Definitionen A Absorption Akzentbeleuchtung Der Begriff Absorption bezeichnet ganz allgemein die Aufnahme von Licht. Trifft das Licht also auf eine Oberfläche, wird es je nach Material, Farbe und Frequenz unterschiedlich stark absorbiert. Das Licht verliert beim Durchdringen von Materie Energie, nur in einem reinen Vakuum breitet sich das Licht ungehindert aus. Absorption ist demnach die Fähigkeit von Stoffen, Licht aufzunehmen und es weder zu reflektieren noch zu transmittieren. Werden einzelne Raumbereiche oder Objekte durch Licht betont, spricht man von einer Akzentbeleuchtung. Die Raumatmosphäre wird durch akzentuiertes Licht entspannter. Die Akzentbeleuchtung kommt dann zur Geltung, wenn ihre Helligkeit über dem Niveau der Allgemeinbeleuchtung liegt. Dies eröffnet unzählige Möglichkeiten für den Einsatz unterschiedlicher Beleuchtungsstärken, Kontrasten, Schatten und Lichteinfall. Abstrahlcharakteristik Die richtungsabhängige Abgabe des Lichts einer Leuchte wird als Abstrahlcharakteristik bezeichnet. Sie kann durch Blenden, Streugläser, Raster oder Reflektoren beeinflusst werden und lässt sich in LichtstärkeVerteilungskurven darstellen. Je nach der Form dieser Kurven unterscheidet man zwischen symmetrischer, asymmetrischer, bandförmiger, bündelnder oder streuender Abstrahlcharakteristik. Adaptation Der Anpassungsvorgang, bei dem sich das Auge mit der Zeit an den Wechsel der Helligkeit gewöhnt, nennt sich Adaptation. Die Leuchtdichten am Beginn und Ende der Helligkeitsänderung beeinflussen den Adaptationsverlauf und damit die Adaptationszeit. Während die Anpassung von Dunkel nach Hell nur Sekunden beträgt, benötigen die Augen Minuten, bis sie sich vom Hellen ans Dunkle gewöhnt haben. Die Sehleistung wird vom jeweiligen Adaptationszustand bestimmt. Adaptive Beleuchtung (Dynamische) Beleuchtung, die sich an den Lichtverhältnissen des Tagesverlaufs anpasst, wird „adaptive Beleuchtung“ genannt. Diese Art von Beleuchtung findet Anwendung in Räumen ohne Tageslicht bzw. mit geringem Tageslichteinfall oder beispielsweise in Großraumbüros mit großer Raumtiefe. Der simulierte Tageslichtverlauf kann entsprechend der Tageszeit einprogrammiert werden oder orientiert sich an mit Sensoren erfassten Messwerten. Zu den Anwendungsbereichen zählt etwa die Zufahrt zu einem beleuchteten Kreisverkehr oder die Tunnelbeleuchtung. 160 Allgemeinbeleuchtung Die Allgemeinbeleuchtung ist die Grundbeleuchtung, die für eine einheitliche und gleichmäßige Beleuchtung eines Raums sorgt. Sie gewährleistet zugleich eine gute Übersicht, Orientierung und Sicherheit. Damit die Lichtatmosphäre nicht monoton wirkt, ist es sinnvoll, mehrere Leuchten einzuschalten. Anschlussleistung der Beleuchtung Die maximale Leistung der gesamten Lichtinstallation in einem Raum wird als Anschlussleistung der Beleuchtung angegeben. Sie ist unabhängig vom Energieverbrauch. Ausstrahlungswinkel Der gesamte Öffnungswinkel des abgegebenen Lichts einer Leuchte heißt Ausstrahlungswinkel. Dieser wird wiederum von der Bauart des Reflektors bestimmt. Je schmaler der Ausstrahlungswinkel des Reflektors ist, desto kleiner und somit heller wird die beleuchtete Fläche. B Beleuchtungsniveau Das Beleuchtungsniveau beschreibt die mittlere Beleuchtungsstärke in einem Raum. Es hängt sowohl von der Beleuchtungsstärke als auch den Reflexionseigenschaften der Raumfläche ab. 2.11 Wissen zu Licht und Beleuchtung · Definitionen C Beleuchtungsstärke Candela Die Beleuchtungsstärke E mit der Einheit Lux [ Ix ] ist der Quotient aus Lichtstrom und beleuchteter Fläche. Sie wird horizontal und vertikal in der Maßeinheit Lux [ Ix ] gemessen. Für die ebene Fläche gilt: E = φ : A Die Beleuchtungsstärke gibt den Lichtstrom an, der von der Lichtquelle auf eine bestimmte Fläche trifft. Candela [ cd ] steht für die Einheit der Lichtstärke, das heißt des Lichtstroms pro Raumwinkeleinheit. Sie wird meist bei gerichtetem Licht, beispielsweise bei Tiefstrahlern angegeben und dient der Berechnung der Beleuchtungsstärke auf einer Fläche in Abhängigkeit von Winkel und Entfernung. Horizontale Beleuchtungsstärke Eh vertikale Beleuchtungsstärke Ev CE-Kennzeichnung Für die Beleuchtungsstärke E senkrecht zur Strahlungsrichtung gilt: Die Beleuchtungsstärke ändert sich quadratisch mit dem Abstand r nur für punktförmige Lichtquellen. Binning Unter Binning versteht man einen Prozess in der industriellen Produktion von insbesondere weißen LEDChips. Innerhalb unterschiedlicher Fertigungschargen kommt es zu Abweichungen der lichttechnischen Eigenschaften. So variieren zum Beispiel Farbe und Leuchtkraft. Damit eine konstante Lichtqualität mit gleichem Helligkeitsniveau und einheitlicher Lichtfarbe gewährleistet ist, müssen die LEDs einer Charge sortiert werden. Sie werden in so genannte Bins (engl. Behälter) eingeteilt. Blendung Die Blendung strahlt direkt vom Leuchtmittel oder aber indirekt von Reflexen auf glänzenden Flächen und wirkt unangenehm und störend auf das Auge. In Abhängigkeit von der Leuchtdichte und Größe der Lichtquelle, ihrer Lage zum Betrachter, der Helligkeit des Umfelds und des Hintergrunds fällt sie stärker oder schwächer aus. Auch wenn sie sich nicht ganz vermeiden lässt, kann die Blendung durch die richtige Anordnung und Abschirmung der Leuchten sowie mit der passenden Auswahl der Farben und Oberflächenstruktur der Raumfläche verringert werden. Direktblendung gilt es vor allem in der Straßenbeleuchtung zu vermeiden. Um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden, ist bei der Straßenbeleuchtung in erster Linie darauf zu achten, dass es nicht zu einer Direktblendung kommt. Bei der Planung von Bildschirmarbeitsplätzen kommt der Vermeidung von Reflexblendung eine besondere Bedeutung zu. Es liegt in der Herstellerverantwortung, die eigenen Produkte oder deren Verpackungen mit dem Zeichen „CE“ (Conseil de l’Europe) zu versehen. Es dient der Dokumentation gegenüber den Behörden, die für die Überwachung dieser EU-Richtlinien zuständig sind, dass die Produkte den Anforderungen bestimmter Richtlinien der Europäischen Union entsprechen. Das CE-Symbol ist allerdings kein Sicherheitsprüfzeichen wie das VDE-Zeichen, ENEC-Zeichen oder GS-Zeichen. Ein ausschließlich mit dem CE-Symbol gekennzeichnetes Erzeugnis wurde somit von keiner anerkannten Prüfstelle getestet. Circadianer Rhythmus Wenn man von der „inneren Uhr“ eines Menschen spricht, ist der circadiane Rhythmus gemeint. Licht hat eine chronobiologische Wirkung auf den menschlichen Rhythmus und beeinflusst und synchronisiert diesen. Durch den Wechsel von Tag und Nacht sowie durch die Jahreszeiten wird der Rhythmus gesteuert und regelt aktive wie auch passive Phasen. Beispielsweise aktiviert ein spezieller Empfänger in der Netzhaut des Auges das Schlafhormon Melatonin. D DALI (Digital Addressable Lighting Interface) DALI ist eine standardisierte Schnittstelle zur Ansteuerung von elektronischen Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen über digitale Steuersignale. Im Vergleich zur analogen Schnittstelle (1-10 V) kann DALI auf Grund der individuellen Adressierbarkeit einzelne Betriebsgeräte ansteuern. 161 E Degradation ENEC In der Lichttechnik beschreibt der Begriff Degradation den Rückgang des Lichtstroms bei LEDs. In der Regel schreitet dieser Prozess äußerst langsam voran und macht sich erst nach etwa 50 000 Betriebsstunden bei älteren LEDs bemerkbar. Die Degradation wird bei der durchschnittlichen Lebensdauerangabe von 50 000 Stunden für LEDs berücksichtigt. Nach dieser Dauer leuchten die Leuchtdioden zwar weiter, aber ihre Leuchtkraft verringert sich merklich. Der Alterungsprozess kann durch widrige Betriebszustände wie Überhitzung beschleunigt werden. Das europäische Sicherheitsprüfzeichen für Leuchten und andere elektrotechnische Produkte ist ENEC (European Norm Electrical Certification). Es wird von neutralen Prüf- und Zertifizierungsinstituten in Europa vergeben, z. B. vom VDE in Deutschland. Die Prüfstellennummer „10“ neben dem ENEC-Zeichen steht für den VDE. ENEC+ kennzeichnet LED-Module und LED basierende Leuchten. Direkte/indirekte Beleuchtung Wenn direkte und indirekte Beleuchtung gemischt werden, wird die Beleuchtung meist als angenehm empfunden. In einem Raum können jeweils direkt strahlende Leuchten und solche mit ausschließlich indirektem Lichtaustritt zusammen zum Einsatz kommen oder aber Leuchten, die beide Lichtaustritte kombinieren. Der indirekte Lichtaustritt wird an Wand oder Decke gelenkt, ein zusätzlicher Lichtaustritt nach unten sorgt für direktes Licht. Der indirekte Lichtanteil beinhaltet gute Reflexionseigenschaften und eine höhere Lichtleistung. DMX DMX steht als Abkürzung für „Digital Multiplex“ und ist ein Übertragungsprotokoll zur Steuerung von Beleuchtungsanlagen. Der Begriff stammt aus der Bühnentechnik und ermöglicht eine sehr flexible Gestaltung von zeitlichen und räumlichen Effekten. In der Architekturbeleuchtung wird DMX für besonders anspruchsvolle Lichtszenen mit hoher Dynamik eingesetzt, denn damit können RGB-Farbmischungen gezielt gesteuert werden. Ähnlich der DALI Technik handelt es sich hierbei um ein digitales, adressierbares Protokoll und kann durch Gateway-Komponenten mit dem DALI-Bus und der KNX-Technologie verbunden werden. Energielabel Leuchtmittel werden mit dem europaweit geltenden Energielabel gekennzeichnet. Es weist die Effizienzklasse aus: von A = besonders sparsamer Verbrauch bis G = Energieverschwendung. EULUMDAT Hierbei handelt es sich um ein Format für den Austausch von photometrischen Daten zur Lichtstärkeverteilung von Lichtquellen. Die typische Dateiendung lautet *.ldt. Das Format wurde 1990 von Axel Stockmar (Light Consult Inc., Berlin) vorgeschlagen und hat sich seitdem in Europa zum Industriestandard für die Übermittlung von photometrischen Daten entwickelt. Im amerikanischen Raum existiert parallel zu den europäischen Standards das Format IES. F Farbraum Farbraum steht für die dreidimensionale Darstellung aller Farben eines Farbmodells, die durch eine farbgebende Methode tatsächlich abgegeben werden können. Jede farbgebende Methode hat ihren eigenen Farbraum. Der Farbkörper ist die Darstellung aller Farbräume eines Farbmodells. Farbtemperatur Die Farbtemperatur ist die Lichtfarbe eines Leuchtmittels und wird in Kelvin [ K ] gemessen. Gebräuchliche Leuchtmittel haben eine Farbtemperatur in einer der Größenordnungen von unter 3300 Kelvin = Warmweiß, 3300 bis 5300 Kelvin = Neutralweiß, bis über 5300 Kelvin = Tageslichtweiß. 162 2.11 Wissen zu Licht und Beleuchtung · Definitionen Farbwiedergabe Gütemerkmale Die farbliche Wirkung, die das Licht eines Leuchtmittels auf farbigen Gegenständen oder Personen hervorruft, wird durch die Farbwiedergabe gekennzeichnet und mit dem allgemeinen Farbwiedergabe-Index Ra bewertet. Der Index, welcher von acht häufig vorkommenden Testfarben abgeleitet ist, gibt an, wie natürlich Farben im Licht eines Leuchtmittels wiedergegeben werden. Wobei Ra = 100 für den besten Wert steht; je niedriger der Index ist, desto schlechter sind die Farbwiedergabeeigenschaften. In Innenräumen, in denen Menschen für längere Zeit arbeiten oder sich aufhalten, sollten Leuchtmittel mit einem Ra -Index kleiner als 80 nicht verwendet werden. Die Beleuchtungsqualität der künstlichen Beleuchtung wird durch die Gütemerkmale definiert. Unter anderem sind folgende Gütemerkmale zu bewerten: die Lichtfarbe, das Beleuchtungsniveau, die Blendungsbegrenzung, das störungsfreie Sehen ohne Direkt- oder Reflexblendung, die Helligkeit und deren harmonische Verteilung, das ausgewogene Verhältnis der Leuchtdichten sowie das Aussehen der Leuchtmittel und deren Farbwiedergabe. G Gleichmäßigkeit Die Gleichmäßigkeit beschreibt ein weiteres Qualitätsmerkmal der Beleuchtungsstärke bzw. der Leuchtdichte. Sie wird als Verhältnis der minimalen zur mittleren Beleuchtungsstärke – g1 = Emin / Ē – angegeben. In bestimmten Anwendungsfällen spielt das Verhältnis der minimalen zur maximalen Beleuchtungsstärke g2 = Emin / Emax eine maßgebliche Rolle. In der Straßenbeleuchtung ist das Verhältnis der minimalen zur mittleren Leuchtdichte der Beleuchtungsstärke bzw. der Leuchtdichte U0 = L min / L und das Verhältnis der Längsgleichmäßigkeit UL in der Norm ausschlaggebend. GRL Nach dem CIE-Blendungsbewertungsverfahren ist GRL der obere Grenzwert der Blendung. Bei Beleuchtungsanlagen im Freien wird die Blendung, die unmittelbar durch Leuchten erzeugt wird, nach der CIE-Blendungswert-GR-Methode bestimmt. H Halbstreuwinkel Der Halbstreuwinkel wird auch als Ausstrahlungswinkel, Halbwertswinkel oder Öffnungswinkel bezeichnet. Er ist in der Lichttechnik der am häufigsten verwendete Strahlungswinkel und wird deshalb oft auch von den Herstellern angegeben. Der Halbstreuwinkel beschreibt den messtechnisch relevanten Bereich der Strahlung und definiert dadurch eine abstrakte Grenze, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Es ist der Winkel zwischen zwei Punkten, an denen die Lichtstärke auf 50 Prozent des Maximalwerts absinkt. Mit Hilfe des Halbstreuwinkels wird auch der Durchmesser eines Lichtkegels angegeben. Halbzylindrische Beleuchtungsstärke Die halbzylindrische Beleuchtungsstärke (Ehz) wird in Lux gemessen und beschreibt die Anteile der vertikalen Beleuchtungsstärke, die auf eine halbzylindrische Messfläche fallen. Sie sorgt für eine bessere Erkennbarkeit entgegenkommender Personen, z. B. sollten auf Parkplätzen etwa 1,5 m über dem Boden ca. 1,5 bis 5 lx gemessen werden. L Grundbeleuchtung LCN siehe Allgemeinbeleuchtung Dahinter verbirgt sich ein Steuerungssystem, genauer ein Gebäudeautomationsbus, in dem sich die Module kooperativ verhalten und dezentral organisiert sind. Jedes Modul kann für Steuerungsaufgaben individuell und dauerhaft parametriert werden. Deutliche Vorteile sind die Reichweite, Störungssicherheit und kurze Reaktionszeiten. GS-Zeichen Das GS-Zeichen steht für „Geprüfte Sicherheit“ und bestätigt die Konformität mit dem Gerätesicherheitsgesetz. Es wird nur in Verbindung mit dem Zeichen der prüfenden Stelle wie TÜV oder VDE verwendet. 163 LED Lichtimmission LED ist die Abkürzung für lichtemittierende Dioden bzw. Light Emitting Diodes, die allgemein auch als Leuchtdioden bezeichnet werden. Bei LEDs handelt es sich um elektronische Halbleiter-Bauelemente, die unter Spannung Licht in den Farben Rot, Gelb, Grün oder Blau abgeben. Blau leuchtende LEDs können mit Hilfe einer zusätzlichen internen Leuchtschicht auch weißes Licht erzeugen. Weißlicht lässt sich ebenfalls durch Farbmischung erzeugen. Die Vorteile der LEDs sind Wartungsfreiheit, hohe Lebensdauer, geringer Energieverbrauch, IR-/UV-Freiheit des Lichts, Farbstabilität und Unempfindlichkeit gegen Erschütterungen. LEDs gibt es in unterschiedlichen Bauformen. Als Lichtimmission wird störendes Licht bezeichnet, das durch falsch positionierte oder falsch ausgerichtete Leuchten hervorgerufen wird. In den Räumen des an eine Beleuchtungsanlage angrenzenden Baubestands kann es zu ungewünschter und störender Aufhellung oder gar Blendung kommen. Zu deren Vermeidung hat die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft entsprechende Mess- und Bewertungsverfahren herausgegeben. Leuchtdichte Lichtpunktabstand Die Leuchtdichte L wird in Lichtstärke (Candela) pro Flächeneinheit [ cd/m2 ] gemessen. Der Helligkeitseindruck, den eine beleuchtete oder leuchtende Fläche dem Auge vermittelt, wird durch die Leuchtdichte definiert, ebenso wie die physiologische Wirkung des Lichts auf das Auge. Eine weitere Bezeichnung in der Außen- bzw. Straßenbeleuchtung, ist der Lichtpunktabstand. Dieser beschreibt den Abstand zwischen den einzelnen Leuchten. Lichtpunkt In der Außenbeleuchtung, besonders in der Straßenbeleuchtung werden einzelne Leuchten als Lichtpunkte bezeichnet. Lichtpunkthöhe Leuchtenbetriebswirkungsgrad Das Verhältnis des Lichtstroms der Leuchte zum Lichtstrom der eingesetzten Lampen, das unter genormten Betriebsbedingungen ermittelt sind, wird als Leuchtenbetriebswirkungsgrad bezeichnet. Lichtausbeute Die Lichtausbeute definiert das Verhältnis des Lichtstroms eines Leuchtmittels zu dessen elektrischer Leistungsaufnahme, wird als Lichtausbeute bezeichnet. Angegeben wird sie in Lumen pro Watt [ Im/W ]. Lichtfarbe Die Lichtfarbe einer Lampe wird beschrieben durch die Farbtemperatur in Kelvin [ K ], siehe Farbtemperaturen. 164 Die Lichtpunkthöhe gibt an, aus welcher Höhe das Licht der Leuchte auf die zu beleuchtende Fläche fällt. Lichtsensor Lichtsensoren messen die Helligkeit des Tageslichts oder der künstlichen Beleuchtung. Lichtsensoren sind in Dämmerungsschaltern und anderen Lichtsteuerungsund Lichtregelungssystemen integriert. Lichtstärke Die Lichtstärke I ist jener Teil des Lichtstroms, der in eine bestimmte Richtung strahlt. Er wird in Candela [cd] gemessen. Die Lichtstärkeverteilung von Leuchten wird grafisch als Lichtstärkeverteilungskurven (LVK) veranschaulicht. Um verschiedene Leuchten besser vergleichen zu können, sind die LVK auf 1000 lm = 1 klm vereinheitlicht mit der Kennzeichnung cd/klm. Die Darstellung erfolgt für Scheinwerfer als xy-Koordinaten, ansonsten in Polarkoordinaten. 2.11 Wissen zu Licht und Beleuchtung · Definitionen M Lichtstärkeverteilung MacAdam Ellipse Der Begriff Lichtstärkeverteilung bezieht sich auf die räumliche Verteilung der Lichtstärke. Form und Symmetrie der Lichtstärkeverteilung kennzeichnen symmetrisch und asymmetrisch strahlende bzw. tiefund breitstrahlende Leuchten. Zur Darstellung dient die Lichtstärkeverteilungskurve (LVK): Sie entsteht, wenn die in Polarkoordinaten dargestellten Lichtstärken einer Leuchte in ihren verschiedenen Ausstrahlungsrichtungen miteinander zu einem Kurvenzug verbunden werden. Diese Ellipse ist nach der Definition von David Lewis MacAdam ist jener Umfang im CIE-XY-Diagramm um einen Bezugsfarbton herum, in dem die Vergleichsfarben als gleichabständig wahrgenommen werden. Lichtsteuerung Die Lichtsteuerung ermöglicht es, die Beleuchtung auf die jeweiligen Anforderungen und Nutzungen abzustimmen. Diverse Schalt- und Dimmzustände lassen sich als Lichtszenen mit entsprechenden Steuergeräten abspeichern und bei Bedarf wieder anwenden. In eine Lichtsteuerung kann die einzelne Leuchte, eine Leuchtengruppe im Raum, die gesammte Lichtanlage im Gebäude oder die Beleuchtung ganzer Straßenzüge eingebunden werden. N Nennbeleuchtungsstärke Dieser Begriff fand früher in den Nationalen Beleuchtungsnormen Verwendung. Er definierte die mittlere Beleuchtungsstärke im eingerichteten Raum, bezogen auf einen mittleren Alterszustand. Zur Ermittlung des Neuwerts einer Beleuchtungsanlage wurde die Nennbeleuchtiungsstärke mit den Planungsfaktor 1,25 multipliziert. Heute werden Alterung und Verschmutzung einer Beleuchtungsanlage mit dem Wartungswert beschrieben. Notbeleuchtung Die Lichtleistung eines Leuchtmittels ist der Lichtstrom φ. Er wird in Lumen [ lm ] gemessen. Ein LED-Modul von 10 W erreicht etwa bis zu 1200 lm. Notbeleuchtung steht für Lichtquellen, die unabhängig von Stromversorgung funktionieren. Bei Stromausfällen werden Fluchtwege so ausgeleuchtet, dass Menschen schnellstmöglich aus Gebäuden herausfinden und in Sicherheit gelangen. Not- und Sicherheitsbeleuchtung wird vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Lux Nutzebene In Lux [ lx ] wird die Beleuchtungsstärke gemessen. Ein Luxmeter gibt an, wie viel Lichtstrom auf eine bestimmte Fläche fällt. Die horizontale oder vertikale Fläche, die beleuchtet werden soll, wird als Nutzebene bezeichnet. Je nach Beleuchtungszweck definieren die Normen einen rechnerischen Bezugspunkt, an dem die Beleuchtungsstärke bewertet wird. Meist ist dies 0,85 m über dem Boden. Lichtstrom Lumen Die Maßeinheit des Lichtstroms ist Lumen [ lm ], welcher die von der Lampe in alle Richtungen abgestrahlte Leistung im sichtbaren Bereich misst. 165 P S Photometrisches Entfernungsgesetz Schutzart Die Beleuchtungsstärke E nimmt quadratisch mit dem Abstand r von einer punktförmigen Lichtquelle ab. Daraus folgt: E = I / r2 ( I = Lichtstärke) Für die Langlebigkeit müssen Leuchten mechanisch so ausgelegt sein, dass Fremdkörper und Feuchtigkeit möglichst nicht eindringen können. Das IP-Kennziffernsystem „Ingress Protection“ wird zur Kennzeichnung der Schutzart mit zwei Kennziffern verwendet. Die erste Kennziffer hinter dem IP (1 bis 6) beschreibt den Fremdköperschutz, die zweite Kennziffer (1 bis 8) steht für den Feuchtigkeitsschutz. Die höhere Schutzart schließt jeweils die niedrigere mit ein. Wird eine der beiden Schutzartkennziffern nicht ausgewiesen, muss die Leuchte mit „X“ als ungeprüft gekennzeichnet werden. Punktbeleuchtungsstärke Durch die Punktbeleuchtungsstärke kann eine Aussage über die Qualität der Beleuchtung an einem bestimmtenn Punkt in einem Raum getroffen werden. Sie ergibt sich aus dem Quotienten des Lichtstroms, den ein Punkt auf einem Flächenelement empfängt und der Fläche des Elements. R Schutzklasse Die Schutzklasse definiert die Art der Schutzmaßnahmen gegen einen möglichen elektrischen Schlag: Reflexionsgrad Der Reflexionsgrad gibt an, wie viel Prozent des auf eine Fläche auftreffenden Lichtstroms reflektiert werden. Helle Flächen reflektieren das Licht stärker als dunkle. So hat eine weiße Wand einen Reflexionsgrad von 85 % und eine dunkelrote Backsteinmauer von nur 10 %. RGB-Farbmischung Die Buchstabenfolge „RGB“ ist eine Abkürzung für die Farbmischung von Licht mittels Lampen in den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Besonders für die dekorative Beleuchtung mit Farbdynamik eignet sich diese RGB-Farbmischung. Um eine bessere weiße Lichtfarbe zu erzielen, kann mit einer zusätzlichen weißen Lichtquelle gearbeitet werden (RGB W-Farbmischung). 166 Schutzklasse I Leuchten für den Anschluss an einen netzseitigen Schutzleiter. Das Symbol wird an der Anschlussstelle angebracht. Schutzklasse II Leuchten mit einer zusätzlichen oder verstärkten Isolierung. Sie haben keinen Schutzleiteranschluss. Schutzklasse III Leuchten für den Betrieb mit Schutzkleinspannung. Sehaufgabe Die Sehaufgabe wird von den Hell-Dunkel- und den Farbkontrasten bestimmt sowie von der Größe der Details und von der Geschwindigkeit und Zeitdauer, mit der die Kontraste wahrgenommen werden. Das Beleuchtungsniveau muss dem Schwierigkeitsgrad der Sehaufgabe angepasst werden. 2.11 Wissen zu Licht und Beleuchtung · Definitionen Bereich der Sehaufgabe Spektralfarben Der Bereich der Sehaufgabe ist der Teil des Arbeitsbereichs, in dem die eigentliche Sehaufgabe erbracht wird. Die in DIN EN 12464-1 angegebenen Werte für die Beleuchtungswerte gelten exakt für diesen Bereich. Der Umgebungsbereich kann eine Stufe geringer beleuchtet werden. Licht erscheint weiß, setzt sich jedoch aus verschieden farbigem Licht zusammen. Der Regenbogen fächert diese Farben auf. Sie werden als Spektralfarben bezeichnet. Die Wellenlängen des für den Menschen sichtbaren Lichts reichen von 380 bis 780 Nanometer [ nm ]. Sehkomfort Sehkomfort bezeichnet die Beleuchtungsqualität insbesondere im Hinblick auf Farbwiedergabe und harmonische Helligkeitsverteilung, aber auch im Hinblick auf das Wohlempfinden für das menschliche Auge. Steradiant Der Steradiant (sr), auch Sterad, beschreibt eine Maßeinheit für den Raumwinkel. Im SI-Einheitensystem ist er als abgeleitete Maßeinheit enthalten. U Sehleistung UGR Die Sehleistung wird von der Sehschärfe der Augen und von der Unterschiedsempfindlichkeit der Augen für Hellund Dunkelsehen bestimmt. Geschwindigkeit kann die Sehleistung ebenfalls beeinflussen. Hierzu zählen zum Beispiel beim Autofahren Helligkeitsunterschiede, Formen, Farben und Details. Das Verfahren des „Unified Glare Rating” (UGR) wurde von der Internationalen Beleuchtungskommission CIE (Commission Internationale de l’Éclairage) entwickelt, um die Bewertung der Blendung weltweit zu vereinheitlichen. definierte Beobachterposition berechnet. Die DIN EN 12464-1 gibt den UGR-Referenzwert für einen Standardraum an. Moderne Lichtplanungsprogramme ermöglichen eine genaue Berechnung des UGR-Werts für eine definierte Beobachterposition im Raum. Je niedriger der UGR-Wert, desto geringer ist die Blendung. Zusätzlich erfolgt die Angabe des Elevationswinkels 65°, 75° oder 85° für Leuchtdichten < 1000 Candela/Quadratmeter (Verhältnis Lichtstärke zu Fläche). Hierbei handelt es sich um den Grenzwinkel, oberhalb dessen die Leuchte rund um eine Leuchtdichte von 1000 Candela/Quadratmeter aufweist. Spektrale Strahlungsverteilung Die spektrale Strahlungsverteilung beschreibt die Ausprägung und Intensität der elektromagnetischen Wellen im für den Menschen sichtbaren Wellenlängenbereich. Jede Wellenlänge des sichtbaren Lichts hat eine bestimmte Spektralfarbe. Bei Tageslicht sind alle Spektralfarben relativ homogen in ihrer Intensität ausgeprägt, wobei die Blauanteile etwas überwiegen. Über ein Koordinatensystem mit den Achsen Intensität und Wellenlänge des Lichts kann die Ausprägung der einzelnen Spektralfarben visuell verdeutlicht werden. Diese Art der Darstellung ist beispielsweise für den Vergleich von Leuchtmitteln hilfreich. 167 2.11 Wissen zu Licht und Beleuchtung · Definitionen W Wartungsfaktor WF Wartungswert MF = LLMF · LSF · LMF · RMF Wartungswerte der Beleuchtungsstärke Ē und Wartungswerte der Leuchtdichte L resultieren aus der entsprechenden Sehaufgabe. LLMF LSF LMF RMF Werte der Beleuchtungsstärke für die Innenraumbeleuchtung finden sich in der Norm DIN EN 12464-1; Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor, Lampenlebensdauerfaktor, Leuchtenwartungsfaktor, Raumwartungsfaktor Der Wartungsfaktor hängt von der Art der Lampen und Leuchten, der Staub- und Verschmutzungsgefahr des Raums bzw. der Umgebung sowie von der Wartungsmethode und dem Wartungsintervall ab. Meist sind zum Zeitpunkt der Planung der Beleuchtung die später betriebsbedingten Einflüsse auf die Abnahme der Beleuchtungsstärke nicht ausreichend bekannt, so dass bei einem Wartungsintervall von drei Jahren ein Wartungsfaktor von 0,67 in sauberen Räumen bzw. von bis zu 0,50 in schmutzigen Räumen anzusetzen ist. Üblicherweise wird die Fläche, auf der die Beleuchtungsstärke realisiert werden soll, als Berechnungsebene herangezogen. Empfehlung für Büroarbeitsplätze: 0,75 m. Für Verkehrsflächen: maximal 0,1 m über dem Boden. Die erforderlichen Wartungswerte der Beleuchtungsstärke werden für Arbeitsstätten in Innenräumen für verschiedene Raumarten, Aufgaben oder Tätigkeiten in DIN EN 12464-1 sowie für Arbeitsplätze im Freien in DIN EN 12464-2 angegeben. Beispiele: Verkehrsflächen 100 lx Büro 500 lx Operationsfeld bis 100 000 lx Für die europäische Norm DIN EN 12193 zur Sportstättenbeleuchtung werden für jede Sportart Referenzflächen – in Bodenhöhe – und die geforderten Beleuchtungsstärken festgelegt. Die Beleuchtungsstärke ist einfach messbar, ihre Berechnung relativ unkompliziert. Daher zählt sie zu einem festen Bestandteil in der Planung der Innenraumbeleuchtung. 168 Werte für „Arbeitsstätten im Freien“ gibt DIN EN 12464-2 vor. Werte für die Beleuchtungsstärke bzw. für die Leuchtdichte der Straßenbeleuchtung enthält die DIN EN 13201-2. Die europäische Norm DIN EN 12193 gilt für die Sportstättenbeleuchtung. Wartungswerte sind Mittelwerte der Beleuchtungsanlage, die zu keiner Zeit unterschritten werden dürfen. Z ZigBee ZigBee ist eine Funksteuerung, welche bei Steuerungsanlagen zum Einsatz kommt, bei denen keine zusätzliche Daten- oder Steuerleitung vorhanden ist. Eine Implementierung von Fremdsystemen ist möglich. Zylindrische Beleuchtungsstärke Ez Der Minimal- oder Wartungswert von Ez beträgt 50 lx. In Bereichen, bei denen es auf eine gute visuelle Kommunikation ankommt, beispielsweise im Büro oder in Besprechungs- und Unterrichtsräumen, sollte der Wartungswert auf 150 lx angehoben werden. Diese Anforderung in Raum- und Tätigkeitsbereichen gilt in 1,2 m Höhe für sitzende Personen und in 1,6 m Höhe für stehende Personen. Die geforderte Gleichmäßigkeit liegt jeweils über 0,10.