Mammillaria sinforosensis LINZEN &amp

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Mammillaria sinforosensis
Schumacher
Linzen &
Mammillaria sinforosensis Linzen & Schumacher, Kakteen und andere Sukkulen-
ten 58(9):230-238.2007
M. sinforosensis, blühende Pflanze mit typischen Habitus
Beschreibung
Foto: Th. Linzen
nach Thomas Linzen und Rudi Schumacher l.c.:
Corpus singulum, plane globosum, diametrus 4-6 cm, vertex plane rotundus. Mamillae ad
10:16 series ordinatae, cano similes, pervirides. Axillae pauca candida lana raroque paucis
saetis. Spinae
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marginalis 17-24, subtilibus capillatis, candidae, partim fusco acumine.
Flores tanquam forma campanae infundibulique, rutili cum lineis mediis coccinis. ���������
Stigmata
rutila. Fruges forma clavae, rubrae. Semina forma mytili et fusca.
Körper einzeln, flachkugelig, 4 bis 6 (-8) cm im Durchmesser, 2-5 cm hoch, Scheitel
flach gerundet, dicht von Dornen bedeckt. Warzen in 10:16 Berührungszeilen, kegelförmig, 5 mm im Durchmesser und 6 mm lang, dunkelgrün, mit Milchsaft. Areolen rundlich, anfangs 3-4 mm im Durchmesser mit weißen Filz. Axillen mit wenig weißer Wolle
und selten mit 2-3 kurzen weißen Borstenhaaren. Randdornen 17-24, 5-7 mm lang,
die unteren am längster, dünnadelig, unregelmäßig fast horizontal strahlend, seitlichen am dichtesten, weiß mit brauner Spitze. Mitteldornen 4-6 (-7), 6-10 mm lang, alle
relativ gleich lang, gegenüber liegend, wenn 7 dann einer zentral, derbnadelig, hellbis dunkelbraun, zur Spitze dunkler und zum Grund fast weiß werdend. Blüten glockig-trichterförmig, karminrosa mit dunkleren karminroten Mittelstreifen, 12-18 mm im
Durchmesser, bis 15 mm lang. Äußere Blütenblätter spatelig, dunkelkarminrot, Rand
heller. Innere Blütenblätter ca. 20, linearlanzettlich, ganzrandig, spitz auslaufend, karminrosa mit dunkel karminroten Mittelstreifen. Staubfäden karminrot. Staubbeutel hellgelb. Stempel karminrosa, die Staubbeutel überragend, mit 5-7 karminrosa bis selten
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gelbrosa Narben, 1,5-2,5 mm lang. Früchte keulig, 4 mm im Durchmesser, 15 mm lang,
mit wenig Blütenrest, rot. Samen rundlich miesmuschelförmig, zum Hilum-MicropylarBereich (HMB) kielförmig, 1,1 mm lang, 0,9 mm breit, 0,6 mm dick, braun. HMB klein,
schmal schlüssellochförmig, subbasal. Testa mit tabular konkaven teilweise stark verlängerten Zellen, deren zentraler Bereich nur wenig eingesengt und an der Oberfläche
ungleichmäßig warzenförmig strukturiert ist, von erhabenen stark U- bis Omega-förmig
geformten Antiklinalgrenzen umgeben.
Ergänzung zur Erstbeschreibung:
keine
Heimat:
M. sinforosensis, Abb. der Erstbeschreibung l.c.
Foto: Th. Linzen
Mexiko, Chihuahua:�����
Cumbres de Sinforosa,�����
die
Pflanzen wachsen am Typstandort in einer Höhenlagen von 2100 m, wurden
allerdings auch in 2450 m
beobachtet. Sie wachsen
gewöhnlich im Moos oder
in Humustaschen auf porösen Lavafelsblöcken.
Kultur:
Nach bisherigen Beobachtungen lässt sich M. sinforosensis problemlos aus Samen ziehen. Die Pflanzen wachsen langsam in einem humosen, gut wasserdurchlässigen Substrat und blühen im zeitigen Frühjahr.
Bemerkungen:
Während der Erkundung einiger Täler der Barranca de Sinforosa im Februar
2002 entdeckten M. und R. Schumacher zwei neue Mammillarien die 2007 als
M. sinforosensis und M. sinforosensis ssp. marionae beschrieben wurden. Beide
Mammillarien wachsen in diesem ziemlich unwegsamen Gebiet unterhalb der
Cumbres de Sinforosa und der Cumbres de Guérachi nur etwa 20 km Luftlinie auseinander und dennoch nach bisheriger Kenntnis voneinander isoliert. Jedenfalls
wurden trotz zahlreicher Versuche bisher keine derartigen Mammillarien in dem
dazwischen liegenden Gebiet entdeckt.
Bereits vor deren Beschreibung wurden von den Schumachers diese beiden
Popu-lationen während ihrer Vorträgen und in ihren Publikationen einem breiten Interessentenkreis vorgestellt (Mtbl. d. AfM, JMS). Neben den beiden neuen Mammillarien wurde so auch die bis dahin kaum beachtete überwältigende
Landschaft der Barranca de Sinforosa bekannt gemacht. In der Folge wurde diese
Gegend von mehreren Liebhabergruppen bereist, die letztlich ziemlich einheitlich
bestätigten, dass die dort beheimateten Mammillarien noch unbeschrieben sind.
Neben dem getrennten Standort hat M. sinforosensis im Unterschied zur Unterart
M. sinforosensis ssp. marionae eine kleinere Körperabmessung. Es werden deutlich weniger Axillenwolle und Borsten ausgebildet. Ja die Axillen sind teilweise
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sogar fast ganz nackt. Die Bedornung ist bei der Typform deutlich steifer und in der
Länge der Mitteldornen ziemlich einheitlich. Die Blüten sind in der Form mehr glockig-trichterförmig und besitzen häufig einen etwas dunkler gefärbten Mittelstreifen
in den Petalen.
Die Diskussionen in der Folge sind dann sehr widersprüchlich und zeigen teilweise, dass sie ohne Kenntnis der Pflanzen geführt werden. So ist Mark Masterson
(Mtbl. d. AfM 33:100.2009) der Meinung, dass M. sinforosensis als Unterart der M.
craigii zu betrachten ist. Er bezieht sich hierbei auf Plein und Rogozinski, welche
eine weitere Unterart der M. sinforosensis, die M. sinforosensis ssp. cobrensis
als eigene Art umkombinierten und sie in die unmittelbare Verwandtschaft der M.
craigii stellten. Ihre Meinung stützen die Autoren auf der Theorie, dass beide Taxa
ein gemeinsames Verbreitungsgebiet besitzen und deshalb einen gemeinsamen
Ursprung haben müssten. Wir können dieser Theorie nicht folgen. Ein gemeinsames Verbreitungsgebiet ist noch lange keine Begründung für einen gemeinsamen
Ursprung! M. craigii scheint in M. sonorensis ihren Ursprung zu haben, während
dieser bei M. sinforosensis und ihren Unterarten eher bei M. standleyi liegt.
Rogozinski (Mtbl. d. AfM 33(3):168, (4):210-223.2009), welcher nach eigener Bekundung die Pflanzen besser kennen sollte, versucht dann gleich mehrfach zu
behaupten, dass M. sinforosensis nicht von der Unterart marionae zu unterscheiden ist. Er bleibt in seiner Begründung allerdings den Beweis schuldig, da er einerseits die bekannten Unterschiede bestreitet um sie dann gleichzeitig wieder
zu begründen. So sieht er in unterschiedlichen klimatischen Bedingungen der
beiden Canyons den Grund, weshalb die Körperabmessung und die Ausbildung
von Axillenwolle und Borsten so verschieden sind. Allerdings zeigen Sämlinge
beider Populationen unter gleichen Bedingungen noch immer diese trennenden
Eigenschaften. Die Unterschiede in der Bedornung werden ignoriert und die bei
M. sinforosensis TL 642, ein Exemplar am Typstandort Foto: Th. Linzen
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den Blüten sieht er nur als marginal an.
Schließlich sieht Hunt (huitzilopochtlia März 2009:3) keinen großen Unterschied
zwischen M. sinforosensis und M. standleyi.
M. sinforosensis ist wegen ihrer dichten Bedornung und den schräg abstehenden,
relativ gleich langen Mitteldornen ziemlich charakteristisch und hat unabhängig
von der Höhe ihrer Verbreitung einen auffällig einheitlichen Habitus. Nur die Farbe
der Mitteldornen kann braun bis schwarzbraun aber auch gelbbraun sein. Sie gehört innerhalb der Reihe Mammillaria (Macrothelae) in die Verwandtschaftsgruppe
der M. standleyi.
Etymologie:
Der Artname sinforosensis leitet sich von deren Verbreitungsgebiet, der Cumbres
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de Sinforosa, ab.
Scheitelaufnahmen der beiden weiteren Unterarten der M. sinforosensis ssp. sinforosensis zum direkten Vergleich mit der Typart:
M. sinforosensis
ssp. cobrensis
M. sinforosensis
ssp. marionae
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REM-Fotos: Samen
der M. sinforosensis
TL 644
Lateralansicht des
Samenkorns;
Vergr. 100-fach
Ventralansicht des
Samenkorns mit
Hilum-MikropylarBereich;
Vergr. 100-fach
Testa,
Ausschnitt;
Vergr. 600-fach
Alle REM-Fotos:
AƒM/ Mettenleiter
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