopfautomat, ein Drehknopf mit
Linsenteleskop und der anderen ein Spiegelteleskop bevorzugt.
Vielleicht ist dem einen oder anderen auch unklar wo der Sinn in Untersetzung, adaptieren kann.
Shifting konnte ich bei diesem Gerät nicht feststellen. Auch die
der großen Öffnung und der Brennweite liegt.
Justierung des Hauptspiegels war perfekt.
Der folgende Abschnitt soll dazu beitragen, sich diese Fragen
Ein Streulichtblende oder Taukappe gibt es nicht, da muss man
beantworten zu können.
sich selbst helfen und etwas basteln. Aber dies ist mit wenig
Aufwand getan.
Um den MAK auf meine Astro5 Montierung setzen zu können,
musste noch eine Prismenschiene für 19 Euro gekauft werden, da
Zwei Einsteigergeräte im Vergleich
der MAK nur mit Fotostativanschluß geliefert wird.
Im folgendem Abschnitt möchte ich zwei typische
Sonst macht der MAK einen soliden Eindruck und ist seine 179
Einsteigergeräte der unteren Preisklasse vorstellen. Es handelt
Euro wert. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass man gleich
sich einmal um ein Linsenteleskop mit einer Öffnung von 102mm eine gute Transporttasche inkl. Zubehör wie Zenitspiegel, Okular
bei 660mm Brennweite (f/6,4) der Firma Teleskop-Service
und Sucher dazu bekommt.
Ransburg und zum anderen um ein Maksutovteleskop mit gleicher
Öffnung allerdings bei 1300mm Brennweite (f/12,7) der Firma
Skywatcher.
Die Abbildungsqualität der beiden Teleskope
Für eine sinnvolle Gegenüberstellung habe ich natürlich die
gleichen Okulare am gleichen Himmelsobjekt genutzt. Nur so
kann man die Optiken sinnvoll vergleichen.
Refraktor: Koma und Astigmatismus sind im Vergleich zur
chromatischen Aberration vernachlässigbar klein, wenn überhaupt
bemerkbar. Auch die sphärische Aberration spielt hier eine
untergeordnete Rolle.
Außer der Abbildungsleistung wird auch noch auf die
Wenn man das Bild offener Sternhaufens wie h und X PER als
Verarbeitung der Teleskope eingegangen. Letztlich sind beide
Geräte so genannte „Chinaprodukte“. Aus diesem Grund möchte Vergleichsobjekt wählt, fällt deutlich auf, dass die Sterne im
ich noch daraufhin weisen, dass es bei diesen Produkten teilweise Refraktor nadelfein abgebildet werden und das Bild sehr
zu sehr großen Streuungen in der Qualität kommen kann und man kontrastreich ist. Auch die farblichen Unterschiede werden
deutlich bis zu eine bestimmten Helligkeit wahrgenommen.
sich nicht zwingend auf meine Erfahrung berufen sollte.
MAK: Hier sind die Sterne zwar scharf abgebildet aber man
vermisst das Nadelfeine an den Sternen. Offensichtlich schlägt
Die Verarbeitung der Teleskope
hier der Astigmatismus etwas mehr zu Buche als beim Refraktor.
Refraktor: Beginnen wir mit den Refraktor, mein Einstiegsgerät in Außerdem ist die Bildhelligkeit im Vergleich zum Refraktor nicht
so hoch. Jetzt fragt man sich wieso dies so ist, da die Öffnung
die praktische Astronomie. Das Gerät kommt auf einer
parallaktischen (deutschen) Montierung Astro5 zum Einsatz, die 102mm doch die selbe ist.
in Sachen Tragkraft mehr als ausreichend für dieses Gerät ist.
Für momentan ca. 250 Euro ist der Refraktor am Markt zu haben. Zwei Punkte muss man hier beachten.
Das Gerät hinterlässt einen soliden Eindruck. Der Tubus und der Erstens bringt der Sekundärspiegel, der auf der Meniscuslinse
2“ Okularauszug (OAZ) sind aus Metall, eine Taukappe ist
sitzt, eine Abschattung ins Bild.
vorhanden, zwei massive Rohrschellen zur Befestigung sind auch Das Bild wird also dunkler, vor allem in der Bildmitte.
dabei. Ja selbst der 8x50 Sucher ist in einer Halterung befestigt, Zweitens ist das Öffnungsverhältnis des Refraktors mit f/6,4
die sich praktisch gut bewährt, was die Justierung angeht.
besser als beim MAK mit f/12,7. Hätte ich den gleichen Refraktor
Mit zunehmender Beobachtungserfahrung kommt jedoch schnell mit einer Brennweite von 1200 mm, also f/11,7, würde vermutlich
die Einsicht, dass der OAZ in seiner Bauweise Nachteile mit sich die Helligkeit des Bildes gleich dem des MAK sein.
bringt. Shifting stellt ihr ein Problem dar.
Der OAZ hat also Spiel in der Querachse und wackelt dadurch hin An den beiden Sternhaufen h und X PER muss man sich dies so
vorstellen, dass man im MAK Sterne mit 8m6 ohne Probleme
und her. Bei hohen Vergrößerungen macht sich dies stark
noch sieht, während Sterne bei 9m3 nur noch mit indirekten
bemerkbar, vor allem wenn etwas schwerere Okulare
Sehen zu erfassen sind. Ab 10m2 nimmt man keine Sterne mehr
Verwendung finden.
Abhilfe schafft hier ein kleiner Eingriff, der in Astronomieforen war.
oft beschrieben wird. Auf die Laufflächen des OAZ wird Tesafilm Der Refraktor bringt hier etwas mehr Leistung, hier sind Sterne
aufgeklebt. Das Shifting minimiert sich dadurch auffällig, aber ist bis 9m2 ohne Probleme sichtbar, 10m2 Sterne noch mit indirekten
Sehen. Dieser Vergleich wurde mit Okularen gleicher Baureihe
eben noch nicht ganz korrigiert.
Dafür muss man schon einen hochwertigen OAZ anbauen, der im vorgenommen. Die Vergößerung beider Geräte war ca. 65fach.
Beispiel mit dem Baader Crayford Okularauszug, mit ca. 175
Abgesehen davon hat man im diesem Refraktor ein wesentlich
Euro zu buche schlägt.
größeres Gesichtsfeld, also Himmelsausschnitt im Okular,
abgebildet. Auch hier ist das Öffnungsverhältnis der Grund.
MAK: Der MAK von Skywatcher wurde als Zweitgerät gekauft.
Betrachtet man die Leistung beider Teleskope an Planeten oder
Hauptsächlich wegen der hohen Brennweite, durch die man
wesentlich einfacher hohe Vergrößerungen erzielen kann, als mit Mond wendet sich das Blatt und der MAK scheint hier etwas
mehr im Vorteil.
dem Refraktor und wegen dem photographischen Einsatz an
Denn mit ihm erzielt man höhere Vergrößerungen als mit dem
Refraktor, was bei der Mond- und Planetenbeobachtung relevant
ist. Die Abschattung fällt bei den hellen Objekten nun nicht mehr
ins Gewicht.
Während ich bei gleichem Seeing (Unruhe der Luft, durch
Wärmeabstrahlung der Erde oder umliegender Gebäude) mit dem
Refraktor am Mond eine maximale Vergrößerung von ca. 200fach
erreichen konnte, war man mit dem MAK bequem bis ca.
230fach gekommen. Ja sogar ca. 300fach war mit dem MAK
möglich, wobei dies sehr grenzwertig war. Eine Vergrößerung die
mit dem Refraktor nur mittelst einer Barlowlinse ermöglicht
werden kann. Allerdings lässt dann die Bildqualität schlagartig
nach, das Bild wird verwaschen und der Farbfehler springt eine
förmlich in das Auge. Beobachten macht dann keinen Spaß mehr.
Fazit
Der Refraktor in seiner kurzen Bauart eignet sich eher für Deep
Sky Beobachtungen, da man hier über ein größeres Gesichtsfeld
verfügt als bei langbrennweitigen Geräten, wie dem MAK.
Merke: Höhe Brennweite, hohes Öffnungsverhältnis, kleinere
Himmelsausschnitt bzw. Gesichtsfeld, hohe Vergrößerung
möglich, aber etwas dunkleres Bild.
Planten und Mond sind auch kein Problem, aber die hohen
Vergrößerungen werden nur unter Einbuße der Bildqualität
erbracht. Sternhaufen und andere Deep Sky Objekte sind durch
das große Gesichtsfeld wunderbar zu beobachten. Vorallem die
nadelfeine Abbildung von Sternhaufen läßt mich nicht mehr vom
Okular loskommen.
Auch ist die Bildhelligkeit des Refraktors wesentlich besser, was
bei Deep Sky sich teilweise um eine Größenklasse bei der
Helligkeit der Sterne bemerkbar macht.
Möchte man jedoch lieber die Planeten und den Mond beobachten
ist man mit einem langbrennweitigen Gerät besser beraten. Hier
hat der MAK nicht nur den Vorteil der hohen Brennweite sondern
auch den Vorteil der nicht vorhandenen chromatischen
Aberration, die vor allem bei hohen Vergrößerungen sich
bemerkbar macht. Der Astigmatismus, sprich die Punktlosigkeit,
macht sich am Planeten oder Mond nicht mehr bemerkbar.
Quellen:
Bereitgestellte Okulare für den Vergleich der Optiken von
www.Optikshop24.de
Internetseite des Autors www.astronomie-klingonio.de
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