Dr. Matthias Millian

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Vorstellung
Dr. Friedemann Petschelt:
Praxisgründung 1987
wohnhaft in Lauf
verheiratet, 3 Kinder
- moderne Zahnheilkunde
- Fachzahnarzt für Oralchirurgie
- Spezialist für Implantologie
Dr. Susanne Sinka:
Beitritt in Gemeinschaftspraxis 1997
wohnhaft in Lauf
verheiratet, 5 Kinder
- moderne Zahnheilkunde
- Kinderzahnheilkunde
Dr. Nina Heining, geb. Ahlers:
Beitritt in Gemeinschaftspraxis 1999
wohnhaft in Diepersdorf
verheiratet, 1 Kind
- moderne Zahnheilkunde
- Spezialistin für Endodontie
(Wurzelbehandlung)
Dr. Matthias Millian:
Beitritt in Gemeinschaftspraxis 2006
wohnhaft in Erlangen
verheiratet
- moderne Zahnheilkunde
- angehender Fachzahnarzt für
Oralchirurgie
Dezember 2010
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VORWORT
Sehr geehrte Patientin!
Sehr geehrter Patient!
Mit diesem Journal wollen wir Ihnen aktuelle
Entwicklungen und interessante Themen aus der
Zahnmedizin vorstellen.
Ebenso sollen Veränderungen, die die Praxis betreffen,
sowie unser Leistungsangebot und vieles Andere zur
Sprache kommen. Das Blatt erscheint nach Bedarf in
unregelmäßigen Abständen.
Für Anregungen, Wünsche und Kritik sind wir immer offen und wir
nehmen sie gerne entgegen.
Dezember 2010
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PRAXIS
Unsichtbare Hintermänner Die Rolle der Seitenzähne im Schädel-Unterkiefer-Gleichgewicht
Dickhäuter wie wir
Warum müssen Elefanten oft vor ihrer Zeit sterben? Natürlich, man ahnt
schon, es hat etwas mit den Zähnen zu tun. Jedoch weniger mit den
Stoßzähnen - es sei denn, die zur Schau gestellte weiße Pracht ruft
Wilderer auf den Plan. Elefanten gehören zu den Tieren, deren
Backenzähne - die Tiere haben pro Kieferseite nur einen Mahlzahn von
ca. 30 cm Länge- nicht ständig nachwachsen. Sind die abgenutzt, können
Blätter und Gras nicht mehr hinreichend zerkleinert werden, und das Tier
verhungert. 40 Jahre werden die Riesen der Steppe im Durchschnitt alt 70 Jahre, so schätzen Forscher, wären rein biologisch kein Problem. Im
Zoo von Taipeh brachte es ein Exemplar, das nach Verlust der Zähne mit
weich gekochter Nahrung gefüttert wurde, auf stattliche 86 Jahre.
Die Größe der Stoßzähne lässt hingegen auf den sozialen Status
innerhalb der Herde schließen - alleine schon, weil ein Bulle mit kleinen
Waffen sich schwer tut, in Rivalenkämpfen zu bestehen.
Auch beim Menschen spielen die sichtbaren Zähne - die Stoßzähne
sozusagen - eine große psychosoziale Rolle. Während ein fehlender Zahn
im hinteren Bereich oft als nicht übermäßig störend empfunden wird, fällt
eine Zahnlücke zwischen Schneidezähnen
sofort auf und führt
unweigerlich zu negativen Vorurteilen. Der taxierende Blick zweier sich
unbekannter Menschen gilt immer zuerst den Augen des Gegenübers, um
dann sofort zu den mittleren Schneidezähnen im Oberkiefer zu wandern.
Unregelmäßigkeiten in diesem Gesichtsbereich wiegen in unserem
ästhetischen Urteil besonders schwer, und weisen unserem Gegenüber
einen Platz in unserer Werteskala zu, noch ehe er das erste Wort über die
Lippen gebracht hat.
Kein Wunder also, dass selbst Heranwachsende in der akuten
Nullbockphase oder hoffnungslose Putzmuffel sich ein gewisses
Bewusstsein für die Frontzähne bewahren - ganz im Gegensatz zu den
Seitenzähnen, die nicht selten ein hygienisches Schattendasein fristen und vorzeitig verloren gehen.
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PRAXIS
Backenzähne - Eine Fehlentwicklung der Natur?
Den ersten Molaren, der im Kauzentrum unseres Kiefers - da, wo die
Muskulatur den größten Druck aufbaut - liegt, bekommen wir bereits mit
sechs oder sieben Jahren, einer Zeit, in der so ziemlich alles spannender
ist als Zähneputzen. Bis zur Volljährigkeit hat sich dieser Zahn oft genug in
einen kaum wieder zu erkennenden Flickenteppich der verschiedensten
Füllungsmaterialien verwandelt - zusammengehalten von den spärlichen
Resten des Originals. Akute Schmerzen, Wurzelentzündung und
schließlich Extraktion sind nicht selten die letzten Leidensstationen dieses
Tapfersten aller Kauer.
An diesem Punkt mag man sich fragen, ob der menschliche Zahn nicht
eine biologische Fehlentwicklung ist. Warum haben wir nicht das selbst
erneuernde „Revolvergebiss“ eines Haifisches, oder den stets
nachwachsenden Hornschnabel einer Schildkröte? Nicht wirklich sexy,
gewiss, aber garantiert beschwerdefrei, und wenn jeder von uns so etwas
im Mund hätte, fänden wir es sicher auch schön.
Die Annahme, unser Kausystem funktioniere nicht richtig, ist falsch: Es ist
es ganz einfach so, dass wir den von der Natur dafür vorgesehenen
Zeitraum bei Weitem überleben. Spätestens mit Mitte Dreißig hätten wir
den biologischen Auftrag, unsere Art fortzupflanzen und den Nachwuchs
zu versorgen, bis er aus dem Gröbsten raus ist, erfüllt. Und so lange hält
unser Kauapparat durch. Was danach kommt, spielt für die Arterhaltung
keine Rolle mehr - Alter hat in der Natur keine Daseinsberechtigung.
Wir leben länger, aber nicht vorteilhafter. Zum einen leistet der steigende
Konsum raffinierten Zuckers in einer globalisierten Welt der Karies
Vorschub, während zum anderen die Nahrung immer weicher wird.
Unsere paläontologischen Vorfahren mussten kauen wie die Weltmeister,
um genügend Kalorien aus Wildgetreide, Wurzeln und sehnigem Fleisch
zu gewinnen, und genau darauf sind unsere Kiefer spezialisiert.
Das weiche Essen in den heutigen Industrieländern unterfordert dieses
System: Der Kiefer bleibt infolge mangelnder physiologischer Belastung
kleiner, während die Zahngröße seit Urzeiten gleich geblieben ist - mit
dem Resultat, dass kieferorthopädisch korrigiert werden muss oder die
Weisheitszähne nicht ausreichend Platz haben und entfernt werden
müssen.
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PRAXIS
Der Zahnhalteapparat wird im Schongang benutzt, die Parodontitis ist auf
dem Vormarsch. Sie ist dabei, der Karies als Ursache Nummer eins für
Zahnverlust den Rang abzulaufen. Nahrung sei deine Medizin, befand
einst Paracelsus. Unmittelbarer als hier hat sein Satz kaum Gültigkeit.
Aber die sind doch hinten...
Während die Nachteile des Frontzahnverlustes schon beim ersten Blick in
den Spiegel ins Auge springen, sind sie bei Seitenzähnen alles andere als
offenkundig. Man sieht‘s ja nicht- und solange man kauen kann, tut Abhilfe
keine Not. Erst nach vielen Jahren stellen sich Probleme ein, die von dem
Betroffenen oft nicht gleich mit fehlenden Backenzähnen in Verbindung
gebracht werden.
Frontzähne, also Schneide- und Eckzähne, sind wichtiger Bestandteil der
verbalen (sprechen) und nonverbalen (lächeln, Zähne fletschen)
Kommunikation. Seitenzähne (Prämolare und Molare) spielen hier kaum
eine Rolle. Um die Veränderungen zu verstehen, die ihr Verlust mit sich
bringt, müssen wir einen Blick auf ihre Funktion werfen.
Zusammen mit dem Kieferknochen und der Kaumuskulatur dienen die
Seitenzähne der Nahrungszerkleinerung. Schon unsere Altvorderen
wussten, dass ausreichend zerkleinerter und mit Speichel vermischter
Nahrungsbrei die beste Voraussetzung für eine gute Verdauung ist.
Genauso wichtig ist aber ihre Funktion, das umliegende Weichgewebe
(Zunge und Wange), vor allem aber den Unterkiefer, zu stützen. Der
Zahnarzt teilt deshalb die Prämolaren und Molaren der rechten und linken
Kopfhälfte in insgesamt vier Stützzonen auf, die dem Unterkiefer während
des Kauaktes gegen den Zug der Kaumuskulatur als Widerlager dienen.
Die wichtigsten Kaumuskeln sind neben dem Schläfenmuskel der M.
Masseter, der zusammen mit dem mittleren Flügelgrubenmuskel den
Unterkiefer umschlingt und hochzieht.
Sein anatomischer Verlauf ist schön zu beobachten, wenn gestresste
Politiker vor laufender Kamera mit Schuldzuweisungen oder
Verantwortlichkeit für schief Gegangenes konfrontiert werden: Der im
Vergleich zu seiner Größe stärkste Muskel des menschlichen Körpers
setzt vor dem Kieferwinkel breitflächig am Unterkieferkörper an und zieht
Selbigen bei Kau- und Mahlbewegungen nach oben.
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Zusammen mit den anderen Kaumuskeln, überträgt er beim Kauen
Druckspitzen von bis zu 800 N auf die Backenzähne. Ein Newton, wir
erinnern uns, ist die Kraft, die benötigt wird, um einen Körper von einem
Kilogramm Masse innerhalb einer Sekunde gleichförmig auf die
Geschwindigkeit 1m/s zu beschleunigen. 800 N sind da eine Menge Holz.
Kaumuskulatur des menschlichen
Schädels:
Der mittlere Flügelgrubenmuskel
wird vom Masseter verdeckt.
Unsere Seitenzähne stützen jedoch nicht nur den Kiefer, sie stabilisieren
sich auch gegenseitig. Jeder Zahn hat in seinem knöchernen Zahnfach
eine geringe Beweglichkeit - er ist nicht fest mit dem Kieferknochen
verwachsen, sondern über ein Netz aus Fasern an ihm aufgehängt. Feste
Kontaktpunkte zwischen den Backenzähnen verhindern, dass einzelne
Zähne unter dem Druck der Muskulatur überdehnt werden; vereinfacht
gesagt, sie stehen Schulter an Schulter.
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Approximalkontakte
seitliche Stützkontakte
Geht einer dieser „Stützpfeiler“ verloren, setzt sich ein ausgeklügelter
Mechanismus in Gang: Die vorderen Backenzähne, die Prämolaren,
haben nämlich die Tendenz, nach hinten zu wandern bzw. zu kippen,
während sich die hinteren Molaren nach vorne bewegen. Der Sinn ist klar:
Die entstandene Lücke soll möglichst verkleinert, die Kaufunktion wieder
hergestellt werden. Ein prima System für Homo Höhlenbewohner: Er kann
weiterhin beißen, außerdem rennt er den ganzen Tag umher und hat
daher keine Ahnung, was Muskelverspannungen sind. Sein Körper kann
die nachteiligen Folgen dieser Zahnwanderung, nämlich eine Veränderung
der Bisslage, lange ausgleichen. Im Idealfall so lange, bis er seinen Platz
bei den Ahnen einnimmt.
Dem modernen Menschen kann dieser Mechanismus aber zu schaffen
machen. Zum einen verharrt er in physiologisch ungünstiger Haltung
stundenlang an Bürotischen und vor Bildschirmen. Seine Muskulatur ist
verkürzt oder überdehnt, und toleriert daher Unregelmäßigkeiten der
Bisslage (in unserem Fall: verursacht durch in die Lücke kippende
Nachbarzähne) schlechter. Unregelmäßigkeiten, die das Nervensystem
der Kiefer seinem Gehirn meldet - jedes Mal, wenn er schluckt. Ca. 1300
mal täglich setzen wir beim Schluckakt die Zähne aufeinander und
übermitteln unserem Gehirn die genaue Bissposition. Im Gegenzug
vollzieht dieses über die Muskulatur eine Feineinstellung der
Unterkieferlage.
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Der Unterkiefer - kein harter Knochen
Unser Unterkiefer fühlt sich fest und verwindungsstabil an, ist er aber
nicht. Er ist flexibel, was der Kaumuskulatur erlaubt, ihn sich „zurecht zu
biegen“, damit der Biss wieder stimmt, und das Gehirn die Meldung
bekommt: Alle Backenzähne haben Bisskontakt.
Damit der Unterkiefer aber in der neuen Position gehalten wird, kommt es
zu einem Umbau der Kaumuskulatur: Wer mehr ziehen muss, wird dicker,
wer weniger, baut sich ab. Ein Ungleichgewicht entsteht, das einen
Teufelskreis aus Verspannungen in Gang setzt. Im Englischen heißt das
‚craniomandibular disorder‘, kurz CMD, was soviel heißt wie: Störung im
Schädel/Unterkiefer-Gleichgewicht.
Ein wissenschaftlicher Versuch aus der DDR veranschaulicht diese
Problematik sehr gut: Anfang der 80er Jahre wurden in einer
Versuchsreihe Studenten der Zahnmedizin an einzelnen Backenzähnen
Inlays eingesetzt, die im Schnitt 1 mm zu hoch waren. Dadurch hatten die
benachbarten Backenzähne keinen Kaukontakt. Der Effekt war so
profund, dass man sich fragt, warum die Staatssicherheit kein Interesse
daran zeigte - als „Mittel zur Stärkung des Kooperationswillens“.
Denn binnen weniger Tage litten die vorher gesunden Probanden an
massiven Verspannungen mit Schmerzen im Schulter, Hals- und
Kopfbereich, an Migräne, Schlaflosigkeit, aggressiven Zuständen und
Depressionen, z.T. sogar mit Suizidgedanken. Gleichzeitig aber stellte
man fest, dass die „zu hohen“ Zähne nicht mehr existierten - alle
Mahlzähne kauten wieder mit.
Aufgrund der Symptome brach man die Versuchsreihe ab und entfernte
die Inlays. Es dauerte aber Wochen, bis die Probleme verschwunden
waren. Jetzt wollte man der Sache aber doch auf den Grund gehen,
bemächtigte sich einiger Hängebauchschweine und setzte ihnen ebenfalls
überhöhte Inlays ein. Die Tiere tolerierten die ungleiche Bisserhöhung
besser als die Studenten, und die „Störzähne“ passten sich ebenfalls an.
Nachdem man aber die Tiere geschlachtet und seziert hatte, fiel auf, dass
die Kaumuskulatur der „höheren“ Kieferseite massiv verstärkt war,
vergleichbar mit dem Arm eines Sportlers, der zu einseitig Gewichte
stemmt. Das Kausystem hatte sich damit den störenden Kieferabschnitt
„zurechtgebogen“ und den Biss angepasst; es war aber ein muskuläres
Ungleichgewicht entstanden.
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Ein Regulationsmechanismus wird überlastet
In punkto Kausystem hat der moderne Mensch noch etwas von seinen
Altvorderen geerbt: Es dient ihm als Stressbewältigungssystem. Das heißt,
er arbeitet Stress an den Zähnen ab, meist unbewusst, indem er sie
zusammenpresst oder mit ihnen knirscht. Das war ehemals sinnvoll, denn
ein herumschlackernder Unterkiefer war den Jägern und Sammlern der
Vorzeit in Stresssituationen wie Flucht (große Tiere) oder Verfolgung
(kleinere Tiere) eher hinderlich. Außerdem bauten die bei diesen
Aktivitäten beanspruchten Muskeln den Überschuss an Stresshormonen
im Körper wieder ab. Mit dem „Zähne zusammen beissen!“- Motto konnten
auch die Kaumuskeln ihren Teil dazu beitragen.
Letztere waren zwar nicht am Rennen und Schlagen beteiligt, aber am
Beissen und Reissen, das bei unseren tierischen Verwandten wichtiger
Bestandteil der Nahrungsbeschaffung ist. Kinder, denen noch nicht das
nötige Maß an Zivilisiertheit eingetrichtert wurde, beherrschen diese
Technik noch ganz instinktiv.
Da aber z.B. ein Geschäftsmann vor einem Nerv tötenden Kunden nicht
einfach davonrennen oder ihm an die Kehle gehen kann, bleibt er höflich,
und sein Körper sozusagen auf den produzierten Stresshormonen sitzen.
Schließlich verarbeitet er sie, wenn sein zivilisiertes Ich vom
Unterbewusstsein abgelöst wird, und das ist meistens im Schlaf. Er
verarbeitet sie über den Kauapparat, der aber ohne die Leistung der
Bewegungsmuskulatur damit überfordert ist.
Veränderte oder falsche Zahnstellungen, Verspannungen, Stress: Drei
Ursachen für die Störung des Gleichgewichts im Kausystem. Die Zähne
werden über Gebühr abgeschliffen, das Zahnfleisch, die Kaumuskulatur
und die Kiefergelenke überlastet.
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Hohlwange, Hexenkinn und Adonisbogen
Fehlen die Stützzonen auf einer oder gar beiden Seiten ganz, sind die Folgen
gravierender. Beim Schlucken kann das Gehirn die Muskelspannung der sog.
Muskelschlinge, die sich innen und aussen um den Unterkieferknochen legt,
nicht mehr abstimmen, weil die kleinen Druckfühler in der Wurzelhaut der
Zähne ihm keine Rückmeldung über den Kaudruck geben.
Regulierung der
Kaumuskelaktivität
Regelkreislauf der Kaumuskelaktivität
Da das Widerlager für die Kaumuskeln fehlt, ziehen diese den Unterkiefer
ungehindert nach oben und nach vorne. Dadurch werden die Kiefergelenke
unkontrolliert in die Gelenkpfannen gedrückt, was zu entzündlichen
Veränderungen führt (Arthrose). Arthrosen des Kiefergelenkes sind oft
schwer zu behandeln und sehr schmerzhaft.
Chronische Entzündung und Überlastung des Gewebes wirken sich
außerdem auf das benachbarte Ohr aus: Tinnitus tritt daher gehäuft bei
Patienten mit fehlenden Seitenzähnen oder Trägern von altem Zahnersatz
mit ungenügender Abstützung auf.
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Auch optisch macht sich das Problem bemerkbar: Weil die Backenzähne
auch das Weichgewebe abstützen, fallen die Wangen ein. Filmreifes
Beispiel hierfür ist Marlene Dietrich, die sich in den dreißiger Jahren die
Molaren extrahieren ließ, um ihre Jochbeine besser zur Geltung zu
bringen.
Durch die Veränderung der Unterkieferlage verschwindet der sogenannte
Adonisbogen, eine nach oben ziehende, abschließende Kurvatur des
Mundwinkels, die wir Menschen als ästhetisch ausdrucksstark empfinden.
Stattdessen hängen die Mundwinkel nach unten, was nicht nur
unvorteilhaft
aussieht,
sondern
auch
Entzündungen,
sog.
Mundwinkelragaden, begünstigt. Außerdem klagen die Patienten häufig,
dass sie „ein richtiges Hexenkinn“ bekommen, weil sich das knöcherne
Kinn durch die fehlende Abstützung nach vorne und Richtung Nase
verlagert.
Was kann man tun?
Der wichtigste therapeutische Schritt, um Dysbalancen im SchädelUnterkiefergleichgewicht vorzubeugen, ist, wie so oft, die Schadensegrenzung. Jeder fehlende Seitenzahn, die Weißheitszähne nicht
eingeschlossen, sollte ersetzt werden. Über Ausnahmen entscheidet der
Zahnarzt von Fall zu Fall.
Bestehen aufgrund von Fehlstellungen oder Zahnverlust bereits Probleme,
ist von Behandler und Patient vor allem Geduld gefragt. Was sich über
Jahre in die falsche Richtung entwickelt hat, kann nicht über Nacht
behoben werden. Aufbissschienen leisten therapeutisch gute Dienste.
Diese bestehen aus einer dünnen, flexiblen Kunsstoffhülle, die sich über
die Zähne schieben lässt.
Ausreichend Bewegung, Sport, Gymnastik sowie Entspannungs-techniken
(Yoga, progressive Muskelentspannung) lockern Gelenke und Muskulatur
und erhöhen ihre ausgleichenden Fähigkeiten. So wird, zusammen mit der
Aufbissschiene, das Problem quasi in die Zange genommen. Außerdem
hilft es dem Betroffenen, wenn er erkennt, was ihm Stress bereitet, und
Wege findet, diesen Ursachen zu begegnen.
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Auf diese Hülle werden vom Behandler Aufbisshilfen aus Kunststoff
angebracht, die das Kausystem entspannen und einen gleichmäßigen
Biss wieder herstellen sollen. Je nach Bedarf lassen sich diese Behelfe
verändern, bis eine optimale, für den Betroffenen angenehme Bisslage
gefunden ist.
Diese Position lässt sich dann auf einen Zahnersatz übertragen, oder die
Schiene wird als eine Art Dauerlösung getragen.
Dem Gedanken des „Herantastens“ an die ideale Bisslage liegt auch die
Tendenz
zugrunde,
Zahnersatz,
z.B.
Brücken
oder
Implantatskonstruktionen,
zunächst
als
Langzeitprovisorien
mit
hochwertigem Kunststoff zu verblenden, statt mit Keramik. Ist die richtige
Kieferposition gefunden, wird der Zahnersatz mit gleichem Kaurelief in die
entgültige, keramische Lösung überführt.
Entzündungshemmende Medikamente sind ein zweiter Pfeiler der CMDTherapie. Um akute Beschwerden zu lindern, eignet sich der Wirkstoff
Diclofenac, ein Prostaglandinhemmer. Sehr effektiv sind auch pflanzliche
Medikamente wie Traumanase forte oder Bromelain. Deren Wirkstoff
besteht aus zwei Enzymen aus der Familie der Cysteinproteasen, die aus
einem Extrakt der Ananas gewonnen werden.
Behandlungsunterstützend kann eine manuelle Therapie angesetzt
werden. Hier ist man bei einem Physiotherapeuten oder Osteopathen an
der richtigen Adresse. Aber der Patient muss auch selbst etwas tun:
Ausreichend Bewegung, Sport, Gymnastik sowie Entspannungstechniken
(Yoga, progressive Muskelentspannung) lockern Gelenke und Muskulatur
und erhöhen ihre ausgleichenden Fähigkeiten. So wird, zusammen mit der
Aufbissschiene, das Problem quasi in die Zange genommen. Außerdem
hilft es dem Betroffenen, wenn er erkennt, was ihm Stress bereitet, und
Wege findet, diesen Ursachen zu begegnen.
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„3-D“, Computernavigiertes exaktes Implantieren
Die digitale Volumentomographie (DVT) ist ein digitales
bildgebendes Röntgenverfahren. Sie stellt eine Verbesserung der
Computertomographie (CT, „Röhre“) bei gleichzeitig weniger
Röntgenbelastung für den Patienten dar.
Mittels dieses Verfahrens kann ein im Aufnahmebereich befindliches
Objekt (der Kiefer des Patienten) dreidimensional berechnet werden.
Die dritte Dimension ist der klare Trend bei den bildgebenden
Verfahren in der Zahnmedizin.
Man sieht wesentlich mehr durch 3 D, was mehr Sicherheit bei der
Behandlung bedeutet. Mit dieser Technik erschließen sich für uns in
der Praxis zahlreiche Vorteile, nicht nur, aber vor allem auch in der
Implantologie. Damit können wir Ihnen, unseren Patienten, schnell
Auskunft
geben,
ob
und
unter welchen
Bedingungen
implantatgetragener Zahnersatz möglich ist.
Ein weiterer erheblicher Vorteil liegt in der Kombination von
Implantatplanungs-Programm und computergefrästem Zahnersatz.
So geplante Versorgungen erlauben eine exakte Implantation mit
dem entsprechenden Zahnersatz.
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Hand in Hand zum Erfolg
Dieses konsequente Planen zeigt neue Behandlungsperspektiven in
der Implantologie und Versorgungsformen auf.
Implantatchirurg, Implantatprothetiker wie auch Implantatzahntechniker können mit präoperativen, extraoralen Planungstechniken
und DVT basierten Daten auf ein präzises Intrumentarium auch für
äußerst schwierige Versorgungsformen und Knochenvoraussetzungen zurückgreifen.
Bereits Routine...
In unserer Praxis werden alle Arbeitsabläufe der modernen
Zahnheilkunde
oder
der
Implantologie,
von
der
Computertomographie über die Befundung und der virtuellen
Implantatplanung bis hin zur exakt gefertigten Bohrschablone bereits
seit längerem routinemäßig angewandt.
3 D-Darstellungen sind nicht nur im Fernsehen oder im Kino ‚in‘!
Exakte Operationsschablonen
Implantatchirurgie und Implantatprothetik sind in höchstem Maß
Präzisionsarbeit. Anhand der festgelegten Planungsdaten wird mit
Hilfe eines Computers eine Operationsschablone hergestellt. Der
Winkel, der Durchmesser und die Tiefe der Bohrung werden in
Führungshülsen exakt definiert, der implantologische Eingriff über
die Operationsschablone kann atraumatisch und minimalinvasiv
erfolgen.
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Praxisteamvorstellung
Melanie Gastl
Wer wirbelt denn da früh am
Morgen fröhlich durch die Praxis
und reißt das erst langsam auf
Touren kommende Team mit?
Das kann nur unsere zierliche und
doch resolute Melly aus Gersdorf
sein.
Sie ist der lebende Beweis, dass
auch
eine
eher
zerstreute,
unsichere
Auszubildende eine
bemerkenswerte
Entwicklung
durchlaufen kann.
Den
hinteren
Behandlungsbereich hat sie ‚voll im Griff‘, sie
ist zur Alleskönnerin avanciert.
Ergibt sich irgendeine Frage, befindet sich jemand auf der Suche
nach einem ausgefallenen Instrument oder ist der Chef mal
schlecht drauf: Melly löst das Problem in ihrer unnachahmlichen Art
mit Leichtigkeit.
Bereits seit 1999 wirkt sie bei uns in der Praxis mit und verbreitet
gute Laune.
Es macht Spaß mit ihr zu arbeiten.
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Serie
Zahnseide: Vor dem Putzen fädeln – oder besser
danach?
Die Zahnseide oder die Zahnzwischenraumbürste dient zur Pflege
der schwer erreichbaren Zahnzwischenräume. Denn allein mit der
Zahnbürste schaffen Sie es nicht, rundum alle Beläge zu entfernen:
Rund 30% der Zahnoberflächen bleiben beim normalen
Zähneputzen unerreicht.
Auf dem Vormarsch...
Eine aktuelle Forschungsnotiz zeigt: Der Zahnseidengebrauch in
Deutschland im Rahmen der persönlichen Mundhygiene nimmt
weiter zu. Insgesamt besitzen die Zahnbürste und die Zahnpasta
offensichtlich einen festen Platz im nicht immer gesundheitsbezogenen Verhaltensrepertoire in Deutschland. Das mindestens
zweimalige Zähneputzen mit Zahnbürste wird immerhin von 80%
und mehr der Bevölkerung in Deutschland praktiziert.
In einer Studie aus dem Jahr 2005 wird berichtet, dass rund 44%
der Erwachsenen und rund 15% der Senioren grundsätzlich auch
Zahnseide im Rahmen ihrer persönlichen Mundhygienegesundheit
benutzen. Eine weitere Bevölkerungsumfrage aus dem Jahr 2010
beweist, dass der Anteil der Zahnseidenanwender angestiegen ist.
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Serie
Wie oft soll ich Zahnseide verwenden?
Zum obligatorischen Zähneputzen mit der Zahnbürste sollte ca.
einmal in der Woche (am besten ein fester Zeitpunkt) zusätzlich
Zahnseide verwendet werden, oder – sofern Ihre Zähne nicht zu
dicht stehen, alternativ eine Zahnzwischenraumbürste.
Vor oder nach dem Putzen?
Für Zahnseide vor dem Putzen spricht, dass das Fluorid aus der
Zahnpasta auf den bereits gereinigten Zwischenräumen besser
wirken kann. Andererseits kann mit der Zahnseide nach dem Putzen
(und vor dem Ausspülen) die Zahnpasta besser in den
Zahnzwischenräumen verteilt werden.
Also: die Anwendung macht‘s – nicht der Zeitpunkt!
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„Puffertage“ – wenn das Geld nicht reicht
Hochrechnungen haben ergeben, dass das Geld der AOK Bayern
und
der
Innungskrankenkassen
Bayern
für
die
Vertragszahnärztliche Behandlung 2010 nicht reichen wird, wenn
die Leistungen nach dem vereinbarten Vertragspunktwert
abgerechnet werden sollen.
Aus diesem Grund kann den Zahnärzten vom 11. Oktober bis 31.
Dezember 2010 nur ein Drittel ihrer vertraglich vereinbarten
Bezahlung garantiert werden.
Das heißt, uns Zahnärzten wird in dieser Zeit von den genannten
Kassen nur noch 30 Prozent des uns zustehenden Geldes für
Zahnerhaltung und Chirurgie bezahlt.
Warum?
Dafür gibt es verschiedene
Gründe. Hauptsächlich liegt
es daran, dass die AOK pro
Mitglied nur 158,00 Euro pro
Jahr für die zahnärztliche
Behandlung zur Verfügung
stellt.
Die
Ersatzkassen
(Barmer, DAK usw.) stellen
dafür durchschnittlich über
200,00 Euro zur Verfügung.
Diese 158,00 Euro der AOK
müssen nicht nur für den
einzelnen Patienten reichen,
sondern
auch
für
alle
mitversicherten
Familienmitglieder.
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Die Folgen:
Natürlich bekommen auch Sie als AOK-Patient die momentan
notwendige Behandlung inklusive der Spritze gegen Schmerzen in
unserer Praxis.
Der finanzielle Engpass bei den zahnärztlichen Behandlungen
betrifft nur zahnerhaltende und chirurgische Behandlungen, also
z.B. Füllungen und Zahnentfernungen. Die Bezahlung des
Zahnarztes für Zahnersatzbehandlungen (Kronen, Brücken,
Prothesen), Zahnfleisch- und Kieferbruchbehandlungen, sowie die
Prophylaxe bei den Kindern ist nicht betroffen. Hier wird das zur
Verfügung gestellte Budget deutlich unterschritten. Ein Ausgleich
der Überschreitung beim konservierenden Behandeln, der logisch
und gerecht erscheinen würde, erfolgt aber nicht.
Soll ich im Augenblick besser nicht zum Zahnarzt gehen?
Nein, das wäre sicherlich falsch. Sie tun sich damit nichts Gutes. Wir
möchten nicht, dass Ihre Versorgung leidet oder Sie womöglich den
über Jahre angesammelten Bonus verlieren.
Kalender
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Zuzana Lang
Unsere Prophylaxe-Abteilung hat
im April Verstärkung bekommen.
Wir begrüßen Frau Zuzanna Lang
bei uns und freuen uns eine so
kompetente
Mitarbeiterin
auf
diesem Gebiet gefunden zu haben.
Wir wünschen ihr alles Gutes und
viel Erfolg bei ihrer Arbeit bei uns.
Wir bilden aus...
Annika Linhard
Seit September 2010 können wir
uns über unser neues „Küken“
freuen.
Annika Linhard hat ihre Ausbildung
zur Zahnmedizinischen Assistentin
bei uns begonnen.
Wir wünschen Ihr viel Spaß und
Freude in ihrem beruflichen
Weiterkommen.
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ALLGEMEINES
Öffnungszeiten
Montag bis Freitag durchgehend von 08.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Notdienst
▪ An Wochenenden und Feiertagen können Sie die jeweilige
▪
diensthabende Praxis über die Tagespresse oder im Internet
unter www.zahnnotdienst.de erfahren. Die Praxen sind jeweils
von 10-12 Uhr und von 18-19 Uhr besetzt.
In besonders dringenden Fällen ist der betreffende Notdienst
außerhalb der genannten Anwesenheitszeiten unter der
jeweiligen Praxistelefonnummer zu erreichen.
Impressum:
Herausgeber: Dres. F. Petschelt, S. Sinka, N. Heining, M. Millian, H. Schultze
und E. Petschelt, B. Graf
Eckertstr. 9, 91207 Lauf
Tel.: 09123/12100 Fax: 09123/13946
[email protected] www.petschelt.de
Erscheinungsweise: unregelmäßig, nach Bedarf
Verlag und Druck: Druckstudio Heinzelmann
Die Zeitung ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und jeder
Nachdruck sind ohne Zustimmung des Verlegers und Herausgebers
unzulässig.
Die Zeitung ist für Patienten bestimmt.
Die Zeitung ist gratis.
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DER WEISHEIT LETZTER ZAHN
Das Praxisteam
Barone Nancy • Bingold Daniela • Brem Peter • Farmand Frederik • Förster Katharina
Gastl Melanie • Gleissner Jürgen • Graf Beate • Haala Carina • Häffner Lisa
Dr. Heining Nina • Herr Agnes • Kaiser Gabi • Krauseneck Thomas • Lang Zuzana
Linhard Annika • Mayr Julia • Millian Matthias • Müller Petra • Petschelt Elfriede
Dr. Petschelt Friedemann • Pohl Ramona • Rail Monika • Rothhaar Manuela
Safa Zübeyde • Scholz Alexandra • Schröpfer Sarah • Dr. Schultze Henning
Singer Stephanie • Dr. Sinka Susanne • Tischner Eva • Weidl Karin
Weingärtner Tanja • Zupljanin Sladjana
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