Doku Schneeglöckchen

Werbung
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Die Pflanze:
Abb: 1
Foto aus unserem Vorgarten
Auch in unserem Vorgarten blüht jetzt im Februar das Schneeglöckchen. Es gehört
zur Familie der Amaryllisgewächse und hat den wissenschaftlichen Namen
Galanthus nivalis.
Das kleine Schneeglöckchen erreicht eine Höhe von 8-20cm und seine Blütezeit ist
Februar und März.
Die Blüte hat drei äußere und drei innere Blütenblätter mit einem grünen Fleck.
Die Blätter sind schmal und fleischig.
Die Blüten ertragen Frost und schieben sich durch die Schneedecke.
Insekten können die Blüten auch im Schnee gut erkennen, da sie das UV-Licht stark
reflektiert.
Das aus der Pflanze isolierte Alkaloid Galanthamin wird in Arzneimitteln zur
Behandlung der Alzheimerschen Krankheit eingesetzt.
Vergiftungen führen zu Magen-Darmbeschwerden.
[5]
Doku Schneeglöckchen.doc
Seite 1 von 9
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Abb: 2
[4]
Abb: 3
Blüte und Blatt
Präparation der Pollen:
Es wurden von 10 Blüten die Pollen mit der Präpariernadel abgestreift.
DP86-1:
Trockenpräparat
Die Pollenmenge einer Blüte legte ich auf einen Objektträger, legte ein
Deckglas auf und befestigte es an den Rändern mit Tesafilm.
Abb: 4
unbehandelte Pollen
Planachromat 60 / 0,75 Müller-Objektiv
Stack mit Picolay aus 14 Einzelfotos
Doku Schneeglöckchen.doc
Seite 2 von 9
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
DP86-2:
gefärbtes Präparat
Arbeitsanleitung
1. Pollen in ein Zentrifugenglas geben und
2. Formalin 10%ig hinzugeben
10 Minuten
3. Zentrifugieren und Überstand vorsichtig absaugen.
4. Spülen mit Aqua purificata und zentrifugieren mit Überstand absaugen.
5. Aqua purificata mit einigen Tropfen Fuchsin zugeben
15 Minuten
6. Zentrifugieren und Überstand vorsichtig absaugen.
7. Spülen mit Aqua purificata und zentrifugieren mit Überstand absaugen.
8. mehrfach spülen bis die Flüssigkeit klar ist.
9. Glyceringelatine auf Objektträger verflüssigen ca. 50°C.
10. Einen Tropfen des Sedimentes (gefärbte Pollen) aufträufeln.
11. Deckglas auflegen und Glyceringelatine erkalten lassen.
Abb: 5
Doku Schneeglöckchen.doc
Pollen gefärbt mit Fuchsin
Planachromat 60 / 0,75 Müller-Objektiv
Seite 3 von 9
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Präparation der Spaltöffnung:
DP86-3: Flachschnittpräparat
Das Blatt wurde um den linken
Zeigefinger gewickelt und
stramm festgehalten. Die
rechte Hand hielt eine frische
Rasierklinge und es wurde eine
hauchdünne Scheibe von der
Fläche des Blattes
abgeschnitten. Den Schnitt
legte man auf einen
Objektträger und legte ein
Deckglas auf.
Abb:6
DP86-4:
Spaltöffnung (Stomata)
Planachromat 60 / 0,75 Müller-Objektiv
Abdruckpräparat
Auf der Rückseite des Blattes wird klarer Nagellack aufgetragen.
Nach dem Trocknen des Nagellacks zieht man mit einer spitzen Pinzette den
trockenen Lack vom Blatt ab und platziert ihn auf einen Objektträger. Legte ein
Deckglas auf und befestigt es mit Tesafilm.
Abb: 7
Achromat 40 / 0,65 Müller-Objektiv
Doku Schneeglöckchen.doc
Seite 4 von 9
Spaltöffnung (Stomata)
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Schnittpräparation des Sprosses:
DP86-5
Arbeitsplan einer Wacker AsimII - Färbung nach Rolf-Dieter Müller
AsimII ist folgende Mischung, von Klaus Herrmann angesetzt.
- 90,0 ml Alcianblau 0,2%,
- 5,0 ml Acridinrot 1,0%,
- 3,5 ml Acriflavin 1,0%,
- 1,0 ml Essigsäure 99%
Ergeben rund 100 ml Farblösung
1. Frisch geschnittenen Stängel lagen 3 Wochen in AFE.
2. Es wurden mit dem HAGA-Rasierklingenmikrotom Schnitte angefertigt, mit
einer Dicke von ca. 50µm. Während des Schneidens wurden die Schnitte mit
AFE feucht gehalten.
3. Die Schnitte kamen in ein Uhrglas. In diesem fand die gesamte Bearbeitung
statt.
4. Zum Auswaschen des Fixiermittels wurden die Schnitte in 70%-Ethanol
überführt und verbleiben dort für 5 Minuten.
5. Als nächstes kamen die Schnitte in 50%-Ethanol für 3 Minuten.
6. Es folgte eine Stufe mit 30%-Ethanol für 3 Minuten.
7. Ein Auswaschen des restlichen Ethanols erfolgte durch dreimaliges Wechseln
mit Aqua purificata für jeweils 1 Minute.
8. Die Färbung fand mit Wacker AsimII-Farblösung statt. Während des
Färbevorgangs erfolgte eine Erwärmung auf ca.60°C für 5 Minuten.
9. Dreimaliges Auswaschen des Farbstoffes mit Aqua purificata für 1 Minute.
10. Entfernen des Wassers so das die Schnitte nur noch feucht sind und nicht
nassfeucht.
11. Mit 100%-Isopropanol entwässern der Schnitte.
1. Stufe für 30 Sekunde
2. Stufe für 3 Minuten
3. Stufe für 5 Minuten.
12. Mit Pinsel und Schnittfänger wurde jeweils ein Schnitt vom Uhrglas auf einen
Objektträger transportiert. Es entstanden mehrere Präparate.
13. Einschluß in Euparal.
14. Die Objektträger lagen für 2 Tage auf einer Wärmebank bei ca. 40°C.
Doku Schneeglöckchen.doc
Seite 5 von 9
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Abb: 8
Planachromat 4 / 0,1 Müller-Objektiv
Abb: 9
Planachromat 10 / 0,22 Zeiss-Objektiv
Doku Schneeglöckchen.doc
Seite 6 von 9
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Abb: 10
Achromat 20 / 0,45 Euromex-Objektiv
Abb: 11
Achromat 40 / 0,65 Müller-Objektiv
Doku Schneeglöckchen.doc
Seite 7 von 9
Leitbündel
Spaltöffnung (Stomata)
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Erläuterungen:
Cu: Cuticula
Wachsschicht zum dichten Abschluss des Pflanzenkörpers.
Ep: Epidermis
Ein- oder mehrlagige Zellschicht an der Außenseite eines
Pflanzenteils. Die äußerste Schicht trägt in der Regel eine
Cuticula.
Kol: Kollenchym;
Festigungsgewebe aus lebendigen Zellen mit verstärkten
Zellwänden, nicht verholzt, kein Lignin.
RP: Rindenparenchym;
LB: Leitbündel;
Undifferenziertes Gewebe unterhalb der Epidermis.
Leitgewebe, bestehend aus Xylem und Phloem, gebildet aus
dem Procambium, einem Meristem
MP: Markparenchym;
Undifferenziertes Gewebe im Inneren eines Sprosses.
pXl: primäres Xylem;
Zu erst vom Procambium gebildetes Xylemgewebe.
Xl: Xylem;
Wasserleitungen des Leitbündels, Transport von Wasser mit
gelösten Mineralsalzen von den Wurzeln bis in die Blätter
(durch Unterdruck erzeugt, durch die Verdunstung von Wasser
durch die Blattspalte / Stoma)
Ca: Cambium;
Bildungsgewebe, ringförmiges Meristem zwischen Xylem und
Phloem.
Pl: Phloem;
Strucktur zum aktiven Nährstofftransport in den Leitbündeln,
bestehend aus Siebröhren und Geleitzellen.
Skl: Sklerenchym; Verholztes Festigungsgewebe.
SG: Sekretgang;
Röhrenförmige Struktur mit z.B. Harz gefüllt, auch Harzgang, HG.
T: Tracheen;
Abgestorbene Zellen mit verstärkten Zellwänden, um dem im
Xylem herrschenden Unterdruck stand zu halten.
[3]
Doku Schneeglöckchen.doc
Seite 8 von 9
HJ Mooßen
Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
März 2014
Anhang:
Literatur:
[1]
Farbatlas Pflanzenanatomie, Bryan G. Bowes, Parey Buchverlag Berlin 2001
[2]
Mikroskopisch-botanisches Praktikum, Gerhard Wanner, 2.Auflage, Thieme Verlag
[3]
Abkürzungen und Bezeichnungen der Gewebe in botanischen Schnitten des
Mikroskopischen Kollegiums Bonn
[4]
Illustation von www.biolib.de
[5]
Was blüht den da?, Spohn Aichele, KosmosNaturführer
Die Chemikalien:
Ethanol und Aqua purificata stammen aus der Apotheke.
Die Farbmischungen und AFE stammen von Klaus Herrmann.
Mikroskope:
Stemi
Labormikroskop
Müller
Müller
Kamera:
Canon EOS 1100d
Software:
Jens Rüdigs
Makroaufmassprogramm 0.9.2
Doku Schneeglöckchen.doc
Stereomikroskop
BIOLAB
Seite 9 von 9
MTX - 5c
HJ Mooßen
Herunterladen