Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Nr. 94 2/2015

Werbung
Nr. 94
2/2015
Mitteilungen des
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Diese stimmungsvolle Aufnahme vom 21.05.2015 zeigt die Lange Anna auf der Nordseeinsel Helgoland.
Im Hintergrund leuchtet der Abendstern Venus. (Marco Ludwig)
Titelbild
Manchmal können wir vor Sonnenauf­
gang / nach Sonnenuntergang eine vertikale
Lichtsäule bei der Sonne und ggf. auch dem
Mond beobachten. Es sieht so aus, als ob ein
Scheinwerfer aus der tieferstehenden Sonne
herausleuchtet.
Der Schein hat die gleiche Farbe der
Sonne und entsteht durch um die Vertikal­
achse rotierende Eiskristallplättchen. Die
Säule kann sich bis weit über 30° am Him­
mel ausdehnen und fächert sich am Ende
etwas auf.
Am 28. April 2015 konnte Stephan Brüg­
ger dieses beachtliche Naturschauspiel be­
obachten und fotografieren.
Inhaltsverzeichnis
S. 2
S. 3
S. 3
S. 3
S. 4
S. 5
S. 5
S. 5
S. 5
S. 6
S. 8
S. 8
S. 10
S. 13
S. 14
S. 18
S. 18
S. 24
S. 25
S. 26
S. 26
S. 27
S. 28
Venus und die Lange Anna
Titelbild
Inhaltsverzeichnis
Astro-Abende in der Sternwarte
Vortragsprogramm Herbst / Winter 2015 der Sternwarte Lübeck
Aus dem Verein
Aus der Redaktion
April April ...
Neue Mitglieder
Totale Mondfinsternis am 28.09.2015
Berichte
09.09.2015 – Eine Nacht in Utecht
Meine Balkonsternwarte
Terminkalender
Nachtleuchtende Wolken
Serien
Das Sternbild Schild (Scutum)
Die Sonne im H-alpha Licht
Erinnerungen eines Redakteurs – Teil II – Aprilscherz
Planeten-Sudoku
An dieser POLARIS haben mitgewirkt
Impressum
Rätselstunde(n)
Astro-Abende in der Sternwarte
Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch
eines Monats (außer an Feiertagen) um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck
beginnen. Die nächsten Termine lauten:
2. September, 7. Oktober, 4. November und 2. Dezember 2015.
––
Sternwarte Lübeck
Vortragsprogramm Herbst/Winter 2015
Abendvorträge
Beginn: 20:00 Uhr, Dauer: ca. 60 Minuten
25.09.2015
02.10.2015
09.10.2015
16.10.2015
06.11.2015
13.11.2015
20.11.2015
27.11.2015
04.12.2015
11.12.2015
Meteoriten: kosmische Informationsträger
Marc Wiekhorst (Hamburger Sternwarte)
Das Ende der Nacht
Andreas Goerigk
Kosmologie mit Entdeckungen der Hamburger Quasardurchmusterungen
Prof. Dr. Dieter Reimers (Hamburger Sternwarte)
Kosmologische Magnetfelder
Prof. Dr. Robi Banerjee (Hamburger Sternwarte)
New Horizons – Reise zum Pluto
Torsten Brinker
Poltergeist Neutrino
Carsten Busch (Universität Hamburg, Geschichte der Naturwissenschaften)
Das inflationäre Weltall: Eine Alternative zum Urknall?
Dr. David Walker
Weltall, Wunder, Widersprüche: Das neueste aus Astronomie und Raumfahrt
Dirk H. Lorenzen, Wissenschaftsjournalist, Hamburg
Tycho Brahes Instrumente – historische Wurzeln, Innovation und Nachwirkung
Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt (Universität Hamburg)
Die Zukunft – was wird geschehen?
Dr. Björn Voß (Planetarium Münster)
Sternenabende für Kinder
Beginn: 18:00 Uhr, Dauer: ca. 45 Minuten
16.10.2015 Die Gesteinsplaneten unseres Sonnensystems
Eileen Hoßfeld und Jacqueline Schmalmack
20.11.2015 Tiere am Sternenhimmel – unser Himmelzoo
E.-Günter Bröckels
11.12.2015 Das Leben der Astronauten auf der ISS
Mike Brinker
––
Aus dem Verein
Aus der Redaktion
Bis Ende 2012 wurde die POLARIS in
Bad Schwartau bei „Directa“ kopiert, ge­
klammert, gefaltet und geschnitten. Und
bis zu diesem Zeitpunkt war ein Klammern
von mehr als 22 Blatt (also 44 Seiten) aus
technischen Gründen nicht möglich. Dabei
haben die dortigen Mitarbeiter wirklich her­
vorragende Arbeit geleistet. Wir waren im­
mer sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Aber
mehr war zu der Zeit mit den vorhandenen
Geräten leider nicht drin. Davon einmal ab­
gesehen, wären wir aber auch nur einmal in
die Verlegenheit gekommen, mehr Seiten
zu haben. Wir haben damals einfach einen
Bericht zurückgestellt und in der darauffol­
genden POLARIS abgedruckt. So passte das
dann wieder mit der Seitenzahl.
Seit der April-Ausgabe 2013 wird die PO­
LARIS bei „wirmachendruck.de“ hergestellt,
und dass dort und jetzt mehr als eine 44 Sei­
ten umfassende Ausgabe machbar ist, hat die
POLARIS Nr. 93 bewiesen. Mit 52 Seiten (!)
hat sie alle bisherigen Rekorde gesprengt
– und wir konnten diese vielen Seiten mit
guten Beiträgen und schönen Bildern füllen.
Ein großes Dankeschön von der Redaktion
geht deshalb an alle ASL-Mitglieder, die sich
mit Text- und Bildbeiträgen an der AprilAusgabe 2015 beteiligt und diesen Rekord
möglich gemacht haben. Bitte weiter so.
April April ...
Bis kurz vor Druck der letzten Ausgabe
93 unserer POLARIS hatten wir noch keinen
vernünftigen Aprilscherz gefunden bzw. sei­
tens der Mitglieder bekommen. Kurzerhand
kam die Idee auf, den zum Jahreswechsel
geplanten Abschied von Felicitas Rose aus
der Redaktion vorzuverlegen und auf die
gesamte Redaktion auszuweiten, so dass
plötzlich von der einen auf die andere Aus­
gabe ein komplett neues Redaktionsteam
gefunden werden musste. Als Begründung
wurde „keine Lust mehr“ genannt, das doch
einige für bare Münze genommen haben.
Fest steht, dass Felicitas nach über 18
Jahren (seit Ausgabe 41, Sept. 1997) die Re­
daktion verlassen wird und der Posten als
Chefredakteur frei wird. Die anderen Redak­
tionsmitglieder, Reinhard Albert und Torsten
Lohf, bleiben selbstverständlich dabei und
freuen sich auf die nächsten Ausgaben.
Neue Mitglieder
Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich:
Lars Hertrampf, Maurice de Ruijter und Oliver Werner
Herzlich Willkommen!
––
––
Zeitplan der Mondfinsternis in der Nacht vom 27. auf den 28. September 2015
Ereignis
Mondaufgang
Sonnenuntergang
Erklärung
Uhrzeit
18:52
19:02
Eintritt in den Kernschatten
Höchster Stand des Mondes am Himmel in dieser
Nacht
Aus dem Halbschatten kommend, berührt der
vordere Rand der Mondscheibe nun den
Kernschatten
Beginn der Totalität
Die gesamte Mondscheibe befindet sich nun im
Kernschatten
04:11
Maximale Verfinsterung
Die Mondscheibe befindet sich in der Mitte des zu
durchquerenden Kernschattenbereichs
04:47
Ende der Totalität
Der vordere Rand der Mondscheibe verlässt den
Kernschatten
05:23
Kulmination
Austritt aus dem Kernschatten
Sonnenaufgang
Monduntergang
Die Mondscheibe hat den Kernschatten vollständig
verlassen, befindet sich aber noch im Halbschatten
Die Mondfinsternis vom 16.08.2008 (Stephan Brügger)
––
01:01
03:07
06:27
07:11
07:22
Berichte
09.04.2015 – Eine Nacht in Utecht
von Silke Moll
Donnerstagnach­
mit. Ich probiere das
mittag, das Telefon
Kleine aus mit seiner
klingelt. Christoph.
super Montierung. Da­
Wer sonst. Aber ich
bei kann ich bequem im
freue mich, das Wetter
Campingstuhl sitzen,
ist gut und wir wollen
M44 bestaunen und na­
rausfahren. Endlich
türlich auch zeichnen.
mal wieder eine Nacht
Während wir über den
in Utecht. Olli kommt
Himmel surfen, fotogra­
auch. Also Auto pa­
fiert Olli M51 und freut
cken, Christoph ab­
sich am Ende über ei­
holen und los. Gegen
nen Satelliten, der sein
20:30 Uhr sind wir in
Bild gekreuzt hat.
Utecht. Olli kommt
Malin und ich zeich­
etwas später. Es ist ein
nen
in dieser Nacht
M1 im Sternbild Stier (Malin Moll)
herrlicher, milder Abend
noch NGC4565, den
und der Himmel klart immer mehr auf. Wir Crab-Nebel M1, die Sombrero-Galaxie M104
testen unsere Geräte an Venus und Jupiter. und zum Abschluss gegen Mitternacht den
Und erhaschen einen kurzen Blick auf die Eulennebel M97. Christoph versucht sich
ISS. Malin und ich teilen uns den 10“ Dobson ebenfalls an M104 und NGC4565. Außer­
und Christoph hat seine beiden Ferngläser dem zeichnet er den Sternhaufen NGC1502.
––
Gegen 23:30 Uhr bricht Olli auf. 45 Minu­
ten später wollen wir starten, denn wie Olli
muss auch ich am Freitag arbeiten. Nur leider
finde ich meinen Autoschlüssel nicht. Erst
nachdem Christoph und Malin den ganzen
Kofferraum noch einmal ausgeladen haben,
finde ich den Schlüssel in der Tasche von
meiner ASL-Kapuzenjacke. Peinlich, pein­
lich! So lag ich dann erst um 2:00 Uhr nachts
im Bett. Aber es hat sich gelohnt!
––
Der Eulennebel M97 (Malin Moll)
Meine Balkonsternwarte
von Frank Pultar
Als ich 2009 wieder mit der Astronomie
anfing, war mir von vornherein klar, das ich
meinen Balkon als Sternwarte nutzen werde.
Dafür sprachen verschiedene Gründe.
1. Ohne Auto ist man nicht sehr mobil
und kann mal spontan seine Ausrüstung ein­
laden und zu einem guten Beobachtungs­
platz fahren. Und auf dem Fahrrad, selbst
mit Anhänger, geht das nur mit minimalem
Equipment.
2. Meine Freizeit ist meist knapp, und
ich muss morgens früh aufstehen. Habe also
abends wenig Zeit zum Beobachten. Um die­se
optimal zu nutzen, ist eine Balkonsternwarte
ideal. Die Montierung steht ganzjährig auf
einer Säule unter einer robusten Plane bereit.
– 10 –
Sind die Wetteraussichten für den Abend gut,
wird direkt nach der Arbeit das Teleskop auf­
montiert und kann schon mal auskühlen.
3. Außerdem ist es sehr bequem und
praktisch, während einer Beobachtung mal
schnell reingehen zu können. Zum Beispiel
um etwas zu trinken oder zu essen, sich auf­
zuwärmen, oder auch zur Toilette zu gehen.
Fehlt ein Zubehörteil, kein Problem, liegt
alles nur ein paar Schritte entfernt.
4. Die Montierung kann mit einem Netz­
teil betrieben werden, ich brauche also keine
Akkus.
Natürlich hat ein solch bequemer Beo­
bachtungsplatz in der Stadt auch Nachteile.
Der Himmel ist nicht so schön dunkel wie
auf dem Land. Es gibt störende Lichtquellen
von Straßenlaternen oder Nachbarhäusern.
Die Sicht ist eingeschränkt durch umstehen­
de Häuser und Bäume. Von meinem Balkon
aus habe ich ein Blickfeld von Norden, über
Osten nach Süden. Einige recht große Bäume
stehen im Weg und der Blick zum Horizont
ist versperrt. Allerdings befindet sich über
mir kein weiterer Balkon, sodass ich auch
in zenitnähe beobachten kann.
Ein weiterer Nachteil ist der doch sehr
begrenzte Platz auf einem Balkon. Die Breite
beträgt nur 1,25m. Diese Enge schränkt auch
die Auswahl der benutzbaren Teleskope ein.
Ein Dobson mit großer Öffnung geht gar­
nicht. Auch eine Montierung auf einem Stativ
grenzt die Bewegungsfreiheit schon ziemlich
ein. Ständig ist ein Stativbein im Weg. Meine
Lösung: Eine äquatoriale Montierung auf
einer Säule. Besser wäre noch eine Gabel­
montierung. Da wäre der Schwenkbereich
am geringsten. Aber da habe ich leider auf
dem Markt noch nichts passendes gefunden.
So eine Gabelmontierung sollte dann ja auch
flexibel einsetzbar sein und verschiedene Te­
leskope aufnehmen können.
– 11 –
Meine „astronomische“ Laufbahn hat
schon recht früh als Schüler begonnen. Be­
geistert von den Apollo Mondlandungen,
die ich live am Fernseher verfolgte, habe ich
alles mögliche über Raumfahrt und Weltall
gelesen. Schon bald kaufte ich mir ein 10x50
Fernglas und begann selbst den Himmel zu
erforschen. Einige Zeit später konnte ich
von meinem Konfirmationsgeld ein eige­
nes, echtes Teleskop anschaffen. Ein Revue
Refraktor mit 60mm Öffnung auf einer äqua­
torialen Montierung war mein ganzer Stolz.
Zu dieser Zeit, den frühen siebziger Jahren,
war ich auch sehr oft bei den Vorträgen der
Volkssternwarte. Gerne erinnere ich mich
an die Vorträge von Dr. Peter von der OstenSacken. Nach ein paar Jahren verlor ich dann
leider das Interesse an der Astronomie.
Erst 2009 erwachte es erneut, als ich
eines Abends einen schönen, hellen Stern
vom Balkon aus sah. Mein altes Fernglas hatte
ich ja immer noch, und so schaute ich mir
dieses helle Objekt mal an. Wie ich sofort
erkannte, handelte es sich um Jupiter mit sei­
nen 4 Monden. Ein toller Anblick selbst im
Fernglas. Irgendwo musste ich doch noch ein
Buch über Sternbilder rumliegen haben? Und
tatsächlich hatte ich noch „Welcher Stern ist
das“ aus dem Kosmos Verlag. Mein Interesse
an der Astronomie war wieder erwacht. Eini­
ge Monate lang ging ich nun abends mit dem
Fernglas auf den Balkon um zu beobachten.
Da ich mittlerweile einen recht gut bezahlten
Job habe, wurde bald ein vernünftiges Tele­
skop angeschafft. Ein Celestron C8 auf einer
Gabelmontierung mit Goto. Das C8 war schon
damals ein Traum von Teleskop, aber leider
viel zu teuer. Einige Jahre reichte mir dieses
Gerät vollkommen aus. Aber dann wollte ich
noch mehr sehen. Das Öffnungsfieber hatte
mich gepackt. Ich verkaufte das CPC 800 also
wieder und schaffte mir eine EQ6 und ein
gebrauchtes C11 an. Weitere kleinere Tele­
skope wurden gekauft und wieder verkauft.
Unter anderem ein 6-Zoll Maksutov und ein
60mm H-alpha Refraktor zur Sonnenbeo­
– 12 –
bachtung. Zu dieser Zeit besuchte ich auch
wieder öfter die Vorträge und Veranstal­
tungen in der Sternwarte. Bald trat ich auch
dem Verein bei. Als 2014 die Fachgruppe
„Visuelle Beobachtung“ ins Leben gerufen
wurde, gehörte ich zu den Gründungsmit­
gliedern. Einige Zeichnungen von astrono­
mischen Objekten hatte ich ja schon vorher
erstellt. Es war und ist höchst interessant die
Zeichnungen von anderen Sternfreunden
anzuschauen und zu vergleichen, sowie Er­
fahrungen und Kenntnisse auszutauschen.
Mein jetziges Equipment besteht aus einem
kleinen ED-Refraktor mit 80mm Öffnung und
560mm Brennweite. Ein kleines aber feines
Teleskop mit recht guter Abbildungsqualität.
Es eignet sich sehr gut zum Schnellspechteln
und für die Sonnenbeobachtung. Dafür wird
es entweder auf der GSO ATZ oder auf der
iOptron MiniTower Pro betrieben. Beide
Montierungen sind schnell auf dem Balkon
aufgestellt und einsatzbereit.
Des weiteren habe ich einen APM ED
APO mit 152mm Öffnung und 1200mm
Brennweite. Dieser wird auf der EQ6 be­
trieben. Dieses Gerät ist mein universelles
Instrument. Sehr gut geeignet für die Pla­
neten- und Sonnenbeobachtung sowie für
die meisten Deep Sky Objekte, die aus der
Stadt heraus machbar sind.
Terminkalender
September
Mittwoch, 02.09.
19:00
Astro-Abend
Sonnabend, 05.09.
10:00
5. Sternwartentreffen in Rostock (NST)
Fr. 10.-So. 13.09.
3. Teleskoptreffen in Rendswühren (SHT)
Sonnabend, 12.09.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Donnerstag, 17.09.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 19.09.
18:00
Lübecker Sternennacht in der Sternwarte
Freitag, 25.09.
Sonnabend, 26.09.
Montag, 28.09.
Beginn der Vortragssaison 2015/16
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
03:07-05:24 Totale Mondfinsternis, in Lübeck vollständig sichtbar
Oktober
Mittwoch, 07.10.
19:00
Astro-Abend
Donnerstag, 15.10.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 24.10.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Mittwoch, 04.11.
19:00
Astro-Abend
Donnerstag, 19.11.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 28.11.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Mittwoch, 02.12.
19:00
Astro-Abend
Donnerstag, 17.12.
19:00
Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Sonnabend, 19.12.
16:00
Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
Sonntag, 20.12.
16:00
ASL-Adventskaffeetrinken
November
Dezember
– 13 –
Nachtleuchtende Wolken kann man nur in den Somermonaten beobachten.
Polarlichter sind in unseren Breitengraden auch nur recht selten zu sehen.
Ralf Biegel gelang es am 11.07.2015, beide seltene Phänomene gleichzeitig zu fotografieren. Aufgenommn in Kühlungsborn (Ostsee) mit einer Canon EOS 600D, Tamron 17mm, f/2.8, ISO 200, 30s
Nachtleuchtende Wolken und Polarlicht am 11.07.2015 in Kühlungsborn (Ostsee)
Aufnahmedaten: Canon EOS 600D mit Tamron SP2.8(17-50 Di II VC
mit der Einstellung 17mm, f/2.8, ISO 200, 10s (Ralf Bigel)
– 16 –
Nachtleuchtende Wolken von Stephan Brügger
oben: aufgenommen i der Nacht 13./14. Juni 2015
unten: aufgenommen in der Nacht 16./17. Juni 2015
– 17 –
Serien
Das Sternbild Schild (Scutum)
Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise
zusammengestellt von E.-Günter Bröckels
Das Sternbild Schild ist das fünftkleinste
und eher unscheinbare Sternbild, eingebettet
in einem sehr hellen Bereich der Milchstraße
zwischen Aquila und Serpens. Es wurde erst
im August 1684 erstmals in einer Beschrei­
bung und mit einer Grafik der Konstellation
von dem polnischen Astronomen Johannes
Hevelius unter dem Titel Scutum Sobie­
scianum, Schild des Sobieski, in der Acta
Eruditorum, einer führenden Fachzeitschrift
eingeführt. Aus diesem Grund ist dem Stern­
bild Schild auch keine klassische Mythologie
zuteil geworden. Hevelius benannte dieses
Sternbild zu Ehren von König Johann III So­
bieski von Polen, 1629 - 1696, der Hevelius
geholfen hatte, sein Observatorium nach
einem verheerenden Brand im Jahre 1679
wieder aufzubauen. Er erinnerte mit dem
Sternbild Scutum auch an die Schlacht am
Kahlenberg, mit der Sobieski III. 1683 die
Stadt Wien von der türkischen Belagerung
befreite, denn das Sternbild symbolisiert
Scutum Sobiesii in der Uranographia von Johann Bode 1801
– 18 –
den Schild, den der
König während dieser
Schlacht trug. Hevelius
folgte hiermit Edmond
Halley der sechs Jahre
zuvor zu Ehren König
Karl II. von England
das Sternbild „Robur
Carolinum“ eingeführt
hatte. Sternbild und
Bezeichnung Robur Ca­
rolinum hatten jedoch
nicht lange Bestand.
Scutum ist somit das
einzige Sternbild, das
aus politischen Grün­
den eingeführt wurde
und heute noch in Gebrauch ist.
Die heutigen rechtwinkligen Stern­
bildgrenzen ohne jegliche Ein-oder Aus­
buchtungen wurden den rechteckigen,
halbzylinderförmigen Schutzschilden der
römischen Legionäre nachempfunden. Scu­
tum / sku : təm ist das lateinische Wort für
„Schutzschild“.
In der chinesischen Astronomie wur­
den fünf oder sechs Sterne des nördlichen
Scutum, einschließlich Alpha, Beta und Eta
Scuti, mit einigen Sternen in Aquila grup­
piert, um eine neun-Sterne-Konstellation
namens Tianbian zu bilden. Diese stellte eine
Gruppe von Marktaufsehern dar. Bereiche
der Sternbilder Ophiuchus, Serpens und
Hercules, wurden als Marktplatz visualisiert.
Nach anderen Aufzeichnungen wurde dieses
Areal auch mit einer Kampfausrüstung in
Verbindung gebracht, indem man hier einen
Helm interpretierte.
Scutum
Abkürzung: Sct
Genitiv: Scuti
deutsch: Schild
Das Sternbild Scutum liegt auf einem
sternenreichen und hellen Teil unserer Milch­
strasse. Es bedeckt nur ein Himmelsareal
von 109 Quadratgrad in Rektaszension von
18h21m36s bis 18h59m10s und recht in De­
klination von -15°21´36“ bis auf – 3°50´01“.
Wegen seiner südlichen, ekliptiknahen Lage
ist das Schild erst ab – 86° zirkumpolar. Es ist
für uns zur Beobachtungszeit 22 Uhr MEZ
(23h MESZ) vom 01. Juni bis 25. Septem­
ber vollständig über dem Horizont und hat
seinen Meridiandurchgang vom 27. Juli bis
7. August.
Das Sternbild Schild grenzt im Norden
an den Adler und die Schlange, im Westen
an die Schlange, im Süden und Südosten an
den Schützen sowie im Osten und Nordosten
an den Adler. Obwohl dieses Sternbild nicht
sehr groß ist beherbergt es doch eine Vielzahl
interessanter Objekte, 6 Sterne heller als 5.
Größe und alle ohne offiziellen Eigennamen
sowie sehr reichhaltige Sternfelder.
a Sct ist mit 3m85 der hellste Stern im
Schild Er ist ein Riesenstern mit einem 20fachen Sonnendurchmesser und der 130fachen Leuchtkraft unserer Sonne. Alpha
Scuti gehört der Spektralklasse gK5 an, ist
– 19 –
etwa 4700 Kelvin heiß und 55pc entspre­
chend 175Lichtjahre von uns entfernt.
Dieser Stern ist mit dem offenen Stern­
haufen NGC 6664 als dessen Auffindehilfe
assoziiert.
β Sct ist mit 4m22 der zweithellste Stern
und steht im Norden des Sternbildes. Beta
Scuti ist ein binäres System. Der Hauptstern
ähnelt als G7c-Stern im Spektraltyp der Son­
ne, obwohl er 3100-mal heller, 84-mal größer
und 6-7-mal massereicher ist. Er leuchtet
gelblich-weiss von einer 4700 Kelvin heißen
Sternoberfläche und schickt sein Licht nach
neuesten Hipparcosmessungen nicht 690
sondern 916 +/- 80 Lichtjahre weit zu uns.
Ohne Lichtabsoption durch interstellaren
Staub würde er sogar 3m71 hell sein.
Der Stern ist ein spektroskopischer Dop­
pelstern mit einer Periode von 2,28 Jahren.
Der Begleiter gehört der Spektralklasse A0
an. Leuchtkraft und Temperatur ergeben
dann einen Radius vom 64-fachen der Sonne
und einer 5,5-fachen Sonnenmasse bei einer
Umlaufzeit von 400 Tagen.
γ Sct steht Beta Scuti fast diagonal im
südlichsten Teil des Sternbildes gegenüber.
Er leuchtet dort mit 4m7 mit weißem Licht
von einer 9400 Kelvin heißen Oberfläche
eines A3n-Spektraltyps über eine Entfernung
von 292Lichtjahren.
δ Sct befindet sich nahe dem Sternbild­
zentrum und ist der Prototyp einer eige­
nen Veränderlichengruppe. Sein gelbliches
Licht variiert zwischen 4m71 und 5m16 in 4,67
Stunden. Er gehört der Spektralklasse F3
mit einer Oberflächentemperatur von 7200
Kelvin an und ist von uns 200 Lichtjahre ent­
fernt. Delta Scuti hat 2 lichtschwache, mit
9m2 und 12m2 leuchtende Begleiter. Delta
Scuti bewegt sich auf unser Sonnensystem
zu. Innerhalb 1.300.000 Jahre wird er bis auf
10 Lichtjahre heran kommen und wird viel
heller als Sirius sein.
ζ Sct steht fast mittig im Sternbild aber
nahe der westlichen Sternbildgrenze zur
Schlange. Sein 4m68 helles, orangefarbenes
Licht kommt von der 4000 Kelvin heißen
Sternoberfläche eines Riesenstern der Spek­
tralklasse K0 über die Entfernung von 79pc
entsprechend rund 191 Lichtjahren zu uns.
η Sct finden wir im nordöstlichen Teil
des Sternbildes nahe der Grenze zum Adler.
Eta Scuti leuchtet in Orange mit 4m83 von ei­
ner 4000 Kelvin heißen Oberfläche eines K1
III-Spektraltypen. Seine Entfernung beträgt
207 Lichtjahre.
ε Sct ist ein Doppelstern nordöstlich in
der Nähe von Delta Scuti. Die Hauptkom­
ponente ist 4m88 hell und gehört der Spek­
tralklasse G8II an.
UY Sct ist ein bemerkenswerter roter
Überriese. pulsiert variabler Stern. Seine
Ausdehnung wird derzeit mit 1.708 ± 192
Sonnenradien angenommen und er ist da­
mit einer der größten derzeit bekannten
Sterne.
Besonders zu erwähnen ist eine Sternwol­
ke im nördlichen Bereich des Sternbildes, die
eine Größe von etwa 6° aufweist und damit
ein typisches Feldstecherobjekt ist. Sie wird
Schildwolke oder Barnard´s Gem of the Mil­
ky Way genannt. Sie ist die hellste Sternen­
wolke der Milchstraße südwestlich des Stern­
bildes Adler, deren Licht manchmal nachts
sogar durch eine Nebeldecke zu erkennen ist,
wenn sonst keine Sterne mehr sichtbar sind.
Die Sternwolke ist am Sommerhimmel auch
von Mitteleuropa gut zu erkennen. Sie liegt
im nordöstlichen Teil des Sternbildes Schild
am Rand des Sagittarius-Arms der Milchstra­
ße. Sie hat annähernd kreisförmigen Umriss,
einen Durchmesser von etwa 5 Grad und
enthält mit dem Wildentenhaufen M11 ei­
nen der sternreichsten offenen Sternhaufen
des Himmels. Den Südrand bildet M26, ein
weiterer heller Sternhaufen.
– 20 –
Smyth im Jahr 1844 für seine Ähnlichkeit
im Okular mit einer großen Schar von Wil­
denten im Flug so benannt. Der Sternhaufen
ist 6200 Lichtjahre von der Erde entfernt und
misst 14 Bogenminuten oder 20 Lichtjahre
im Durchmesser und hat eine Flächenhellig­
keit von 6m3. Mit etwa 3000 Mitgliedern ist
er ein besonders reicher Sternhaufen. M11
ist 220 Millionen Jahre alt.
NGC 6712, ein Kugelsternhaufen und
der planetarische Nebel IC 1295 in den
östlichen Teilen der Konstellation Schild
stehen nur 24 Bogenminuten auseinander.
Der Kugelsternhaufen, der in Teleskopen
ab 4 Zoll bei mäßiger Vergrößerung als
Auffindehilfe für den planetarischen Nebel
verwendet werden kann ist selbst nur 8m2
hell mit einer Winkelausdehnung von 4,3
Die Schildwolke mit NGC6704,
M11/NGC6705, NGC 6712, IC1287
M11-NGC6705, der prominenteste
offene Sternhaufen in Scutum ist die Wil­
denten-Gruppe. Er wurde 1681 von Gott­
fried Kirch entdeckt und von William H.
NGC6612 Kugelsternhaufen oben rechts und
IC1295 planetarischer Nebel unten links
M11 / NGC6705 offener Sternhaufen, wegen
seiner Form „Wildentenhaufen“ genannt,
aufgenommen von Fridrich Schrader
Der Kugelsternhaufen NGC 6712
– 21 –
Bogenminuten. Er befindet auf der Positi­
on RA 18h53m06s / Dec -08°42´0“ und ist
von uns 22500 Lichtjahre entfernt. Dieses
Objekt wurde am 09. Juli 1749 von Le Gentil
entdeckt, von F.William Herschel am 16. Juni
1784 in dessen Katalog übernommen und
von John Herschel im Jahr 1830
IC 1295, der planetarische Nebel süd­
östlich vom Kugelsternhaufen NGC 6712 ist
eine echte Herausforderung. Er ist bei einer
Winkelausdehnung von 1,7´x 1,4 nur 12m7
lichtschwach. Er erhielt die inoffizielle Be­
zeichnung „Green Eye“ wegen seiner grünen
Farbe auf langbelichteten Aufnahmen. Es
empfiehlt sich der Einsatz von Nebelfiltern.
NGC6664 ist die Bezeichnung eines of­
fenen Sternhaufens im mittleren Teil des
Sternbildes Schild nahe dem Stern Alpha
Scuti, der gut als Auffindehilfe für den Stern­
haufen benutzt werden kann. NGC 6664 hat
Der planetarische Nebel IC 1295 „The Green Eye“
eine scheinbare Helligkeit von 7m80 und ei­
nen Winkeldurchmesser von 16‘. Seine Po­
sition ist in Rektaszension: 18h36m36s und
in Deklination: -07°49‘00“ 5000Lj
Reflektionsnebel van-den-Bergh 124 / IC1287 unten links,
offener Sternhaufen NGC6649 oben mitte,
HII-Region LBN77/Sh2-56 unten rechts
– 22 –
M26 – NGC6694, ein offener Sternhau­
fen mit etwa 90 Mitgliedern hat eine Ausdeh­
nung von 15 Bogenminuten entsprechend
22 Lichtjahren und eine Flächenhelligkeit
von 8m0 und ist mit einem Alter von rund
50 Millionen Jahre jung genug, um Riesen­
sterne zu haben. Am interessantesten ist
der Cepheidenstern V367 Scuti, der helle
gelbliche Stern am südwestlichen Rand des
Haufens. Cepheiden sind Riesensterne, die
instabil sind, und deren Pulsationsperiode
eng mit der Leuchtkraft des Sterns korreliert.
Cepheiden in Sternhaufen bieten eine Mög­
lichkeit, die Distanz abschätzen. Für NGC
6649 ist die Entfernung auf 5200 Lichtjahre
geschätzt. In Richtung des galaktischen Zen­
trums ist das Sternenlicht stark durch Ein­
wirkung der Staubpartikel gerötet.
NGC6704 ist ein offener Sternhaufen
im nordwestlichen Sternbildareal, nörd­
lich von M11. Dieser kleine Sternhaufen im
nördlichen Randbereich der großen Schild­
Der offene Sternhaufen M26 / NGC 6694
wolke wurde am 23. Juli 1854 von Friedrich
August Theodor Winnecke entdeckt. Der
Sternhaufen hat 17 Mitglieder die zusammen
eine Flächenhelligkeit von 9m2 bei einer Aus­
dehnung von 5 Bogenminuten produzieren.
Die Sterne von GC6704 sind zwischen 2 und
10 Millionen Jahre alt.
Kugelsternhaufen NGC6649 und Refektionsnebel IC1287
– 23 –
IC 1287, ein diffuser Refektionsnebel
im westlichen Teil der Konstellation, in
der Ebene der Milchstraße, ca. 3° unterhalb
südsüdwestlich des Sterns Alpha Scuti und
bildet mit diesem und mit Zeta Scuti ein fast
gleichseitiges Dreieck. Es findet sich in einer
kurzen Entfernung auch der kleine, offene
Sternhaufen NGC 6649. IC1287 hat eine
Ausdehnung von 44´ x 34´ und ist von uns
690 Lichtjahre entfernt.
Der Nebel hat eine längliche Form in
Nordost-Südwest-Richtung. Der zentrale
Teil wird als vdB 124 aufgeführt. Die blaue
Reflexionsstrahlung wird von HD 170740,
einem 24000 Kelvin heißen Hauptreihen­
stern der Spektralklasse B2Ve und einer
scheinbaren Helligkeit von 5m72 erzeugt.
Dieser Stern ist ein Doppelstern- oder Mehr­
fachsystem und liegt auf dem Orion-Arm in
einer Entfernung von ca. 690 Lichtjahren
vom Sonnensystem.
Literatur- und Herkunftshinweise:
• Guinness Buch der Sterne,Moore, P./Zimmer, H.
• Internet Wikipedia u.a., div. Autoren
• Handbuch der Sternbilder, Vehrenberg, H./Blank, D.
• Lexikon der Astronomie, div. Autoren
• Großer Atlas der Sterne, Moore,P.
Die Serie der Sternbildbeschreibungen wird fortgesetzt.
Silke Moll
– 24 –
Erinnerungen eines Redakteurs – Teil II
– Aprilscherz –
von Felicitas Rose
In der April-Ausgabe des Jahres 2003
wollte die Redaktion erstmals einen April­
scherz abdrucken. Als Thema bot sich die
POLARIS selbst an: In der Vergangenheit
(2002 und früher) wurde schon mehrfach die
Rentabilität einer eigenen Vereinszeitschrift
diskutiert. Zu den Kopierkosten kommen ja
auch immer noch die recht hohen Kosten des
Postversands. Außerdem hatte die Mehrheit
der ASL-Mitglieder (damals etwas über 50%)
inzwischen Internet-Anschluß – Tendenz
steigend. Und so kam Dennis Boller auf
die Idee, dies zum Thema des ersten PO­
LARIS-Aprilscherzes zu machen: „….. Mit
der Ausgabe 60 wird die POLARIS digital
erscheinen…..“ (POLARIS 57, Seite 30). Ein
gedrucktes Heft würde es ab 2004 also nicht
mehr geben.
Ende April 2003 erreichte mich dann
ein Brief von David Walker, in dem er sein
Entsetzen darüber zum Ausdruck brachte,
daß unsere Vereinszeitschrift in Zukunft
nur noch via PC zu lesen sein würde, und
er bat darum, seinen beigefügten Leserbrief
in der POLARIS abzudrucken. Hier ist er
noch einmal:
„Brave new world – Der Fortschritt ist unaufhaltsam, und nun reißt er die POLARISRedaktion mit sich fort: mit der Ausgabe 60 erscheint POLARIS nur noch in digitaler Form.
Druckerschwärze auf Papier und Postversand: teuer, nicht mehr zeitgemäß, altmodisch.
Gutenberg: überrollt von der digitalen Revolution, nutzlos, ausgebraucht.
Um weiterhin POLARIS lesen zu können, soll ich mich, da ich über keinen Internetanschluß verfüge (und mir auch keinen zulegen werde), in den Computerraum meiner
Schule setzen, um mir die Seiten auf den Bildschirm zu holen: pro Seite ein Mouse click
(oder so).
So also sieht der Fortschritt aus: Kein nettes gebundenes Heftchen werde ich mehr durchblättern können, statt dessen mit der Mouse klicken und mit vexierten Augen auf einen
Bildschirm starren.
Nein, das werde ich nicht. Wenn das der Fortschritt ist, die wackere neue Welt, dann
reicht es mir. Dann ziehe ich es vor, altmodisch zu sein. Und das heißt: Dann werde ich mich
aus dem Kreis der POLARIS-Leser verabschieden.
Dr. David Walker“
Mit einer solch heftigen Reaktion auf den
Aprilscherz hat die Redaktion nicht im min­
desten gerechnet. Ich jedenfalls war „platt“.
Und da mein Bestreben ja eigentlich immer
war, Wogen zu glätten, bevor sie sich wo­
möglich noch höher auftürmen, wollte ich
nicht bis zur Auflösung in der August-Aus­
gabe warten, sondern habe Davids Brief an
mich als Chefredakteur gleich beantwortet
und die Sache aufgeklärt. David war sichtlich
erleichtert, daß es sich bei der Ankündigung
einer ausschließlich digitalen POLARIS le­
diglich um einen Aprilscherz gehandelt hat.
Und er hat es mit Humor genommen, daß er
darauf hereingefallen war. Deshalb sollten
wir seinen Leserbrief auch auf jeden Fall ver­
öffentlichen, was die Redaktion dann auch
mit Freuden in POLARIS 58 getan hat.
– 25 –
Planeten-Sudoku
Man fülle die Feld­
er so aus, dass jede
waagerechte Zeile,
jede senkrechte
Spalte und jedes
Quadrat aus 3 mal 3
Kästchen die neun
Planetensymbole
jeweils nur einmal
enthält.
An dieser POLARIS
haben mitgewirkt:
Klaus Ammann, Ralf Biegel, E.-Günter
Bröckels, Stephan Brügger, Knud Henke,
Marco Ludwig, Silke Moll, Frank Pultar,
Felicitas Rose und Ulrich Steinmann
Herzlichen Dank!
E-Mail-Adresse
der POLARIS-Redaktion:
[email protected]
Auflösung aus POLARIS 93
– eingesandt von E.-Günter Bröckels –
– 26 –
ASL – Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Der Jahresbeitrag beträgt 30€. Schüler, Auszubildende und Studierende bis zum 25. Lebensjahr
sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15€. Für Familien wird ein Familienrabatt gewährt.
Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb der ersten zwei Monate eines
Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht zugesandt. Ein entsprechender
Hinweis findet sich in der letzten POLARIS-Ausgabe des jeweiligen Vorjahres. Die Zahlung soll über
das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von
Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck möglich. Mitglieder, die mit der Beitrags­
zahlung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch auf Leistungen des Vereins. Ein Austritt aus
dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres möglich und mit einer Kündigungsfrist von drei
Monaten schriftlich zu beantragen.
Impressum
POLARIS – Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
ISSN 0930-4916
Redaktionsteam:
E-Mail:
Redaktion
Felicitas Rose
Reinhard Albert
Torsten Lohf
[email protected]
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes bzw. der
Redaktion wieder. Nachdruck, Vervielfältigung oder sonstige Verarbeitung, auch auszugsweise, nur
mit schriftlicher Genehmigung des Vorstandes. Das Copyright verbleibt bei den einzelnen Autoren.
Anschrift:
Homepage:
E-Mail Vorstand:
E-Mail Homepage:
Vereinskonto:
Verantwortlicher Herausgeber
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. • Postfach 2209 • 23510 Lübeck
www.sternwarte-luebeck.de
[email protected]
[email protected]
Sparkasse zu Lübeck AG • Kto.-Nr. 2-209 500 • BLZ 230 501 01
IBAN: DE64 2305 0101 0002 2095 00 • BIC: NOLADE21SPL
Der Vorstand
Vorsitzender: Oliver Paulien
Geschäftsführer: Michael Kremin
Schriftführerin: Felicitas Rose
Fachwarte und Fachgruppen des ASL
Bibliothek:
Geräte:
Digitale Astrofotografie:
Visuelle Beobachtung:
Michael Kremin
Ralf Biegel
Torsten Brinker
Kurt Teichmann
Redaktionsschluss für die nächste POLARIS ist der
4. November 2015.
Rätselstunde(n)...
von Knud Henke
Wir schreiben das Jahr 2118. Die Feierlichkeiten zum
hundertjährigen Bestehen der neuen Sternwarte Lübeck
sind in vollem Gange, und die knapp 5.000 Sternfreunde
des ASL wollen ein kleines Experiment wagen: Einmal
im Jahr zur Sommersonnenwende ist das Sternbild der
Zwölf Geschwister vollständig sichtbar. Hierbei handelt
es sich um zwölf optisch identische Sterne, von denen
auch elf messtechnisch tatsächlich identisch sind, nur
einer weicht laut alten Aufzeichnungen in seiner Strah­
lungsintensität kaum merklich ab. Mit einfachen Mitteln
wollen die Sternfreunde nun diesen Stern ermitteln und
feststellen, ob dieser stärker oder schwächer als die an­
deren leuchtet. Dazu stehen ihnen die zwölf identischen
Teleskope der Beobachtungsplattform zur Verfügung.
Mit diesen können die Sterne fokussiert und deren Licht
einzeln oder in Gruppen über Spiegel verlustfrei beliebig
auf eine Photonenwippe (Details siehe rechts) umgelenkt
werden. Die Nächte zur Sonnenwende sind kurz, daher
reicht die Zeit gerade einmal für drei Messungen.
Leider ist die Nutzung von Computern in der Zukunft
so weit fortgeschritten, dass die menschliche Intelligenz
im Laufe der Jahrzehnte stark verkümmert ist. Unsere
Sternfreunde brauchen Deine Unterstützung,
denn sie wissen einfach nicht, wie sie
mit den zur Verfügung stehenden
Mitteln und nur drei Mes­
sungen den abwei­
chenden Stern
herausfinden
sollen.
Aufgabe:
Finde heraus,
wie es mit Hilfe
der Photonenwaage
mit nur drei Messungen
möglich ist, den einen von
zwölf Sternen eindeutig zu er­
mitteln, der eine andere Helligkeit
aufweist und ob dieser Stern stärker
oder schwächer leuchtet als seine elf
Geschwister. Knud
PS: Nicht verzagen, die Aufgabe ist ohne
Tricks durch reine Kombinatorik lösbar. Lö­
sungen bitte an [email protected] schi­
cken oder persönlich bei der Redaktion abgeben. Unter
allen richtigen Einsendungen wird auf dem Astro-Abend
am 2. Dezember ein Preis verlost.
Herunterladen