Cyphotilapia fronfosa (Boulenger, 1906)

Werbung
Cyphotilapia fronfosa (Boulenger, 1906)
Synonyme: Paratilapiafrorzlosa Boulenger, 7906; Pelntatochromis fronlosris Boulen-
ger, 1920.
Bedeutung des wissenschaftlichen Namens: cypho (gr.): krumm; tilapia (ei11heimische Bezeichnung) : Name einer Gattung afrikanischer Buntbarsche; frontostts
(lat.) : mit auffä11iger Stirn.
Aquaristische Bezeichnungen: Tanganjika-Beulenkopf.
Erstbeschreibung: Fourth Contribution to the Ichthyology of Lake Tanganyika.
Report on the Collection of Fishes made by Dr. W.
ganyikaExpedition, 1904 - 1905. Tr. ZooI. Soc.,
A. Cunnington during
the third Tan-
XVII, pt. VI, No. I (1906): p.
561.
Typusmaterial: ein Exemplar mit einer Tota11änge von 255 Millimetern, Br.itish
Museum (Natural History), London.
Verwandtschaft: Monotypische Gattung, die von Poll (1986) der Gattungsgruppe
(Tribus) Tropheini zugeordnet wurde.
Typuslokalität: Kigoma, Tansania.
Verbreitung und Ökologie: Die Art kommt überall im Tanganjikasee vor., wo die
benötigten Lebensbedingungen bestehen. Ihre Verbreitung ist jedoch auf das untere
Felslitoralbegrenzt, wo die Fische erst ab einerTiefe von 30 Meternhäufiger werden.
Die Farbrasse mit sechs Körperstreifen, aufder die Erstbeschreibung beruht, tritt nur
an der zentralen Ostküste des Tanganjikasees zwischen Kigoma und Kipili auf. In den
restlichen Teilen des Gewässers wurde bisher nur die andere Rasse nachgewiesen, die
ein weit größeres Verbreitungsgebiet besitzt und weitere Fundortvarianten bildet, die
sich in der Zeichnung des Kopfes unterscheiden.
Ersteinfuhr:1958.
Beschreibung: Körper sehr hochrückig, seitlich abgeflacht; im Alter mit aüßerst großem, beulenartigem Stirnbuckel. Grundfarbe je nach Fundort Hellgrau. Bläulichweiß
oder Weißlich. Bauchflossen und Afterflosse hellblau, Schwanz- und Rückenflosse
rußig grau. Aufgrund der unterschiedlichen Zahl von Querstreifen lassen sich zwei
verschiedene Falbrassen unterscheiden: Neben einer schwarzen Augenbinde. die
jedoch an bestimmten Fundorten zu einem Wangenfleck reduziert ist, sind zwischen
dem Rand des Kiemendeckels und der Schwanzflosse entweder fünf oder aber sechs
schwarze Querstreifen ausgebildet. Ausgewachsene Exemplare sind beliebte Speisefische. Sie können eine Länge von knapp 35 Zentimetern und ein Gewicht von einem
halben Kilogramm erreichen.
Cichliden von A bis Z
DCG-Info 23 (8) 1992
Cyphotilapia
frontosa,
Männchen
der Unterart
mit
sechs
Körperstreifen aus der
Umgebung
von Kigoma
Brütendes
Weibchen
der Unterart
mit
sechs
Körperstreifen aus der
Umgebung
von Kigoma
Männchen
der Unterart
mit fünf Körperstreifen
aus Burundi
Altes, über
30 Zentimeter langes
Männchen
der Unterart
mit
sechs
Körperstreifen aus
Burundi
Clphotilapia
frontosa im
natürlichen
Lebensraum
bei Luhanga
(Zaire) in
einer Tiefe
von ungefähr
zwölf Metern
Bastard, der
aus einer
Kreuzung
der beiden
Unterarten
mit fünf und
sechs Körperstreifen
hervorgegangen ist
Fotos: Staeck
Fundorte der
Unterart von
Cyphotilapia
frontosa mit
sechs Körper-
streifen
Pflege und Zucht: Die Fische sind sehr luhige Pfleglinge, die geräumige Aquarien mir
geeigneten Versteckplätzen benötigen. Es handelt sich um materne Maulbrüter. clenen
eine Bindung an den Fortpflanzungspartner fehlt. Die Zucht von C. rt.orLtosa ist wenig
produktiv. dem auch bei ausgewachsenen Weibchen liegt die Zahl cler Eier im alJgemeinen kaum über 50. Del innerartliche Aggressionstr.ieb ist nur gering. Männliche
Fische werden größel und entwickeln irn Alter einen krältigeren Stirnbuckel und stärker ausgezogene Flossen.
Bemerkungen: Daß es von Cr-photilaTtia frontosct zwei verschiedene
-qeographische
Farbrassen gibt, die sich in der Anzahl der auf den Flanken befindlichen Qr.relstrelfen
klar unterscheiden, und die man daher auch rnit einer gewissen Berechtigung durchaus
als Unterarten ansehen könnte, ist sowohl von lchthyo.logen als auch von Aquarianern
erst üben'aschend spät beachtet wolden. Boulengel bildet zwar das aus Kigorra stammende Tl,pusexemplar mit sechs Körperstreif-en ab, Poll (1952) erwähnt dann später
aber nur noch lünf delartige Streifen und bildet auch nur Fische dieser zweiten Farbform ab. Beide Formen sollte man auf gar keinen Fall miteinander kreuzen. Bastarde
besitzen gegabeJte Querstreifen. Häufig tlagen sie auch auf beiden Körperseiten eine
unterschiedliche Zahl vot-r Streifen.
Literatur
Poll Nl (1952):
R6sulrats scjertif
Erpl h)drob belge au lac Tanganika
Ill Fasc 5 B: 1,619
(19:16
-
19,17)
PoissonsCicblidae
(1986):
Classification des Cichlidae du 1ac Tanganjkat Tribus
et epdccs ,\,l6nr Classe Scj
-senres
2e s6r XLV fnsc l: I 163
Verfasser: Wolfgang Staeck
Herunterladen