Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls 10 Impuls Vertiefung und Kompetenzüberprüfung Martin Apolin (Stand April 2011) Impulssatz allgemein A1 Nimm an, eine Milliarde Chinesen springt gleichzeitig hoch (siehe Abb. 1 und Kap. 10. 1, S. 100). Nimm vereinfacht an, dass sich alle Chinesen an derselben Stelle befinden. Nimm weiters an, dass die Chinesen einen Meter hoch springen. a Wie müsste man den letzten Satz eigentlich exakter formulieren? b Mit welcher Geschwindigkeit fliegt die Erde zu Beginn in die Gegenrichtung? Dazu musst du zuerst die Absprunggeschwindigkeit der Menschen ausrechnen (siehe S. 94, Kap. 9.7). c Welche Beschleunigung wirkt auf die Erde während ihres „freien Fluges“? Berechne mit diesem Wert, wie weit die Erde fliegt, bevor sie ihren „höchsten Punkt“ erreicht hat. A3 Wenn aus einer mit Pressluft gefüllten Rakete die Luft nach rechts austritt, bewegt sich diese dadurch nach links (Abb. 3 oben). Wie ist es aber im umgekehrten Fall, wenn im Inneren ein Vakuum herrscht und die Luft einströmt? In welche Richtung bewegt sich die Rakete nach dem Einströmen der Luft (Abb. 3 unten)? Abb. 3: Die obere Rakete bewegt sich durch den Rückstoß nach links. Wohin bewegt sich aber die untere Rakete? (Grafik: Janosch Slama) A4 Was wiegt die Zeit? a Hängt das Gewicht einer Sanduhr (Abb. 4) davon ab, ob der Sand in Ruhe ist oder gerade rinnt? b Was passiert, wenn der Sand gerade zu rieseln beginnt bzw. das Rieseln gerade aufhört? Versuche zuerst mit Hausverstand zu argumentieren (also heuristisch) und dann die Effekte zu quantifizieren. Abb. 4 Wird die Sanduhr leichter, wenn der Sand rieselt ? Grafik: Janosch Slama) Abb. 1 (Grafik: Janosch Slama; siehe Abb. 10.6, S. 100) A2 Ein Astronaut hat sich zu weit von der Raumbasis entfernt, als ihm der Treibstoff ausging. Könnte er mit Hilfe des Magneten wieder zurück zur Raumbasis (Abb. 2)? Abb. 2 Grafik: Janosch Slama) A5 Im Film „Armageddon“ entdeckt ein Hobbyastronom einen Asteroiden mit einem Durchmesser von ca. 1000 km, der geradewegs auf die Erde zusteuert. Träfe er auf, würde er jedes Leben auf ihr auslöschen. Der NASA bleiben 18 Tage, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Die einzige Möglichkeit, die Erde vor dieser Katastrophe zu bewahren, ist eine Sprengung des Asteroiden von innen durch eine nukleare Bombe. Welche der Bahnen der Bruchstücke in Abb. 5 ist nach der © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 1 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls Explosion möglich: a, b oder beide? Wie kann man das begründen? A8 Mit welchem physikalischen Problem hätte prinzipiell jeder Superheld zu kämpfen, der fliegen kann (siehe Abb. 7)? A9 In vielen Filmen kann man in vielen Variationen folgende Situation sehen: Der Held schießt mit einer Waffe auf den Bösewicht (oder auch umgekehrt), und dieser fliegt, vom Projektil getroffen, einige Meter nach hinten. Was ist an dieser Darstellung falsch? Abb. 5: Wie können die Bruchstücke des Asteroiden nach der Explosion weiterfliegen? (Grafik: Martin Apolin) A6 Ein Pinguin steht am linken Ende eines Schlittens, der sich reibungsfrei auf Eis befindet (Abb. 6). Schlitten und Pinguin haben die selbe Masse. Der horizontale Abstand der Schwerpunkte soll 1 m betragen. Nun watschelt der Pinguin 2 m an das rechte Ende. a Wie weit bewegt sich dadurch der Gesamt-KSP Schlitten-Pinguin? b Wie weit bewegt sich der KSP des Schlittens relativ zum Boden? c Wie weit bewegt sich der KSP des Pinguins relativ zum Boden? Abb. 6 (Grafik: Martin Apolin) A7 Flugzeuge, Helikopter, Vögel, Raketen, … . Was passiert aus Sicht des Impulssatzes mit bzw. bei allen fliegenden Objekten? Abb. 7 zu A8: Superalbert in Aktion (Grafik: Janosch Slama; siehe auch Abb. 40.8, BB8). Mit welchem Problem hätte er zu kämpfen? A10 Im Film „X-Men: Der letzte Widerstand“ gibt es eine Szene mit dem Oberschurken Magneto, der, wie sein Name schon vermuten lässt, über magnetische Superkräfte verfügt. Ein Konvoi mit vier ziemlich fetten Autos und einem Sattelschlepper fährt auf der Straße auf Magneto zu. Dieser bewegt nur ganz cool die Hände und lässt aus einiger Entfernung zuerst die PKWs nach links und rechts von der Straße fliegen, koppelt dann den Anhänger des Trucks ab und bringt diesen ziemlich abrupt zum Stehen - wohl durch seine magnetischen Kräfte. Danach steht er unbeeindruckt weiter auf der Straße. Was ist an dieser Szene höchst unrealistisch? Plastische und elastische Stöße, Kraftstoß A11 Die Sache in Abbildung 8 sieht schlimmer aus als sie tatsächlich ist. Warum? Weil der Amboss die untere Person abschirmt. Aber wovor: vor dem Impuls oder der Energie? A12 Zwei Kugeln stoßen im dreidimensionalen Raum elastisch zusammen (Abb. 9; p und E k bleiben also erhalten). Die Kugeln werfen Schatten. Was bewahren dann die kollidierenden Schatten, wenn man annimmt, dass sie ebenfalls eine Masse haben? Abb. 8: Ist nur halb so schlimm (Grafik: Janosch Slama). Abb. 9 (Grafik: Janosch Slama) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 2 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls A13 Der Meteorit, der den Barringer-Krater (Abb. 10) schlug, hatte eine Masse von etwa 1,5·108 kg und schlug mit geschätzten 12 km/s ein. Wie weit hat sich die Erde bis heute dadurch bewegt? Nimm dazu vereinfacht an, dass der Meteorit senkrecht eingeschlagen hat. Die Masse der Erde beträgt 6∙1024 kg. Abb. 10: Der Barringer-Krater von oben (Quelle: NASA; siehe auch Abb. 10.7, S. 100). A14 In Abb.11 siehst du die Geschwindigkeitsverläufe von Fußspitze und Ball bei einem Fußballschuss. Nimm an, der Stoß ist zu 100 % elastisch, das Bein wird während des Stoßes nicht mehr aktiv beschleunigt, und die Masse des Fußballs beträgt 380 g. Wie groß ist dann die „wirksame Masse“ des Beines? Abb. 11: Geschwindigkeits-Zeit-Verläufe von Fußspitze und Ball bei einem Schuss (Grafik: Janosch Slama; siehe Abb. 10.14, S. 102). A15 Für diesen Versuch brauchst du zwei elastische Bälle mit möglichst unterschiedlicher Masse. Die absolute Masse der Bälle spielt dabei keine Rolle. Halte den kleinen Ball in geringem Abstand über dem großen Ball (Abb. 12). Lasse beide Bälle nun etwa aus Bauch- höhe fallen. Das Zusammenspiel beider Bälle führt zu einem verblüffenden Ergebnis: Der obere Ball fliegt nach dem Aufprall am Boden weit in die Höhe. Man nennt diesen Versuch auch Ballschleuder. Überlege, warum der kleine Ball so hoch fliegt, und schätze ab, um wie viel höher er springt als er fallen gelassen wird. Du brauchst dazu die Infobox „4-mal Wumm“ auf S. 103 und die Formel für den Zusammenhang von Höhe und Geschwindigkeit (siehe Infobox Energiegleichsetzung S. 94, BB5). Achtung: Wenn du die Bälle Abb. 12 (Grafik: Martin nicht exakt übereinander Apolin) hältst, dann fliegt der obere Ball mit Karacho zur Seite! A16 Der englische Begriff Swing-by – auch als Fly-by oder Gravity-Assist bezeichnet - ist eine Methode der interplanetaren Raumfahrt, bei der eine Raumsonde dicht an einem massereichen Körper, meist einem Planeten, vorbeifliegt. Dank der Gravitation des massereichen Körpers ändert sich die Flugbahn des Raumflugkörpers, und dieser wird dabei beschleunigt (Abb. 13). Abb. 13: Durch den nahen Vorbeiflug an Planeten wurden die Sonden Voyager 1 und 2 beschleunigt (Grafik: Janosch Slama; siehe auch Abb. 26.2, BB7). Swing-bys können dazu dienen, die Flugzeiten von Sonden zu verkürzen, so wie das bei Voyager 1 und 2 der Fall war. Ohne Swing-by hätte Voyager 2 mehr als doppelt so lange gebraucht, um den Neptun zu errei- © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 3 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls chen. Swing-bys werden aber nicht nur dazu verwendet, um die Reisezeit zu verkürzen, sondern um Raumsonden mit Trägerraketen zu starten, die für den direkten Flug zum Ziel zu schwach sind (siehe Abb. 14). Abb. 14: Benötigte Fluchtgeschwindigkeit aus dem Sonnensystem (strichlierte Linie) und Geschwindigkeit der Voyager 2 (durchgezogene Linie). Ohne Swing-by-Manöver hätte diese nicht aus dem Sonnensystem fliegen können (Quelle: NASA). a Wie groß ist die Bahngeschwindigkeit des Jupiter? Du brauchst das Ergebnis für die nachfolgenden Berechnungen. Die benötigten Daten findest du in Tabelle 1. Eine Astronomische Einheit (AE) entspricht rund 150 Milliarden Meter. Merkur Venus Erde Mars Jupiter Abstand zur Sonne 0,39 0,72 1 1,52 5,2 in AE Umlaufzeit in Erd0,24 0,62 1 1,88 11,9 jahren Masse in Erdmas0,06 0,81 1 0,11 318 sen (ohne Monde) Masse in Prozent der gesamten Pla- 0,013 0,18 0,22 0,02 71,2 netenmasse Durchmesser in 0,38 0,94 1 0,53 22,4 Erddurchmessern Neigung der Planetenbahn zur Erd7° 3,4° 0° 1,85° 1,3° bahn (Ekliptik) Unterschied in den 2,14% 0% 0,01% 0,43% 0,12% Halbachsen a und b mittlere Dichte des 5,43 5,24 5,52 3,94 1,31 Planeten in kg/dm3 prähis- prähis- prähis- prähis- prähisEntdeckungsjahr torisch torisch torisch torisch torisch Tab. 1: Daten zu den innersten 5 Planeten (siehe auch Tab. 12.1, S. 12, BB6) b Was ist ein Swing-by physikalisch gesehen für ein Vorgang (wie in Abb. 13 und 15)? c Welcher maximale Geschwindigkeitszuwachs ist für eine Sonde bei einem Swing-by möglich? Eine exakte Lösung des Problems ist sehr kompliziert. Wir können aber eine Obergrenze des Geschwindigkeitszuwachses abschätzen. Nimm dazu vereinfacht an, dass der Vorgang so abläuft wie in Abb. 15. Vergleich dein Ergebnis mit Abb. 14. Überlege außerdem, warum der Planet eine möglichst große Masse haben sollte. Abb. 15: Sehr idealisiertes Modell eines Swing-by (Grafik: Martin Apolin). Hilfe zu A1 a: Exakt formuliert müsste es eigentlich heißen: „Nimm weiters an, dass die Chinesen beim Sprung ihren Körperschwerpunkt (KSP) einen Meter heben.“ Hilfe zu A1 b: Zuerst musst du überlegen, mit welcher Geschwindigkeit die Chinesen wegspringen. Wenn sie ihren KSP einen Meter heben, dann benötigen sie dazu eine Absprunggeschwindigkeit von 2 4,43 m/s (siehe S. 94, Kap. 9.7). Nun kann man den Impulssatz anwenden. Vor dem Absprung ist der Gesamtimpuls null, daher muss er es auch nach dem Absprung sein: m Erde·v Erde + m Chinesen·v Chinesen = 0 Wenn die Chinesen durchschnittlich 60 kg haben, dann ist ihre Gesamtmasse 6·1010 kg. Die Masse der Erde beträgt 6·1024 kg, ist also um den Faktor 1014 größer! Wenn man nach v Erde auflöst, erhält man -4,43·10-14 m/s. Das Minus zeigt an, dass sich die Erde in Gegenrichtung der springenden Chinesen bewegt. Hilfe zu A1 c: Welche Beschleunigung wirkt auf die Chinesen während ihres Sprungs? Die Erdbeschleunigung g. Welche Beschleunigung wirkt auf die Erde während ihres „Fluges“? Das kann man mit dem zweiten und dritten Newton’schen Grundgesetz berechnen (siehe Kap. 8.3 und 8.5). Die Kraft, die die Erde wäh- © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 4 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls rend der Flugsphase auf die Chinesen ausübt, ist genau gleich groß, aber entgegengesetzt wie die Kraft, die die Chinesen auf die Erde ausüben: F Erde – Chinesen = -F Chinesen – Erde. Kraft ist aber wiederum Masse mal Beschleunigung. Es gilt daher: m Erde·a = -m Chinesen∙g. Wenn man alles einsetzt und nach a auflöst, erhält man - 9,81∙10-14 m/s2. Das Minus zeigt an, dass die beiden Beschleunigungen in die Gegenrichtung zeigen. Wenn man nun die Gleichung √2 nach h umformt und einsetzt, erhält man für die „Flughöhe“ der Erde 10-14 m. Genau dasselbe kommt bei der simplen Berechnung mit dem Gesamt-KSP heraus (siehe „Unvorstellbar klein“, S. 100). Hilfe zu A2: Die Antwort lautet: Nein! Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, dieses Nein zu begründen. Man kann es so sehen: Wenn der Gesamtschwerpunkt des Astronauten und der Rakete vorher in Ruhe waren, dann müssen sie auch nachher in Ruhe sein. Es hat ja keine Kraft von außen gewirkt. Oder man kann argumentieren: Du kannst keine Energie für die Bewegung erhalten, wenn du auch keine von außen in das System steckst. Und intuitiv kann man das Nein verstehen, wenn man die Magnet-Rakete zweimal verändert und sich dann fragt, in welche Richtung sie nun fliegen soll (Abb. 16). Abb. 16 (Grafik: Janosch Slama) Hilfe zu A3: Die obere Rakete in Abbildung 3 bewegt sich nach dem Ausströmen nach links. Warum? Wenn der Gesamtschwerpunkt vorher in Ruhe war, dann muss er auch nachher in Ruhe sein. Wenn sich das Gas nach rechts bewegt, muss sich somit die Rakete nach links bewegen. Wie ist das bei der unteren Rakete? Bewegt sich nachher das Gas in irgendeine Richtung? Nein, das Gas ist eingeströmt und in Ruhe. Kann sich somit die Rakete bewegen? Nein, das wäre eine Verletzung des Impulssatzes. Es gibt aber noch eine zweite Erklärungsmöglichkeit. Mit Hilfe der Kräfte, die auf die Wand wirken. Im ersten Fall wirkt die Kraft an der Stelle des Lochs nicht auf die Rakete, sondern geht ins Leere (siehe Abb. 17 oben). Die Summe der Kräfte auf die Rakete ist links somit größer, und deshalb beschleunigt die Rakete auch dorthin. Im zweiten Fall wirkt die Kraft zwar auch nicht auf das Loch, aber die Luft strömt ein und drückt gegen die linke Wand (Abb. 17 unten). Deshalb sind die Kräfte von beiden Seiten gleich groß, und die Rakete bewegt sich nicht. Bewegt sie sich gar nicht? Doch, sie bewegt sich kurz. Wann? Solange die erste Luft einströmt und noch nicht die linke Wand erreicht hat, bewegt sich die Rakete nach rechts. Abb. 17 (Grafik: Janosch Slama). Hilfe zu A4: Zunächst die heuristische Erklärung: a: Das Gewicht ist in beiden Fällen gleich groß. Am einfachsten kann man sich das so überlegen: Wenn der Sand kontinuierlich rieselt, also der „Sandstrom“ konstant ist, dann senkt sich dabei der KSP des Sandes mit gleichbleibender Geschwindigkeit ab. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit treten keine Beschleunigungen und somit auch keine Kräfte auf. Daher tritt, zusätzlich zum Gewicht, keine weitere Kraft auf, das Gewicht ist „normal“. Eine andere Möglichkeit der Erklärung: Zwar befindet sich ein Teil des Sandes im freien Fall, aber es entsteht eine zusätzliche Kraft beim Aufprallen des Sandes. Diese Kraft ist genau so groß wie die „fehlende Gewichtskraft“ durch den gerade fallenden Sand. b Wenn der Sand zu rieseln beginnt, erfährt er eine Impulsänderung nach unten. Der Rest der Uhr muss daher einen gleich großen Gegenimpuls nach oben erhalten, und das Gewicht sinkt. Wie lang? So lang, bis das erste Sandkorn auf den Boden aufprallt. Dann ist es so wie bei a. Genau umgekehrt ist es am Ende der Laufzeit. Dann ist kurze Zeit das Gewicht größer. Man kann dieses Beispiel aber nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ erklären. Dazu muss man ma- © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 5 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls thematisch beweisen, dass die Kraft, die durch den Aufprall des Sandes entsteht, genau so groß ist wie das fehlende Gewicht durch den gerade fallenden Sand, also Gf = Fa (siehe Tabelle 2). Die Gesamtkraft des Sandes auf die Waagschale (Fges) ist das Gewicht des gesamten Sandes (G) minus das Gewicht des gerade fallenden Sandes (G f) plus die Kraft, die durch den Aufprall des Sandes entsteht (Fa): Fges = G – Gf + Fa = G - I ·tf·g + I ·tf·g M G = M·g ∆ ∆ Gesamtmasse des Sandes Gesamtgewicht des Sandes in der Uhr I = Δm/Δt „Sandstrom“: Menge des Sandes, der pro Zeit durch eine vertikale Querschnittsfläche rieselt. m f = I ·t f Masse des Sandes, der gerade frei fällt. G f = m f∙g= I·t f·g Gewicht des Sandes, der gerade frei fällt. ∆ ∆ ∆ Kraft, die der aufprallende Sand erzeugt. s 2 Fallhöhe des Sandes Fallzeit des Sandes Tabelle 2 zu A4 Berechnen wir zunächst das Gewicht des gerade fallenden Sandes. Dazu brauchen wir zuerst den „Sandstrom“, also die Menge an Sand, die pro Zeit durch einen bestimmten vertikalen Querschnitt fließt: I = Δm/Δt. Wir müssen weder Δm noch Δt bestimmen, weil sich I später wegkürzt. Die Fallhöhe nennen wir s. Die Fallzeit des Sandes ergibt sich dann durch (siehe Kap. 6.4.1 S. 55). Die Masse des Sandes, der sich gerade in der Luft befindet (m f), ist Stromstärke mal der Fallzeit, also m f = I ·t f. Das „fehlende“ Gewicht ist somit G f = I ·t f·g. Wenn der Sand gerade fällt, gilt somit Fges = G. Wenn der Sand gerade zu rieseln beginnt und die ersten Körner gerade noch nicht aufgeprallt sind, ist Fa null und es gilt Fges = G – Gf. Zu Beginn zeigt also die Waage gerade weniger. Wenn der Sand gerade zu rieseln aufhört und die letzten Körner gerade aufprallen, ist Gf null und es gilt Fges = G + Fa. Am Ende zeigt also die Waage gerade mehr. Hilfe zu A5: Diese Frage ist ganz ähnlich wie F1 auf S. 99. Weil keine Kräfte von außen wirken, muss sich der Gesamtschwerpunkt sämtlicher Trümmer unbeeindruckt weiterbewegen. Daher scheidet Möglichkeit b aus, weil hier die Bahn des Gesamt-KSP einen Knick machen müsste. Hilfe zu A6 a: Wenn der Schlitten reibungsfrei gelagert ist, dann treten keine äußeren Kräfte auf. Daher muss der Gesamt-KSP an derselben Stelle bleiben. b + c: Weil Pinguin und Schlitten dieselbe Masse haben, bewegen sie sich auch während des Watschelns gleich schnell, aber in die Gegenrichtung. Der Gesamt-KSP bleibt dabei natürlich immer an derselben Stelle. Der Pinguin watschelt relativ zum Brett 2 m nach rechts. Das Brett bewegt sich dabei aber relativ zum Boden 1 m nach links. Also hat sich der Pinguin relativ zum Boden um 1 m bewegt. Nun berechnen wir die Aufprallkraft Fa. Dazu müssen wir zuerst die Aufprallgeschwindigkeit berechnen. Weil der Sand zu Beginn in Ruhe ist, entspricht die Aufprallgeschwindigkeit der Geschwindigkeitsänderung. Auf den Sand wirkt die Erdbeschleunigung g. Aus g = Δv/t f folgt v = g·t f. Die Kraft auf die Waagschale, die durch das Abbremsen zu Stande kommt, ergibt sich aus der Impulsänderung pro Zeit ∆ ∆ ∆ . Du siehst also, dass das Ge∆ ∆ wicht des fallenden Sandes G f genau so groß ist wie die Aufprallkraft Fa. Abb. 18 zu A6 (Grafik: Martin Apolin) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 6 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls Hilfe zu A7: Man kann es so sagen: Die Schwerkraft zieht alle Objekte nach unten. Sie würden daher vertikalen Impuls ansammeln und abstürzen, wenn sie nichts dagegen unternehmen. Daher müssen sie diesen Impuls wieder loswerden. Das schaffen sie durch das Rückstoßprinzip: Sie müssen etwas nach unten in Bewegung setzen. Bei Flugzeugen, Helikoptern und Vögeln ist es die Luft, bei einer Rakete der Brennstoff. Durch den dabei entstehenden Rückstoß wird das Ansammeln des Impulses verhindert. Abb. 19: Die Träger-Rakete Saturn V beim Start. Offensichtlich fliegt hinten ganz schön was raus (Foto: NASA). Abb. 20: Auch beim Helikopter fliegt ganz schön was nach unten, wie man hier sehen kann (Foto: U.S. Navy). Bei Rakete und Helikopter ist das sofort ersichtlich (Abb. 19 und 20). Für ruhende Tragflächen von Flugzeugen oder von gleitenden Vögeln bedeutet das, dass diese die Luft nach unten ablenken müssen (Abb. 21). Die Luftströmung muss daher nach der Tragfläche nach unten zeigen, auch wenn das oft in Abbildungen falsch dargestellt ist. Wäre das nicht der Fall, könnten Flugzeuge und Vögel nicht fliegen. Abb. 21: Luftablenkung nach unten bei einer Tragfläche im Windkanal (Quelle: NASA). Hilfe zu A8: Auch der Flug von Superhelden unterliegt dem Rückstoßprinzip. Er muss etwas nach unten beschleunigen, um die Schwerkraft zu kompensieren, und etwas gegen die Flugrichtung, um nach vorne zu beschleunigen (siehe A7). Er braucht also eine Art Treibstoff und würde dabei im Flug ständig an Masse verlieren. Hilfe zu A9: Es gilt die Impulserhaltung. Der Impuls muss vom Schützen zuerst auf das Projektil übertragen werden, und dieses überträgt ihn dann wieder auf den Getroffenen. Wenn dieser wegfliegt, dann muss der Impuls des Projektils so groß gewesen sein, dass vorher auch der Schütze beim Abschuss nach hinten geflogen ist. In Filmen stehen die Schützen aber immer wie angewurzelt herum. Die Impulserhaltung verbietet solche Szenen. Hilfe zu A10: Es wird der Impulssatz verletzt. Ein Objekt alleine kann seine Geschwindigkeit nicht ändern. Das gilt auch für das Abbremsen. Die Sache mit den von der Straße gefegten PWKs ist daher natürlich auch nicht astrein. Konzentrieren wir uns aber auf den TruckAnhänger. Wenn Magneto diese zum Stehen bringt, müsste er, weil er natürlich eine viel geringere Masse hat, mit Karacho nach hinten wegfliegen. Im Prinzip handelt es sich hier um einen Stoßvorgang mit Fernwirkung. Aber selbst wenn er diese Fernkräfte aufbrächte, könnte er den Truck-Anhänger niemals zum Stehen bringen. Es glaubt ja auch niemand ernsthaft, dass man diesen mit den Armen stoppen kann? Es handelt sich daher um einen Doppeltfehler: Magneto müsste nach hinten wegfliegen, und der Truck würde dadurch nur unmerkbar langsamer werden. Hilfe zu A11: Was schirmt der Amboss ab? Es ist zunächst einfacher zu sagen, was er nicht abschirmen kann: den Impuls. Wenn der Stoß unelastisch ist, wird der Impuls vom Hammer auf den Amboss übertragen. Wenn der Stoß elastisch ist, wird sogar der doppelte Impuls auf den Amboss übertragen, weil sich der Hammer dann wieder mit v nach oben bewegt (Anm.: Hier ist vereinfacht angenommen, dass die Masse des Ambosses viel viel größer ist als die des Hammers). Also kann der Amboss niemals vor dem Impuls schützen. Wie ist das aber mit der Energie? Der Stoß zwischen Hammer und Amboss ist hauptsächlich unelastisch. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 7 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls Wieso? Sonst würde sich der Hammer mit Karacho wieder vom Amboss wegbewegen. Bei einem unelastischen Stoß zwischen zwei sehr ungleich schweren Gegenständen geht sehr viel kinetische Energie verloren (siehe Abb. 22). Und vor dieser wird man geschützt. Sie wandelt sich großteils in Wärme um. Hilfe zu A14: In der Infobox „4-mal Wumm“ auf S. 103 findest du für die Geschwindigkeit des vorher ruhenden Objekts (in unserem Fall der Ball) nach einem . elastischen Stoß In dieser Gleichung sind alle Variablen bis auf m1, die „wirksame“ Masse des Beines, bekannt. Die Geschwindigkeit des Balles nach dem Aufprall (v2‘) ist knapp 120 km/h (rund 33 m/s). Die Geschwindigkeit des Fußes bei Beginn des Aufpralls (v1) ist 80 km/h oder rund 22 m/s. Die Masse des Balles ist 0,38 kg. Wenn man einsetzt, 22 m/s. Daraus bekommt man 33 m/s , kann man für m1 1,14 kg berechnen. Nach Brüggemann 1984 beträgt die Masse eines Fußes tatsächlich etwa 1 kg. Das bedeutet, dass beim Fußballschuss die „wirksame Masse“ praktisch nur die des Fußes ist und nicht die des gesamten Beins. Abb. 22 (Grafik Janosch Slama; siehe auch Abb. 10.10, S. 101). Hilfe zu A12: Was behält der Schatten nach dem Zusammenstoß? Der Impuls bleibt immer erhalten. Weil der Impuls ein Vektor ist, bleibt aber auch jede seiner Komponenten erhalten (siehe auch F4 S. 99, Kap. 10.1). Und somit behalten auch die „schweren“ Schatten ihrem Impuls. Was ist aber mit der Energie? Sie bleibt nicht erhalten. Wieso? Ganz einfach. Stell dir vor, eine Kugel bewegt sich vorher parallel zum Boden und nachher senkrecht dazu. Dann hat der Schatten scheinbar seine gesamte kinetische Energie verloren. Hilfe zu A13: (Anm.: Diese Berechnung entspricht F18 aus Kap. 10, ist aber mit genaueren Werten durchgeführt.) Wir nehmen an, dass die Erde zunächst ruht, v2 also null ist. Es gilt dann m1v = (m1 + m2) v’. Weil die Masse des Meteoriten nach dem Stoß nicht ins Gewicht fällt, können wir m1 weglassen und bekommen vereinfacht: m1v = m2v’ bzw. v’ = v1m1/m2. Für m2 setzen wir die Erdmasse ein: 6·1024 kg. Der Impuls des Meteoriten ist: 1,5·108 kg · 4,3·104 m/s ≈ 6,5·1012 kgms–1. v’, also die Geschwindigkeit der Erde nach dem Aufprall, ist daher rund 10–12 m/s. Seit dem Einschlag sind 50.000 Jahre oder 1,6·1012 s vergangen. Die Erde hat sich durch den Aufprall inzwischen also um etwa 1,7 m weiterbewegt. Hilfe zu A15: Bei der sogenannten Ballschleuder treten zwei Stöße kurz hintereinander auf. Im Folgenden sind Geschwindigkeiten nach unten mit negativem Vorzeichen versehen. Anfangs fallen beide Bälle mit gleicher Geschwindigkeit –v zu Boden (Abb. 23 a und b). Die momentane Geschwindigkeit ergibt sich aus 2 , wobei h die bisherige Fallstrecke angibt. Dann trifft der große Ball auf den Boden. b zeigt die Situation genau beim Beginn des Aufpralls. Der große Ball wird nach oben reflektiert. Bei einem angenommenen vollkommen elastischen Stoß wird dabei der Geschwindigkeitsvektor umgedreht. In diesem Augenblick hat der kleine Ball aber noch die Geschwindigkeit -v (c). Großer und kleiner Ball treffen also mit jeweils v aufeinander. Abb. 23: a) die Bälle werden gerade fallen gelassen; b) der untere Ball prallt gerade auf; c) der untere Ball wurde reflektiert und fliegt wieder nach oben; d) die selbe Situation wie in c), aber aus Sicht des großen Balles; e) der kleine Ball nach dem Aufprall aus Sicht des großen Balles; f) die Bälle nach dem Aufprall aus der Sicht des ruhenden Beobachters (Grafik: Martin Apolin). © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 8 Vertiefung und Kompetenzüberprüfung – 10 Impuls Um den spektakulären Abflug des kleinen Balles zu verstehen, ist es am einfachsten, nun das Bezugssystem zu wechseln. Wir legen dieses in Gedanken in den großen Ball (d). Die Situation sieht also so aus: der kleine Ball prallt mit -2v auf den großen auf. Wenn wir annehmen, dass dessen Masse viel viel kleiner ist, wird diese Geschwindigkeitskomponente einfach umgedreht. Aus dieser Sicht ist es so, als würde der kleine Ball an einer Wand reflektiert (siehe „4-mal Wumm“ auf S. 103). Seine Geschwindigkeit beträgt danach +2v (siehe Abb. 23 d + e). Zum Schluss führen wir eine Rücktransformation durch und sehen uns die Situation wieder aus Sicht des Bodens an. Weil der untere Ball viel schwerer ist, verändert sich seine Geschwindigkeit praktisch nicht, er hat also nach der Reflexion immer noch +v. Der kleine Ball hat +2v relativ zum großen Ball und somit nun zum Boden +3v (Abb. 23 f). Bei dreifacher Geschwindigkeit kann er aber nun 9-mal so hoch fliegen. Hilfe zu A16 a: Der Jupiter ist 5,2 AE von der Sonne entfernt, also 5,2·1,5·109 m = 7,8·1011 m. Der Umfang seiner vereinfacht angenommen Kreisbahn beträgt daher 4,9·1012 m. Dafür benötigt er 11,9 Jahre oder 3,75·108 Sekunden. Seine Bahngeschwindigkeit beträgt daher 13,1 km/s. Zum Vergleich: die Erde bewegt sich mit etwa 30 km/s um die Sonne. Hilfe zu A16 b: Das ist ein Stoßvorgang, vergleichbar mit einem elastischen Stoß. Darin unterscheidet sich der physikalische Stoßbegriff vom Alltag, in dem man nur dann vom Stoß spricht, wenn Objekte zusammenstoßen, also direkten Kontakt haben. verlässt die Sonde aus Sicht des Planeten diesen wiederum mit v +u. Aus Sicht eines ruhenden Beobachters kommt aber noch die Schnelligkeit des Planeten dazu. Die Sonde verlässt den Planeten daher mit v+2u. Sie hat die doppelte Schnelligkeit des Planeten dazubekommen. Das trifft auf alle elastischen Stöße zu, bei denen sich der schwerere Stoßpartner bewegt (siehe auch Abb. 23 c+f). Der Jupiter hat eine Geschwindigkeit von rund 13 km/s. Die Voyager 2 hatte vor dem Swing-by am Jupiter rund 10 km/s (Abb. 14). Nachher könnte sie daher maximal 36 km/s haben. Tatsächlich hatte sie etwa 20 km/h, nachdem sie die Anziehungskraft des Jupiter überwunden hat (also nach der „Zacke“ nach oben; siehe Abb. 14). Wir haben ja nur den maximal möglichen Geschwindigkeitszuwachs unter Idealbedingungen abgeschätzt. Die Masse des Planeten muss sehr groß sein, damit die Bahn der Sonde stark genug abgelenkt wird. Abb. 24: Das Swing-by-Manöver aus der Sicht eines ruhenden Beobachters, etwa der Sonne. Weil es diesem Fall besser zu verstehen ist, sind die Beträge der Geschwindigkeiten eingezeichnet, also die Schnelligkeiten. Hilfe zu A16 c: Die Geschwindigkeit, die die Sonde in unserem idealisierten Beispiel dazubekommt, ist die zweifache Planetengeschwindigkeit. Warum? Betrachten wir im Folgenden nur die Geschwindigkeitsbeträge, also die Schnelligkeit. Die Sonde fliegt zu Beginn aus Sicht eines ruhenden Beobachters (etwa der Sonne) mit v nach rechts, der Planet mit u nach links. Relativ zum Planeten hat die Sonde daher die Schnelligkeit v +u. Nun fliegt sie halb um den Planeten herum und nach links weg. Weil der Planet eine viel größere Masse hat, entspricht diese Situation einem elastischem Stoß gegen eine Wand. Dabei wird die Richtung der Geschwindigkeit einfach umgekehrt. Daher © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Big Bang 5 | ISBN: 978-3-209-04868-4 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 9