Verein „ANTARES“

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ANTARES
NOE AMATEURASTRONOMEN
NOE VOLKSSTERNWARTE
3074 MICHELBACH
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH
Die VOLKSSTERNWARTE im Zentralraum Niederösterreich
Wenn Du eine Sternwarte bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu
klauben, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht
nach dem weiten, endlosen Universum. (Frei nach: Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944),
frz. Flieger u. Schriftsteller / Aus: Die Stadt in der Wüste)
AKTUELLES AM STERNENHIMMEL
JUNI 2016
Löwe, Jungfrau und Bärenhüter stehen in der westlichen, Leier, Schwan und Adler in der
östlichen Himmelshälfte, Nördliche Krone und Herkules sind die Bindeglieder zwischen
Frühjahr und Sommer. Die Waage steht horizontnah im Zenit, der Rote Riese Antares im
Sternbild Skorpion leuchtet im Südosten.
Jupiter und Neptun sind Planeten der ersten Nachthälfte, Mars zieht sich aus der 2.
Nachthälfte zurück. Saturn, in Opposition, ist ein Objekt für die gesamte Nacht.
INHALT
Auf- und Untergangszeiten Sonne und Mond
Aktueller Sternenhimmel
Fernglasobjekte
Planetendaten
Sternschnuppenschwärme
Vereinsabend 10.06.2016
Öffentliche Führung
– ERÖFNUNGSFEST Sonnenobservatorium: Samstag, 11.06.2016
VEREINSABEND 10.06.2016
In den Monaten Juni - August finden die Vereinsabende
als vereinsinterne Veranstaltung auf dem Gelände der
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH statt.
ERÖFNUNGSFEST Sonnenobservatorium
Samstag, 11.06.2016, 14:00 h – 24:00 h
ANTARES-KIDS, Radioastronomie, Sonnenbeobachtung
Vorträge, e-Callisto-Sonnenspektrometer, Himmelsbeobachtung
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH
Michelbach Dorf 62, 3074 Michelbach
Seehöhe 640 m NN
STERNWARTE-KOORDINATEN
Geografische Koordinaten
UTM-Koordinaten
N 48 05 16 - E 015 45 22
33U 556320 E 5326350 N
UTMREF-Koordinaten
33 U WP 5632 2635
ANTARES Nö Amateurastronomen | Hadrianstraße 16 | 3100 St.Pölten | I http://www.noe-sternwarte.at
Die Auf- und Untergangsdaten für alle Himmelsobjekte gelten
für die Koordinaten der
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH.
Quelle: http://www.calsky.com
DIE SONNE (☉)
Dämmerung
In der Astronomie unterscheidet man 3 Phasen der Dämmerung
Bürgerliche Dämmerung
BD
Sonne 06° unter dem Horizont
Nautische Dämmerung
ND
Sonne 12° unter dem Horizont
Astronomische Dämmerung
AD
Sonne 18° unter dem Horizont
Die Dauer der Dämmerungsphasen ist abhängig vom jeweiligen Längengrad und der
wahren Ortszeit.
Sonnenuntergang - SU
Dauer etwa 3 – 4 Minuten, bis Sonne vollständig unter dem Horizont verschwunden ist.
Bürgerliche Dämmerung - BD
Mit Abnahme der Himmelshelligkeit werden die Planeten Venus und Jupiter sichtbar. Am
Ende der bürgerlichen Dämmerung steht die Sonne 6° unter dem Horizont, Sterne bis 1,0m
können aufgefunden werden.
Nautische Dämmerung - ND
Folgt auf die bürgerliche Dämmerung. Am Ende steht die Sonne 12° unter dem wahren
Horizont. Sterne bis 3,0m und die Umrisse der Sternbilder können mit freiem Auge
aufgefunden werden.
Astronomische Dämmerung - AD
Schließt an die nautische Dämmerung an; endet, wenn der Sonnenmittelpunkt 18° unter
dem wahren Horizont liegt. Die astronomische Nacht beginnt, der Himmel ist völlig dunkel.
Sonnenaufgang - SA
Am Ende der Nacht werden die Dämmerungsphasen in umgekehrter Reihenfolge bis zum
Sonnenaufgang - SA durchlaufen.
Aufgangszeiten / Sonne (☉)
Datum
AD
ND
MESZ
MESZ
01.06.2016
02h 07m
03h 27m
Dauer min
80
56
05.06.2016
01h 57m
03h 23m
Dauer min
86
56
h
m
h
03 19m
10.06.2016
01 47
Dauer min
92
57
03h 18m
15.06.2016
01h 39m
Dauer min
99
57
20.06.2016
01h 36m
03h 17m
Dauer min
101
58
03h 19m
25.06.2016
01h 39m
Dauer min
100
58
30.06.2016
01h 47m
03h 22m
Dauer min
95
58
BD
MESZ
04h 21m
40
04h 19m
40
h
04 16m
41
04h 15m
41
04h 15m
42
04h 17m
41
04h 20m
41
SA
MESZ
05h 01m
Transit
Konst. Symbol
12h 54m 52s
Tau
♉
04h 59m
12h 55m 33s
Tau
♉
04h 57m
12h 56m 30s
Tau
♉
04h 56m
12h.57m 33s
Tau
♉
04h 57m
12h 58m 38s
Tau
♉
04h 58m
12h 59m 42s
Gem
♊
05h 01m
13h 00m 43s
Gem
♊
Untergangszeiten / Sonne (☉)
Datum
SU
BD
MESZ
MESZ
21h 29m
01.06.2016
20h 49m
Dauer min
40
21h 33m
05.06.2016
20h 52m
Dauer min
41
10.06.2016
20h 56m
21h 37m
Dauer min
41
11.06.2016
--:---:-Dauer min
-15.06.2016
20h 59m
21h 40m
Dauer min
41
16.06.2016
--:---:-Dauer min
-h
m
h
21 42m
20.06.2016
21 00
Dauer min
42
21.06.2016
--:---:-Dauer min
-25.06.2016
21h 01m
21h 42m
Dauer min
41
26.06.2016
--:---:-Dauer min
-30.06.2016
21h 00m
21h 42m
Dauer min
41
01.07.2016
--:---:-Dauer min
-Sonne steht im Sternbild
01.06.2016 – 21.06.2016
22.06.2016 – 30.06.2016
Stier
Zwillinge
ND
MESZ
22h 24m
55
22h 29m
56
22h 34m
57
--:--22h 38m
58
--:--h
22 40m
58
--:--22h 40m
58
--:--22h 39m
57
--:---
Taurus
Gemini
AD
MESZ
23h 45m
81
23h 56m
87
--:--00h 06m
93
--:--00h 18m
100
--:--00h 22m
102
--:--00h 20m
99
--:--00h 13m
94
Tau
Gem
♉
♊
Tageslänge h
15h 48m
15h 54m
15h 58m
15h 59m
16h 02m
16h 03m
16h 04m
16h 04m
16h 03m
16h 03m
16h 00m
15h 59m
17/88
30/88
797 deg2
514 deg2
Astronomischer Sommerbeginn
Samstag
21.06.2016
00h 34m MESZ
Sommerzeit
MEZ
Mitteleuropäische Zeit
MESZ
Mitteleuropäische Sommerzeit
DST
Daylight Saving Time
01.01.2016 – 27.03.2016
30.10.2016 – 31.12.2016
27.03.2016 – 30.10.2016
MEZ + 1:00 h
Sommerzeit (englisch)
MONDLAUF
Mondphasen / Auf- und Untergangszeiten
Datum
Phase Symbol Zeit
d
Aufgang
05.06.2016
NM
05:00 h 32,8712’ 05:37 h
12.06.2016
1. V.
☽
10:10 h 29,9252’ 12:54 h
13.06.2016
1. V.
--:-- h
20.06.2016
VM
13:02 h 30,2417’ 20:43 h
21.06.2016
VM
--:-- h
27.06.2016
LV
☾
20:19 h 32,1687’ 00:31 h
Neumond
NM
1. Viertel
1. V. Vollmond
VM
Untergang % Sternbild
21:02 h
00,4
Tau
--:-- h
53,8
Vir
01:35 h
63,5
Vir
--:-- h
99,5
Oph
06:05 h
99,6
Sgr
12:40 h
56,6
Psc
Letztes Viertel
LV
MONDLAUF
Datum
03.06.2016
05.06.2016
09.06.2016
11.06.2016
15.06.2016
19.06.2016
23.06.2016
26.06.2016
Phase
Erdnähe
Größte Südbreite
Libration West
Aufsteigender Knoten
Erdferne
Größte Nordbreite
Libration Ost
Absteigender Knoten
Zeit
Entfernung km (≈)
13:00 h
361.000 km
14:00 h
Durchmesser (′)
33′,1
405.000 km
29′,5
BESCHREIBUNG
Jeweils berechnet für den Erdmittelpunkt
Vollmond
20.06.2016, 13:02 MESZ
südlichster Vollmond des Jahres
Letzter südlicherer Vollmond
Nächster südlicherer Vollmond
Mond durchquert auf seinem
Sternbilder
lateinisch
Psc
Pisces
Cet
Cetus
Ari
Aries
Tau
Taurus
Gem
Gemini
Cnc
Cancer
Leo
Leo
Vir
Virgo
Lib
Libra
Oph
Ophiuchus
Sgr
Sagittarius
Cap
Capricornus
Aqr
Aquarius
Psc
Pisces
Cet
Cetus
Psc
Pisces
Ari
Aries
13.06.2014
09.07.2017
Lauf um die Erde folgende Sternbilder
deutsch
Symbol
Datum
Fische
♓
01.06.2016
Walfisch
02.06.2016
Widder
♈
03.06.2016
Stier
♉
04.06.2016
Zwillinge
♊
06.06.2016
Krebs
♋
08.06.2016
Löwe
♌
10.06.2016
Jungfrau
♍
12.06.2016
Waage
♎
16.06.2016
Schlangenträger
18.06.2016
Schütze
♐
21.06.2016
Steinbock
♑
23.06.2016
Wassermann
♒
25.06.2016
Fische
♓
27.06.2016
Walfisch
28.06.2016
Fische
♓
29.06.2016
Widder
♈
30.06.2016
Zeitpunkte für Mondbeobachtung
Phase
günstig
3 Tage
Ende April
1. Viertel
Frühjahr
Vollmond
Winter
Letztes Viertel
Herbst
25 Tage
Ende Juli
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
05.06.2016
07.06.2016
09.06.2016
11.06.2016
15.06.2016
17.06.2016
20.06.2016
22.06.2016
24.06.2016
26.06.2016
weniger günstig
Ende Oktober
Herbst
Sommer
Frühjahr
Ende Jänner
DER STERNENHIMMEL 06/2016
Im Monat JUNI ist die Zeit der Sommersonnenwende (Solstitium).
Am 01.06.2016 geht die Sonne um 20h 49m unter, am 30.06.2016 um 21h 00m. Die
astronomische Dämmerung, gleichbedeutend mit dem Beginn der Nacht, endet am
01.06.2016 um 23h 45m, am 01.07.2016 erst um 00h 13m.
Endet die Nacht am 01.06.2016 um 02h 07m mit dem Beginn der astronomischen
Dämmerung, tritt dieser Zeitpunkt am 30.06.2016 bereits um 01h 47m ein.
Sonnenaufgang ist am 01.06.2016 und am 30.06.2016 um 05h 01m. Die Tageslänge nimmt
von 15h 48m bis zum 21.06.2016 auf 16h 04m zu, verkürzt sich bis Monatsende wieder auf
15h 59m.
Der astronomische Sommerbeginn ist am Samstag, 21.06.2016, um 00h 34m MESZ.
Sonnenaufgang ist um 04h 57m, Sonnenuntergang um 21h 00m, die astronomische Nacht
beginnt um 00h 22m und endet am 22.06.2016 um 01h 36m. Die Sonne erreicht den größten
nördlichen Abstand vom Himmelsäquator, der Juni mit den längsten Tagen und den
kürzesten Nächte bietet in unseren Breiten nicht gerade optimale Voraussetzungen für
erfolgreiche Himmelsbeobachtung (alle Zeiten in MESZ).
Am Nordpol ist 24 Stunden lang TAG – Zeit der Mitternachtssonne!
Auf der südlichen Erdhalbkugel beginnt der Winter – in diesen Breiten gibt es in unseren
Sommermonaten die kürzesten Tage und die längsten Nächte.
Wer seinen Sommerurlaub in südlicheren Gefilden verbringt, findet die besten
Möglichkeiten für eine Durchmusterung des südlichen Sternenhimmels vor.
Die Sommermilchstraße mit zahlreichen Beobachtungsobjekten steht hoch im Zenit, die
gewundene, helle Sternenkette des Skorpion (Scorpius, Sco, ♏, 33/88, 497 deg2), eines
der imposantesten Sternbilder am südlichen Nachthimmel, ist in seiner Gesamtheit zu
sehen, der Zentaur (Centaurus, Centaurus, Cen, 09/88, 1060 deg2) mit Rigil Kentaurus
(Toliman, „Fuß des Zentauren“, α Cen, -0,01m, 4,34 LJ), einem der sonnennächsten Sterne,
dem Kugelsternhaufen Omega Centauri (ω Cen, NGC 5139, 3,9m, d = 55' = 150 LJ, 17.300
LJ, Alter ≈ 12 Mrd. Jahre) und der Galaxie Centaurus A (NGC 5128, 6,6m, 25,7′ x 20,0′ =
150.000 x 120.000 LJ, 12,4 Mio LJ), die nächstgelegene Radiogalaxie und die 3.-hellste
Radioquelle am Himmel, und das kleinste, aber sehr auffällige und bekannte Sternbild
Kreuz des Südens (Crux, Cru, 88/88, 68 deg2) mit dem Offenen Sternhaufen NGC 4755
(4,2m, d = 10', 6800 ± 700 LJ), auch bekannt als Herschels Schmuckkästchen oder κ-CruHaufen (Kappa-Crucis-Haufen) und dem Kohlensack (d = 5° x 7° = 30 x 35 LJ, 500 - 600
LJ), einem der bekanntesten Dunkelnebel, südwestlich in der sternreichen Milchstraße im
Kreuz des Südens und im Sternbild Fliege (Musca, Mus, 77/88, 138 deg2) gelegen, sind
einige der zahlreichen Deep-Sky-Objekte, die es zu entdecken gibt.
Am Südpol ist es 24 Stunden lang NACHT!
Den Jahreszeitenwechsel kann man auf dem Himmel nachverfolgen:
Der Zirkumpolarstern Capella (α Aur, 0,08m, 42 LJ), der 3.-hellste Stern des Nordhimmels
und Hauptstern des Fuhrmannes (Auriga, Aur, 21/88, 657 deg2), steht tief im Norden.
Castor (Kastor, α Gem, 1,58m/2,9m, 4,3“, 50 LJ) und Pollux (β Gem, 1,16m, 34 LJ), der
hellere der beiden, die beiden nordöstlichen Eckpunkte in den Zwillingen (Gemini, Gem,
♊, 30/88, 514 deg2), gehen um Mitternacht im Nordwesten unter.
Damit haben sich die Wintersternbilder endgültig vom aktuellen Himmelsanblick
verabschiedet, das Wintersechseck hat sich aufgelöst.
Der Krebs (Cancer, Cnc, ♋,31/88, 506 deg2), das Bindeglied zwischen Winter- und
Frühjahrshimmel, tief im Südwesten, geht ebenfalls vor Mitternacht unter, die beiden
Offenen Sternhaufen M044 (Praesepe, Krippe, NGC 2632, 3,15m, d = 1,2º = 15 LJ, 610 LJ)
und der kleinere, sehr reizvolle M067 (NGC 2682, 6,9m, d = 30', 2.500 LJ), können in der
ersten Nachthälfte horizontnah noch mit einem Fernglas beobachtet werden, sind jedoch
keine lohnenswerten Beobachtungsobjekte mehr.
Während sich das Sternenmuster des so genannten Frühlingsdreiecks, gebildet aus den
Sternen Regulus (α Leo, 1,4m, 77,5 LJ), Spica (α Vir, 0,98m, 262 LJ) und Arcturus (α Boo, 0,1m, 36,7 LJ), in der westlichen Himmelshälfte aufhält, kommen im Osten die
Sommersternbilder Leier (Lyra, Lyr), Schwan (Cygnus, Cyg) und Adler (Aquila, Aql)
hoch, deren Hauptsterne Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ), Deneb (α Cyg, 1,3m, 3.200 LJ) und
Atair (α Aql, 0,8m, 17 LJ), bekannt als das SOMMERDREIECK, unübersehbar in der östlichen
Himmelshälfte stehen.
Die Sterne des Frühlingsdreiecks
Name
BAYER mag Distanz Spektrum
B7 V
Regulus α Leo
1,36m 77,5 LJ
Spica
α Vir
0,98m 262,0 LJ
B1 V
m
Arcturus α Boo - 0,1
36,7 LJ
K2 IIIp
Sternbild S
Löwe
♌
Jungfrau ♍
Bärenhüter
Die Sterne des Sommerdreiecks
Name BAYER mag Distanz
Spektrum Sternbild
25,3 LJ
A0Vvar
Leier
Wega α Lyr
0,03m
Deneb α Cyg
1,25m 3.200 LJ
F8Ib
Schwan
17 LJ
A7IV-V
Adler
Atair
α Aql
0,8m
lat.
Leo
Virgo
Bootes
lat.
Lyra
Cygnus
Aquila
Abk. deg2
Leo 947
Vir 1.294
Boo 907
Rang
12/88
02/88
13/88
deg2
286
804
652
Rang
52/88
16/88
22/88
Abk.
Lyr
Cyg
Aql
Das unübersehbare Sternentrapez des Ekliptiksternbilds Löwe (Leo, Leo, ♌, 12/88, 947
deg2) hält sich weit im Westen auf, sein Hauptstern Regulus (α Leo, 1,36m/7,6m/13,0m,
3’/4", 78 LJ, B7 V), Teil eines aus drei Sternen bestehenden Mehrfachsystems, steht
horizontnah vor dem Untergang, ebenso wie die ca. 1,5° südlich von Alterf (λ Leo, lambda
Leo, 4,32m, 250 LJ) westlich der Sichel, am Ende der Sternenkette des Löwenkopfes
liegende NGC 2903 (8,8m, d = 12,6‘ × 5,5′ = 70.000 LJ, 20 Mio LJ), die größte und hellste
Spiralgalaxie im Löwen.
Bekannter sind jedoch die M066-Galaxiengruppe, das so genannte Leo-Triplet (M065, M066
und NGC 3628) und die M096-Galaxiengruppe (M095, M096 und M105), für deren
Beobachtung ein Teleskop erforderlich ist.
Jupiter (- 2,1m - - 1,9m), unübersehbar als heller Lichtpunkt im Löwen, zieht sich aus der
zweiten Nachthälfte zurück, seine Aufgänge verlagert er in die Zeit vor Mitternacht, er wird
Planet der ersten Nachthälfte.
Nördlich des Löwen (Leo, Leo, ♌) steht der unscheinbare Kleine Löwe (Leo Minor, LMi,
64/88, 232 deg2), 1687 eingeführt von dem Danziger Astronomen Johannes Hevelius, der
einige Veränderliche (ab 8m) enthält.
Der hellste Stern ist Praecipua (lat. „Vorsteher“, Flamsteed 46 LMi, 3,83m, 98 LJ, K0 III),
einzig der gelblich leuchtende β LMi (4,20m, 200 LJ, G9 III) wurde mit einem griechischen
Buchstaben (Bayer-Bezeichnung, aus Johann Bayers Sternkatalog Uranometria, 1603)
benannt.
Die Balkenspiralgalaxien NGC 3395 (11,8m, d = 2,1' × 1,2' = 45 000 LJ, ≈ 70 Mio. LJ, Typ
SBc) und NGC 3430 (11,5m, d = 4,1 '× 2,2', Typ SBc) stehen südlich von Praecipua (46
LMi).
Im Maximum mit einem Fernglas leicht auffindbar, ist für die Beobachtung des
Veränderlichen Mira-Sterns R LMi (6,3m - 13,2m, Periode 372 Tage, 1.100 LJ, M6.5e M9.0e) während seines Minimums ein Teleskop erforderlich.
Südöstlich des Löwen (Leo, Leo, ♌) soll das Ekliptiksternbild Jungfrau (Virgo, Vir, ♍,
02/88, 1.294 deg2), nach der Wasserschlange (Hydra, Hya) das 2.-größte Sternbild am
Himmel, eine liegende Person darstellen, mit nur wenigen hellen Sternen.
Die weiß leuchtende Spica (α Vir, 0,92m - 0,98m, 262 ± 18 LJ), aufzufinden in der
Verlängerung der Deichsel des Großen Wagens über den hellen Arcturus (α Boo, - 0,1m),
Sternbild Bärenhüter, ein bedeckungsveränderlicher Riesenstern (22.400 K, 13.500-fache
Sonnenleuchtkraft, 7,8-facher Sonnenradius, 11-fache Sonnenmasse, Periode 4,0142
Tagen) und Teil eines Mehrfachsystems, wird als Supernova enden. Die geringe
Helligkeitsschwankung ist visuell kaum feststellbar. Sein kleinerer Begleitstern (Spektraltyp
B / B1 - B4), in einem Abstand von 0,12 AE, mit einer Oberflächentemperatur von 18.500
K, 1.700-facher Sonnenleuchtkraft, 4-fachem Sonnenradius und etwas weniger als der 7fachen Sonnenmasse, umkreist diesen in etwa vier Tagen. Aufgrund des geringen
Abstandes kann dieser wie mindestens zwei weitere kleinere Begleitsterne mit optischen
Teleskopen nicht beobachtet werden.
Die gelblich leuchtende Vindemiatrix („Weinleserin“, ε Vir, 2,85m, 102 LJ) ist der 2.-hellste
Stern.
Die beiden etwa gleich großen und gleich hellen Sterne des Doppelsterns Porrima (γ Vir,
3,48m / 3,50m, 38,6 LJ, F0 V) umkreisen einander in rund 170 Jahren. Während eines
Umlaufes verändert sich der Winkelabstand relativ stark; konnten 1920 beim größten
Abstand (6,2”) die Komponenten mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden, war 2005
beim geringsten Abstand (0,3”) ein größeres Teleskop zur Auflösung der Komponenten
erforderlich.
Westlich von Vindemiatrix (ε Vir, 2,85m, 102 LJ), auf der Verbindungslinie zu Denebola (β
Leo, 2,14m, 36 LJ), erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 8º in den Sternbildern
Jungfrau und Haar der Berenike der Virgo-Galaxienhaufen (≈ 54 Mio LJ entfernt),
Zentrum des Lokalen Superhaufens, mit mindestens 1300, vermutlich aber über 2000
Galaxien, von denen etwa 250 mit einem mittleren Teleskop ab 15 cm (= 6") Öffnung
beobachtet werden können.
11 Galaxien nahm Charles Messier in seinen „Katalog nebliger Objekte“ auf.
Unsere Lokale Gruppe -- der Galaxienhaufen, dem unsere eigene Milchstraße und die
Andromedagalaxie M031 angehören -- ist ebenso Teil dieses Superhaufens.
Drei elliptische Riesengalaxien bilden die Mittelpunkte von Untergruppen:
Haufen A um die sehr aktive Galaxie M087 (NGC 4486, 8,6m, d = 8,3′ × 6,6′ = 132.000 LJ,
54,9 Mio LJ) im geometrischen Zentrum des Haufens, mit Abstand die größte dieser
Gruppen mit etwa 100 Billionen Sonnenmassen, bzw. der gut 300-fachen Masse unserer
Milchstraße, die als Radioquelle als Virgo A, als Röntgenquelle auch als Virgo X-1
bezeichnet wird.
Haufen B um die Galaxie M049 (NGC 4472, 8,3m, d = 10,2' × 8,3' = 157.000 LJ, 53,1 Mio
LJ) im Süden bildet ein auffälliges Unterzentrum.
Haufen C um die Galaxie M060 (NGC 4649, 8,8m, d = 7,4′ × 6,0′ =120.000 LJ, 53,2 Mio LJ,
Typ E2), dem östlichsten Objekt des Virgo-Haufens im Messier-Katalog, ist eine
vergleichsweise kleine Gruppe im Osten von Haufen A.
Die als Sombrero-Galaxie bekannte Spiralgalaxie M104 (NGC 4594, 8,3m, d = 8,5′ × 5,4′ =
105.000 LJ, 44,7 Mio LJ), entdeckt am 09.04.1781 von Pierre Mechain, nicht Teil des
Virgohaufens, sehen wir in Kantenlage, das in einem Teleskop sichtbare sehr dunkle und
stark ausgeprägte, etwa 2.500 LJ breite Staubband erinnert an einen mexikanischen
Sombrero.
Das unauffällige Haar der Berenike (Coma Berenices, Com, 42/88, 386 deg2), eine
Ansammlung lichtschwacher Sterne, liegt nördlich der Jungfrau (Virgo, Vir, ♍).
Der südlich gelegene Doppelstern Diadem (α Com, 4,3m, 5,1m/5,1m, d = 0,1", 60 LJ, F5 V),
der hellste Stern, der nördliche β Com (4,26m, 27 LJ, G0 V) und der westlich gelegene Rote
Riese γ Com (4,36m, 250 LJ, K1 III), der hellste Stern des Coma-Sternhaufens Melotte 111,
bilden ein rechtwinkeliges Dreieck.
Ursprünglich die Quaste am Schwanz des Löwen darstellend, wurde das Haar der
Berenike (Coma Berenices, Com) im 2. Jh. n. Chr. ein eigenes Sternbild.
Ein lichtstarkes Fernglas ist das beste Beobachtungsgerät für den Coma-Sternhaufen
Melotte 111 (1,8m, d = 3,5º = 20 LJ, 260 LJ), eines Offenen Sternhaufen (open cluster =
OC).
Knapp nordöstlich von Diadem steht der Kugelsternhaufen M053 (NGC 5024, 8,33m, d =
12,6′ = 230 LJ, 61.270 LJ), NGC 5053 (9,8m, d =10,5' = 160 LJ, 53.500 LJ), einer der
leuchtschwächsten bekannten Kugelsternhaufen, steht 1° östlich davon.
Die auch als „Galaxie mit dem schwarzen Auge (black eye)“ bekannte Spiralglaxie M064
(NGC 4826, 8,5m, d = 10,0′ × 5,4′ = 56.000 LJ, 18,3 Mio LJ) liegt mittig westlich der
Verbindungslinie Diadem - β Com.
Die Entfernungsangaben des Coma-Galaxienhaufen (auch Abell 1656, katalogisiert von
George Ogden Abell; d = ≈ 20 Mio LJ), einer riesigen Ansammlung von über 1000 Galaxien,
die einen Winkel von etwa 5° einnimmt (Zentralbereich 2°), schwanken zwischen 320 Mio
LJ und 400 Mio LJ. Durch seine relative Nähe hat er für die Erforschung der großräumigen
Verteilung der Galaxien eine wichtige Rolle gespielt.
Das Sternenviereck des Raben (Corvus, Cor, 70/88, 184 deg2), südlich der Jungfrau, und
der unauffällige Becher (Crater, Cra, 53/88, 282 deg2), etwas weiter westlich, knapp über
dem Horizont, stehen knapp vor dem Untergang.
Nördlich der Jungfrau (Virgo, Vir, ♍,) leuchtet der 3.-hellste Stern an unserem Himmel,
der gelborange Rote Riese Arktur (α Boo, - 0,04m, 36,7 LJ, K2 III), der Hauptstern des
Bärenhüter (Rinderhirte, Bootes, Boo, 13/88, 907 deg2).
Die Figur des Bärenhüter (Bootes, Boo), eines der 48 von Claudius Ptolemäus
beschriebenen Sternbilder der antiken griechischen Astronomie, stellt eine etwas
gekrümmte Mannesfigur dar, deren Hauptsterne, 1m – 3m hell, an einen Kinderdrachen oder
eine große Eistüte erinnern.
Arktur (α Boo, - 0,04m, 36,7 LJ, K2 III) ist die südliche Spitze. Westlich davon steht
Muphrid (η Boo, 2,68m, 37 LJ), südöstlich ζ Boo (3,78m). Izar (ε Boo, 2,5m / 4,9m, d = 2,8",
150 LJ) steht nordöstlich, nordwestlich von diesem findet man ρ Boo (3,57m, 149 LJ).
Nordöstlich von Izar steht δ Boo (3,46m, 117 LJ), Seginus (γ Boo, 3,03m, 85 LJ) liegt
nördlich von ρ Boo. Die nördliche Spitze bildet Nekkar (β Boo, 3,49m, 148 LJ).
Der Bärenhüter (Bootes, Boo) ist ungewöhnlich reich an Doppelsternen, δ Boo (3,5m /
7,8m, d = 105", 117 LJ), ι Boo (iota Boo, 4,75m / 7,7m / 6,5m - 7,1m, d = 38,5", 97 LJ) und
Alkalurops (µ Boo, 4,31m/6,98m/7,63m, d = 1′ 48″, 120 LJ) sind auch mit dem Fernglas gut
trennbar, Sternhaufen und Nebel enthält er hingegen kaum.
Izar (ε Boo, 2,5m / 4,9m, d = 2,8", 150 LJ, K0 II + A2 V) gilt als eines der schönsten
Doppelsternsysteme, ein tiefgelber, heller Stern (2,5m, K0 II) und sein bläulicher
Begleitstern (4,9m, A2 V) können in einem Teleskop beobachtet werden.
Während der Kleine Bär (Kleinere Bärin, Ursa Minor, UMi, 56/88, 256 deg2) hoch im Zenit
steht, hat der Große Bär (Größere Bärin, Ursa Major, UMa, 03/88, 1.280 deg2) diesen
bereits überschritten.
Beide Sternbilder sind bekannter als die Asterismen (= charakteristisches Sternenmuster,
das nicht als Sternbild gilt) Kleiner Wagen und Großer Wagen.
In der griechischen Mythologie bewachten die Hesperiden (Nymphen) die Äpfel, die ewige
Jugend verliehen; diese Äpfel, die drei „Deichselsterne“, waren ident mit dem Kleinen
Bären (Ursa Minor, UMi).
Aus dem griechischen Wort árktos (ἄρκτος, Bär) wurde die Bezeichnung „Arktis“ abgeleitet,
gleichbedeutend mit „Land unter dem (Sternbild des) Großen Bären“.
Im Westen grenzt der Kleine Bär (Ursa Minor, UMi), in dem sich der Himmelsnordpol
befindet, an die Giraffe (Camelopardalis, Cam) und den Drachen (Draco, Dra), im Süden
an den Drachen (Draco, Dra) und den Kepheus (Cepheus, Cep) und im Osten an den
Drachen (Draco, Dra).
Alle Sternbilder scheinen sich um den etwa 0,9° (= etwa 1½ Monddurchmesser) vom
Himmelsnordpol entfernten Polarstern, dem visuellen Doppelstern Polaris (α UMi, 1,94m –
2,05m, 431 LJ) zu drehen, tatsächlich bewirkt jedoch die Erdrotation die Bewegung der
Sternbilder. Sein Begleiter (9,0m, d = 18,4") wurde 1780 von Wilhelm Herschel entdeckt.
Polaris, selbst ein Doppelstern (Winkelabstand 0,17"), konnte erst 2006 optisch mit Hilfe
des Hubble-Weltraumteleskops als solcher aufgelöst werden. Seinen geringsten Abstand
vom Himmelsnordpol wird Polaris im Jahr 2102 mit einer Entfernung von 27’ 31" erreichen.
Zirkumpolare Sternbilder, die nur in geringem Abstand zu Polaris stehen, gehen in unseren
Breiten niemals unter und sind das ganze Jahr über sichtbar.
Polaris (α UMi, 1,94m – 2,05m, 431 LJ), Kochab (β UMi, 2,07m, 126 LJ), Pherkad (γ2.UMi,
3,00m, 480 LJ), Pherkad Minor (γ1.UMi, 5,02m, 390 LJ), Yildun (δ UMi, 4,36m, 183 LJ), ε
UMi (4,21m, 346 LJ), Alifa al Farkadain (ζ UMi, 4,29m, 376 LJ) und Anwar Al Farkadain (η
UMi, 4,95m, 97 LJ) bilden den Asterismus Kleiner Wagen.
In unseren durch die künstliche Beleuchtung lichtüberfluteten Nächten sind diese in
Ortschaften kaum noch zu sehen. Vier Sterne, nur an Orten mit dunklem Nachthimmel zu
erkennen, sind daher ein Indikator für die Dunkelheit des Nachthimmels am
Beobachtungsort und die Qualität der eigenen Augen. Je dunkler der Himmel, desto mehr
Sterne erkennt man.
Die 7 Sterne des Kleinen Wagen
Name
Bayer Flamsteed mag
Polaris
α UMi
1
1,94m
– 2,05m
β UMi
7
2,07m
Kochab
Pherkad
γ2 UMi
13
3,00m
1
Pherkad Minor
γ UMi
11
5,02m
δ UMi
23
4,36m
Yildun
ε UMi
22
4,21m
ζ UMi
16
4,29m
Alifa al Farkadain
Anwar Al Farkadain η UMi
21
4,95m
LJ
431
126
480
390
183
346
376
97
Spektraltyp
RA
F7 Ib-IIv
02h 42m
K4 IIIva
A2 II-III
K4 III
A1 Vn
G5 IIIvar
A3 Vn
F5 V
14h
15h
15h
17h
16h
15h
16h
51m
21m
17m
29m
45m
44m
17m
DE
89° 18′
74°
71°
71°
86°
82°
77°
75°
07′
48′
48′
35′
01′
46′
44′
Der arabische Name al-Kaukab (oder al-Kokab) des orange leuchtenden Kochab (β UMi,
2,07m, 126 LJ, K4 IIIvar), des 2.-hellsten Sterns im Kleinen Bären, bedeutet „der Stern“,
ursprünglich hieß er al-kaukab asch-schemali, „der Stern des Nordens“.
Von alifa al-farqadain (das dunklere der beiden Kälber) leitet sich der arabische Name des
weiß leuchtenden Sterns Pherkad (γ UMi, 3,0m, 480 LJ) ab, Kochab war das hellere der
beiden Kälber.
Der Kleine Bär enthält nur wenige NGC-Objekte.
Für die Beobachtung der von Wilhelm Herschel entdeckten Galaxien, der
Balkenspiralgalaxie NGC 5452 (13,2m, d = 1,62′ × 1,1′, Typ SAB(s)d, 20.12.1797), der
Galaxie NGC 5832 (12,2m, d = 3,7' × 2,2', 16.03.1785) und der Balkenspiralgalaxie NGC
6217 (11,0m, d = 3,1' × 2,6', 12.12.1797) ist ein größeres Teleskop erforderlich.
Der Großer Bär (Größere Bärin, Ursa Major, UMa, 03/88, 1.280 deg2), eines der bereits
von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest aufgelisteten 48 antiken Sternbilder, enthält
19 Sternen heller als 4m.
Den meisten als Asterismus „Großer Wagen“ bekannt, stellen die sieben Hauptsterne das
kantige Hinterteil und den langen Schwanz des Großen Bären dar. Während Benetnasch
(η UMa, eta UMa, auch Alkaid, 1,86m, 101 LJ), Mizar (ζ UMa, zeta UMa, 2,1m, 78 LJ) und
Alioth (ε UMa, 1,69m - 1,83m, 81 LJ) die Deichsel (= Schwanz) darstellen und noch zenitnah
stehen, symbolisieren die Sterne Megrez (δ UMa, 3,32m, 81 LJ), Phekda (γ UMa, 2,41m, 84
LJ), Merak (β UMa, 2,34m, 79 LJ) und Dubhe (α UMa, 1,81m, 124 LJ) den Wagenkasten (=
Hinterteil).
Bei guter Sehleistung können die visuellen Doppelsterne Mizar (ζ UMa, 2,23m, 78 LJ) und
Alcor (80 UMa, 3,99m, d = 14,4“, 81 LJ), bekannt als das Reiterlein, etwa 3 LJ voneinander
entfernt und nicht durch die Schwerkraft aneinander gebunden, mit freiem Auge getrennt
werden, ein Fernglas zeigt Mizar und Alcor getrennt. Mizar war der erste Doppelstern, der
mittels Teleskop entdeckt wurde (1650 durch Giovanni Riccioli), der erste fotografisch
festgehaltene Doppelstern (1857 durch G. P. Bond) und das erste spektroskopisch
nachgewiesene Mehrfachsternsystem (1889 durch Edward Charles Pickering). Mizar (ζ
UMa), bereits in kleinen Teleskopen als Doppelstern sichtbar, ist ein Vierfachsystem, das
jedoch nur spektroskopisch nachgewiesen werden kann. Die Komponenten des
Dreifachsternsystem Alcor (80 UMa) stehen zu dicht beieinander, um mit dem Teleskop
getrennt werden zu können.
Von Mizar (ζ UMa) und Alcor (80 UMa) ausgehend, kann durch gezieltes Hüpfen von Stern
zu Stern die Feuerrad-Galaxie M101 (NGC 5457, 7,5m, 28,8' × 26,9', d = 184.000 LJ, 27
Mio. LJ, auch Pinwheel-Galaxy) aufgefunden werden (Starhopping).
Eine nach Osten ausgerichtete Sternreihe, beginnend bei einem Stern in 1,3º Distanz,
gefolgt von 83 UMa (4,63m, 549 LJ), weist direkt zur Spiralgalaxie M101. Beim vierten
Stern wird nordöstlich „abgebogen“, nach einem weiteren lichtschwachen Stern steht die
Galaxie M101, etwa ⅔ so groß wie die Mondscheibe.
Entdeckt am 17.03.1781 von Pierre Mechain, ist M101 die hellste einer Gruppe von
mindestens 9 Galaxien; die hellsten der Begleitgalaxien sind NGC 5474 (10,85m)
südsüdostlich und NGC 5585 (11,49m) nordöstlich, des weiteren NGC 5204 (11,26m), NGC
5238 (13,35m), NGC 5477 (13,8m), UGC 8508 (14,5m), UGC 8837 (13,1m) und UGC 9405
(15,1m). Die in M101 enthaltenen Sternentstehungsgebiete und HII-Regionen sind unter
den Bezeichnungen NGC 5447, NGC 5449, NGC 5450, NGC 5451, NGC 5453, NGC 5455,
NGC 5458, NGC 5461 und NGC 5462 im NGC-Katalog aufgelistet.
Der Uppsala General Catalogue (UGC), ein von Peter Nilson an der Sternwarte von Uppsala
auf der Basis des Palomar Observatory Sky Survey erstellter Katalog von 12921 von der
nördlichen Erdhalbkugel aus sichtbaren Galaxien, wurde 1973 veröffentlicht. Die Objekte
sind nach Rektaszension geordnet und mit einer fortlaufenden Nummer versehen. Der
Katalog umfasst den gesamten Himmelsbereich nördlich der Deklination -2,5°.
Ebenfalls ein Objekt für Starhopping ist die Whirlpool-Galaxie M051 (auch Strudel-Galaxie,
NGC 5194-5195, 8,4m/9,6m, d = 11,2′ x 6,9′ / 5,6′ x 4,5′ = 87.000 LJ / 43.000 LJ, 26,8
Mio LJ), eine der schönsten Galaxien am Sternenhimmel, im Nordteil der Jagdhunde
(Canes Venatici, CVn, 38/88, 465 deg2). Ausgehend vom bläulichen Alkaid (η UMa, eta
UMa, Benetnasch, 1,86m, 101 LJ, B3), dem ersten Deichselstern des Großen Bären,
schwenkt man 2° nach Westen zu 24 CVn (4,70m, 190 LJ), rund 1,5° südwestlich findet
man ein rechtwinkliges Dreieck aus zwei 7m-Sternen und einem 8m-Stern. 0,5° westlich des
südlichsten Stern dieses Dreiecks findet man die Whirlpool-Galaxie M051 (NGC 5194), in
deren Zentrum sich ein supermassereiches Schwarzes Loch verbirgt. Entdeckt am
13.10.1773 von Charles Messier und, unabhängig davon, am 05.01.1775 von Johann Elert
Bode, beobachtete Pierre Mechain erstmals am 21.03.1781 die Begleitgalaxie NGC 5195,
deren Spiralstruktur 1845 von William Parsons, 3. Earl of Rosse - genannt "Lord Rosse" erkannt und gezeichnet wurde. Die letzte Begegnung des wechselwirkenden Galaxienpaars
liegt etwa 400 Mio Jahre zurück. NGC 5195 (9,6m, d = 5,6' × 4,5' = 43.000 LJ, 26,8 Mio),
die kleinere Begleitgalaxie von M051, ist durch die Gravitationswirkung von NGC 5194
irregulär verformt. Durch eine Materiebrücke miteinander verbunden, erscheint NGC 5195
als Anhängsel von M051.
Als eigenständiges Sternbild wurden die Jagdhunde, gebildet aus den Sternen Cor Caroli
(das Herz Karls, Chara, α CVn, 2,89m, 110 LJ) und Asterion (β CVn, 4,26m, 27 LJ), in der
Antike dem Großen Bären zugerechnet, ab 1690 durch den Himmelsatlas Uranographia
von Johannes Hevelius eingeführt.
Gemeinsam mit der Whirlpool-Galaxie M051 (NGC 5194/5195, 8,5m) nahm der französische
Astronom und Kometenjäger Charles Messier die 3 Galaxien M063 (NGC 5055, 9,0m), M094
(NGC 4736, 8,5m) und M106 (NGC 4258, 8,5m) sowie den Kugelsternhaufen M003 (NGC
5272, 6,5m) in seinen Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog) auf.
Gelegen zwischen Arktur (α Boo) und Cor Caroli (α CVn) an der Grenze zum Bärenhüter
(Bootes, Boo), enthält der sehr kompakte Kugelsternhaufen M003 (NGC 5272, 5,9m, d =
19‘ = 190 LJ, 34.170 LJ) mehr als 500.00 Sterne / 800.000 Sonnenmassen. Im Fernglas
ein rundes Nebelfleckchen, können in einem größeren Teleskop seine Randgebiete in
Einzelsterne aufgelöst werden.
Die Spiralgalaxien M063 (NGC 5055, 8,5m, d = 12,6′ x 7,2′ = 98.000 LJ, 26,7 Mio LJ),
M094 (NGC 4736, 8,1m, d = 11,2′ x 9,1′ = 50.000 LJ, 16 ± 1,3 Mio LJ), eine der hellsten
Galaxien in der Canes-Venatici-I-Gruppe, und die sehr große Spiralgalaxie M106 (NGC
4258, 8,3m, d = 18,6′ x 7,2′ = 135.000 LJ, 25,7 Mio LJ), entdeckt am 06.05.1783 von
Pierre Mechain, von Charles Messier nicht beobachtet und nachträglich in seinen Katalog
aufgenommen, sind Teleskopobjekte.
Der Drache (Draco, Dra, 08/88, 1.083 deg2), eines der von Claudius Ptolemäus in seinem
Almagest erwähnten klassischen 48 Sternbildern der Antike, windet sich als langer
Sternenzug um den Kleinen Bären (Ursa Minor, UMi) herum; im Norden grenzt er an den
Kleinen Bären (Ursa Minor, UMi) und die Giraffe (Camelopardalis, Cam), im Westen an
die Giraffe (Camelopardalis, Cam) und den Großen Bären (Ursa Major, UMa), im Süden
an den Bärenhüter (Bootes, Boo), den Herkules (Hercules, Her), die Leier (Lyra, Lyr) und
den Schwan (Cygnus, Cyg) und im Osten an Kepheus (Cepheus, Cep). In der antiken
griechischen Astronomie stellte der Kleine Bären als Teil des Drachen dessen Flügel dar.
In der Argonautensage um Jason bewachte der Drache das Goldene Vlies.
Nach einer anderen mythologischen Version sollte Herakles als eine seiner 12 Aufgaben die
goldenen Äpfel der Hesperiden stehlen, deren Genuss Unsterblichkeit und ewige Jugend
verhieß. Streng bewacht von Ladon, einem hundertköpfigen Drachen, und den Hesperiden,
überredete Herakles den Titanen Atlas, die Äpfel für ihn zu holen, währenddessen er für ihn
das Himmelsgewölbe trug.
Ausgehend von Giausar (λ Dra, Gianfar, Giaufar, 3,8m, 330 LJ), dem Schwanz, direkt an
der Sternbildgrenze zum Großen Bär (Ursa Major, UMa) östlich des Galaxienpaars M081
und M082, schlängelt sich der Körper des Drachen über die knapp beieinander stehenden
6 Dra (4,94m), κ Dra (3,87m, 400 LJ) und 4 Dra (4,95m) zu Thuban (α Dra, 3,65m, 300 LJ),
machen nach Edasich (ι Dra, 3,29m, 102 LJ) und θ Dra (4,01m, 60 LJ) bei Aldhibain (η Dra,
2,74m, 80 LJ) einen Knick nach Norden, führen weiter über Aldhibah (ζ Dra, auch Nodus I,
3,17m, 300 LJ) und ω Dra (4,80m) zu φ Dra (phi Dra, 4,22m ) und χ Dra (chi Dra, 3,57m, 25
LJ), wendet sich westwärts zu Altais (δ Dra, 3,07m, 100 LJ), die beiden Sterne Alsafi (σ
Dra, 4,7m, 18,8 LJ) und Tyl (ε Dra, 3,83m, 147 LJ) weisen nordwärts.
Der Drachenkopf, nördlich des Kugelsternhaufen M092 (Hercules, Her), wird gebildet aus
Etamin (γ Dra, 2,23m, 150 LJ), Alwaid (β Dra, auch Rastaban, 2,79m, 400 LJ), Kuma (ν1
Dra / ν2 Dra, ny Dra, 4,88m / 4,87m, 120 LJ) und Grumium (ξ Dra, xi Dra, 3,7m, 110 LJ).
Der Mythologie entsprechend, starren die zwei verschiedenfärbigen Augen Alwaid (β Dra,
gelbgrün) und Etamin (γ Dra, rot) Herkules an.
Der nördliche Ekliptikpol, um den der Himmelsnordpol (verlängerte Erdachse) aufgrund der
Präzession in etwa 25.800 Jahren einmal herum wandert, liegt, östlich von ω Dra (4,80m),
in der Nähe des Katzenaugennebels (NGC 6543, 8,1m, 6,4′ × 0,3′), strukturell einer der
komplexesten unter den bekannten Planetarischen Nebeln. In seinem Zentrum befindet
sich ein extrem heißer Weißer Zwergstern.
Im Jahr 2102 wird Polaris mit einer Entfernung von 27’ 31” seinen geringsten Abstand vom
Himmelsnordpol erreichen; Thuban (α Dra, 3,65m, 300 LJ) war um 2.830 v. Chr. mit 10′
Entfernung zum exakten Himmelspol der Polarstern des Nordhimmels, in etwa 14.000
Jahren wird der Himmelsnordpol in der Leier nahe dem Stern Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ)
liegen.
Das Doppelsternsystem Kuma (ν1 Dra / ν2 Dra, ny Dra, 4,88m / 4,87m, d = 62", 120 LJ,
A6 + A5) kann aufgrund des weiten Winkelabstandes bereits mit einem Fernglas in
Einzelsterne aufgelöst werden.
Die auch als Spindelgalaxie bekannte linsenförmige Spiralgalaxie M102 (NGC 5866, d =
4,7' x 1,9', 30 Mio LJ, Typ S0), eine Doppelbeobachtung von M101? Von Pierre Mechain als
Nebel zwischen den Sternen ο Boo und ι Dra beschrieben, erfolgte der Übertrag in Messiers
Katalog ohne Koordinatenangaben; Mechain wies zwei Jahre später auf diese
Doppelbeobachtung hin.
Die Spiralgalaxie M101 (NGC 5457, 7,5m), die lichtschwächere Spiralgalaxie NGC 5879
(12,4m) oder die Galaxie NGC 5928 (Kopf der Schlange, 12,3m)?
Es gibt Hinweise, dass Messier mit der linsenförmigen Spiralgalaxie M102 (NGC 5866, d =
4,7' x 1,9', 30 Mio LJ, Typ S0), auch als Spindelgalaxie bekannt, dennoch eine
Neuentdeckung gelang.
Sowohl die linsenförmige Spiralgalaxie M102 (NGC 5866) als auch die linsenförmige
Galaxie NGC 3115 (Sextant, Sex, 9,1m, d = 7,2' × 3,2') werden als Spindelgalaxie
bezeichnet.
Die in Kantenlage zu sehende Spiralgalaxie NGC 5907 (10,4m, d = 12,8′ × 1,4′ = ≈
150.000 LJ, 40 Mio LJ, Typ Sc), 2,9° südsüdwestlich von ι Dra (3,3m) und etwa 1° nördlich
der beiden Spiralgalaxien NGC 5905 (12,1m, 4,0' × 2,6', SBb) und NGC 5908 (12,0m, 3,3' ×
1,4', Sb) in der Nähe zum Bärenhüter gelegen, entdeckt am 05.05.1788 von William
Herschel, weist fast keinen sichtbaren Bulge auf und ist sehr schlank. Vermutlich ist sie,
1970 vom Amateurastronom Walter Scott Huston als Splinter Galaxy bezeichnet, Mitglied
der etwa 40 Mio LJ entfernten Galaxiengruppe um M102 (NGC 5866).
Die nach Norden geöffnete halbkreisförmige Sternenkette der Nördlichen Krone (Corona
Borealis, CrB, 73/88, 179 deg2) und Hercules (Hercules, Her, 05/88, 1.225 deg2), der Held
der griechischen Mythologie, beide antike Sternbilder, stehen, als Bindeglieder zwischen
Frühlings- und Sommerhimmel, auf der Verbindungslinie von Arcturus (α Boo, -0,1m, 36,7
LJ) zu Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ).
Die Nördliche Krone (Corona Borealis, CrB, 73/88, 179 deg2) grenzt im Norden an
Herkules (Hercules, Her) und den Bärenhüter (Bootes, Boo), im Westen an den
Bärenhüter (Bootes, Boo), im Süden an die Schlange (Kopf) (Serpens Caput, Ser) und
im Osten an Herkules (Hercules, Her).
Die Araber erkannten darin die Schüssel eines Bettlers, die Chinesen eine Geldkette, in der
Keltischen Mythologie war die Nördliche Krone (Caer Arianrohd) das Rad (oder auch das
Schloss) von Arianrhod.
Der griechischen Mythologie nach die mit Edelsteinen besetzte Krone der Ariadne, Tochter
des Königs Minos von Kreta, fand Theseus mit Ariadnes Hilfe mittels eines Fadens
(Ariadnefaden) den Weg zurück aus dem von Daidalos (Dädalus) erbauten Labyrinth,
nachdem er Minotaurus, ein Wesen mit menschlichem Körper und Stierkopf, besiegt hatte.
Die 7 entgegen dem Uhrzeigersinn angeführten Sterne ι CrB (4,98m, 351 LJ, A0p), ε CrB
(4,14m, 250 LJ, K2 III), δ CrB (4,59m, 150 LJ, G54 III), γ CrB (3,81m, 200 LJ, A0), Gemma
(α CrB, 2,22m, 80 LJ, A0 V, lat. Edelstein, auch Alphekka, Gnosia, Asteroth), Nusakan (β
CrB, 3,7m, 114 LJ, F0) und θ CrB (4,14m, 300 LJ, B6 V) bilden das relativ kleine, aber
markante Sternbild Nördliche Krone (Corona Borealis, CrB).
Der hellste Stern, Gemma (α CrB, lat. „Edelstein“, auch Alphekka, 2,22m, 80 LJ, A0 V), ein
bläulich-weißer Bedeckungsveränderlicher, der seine Helligkeit alle 17,36 Tage um 0,1m,
ausgelöst durch einen lichtschwächeren Begleiter, verringert, kann ähnlich Sirius (α CMa)
bei Luftunruhe in allen Farben funkeln.
Weit abseits der Milchstraße gelegen, enthält das Sternbild einige Doppelsterne.
Im System η CrB (5,6m/5,9m, d = 0,7” - 0,4”, 61 LJ, G1 + G3) kreisen zwei gelblich
leuchtende Sterne in 41,5 Jahren um einen gemeinsamen Schwerpunkt.
Zwei bläulich-weiße Sterne bilden den Doppelstern γ CrB (3,81m / 5,50m, d = 0,7”, 200 LJ,
A0 + A3).
Die zwei Veränderlichen Sterne R CrB (5,89m - 14,8m, 4.000 LJ) und T CrB (2,0m - 10,08m,
2.000 LJ) weisen starke Helligkeitsschwankungen auf.
Die Helligkeitsabfälle des eruptiven veränderlichen R CrB (5,89m – 14,8m, 4.000 LJ), einem
wasserstoffarmen Roten Überriesen mit einer kohlenstoffreichen Atmosphäre, sind
wahrscheinlich auf ausgestoßene Rußwolken zurückzuführen, die die Photosphäre des
Sterns verdecken. R CrB gilt als Prototyp-Stern für die gleichnamige Klasse von eruptiven
veränderlichen Sternen.
Ein Roter Riese und ein Weißer Zwerg umkreisen einander beim sehr engen
Doppelsternsystem T CrB (2,0m – 10,08m, 2.000 LJ) in relativ engem Abstand, Materie
strömt auf den Weißen Zwerg über. Bei Erreichen einer kritischen Masse können
Fusionsprozesse als Helligkeitsausbrüche beobachtet werden, bei Ausbrüchen 1866 und
1946 wurde er bis zu 2,0m auffällig hell.
Ihr Gegenstück am Himmel, die Südliche Krone (Corona Austrina, CrA, 80/88, 128 deg2),
ein unauffälliges Sternbild des Südhimmels, das einen Sternenbogen bildet (kein Stern
heller als 4m), steht südlich des Schützen (Sagittarius, Sgr). In unseren Breiten ist der
nördliche Teil horizontnah zu sehen.
Herkules (Hercules, Her, 05/88, 1.225 deg2), eines der 48 antiken Sternbilder, ist eine
nicht leicht erkennbare Konstellation, nur drei Sterne sind heller als 3m.
Sein markantes, jedoch nicht sehr auffälliges Sternentrapez wird gebildet aus dem
südöstlichen Cujam (ε Her, epsilon Her, 4,57m, 163 LJ, A0 V), dem südwestlichen ζ Her
(zeta Her, 2,81m, 35 LJ, G0 IV), dem nordwestlichen η Her (eta Her, 3,48m, 112 LJ, K2 III)
und dem nordöstlichen π Her (pi Her, 3,16m, 367 LJ, G8 III).
Im Norden grenzt Herkules (Hercules, Her) an den Drachen (Draco, Dra), im Westen an
den Bärenhüter (Bootes, Boo), die Nördliche Krone (Corona Borealis, CrB) und die
Schlange (Serpens, Ser), im Süden an den Schlangenträger (Ophiuchus, Oph) und im
Osten an den Adler (Aquila, Aql), den Pfeil (Sagitta, Sge), das Füchschen (Vulpecula,
Vul) und die Leier (Lyra, Lyr).
Der mythologische Ursprung des Sternbildes ist unklar. Bei den Griechen vorerst als
„Engonasin“ („der Knieende“) bekannt, wurde das Sternbild in späterer Zeit mit Gestalten
wie Prometheus, Theseus oder Orpheus gedeutet. Erhalten hat sich die spätere
Identifikation mit Herakles (bei den Römern Hercules), dem mit Riesenkräften
ausgestatteten Helden aus der griechischen Mythologie. Herakles, einem unehelichen Sohn
des Zeus, wurden zwölf eigentlich unüberwindbare Aufgaben übertragen. Durch Kraft und
Intelligenz konnte er diese erfüllen, wobei er etliche Untiere zur Strecke brachte, die
ebenfalls am Himmel verewigt sind, wie den Löwen (Leo, Leo), den Krebs (Cancer, Cnc),
die Wasserschlange (Hydra, Hya) und den Drachen (Draco, Dra).
Die „zwölf Arbeiten“ des Herakles
Nr. Aufgabe
01 Erlegung des
Nemeischen Löwen
02
03
04
05
06
07
08
09
Erledigung
Sternbild
Er schnürte ihm die Kehle zu, bis der Löwe
Löwe
erstickte. Dessen Fell trug er von nun an
Leo
– es machte ihn nahezu unverwundbar.
Tötung der 9-köpfigen
Er brannte jeden der enthaupteten Hälse aus,
WasserHydra
sodass keine neuen Köpfe mehr nachwachsen
schlange
(Lernäischen Schlange) konnten. Den Rumpf der Hydra spaltete er in
Hydra
zwei Teile; in ihr Gift tauchte er seine Pfeile, die
seitdem unheilbare, tödliche Wunden schlugen
Einfangen der
Er jagte sie ein ganzes Jahr lang, bis er sie endlich
Kerynitischen Hirschkuh einfing –entweder mit einem Netz, das er über die
schlafende Hindin warf, oder indem er ihre beiden
Vorderläufe mit einem Pfeil durchschoss und sie
somit fesselte.
Einfangen des
Er trieb ihn aus dem Wald in ein Schneefeld hinein.
Erymanthischen Ebers
Der Eber ermüdete rasch.
Ausmisten der
Da dies eine entehrende Arbeit war, musste
Rinderställe des Augias Herakles hier einen besonderen Weg wählen,
nämlich zwei nahegelegene Flüsse (Alpheios und
Peneios) durch den Stall leiten.
Vertreibung der
Er bekam von Athene zwei große metallene
Stymphalischen Vögel
Klappern. Mit deren Hilfe konnte er die Vögel
aufscheuchen und einzeln mit seinen vergifteten
Pfeilen töten.
Einfangen des
Herakles bändigte den Stier und brachte ihn zu
Kretischen Stiers
Eurystheus, zeigte ihn ihm und ließ den Stier
sogleich frei.
Zähmung der
Er warf ihnen zuerst Diomedes selbst zum Fraß
menschenfressenden
vor. Nachdem sie ihren Gebieter aufgefressen
Rosse des Diomedes
hatten, konnte Herakles sie gezähmt in Richtung
Meer führen.
Herbeischaffung des
Hippolyte übergab ihm den Gürtel freiwillig.
Wehrgehänges der
Aufgrund einer Intrige durch Hera kam es
Amazonenkönigin
schließlich doch zum Kampf, Herakles tötete
Hippolyte
Hippolyte und kehrte nach Griechenland zurück.
10
Raub der Rinderherde
des Riesen Geryon
11
Pflücken der goldenen
Äpfel der Hesperiden
12
Heraufbringen des
Wachhundes der
Unterwelt, Kerberos,
an die Oberwelt
Geryon forderte Herakles zum Kampf heraus.
Herakles tötete ihn mit einem Giftpfeil. Hera, die
zur Unterstützung des Geryon gekommen war,
wurde von Herakles ebenfalls verwundet und
in die Flucht geschlagen.
Dafür musste er bis zu den Säulen des Herakles
Drache
auf Gibraltar. Durch eine List bewog er Atlas, den Draco
Vater der Hesperiden, ihm die Äpfel zu pflücken.
Hades erlaubt Herakles, den Höllenhund zeitweise
aus der Hölle zu entfernen. Herakles ringt ihn
ohne Waffen nieder und bringt ihn zu Eurystheus.
Der hellste Stern ist der gelblich leuchtende Kornephoros (β Her, 2,78m, 148 LJ, auch:
Ruticulus, Keulenträger, G8 III), der gelbliche μ Her (3,42m, 27 LJ, G5 IV) hat etwa die 1,1fache Masse unserer Sonne.
Der Doppelstern Ras Algethi (α Her, 3,4m/5,4m, d = 4,6", 382 ± 126 LJ, M5 / G5), ein
Orangeroter
Überriese
mit
dem
500-fachen
Durchmesser,
der
830-fachen
Sonnenleuchtkraft und einer Oberflächentemperatur von etwa 3.000 K, liegt nahe bei Ras
Alhague, (α Oph, 2,08m, 47 LJ) an der Grenze zum Schlangenträger. Im Fernrohr ab acht
Zoll (8") Öffnung zeigt sich Ras Algethi als enger, schöner Doppelstern: der Hauptstern
(3,4m, M5) leuchtet orangerot, der Begleitstern (5,4m, G5) erscheint grünlich.
Die Kugelsternhaufen M013 (NGC 6205, 5,7m, d = 21’ = 160 LJ, 25.890 LJ) und M092
(NGC 6341, 6,3m, d = 14’ = 110 LJ, 27.140 LJ) können bereits mit einem Fernglas
beobachtet werden.
Als der beeindruckendste Kugelsternhaufen des Nordhimmels gilt M013 (NGC 6205, 5,7m, d
= 21’ = 160 LJ, 25.890 LJ), der mehr als 1 Mio Sonnen mit insgesamt 600.000
Sonnenmassen enthält; auf seinem 500 Mio Jahren langen Umlauf um das galaktische
Zentrum entfernt er sich bis zu 80.000 Lichtjahren. Bereits in einem Fernglas erscheint er
als nebliges Fleckchen, im Teleskop kann er in Einzelsterne aufgelöst werden.
Der Kugelsternhaufen M092 (NGC 6341, 6,3m, d = 14,0’ = 110 LJ, 26.750 LJ), mit einem
Alter von etwa 13 Mia. Jahren einer der ältesten bekannten Kugelsternhaufen, im Teleskop
nicht ganz so ausgedehnt wie M013, steht im Schatten seines berühmteren Bruders.
Südlich des Hercules (Hercules, Her) teilt die ringförmige Gestalt des sehr ausgedehnten,
aber wenig auffälligen Sternbilds Schlangenträger (Ophiuchus, Oph, 11/88, 948 deg2) die
Schlange (Serpens, Ser, 23/88, 637 deg2) in zwei nicht zusammenhängende Teile: zwei
lang gezogene Sternenketten bilden den westlichen Teil Serpens Caput (Kopf der
Schlange) und den östlichen Serpens Cauda (Schwanz der Schlange).
Südlich der Nördlichen Krone (Corona Borealis, CrB) steht Serpens Caput (Kopf der
Schlange), der westliche Teil des von Claudius Ptolemäus beschriebenen Sternbilds
Schlange (Serpens, Ser).
Die Griechen der Antike sahen in dem Sternbild eine Schlange, die von dem heilkundigen
Asklepios (lat. Äskulap) – dem Schlangenträger – getragen wird, und die sich um den
Äskulapstab, das Symbol der Heilkunst, windet.
Der Schlangenkopf (Serpens Caput) grenzt im Norden an die Nördliche Krone (Corona
Borealis, CrB) und den Bärenhüter (Bootes, Boo), im Westen an den Bärenhüter
(Bootes, Boo) und die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍), im Süden an die Waage (Libra, Lib, ♎),)
und im Osten an den Schlangenträger (Ophiuchus, Oph) und Herkules (Hercules, Her).
Die Sterne Chow (β Ser, 3,65m, 153 LJ), γ Ser (3,85m, 36 LJ), κ Ser (4,09m, 349 LJ) und ι
Ser (4,51m, 192 LJ) markieren die markante Dreiecksform des Kopfs, von Chow südwärts
schlängen sich die Sterne χ Ser (5,34, 228LJ), δ1 Ser (4,20m, 210 LJ), δ2 Ser (5,20m, 210
LJ), 16 Ser (5,26m, 235 LJ), λ Ser (4,42m, 38 LJ), Unukalhai (Unuk, α Ser, 2,63m, 73 LJ), ε
Ser (3,71m, 70 LJ), ω Ser (5,21m, 263 LJ), μ Ser (3,54m, 156 LJ) und 36 Ser (5,09m, 159
LJ), an der Sternbildgrenze zur Waage (Libra, Lib, ♎), als Sternenkette weiter zu Yed Prior
(δ Oph, vordere Hand, 2,73m, 170 LJ) und Yed Posterior (ε Oph, hintere Hand, 3,23m, 106
LJ) im Schlangenträger (Ophiuchus, Oph).
Der hellste Stern, der orange Riesenstern Unukalhai (α Ser, Unuk, Hals der Schlange,
2,63m, 73 LJ, K2 III), mit dem 15-fachen Durchmesser und der 35-fachen
Sonnenleuchtkraft, wird als Cor Serpentis (lat. Herz der Schlange) bezeichnet.
Die drei Sterne des Mehrfachsternsystem Chow (β Ser, 3,65m / 9,9m / 10,7m, d = 31” /
207”, 153 LJ, A3 V) kreisen um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Die beiden Begleitsterne
(9,9m / 10,7m, d = 31” / 207”) weisen zum Hauptstern β Ser (3,65m, 153 LJ, A3 V)
Winkelabstände von 31" bzw. 207" auf.
Bereits mit einem Fernglas kann der Kugelsternhaufen M005 (NGC 5904, 5,7m, d = 20’ =
150 LJ, 26.620 LJ), westlich von ω Ser, (5,21m, 263 LJ), aufgefunden werden. Erstmals am
05.05.1702 von Gottfried und Maria Kirch beobachtet, jedoch nicht veröffentlicht, wird
Charles Messier, der M005 am 23.05.1764 auffand, ebenfalls als unabhängiger Entdecker
angeführt. Mit einem Alter zwischen 8,9 - 10,6 Milliarden Jahren zählt M005, der etwa
800.000 Sonnenmassen enthält, zu den jüngsten Objekten seines Typs. Bei seinem etwa 1
Milliarde Jahre dauernden Umlauf um das galaktische Zentrum entfernt er sich bis zu
150.000 LJ. In sehr klaren Nächten an Orten mit wenig Lichtverschmutzung bereits mit
freiem Auge als sternartiges Objekt erkennbar, erscheint er im Fernglas als Nebelfleckchen,
mit einem mittleren Teleskop kann er am Rand in Einzelsterne aufgelöst werden; in
Amateurteleskopen ist er einer der schönsten Kugelsternhaufen.
Die hellsten Kugelsternhaufen der
Messier NGC mag hellste Stb
Sterne
m
M022
6656 5,1
10,7m Sgr
m
11,9m Her
M013
6205 5,7
m
12,2m Ser
M005
5904 5,7
m
M004
6121 5,8
10,8m Sco
m
12,7m CVn
M003
5272 5,9
m
12,6m Peg
M015
7078 6,0
m
M002
7089 6,4
13,1m Aqr
M053
5024 8,33m 13,8m Com
Nordhalbkugel
Entf. Größe
LJ
LJ
10.440
100
25.890
160
26.620
150
5.640
57
34.170
190
39.010
200
40.850
190
61.270
230
d
33’
21’
20’
35’
19’
18’
16’
13’
Sonnenmassen
500.000
600.000
800.000
100.000
800.000
450.000
900.000
750.000
RA
DE
18h 36m −23° 54′
16h 42m 36° 28′
15h 19m 02° 05′
16h  27m –26°  01'
13h 42m 28° 22′
21h 30m 12° 10′
21h 33m −00° 49′
13h 12m 18° 10′
Die ringförmige Gestalt des sehr ausgedehnten Schlangenträger (Ophiuchus, Oph, 11/88,
948 deg2), eines der 48 von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest beschriebenen antiken
Sternbilder, ist unauffällig, seine Sterne sind weit auseinander gezogen und wenig
markant, nur 5 sind heller 3m. Seinen westlichen Teil quert die Milchstraße.
In der griechischen Mythologie stellte der Schlangenträger Asklepios (lat. Äskulap), den
Sohn des Apollon und seiner Geliebten Koronis, dar. Aufgezogen und unterrichtet in der
Heilkunst von Cheiron, einem weisen Kentaur, wurde dieser ein großer Heiler und
Wohltäter der Menschheit. Als er jedoch einen Toten erweckte, erzürnte dies Zeus, er
erschlug ihn mit einem Blitz. Der schlangenumrankte Äskulapstab wurde zum Symbol der
Heilkunst.
Der weiß-blau leuchtende Ras Alhague (α Oph, arab. Haupt des Schlangenbeschwörers,
2,08m / 7m, 47 LJ, A5 III), Hauptstern eines Doppelsternsystems, hat die 26-fache
Leuchtkraft unserer Sonne, sein 7m-Begleiter umkreist ihn in 8,7 Jahren.
Der rötliche Yed Prior (δ Oph, vordere Hand, 2,73m, 170 LJ, M1 III) und der gelb
leuchtende Yed Posterior (ε Oph, hintere Hand, 3,23m, 106 LJ, G8 III) bilden die Hände des
Schlangenträgers.
Die Leuchtkraft des äußerst lichtschwachen rötlichen Zwergstern Barnards Pfeilstern
(Munich 15040, 9,54m, 5.980 ± 0,003 LJ, M4) beträgt nur 1/2.500 unserer Sonne, sein
Radius 136.300 km, seine Oberflächentemperatur 3.134 K, er hat 0,144 Sonnenmassen.
Knapp östlich des orangen Cebalrai (β Oph, arab. Schäferhund, 2,76m, 82 LJ, K2 III), ist er
nach dem Alpha Centauri-System der nächste Nachbar der Sonne, mit 10,3" pro Jahr weist
er die bislang höchste gemessene Eigenbewegung auf (100 Jahre = 15’, etwa halber
Vollmonddurchmesser). Barnards Stern bewegt sich auf unser Sonnensystem zu, bis zum
Jahr 11.800 wird er sich der Sonne bis auf 3,8 LJ nähern.
Der Schlangenträger enthält einige, wenn auch wenig auffällige Kugelsternhaufen
(Globular Cluster = GC), 7 Objekte (M009, M010, M012, M014, M019, M062 und M107) hat
der französische Kometenjäger Charles Messier in seinen „Katalog nebliger Objekte“
aufgenommen.
Kugelsternhaufen (Globular Cluster
Messier NGC
mag
hellste
Sterne
M009
6333
7,6m
13,5m
m
14,1m
M010
6254
6,6
m
12,0m
M012
6218
6,8
m
M014
6402
7,6
14,0m
m
M019
6273
6,7
14,0m
m
M062
6266
6,7
13,0m
M107
6171
7,8m
= GC) im Schlangenträger (Ophiuchus, Oph)
Stb
Entf.
Größe
d
SonnenLJ
LJ
massen
Oph
46.090
150
11’
300.000
Oph
24.750
140
19’
200.000
Oph
20.760
85
14’
250.000
Oph
55.260
180
11’
1.200.000
Oph
45.000
180
14’
1.500.000
Oph
34.930
110
11’
1.000.000
Oph
27.370
105
13’
200.000
Der Kugelsternhaufen M009 (NGC 6333, 7,6m, d =12' = 150 LJ, 46.090 LJ) ist einer der
entferntesten und der südlichste Kugelsternhaufen des Messier-Katalogs.
Die beiden Kugelsternhaufen (Globular Cluster = GC) M010 (NGC 6254, 6,6m, d = 20’ =
140 LJ, 24.750 LJ) und M012 (NGC 6218, 6,8m, d = 14′ =85 LJ, 20.760 LJ) gleichen
einander und können gemeinsam im Fernglas aufgefunden werden.
M014 (NGC 6402, 7,9m, d = 11,0' = 180 LJ, 55.620 LJ), östlich von M010 und M012, ist mit
über 1 Million Sonnenmassen zwar der schwerste, aber durch Extinktion der
lichtschwächste der Kugelsternhaufen des Sternbilds.
Der Kugelsternhaufen M062 (NGC 6266, 6,7m, d = 11' = 110 LJ, 34.930 LJ), an der
südlichen Grenze des Schlangenträgers, ist wegen seiner südlichen Position in Mitteleuropa
schwierig zu beobachten, ebenso wie M107 (NGC 6171, 7,8m, d = 13' = 105 LJ, 27.370 LJ).
Der Kugelsternhaufen M019 (NGC 6273, 6,7m, d = 14' = 180 LJ, 45.000 LJ), entdeckt am
05.06.1764 von Charles Messier, ist nach ω Cen (omega Centauri) mit 1,5 Mio Sonnen der
2.-leuchtkräftigste Kugelsternhaufen der Milchstraße und der elliptischste am Himmel. Der
Kugelsternhaufen NGC 6284 (GCL 53, ESO 518-SC9, 8,9m, d = 6,2") steht 1,6° nördlich,
NGC 6293 (8,2m, d = 8′) 2° östlich von M019. 3° südöstlich beginnt der beeindruckende
Dunkelnebelkomplex des Pfeifennebels B59.
Im Osten schließt an Sabik (η Oph, 2,43m, 84 LJ, A2.5 V) der Schlangenschwanz
(Serpens Cauda), beginnend mit ξ Ser (xi Ser, 3,54m, 105 LJ, F0 IIIp), an.
Die beste Beobachtungszeit für den Adlernebel M016 / IC 4703 (NGC 6611, 6,0m, d = 35’ =
35 LJ, 5.600 LJ, Alter 5 Mio Jahre), ein Sternentstehungsgebiet, bestehend aus einem
Offenen Sternhaufen und dem Emmissionsnebel IC 4703 (d = 35’ x 28’ / 60 x 45 LJ), sind
die Sommermonate. Bekannt ist M016 durch Aufnahmen des Hubble-Weltraum-Teleskops
(Hubble-Space-Telescope = HST), die gewaltige, bis zu 9,5 LJ lange Gas- und Staubwolken
(„Pillars of Creation“ -Säulen der Schöpfung) zeigen, an deren Spitze sich neue Sterne
befinden.
Über dem Südhorizont steht das unscheinbare Fünfeck der Waage (Libra, Lib, ♎, 29/88,
538 deg2), eines der 48 klassischen, von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest
beschriebenen Sternbildern der Antike; gelegen auf der Ekliptik zwischen Jungfrau (Virgo,
Vir, ♍) und Skorpion (Scorpius, Sco, ♏), sind nur zwei ihrer Sterne heller als 3,0m.
Im Norden grenzt die Waage (Libra, Lib, ♎, 29/88, 538 deg2), ein Sternbild der Ekliptik,
an die Schlange (Kopf) (Serpens Caput, Ser), im Westen an die Jungfrau (Virgo, Vir,
♍), im Süden an die Wasserschlange (Hydra, Hya) und den Wolf (Lupus, Lup), im
südwestlichen Eck an den Zentaur (Centaurus, Cen) und im Osten an den Skorpion
(Scorpius, Sco, ♏) und den Schlangenträger (Ophiuchus, Oph).
Südwestlich von Zubeneschemali (β Lib, 2,61m, 120 LJ), dem nördlichsten Stern, steht der
Doppelstern Zubenelgenubi (α1 Lib, 5,13m / α2 Lib, 2,75m, 77 LJ), gefolgt südöstlich von
Cornu (Brachium, σ Lib, 3,29m, 292 LJ). Südöstlich von Zubeneschemali steht Zuben-elAkrab (γ Lib, 3,91m, 152 LJ), die Sternenkette setzt sich südwärts fort über 41 Lib (5,36m)
und 42 Lib (4,97m) zu υ Lib (ny Lib, 3,60m) und 36 Lib (5,13m) und endet bei τ Lib (3,66m,
400 LJ) an der Grenze zum Wolf (Lupus, Lup).
Nördlich von Zubenelgenubi steht μ Lib (5,32m, 250 LJ), κ Lib (4,71m) folgt 41 Lib knapp
östlich.
Bei den Babyloniern, den antiken Griechen und den arabischen Astronomen wurden die
Sterne dem Skorpion zugerechnet, β Lib und γ Lib bildeten dabei die nördliche Schere, die
Sterne α Lib, υ Lib und σ Lib die südliche Schere des Skorpions.
Die Römern führten den heutigen Name Waage um 100 n. Chr. als das Sinnbild der
Gerechtigkeit ein.
Die „südliche Schere“ des Skorpions wurde erst 1930 mit der Festlegung der
Sternbildgrenzen durch die Internationale Astronomische Union (IAU) der Waage
zugeordnet. Der Stern σ Lib wurde vorher als γ Sco bezeichnet.
Die Sternnamen Zubenelgenubi (α Lib, Zuben-el-dschenubi, „südliche Schere“, 2,8m / 5,2m,
231“, 77 LJ), Zubeneschemali (β Lib, nördliche Schere (des Skorpions), 2,61m, 120 LJ),
Zuben-el-Akrab (γ Lib, Schere des Skorpions, 3,91m, 152 LJ) und Brachium (σ Lib, Schere
des Skorpions, 3,29m, 292 LJ) erinnern an die Zugehörigkeit zum Skorpion.
Der Kugelsternhaufen NGC 5897 (8,6m, d = 8,7′, 45.000 LJ), eines der wenigen Deep-SkyObjekte in der Waage, ist ungewöhnlich schütter und weist nur eine geringe Verdichtung
auf.
Der Rote Zwerg Gliese 581 (10,56m, 20,5 LJ, M3.5) leuchtet etwa 50 Mal schwächer als
unsere Sonne. Nach neuesten Forschungsergebnissen weist er ein System aus mindestens
vier planetaren Begleitern (= Exoplaneten) auf.
Über dem Osthorizont bildet eine gewundene, helle Sternenkette die klar erkennbare
Gestalt des Skorpion (Scorpius, Sco, ♏, 33/88, 497 deg2), eines der imposantesten
Sternbilder am südlichen Nachthimmel, mit Scheren und hoch aufgerichtetem Stachel.
In der Nähe des Zentrums der Milchstraße gelegen, enthält er eine Vielzahl an Sternhaufen
und Nebeln, besonders beeindruckend beim Anblick im Fernglas.
Aufgrund seiner südlichen Lage ist der Skorpion in unseren Breiten nur im Sommer knapp
am Südhorizont zu finden und nur teilweise sichtbar, in südlicheren Urlaubsregionen ist er
in seiner Gesamtheit mit dem Stachel zu sehen.
Durch seinen Vorsatz, alle wilden Tiere und Ungeheuer zu erlegen, hatte sich der Jäger
Orion den Zorn Artemis, der Göttin der Jagd, zugezogen; auf ihren Befehl hin tötete ein
Skorpion Orion. Um sich am Himmel nie zu begegnen, wurden beide so weit wie möglich
voneinander an den Himmel versetzt. Geht der Skorpion auf, geht Orion unter und
umgekehrt.
Der orange Mars steht unübersehbar westlich des Roten Überriesen Antares (α Sco, 0,91m 1,09m) in der Waage, am 02.08.2016 wechselt er in den Skorpion, am 24.08.2016 steht
er etwa 1,8° nördlich des röteren Antares (α Sco, = marsähnlicher Stern).
Antares (α Sco, 0,91m - 1,09m / 5,5m, d = 2,4“, 604 LJ), der hellste Stern im Skorpion,
Teil eines Doppelsternsystems und einer der größten Sterne überhaupt, besitzt die 10.000fache Sonnenleuchtkraft, hat einen Durchmesser von etwa 1000 Mio km (= 700-facher
Durchmesser unserer Sonne), seine Oberflächentemperatur beträgt 3.400 K. An der Stelle
der Sonne positioniert, würde seine Umlaufbahn weit über die des Mars hinausragen. In
seiner derzeitigen Entwicklungsphase verliert er seine äußeren Gasschichten und bildet
dabei einen Planetarischen Nebel. Seine Masse reicht aus, um nach Erreichen des
Heliumbrennens einen Eisenkern zu erzeugen und in einer Supernova zu enden. Sein
unauffälliger Begleiter α Sco B (5,5m, B3 V), ein blauweißer Stern, hat die 170-fache
Leuchtkraft der Sonne, seine Umlaufzeit beträgt 878 Jahre (Abstand 550 AE).
Im Skorpion ist eine Vielzahl von nebligen Objekten sichtbar. Die beiden Kugelsternhaufen
M004 und M080 sowie die Offenen Sternhaufen M006 (Schmetterlingshaufen) und M007
nahm der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier in seinen Katalog
(Messier-Katalog) auf.
Der 1,5º westlich von Antares stehende Kugelsternhaufen (Globular Cluster = GC) M004
(NGC 6121, 5,8m, d = 35’ = 57 LJ, 5.640 LJ), 1746 entdeckt von Philippe de Cheseaux und
am 08.05.1764 von Charles Messier in seinen Katalog nebeliger Objekte als „sehr kleiner
Sternhaufen“ aufgenommen, ist der unserem Sonnensystem am nächsten gelegene
Kugelsternhaufen. Sein Alter wird mit 12,7 Milliarden Jahren angegeben, die Untergrenze
beträgt 9 - 10 Milliarden Jahre. Er enthält mehr als 100.000 Sterne. Im Fernglas bereits als
Nebelfleckchen erkennbar, werden mit einem Teleskop ab 10 cm Öffnung Einzelsterne
sichtbar.
30' NW von Antares und 50' ONO von M004 steht der Kugelsternhaufen NGC 6144 (9,10m,
6,2’ × 6,2’, 29 Mio LJ), entdeckt von William Herschel am 22.05.1784 (Katalog-Nr. H
VI.10). Für seine Beobachtung sollte Antares nicht im Okularfeld sein, da dieser den
schwachen Kugelsternhaufen überstrahlt.
Mit einem Fernglas ist nördlich von Antares (α Sco) und östlich von Dschubba (δ Sco,
2,29m) der Kugelsternhaufen (Globular Cluster = GC) M080 (NGC 6093, 7,3m, d = 9’ = 125
LJ, 48.260 LJ) als Nebelfleckchen erkennbar, mit einem 4“-Teleskop können im
Randbereich einzelne Sterne aufgelöst werden. ist, obwohl Mit 400.000 Sonnenmassen
(100.000 Sternen) einer der dichtesten und kompaktesten Kugelsternhaufen der
Milchstraße, ist M080, 1781 von Pierre Mechain entdeckt und auch von Charles Messier
beobachtet, im Messierkatalog einer der lichtschwächeren und kleineren Kugelsternhaufen.
Etwa neun Mal so weit entfernt als M004, umkreist er in 70 Mio Jahren das Zentrum der
Galaxie.
Der Schmetterlingshaufen M006 (NGC 6405, 4,2m, d = 20’ = 10 LJ, 1.590 LJ) und M007
(NGC 6475, 3,3m, d = 80’ = 23 LJ, 980 LJ), das südlichste Messier-Objekt, sind in unseren
Breiten ab Juli horizontnah aufzufinden, in südlicheren Urlaubsorten gehören sie zu den
beeindruckendsten von Europa aus sichtbaren Offenen Sternhaufen.
Die Sommersternbilder Leier (Lyra, Lyr), Schwan (Cygnus, Cyg) und Adler (Aquila, Aql),
gelegen in der Milchstraße, kommen in der östlichen Himmelshälfte hoch.
Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ), Deneb (α Cyg, 1,3m, 3.200 LJ) und Atair (α Aql, 0,8m, 17 LJ)
bilden das so genannte SOMMERDREIECK, die beste Beobachtungszeit ist in den
Sommermonaten.
Die kleine, aber markante Leier (Lyra, Lyr, 52/88, 286 deg2), eines der von Claudius
Ptolemäus in seinem Werk Almagest beschriebenen 48 Sternbilder der Antike, wurde auf
älteren Sternkarten häufig als Vogel abgebildet, meist als Geier. Dieser und die Sternbilder
Schwan (Cygnus, Cyg) und Adler (Aqulia, Aql) sollen die stymphalischen Vögel aus der
griechischen Mythologie darstellen.
Die Leier (Lyra, Lyr) grenzt im Norden an den Drachen (Draco, Dra), im Westen an den
Herkules (Hercules, Her), im Süden an den Herkules (Hercules, Her) und das Füchslein
(Vulpecula, Vul) und im Osten an den Schwan (Cygnus, Cyg).
Südlich der Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ), nach Arktur (α Boo, - 0,04m) der 2.-hellste Stern
der nördlichen Hemisphäre und der 5.-hellste Stern am Nachthimmel, bilden die vier Sterne
ζ Lyr (ζ1 Lyr, 4,34m, 154 LJ / ζ2 Lyr, 5,73m; d = 43,7"), δ Lyr (δ2 Lyr, 4,22m, 899 LJ / δ1 Lyr,
4,22m), Sulafat (γ Lyr, 3,24m, 635 LJ) und Sheliak (β Lyr, 3,25m - 4,36m, 882 LJ) ein
Parallelogramm, das die Saiten einer antiken Lyra (= Leier) darstellen soll.
Bei ε1 Lyr (5,0m / 6,1m, d = 2,5", 160 LJ) und ε2 Lyr (5,2m / 5,5m, d = 2,4", 160 LJ) handelt
es sich um ein Vierfachsternsystem: zwei Doppelsternsysteme kreisen um einen
gemeinsamen Schwerpunkt. ε1 Lyr und ε2 Lyr stehen knapp 3,5’ auseinander – unter guten
Bedingungen können ε1 Lyr und ε2 Lyr mit freiem Auge getrennt gesehen werden. Ab einem
6-cm-Teleskop können alle vier Sterne getrennt werden.
Auf der Verbindungslinie zwischen Sheliak (β Lyr, 3,25m - 4,36m, 882 LJ) und Sulafat (γ
Lyr, 3,24m, 635 LJ) steht der Ringnebel M057 (NGC 6720, 8,8m, d = 118“ = 1,3 LJ, 2.300
LJ), der bekannteste Planetarische Nebel, das Gebiet eines Sternentodes mit einem Alter
von 10.000 – 20.000 Jahren.
Der auf der Verbindungslinie Wega – Albireo liegende Kugelsternhaufen M056 (NGC 6779,
8,27m, d = 8,4' = 55 LJ, 27.390 LJ) ist eher unscheinbar, seine Randgebiete sind in Sterne
ab 11m auflösbar.
Wie ein riesiger Vogel fliegt der Schwan (Cygnus, Cyg, 16/88, 804 deg2) die
Sommermilchstraße entlang. Fünf Sterne bilden seine auch als „Kreuz des Nordens“
bekannte, auffällige Gestalt.
Deneb (α Cyg, 1,25m, 3.200 LJ) stellt den Schwanz dar, die Sterne η Cyg (eta Cyg, 3,89m,
200 LJ) und χ Cyg (chi Cyg, 3,62m - 15,0m, 345 LJ) bilden den langen, im Flug
vorgestreckten Hals, Albireo (β Cyg, 3,1m / 4,7m, 385 LJ) ist der Kopf, am mittig gelegenen,
2.-hellsten Stern Sadr (Schedir, γ Cyg, 2,23m, 750 LJ) setzen die Schwingen an, Gienah (ε
Cyg, 2,48m, 72 LJ) weist zur nördlichen, δ Cyg (2,86m, 150 LJ) zur südlichen Flügelspitze.
Albireo (β Cyg, 3,1m/5,1m, d = 34’, 385 LJ), der Kopf des Schwans, ist einer der schönsten
Doppelsterne: Die Leuchtkraft des Hauptsterns, eines orangeroten Überriesen (3,1m, K3,
4.300 K), ist 100-mal so hoch wie die der Sonne, sein Durchmesser ist 19,2-mal der der
Sonne. Sein Begleiter (5,1m, B8, 12.000 K) ist ein heißer blauer Stern. Beide Sterne bilden
kein echtes Doppelsystem, sondern sind mehrere Lichtjahre voneinander entfernt. Ihr
Farbunterschied kann besonders gut mit einem Teleskop beobachtet werden.
Im hellen Band der Milchstraße gelegen, enthält dieses Sternbild eine Vielzahl an DeepSky-Objekten (Sterne und neblige Objekte).
Der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier nahm die beiden Offenen
Sternhaufen M029 (NGC 6913, 6,6m, d = 10’ = 10 LJ, 3.740 LJ) und M039 (NGC 7092,
4,6m, d = 32' = 7 LJ, 1.010 LJ) in seinen Katalog nebliger Objekte (Messier-Katalog) auf.
Offene Messier-Sternhaufen (Open Cluster= OC) im Schwan (Cygnus, Cyg)
Messier NGC Typ mag d LJ Sterne Distanz
Alter
RA
DE
4 - 6 Mio
20h 24m 38° 32’
M029
6913 OC 6,6m 10' 11 50-300 3.742 LJ
M039
7092 OC 4,6m 32'
9
30
1.010 LJ
240 - 480 Mio 21h 32m 48° 26’
Der Adler (Aquila, Aql, 22/88, 652 deg2), der südliche Teil des Sommerdreiecks, steht mit
seinem Hauptstern Atair (α Aql, 0,8m, 16,7 LJ) in der östlichen Himmelshälfte.
Atair (α Aql, 0,8m, 16,7 LJ, A7 IV), Alschain (β Aql, 3,71m, 44 LJ, G8 IV) und Tarazed (γ
Aql, 2,72m, 461 LJ, K3 II) bilden den Kopf des Adlers, die restlichen Sterne stellen die
ausgebreiteten Flügel des Vogels dar.
Neben einigen Doppelsternen und Veränderlichen Sternen sowie den Offenen Sternhaufen
NGC 6709 (6,7m, 13’, 2.600 LJ, etwa 40 Sterne) und NGC 6755 (7,50m, d =15’) enthält der
Adler keine lohnenden Beobachtungsobjekte.
Innerhalb des Gebiets des Sommerdreieckes liegen die zwei kleinen Sternbilder Pfeil
(Sagitta, Sge, 86/88, 80 deg2) und Füchschen (Vulpecula, Vul, 55/88, 268 deg2).
Kugelsternhaufen oder Offener Sternhaufen: Neueste Untersuchungen weisen das im Pfeil
liegende Messier-Objekt M071 (NGC 6838, 8,06m, d = 7,2’ = 40 LJ, 18.330 LJ) als
Kugelsternhaufen aus, die Frage ist jedoch nicht restlos geklärt.
Elisabeth Hevelius, die zweite Frau des Danziger Astronomen Johannes Hevelius, stellte
Prodromus astronomiae, einen Katalog über die Himmelspositionen von 1564 Sternen,
nach dem Tode ihres Mannes im Jahr 1687 fertig und veröffentlichte ihn 1690. Darin hieß
das Füchschen (Vulpecula, Vul, 55/88, 268 deg2) ursprünglich Fuchs mit Gans
(Vulpecula cum ansere), die er in seinen Fängen hielt. Heute kein offizielles Sternbild mehr,
erinnert der hellste Stern Anser (Gans, auch: Lukida Anseris, α Vul, 4,44m, 297 LJ), ein
Roter Riese, an die ursprüngliche Sternbild-Bezeichnung.
Der Hantelnebel M027 (NGC 6853, 7,5m, 9‘ x 6‘, 1.240 LJ), ein Planetarischer Nebel (PN)
im Füchschen, ist der Ort eines Sternentodes.
Südwestlich von Albireo (β Cy), am Westrand des Sommerdreiecks, steht der auffällige
Asterismus des so genannten Kleiderbügel Collinder 399 (Cr 399, auch Brocchis Haufen,
3,6m, d = 1°), eine zufällige Anordnung von 6 Sternen in gerader Linie, in deren Mitte 4
Sterne eine Art Kreis formen.
Das kleine, unscheinbare Sternbild Schild (Scutum, Sct, 84/88, 109 deg2) ist am
Osthimmel horizontnah südlich des Sternbilds Adler (Aquila, Aql, 22/88, 652 deg2)
aufzufinden.
Als Sternbild schwer zu identifizieren, wird diese Himmelsregion eindrucksvoll von der
Schildwolke, einer hellen Milchstraßenwolke, dominiert.
Die Schildwolke (Scutum-Wolke), am Rand des Sagittarius-Arms die hellste Stelle der
Milchstraße südwestlich des Adler, mit annähernd kreisförmigen Umriss und einem
Durchmesser von etwa 5°, enthält mit dem Wildentenhaufen M011 (NGC 6705, 5,8m, d =
14‘= 25 LJ, 6.120 LJ) einen der sternreichsten Offenen Sternhaufen des Himmels. Den
Südrand bildet mit M026 (NGC 6694, 8,0m, d = 15‘ = 22 LJ, 5.220 LJ) ein weiterer, weniger
eindrucksvolle Offener Sternhaufen.
Kassiopeia (Cassiopeia, Cas, 25/88, 598 deg2), das Himmels-W, steht tief im Nordosten.
Ab Mitternacht kommt im Südosten der Schütze (Sagittarius, Sag, /88, deg2), in dem sich
das Zentrum der Milchstraße befindet, über den Horizont.
Wann haben Sie das letzte Mal zum dunklen Nachthimmel hinaufgeblickt, den Gasriesen
Jupiter, den roten Mars und den Ringplaneten Saturn entdeckt, ein Sternbild bewusst
aufgefunden oder eine Galaxie gesehen?
JUNI – Zeitpunkt der Sommersonnenwende – die längsten Tage und kürzesten Nächte nicht gerade die ideale Jahreszeit für Himmelsbeobachtung. Zur Beobachtung dieser
Objekte in lauen Juninächten ist ein dunkler Sternenhimmel Voraussetzung.
Lust, diese und andere Objekte zu beobachten?
Wer Himmelsbeobachtung ernsthaft durchführen will, sollte sich eine drehbare Sternkarte
besorgen und systematisch diese Regionen, abseits des durch künstliche Beleuchtung
unnatürlich aufgehellten Nachthimmels, durchmustern.
Wem dies zu mühevoll ist, der kann gerne bei einer Öffentlichen Führung auf der NOE
VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH mehr über das Weltall erfahren, die
Faszination des Anblicks des Erdmondes und von Planeten erleben, im Teleskop funkelnde
Sternhaufen, Nebel, Galaxien und Kugelsternhaufen beobachten.
Bei uns muss der interessierte Gast nur schauen und staunen – den Rest erledigen wir.
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Sommersonnenwende – Bärenhüter und Herkules, Schlangenträger und Skorpion
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JAGDHUNDE
Canes Venatici, CVn, 38/88,465 deg2
Die Whirlpool-Galaxie M051 (NGC 5194-95)
Name
Whirlpool-Galaxie
Messier
M051
NGC
NGC 5194
Typ
Galaxie
RA
13h 29m 53s
DE
47° 11′ 41″
Helligkeit
8,1m
Flächenhelligkeit
12,7m/arcmin2
Ausdehnung
11,2′ × 6,9′
Durchmesser
87.000 LJ
Entfernung
27 ± 5 Mio. LJ
Entdecker
Charles Messier
13.10.1773
NGC 5195
Galaxie
13h 30m 00s
47° 15′ 58″
9,6m
13m/arcmin2
5,8' × 4,6'
43.000 LJ
27 ± 5 Mio. LJ
Pierre Mechain
20.03.1781
NGC 5194 und NGC 5195, ein wechselwirkendes Galaxienpaar, bilden das Messier-Objekt
M051. Ein enger Vorbeigang vor etwa 400 Mio Jahren führte zu aktiver Sternentstehung.
Die jungen Sterne sind etwa 10 Mio Jahre alt. 1845 entdeckte Lord Rosse die
Spiralstruktur.
Bei dunklem Nachthimmel kann M051 bereits mit einem 10 x 50 – Fernglas im Nordteil des
Sternbildes als Nebelfleckchen beobachtet werden. Startend beim ersten Deichselstern des
Großen Wagens, steht 2º westlich steht ein 5m-Stern (24 CVn), etwa 1,5º südwestlich folgt
ein aus 7m und 8m Sternen bestehendes rechtwinkeliges Dreieck, M051 steht 0,5º westlich
des südlichsten Stern.
Schlangenträger
Ophiuchus, Oph, 11/88, 948 deg2
KUGELSTERNHAUFEN
M010 / NGC 6254
M012 / NGC 6218
M014 / NGC 6402
Globular Cluster (GC)
Die KUGELSTERNHAUFEN (Globular Cluster = GC) im Schlangenträger
M010 (NGC 6254), M012 (NGC 6218) und M014 (NGC 6402)
Messier
M010
M012
M014
NGC
NGC 6254
NGC 6218
NGC 6402
Typ
Kugelsternhaufen
Kugelsternhaufen
Kugelsternhaufen
16h 47m
17h 38m
RA
16h 57m
DE
-04° 06′
-01° 57′
-03° 15′
6,8m
7,6m6
Helligkeit
6,6m
Ausdehnung
19,0′
14,0′
11,0′
Durchmesser
140 LJ
85 LJ
180 LJ
Entfernung aktuell
24.750 LJ
20.760 LJ
55.620 LJ
Entfernung minimal
Entfernung maximal
20.000 LJ
Sternzahl
Sonnenmassen
200.000
250.000
1.200.000
Umlauf
500 Mio Jahre
130 Mio Jahre
Alter
Entdecker
Charles Messier
Charles Messier
Charles Messier
03.05.1764
30.05.1764
01.06.1764
Beobachtung
Fernglas
Fernglas
Fernglas
Teleskop
Teleskop
Teleskop
Die beiden Kugelsternhaufen (Globular Cluster = GC) M010 (NGC 6254, 6,6m, d = 20’ =
140 LJ, 24.750 LJ) und M012 (NGC 6218, 6,8m, d = 14′ =85 LJ, 20.760 LJ) gleichen
einander und können gemeinsam im Fernglas aufgefunden werden. Sie sind die hellsten
der 7 im Schlangenträger enthaltenen Messier-Kugelsternhaufen (M009, M010, M012,
M014, M019, M062 und M107).
Der Kugelsternhaufen M010 (NGG 6254, 6,6m, d = 20,0' = 140 LJ, 24.750 LJ), entdeckt am
29.05.1764 von Charles Messier, der 2.-hellste der Ophiuchus-Kugelsternhaufen, zählt mit
etwa 200.000 Sonnenmassen zum Durchschnitt der Kugelsternhaufen. Etwa 3°
nordwestlich von M012, ist er etwas weiter entfernt als M012, dafür aber größer.
Der Kugelsternhaufen M012 (NGC 6218, 6,8m, d = 16′ =85 LJ, 20.760 LJ), entdeckt am
30.05.1764 von Charles Messier, einen Tag nach seinem „Zwilling“, dem 3° südöstlich
liegenden M010, der hellste der 7 Kugelsternhaufen des Schlangenträgers (Ophiuchus,
Oph), gehört mit etwa 250.000 Sonnenmassen zu den größeren Kugelsternhaufen und zum
inneren galaktischen Halo, von dem er sich in 130 Mio Jahren Umlaufzeit nie weiter als
20.000 LJ entfernt.
M010 und M012 sehen im Fernglas ähnlich aus, im Teleskop jedoch ist M010 konzentrierter
als der lockerer strukturierte M012, der über die gesamte Ausdehnung in zahlreiche Sterne
aufgelöst scheint.
Lichtschwächer als M010 und M012, steht M014 (NGC 6402, 7,9m, d = 11,0' = 180 LJ,
55.620 LJ) östlich dieser beiden Kugelsternhaufen, die Helligkeitsangaben schwanken je
nach Quelle zwischen 7,6m - 8,3m. Mit über 1 Million Sonnenmassen ist er zwar der
schwerste, aber durch Extinktion der lichtschwächste der Ophiuchus-Kugelsternhaufen.
DIE PLANETEN
MERKUR (☿)
Merkur, am 05.06.2016 in größter westlicher Elongation, steht zu weit südlich, in unseren
Breiten kommt es zu keiner Morgensichtbarkeit.
Merkur wandert durch die Sternbilder
Widder
Aries
Stier
Taurus
Zwillinge
Gemini
Datum
01.06.2016
05.06.2016
10.06.2016
15.06.2016
20.06.2016
25.06.2016
30.06.2016
05.06.2016
11.06.2016
Aufgang
MESZ
04:17 h
04:08 h
04:01 h
03:57 h
03:58 h
04:05 h
04:22 h
Untergang
MESZ
18:28 h
18:31 h
18:42 h
19:01 h
19:27 h
19:58 h
20:30 h
♈
♉
♊
Ari
Tau
Gem
01.06.2016 – 06.06.2016
07.06.2016 – 29.06.2016
30.06.2016
Durchmesser mag
8,90"
8,15"
7,32"
6,60"
6,01"
5,55"
5,24"
0,8m
0,4m
0,0m
-0,3m
-0,7m
-1,1m
-1,6m
Sternbild
Symbol
Ari
Ari
Tau
Tau
Tau
Tau
Gem
♈
♈
♉
♉
♉
♉
♊
Größte westliche Elongation
Planet steht westlich der Sonne, geht somit vor Sonne auf
MORGENSTERN
Beobachtung am MORGENHIMMEL
DICHOTOMIE
Planetenscheibe ist halb beleuchtet
VENUS (♀)
Venus, am 06.06.2016 in oberer Konjunktion zur Sonne, passiert am 07.06.2016 im Stier
den aufsteigenden Knoten. Da Venus nahe der Ekliptik ist, wandert sie hinter der Sonne
vorbei, es kommt zu einer Venusbedeckung.
Für Amateurastronomen ist dieses Ereignis nicht beobachtbar.
Venus wandert durch die Sternbilder
Stier
Taurus
Zwillinge
Gemini
Datum
01.06.2016
05.06.2016
10.06.2016
15.06.2016
20.06.2016
25.06.2016
30.06.2016
Aufgang
MESZ
04:59 h
05:00 h
05:02 h
05:06 h
05:12 h
05:19 h
05:29 h
Untergang
MESZ
20:39 h
20:49 h
21:00 h
21:10 h
21:18 h
21:24 h
21:29 h
♉
♊
Tau
Gem
01.06.2016 – 17.06.2016
18.06.2016 - 30.06.2016
Durchmesser mag
9,62"
9,61"
9,61"
9,62"
9,64"
9,67"
9,70"
-4,0m
-4,0m
-4,0m
-4,0m
-3,9m
-3,9m
-3,9m
Sternbild
Tau
Tau
Tau
Tau
Gem
Gem
Gem
Symbol
♉
♉
♉
♉
♊
♊
♊
06.06.2016
07.06.2016
Obere Konjunktion
Erdferne
Apogäum
Aufsteigender Knoten
Venusbedeckung durch Sonne
Für Amateurastronomen ist dieses Ereignis nicht beobachtbar.
09.06.2008
03.06.2024
Letzte Venusbedeckung
Nächste Venusbedeckung
MARS (♂)
Mars, rückläufig in der Waage, wird am Monatsende stationär. Vom Morgenhimmel beginnt
er sich zurückzuziehen, seine Untergänge verlagert er in die Zeit nach Mitternacht.
Datum
01.06.2016
02.06.2016
05.06.2016
06.06.2016
10.06.2016
11.06.2016
15.06.2016
16.06.2016
20.06.2016
21.06.2016
25.06.2016
26.06.2016
30.06.2016
01.07.2016
Aufgang
MESZ
19:36 h
--:-- h
19:14 h
--:-- h
18:48 h
--:-- h
18:23 h
--:-- h
18:00 h
--:-- h
17:38 h
--:-- h
17:18 h
--:-- h
Untergang
MESZ
--:-- h
04: 15 h
--:-- h
03:55 h
--:-- h
03:30 h
--:-- h
03:06 h
--:-- h
02:44 h
--:-- h
02:22 h
--:-- h
02:01 h
Durchmesser mag
18,59"
18,58"
18,50"
18,46"
18,25"
18,19"
17,89"
17,81"
17,44"
17,34"
16,93"
16,82"
16,37"
16,26"
-2,0m
-2,0m
-1,9m
-1,9m
-1,8m
-1,8m
-1,7m
-1,7m
-1,6m
-1,6m
-1,5m
-1,5m
-1,4m
-1,4m
Sternbild
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Lib
Symbol
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
♎
17.06.2016
12:00 h
Mond bei Mars
7,1° nördlich
Um Mitternacht stehen Mond, Mars, Saturn und Antares (α Sco) relativ knapp beisammen
und bieten einen herrlichen Himmelsanblick.
JUPITER (♃)
Jupiter, rechtläufig im Löwen, zieht sich aus der zweiten Nachthälfte zurück, seine
Aufgänge verlagert er in die Zeit vor Mitternacht, er wird Planet der ersten Nachthälfte.
Jupiter wandert durch die Sternbilder
Löwe
Leo
11.06.2016
Datum
01.06.2016
02.06.2016
05.06.2016
06.06.2016
10.06.2016
11.06.2016
15.06.2016
16.06.2016
20.06.2016
21.06.2016
25.06.2016
26.06.2016
30.06.2016
01.07.2016
22:00 h
Aufgang
MESZ
12:42 h
--:-- h
12:28 h
--:-- h
12:10 h
--:-- h
11:53 h
--:-- h
11:37 h
--:-- h
11:20 h
--:-- h
11:04 h
--:-- h
♌
Leo
Mond bei Jupiter
Untergang
MESZ
--:-- h
01:54 h
--:-- h
01:38 h
--:-- h
01:20 h
--:-- h
01:01 h
--:-- h
00:42 h
--:-- h
00:23 h
--:-- h
00:05 h
01.06.2016 – 30.06.2016
2,2° südlich
Durchmesser mag
37,14"
37,03"
36,70"
36,60"
36,18"
36,07"
35,66"
35,57"
35,18"
35,08"
34,71"
34,62"
34,26"
34,16"
-
2,1m
2,1m
2,1m
2,1m
2,0m
2,0m
2,0m
2,0m
2,0m
2,0m
1,9m
1,9m
1,9m
1,9m
Sternbild
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Leo
Symbol
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
♌
SATURN (♄)
Der Ringplanet Saturn, im Sternbild Schlangenträger, steht am 03.06.2016 in Opposition
zur Sonne und ist somit der Planet der gesamten Nacht.
Datum
01.06.2016
02.06.2016
05.06.2016
06.06.2016
10.06.2016
11.06.2016
15.06.2016
16.06.2016
20.06.2016
21.06.2016
25.06.2016
26.06.2016
30.06.2016
01.07.2016
Aufgang
MESZ
20:38 h
--:-- h
20:20 h
--:-- h
19:59 h
--:-- h
19:38 h
--:-- h
19:16 h
--:-- h
18:55 h
--:-- h
18:30 h
--:-- h
Untergang
MESZ
--:-- h
05:26 h
--:-- h
05:09 h
--:-- h
04:48 h
--:-- h
04:27 h
--:-- h
04:06 h
--:-- h
03:45 h
--:-- h
03:25 h
19.06.2016
03:00 h
03.06.2016
Entfernung
AE
Km
Lichtlaufzeit
Opposition
Erde – Saturn
9,01
1.348 Mio km
01h 15m
Durchmesser mag
18,35"
18,35"
18,35"
18,35"
18,34"
18,33"
18,31"
18,30"
18,26"
18,25"
18,21"
18,19"
18,14"
18,12"
Mond bei Saturn
0,0m
0,0m
0,0m
0,0m
0,0m
0,0m
0,1m
0,1m
0,1m
0,1m
0,1m
0,1m
0,2m
0,2m
Sternbild
Symbol
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
Oph
2,4° nördlich
Planet der gesamten Nacht
Der Ringplanet Saturn, ein Gasriese wie auch Jupiter, Uranus und Neptun, besteht großteils
aus Wasserstoff und Helium. Eine Dunstschicht in seiner Atmosphäre verhindert die
Beobachtung der Wolken und Wettersysteme wie bei Jupiter.
Saturns Ringsystem, bestehend aus einer Unzahl einzelner staubkorn- bis metergroßer Eisund Gesteinsbrocken, ist bereits durch ein Teleskop mit etwa 40-facher Vergrößerung zu
erkennen. Die Ringe sind etwa zwischen 10 und 100 Metern dick, der Durchmesser des
sichtbaren Teils der Ringe beträgt etwa 280.000 km (2/3 der Distanz Erde – Mond);
insgesamt haben die Ringe einen Durchmesser von fast 1 Mio km.
Die Ringe, in der Reihenfolge ihrer Entdeckung benannt, werden von innen nach außen als
D-, C-, B-, A-, F-, G- und E-Ring bezeichnet. Auf astronomischen Übersichtsaufnahmen
sind meist nur der A- und der B-Ring und die sie trennende Cassini-Teilung, bei besten
Sichtbedingungen noch die Encke-Teilung im A-Ring zu sehen.
SATURN - PLANETENDATEN
Mittlere Entfernung - Sonne
Kleinste Entfernung - Sonne
Größte Entfernung - Sonne
Kleinste Entfernung - Erde
Größte Entfernung - Erde
Mittlere Entfernung - Erde
Durchmesser
Abplattung
Rotationszeit
Dichte
Siderische Umlaufzeit
Synodische Umlaufzeit
Monde
1431,60 Mio. Km
9,0412 AE
10,1238 AE
7,991 AE
11,086 AE
9,60 AE
120.536 km
1:9
10h 47m
0,7 g / cm3)
29,457 Jahre
378,09 Tage
62
= 9,5697 AE
1 Astronomische Einheit (AE)
149,597870700 Mio. km
entspricht etwa dem mittleren Abstand Sonne - Erde
Die 5 größeren Saturn-Monde
D – Äquator mag
Titan
5.150,0 km
8,4m
Rhea
1.528,6 km
9,6m
Iapetus
1.436,0 km
10,0m
Dione
1.123,4 km
10,4m
Tethys
1.062,2 km
10,2m
Umlaufzeit
15d 22h 41m
4d 12h 25m
79d 07h 55m
2d 17h 41m
1d 21h 18m 26,1s
Entdecker
Christian Huygens
Giovanni Cassini
Giovanni Cassini
Giovanni Cassini
Giovanni Cassini
Zeitpunkt
25.03.1655
23.12.1672
25.10.1671
21.03.1684
21.03.1684
URANUS (⛢)
Uranus, im Sternbild Fische, kann wegen der früher einsetzenden Dämmerung noch nicht
am Morgenhimmel beobachtet werden.
Datum
01.06.2016
05.06.2016
10.06.2016
15.06.2016
20.06.2016
25.06.2016
30.06.2016
Aufgang
MESZ
03:02 h
02:47 h
02:28 h
02:08 h
01:49 h
01:30 h
01:10 h
Untergang
MESZ
16:23 h
16:09 h
15:50 h
15:31 h
15:12 h
14:54 h
14:35 h
Durchmesser mag
3,40"
3,41"
3,42"
3,43"
3,44"
3,45"
3,47"
5,9m
5,9m
5,9m
5,9m
5,9m
5,8m
5,8m
Sternbild
Psc
Psc
Psc
Psc
Psc
Psc
Psc
Symbol
♓
♓
♓
♓
♓
♓
♓
NEPTUN (♆)
Neptun, am 14.06.2016 stationär im Wassermann, setzt zu seiner Oppositionsschleife an.
Ab Monatsmitte kann der bläuliche Planet von erfahrenen Beobachtern aufgefunden
werden. Seine Aufgänge verlegt er am Monatsende in die erste Nachthälfte.
Ein Fernglas oder Teleskop und detailreiche Aufsuchkarten sind für seine Beobachtung
erforderlich.
Datum
01.06.2016
05.06.2016
10.06.2016
15.06.2016
20.06.2016
25.06.2016
30.06.2016
01.07.2016
26.06.2016
Aufgang
MESZ
01:44 h
01:28 h
01:09 h
00:49 h
00:29 h
00:10 h
23:46 h
--:-- h
Untergang
MESZ
12:39 h
12:23 h
12:03 h
11:44 h
11:24 h
11:04 h
--:-- h
10:40 h
Durchmesser mag
2,24"
2,24"
2,25"
2,25"
2,26"
2,27"
2,27"
2,27"
03:00 h
Mond bei Neptun
MONDBEDECKUNG
7,9m
7,9m
7,9m
7,9m
7,9m
7,9m
7,9m
7,9m
Sternbild
Aqr
Aqr
Aqr
Aqr
Aqr
Aqr
Aqr
Aqr
Symbol
♒
♒
♒
♒
♒
♒
♒
♒
0,8° nördlich
TELESKOPOBJEKT
STERNSCHNUPPENSTRÖME
Einige schwache Meteorströme liefern den ganzen Monat über nur gelegentliche einzelne
Meteore.
Gering aktive Ströme
Radiant
Tau Herculiden
Libriden
Juni Aquiliden
Juni Bootiden
Corviden
Juni Lyriden
Ophiuchiden
Tau Aquariden
Theta Ophiuchiden
Sagittariiden
Scorpius Sagittarius
Phi Sagittariiden
Chi Scorpiiden
Omega Scorpiiden
Juni Draconiden
Juni Scutiden
Tau Cetiden
Zeitraum
19.05. – 19.06.
08.06. – 09.06.
02.06. – 02.07.
22.06. – 05.07.
25.06. – 03.07.
10.06. – 21.06.
19.05. – 02.07.
19.05. – 05.06.
21.05. – 16.06
10.06. – 16.06.
21.04. – 30.06.
01.06. – 15.07.
06.05. – 02.07.
19.05. – 11.07.
25.06. – 02.07.
02.06. – 29.07.
18.06. – 04.07.
Maximum
09.06. - 10.06.
08.06. - 09.06.
16.06. - 17.06.
28.06. - 29.06.
27.06. - 28.06.
15.06. - 16.06.
20.06. - 21.06.
28.05.
10.06. - 11.06.
10.06. - 11.06.
14.06.
18.06. - 19.06.
28.05. - 05.06.
03.06. - 06.06.
27.06.
27.06. - 28.06.
27.06.
Am Tag aktive Ströme
Radiant
Arietiden
Zeta Perseiden
Beta Tauriden
Zeitraum
22.05. - 02.07.
20.05. - 05.07.
05.05. - 18.07.
Maximum
07.06. - 08.06.
13.06. - 14.06.
29.06. - 30.06.
Monatsübegreifende Ströme
Radiant
Sigma Capricorniden
Tau Capricorniden
Zeitraum
18.06. – 30.07.
02.06. – 29.07.
Maximum
10.07. - 20.07.
122.07. - 13.07.
SCORPIUS-SAGITTARIUS-METEORE
Die schwach ausgeprägten SCORPIUS-SAGITTARIUS-METEORE, in der zweiten
Monatshälfte zu beobachten, sind mit 26 km/sec langsame Objekte.
Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen Mitternacht und 04:00 h morgens. Nach dem
ersten Maximum am 20.05.2016 ist ihr zweites Maximum um den 14.06.2015 zu erwarten.
In unseren Breiten ist er wegen der geringen Höhe des Radianten jedoch schwierig zu
beobachten.
Beobachtung
Radiant
Erstes Maximum
Zweites Maximum
Beobachtung
Geschwindigkeit
Anzahl/Stunde
Ursprungskomet
21.04.2016 - 30.06.2016
Skorpion (Scorpius, Sco, ♏)
Ca. 1° nördlich von Akrab (β Sco, 2,56m, 530 LJ)
In der Nähe von Alnasl (γ Sag, 2,98m, 96 LJ)
20.05.2016
um den 14.06.2016
Ab Mitternacht bis 04:00 h
Langsame Objekte,
um 26 km / sec
Wenige Meteore je Stunde
Schwach ausgeprägter Strom
55P/Tempel-Tuttle
alter Name: 1866 I
TAU-HERKULIDEN
Dieser wenig bekannte Strom ist eher unauffällig und bis Mitte des Monats Juni aktiv.
Das Maximum der TAU-HERKULIDEN ist am 03.06.2016.
Beobachtung
Radiant
Maximum
Ursprungskomet
18.05.2016 - 13.06.2016
Herkules (Hercules, Her)
03.06.2016
Nicht bekannt
LIBRIDEN
Die LIBRIDEN sind vom 07.06.2016 bis 08.06.2016 zu beobachten.
Beobachtung
Radiant
Maximum
Ursprungskomet
07.06.2016 - 08.06.2016
Waage (Libra, Lib, ♎)
07.06.2016 - 08.06.2016
Nicht bekannt
JUNI-LYRIDEN
Die JUNI-LYRIDEN können seit etwa 25 Jahren in der Zeit zwischen 11.06.2016 und
21.06.2016 beobachtet werden.
Beobachtung
Radiant
Maximum
Ursprungskomet
11.06.2016 - 21.06.2016
Leier (Lyra, Lyr)
15.06.2016
Nicht bekannt
JUNI BOOTIDEN
Die JUNI BOOTIDEN sind vom 23.06.2016 bis 02.07.2016 zu erwarten.
Bekannt seit 1916, waren sie 1998 und 2004 mit rund 100 Meteoren je Stunde sehr aktiv,
auch Feuerkugeln konnten beobachtet werden.
Berechnungen zufolge sind 2016 keine hohen Fallraten zu erwarten.
Beobachtung
Radiant
Maximum
Geschwindigkeit
Ursprungskomet
22.06.2016 - 02.07.2016
Bärenhüter (Bootes, Boo)
23.06.2016 - 27.06.2016
Unterschiedliche Frequenz je Jahr
Langsame Objekte,
um 18 km / sec
Komet 7P/Pons-Winnecke
CORVIDEN
In der Zeit vom 24.06.2016 bis 01.07.2016 sind die CORVIDEN zu beobachten.
Das Maximum ist am 27.06.2016 zu erwarten.
Beobachtung
Radiant
Maximum
24.06.2016 - 01.07.2016
Rabe (Corvus, Crv)
26.06.2016
JUNI DRACONIDEN
Die JUNI DRACONIDEN, um den 27.06.2016 zu erwarten, sind ein schwacher Strom, der
in den letzten Jahren nicht zu beobachten war.
Beobachtung
Radiant
Maximum
Anzahl/Stunde
Ursprungskomet
16.06.2016 - 02.07.2016
Drache (Draco, Dra)
27.06.2016
5 Meteore je Stunde
7P/Pons-Winnecke
ARIETIDEN
Bei den Arietiden, in Mitteleuropa nur tagsüber oberhalb des Horizonts zu finden, handelt
es sich um einen vom 22.05.2016 - 02.07.2016 aktiven Meteorstrom, der sein Maximum
am 07.06.2016 erreicht. Mit freiem Auge können diese nicht beobachtet werden.
Treten Meteore in die Atmosphäre ein, hinterlassen sie kurzlebige ionisierte Spuren, welche
bestimmte Radiowellen gut reflektieren. Beim Einsatz von geeigneten Radioquellen können
die von den Ionisationsspuren reflektierten Signale mittels Radiowellen registriert werden.
VEREINSABEND
Freitag, 10.06.2016
In den Monaten Juni - August finden die Vereinsabende
als vereinsinterne Veranstaltung auf dem Gelände der
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH
statt.
FÜHRUNGSTERMINE 2016
ERÖFFNUNGSFEST SONNENOBSERVATORIUM
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH
Samstag
11.06.2016 14:00 h – 20:00 h
Programm:
14:00h - 24:00h
15:00h - 16:30h
16:00h - 18:00h
14:00h - 21:00h
Sternwarteführung, Sonnenführung, Radioastronomie
Vorträge, e-Callisto-Sonnenspektrometer, Abendführung
Festakt im Experimentalraum
für geladene Gäste
ANTARES-KIDS - Astronomie für Kinder von 6 – 12
Coole Physik, aufregende Raumfahrt und spannende Experimente
Catering mit Speisen und Getränken
Keine Anmeldung erforderlich
EINTRITT FREI
Sommersonnenwende – Bärenhüter und Herkules, Schlangenträger und Skorpion
Ein größerer Vortragssaal, Lagerraum und Werkstätte, ein Sonnenteleskop im neu
errichteten
Observatorium,
das
wissenschaftlich
zu
nutzende
e-CallistoSonnenspektrometer – das wollen wir gemeinsam mit Besuchern feiern.
Mit dem Sonnenteleskop beobachten wir Sonnenflecken und Sonnenprotuberanzen, das
Radioteleskop eröffnet uns den Radiowellenbereich, der „Erfinder“ des e-CallistoSonnenspektrometers ist anwesend und steht für Fragen zur Verfügung, Vorträge
sensibilisieren für die Schönheiten des Weltalls.
Die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter halten sich in der westlichen
Himmelshälfte auf, Herkules und der Schlangenträger stehen hoch im Zenit. Galaxien und
Kugelsternhaufen, Objekte im Großen Wagen werden beobachtet. Antares im Skorpion
steht über dem Südhorizont, die Sommersternbilder kommen im Osten hoch.
Die kraterzerfurchte Mondoberfläche, der Rote Mars, der Gasplanet Jupiter und der
Ringplanet Saturn werden am frühen Abendhimmel beobachtet.
Spenden werden ausschließlich für den Erhalt der Sternwarte und für zusätzliche
Ausstattung verwendet.
Das Mitnehmen von Hunden ist nicht gestattet.
Das Sternwartegelände ist videoüberwacht und RAUCHFREIE ZONE!
Führungsauskunft:
Gerhard Kermer
M 0676 5711924
Teamleiter Führungen
M 0664 73122973
E [email protected]
Die Gegend um Michelbach ist ein beliebtes Wander- und Ausflugsgebiet.
Entdecken Sie die Umgebung von Michelbach auch als Wanderparadies! Mit der auf dem
Sternwartegelände installierten Webcam kann jederzeit die aktuelle Wettersituation
eingeholt werden (http://www.noe-sternwarte.at)
Mostheuriger BLAMAUER
Pferdehof und Stutenmilch
3074 Michelbach, Markt 21
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In den gemütlichen Stuben unter Holzdecken, die von Fam. Blamauer in den Wintern selbst
entworfen und geschnitzt wurden, werden Ihnen Köstlichkeiten aus Küche und Keller
kredenzt.
BEOBACHTUNGSHINWEISE
Himmelsbeobachtung ist eine Freiluftveranstaltung!
Wir empfehlen festes Schuhwerk und ausreichend wärmende Kleidung (Kopfschutz,
Handschuhe, zusätzliche Unterwäsche, usw.) für die Himmelsbeobachtung.
Lieber zwei Pullover zu viel als einer zu wenig!
Auch laue Sommernächte können sehr KÜHL sein!!
Für die Himmelsbeobachtungen wünschen wir allen Sternfreunden
STERNKLARE NÄCHTE!
Gerhard KERMER
ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN
NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH
Vorsitzende Stellvertreter
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Führungen
M 0676 5711924
M 0664 73122973
E [email protected]
Impressum
VEREIN ANTARES
NÖ Amateurastronomen
Hadrianstrasse 16
A-3100 St. Pölten
T 0676 5711924
E [email protected]
I http://www.noe-sternwarte.at
ZVR-Zahl: 621010104
Vertretungsberechtigter Vorstand: Gabriele Gegenbauer (Vorsitzende)
Verantwortlich für den Inhalt: Verein Antares
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NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH
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Seehöhe 640 m NN
Geografische Koordinaten
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Sparkasse NÖ– Mitte West AG
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BIC SPSPAT21XXX
IBAN AT032025600700002892
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UTMREF-Koordinaten
33 U WP 5632 2635
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