25. Blasenesche (Koelreutheria paniculata)

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25. Blasenesche
(Koelreutheria paniculata)
Seifenbaumgewächse (Sapindaceae), Seifenbaumartige (Sapindales)
Eine große beschilderte Blasenesche findet man, wenn man vom Rennweg aus hinter der
Residenz dem Pfad durch Klein-Nizza folgt, an der ersten großen Wegkreuzung. Allerdings
ist der Baum stark von Efeu eingerankt. Nicht beschriftet, aber gut sichtbar ist die strauchförmige Blasenesche gegenüber dem Busbahnhof nahe bei der Ampelanlage.
Unverkennbar: Blätter und Früchte der Blasenesche (Eigenes Foto)
Besonderheiten und Verwendung:
Die Blasenesche oder der Blasenbaum stammt aus China und ist ein beliebtes, dekoratives, winterhartes Ziergehölz mit gelben Blüten und auffälligen, eigenartigen
Früchten.
Die Familie der Seifenbaumgewächse, zu der die Blasenesche gehört, ist sehr umfangreich und umfasst vor allem tropische Gehölze, von denen einige wichtige Nutzpflanzen sind: Litschi und Rambutan sind an unseren Obsttheken zu finden, die
Waschnüsse des Seifenbaums werden als Alternative zu Waschmitteln angeboten.
Seit Anfang der 2000er Jahre ordnet man auch die früheren Familien der Rosskastanien- und der Ahorngewächse als Unterfamilien in die Seifenbaumgewächse ein.
Solche Veränderungen haben ihre Ursache in Fortschritten der Wissenschaft und
Veränderungen in der Zielsetzung des Wissensgebietes der Systematik.
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Die Systematiker lieferten zunächst nur ein Ordnungssystem für die unübersehbare
Fülle der Lebewesen, indem sie sie nach Ähnlichkeiten ordnete. Seit man weiß, dass
alle Lebewesen aus demselben Ursprung durch eine Evolution entstanden sind,
möchte man mit dem System auch diese Vorgänge abbilden. Wie gut das gelingt,
hängt vom Wissensstand ab.
Da Wissenschaftler aber keine Zeitreisen in die Vergangenheit machen können, um
nachzusehen, wie die Evolution vor sich ging, müssen sie wie Detektive Indizien bei
heute lebenden Pflanzen sammeln. Sie gehen davon aus, dass sich zwei Pflanzenarten dann erst vor kurzer Zeit aus einem gemeinsamen Vorfahr entwickelt haben,
wenn sie viele Merkmale gemeinsam haben. Umgekehrt gilt, dass eine große Zahl
von Unterschieden auf eine langdauernde getrennte Entwicklung hinweist. Dabei
sind Irrtümer möglich, dessen ist sich jeder Systematiker bewusst. Durch neue Methoden aber gibt es mehr und bessere Indizien: Ursprünglich musste man sich auf
die Ähnlichkeiten beschränken, die man mit bloßem Auge sehen kann. Immer bessere Lupen und Mikroskope ließen immer neue Einzelheiten, beispielsweise bei der
Entwicklung des Embryos, erkennen. Seit einigen Jahrzehnten kann man auch chemische Inhaltsstoffe berücksichtigen, vor allem auch Übereinstimmungen und Unterschiede in der Erbsubstanz DNA, was besonders überzeugende Indizien liefert.
Dadurch wird das Wissen über die Evolution der Pflanzen immer genauer und das
System muss daran angepasst werden.
So wurde durch DNA-Untersuchungen klar, dass die sichtbaren Unterschiede zwischen den drei Familien Rosskastanien-, Ahorn- und Seifenbaumgewächsen auf relativ geringe genetische Unterschiede zurückzuführen sind. Bei einer Zeitreise zurück
in die ferne Vergangenheit würde man früher als erwartet auf den gemeinsamen Vorfahr treffen. Deshalb stehen sie heute derselben Familie. Ahorn- und Rosskastaniengewächse haben sich gemeinsam von den Seifenbaumgewächsen getrennt und erst
noch später auseinanderentwickelt, daher stehen sie in derselben Unterfamilie, die
Seifenbaumgewächse in einer anderen.
Blüte und Blütenstand:
Der Baum blüht spät, im Juli oder August. Die ca. 1 cm großen gelben Blüten stehen
in Rispen. Sie sind fünfzählig.
Frucht:
Die Kapselfrüchte haben eine papierartige, dreiteilige Hülle und enthalten drei Samen. Die Früchte sind erst grün, später braun und bleiben den Winter über am
Baum.
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Die Blasenesche hat nichts mit dem Gelben Blasenstrauch zu tun, der zu den
Schmetterlingsblütlern gehört. Er hat ebenfalls unpaarig gefiederte Blätter, die Fiedern sind aber ganzrandig. Seine Früchte sind von Kohlendioxid aufgeblasene Hülsen, die auf den ersten Blick denen der Blasenesche ähneln.
Sonstige Merkmale:
Der Baum oder Strauch wird nur etwa 14 m hoch. Seine wechselständigen Laubblätter werden bis 35 cm lang und sind wie bei der Esche unpaarig gefiedert, daher der
deutsche Name Blasenesche. Anders als bei der Esche sind die Fiedern aber tief
gezähnt bis fiederspaltig. Im Herbst färben sich die Blätter goldgelb.
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