Bärenklau (Herkulesstaude)

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Gefahr am Wegesrand!
Riesen-Bärenklau
Herkulesstaude
Gefahr am Wegesrand
Seine weißen Dolden sind schön, seine Höhe ist imposant, doch wer dem RiesenBärenklau zu nahe kommt, riskiert heftige Verbrennungen der Haut. Denn, die auch
Herkulesstaude genannte Pflanze ist giftig.
Der ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Doldenblütler ist Ende des 19.
Jahrhunderts als dekorative Zierstaude nach Europa gekommen. Heute ist er noch in
vielen Gärten zu finden.
In Münster ist der Riesen-Bärenklau inzwischen vor allem an Brachen, Weg- und
Straßenrändern zu finden sowie an den Ufern von Angel, Werse und anderen
Gewässern. Und auch in entlegenen Bereichen wie der Hohen Ward wird er jetzt
immer häufiger gesehen. leider, ist er doch nicht nur eine Gefahr für den Menschen,
sondern auch für die heimischen Pflanzen.
Pflanzenfreunde können dafür sorgen, dass er sich in Münster nicht noch weiter
ausbreitet. Verzichten Sie in Ihrem Garten auf diese Pflanze und bekämpfen Sie den
Riesen-Bärenklau. Das Amt für Grünflächen und Umweltschutz zeigt Ihnen in diesem
Faltblatt, wie das geht.
Ein botanisches Porträt
Der Riesen-Bärenklau oder auch Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
genannt, gehört zur Familie der Doldenblütler und wird bis zu 4 Metern hoch. Der
Stängel ist bis zu 10 cm stark, hohl und behaart, die Blätter sind tief eingeschnitten.
Blütenstand (Dolde)
Die weiß blühende Dolde und mehrere Nebendolden erscheinen im Juni bis August
erst im zweiten Jahr nach der Keimung und bilden bis zu 10 000 Samen aus. Die
Samen besitzen nur eine geringe Flugfähigkeit, können aber durch Wasser über
weite Strecken transportiert werden. Die Pflanze ist zwei- bis dreijährig, nach der
Samenbildung stirbt der Riesen-Bärenklau ab.
Finger weg
Vor allem Kindern sollten Sie beibringen, den Riesen-Bärenklau zu meiden. Alle
Pflanzenteile enthalten eine gefährliche Substanz (Furocumarin), die bei Hautkontakt
und Sonneneinfluss ähnliche Gesundheitsschäden verursacht wie ein starker
Sonnenbrand: Rötung der Haut, Schwellungen, Blasen und Hautverfärbungen.
Intensives Sonnenlicht hohe Luftfeuchtigkeit, aber auch Schweiß verstärken diese
Hautreaktionen. Treten besonders starke Hautreaktionen auf, sollten Sie unbedingt
einen Arzt aufsuchen.
Gefahr für die Natur
Der Riesen-Bärenklau ist in Mitteleuropa nicht heimisch. Er hat gegenüber
heimischen Pflanzenarten einige Vorteile, die ihn sehr konkurrenzstark machen.
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- Er besitzt keine natürlichen Feinde wie Fressschädlinge oder Parasiten.
- Er hat einen riesigen Wuchs und eine gewaltige Samenproduktion.
Deshalb hat sich der Riesen-Bärenklau sehr schnell ausgebreitet. Er verdrängt
zunehmend heimische Pflanzenarten. Zusammen mit einigen anderen Arten wie dem
Indischen Springkraut oder dem Japanischen Staudenknöterich ist diese Pflanzenart
lokal zu einem Problem geworden.
Mechanisch bekämpfen
Völlig beseitigen können wir den Riesen-Bärenklau in Münster sicher nicht. Bei
Gefahr für den Menschen, zum Beispiel auf öffentlichen Grünflächen, und auf
sensiblen Flächen wie Naturschutzgebieten ist eine Bekämpfung aber sinnvoll.
Pflanzenschutzmittel dürfen nach dem Pflanzenschutzgesetz nur auf Freilandflächen
angewandt werden, soweit diese landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstlich genutzt
werden. Unmittelbar an oberirdischen Gewässern dürfen sie generell nicht
angewandt werden. Ausnahmen sind nur in bestimmten, eng begrenzten Fällen
möglich. Deshalb empfehlen sich für Gartenbesitzer oder Anlieger mechanische
Bekämpfungsmethoden:
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Einzelne neue Keimlinge können ausgegraben oder mit der Hacke entfernt
werden.
Sehr wirksam ist es, im April/Mai die Wurzelverdickung bis in Spatentiefe
auszugraben. Dann ist ein Neuaustrieb kaum möglich. Allerdings ist eine
Erfolgskontrolle notwendig.
Während der Blüte ab Juni kann der Blütenstängel kurz vor dem vollen
Erblühen der Dolde abgehackt werden. Haben sich schon Früchte gebildet,
müssen sie entsorgt werden, da sie nachreifen können. Die Fruchtstände
dürfen auf keinen Fall in den Kompost, sondern müssen in die Restmülltonne.
Auf größeren Flächen eignet sich die Mahd der Pflanzen. Damit beginnt man
am besten kurz vor der Blüte. Dann wird die Pflanze am meisten geschwächt.
Die Mahd muss allerdings in kurzen Abständen mehrmals wiederholt werden,
da der Riesen-Bärenklau sofort wieder nachtreibt und neue Blüten ausbildet.
Meistens befinden sich bereits Samen im Boden. Daher müssen die
Wuchsorte immer wieder kontrolliert werden, um nachwachsende Pflanzen
sofort entfernen zu können.
Bitte beachten Sie
Da der Riesenbärenklau zu schweren Hautverätzungen führen kann, ist beim
Arbeiten Vorsicht geboten:
- Handschuhe und einen Gesichtsschutz tragen
- Arme und Beine bedecken
- Nicht in voller Sonne, sondern bei bedecktem Wetter oder abends arbeiten
- Anschließend waschen
Was kann man tun?
Das Amt für Grünflächen und Umweltschutz und das Tiefbauamt bekämpfen seit
Jahren die Pflanzen auf den von ihnen unterhaltenen Flächen. Erste Erfolge sind
bereits zu verzeichnen. Einige Bestände wurden bereits auf Dauer beseitigt. Sie
können uns helfen, die Gefahr am Wegesrand zu bannen. Verzichten Sie darauf, den
Riesen-Bärenklau zu pflanzen, entfernen Sie ihn ggf. wie hier beschrieben und
informieren Sie Freunde, Nachbarn und Bekannte über die Risiken.
Noch Fragen?
Ansprechpartner:
Stadt Münster
Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Umweltberatung, Tel. 02 51/4 92-67 67
E-Mail: [email protected]
Dirk Dreier, Tel. 02 51/4 92-67 27
E-Mail: [email protected]
www.muenster.de/stadt/umwelt
Stadt Münster
Amt für Grünflächen und Umweltschutz
Presse- und Informationsamt
Juni 2003, 500
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