Ausgabe 47 – Dezember 2014 Themen: Meerrettich-Wickel als ökologische Wärme für den Winter Pflanzenfamilien: Braunwurzgewächse / Rachenblütler Das Weihnachtsblümchen Holunderblüten-Sterne Die Berberitze – artenreich und hübsch anzusehen Die Makrowelt der Pflanzen Oh Tannenbaum! Haselnuss – das ganze Jahr vorrätig Der Mond in der Pflanzenastrologie Pflanzenrätsel Veranstaltungen mit Wildpflanzen Essbare-Wildpflanzen.de Meerrettich-Wickel als ökologische Wärme für den Winter Brigitte Waser erzählt uns etwas über eine natürliche, ökologische und preiswerte Wärmequelle aus dem Garten für die kommenden kalten Monate. Frisch gegrabene Meerrettichwurzel 1 Grüezi, ich bin ein ganz heißer, scharfer Typ. Mein Name ist Meerrettich (Armoracia rusticana). Ich gehöre zu einer Großfamilie. Meine Geschwister und ich heißen Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Mir haben die Menschen in verschiedenen Ländern im Laufe der Zeit viele verschiedene Namen gegeben. So werde ich auch Kren, Kree, Meerettig, Merch oder Beißwurzel genannt. Wie üblich unter Verwandten, haben wir Kreuzblütengewächse etwas gemeinsam. Irgendwo in unserm Körper speichern wir Wärme. Diese Wärme stammt bei unserer Verwandtschaft aus den Senfölglycosiden. Ich habe sie vor allem in meinen Wurzeln gespeichert. Ein Bruder von mir, der Senf, hat viel davon in seinen Samen. Meerrettich raspeln... ...nicht lange offen stehen lassen... Vielleicht können Sie meine Wärme in den nächsten Monaten in irgendeiner Form gebrauchen. Ich helfe Ihnen, gut über die kalte Jahreszeit zu kommen. Sei dies bei innerlicher Anwendung als essbare Wildpflanze oder äußerlich als Wickel, Auflage oder einfach, wenn Sie mich beschnuppern. Innerlich bewähre ich mich als Gewürz oder Frischpflanzenpresssaft der wärmt, antimikrobiell ist und beim Verdauen hilft. Besonders während Erkältungen, Husten oder Blasenentzündungen kann ich Sie unterstützen. Doch seien Sie bei meiner Anwendung gei- zig. Ich bin sehr scharf und es genügt, wirklich nur ganz wenig von mir in der Küche einzusetzen. Kinder vertragen mich innerlich nicht. Für Personen mit Magen-, Darm- und Nieren-Problemen bin ich auch viel zu temperamentvoll. Gerne erweise ich Ihnen aber als äußere Auflage mit meiner Wärme einen Dienst. Für einen Wickel oder ein Auflage raspeln Sie mich ganz fein auf ein Taschentuch oder Küchenpapier. Damit machen Sie nun ein Päckchen, das auf einer Seite nur eine Stoff- bzw. Papierschicht hat. Diese Seite legen Sie nun auf Ihre Körperstelle, wo Sie Wärme gebrauchen können. Das Ganze mit ...auf ein Tuch geben... ...und zu einem Päckchen formen. einem Woll- oder Baumwolltuch befestigen. Bitte nicht aufs Gesicht. Da ist meine Ausdünstung in der Nähe von den Augen und Schleimhäuten viel zu scharf. Im Nacken kann ich aber bei Kopfschmerzen und Erkältungen helfen. Andere Auflageorte sind Brustbein oder Blase bei benötigter Wärme in diesem Bereich. Oder einfach dort, wo Sie sonst noch Wärme benötigen. Da ich meine Hitze schnell abgebe, wird die Auflage nur kurze Zeit ca. 5 – 15 Min. befestigt. Den Wickel wieder abnehmen, wenn starkes Brennen auftritt. Danach mit einem Wolltuch diese Stelle weiter warm halten. Bei Bedarf können Sie meinen Wickel mehrmals täglich einsetzen. Immer erst, wenn die Hautrötung verklungen ist. Damit das alles möglichst wenig Zeit benötigt, können Sie meine Wurzel gut im Kühlschrank auf Vorrat lagern. Falls Sie einen großen Blumentopf oder im Garten in einer Ecke etwas Platz haben, stecken Sie meine Wurzel einfach in die Erde. Ich vermehre mich sehr gerne. Da Sie nie meine ganze Wurzel ernten können, bleibe ich Ihnen nach dem Pflanzen ein Leben lang erhalten. Nun wünsche ich Ihnen eine warme, gesunde Winterszeit zusammen mit der Heilpflanzenfrau Brigitt Waser-Bürgi www.heilpflanzenfrau.ch Pflanzenfamilien: Braunwurzgewächse / Rachenblütler Dieses Mal stellt uns Rita Lüder die Familie der Braunwurzgewächse vor – was sich in der Einordnung geändert hat und woran Sie die auch Rachenblütler genannten Pflanzen erkennen. 2 Die Pflanzenfamilie der Braunwurzgewächse wird auch Rachenblütler (Scrophulariaceae) genannt. Sie war ursprünglich viel umfangreicher und beinhaltete weltweit ca. 250 Gattungen mit zusammen 4.000 Arten, von denen etwa 25 Gattungen mit 150 Arten einheimisch waren. In jüngster Zeit hat es einige systematische Umstellungen gegeben, die vor allem zu neuen Einordnungen innerhalb der Vertreter dieser Familie geführt hat. So sind viele dieser Gattungen in die Familie der Wegerichgewächse und Sommerwurzgewächse eingegliedert worden. Die Familie der Braunwurzgewächse umfasst nun weltweit noch etwa 1.700 Arten mit ca. 50 Gattungen, von denen in Mitteleuropa nur drei vorkommen: Das sind die Gattung Königskerze (Verbascum), Braunwurz (Scrophularia) und Schmetterlingsflieder (Buddle- Die Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa) sieht mit ihrem vierkantigen Stängel, den zygomorphen Blüten und den gegenständigen Blättern auf den ersten Blick aus wie ein Lippenblütler. An den Kapselfrüchten verrät sich dann der Irrtum: diese kommen bei den Lippenblütlern nie vor, sondern nur vierteilige Fruchtknoten! Die Knotige Braunwurz wächst als Frische- und Nährstoffzeiger an Ufern, in Wäldern und in Hochstaudenfluren. Ihren Namen verdankt sie den knotig wirkenden Verdickungen der Wurzeln. Das gesamte Kraut mit den Blüten regt das Lymphgefäßsystem und die Herztätigkeit an und hat eine schmerzstillende Wirkung. Gerade bei problematischen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Furunkeln etc. lohnt es sich, eine Behandlung mit Braunwurz zu probieren. Dafür wird das Kraut zur Blütezeit gesammelt und getrocknet. In der Homöopathie behandelt man mit der Knotigen Braunwurz vor allem Entzündungen der Lymphdrüsen, Ekzeme und Leberbeschwerden. ja). Letztere Gattung umfasst allerdings nur Sträucher, die bei uns nicht heimisch sind und aus Kulturen verwildert bzw. angepflanzt gedeihen. Die Gattungen Ehrenpreis (Veronica), Fingerhut (Digitalis), Löwenmaul (Antirrhinum) und Leinkraut (Linaria) gehören nun zu der Familie der Wegerichgewächse und die Gattungen Augentrost (Euphrasia), Wachtelweizen (Melampyrum) und Klappertopf (Rhinathus) gehören zu den Sommerwurzgewächsen (Orobanchaceae). Die zweijährige Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum) ist ein bis 250 cm großer Rachenblütler. Sie wird auch Wollblume oder Fackelkraut genannt – in Wachs getaucht früher als Fackel und die Blätter als Zunder verwendet. Merkmale sind die behaarten Blätter und die fünf Staubfäden, von denen die drei oberen dicht weißwollig sind. Ähnlich ist die Kleine Königskerze (Verbascum thapsus), die ebenso zu verwenden ist. Sie gedeiht in sonnigen Unkrautfluren, Waldschlägen, Kieshängen, auf Bahndämmen und in lichten Wäldern auf eher trockenen und nährstoffreichen, meist kalkhaltigen Lehmböden. Die Gestalt der Königskerzen ist sehr gut an trockene Standorte mit hoher Sonneneinstrahlung angepasst: Die Blätter laufen am Stängel herab und leiten das Wasser zur Wurzel. Sie sind zudem stark behaart, so dass sie vor starker Sonneneinstrahlung und hoher Verdunstung schützen. Die Blüten kann man zum Aromatisieren und Färben von Likören und Süßspeisen verwenden. Sie sind sehr gesund. Die Saponine wirken reizlindernd bei Husten, lösen fest sitzenden Schleim und lindern Katarrhe der Atemwege – in Präparaten meist zusammen mit anderen Kräutern wie Veilchen, Eibisch, Primel, Huflattich und Wegerich. In der Volksmedizin werden Königskerzen darüber hinaus auch gegen Schlafstörungen, Hämorrhoiden, Bettnässen und Ekzeme verwendet – sowohl innerlich als auch äußerlich als Umschlag oder Badezusatz. Das sog. „Königsöl“ soll Ohrenschmerzen und Ekzeme im Ohr lindern. Für seine Herstellung werden die Blüten in Olivenöl 3-4 Wochen ausgezogen. In der Homöopathie wird die Königskerze in erster Linie bei Gesichtsneuralgien, Ohrenschmerzen, Heiserkeit, Husten und Bettnässen verabreicht. Gelegentlich wird auch die Wurzel als harntreibendes Mittel entsprechend wie die Blüten verwendet. Unter den Braunwurzgewächsen gibt es Kräuter, Stauden und Halbsträucher. Die meist einfachen Blätter sind wechselständig, selten einmal können sie aber auch gegenständig sein. Dies ist zum Beispiel bei der Gattung Braunwurz (Scrophularia) der Fall. Diese Arten können auf den ersten Blick mit Lippenblütlern verwechselt werden. Hier liefert die Fruchtform ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung: Bei den Rachenblütlern ist es im Gegensatz zu dem vierteiligen Fruchtknoten (Klausenbildung) der Lippenblütler eine Kapsel. Der Blütenstand der Braunwurzgewächse setzt sich meist wie bei der namensgebenden Braunwurz aus vielen Einzelblüten zusammen und ist eine Thyrse oder Traube. Es kommen aber auch Einzelblüten vor. Die Blüte ist nur in eine SymmetrieEbene spiegelbar, d.h. zygomorph (wie bei der Braunwurz) bis fast radiär (wie bei der Königskerze oder dem Ehrenpreis). Als zygomorph werden in der Botanik Blüten bezeichnet, die nur in einer Richtung aus spiegelgleichen Hälften bestehen. Radiär bedeutet botanisch gesehen, dass sich die Blüte in mindestens zwei Richtungen in spiegelbildlich gleiche Hälften teilen lässt. Die Frucht von Scrophularia nodosa 3 Der Kelch bleibt an der reifen Frucht erhalten, er ist vier- oder fünfzählig. Die Blütenkronblätter sind miteinander verwachsen. Es sind ebenfalls vier oder fünf – genauso viele wie Kelchblätter. Auch die Anzahl der Staubblätter entspricht der Anzahl der Kelch- und Blütenkronblätter, d.h. es sind 4 oder 5. Der Fruchtknoten setzt sich aus zwei oberständigen Fruchtblättern zusammen, d.h. er befindet sich oberhalb der Ansatzstelle der Blüten- und Kelchblätter. Er bildet eine zweifächerige Kapsel, die zahlreiche Samen enthält. Diese und weitere Informationen finden Sie in dem „Grundkurs Pflanzenbestimmung“ von Dr. Rita Lüder, 7. Auflage, ISBN: 978-3-494-014975, Quelle & Meyer Verlag und Tipps und Rezepte zur Verwendung finden Sie in „Wildpflanzen zum Genießen...“ von Dr. Rita und Frank Lüder, kreativpinsel-Verlag, ISBN: 978-3-9814612-0-6, Preis: 19,95 €, www.kreativpinsel.de Das Weihnachtsblümchen Mit dieser schönen Geschichte stimmt uns Karin Greiner schon einmal auf die kommenden Festtage ein. Und es blieb wachsam. Eiche und Buche wechselten die Farbe ihrer Blätter, sie wurden golden, dann braun, einige fielen schon von den Zweigen. Der Herbststurm fegte das Laub über die Wiese, deckte das Gänseblümchen zu. Aber das Blümchen ließ sich nicht verdrießen und reckte sein Blütenköpfchen zwischen den Blättern in die Höhe. Die Nächte wurden länger, die Luft kälter, morgens erwachte das Gänseblümchen bibbernd unter einer Raureifschicht. „Ist jetzt der Winter da?“, fragte es. „Das dauert noch“, meinten Eiche und Buche. „Noch ist die längste Nacht des Jahres nicht gekommen. Und du wirst sie kaum überstehen, wenn du nicht schleunigst schlafen gehst“, warnten sie das Gänseblümchen. Doch tapfer erduldete es den ersten Schnee, wehmütig ertrug es die immer kürzeren, fahleren Tage. „Wann ist denn endlich Weihnachten?“ „Naja, lange dauert es nicht mehr“, staunten die Bäume über die Ausdauer des zarten Blümchens. Das hätten sie dem kleinen Ding gar nicht zugetraut, dass es sich so was traut. 4 Zu einer Zeit, als die Pflanzen noch sprechen konnten, erzählten sich Eiche und Buche am Waldrand von Weihnachten. Der Sommer schwand allmählich dahin. Eiche und Buche trugen noch ihr grünes Blätterkleid, das aber schon einen ersten herbstlichen Anstrich bekam. „Weihnachten, das ist ein ganz besonderes Fest“, schwärmte die Eiche, sie habe bereits viele davon erlebt. Jedes Mal würde ihr sprichwörtlich so hartes, unerschütterliches Holzherz dabei ganz weich. Die Buche konnte nur zustimmen. Ja, Weihnachten sei ein Fest der Liebe, und ihre Blätter zitterten vor Rührung. Auf der Wiese vorm Waldrand, wo die Schatten der mächtigen Baumkronen nicht hinreichten, sonnte sich ein Gänseblümchen. Es freute sich des Sommers, der Winter konnte gerne noch warten. Das Gänseblümchen hatte das Gespräch der Bäume belauscht. Weih- nachten? Neugierig rief es zu Eiche und Buche hinauf, wann denn dieses Fest begänne, es wolle auch einmal so etwas Schönes erleben. Die beiden Bäume antworteten dem kleinen Blümchen, dass es Weihnachten sicher nicht erlebe, denn es sei ja im Winter, wo alle Blümchen tief schlafen. Das fand das Gänseblümchen ungerecht. Warum sollten nur Bäume Weihnachten erleben dürfen? Und es beschloss, den Winter abzuwarten. Denn es war gar zu erpicht darauf, dieses geheimnisvolle Ereignis Weihnachten mit eigenen Blütenaugen zu sehen. Die Bäume schüttelten ihre Kronen. „Du kleines Naseweis, du wirst unterm Schnee versinken, du wirst erfrieren, aber doch nicht Weihnachten erleben! Du bist ein Sommerkind, hast im Winter nichts über der Erde verloren.“ – Euch werde ich’s schon beweisen, dachte sich das Gänseblümchen. Dem Gänseblümchen war es bang. Aber es nahm allen Mut zusammen, trotzte allen Widrigkeiten. Und schließlich war es so weit: Weihnachten! „Heute ist der Heilige Abend“, verhießen ihm feierlich Eiche und Buche. Sie hatten sich eigens für diesen Tag herausgeputzt. „Und jetzt, was passiert an Weihnachten?“ Das Gänseblümchen war sehr aufgeregt. Aber der Tag verlief wie alle Tage vorher. Frühmorgens eisig, vormittags nebelig, mittags wolkig, nachmittags düster. Das Gänseblümchen konnte es überhaupt nicht begreifen. Was, das sollte dieses wundersame Fest sein? „Warte nur, warte noch ein kleines Weilchen“, säuselten Eiche und Buche. Es wurde schon dunkel. Da lag plötzlich ein Glitzern überm Wald, von den Baumkronen bis hinab zur Wiese. Da klang auf einmal eine Melodie durch den Wald, durchs Geäst und das Laub. Eiche und Buche flüsterten, dass nun der schönste Augenblick im Jahr gekommen sei. „Jetzt spürst du den Zauber der Weihnacht“, flüsterten sie dem Gänseblümchen zu. Aber das Gänseblümchen verstand nicht. Enttäuscht ließ es sein Köpfchen hängen. Da hob die Eiche an zu knarzen, da begann die Buche zu ächzen. Das Blümchen dauerte sie. Sie reckten ihre Zweigfinger zum Blümchen hin, bis sie es fast erreichten. „Hörst du die Natur nicht singen“, meinten sie. „Siehst du die Sterne am Himmel nicht funkeln?“ Das Gänseblümchen hob sein Köpfchen. „Dies ist die längste Nacht im Jahr“, erklärten Eiche und Buche dem kleinen Geschöpf auf der Wiese. „Dunkel und kalt. Und doch eine verheißungsvolle Nacht, eben Weihnacht. Denn ab jetzt wird das Licht wieder in den Wald und auf die Wiese zurückkehren, und mit ihm das Leben.“ Und da verstand das Gänseblümchen, warum Eiche und Buche so von Weihnachten schwärmten. Sein kleines Blumenherz fing an, vor Freude zu hüpfen. Ab jetzt will ich jedes Jahr versuchen, zu Weihnachten zu blühen, um diesen besonderen Moment zu ehren, beschloss es. Und so ist es gekommen. Gänseblümchen setzen alles daran, sogar zum Weihnachtsfest ihre Blütenköpfchen zu heben – wahre Pflanzenlust. Schauen Sie doch mal, ob Sie ein Gänseblümchen finden, das für Sie zu Weihnachten blüht! Ihre Karin Greiner www.pflanzenlust.de Holunderblüten-Sterne Dieses Rezept von Karin Greiner sorgt für leckere Plätzchen auf dem Weihnachtsteller. Zutaten: 250 g Mehl 80 g Zucker 175 g Butter 1 Prise Salz 1 Messerspitze Zimt 125 g Marzipanrohmasse 100 g Puderzucker 100 g Holunderblütengelee 50 g Walnüsse 2 EL Holunderblütensirup 8 EL Puderzucker Zubereitung: 1. Mehl, Zucker, Butter mit Salz und Zimt zu einem Mürbteig verarbeiten. Teig mindestens zwei Stunden kühl stellen. 2. Teig ausrollen und Sterne ausstechen. Aufs Backblech legen und bei 180 °C 10-15 Minuten backen. 3. Marzipanrohmasse mit Puderzucker verkneten, zwischen Folie dünn ausrollen und ebenfalls Sterne ausstechen. 4. Erkaltete Mürbteigsterne mit etwas erwärmtem Holunderblütengelee bestreichen. Marzipanstern auflegen. 5. Walnüsse vierteln oder achteln und je ein Stück, getränkt in Holunderblütensirup, auf die Plätzchen drücken. 6. Aus Puderzucker und Holunderblütensirup einen zähflüssigen Guss anrühren und die Plätzchen damit dünn überziehen. 5 Karin Greiner www.pflanzenlust.de Die Berberitze – artenreich und hübsch anzusehen Schön sind alle Berberitzen, aber essbar ist nur eine. Welche das ist und einiges mehr über diese Pflanze weiß Corinna Prestele. beritze Berberis thunbergii. Es gibt sogar eine Hybride, die einige Merkmale von Berberis vulgaris aufweist, aber trotzdem giftig ist. Sie dürfen die Beeren des Sauerdorns nur dann essen, wenn er die drei Merkmale aufweist, wie sie unten in der Tabelle aufgeführt sind. Links: der essbare Sauerdorn Berberis vulgaris, Rechts: der Doppelgänger Berberis thunbergii. Unterschiede: Die Blätter des Sauerdorns Berberis vulgaris sind gesägt, der Fruchtstand ist eine hängende Traube und die Pflanze hat einen dreiteiligen Dorn. Der Pflanzenentdecker Linné gab den Berberitzen den Gattungsnamen Berberis nach einem nordafrikanischen Hirtenstamm, weil er dort das Ursprungsland der Pflanze vermutete. Davon leitete sich der deutsche Name "Berberitze" ab. Alle Berberitzen gehören zur Familie der Berberidaceae, der Sauerdorngewächse. Sie sind wertvolle Insekten-, Vogelnähr- und schutzgehölze. Vor allem in Gärten oder Parks begeistern sie durch ihren ansprechenden Wuchs, meist gepaart mit dem Farbspektakel des Laubes, das bei vielen Arten sogar im Winter goldgelb oder blutrot leuchtet. Wenn Sie Naturliebhaber sind – erfreuen Sie sich an dem Anblick von Berberitzen, wenn Sie die Früchte essen wollen – vergessen Sie es! Vor allem die Rinde, insbesondere die Wurzelrinde aller Berberis-Arten, ist durch das darin enthaltene „Berberin“ und „Berbamin“ giftig. Aber auch die anderen Pflanzenteile wie beispielsweise die Beeren sind giftig. Nur die Früchte und Samen des in Mitteleuropa heimischen Sauerdorns Berberis vulgaris können Sie bedenkenlos essen. 6 Sie enthalten keine giftigen Wirkstoffe und sind sehr bekömmlich und vitaminreich. Alle anderen Teile von Berberis vulgaris sind allerdings auch giftig. Der Sauerdorn wächst an sonnigen, trockenen und nährstoffarmen Stellen und ist ein typischer Begleiter in unseren lichten Kiefernwäldern. Weil Berberis vulgaris als Zwischenwirt für den Getreiderostpilz dient, wurde er in den 50er Jahren in vielen Gebieten Europas nahezu ausgerottet. Aus diesem Grund ist das, was sie im Garten oder in Grünanlagen finden, höchstwahrscheinlich nicht der essbare Sauerdorn. Wenn Sie sich nicht sicher nicht, fragen Sie bei Fachleuten, zum Beispiel im „Naturwissenschaftlichen Verein“ oder im „Landschaftspflegeverband“, nach. Giftige Verwandte des Sauerdorns Achtung: Auf den ersten Blick scheint der essbare Sauerdorn eine Doppelgängerin zu haben, nur wenn man genau hinsieht, erkennt man auch die Unterschiede zwischen ihm und seiner giftigen Verwandten, der Japanischen Ber- In vergangenen Zeiten nutzte man die Wurzeln des Sauerdorns zum Färben von Leder, Leinen und Wolle. Er ist auch seit Jahrhunderten ein Heilmittel in der Volksmedizin bei Beschwerden von Leber und Gallenblase, allerdings nur bei fachmännischer Handhabung. Der Name "Sauerdorn" bezieht sich auf die Dornen des Strauches, sie schützen ihn vor Tierbiss, und auf den sauren Geschmack der roten Beerenfrüchte. Sie hängen in Trauben an der Pflanze und schmecken aufgrund ihrer 6 % Säure ziemlich herb-säuerlich. Der Sauerdorn-Strauch wird 1 - 2,5 m hoch. Die kleinen gelben, duftenden Glöckchen blühen von Mai bis Juni in Trauben. Die Berberitzen-Blüten haben einen raffinierten Mechanismus: Wenn ein Insekt die Staubbeutel berührt, klappen sie zur Narbe zusammen und das Insekt wird mit Pollen bepudert. Diesen besonderen Effekt können Sie leicht mit der Spitze eines Grashalms ausprobieren. Von August bis Oktober reifen die länglichen roten Beeren heran. Diese können Sie vor oder nach dem Frost ernten. Bei der Ernte können Sie Handschuhe anziehen, vielleicht auch eine Baumschere oder Nagelschere benutzen. Falls Sie manchmal in Asien-Geschäften einkaufen, finden Sie dort auch Berberitzen-Früchte, dies ist allerdings die Art Berberis integerrima, die bei uns nicht vorkommt. In Asien und Persien werden sie traditionell zum süß-sauer Würzen von Reis, Fisch oder Braten verwendet. Müsli Die Früchte des Sauerdorns kann man gut als Vitaminspender für die kalte Jahreszeit einsetzen. Sie werden wie Rosinen getrocknet: Nach der Ernte einfach an einen warmen Ort legen, trocknen lassen und im Glas aufbewahren. Die Früchte können Sie ins Müsli geben. Früchtetee Die Früchte pur oder mit Hagebutten und Apfelschalen gemischt als Tee zubereiten. Konfitüre Früchte waschen, trocknen und Konfitüre nach Anweisung des Zuckerherstellers zubereiten. Berberitzen-Konfitüre: 500g reife Berberitzen-Beeren und 500 g Gelierzucker 2:1 oder 3:1. Berberitzen-Birnen-Konfitüre: 500 g reife Berberitzen-Beeren, 1 kg Birnen und 500 g Gelierzucker 2:1 oder 3:1. Früchte von Berberis vulgaris sind Vitaminspender im Müsli. Corinna Prestele. Die Makrowelt der Pflanzen Im Interview mit Sandra Kunz geht es darum, wie sie zur Pflanzenfotografie kam, was sie dabei lernte und wie daraus ihr neuestes Projekt entstand. Wildpflanzenredaktion: Wie bist du zur Makro-Pflanzenfotografie gekommen ? S.K.: Früher habe ich Augen durch ein Mikroskop fotografiert, um darin ihre Zeichen zu erkennen und Hinweise für Krankheitsneigungen zu bekommen, damals wurde das auch Irisdiagnose genannt. Mich faszinierte es sehr, in den Augen plötzlich Dinge zu sehen, die uns ohne Vergrößerung verborgen blieben. Es war, als ob ich in die Seele des Patienten schauen durfte. Zur PflanzenMakrofotografie inspirierte mich eine Heilpflanzenausbilderin, die selbst gerne fotografierte und uns ihre Bilder in den Kursen zeigte. Was ist das Besondere an der Makrofotografie für dich? 7 S.K.: Wenn ich meine Kamera nehme und in die Makro fotografiere, dann ist das für mich wie Meditation. Raum und Zeit sind aufgehoben, das Objekt findet mich, es will dann von einem bestimmten Winkel aufgenommen werden, ich versinke förmlich beim Fotografieren in das Objekt. Mir ist es dabei völlig gleichgültig, ob ich dabei rücklings auf der Erde liege, hocke, knie oder irgendPflanzen-Makrofotografie von Sandra Kunz welche Verrenkungen anstelle, um das Objekt von dieser Perspektive einzufangen. Wenn ich unsere Welt durch ein Makroobjektiv betrachte, fühle ich mich wie Alice im Wunderland. Triste abgestorbene Blätter sind plötzlich lebendig, die kleinsten Insekten werden wahrgenommen, Details werden sichtbar, die uns sonst verborgen bleiben. Für mich ist es wie ein Vergrößerungsglas und die wunderschöne Welt zeigt sich im Detail genauso schön und anmutig. Das Perfekte in der Makrowelt ist faszinierend und bewundernswert. Das ist ja, als ob du in eine andere Welt abtauchst … S.K.: Ja, so wie ich damals die Seele der Menschen in den Augen widergespiegelt sah, so sehe ich die Pflanzenseele beim Makrofotografieren. Ich bin mit der Pflanze tief verbunden. Nicht selten ist es mir möglich, nur eine einzige Pflanze während einer Fotosession zu fotografieren, da es für mich wie eine Wesensbegegnung ist und mir die Reize zu viel werden würden. Zu jedem Pflanzenbild gibt es eine Geschichte. Ich kann mich an weitgehend jedes Foto erinnern: wann, wo und unter welchen Voraussetzungen es gemacht wurde. Ich erinnere mich, wie ich mich bei der Pflanzenbegegnung gefühlt habe. Dieses Erlebnis ist meiner Meinung nach in jedem Bild auch mit festgehalten. Hast du schon mal etwas Besonderes beim Fotografieren entdeckt und lernst du auch etwas dabei? S.K.: Ja, es ist ein ständiges Lernen, denn gerade botanische Bestimmungsmerkmale sind oft mit dem bloßen Auge nicht sichtbar. Über das Objektiv zeigen sich dann diese Merkmale wie feinste Härchen auf Stängel oder Blättern etc. deutlich. Teilweise sehe ich erst über das Objektiv Pflanzen oder Pflanzenteile, die ich ohne Kamera nicht gesehen hätte. Fasziniert war ich z.B. über die Aufnahmen der Brenn- 8 haare der Brennnessel, die sich wie aufgezogene Kanülen mit dem Gift zeigen. Ich habe schon vieles Entdecken dürfen und ich kann es jedem empfehlen, sich auf diese Weise der Pflanzenwelt zu nähern. Kann jeder Makrofotografien machen und wenn ja, was brauche ich dazu? S.K.: Prinzipiell kann jeder, gerade mit den vollautomatischen digitalen Kameras, fotografieren. Natürlich braucht man schon ein Gespür und den Blick für das Objekt sowie eine Einschätzung über Licht und Schatten etc. Auch eine ruhige Hand ist nötig. Alle meine Fotos mache ich ohne Stativ. Ich kauere mich dann hin, schaue, dass mein Unterarm, mit dem ich die Kamera halte, abgestützt ist, dass ich den richtigen Abstand und Perspektive habe und atme langsam aus. Nach dem Ausatmen ist meine Hand am ruhigsten - dann wird das Bild geknipst. Eine gute digitale Spiegelreflexkamera und ein Makroobjektiv kosten etwa 3000 Euro. Aus Deiner Arbeit mit der Makrofotografie ist ein Projekt entstanden. Du bist gerade dabei, ein Kartenset zu veröffentlichen, was kann man sich darunter vorstellen? S.K.: Ich habe Tausende von brillanten Pflanzenfotos gemacht und die Bilder sind auf meiner Festplatte gespeichert. Die aufgenommenen Bilder haben ihren Sinn erst, wenn sie nach außen in die Welt schwingen und Menschen Freude machen. Ich habe die Fotos mit der Pflanzenmeditation verbunden, die ich seit 6 Jahren regelmäßig mache. Hierbei erhalte ich während der Meditation Botschaften. Man kann sich das so vorstellen: Sobald ich mich auf eine Pflanze intensiv einlasse, schreibe ich intuitiv. Mein Kopf kommt da gar nicht mit. Erst nach der Meditation, wenn ich es nochmal lese, verstehe ich den Sinn der Botschaft. Das Kartenset enthält 60 ausgewählte Eine Karte aus den Kartenset: Die Blüte der Arnika fotografiert mit Makro-Objektiv. Pflanzen mit ihren Kernbotschaften und einem schönen Foto. Jeden Tag kann eine Karte intuitiv gezogen werden und man erhält dabei eine eigene Botschaft für diesen Tag. Die Pflanzenkarten helfen uns dabei, unseren Alltag zu bewerkstelligen, Entscheidungen leichter zu treffen oder in unserer Mitte zu bleiben. Damit die Bilder optimal in Erscheinung treten, habe ich ein großes Format gewählt (etwas kleiner als DINA 5). Das Kartenset mit 60 Karten im schönen Karton kostet 25,- Euro und ist über mich zu beziehen. Viel Erfolg mit deinem neuen Projekt und vielen Dank für das Interview. Sandra Kunz Oh Tannenbaum! Heute erzählt uns Monika Wurft allerlei Wissenswertes über den beliebten und immergrünen Nadelbaum und sie gibt noch einen kleinen Exkurs zum Thema Räuchern. dasein können sie viele Jahre ertragen, um dann erst ihre volle Wuchskraft zu entwickeln. Der Umweltjournalist Horst Stern schreibt dazu: „Ein Tanne kann zwei Menschenleben lang unter dem dichten Kronendach einer alten Buche leben, armdick dann nur, mit Jahresringen dicht an dicht. Erst wenn die Buche fällt und der Sonne den Weg frei macht, dann wächst die Tanne los“. Weißtanne mit ihren stehenden Zapfen und den Spindeln vom letzten Jahr Am geschmückten Christbaum „Oh Tannenbaum“ singen - das ist in vielen Familien ein jährliches Ritual. Doch wenn man genauer hinschaut, ist es oftmals gar keine Tanne. Denn als dieses aus dem 16. Jahrhundert stammende Lied aufkam, war die als Christ- oder Weihnachtsbaum besungene Tanne meistens eine Fichte. Das kommt von der umfassenden Bedeutung des Wortes „Tanne“ im damaligen Sprachgebrauch. Tanne galt als allgemeine Bezeichnung für Nadelbäume wie einerseits die Tanne, aber auch Fichte und Föhre. Bis Ende der 1950er Jahre waren Fichten der bevorzugte Weihnachtsbaum, danach kam immer mehr die Tanne in Mode, auch wegen ihrer Eigenschaft, nicht so schnell zu nadeln. 9 Der erste schriftlich belegte Weihnachtsbaum stand 1539 im Straßburger Münster. Lange davor wurden allerdings schon, je nach Landschaft, Zweige von Eibe, Stechpalme, Wacholder, Mistel, Buchs, Tanne und Fichte zur Dekoration ins Haus geholt. Immergrü- ne Zweige und Bäume symbolisierten Lebensfreude und Hoffnung in der dunkeln Jahreszeit und man wollte sich dadurch Gesundheit ins Haus holen für das neue Jahr. Im Adventskranz steigert sich die Symbolik durch seine runde geschlossene Form. Der Kreis steht für die Ewigkeit, das Grün des Tannenreises für das Leben und die Kerzen erhellen die dunkelste Zeit des Jahres. Doch schauen wir uns die vielbesungene Tanne einmal näher an. Es handelt sich dabei um die Weißtanne (Abies alba), die zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) gehört. Sie kann, wenn sie nicht als Christbaum endet, stattliche 60 m hoch werden. Man höre und staune: Bei einem Stammumfang von bis zu 3 Metern wird sie um die 600 Jahre alt. Ein großer Trumpf zum Erreichen des hohen Alters sind ihre Pfahlwurzeln, damit kann sie den meisten Stürmen trotzen. Tannen sind Schattenbäume. Die Tannenkeimlinge, die sehr langsam wachsen, stehen zunächst im Schatten der sie umgebenden Bäume. Dieses Schatten- Die dunkelgrün-glänzenden, weichen Nadeln der Weißtanne stehen, solange sie beschattet sind, seitlich vom Zweig ab und haben auf der Unterseite zwei weiße Wachsstreifen, die als Verdunstungsschutz dienen. Im Sonnenlicht wandeln sie sich zu Lichtnadeln, wachsen in alle Richtungen und sorgen so für ein zügiges Baumwachstum. Dass aus einem kleinen Tännchen ein majestätischer Baum werden kann, das beweist die bei Freudenstadt im Nordschwarzwald stehende „Großvatertanne“ mit ihren 45 Metern Höhe. Großvatertanne bei Freudenstadt In unseren Wirtschaftswäldern findet man ansonsten selten alte Nadelbäume. Da lohnt sich ein Besuch in Bannwäldern und Nationalparks, z. B. im Bannwald Wilder See im Nationalpark Schwarzwald oder im Nationalpark Bayrischer Wald. Im letzteren gibt es einen erlebenswerten Seelensteig, der mit Gedichten zum Innehalten und auf die Natur hören anregt. Gedichtbeispiel Seite. auf der folgenden Gedicht Erich Kästner, Seelensteig Doch zurück zur Tanne. Ein besonderes Merkmal sind ihre reifen Zapfen. Sie stehen aufrecht an den Zweigen. Nach der Samenreife fallen die einzelnen Schuppen ab und überlassen die Samen, die mit einem brüchigen Flügel ausgestattet sind, dem Wind. Übrig bleibt die sogenannte Zapfenspindel, die noch mehrere Jahre am Baum überdauern kann. Auf dem Boden sind vollständige Tannenzapfen deshalb äußerst selten zu finden. Landläufig werden am Boden liegende Zapfen allerdings gerne als solche bezeichnet. In Wirklichkeit handelt es sich dabei fast immer um die länglichen Zapfen der Fichte. Doch bevor es Zapfen gibt, muss die Tanne erst blühen. Interessant ist dabei, dass Tannen einhäusig sind. Männliche und weibliche Blüten sind zwar auf jedem Baum zu finden, jedoch selten auf demselben Zweig. Die weiblichen, 3-5 cm langen blassgrünen Zäpfchen entstehen im obersten Kronenbereich, die 2-3 cm langen gelblichen männlichen Blüten treten meist im mittleren und unteren Kronenbereich auf. Tannen blühen von Mai bis Juni, allerdings erst ab einem Alter von 50 - 70 Jahren. Das Holz der Tanne ist sehr leicht und elastisch und wird als Bau- und Konstruktionsholz besonders auch im Schiffsbau und in Wasserverbauungen (Holländer Tanne) bevorzugt. Auch als Resonanzholz für Musikinstrumente kommt es zum Einsatz. In der Volksheilkunde wird die Tanne schon seit dem Altertum eingesetzt. Teezubereitungen aus Tannen- aber auch Fichtennadeln wurden auf Grund ihres Vitamin-C-Gehalts gegen Skorbut und als auswurfförderndes Heilmittel bei Husten eingesetzt. Außerdem bereitete man Bäder aus dem Absud bei Erkältungen und Blasenentzündungen und kaute das Harz als Schutz vor Zahnausfall. Auch heutzutage wird Harz in Salben zur Wundheilung bei Schrunden und Rissen und als Rheumasalbe verwendet. Gewonnen wird das herb-würzig duftende ätherische Öl aus den etwa 10-15 cm langen, frischen Trieben der Weißtanne, die im Frühjahr gesammelt werden. Es ist meist in Zubereitungen wie Tees, Salben, Einreibungen, Badezusät- zen, Inhalationen, Hustensäften und Fertigarzneimitteln enthalten. Wegen seiner erwärmenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften wird es bei Erkältungen, Verdauungsschwächen, Muskelschmerzen sowie bei Zerrungen, Quetschungen und Hämatomen geschätzt. Traditionell kommt der ätherische Duft der Tanne in der Vorweihnachtszeit zur Geltung. Räucherungen mit Tannenzweigen, heißt es in alten Kräuterschriften, stärken die Nerven und die Widerstandskraft, machen mutig und wirken kräftigend. Für viele sind es Kindheitserinnerungen, die bis in die heutige Zeit einen Platz in der Weihnachtszeit haben, wenn am adventlichen Tisch ein kleiner Zweig über eine Kerze gehalten wird und sich unter der Hitzeeinwirkung der angenehme Duft nach Nadelwald und Harz ausbreitet. Rund um das Räuchern Die Geschichte des Räucherns ist so alt wie das Feuer. Die Wirkung des Rauches erfuhren unsere Vorfahren am eigenen Leib, wenn durch das Verbrennen von Kräutern, Harzen und Hölzern unterschiedliche Stimmungen entstanden. Dieser Erfahrungsschatz wurde zu religiösen, medizinischen oder spirituellen Zwecke eingesetzt. Mit Räuchern wurde die Luft verbessert, Krankheiten eingedämmt, Nahrung haltbar gemacht und Rituale an Festtagen unterstützt. In der dunkelsten Zeit des Jahres, den sogenannten Rau(ch)nächten, traditionell in der Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig, war das Räuchern mit duftendem Harz und Kräutern ein Ritual. Es diente dazu, böse Geister in Form von Unglück und Krankheit abzuwehren und um auf das Neue Jahr günstig einzuwirken. Das Räuchern wird wegen seiner Wirkung auf Stimmung und Gesundheit bis heute durchgeführt. Wer das Räuchern praktizieren möchte, benötigt folgende Utensilien: 10 • Feuerfestes Gefäß • Sand • Spezielle Räucherkohle (im Handel erhältlich) • Räucherwerk Tannenzweig Oberseite Tannenzweig Unterseite Das feuerfeste Gefäß wird 2-3 cm hoch mit Sand gefüllt. Darauf legt man die Räucherkohle, entzündet sie und lässt sie durchglühen. Durch den Sand kann sich die Hitze gut verteilen und die Feuerschale wird dabei nicht überhitzt. Auf die Glut gibt man das Räucherwerk und wartet, bis sich der Duft der ätherischen Öle im Raum verteilt. Das kann durch leichtes Zufächeln von Luft unterstützt werden. Sobald die Räucherware anfängt zu glimmen, wird sie von der Kohle geschoben und frisches Räucherwerk nachgelegt. Zum Räuchern verwendete Kräuter sollten getrocknet sein. Tannen- oder Fichtenharz und ihre Nadeln werden frisch verwendet. Monika Wurft, Schiltach Haselnuss – das ganze Jahr vorrätig Margarete Vogl porträtiert uns den Haselnussstrauch und gibt ein feines Rezept dazu. Kerne roh zum Knabbern, in Salate, Müsli, als Öl, in Kuchen und sonstige Gerichte, junge Blätter in Salat und Gemüse, Kätzchen als Tee. Haselnuss-Stäbchen Ob die Haselnüsse selbst gesammelt oder gekauft sind – lecker ist dieses Rezept von Margarete Vogl allemal. Haselnuss-Stäbchen In diesem Jahr gab es bei uns in Niederbayern sehr viele Haselnüsse und sogar jetzt im Dezember findet man noch einige am Boden. So konnte ich bei meinen Wanderungen durch Wald und Flur für reichlich Vorrat sorgen. Das Entkernen ist zwar etwas mühsam, aber die leckere Nuss unter der harten Schale belohnt für die Mühe. Besonders frisch genossen schmecken die Haselnüsse am besten und gelten als sehr gesund. Sie werden als Nervennahrung bezeichnet und sollen für das Gedächtnis sehr hilfreich sein. Auch bringen sie unsere Verdauung in Schwung. Haselnüsse enthalten verschiedene Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Phosphor. Besonders die hohe Vitamin-E-Konzentration ist erwähnenswert. 11 Die Haselnüsse wachsen alleine oder in Büscheln an einjährigen Trieben. Sobald sie reif sind, fallen die Haselnüsse vom Strauch. Man braucht sie dann nur noch aufzusammeln. Bereits im Spätherbst sind die männlichen Kätzchen an den Sträuchern zu erkennen. Besser auffallend sind die hängenden männlichen Kätzchen im zeitigen Frühjahr, Februar bis März, die vor dem Austrieb der Blätter blühen. Die weiblichen Blüten sind erst bei genauerer Betrachtung an einer roten Narbe sichtbar. Da um diese Jahreszeit wenig blüht, sind die Haselnussblüten eine sehr wichtige Bienenweide. Am vier bis fünf Meter hohen Strauch wachsen weiche, am Rand fein gezackte Blätter. Reiche Haselernte Den Haselnussstrauch finden wir in Hecken, am Waldrand und in Gärten. Verwendete Pflanzenteile: Haselnuss- Zutaten Teig: 150 g Dinkel, fein gemahlen 1 TL Weinstein-Backpulver 80 g Honig 1 Ei 1 Prise Salz 50 g Butter Zutaten Belag: 200 g Haselnüsse, fein gehackt 100 g Honig 100 g Butter 2 EL Rum Zusätzlich: 6 EL Marmelade oder nach Wunsch 100 g selbst gemachte Schokolade oder Kuvertüre Zubereitung: Aus den Zutaten für den Teig einen Mürbteig herstellen und etwas kühl ruhen lassen. Den Teig dünn ausrollen und mit der Marmelade bestreichen. Für den Belag die Butter mit dem Honig schmelzen und Haselnüsse mit dem Rum mischen. Diese Masse über die Marmelade verteilen. Bei 180°C etwa 25 Minuten backen. Noch warm in gewünschte Größe schneiden und nach dem Abkühlen ein Ende in die Schokolade tauchen. Weitere Rezepte sind in den Büchern „Wilde Köstlichkeiten“ und „Wildkräuter in der Vollwertküche“ zu finden. Margarete Vogl [email protected] www.gesundesessen.de, www.herbologe.de Der Mond in der Pflanzenastrologie Sandra Kunz beschreibt uns heute in ihrer Reihe über Pflanzenastrologie ausführlich die Mondkraft und die dazugehörigen Pflanzen. bauch nach rechts zeigt, steigen die Säfte und Kräfte in der Pflanze nach oben. Bei Vollmond, also bei maximaler Widerspiegelung des Sonnenlichtes, ist die Energie ganz oben in der Pflanze - in Blüten und Knospen. Bei abnehmendem Mond sinken die Säfte wieder nach unten, bis sie schließlich mit dem Neumond wieder ganz in der Wurzel angekommen sind. Die typischen Symbole der verschiedenen Mondphasen: Neumond zunehmender Mond Vollmond abnehmender Mond Die weißrosa Blütchen des Baldrians sind ein typisches Mondzeichen Alle Planetenkräfte sind aus Sicht der Astrologie gleich wichtig für uns Menschen hier auf Erden. Eine Ausnahme für mich als Heilpflanzenkundige ist die Mondkraft, denn der Mond beeinflusst die Pflanzensäfte durch seinen Rhythmus erheblich. Warum der Mond so wichtig für uns ist, will ich Ihnen auf den nächsten Seiten näher bringen. Der „Erd“-Mond ist der einzige natürliche Satellit der Erde. Er hat einen Durchmesser von 3476 km und ist der fünftgrößte Mond im Sonnensystem. Im Vergleich: der Durchmesser der Erde beträgt 12.756 km. Von jeher haben Menschen die Mondstände beobachtet und Rückschlüsse gezogen. Gespiegelt durch seinen Rhythmus veranlasste er den Menschen zu rhythmischen Handlungen, wie das Aussäen und Ernten von Samen und Pflanzen zu bestimmten Mondphasen 12 Das Mädesüß mag feuchte Füße und sie ist eine wahre Mondkönigin auch im Jahreslauf. Menschen legten Kalender nach den Mondzeiten an. 12 Monde waren und sind bis heute ein (Sonnen-)Jahr. Das Wort Monat leitet sich vom Mond ebenso ab wie das Wort Montag. Außerdem ist der Mond nicht nur astronomisch sondern auch astrologisch gesehen der „Herrscher“ des Wassers. Mond und Sonne gemeinsam sind für die Gezeiten der Meere durch Ebbe und Flut verantwortlich, dabei hat die Sonne allerdings nur einen halb so großen Anteil wie der Mond. Somit regiert der Mond das Wasser und alle Flüssigkeiten, auch die Säfte in den Pflanzen. Bei Neumond, wenn der Mond selbst im Dunkel verborgen ist und kein Licht widerspiegelt, ist die Pflanzenkraft in den Wurzeln, die ebenso unsichtbar und im Verborgenen ist. Bei zunehmendem Mond, wenn also der Sichel- Die Vogelmiere liebt das wässrig-feuchte Element Beim Neumond steht der Mond zwischen der Sonne und der Erde, bei Vollmond steht die Erde zwischen Sonne und Mond und das Licht kann voll reflektiert werden. Während seinem 28,5 Tagesrhythmus durchwandert der Mond astrologisch gesehen einmal den ganzen Tierkreis, genau in der gleichen Reihenfolge wie die Sonne 1 Jahr braucht. Somit wirken durch die Mondkraft alle 2 -2 ½ Tage unterschiedliche Qualitäten auf der Erde. Aber dieses Thema werde ich im weiteren Verlauf der Rubrik noch beschreiben. Die Alchimistin unter den Frauenpflanzen ist der Frauenmantel, hier mit eigenen produzierten Tropfen Das Mondsymbol - die Sichel Die Sichel kann auch als Schale betrachtet werden. Eine Schale hat auch die Aufgabe, etwas zu empfangen und aufzunehmen. Die Sichel steht für Sensitivität, Empfang, Wahrnehmung, Empfänglichkeit, Aufnahmebereitschaft, Kontakt und Reflexion. Der Mond in unserem Körper Auf der Körperebene beeinflusst der Mond: die Zyklen und Rhythmen, wie Herz-Kreislauf-Rhythmus, Pulsrhythmus und Atemrhythmus, dann das Gehirn, die Genitalien (der weibliche Zyklus unterliegt dem Mondrhythmus), die Haut, die Fortpflanzung und Vermehrung sowie die Fruchtbarkeit. Auf der Seelenebene steht der Mond für: das Unbewusste, für Gefühle, Sensibilität, Empfänglichkeit, Reflexion, Beeindruckbarkeit, Sympathie und Antipathie. Er zeigt an, wie wir gefühlsmäßig reagieren, er steht für unsere Phantasie, Inspiration und unsere seelische Grundstimmung. Des Weiteren steht er für Takt-, Rhythmus- und Zeitgefühl, für Freude an Veränderungen, Beweglichkeit und Vielseitigkeit. Entsprechung im Tierkreis: Krebs Metall: Silber (Silber spiegelt und reflektiert ebenso wie der Mond) Mondkult: Der Mond hatte auch kultische Bedeutung und wurde vor allem Göttinnen geweiht. Die Ägypter verehrten die Isis, die Griechen Selene, Artemis und Hekate, die Römer Luna oder Lucina und Diana und die Kelten Morrigan, Ceridwen und Blodeuwedd. Auch im christlichen Glauben spielt der Mond eine „weibliche“ Rolle, denn viele Madonnen „stehen“ auf einer Mondsichel. Die weiße Taubnessel ist eine große Frauenheilpflanze, auch bei Fluor albus (Ausfluss) wird sie eingesetzt 13 So zeigt sich eine ausgeglichene Mondkraft im Menschen: • ein gutes Zeitgefühl, sie sind pünktlich und können sich organisieren • sind diplomatisch • fühlen und zeigen ihre Gefühle, auch Tränen der Freude oder des Glückes werden selbstverständlich gezeigt • sind offen und interessieren sich auch für die Gefühle der Mitwelt • hören gut zu • Mondfrauen haben einen ausgeglichenen regelmäßigen Zyklus • emotional ruhen sie in sich • träumen oft und erinnern sich an die Träume, diese dienen zur Aufarbeitung ihrer noch unbewussten Strukturen • lieben körperliche Berührungen und Massagen • haben mediale Fähigkeiten • eine gesunde Haut • gute Meditationsenergie, d.h. diesen Menschen fällt es leicht zu meditieren Typisch die weißsilbrige Borke der Birke, wurde auch als Reflektor oft an Straßen gepflanzt Zu wenig Mondenergie im Menschen zeigt sich durch: • kein oder wenig Zugang zur Gefühlswelt • sehr kühl und erstarrte Strukturen • kognitive Fähigkeiten stehen im Vordergrund • Gewächse und Tumore, die durch Verdrängung der Gefühle entstanden sind, wie z.B. Myome wenn Kinderwunsch oder Unfruchtbarkeit besteht oder nach Missbrauch • Tränen werden unterdrückt oder sind nicht vorhanden, also Menschen die „nie“ weinen • unflexible Menschen, die auch Abneigung gegen Spontanes haben • Meditation und Stille macht Angst • Gefühlstiefe wird nicht ausgehalten, dadurch unterhält man sich lieber über oberflächliche Themen mit anderen Menschen Zu sehen die silbrig weiße Behaarung des jungen Gänsefingerkrautes Zu viel Mondenergie im Menschen äußert sich: • festhängen in der Gefühlsebene, Melancholie, Depression • Gefühlsausbrüche, z.B. Wut und Hass, können nicht aufgelöst werden • Verstrickung in Gefühlsebenen mit anderen Menschen, das Leid der Welt wird selbst erlebt. Vielleicht fühlt man sich für alles, was geschieht, verantwortlich und schuldig. • alles wird schnell aus dem Bauch heraus entschieden, die Gedanken und das Abwägen oder Kognitive werden verdrängt • unstetige, aber auch träge Menschen • Spontaneität durch die Gefühle beeinflusst • meditieren gerne und neigen dazu, in „sphärischen“ Ebenen hängen zu bleiben • realitätsfern • logisches Denken fällt nicht so leicht und das Kognitive ist nicht gut ausgeprägt, Mathematik, Zahlen, Daten und Fakten werden eher ignoriert. Hier deutlich zu sehen die weißen Sprenkel auf dem Mariendistelblatt Mondpflanzen: • bevorzugen das feuchte Element wie Mädesüß oder die Silberweide. • haben eine saftige, schleimige Konsistenz wie das Blattinnere der Aloe vera. • haben einen weißlichen Milchsaft wie das der Löwenzahnblütenstängel oder in den Wolfsmilchgewächsen. • sind glänzend, silbrig, schleimig, wässrig. • sind schnellwachsend. • haben weiße, weißgelbliche oder weißrosa Blüten wie der Baldrian. • haben weiße Sprenkel auf den Blättern wie beim gefleckten Lungenkraut oder den Blättern der Mariendistel. • erblühen in der Dämmerung oder in der Nacht wie die Königin der Nacht oder die Nachtkerzen. • haben weiße, schleimige Beeren wie die Mistel. • versprühen vorwiegend abends den Duft wie der Jasmin. • haben fleischige Blätter wie bei der Fetten Henne. • haben weiß-filzige Blätter oder eine weiße Blattunter- bzw. -oberseite wie beim Salbei, dem Blättern des Huflattichs, Gänsefingerkraut, Beifuß, Wermut. • besitzen weiche Blätter und eine üppige Blattform wie der Muskatellersalbei. • erzeugen selbst „Wasser“ in Form von Guttationstropfen wie der Frauenmantel. Allgemein wirken Mondpflanzen: beruhigend, schlaffördernd, fruchtbarkeitsfördernd, kühlend, anfeuchtend, bei Wasseransammlung im Gewebe, flüssigkeitsregulierend auch bei Wassersucht, Durchfall, Fließschnupfen, bei Menstruationsbeschwerden, lassen die Lymphe wieder fließen, wirken auf die Keimdrüsen und die Haut. Mondpflanzen sollten am besten abends oder kurz vor dem zu Bett gehen eingenommen werden, außer sie haben eine nierenanregende Wirkung wie die Birkenblätter - diese Einnahme sollte dann am Spätnachmittag sein. Weitere Mondpflanzen: Birke, Mistel, Schlafmohn, Basilikum, Madonnenlilie, Silberkerze, weiße Taubnessel, Königin der Nacht, Silbermantel, Estragon, Schafgarbe, Mariendistelblätter. Beispiele für den Einsatz von Mondpflanzen: 1.) Teerezept bei Menstruationsbeschwerden: Frauenmantelkraut, Silbermantelkraut, weiße Taubnesselblüten und Schafgarbenblüten zu gleichen Teilen mischen, 1-2 Teel. dieser Mischung auf 250 ml heißem Wasser, 5-10 min. ziehen lassen und täglich 1 – 2 Tassen trinken. 2.) Zur Förderung der Ruhe und Entspannung (um das Gedankenkarussell zu stoppen): 4 Essl. Baldrianwurzel mit 500 ml Rotwein aufkochen, 20 min. simmern lassen, anschließend die Wurzel abseihen, abkühlen lassen und täglich 1 Schnapsglas abends einnehmen. 3.) Zur Stärkung des Gefühlspols, damit auch mal geweint werden kann (auch vor Freude!): Mädesüßblüten, Gänseblümchenblüten, Mistelkraut, Engelwurzwurzel zu gleichen Teilen mischen und zur Hälfte in ein Marmeladenglas geben, das Glas mit etwa 30% Alkohol vollfüllen und verschließen. 1 Monat im Dunkeln stehen lassen, anschließend abseihen und 1 Tropfen der Tinktur auf die Mitte der Stirn (3. Auge) vor dem Schlafen einreiben, bei Wunsch einige Tropfen auch innerlich einnehmen. Diese Kur empfehle ich über mind. 1 Monat durchzuführen. Viel Freude beim Entdecken der Mondkraft Ihre Sandra Kunz Pflanzenrätsel Wer erkennt diese Wildpflanze? Es handelt sich diesmal um die trockenen Winterfrüchte einer krautigen Pflanze, die sich gerne zum Stützen an Brennnesseln anhängt. Wenn Sie die Antwort wissen, dann teilen Sie uns gerne Ihre Lösung mit. Am Ende auf der letzten Seite dieser Ausgabe finden Sie unseren Kontakt. Die Schnellste oder den Schnellsten mit der richtigen Lösung stellen wir im nächsten Monat hier kurz vor. Viel Spaß beim Mitraten! In der letzten Ausgabe hatten wir die Nachtkerze (Oenothera biennis). Am schnellsten richtig erkannt hatte es Iris Bein aus D-23683 Scharbeutz: 14 “Was für ein Glück, das erste Mal beim Rätsel mitgemacht und dann noch als Erste … Die Nachtkerze ist ein wunderbares Beispiel für die vielseitigen Kräfte der Natur. Sie ist nicht nur von „Kopf bis Fuß“ essbar, hat bedeutende Heilkräfte, sondern dient auch vielen Nachtfaltern als Nahrungsquelle, die dann wiederum Fledermäuse anziehen. Das zeigt uns auch: Wildkräuter sind so wichtig für den Umweltschutz und die Artenvielfalt. Zudem ist die Nachtkerze faszinierend anzusehen, besonders, wenn sich die Blüte öffnet. Ich bin zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin und habe mich in vielen Pflanzenfortbildungen u. a. zur Phytotherapeutin und Kräuterexpertin ausbilden lassen. Jahreszeitgemäß führe ich an unterschiedlichen Orten in Schleswig-Holstein in der Lübecker Bucht und Umgebung Wildkräuterexpeditionen und Heilkräuterführungen durch, bei denen wir auch immer Leckeres oder Heilsames herstellen. Die Liebe zur Natur treibt mich dabei an, und kaum etwas macht mich glücklicher, als dies durch meine Veranstaltungen zu vermitteln und weitere Wildkräuterfans zu gewinnen! Vielen Dank für das schöne Magazin. Iris Bein, Scharbeutz, 0160-952 164 05, [email protected], http://www.kräuterführungen-ostholstein.de“ Veranstaltungen mit Wildpflanzen Ein tabellarischer Überblick über eingesandte Wildpflanzenkurse und -seminare Formular dazu auf unserer Webseite unter www.essbare-wildpflanzen.de/veranstaltungsformular.rtf 06.12.14 D-71063 Sindelfingen Seminar „Detox, Baby! Die wild-grüne SaftFASTENkur“ Zubereitungskurs mit Exkursion. 14–19 Uhr Nikolaus mal anders? Saftfasten und entgiften als Einstieg in die rohköstliche Ernährung? Hier wird gezeigt, wie es geht. Köstlich und gesund werden wir das große Reinemachen für den Körper angehen: im Freien die winterlichen Schätze der Natur entdecken und sammeln und sie anschließend zu leckeren Säften verarbeiten. Info und Anmeldung: Dr. Christine Volm, Wurmbergstr. 27, 71063 Sindelfingen, Tel.: 07031/811954, Fax 07031/812174, [email protected], www.christine-volm.de 18.04.15 D-74523 Schwäbisch Hall 1. Baden-Württembergische Wildkräuterkongress in Schwäbisch Hall Die Kräuterpädagogen Baden-Württemberg haben ein breitgefächertes Programm rund um das Thema Wildkräuter zusammengestellt. Dr. Rita Lüder und Dr. Markus Strauß werden ebenfalls mit Vorträgen und Workshops dabei sein. Es empfiehlt sich, sich möglichst frühzeitig anzumelden. Infos und Anmeldemöglichkeit unter www.kräuterpädagogen-baden-württemberg.de. 08.05.14 A-1130 Wien Hochschullehrgang Wildkräuter und Arzneipflanzen – Fachwissen aufbauen und professionell kommunizieren Der von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik angebotene Kurs startet im Mai 2015 bereits zum dritten Mal. In diesem interdisziplinär gestalteten Bildungsangebot erweitern die TeilnehmerInnen ihre Kompetenzen im Umgang mit Wildkräutern und Arzneipflanzen in botanisch-phytochemischen Bereichen, in Rechts- und Qualitätsfragen wie auch in der Ernährung. Als AbsolventInnen können die akademischen ExpertInnen für Wildkräuter und Arzneipflanzen ihre privaten sowie beruflichen Tätigkeiten in der Landwirtschaft oder im Umgang mit Menschen im Hinblick auf Wohlbefinden und Gesundheit mit wissenschaftlich fundiertem Wissen und Kompetenzen bereichern. Infos: Isabell Vogl, [email protected] Wir wünschen unseren Lesern eine wunderschöne Winterzeit und schöne Festtage! Impressum: Essbare Wildpflanzen, Postfach 1132, D-85311 Freising, Tel. +49(0)8161-9368586, [email protected] www.essbare-wildpflanzen.de Für Inhalte, Text- und Bildrechte sind die jeweiligen Autoren selbst verantwortlich. Lektorat/Korrektorat: Ines Jaeger, www.textjaeger.de Eine Haftung für die Richtigkeit sämtlicher Angaben kann trotz aller Sorgfalt nicht übernommen werden. Die Wirkung der veröffentlichten Rezepte kann nicht garantiert werden, und die Anwendungen ersetzen keinen Therapeuten. 15