Laubwerfende Gehölze im Winter Schönfrucht Callicarpa bodinieri var. giraldii Standort: Weg Alpinenhaus - Pergola Pontische Eiche Pontische Eiche Quercus pontica Standort: Farngarten Die meisten der über 500 bekannten EichenArten wachsen zu mächtigen Bäumen heran. Nicht so die Pontische Eiche, die in der Regel strauchförmig wächst und selten Höhen von über sechs Metern erreicht, wie es im Botanischen Garten der Fall ist. Ihre Wildstandorte befinden sich im Umfeld des Schwarzen Meeres, dem Mare Ponticum, an feuchten Berghängen. Obwohl eine der kleinsten Eichen, gehören ihre Blätter mit bis 30 cm Länge und 15 cm Breite zu den grössten innerhalb der nordhemisphärischen Gattung. Diese Art der Belaubung zeigt klar die gute Wasserversorgung. Im Gegensatz dazu bildet die mediterrane Kermes-Eiche (Quercus coccifera) als Bewohnerin von Trockengebieten rund zehnmal kleinere Blätter. Grosse Blätter bedingen auch grosse Knospen. In der Tat sind die End-Knospen an den Zweigen der Pontischen Eiche grössenmässig rekordverdächtig. Auch mit der weder gelappten noch gebuchteten Blattform geht die Pontische Eiche eigene Wege. Weit eher erinnern die Blätter an Edelkastanien. Schwarzährige Weide Salix melanostachys Standort: Steingarten Der Vergleich mit der Eiche zeigt gleich zwei wesentliche Unterschiede: Während die Eiche die Zweige mit einer markanten Knospe abschliesst, die von zahlreichen Schuppen Schönfrucht Die Gattung Callicarpa umfasst rund 140 Arten und ist vorwiegend in den Subtropen und Tropen Amerikas verbreitet. Es verwundert daher nicht, dass die Knospen in diesen milden Gebieten schützende Schuppen erübrigen können. Als eine der wenigen ihrer Gattung ist Callicarpa bodinieri auch im klimatisch raueren West- und Mittelchina verbreitet. Den Mangel an Knospenschuppen macht sie mit einem dichten Filz sternförmiger Haare an den eng eingerollten jungen Blättern wett. Dennoch kommt es vor, dass Teile des nacktknospigen Strauches in harten Wintern erfrieren.Die besonderen Knospen stehen momentan im Schatten der leuchtend lilafarbenen Beeren. Diese Farbe ist bei den einheimischen Beerensträuchern völlig unüblich. Das mag der Grund dafür sein, dass sie trotz ihrer Pracht von den einheimischen Vögeln erst gefressen werden, wenn andere Sträucher leergeräumt sind. Thunbergs Berberitze Berberis thunbergii Standort: Berberitzenrabatte Schwarzährige Weide Thunbergs Berberitze Im Winterzustand fallen bei dieser kleinwüchsigen japanischen Art in erster Linie die roten Beeren und die Dornen auf. Welches nun die Winterknospen sind, ist nicht auf den ersten Blick klar. Tatsächlich sind die knospenähnlichen Gebilde in den Achseln der Dornen keine Knospen, sondern Kurztriebe, bei denen die Laubblätter abgefallen sind. Wären es Knospen, wüchsen aus deren Spitzen auch keine der gestielten Früchte. Und die Dornen? Dabei handelt es sich um umgewandelte Blätter, deren Achselknospen bereits im ersten Jahr zu einem beblätterten Kurztrieb auswachsen. Dies ist zwingend nötig, weil die verdornten Blätter nicht mehr zur Fotosynthese fähig sind. IM NOVEMBER 2016 68 einheimische Arten unserer Umgebung umfasst die Ausstellung „Bäume und Sträucher im Winter“ vor dem Tropenhaus. Ebenso viele Arten beschreibt auch der dazugehörende Ausstellungskatalog. Die meisten dieser Arten sind im Botanischen Garten vertreten. Daneben ist in verschiedenen Abteilungen ein Mehrfaches dieser Arten an exotischen Gehölzen anzutreffen. Vier davon werden hier vorgestellt. Winterknospen sind wahre Wunderwerke, werden wegen ihrer Alltäglichkeit aber kaum als solche erkannt. Eine genaue Betrachtung zeigt, dass es sich um jugendliche Sprosse im Ruhezustand handelt, in denen die wesentlichen Teile wie Blätter, Sprossachse oder gar Blüten bereits angelegt sind. Im Frühling brau-chen sie sich nur noch auszudehnen. Der Vergleich mit einer Teleskopantenne veranschaulicht dies treffend. In der Regel sorgen spezialisierte Laubblätter, die Knospenschuppen, für den Schutz der unverzichtbaren Organe. bedeckt ist, finden wir bei der Weide keine Endknospe und die Knospen sind mit einer einzigen Knospenschuppe bedeckt. Diese Unterschiede lassen Rückschlüsse auf die Herkunft der beiden Gattungen zu. Die Wieden dürften sich in tropischen Gebieten entwickelt und sich später an raue Klimazonen angepasst haben. Die Eichen dagegen entstanden in kühlen Gebieten und konnten nach und nach auch in temperierten Gebieten (Mittelmeergebiet, tropische Gebirge) Fuss fassen.- Die Schwarzährige Weide mit ihren schwarzen Kätzchen im Frühling stammt aus Japan. Da nur männliche Pflanzen bekannt sind, ist sie wohl kaum eine eigenständige Art.