Gsies (von der Tschernied Alm auf` s Kalksteinjöchl)

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Exkursion des Arbeitskreises „Flora von Südtirol“
Gsies (von der Tschernied Alm auf’ s Kalksteinjöchl)
Freitag, 11.07.2014
Exkursionsleitung: Thomas Wilhalm
Protokoll erstellt von: Marion Fink
Teilnehmerzahl: 15
Wegverlauf:
Von der Talschlußhütte in St. Magdalena Obertal fahren wir auf genehmigungspflichtigem Forstweg bis zur
Tschernied Alm auf 1976 m Meereshöhe. Von dort aus beginnt unsere eigentliche Exkursion. Auf Weg Nr. 48a
wandern wir, die Gipfel des Hochstein (2464 m) und der Körlspitz (2612 m) zu unserer rechten, in Richtung des
Kalksteinhöchl auf 2349 m Meereshöhe und dann teilweise über Weg 2000 zurück zum Ausgangspunkt.
Unsere Exkursion über die Matten und Weideflächen des hinteren Gsiesertals verläuft im Gebiet der subalpinen
Stufe.
Auf unserer Exkursion befinden wir uns im Quadranten 9139/4.
Akutalisierte Artenliste des Quadranten 9139/4
… abrufbar unter http://florafauna.it
Lebensräume:
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Poion alpinae (Alpen-Fettweide),
Caricetum curvulae (Krummseggenrasen),
Nardetum alpigenum (subalpine Bürstlingsrasen) mit Weidetätigkeit,
Rhododendretum ferrugineum (Alpenrosen-Zwergstrauchheide),
Lebensraum Zirbenwald,
Montio-Bryetum schleicheri (Sternsteinbrechflur),
Cardaminetum amarae (Bitterschaumkrautflur)
Geologische Beschaffenheit:
An unserem Ausgangspunkt, wie auch im gesamten Beobachtungsgebiet, mit Ausnahme einer relativ kleinen
Zone um das Kalksteinjöchl, bewegen wir uns auf Boden über altkristallinem Gestein (360 Mio Jahre alt), in der
Zone der alten Gneise.
Gneis ist ein metamorphes Gestein (Umwandlungsgestein); von den darin eingeschlossenen Mineralien
überwiegen Feldspat (Mikrolin und Plagioklas), körnig ausgebildeter Quarz, lagig strukturierte Hellglimmer
(Muskovit), Dunkelglimmer (Biotit) und Minerale (je nach Ausgangsgestein und Metarmophosebedingungen:
Augit, Diopsid, Hornblende, Granat, Disthen, Sillimanit, Andalusit, Cordierit). Häufig sind auch Pyrit, Zirkon,
Turmalin, Apatit, Orthit, Magnetit, Pyrrhotin und Ilmenit im Gneis enthalten.
Der Hauptunterschied zum Granit besteht im höheren Feldspatanteil. Weiters ist Gneis, aufgrund der weniger
ausgeprägten bzw. weniger entwickelten Schieferung des Gesteins, widerständsfähiger und bricht schwerer und
in dickeren Platten.
Im Bereich etwa 350 Höhenmeter unterhalb des Kalksteinjöchl, im unteren, jochnahen Flankenbereich der
Körlspitze auf einer Breite von einigen hundert Metern in Richtung Gail Spitze, finden wir eine floristisch
vielversprechende, da abwechslungsreiche Zone Zentralalpinen Mesozoikums mit Vorkommen
permotriassischer Sedimentite (Absatzgesteine) aus Küsten- und Flachmeersedimenten, also Boden über
Kalkgestein, vor. Detail am Rande: das in diese erdgeschichtliche Zeit fallende Perm-Trias-Ereignis vor etwa
252 Mio. Jahren bezeichnet das größte bekannte Artensterben unserer Erdgeschichte an der Wende von Perm
(Paläozoikum, auch Erdaltertum) zu Trias (Mesozoikum, auch Erdmittelalter).
Definition Klimaxgesellschaft:
Als Klimax (lat. Leiter -> im übertragenen Sinn oberste Sprosse der Leiter, auch End- oder Höhepunkt) wird das
verhältnismäßig stabile Endstadium der Vegetationsentwicklung in einer Landschaft bezeichnet, das in einem
lokal vorherrschenden Klima möglich ist und sich im Laufe der Sukzession entwickelt hat.
1
Pflanzengesellschaften, welche sich in der Klimax etablieren, nennt man aus vegetationskundlicher Sicht
Klimaxgesellschaften.
Die Therminologie „Klimax“ kann sowohl im weiteren Sinne (z. B. für alpine Rasen), als auch im engeren Sinne
(z. B. für Krummseggenrasen) verstanden werden.
In unserem konkreten Fall wurde betont, dass Krummseggenrasen auf Boden über Silikat die
pflanzenökologische Schlußgesellschaft (=Endstufe der Klimaxgesellschaften) der hochalpinen Stufe bilden.
Ausschlaggebend für die Entwicklung der Klimaxgesellschaften sind abiotische Standortfaktoren wie: lokales
Klima, geologische Bedingungen, Bodenbeschaffenheit, Basengehalt. Abiotische Faktoren sind folglich jene, an
denen Lebewesen nicht erkennbar beteiligt sind.
Nicht außer Acht gelassen werden darf der Umstand, dass die vorherrschende Vegetation die Standortfaktoren
überprägen kann, z. B.: über einem Rohboden kann über sehr lange Zeiträume (-> bedingt durch die
Beschaffenheit des Untergrundgesteins und die darauf einwirkende physikalische und chemische Gesteinsverwitterung und die biogene Umsetzung) eine dicke Humusauflage entstehen. Die Humusauflage erhöht die
Speicherfähigkeit von Wasser und Nährstoffen.
So entwickeln sich kalk- und basenreiche Böden in den gemäßigten Breiten des humiden Mitteleuropa zu sauren
Böden.
Braun-Blanquet (= Pionier der alpinen Vegetationskunde und Geobotanik) ist davon ausgegangen, daß jeder
subalpine und alpine Boden über lange Zeit übersauert und so Carex curvula die Schlußgesellschaft für diesen
Lebensraum bildet. Eine These, die nach heutigem Ermessen in Wissenschaftskreisen nicht ganz unumstritten
ist.
Die tatsächliche Zusammensetzung der Klimaxgesellschaften wird durch das Zusammenspiel die den
Lebensraum besiedelnden Tier-, Pflanzen- und Pilzarten bestimmt. Der die Zusammensetzung der
Klimaxgesellschaft bestimmende Faktor ist im Wesentlichen in der Konkurrenz der Pflanzen untereinander
begründet; so haben beispielsweise Lichtkeimer (wie Pinus sylvestris – gemeine Kiefer) in einem Wald mit
dichtem, krautigem Untergrund und geschlossenem Kronendach des Waldes einen klaren Standortnachteil.
Überall wo Klima und Standortfaktoren Baumwuchs zulassen, entwickeln sich Wälder. In den Alpen
beispielsweise finden wir, mit Ausnahme von Mooren, Gewässern und Felswänden, bis zu einer Höhe von 2400
m Meereshöhe Wald; ab 1700 m Meereshöhe, unter ausgewogenen Feuchtigkeitsbedingungen, die Zirbe (Pinus
cembra).
Definition azonale Vegetation:
Die zonale Vegetation bezeichnet die um die Erde gürtelförmig verlaufenden Vegetationstypen wie: Wüsten,
Trocken- und Feuchtsavannen, Steppen, Tundren, usw.
Die azonale Vegetation ist der Klimaxgesellschaft überbegrifflich untergeordnet. Unter azonaler Vegetation
versteht man Vegetationtypen, deren Ausbreitung und Entwicklung sich unabhängig von der Erdzone auftritt.
Für die Entwicklung der azonalen Vegetation fallen besonders:
• mikroklimatische Bedingungen, welche das Großklima durch
durch gebietsmorphologische
Eigenheiten wie Täler, Berge (Höhenstufen), Seen, Meere nachhaltig beinflussen;
• ökologische Faktoren (wie Höhe des Grundwasserspiegels)
• geologische Faktoren
• und die Bodenverhältnisse ins Gewicht.
Stört beispielsweise der Faktor Boden (= edaphischer Faktor, aus dem Griechischen édaphos, zu Deutsch: der
(Erd)boden), da dieser schwermetallbelastet ist, was beispielsweise auf Boden über Serpentinit zutrifft, dann
bilden Grünerlenbestände (Grünerle = Serpentin-Endemit) in unseren gemäßigten Breiten die
Schlußgesellschaft.
Erkenntnisse aus der Archäogeologie:
Silene vulgaris, weiters die Vertreter der Gattung Viola und jene der Gattung Agrostis sind durch physikalische
Anpassungen in deren Zellwänden in der Lage, sich auf schwermetallbelasteten Böden ganz normal zu etablieren
und zu entwickeln. Sippen dieser Pflanzengattungen bzw. –art stimmen sich entwicklungsbiologisch auf die
2
schwermetalllastigen Böden vor Ort ab und bilden sich lokal etablierende Populationen aus. Pflanzen lagern,
nach verschiedenen Mechanismen, die aufgenommenen Schwermetalle entweder auf Niveau der Wurzeln
(Bildung eigenes dafür konzipierter Wurzeln) aus, oder „entsorgen“ die Schwermetalle in den unteren Blättern
und werfen diese nach und nach ab. Ein beträchtliches und, in Hinblick auf die Anzahl, sprunghaftes Ansteigen
von Silene vulgaris kann auf Erzvorkommen (Erzader) oder einen prähistorischen Kupferschmelzplatz
hindeuten.
Definition Viviparie:
Bei viviparen Pflanzen keimen die Samen an der Elternpflanze; die Keimlinge fallen als relativ große, voll
entwickelte Jungpflanzen ab. Es gibt Pflanzenarten, welche die Viviparie in ihrem Bauplan fix vorsehen wie z.
B.: Persicaria vivipara (Knöllchen-Knöterich), andere wiederum stellen, aufgrund z. B. eines Standortnachteiles,
ganze lokal vertretene Sippen genetisch auf Viviparie um z. B. Poa alpina.
Angetroffene Lebensräume:
Im Quadranten der 9139/4 konnten wir, unabhängig von den jeweiligen Lebensräumen die folgenden Arten
festhalten (spezielle auf den Lebenraum abgestimmte, von uns erhobene Charakter- und Kennarten sind im
Anhang der Kapitel der jeweiligen Lebensräume gelistet):
Familie
Taxon
deutscher Name
Wissenswertes
Ranunculaceae
Aconitum tauricum
Wulf.
Tauern-Eisenhut
Poaceae
(Süßgräser)
Agrostis alpina L.
Alpen-Straußgras
Poaceae
(Süßgräser)
Agrostis rupestris Scop.
Felsen-Straußgras
Taxonomisch zur Artengruppe des Aconitum
napellus (Aconitum napellus agg.=A. sect.
Aconitum) gehörend und mit 2 Unterarten und 2
Varietäten (siehe „Exkursionsflora Fischer“)
vertreten; von dessen Vertretern östlich der
Etsch nur A. tauricum vorkommt.
Rispenäste und Ährchenstiele mit feinen
Borstenhaaren (deshalb fühlen sie sich rau an).
Die Rispe breitet sich nach der Anthese aus. Die
Ährchen sind bläulich gefärbt. Typische Art für
Trockenrasen und Felsfluren.
Im Unterschied zu A. alpina weist A. rupestris
die filigraneren Laubblätter auf. Rispenäste und
Ährchenstiele sind bei A. rupestris kahl (deshalb
glatt). Typische Art der Krummseggenrasen,
Felsspalten,
Silikatblockhalden.
Meist
kalkmeidend.
Lamiaceae
Primulaceae
Pyramiden-Günsel
Alpen-Mannsschild
Poaceae
(Süßgräser)
Ajuga pyramidalis L.
Androsacea alpina (L.)
Lam.
Androsaceae obtusifolia
All.
Antennaria carpatica
(Wahlenb.) Bluff &
Fingerh.
Antennaria dioica (L.)
Gaertn.
Anthoxanthum alpinum
A. & D. Löve
Fabaceae
Caryophyllaceae
Anthyllis vulneraria L.
Arenaria biflora L.
Echter Wundklee
Asteraceae
Asteraceae
Poaceae
(Süßgräser)
Arnica montana L.
Aster alpinus L.
Avenella flexuosa (L.)
Parl.
Arnika
Poaceae
(Süßgräser)
Avenula versicolor
(Vill.) Laínz
Bunthafer
Orobanchaceae
Bartsia alpina L.
Alpenhelm
Primulaceae
Asteraceae
Asteraceae
Stumpfblättriger Mannsschild
Karpaten-Katzenpfötchen
Ohne oberirdische Ausläufer.
Gewöhnliches Katzenpfötchen
Mit oberirdischen Ausläufern.
Alpen-Ruchgras
Laubblatt Spreite unterseits gelb-grün und
glänzend, oberseits grau-grün und matt; von der
Spitze her sich nach oben einrollend. Typische
Art für Bürstlingsrasen. Kalkmeidend.
Zweiblütiges Sandkraut
Diese Pflanze hat die Eigenheit, daß während
eine Knospe in Blüte ist, ein weiteres
Blütenköpfchen dahinter nachschiebt.
Alpen-Aster
Drahtschmiele
Avenella ist nahe verwandt mit den Vertretern
der Gattung Deschampsia (Deschampsia sect.
Avenaria). Ährchen silbrig weiß bis bräunlich
auch violett, rote Blattscheiden. Rispe locker
und oft geschlängelt. Pflanze gilt als
Säurezeiger. Sie ist kalkfliehend.
Deckspelzen an der Basis braun bis violett.
Typische Art für Krummseggen- und
Bürstlingsrasen. Sie ist kalkfliehend.
Zeigerpflanze für basischen Boden
3
Biscutella laevigata L.
Botrychium lunaria (L.)
Sw.
Campanula barbata L.
Cardamine amara L.
Carex atrata L.
Glattes Brillenschötchen
Cyperaceae
(Sauergräser)
Carex curvula All.
Krumm-Segge
Cyperaceae
(Sauergräser)
Carex firma Mygind
Polster-Segge
Cyperaceae
(Sauergräser)
Carex frigida All.
Eis-Segge
Cyperaceae
(Sauergräser)
Carex sempervirens Vill.
(s.str.)
Horst-Segge
Caryophyllaceae
Cerastium cerastoides
(L.) Britton
Cirsium spinosissimum
(L.) Scop.
Coeloglossum viride
(L.) Hartman
Crepis aurea (L.) Cass.
Dactylorhiza fuchsii
(Druce) Soó
Daphne striataTratt.
Deschampsia cespitosa
(L.) PB.
Dreigriffliges Hornkraut
Draba dubia Suter
Dryas octopetala L.
Dryopteris affinis
(Lowe) Fras.-Jenk.
Kälte-Felsenblümchen
Brassicaceae
Ophioglossaceae
Campanulaceae
Brassicaceae
Cyperaceae
(Sauergräser)
Asteraceae
Orchidaceae
Asteraceae
Orchidaceae
Thymelaeaceae
Poaceae
(Süßgräser)
Brassicaceae
Rosaceae
Dryopteridaceae
Gewöhnliche Mondraute
Neu für diesen Quadranten.
Bart-Glockenblume
Bitteres Schaumkraut
Schwarze Segge
Ist in die Gruppe der gleichährigen Seggen
eingeordnet. Glatter Stängel 15 bis 30 cm hoch,
welcher in einer +- aufrechten Ähre endet,
Laubblätter 3-7 mm breit. Typische Art für
steinige, magere Rasen und Felsfluren;
kalkliebend.
Ist in die Gruppe der gleich-ährigen Seggen
eingeordnet. Die Pflanze bildet kleine Horste
aus. Ähren braun. Tragblätter, 0,5 bis 2 cm lang,
sind deckblattartig angeordnet. Schlauch zw. 6
und 8 mm lang und deutlich geschnäbelt. Die
Laubblätter sterben frühzeitig aufgrund einer
Pilzinfektion regelmäßig von der Spitze her ab.
Carex curvula wird von einem
sog.
kommensalistischen
Pilz
besiedelt.
Kommensalismus
(lat.
commensalis
=
Tischgenosse) beschreibt eine Form der
Interaktion zwischen Individuen verschiedener
Arten, die für Vertreter der einen Art positiv, für
diejenige der anderen Art neutral ist.
Ist in die Gruppe der verschiedenährigen, 3
narbigen, mit kahlen Schläuchen ausgestatteten
Seggen eingeordnet. Charakterart der nach ihr
benannten
alpinen
Polsterseggenrasen
(Caricetum firmae). Stets auf Kalk-Magerrasen
und Kalk-Felsfluren anzutreffen.
Ist in die Gruppe der verschiedenährigen, 3
narbigen, mit kahlen Schläuchen ausgestatteten
Seggen eingeordnet. Unterstes Tragblatt
überragt die Ähre. Auf frischen bis nassen
Magerrasen, Rieselfluren und Bachufern.; die
Art ist kalkmeidend.
Ist in die Gruppe der verschiedenährigen, 3
narbigen, mit kahlen Schläuchen ausgestatteten
Seggen eingeordnet. Sie ist die Charakterart des
Blaugras-Horstseggenrasens
(SeslerioCaricetum sempervirentis) und der SilikatHorstseggenhalden (Caricetum sempervirentis)
über
Silikat.
Die
Art
bildet
die
Schlussgesellschaft alpiner Rasen. (Siehe dazu
auch: Protokoll Fane_Alm_02_07_2014)
Schneebodenbewohner auf Silikat.
Alpen-Kratzdistel
Grüne Hohlzunge
Gold-Pippau
Fuchs-Fingerwurz
Kahles Steinröslein
Gewöhnliche Rasenschmiele
Bildet, abhängig vom Lebensraum und
ungünstigen
Überlebensbedingungen,
apomiktische
(sich
ungeschlechtlich
fortplanzende) Sippen aus. Blätter und
Rispenäste sind rauh. Besiedelt mäßig bis
feuchte Fettweiden und Niedermoore.Sie gilt als
begrenzt kalkverträglich.
Silberwurz
Dichtschuppiger Wurmfarn
Die Pf des D. affinis ist kräftiger als jene des D.
filix-mas (Echter Wurmfarn), die Ansätze (=
Spindeln) der Fiederchen sind dunkelviolett
gefärbt; die Färbung verschwindet bei der
Herbarisierung
der
Pflanze.
Weiterer
Unterschied zu D. filix-mas: die Fiederchen sind
4
Dryopteris expansa (K.
Presl.) Fras.-Jenk. &
Jermy
Dryopteris filix-mas (L.)
Schott.
Erigeron alpinus L.
Euphrasiaofficinalis
subsp. picta (Wimm.)
Celak.
Festuca halleri All.
Gebirgs-Dornfarn
Poaceae
(Süßgräser)
Festuca nigrescens
(Hack.) K. Richt.
Schwärzlicher Schwingel
Poaceae
(Süßgräser)
Festuca paniculata (L.)
Schinz & Thell.
Gold-Schwingel
Poaceae
(Süßgräser)
Festuca pseudodura
Steud.
Harter Schwingel
Rubiaceae
Galium anisophyllon
Vill.
Gentiana acaulis L.
Gentiana
brachyphyllaVill.
Alpen-Labkraut
Dryopteridaceae
Dryopteridaceae
Asteraceae
Orobanchaceae
Poaceae
(Süßgräser)
Gentianaceae
Gentianaceae
Gentianaceae
Orchidaceae
Gentiana verna L.
Gymnadenia conopsea
(L.) R. Br.
Dryopteridaceae
Gymnocarpium
dryopteris (L.) Newm.
Fabaceae
Hedysarum
hedysaroides (L.) Schinz
& Thell.
Cistaceae
Helianthemum alpestre
(Jacq.) DC.
Hieracium sp.
Gattungsmerkmale:
Asteraceae
Asteraceae
Asteraceae
Hieracium alpinum L.
Hieracium angustifolium
Hoppe
Hieracium aurantiacum
L.
Echter Wurmfarn
Alpen-Berufkraut
Scheckiger Wiesen-Augentrost
Haller-Schwingel
Kiesel-Glocken-Enzian
Kurzblättriger Enzian
Die unteren LB sind nie größer als die oberen.
Die LB sind weich und rhombenförmig. Die
Blüte ist von einer schlanken Kronröhre umhüllt.
Langspornige Händelwurz
Eichenfarn
Alpen-Süßklee
Alpen-Sonnenröschen
•
Die Blütenblätter aller Vertreter der Gattung Hieracium sind ab der Spitze
bis zu 1/3 zur Basis hin eingeschnitten.
•
Pappus bei Hieracium ist schmutzig gefärbt.
Alpen-Habichtskraut
Gletscher-Habichtskraut
LB unterseits mit Sternhaaren besetzt.
Orangerotes Habichtskraut
Grauzottiges Habichtskraut
Ericaceae
Gämsheide
Kalmia procumbens (L.)
Besiedelt
steile,
saure,
feinerdereiche
Trockenrasen in Hanglage mit kurzer
Schneeauflage. Erkennbar an den dunkelgrauen,
schwärzlichen Ährchen. Die Art ist strikt
kalkfliehend.
Ein Vertreter aus der Arten-Gruppe von Festuca
rubra. Farbe grau-grün, Halmblätter flach, bzw.
offen rinnig, horstförmig. Neben Poa alpina ist
F. nigrescens eines der wichtigsten Weidegräser
über Silikat.
Blattscheiden
mit
einer
am
Grund
zwiebelähnlichen
Verdickung.
Besiedelt
bevorzugt sonnige, steinige Bergwiesen. Die Art
ist kalkmeidend.
Artengruppe F. halleri. Ostalpine Art, welche
sich westwärts bis max. zu den Pfunderer
Bergen hin durchsetzt.
Frühlings-Enzian
Hieracium
glanduliferum Hoppe
Asteraceae
Hieracium lactucella
Wallr.
Lycopodiaceae
Huperzia selago (L.)
Bernh. Ex Schrank &
Mart.
Asteraceae
Hypochaeris radicata L.
Ericaceae
Wissenswertes
Asteraceae
an der Basis beidseitig verbreitert. D. affinis
findet man an schattigen, bodensauren
Standorten.
Dreidimensionale, hell- bis grasgrüne Blätter,
verwandt mit Dryopteris carthusiana.
Öhrchen-Habichtskraut
Tannen-Teufelsklaue
Gewöhnliches Ferkelkraut
Alle Vertreter aus dieser Familie leben symbiotisch mit Pilzen (Mykorrhiza).
Diese
Pflanze
5
ist
für
Geobotaniker
von
Gift & al. Ex Galasso &
al.
Leontodon sp. Gattungsmerkmale
Asteracae
Juncaceae
Juncaceae
Leontodon hispidus L.
Luzula alpinopilosa
(Chaix) Breistr.
Luzula luzulina (Vill.)
Racib.
besonderem Interesse. Sie bildet eine eigene
Klimaxgesellschaft
an
windexponierten
Standorten; wie Bergkuppen und -grate. Lange
glaubte man auch deshalb die Pflanze sei
frostunempfindlich.
Bis
man
die
Wechselwirkung
zwischen
Wuchsform,
Untergrund und Standort näher unter die Lupe
nahm und bemerkte, daß im Bestand eine
konstante Temperatur von +20° Celsius bei +/90%iger Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Betrachtet
man die Wuchsform der Pf genauer, so bemerkt
man nicht nur, daß sie einen kriechenden Wuchs
aufweist, sondern auch daß die Blätter nach
unten gekrümmt und, als Schutz vor
übermäßiger
Verdunstung,
mit
einer
Wachsschicht überzogen sind.
•
Frucht mit sitzendem Pappus.
•
Achäne (= Nussfrüchtchen) sind hell- bis dunkel- oder rötlich-braun und im
Unterschied zu den Vertretern der Gattung Taraxacum ungeschnäbelt; d. h.
•
Pappus ungestielt und ….
• bei Leontodon immer gefiedert.
Gewöhnlicher Leuenzahn
Braune Hainsimse
Kalkmeidende Art von Rasengesellschaften
feuchter Standorte, in Schneetälchen.
Gelbliche Hainsimse
Die Pflanze 3-10 cm lang, gedeiht an sauren
Standorten
(z.
B.
in
Fichtenwäldern)
anzutreffen; sie bildet unterirdische Ausläufer
aus. Die Art ist kalkfliehend.
Im Verhältnis zu L. luzulina mit einer Höhe von
mind. 30 bis 70 cm wesentlich wüchsiger. Die
Pflanze gilt als Säurezeiger.
Einzige Vertreterin der Gattung Luzula ohne
Hochblatt
Juncaceae
Luzula luzuloides
(Lam.) Dandy & Wilm.
Weißliche Hainsimse
Juncaceae
Luzula sylvatica subsp.
sieberi (Tausch) K.
Richt.
Minuartia gerardii
(Willd.) Hayek
Minuartia recurva (All.)
Schinz & Thell.
Siebers Große Hainsimse
Caryophyllaceae
Minuartia sedoides (L.)
Hiern.
Zwerg-Miere
Boraginaceae
Myosotis alpestris F. W.
Schmidt
Nigritella rhellicani
Teppn. & E. Klein
Oxyria digyna (L.) Hill
Oxytropis campestris
(L.) DC.
Pedicularis recutita L.
Alpen-Vergissmeinnicht
Pedicularis tuberosa L.
Persicaria vivipara (L.)
Ronse Decr.
Phegopteris connectilis
(Michx. F.) Watt
Phleum alpinum agg.
Knollen-Läusekraut
Phleum rhaeticum (C. J.
Humphr.) Rauschert
Bewimpertes Lieschgras
Caryophyllaceae
Caryophyllaceae
Orchidaceae
Polygonaceae
Fabaceae
Orobanchaceae
Orobanchaceae
Polygonaceae
Thelypteridaceae
Poaceae
(Süßgräser)
Poaceae
(Süßgräser)
Alpen-Frühlings-Miere
Krummblättrige Miere
Artengruppe M. verna. Kelchblätter 5 nervig,
Laubblätter meist deutlich gekrümmt. Diese Art
ist absolut kalkmeidend.
Kronblätter sind entweder sehr filigran oder
fehlend. Bildet flache, dichte Polster aus,
Laubblätter sind rinnig und grundständig
paarweise verwachsen. Gliedert sich in
Krummseggen-,
Polsterseggenrasengesellschaften ein, besiedelt
des weiteren Felsritzen
Schwarzes Kohlröschen
Alpen-Säuerling
Alpen-Spitzkiel
Gestutztes Läusekraut
Kommt im Brennergebiet, im Obervinschgau
und in den Dolomiten vor.
Knöllchen-Knöterich
Buchenfarn
Artengruppe Alpen-Lieschgras
Es handelt sich hier um eine südeuropäische Art.
Typisch für P. rhaeticum sind die verwachsenen
Hüllspelzen.
In den Alpen gibt aus dem Aggr. Phleum
alpinum 2 Arten: Phleum alpinum s. str. (wir
nennen diese P. commutatum Gaudin): typisch
für Niedermoore, Schneetälchen und feuchte
Bergwiesen. Die Art ist circumpolar und in den
6
Gebirgen Europas verbreitet (arktisch-alpin).
Phleum rhaeticum: südalp. Art, typische Art der
Fettweiden (Almen) und bei Almhütten
(Viehläger).
Phyteuma
betonicifolium Vill.
Phyteuma
hemispaericum L.
Pinguicula vulgaris L.
Platanthera bifolia (L.)
Rich.
Betonien-Teufelskralle
Poaceae
(Süßgräser)
Poa alpina L.
Alpen-Rispengras
Poaceae
(Süßgräser)
Poa annua L. (infirma x
supina)
Läger-Rispengras
Poaceae
(Süßgräser)
Poa chaixii Vill.
Breitblättriges Rispengras
Poaceae
(Süßgräser)
Poa supina Schrad.
Läger-Rispengras
Poaceae
(Süßgräser)
Polygalaceae
Rusaceae
Poa trivialis L.
Graben-Rispengras
Polygala alpestris Rchb.
Polygonatum
verticillatum (L.) All.
Potentilla aurea L.
Potentilla erecta (L.)
Raeusch.
Primula glutinosa Jacq.
Primula minima L.
Pseudorchis albida (L.)
Á. & D. Löve
Pulsatilla alpina subsp.
austroalpina D. M.
Moser
Pulsatilla apiifolia
(Scop.) Nyman
Pyrola minor L.
Voralpen-Kreuzblume
Ranunculus acris L.
Ranunculus glacialis L.
Ranunculus nemorosus
D.C.
Rhinanthus glacialis
Personn.
Rumex alpestris Jacq.
Salix hastata L.
Scharfer Hahnenfuß
Salix reticulata L.
Saxifraga bryoides L.
Saxifraga caesia L.
Saxifraga oppositifolia
L.
Netz-Weide
Campanulaceae
Campanulaceae
Lentibulariaceae
Orchidaceae
Rosaceae
Rosaceae
Primulaceae
Primulaceae
Orchidaceae
Ranunculaceae
Ranunculaceae
Ericaceae
Ranunculaceae
Ranunculaceae
Ranunculaceae
Orobanchaceae
Polygonaceae
Salicaceae
Salicaceae
Saxifragaceae
Saxifragaceae
Saxifragaceae
Grasblättrige Teufelskralle
Gewöhnliches Fettkraut
Weiße Waldhyazinthe
Morphologischers
Merkmal:
Parallelle
Antherenflächen. Dies im Unterschied zu P.
montana.
Ähren sich überlappend, kurze Ligula, bildet
Strohtunika alter Blattscheiden aus, kann vivipar
sein. Neben Festuca nigrescens eines der
wichtigsten Weidegräser.
Unterschied zu P. supina: P. annua ist ohne
Ausläufer (lockerrasiger Wuchs).Ungeöffnete
Anthere 0,7 – 1,2 mm lang./ Diese Art ist ein
Kosmopolit.
Laubblatt-Spitzen kapuzenförmig, Laubblätter
an der Basis gekielt, Blattscheiden geflügelt,
Blatthäutchen bewimpert.
Typische Art für Lägerfluren, Merkmal: Pflanze
bildet Ausläufer (rasiger Wuchs), ungeöffnete
Anthere 1,8 – 2,4 mm lang (also deutlich länger
als bei P. annua), hellgrüne Blätter. Eigenheit
der Viviparität sofern in Bezug auf
Fortpflanzung ungünstige Standortbedingungen
vorherrschen. Ganze Sippen können sich so
genetisch auf Viviparität umstellen.
Ruderalpflanze
Quirl-Salomonssiegel
Gold-Fingerkraut
Blutwurz
Klebrige Primel
Zwerg Primel
Gewöhnliches Weißzüngel
Südöstliche Alpen-Küchenschelle
Möglicher Neufund für diesen Quadranten (→
muß anhand des Herbarbeleges noch geprüft
werden).
Typisches Merkmal: LB-Ränder sind behaart.
Gelbe Alpen-Küchenschelle
Kleines Wintergrün
Kann anhand der kurzen Griffel eindeutig als
solche bestimmt werden.
Gletscher-Hahnenfuß
Hain-Hahnenfuß
Artengruppe R. polyanthemos. 4 kantiger
Stängel, orange-gelb leuchtende Blüten
Grannen-Klappertopf
Berg-Sauerampfer
Spieß-Weide
Neufund für diesen Quadranten. Laubblätter bis
auf das vordere Viertel des Laubblattes
gezähnelt; dort ganzrandig.
Moos-Steinbrech
Blaugrüner Steinbrech
Gegenblättriger Steinbrech
7
Saxifragaceae
Crassulaceae
Asteraceae
Poaceae
(Süßgräser)
Caryophyllaceae
Caryophyllaceae
Caryophyllaceae
Primulaceae
Gentianaceae
Tofieldiaceae
Fabaceae
Fabaceae
Ranunculaceae
Ericaceae
Plantaginaceae s.
lat. Resp.
Antirrhinaceae
Plantaginaceae s.
lat. Resp.
Antirrhinaceae
Plantaginaceae s.
lat. Resp.
Antirrhinaceae
Plantaginaceae s.
lat. Resp.
Antirrhinaceae
Violaceae
Violaceae
Saxifraga stellaris L.
Sedum alpestre Vill.
Senecio carniolicus
Willd.
Sesleria caerulea (L.)
Ard.
Silene acaulis (L.) Jacq.
Silene acaulis subsp.
exscapa (All.) Vierh.
Silene nutans L.
Soldanella pusilla
Baumg.
Swertia perennis L.
Tofieldia pusilla
(Michx.) Pers.
Trifolium alpestre L.
Trifolium badium
Schreb.
Trollius europaeus L.
Vaccinium uliginosum
L.
Veronica alpina L.
Stern-Steinbrech
Veronica bellidioides L.
Maßlieb-Ehrenpreis
Veronica fruticans Jacq.
Felsen-Ehrenpreis
Veronica serpyllifolia L.
Quendel-Ehrenpreis
Viola biflora L.
Viola palustris L.
Zweiblütiges Veilchen
Sumpf-Veilchen
Alpen-Mauerpfeffer
Krainer Greiskraut
Kalk-Blaugras
Polster-Leimkraut
Kelchblätter: 3 nervig
Silikat-Polster-Leimkraut
Nickendes Leimkraut
Zwerg-Soldanelle
Reine Silikat-Art
Moorenzian
Kleine Simsenlilie
Heide-Klee
Braun-Klee
Europäische Trollblume
Moor-Rauschbeere
Alpen-Ehrenpreis
Laubblätter sind gegenständig angeordnet.
Poion alpinae (Alpen-Fettweide)
Wir befinden uns allem Anschein nach an einem Lawinenhang . Das Gelände wird schwach beweidet; marginale
Trittspuren im Gelände und das vermehrte Vorkommen von Poa alpina, einer Art welche für subalpine
Fettweiden typisch ist, lassen diese Vermutung zu. Wir stufen den betrachteten Lebensraum als subalpine
Fettweide mit schwacher Tendenz zur Milchkrautweide ein.
Poion alpinae entspricht in der ökologischen Pflanzensoziologie einer antropogenen Weide, typischerweise um
Almhütten mit den Kennarten Prunella vulgaris, Trifolium repens, aber auch Plantago alpina und Ligusticum
mutellina.
Würde für ca. 100 Jahre diese Flur keinen antropogenen Einflüssen mehr unterliegen, würde sich der natürliche
Lebensraum des Larici-Cembretum (Arven-Alpenrosen-Gesellschaft) durchsetzen.
Einem Lebenraum für Alpenrosen- Beerstrauchgesellschaften also, welche unter locker ausgebildetem ArvenLärchen Bestand die Strauchschicht bilden. Dieser Lebensraum bildet die natürliche Vegetation der Zentralalpen
auf Höhe der Waldgrenze (gebietsweise bis auf 2400 m Meereshöhe).
Caricetum curvulae (Krummseggenrasen)
Die Krummseggenrasen (in unserem Fall ein typischer Moränenstandort) bilden auf Boden über Silikat die
pflanzenökologische Schlußgesellschaft (=Endstufe der Klimaxgesellschaften) der hochalpinen und nivalen
Stufe (oberhalb 2600 m Meereshöhe) der Zentralalpen.
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Charakterarten dieser Lebensräume in den mittleren Zentralalpen sind: Carex curvula, Juncus trifidus, Luzula
lutea, Phyteuma haemisphaericum, Primula minima, Senecio carniolicus, Sesleria disticha, Potentilla frigida,
Primula glutinosa.
Nachstehend einige in diesem Gebiet von uns nachgewiesene Kennarten dieses Lebensraumes:
Familie
Taxon
deutscher Name
Cyperaceae
(Sauergräser)
Carex curvula All.
Krumm-Segge
Asteraceae
Leucanthemopsis alpina
(L.) Heyw.
Luzula alpinopilosa (Chaix)
Breistr.
Oreochloa disticha (Wulf.)
Link
Alpenmargerite
Scorzoneroides helvetica
(Mérat) Holub.
Schweizer-Schuppenleuenzahn
Juncaceae
Poaceae
(Süßgräser)
Asteraceae
Wissenswertes
♀ und ♂ Ähren sind in einer Ähre gemischt
vorhanden. Verschiedene Carex Arten, so auch
C. curvula, leben in Symbiose mit einem
kommensalistischen Brand-Pilz, welcher die
Blattscheiden zum Absterben bringt; er
schwächt seinen Wirt nicht. Einer Hypothese
folgend
könnte die Degeneration
der
Blattscheiden der Pflanze zum Schutz vor Wind
und Kälte dienen.
Carex curvula ist in Südtirol mit 2 Unterarten
vertreten:
C.
curvula
subsp.
curvula
(gewöhnliche Krumm-Segge, auf Silikat) und C.
curvula subsp. rosae (Kalk-Krumm-Segge, auf
Kalk und Kalkschiefer)
Braune Hainsimse
Zweizeiliges Kopfgras
Unverkennbares Merkmal: 2reihig angeordnete
Ährchen; zum heutigen Wissensstand ist die
Gattung Oreochloa weltweit lediglich mit dieser
Art vertreten.
Wichtige
Art
für
Krummseggenrasen.
Merkmale: 1körbig, Blätter sind immer
unbehaart
Nardetum alpigenum (subalpine Bürstlingsrasen) mit Weidetätigkeit
Nardetum alpigenum finden wir an silikatreichen Standorten der Zentralalpen.
Wir rufen uns in Erinnerung, dass die Waldgrenze in den Zentralalpen bis auf 2400 m Meereshöhe reicht.
Am jetzigen Standort unserer Exkursion befinden wir uns nun auf etwa 2200 m Meereshöhe. Unter den
natürlichen Voraussetzungen würden wir uns also in einem Waldgebiet bewegen.
Nicht so in unserem Fall: wir beobachten das Vorkommen von Nardus stricta, einem klaren Indiz dafür, daß das
Gebiet beweidet und die vor uns befindlichen (sub)alpinen Rasen antropogenen Ursprungs sind.
Für diesen Lebensraum sind, wie von uns auch beobachtet, Arnica montana, Pseudorchis albida typische
Vertreter der Flora.
Rhododendretum ferrugineum (Alpenrosen-Zwergstrauchheide)
Die dominierende Art ist bezeichnenderweise Rhodendron ferrugineum, gefolgt von der Rauschbeere
(Vaccinium uliginosum). An sonnigen, etwas trockeneren Standorten trifft vermehrt Vaccinium vitis-idaea
(Preiselbeere) auf.
Rhododendren sind relativ standorttolerante Pflanzen, benötigen allerdings im Winter eine geschlossene
Schneedecke; als Frostschutz sozusagen.
Lebensraum Zirbenwald
Charakterarten sind: Pinus cembra (Zirbe), Homogyne (Alpenlattich), Calamagrostis villosa (Wolliges Reitgras),
Rhododendron, Larix (Lärche).
Montio-Bryetum schleicheri (Sternsteinbrechflur)
Die Sternsteinbrechflurr gehört pflanzensoziologisch zum Verband der Silikatquellfluren (Cardamino-Montion).
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Es handelt sich um einen Lebensraum, welcher vor allem in der alpinen und subalpinen Stufe der Alpen
vorzufinden ist. Nördlich des Alpenbogens lassen sich ähnlich gelagerte Pflanzengesellschaften erst wieder in
Süd-Norwegen nachweisen.
Charakterart dieses Lebensraumes ist Saxifraga stellaris. Weitere Kennarten sind: Bryum schleicheri, Diobelon
squarrosum, Mniobryum albicans var. glaciale, Philonotis seriata (Moose) und Epilobium nutans
(Gefäßpflanzen).
Cardaminetum amarae (Bitterschaumkrautflur)
Eine weitere Gesellschaft aus dem Verband der Silikatquellfluren.
Diesen Lebensraum finden wir typischerweise an schattigen, nordexponierten Standorten und nordseitigen
Bächen von Silikatgebirgen. Cardaminetum amarae tritt, unter diesen Standortbedingungen, in der montanen und
subalpinen Stufe auf.
Die Charakterart dieses Lebensraumes ist bezeichnenderweise Cardamine amara, das Bittere Schaumkraut.
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