FinanzTelegramm . Redaktionsschluss: 24.8. 2015 „Politische Macht vermag das ökonomische Gesetz niemals außer Kraft zu setzen“ Zitat Eugen Böhm Österreichischer Finanzminister 1851-1914 Turbulenzen an den Börsen in Europa und Asien. Von wegen Sommerpause! Juli und August sind überraschend ereignisreiche Börsenmonate. Dafür verantwortlich sind vor allem, die fallenden Rohstoffmärkte, schwache Schwellenländerwährungen, enttäuschende Konjunkturdaten aus China sowie die unverhoffte Abwertung des Renminbi und immer wieder Griechenland (Seite 8). Der aufgestaute Korrekturbedarf entlädt sich nunmehr seit der Vorwoche schlagartig, ja fast schon crashartig. Auslöser ist die Entwicklung in China. Die globale Konjunkturlokomotive gerät ins Stottern. Die Führung in Peking verfiel seit dem Crash an der Börse Shanghai im Juni in einen immer größer werdenden Aktionismus, sodass zuletzt Zweifel aufkamen, ob sich die für dieses Jahr anvisierten Konjunkturziele (BIP-Wachstum 7%) tatsächlich erreichen lassen. Der Führung in Peking kann hier amateurhaftes Vorgehen vorgeworfen werden. Erst motiviert sie chinesische Privatanleger zu massiven Aktienkäufen – auch auf Kredit. Als im Juni erste Markteinbrüche folgten, mischte sich die Führung dann mit allerlei Aktionen in die Abläufe ein. Zum vergangenen Wochenende hin sickerte durch, dass die Marktstützung aufgegeben wird, was zu einer regelrechten Verkaufspanik an der Börse Shanghai führte Aktienmärkte lassen sich nicht dauerhaft von staatlicher Seite manipulieren. Wird der Deutsche Aktienindex seine Oktober-Tiefs von 2014 im Bereich zwischen 8.300 bis 8.500 Punkte testen? (hier verläuft der seit März 2009 bestehende Aufwärtstrend). Am heutigen Montag führte der aggressive Abverkauf den DAX bis knapp oberhalb der Marke von 9.300 Punkten. Damit hat sich der gesamte Euro-QE- (Liquiditätsmaßnahmen der EZB) Effekt in Luft aufgelöst, bzw. die Gewinne des 1. Halbjahres 2015. Aufgrund der kräftigen Kurssteigerungen im 1. Quartal sind hohe Schwankungen, wie wir sie soeben erleben, verständlich aber noch kein Grund zur Beunruhigung. Im 4. Quartal dürften die Kurse wieder anziehen. Tendenziell wird der Aufwärtstrend weiter anhalten, denn die Zinsen bleiben in Europa auf nicht absehbare Zeit äußerst niedrig. Anleihen, Sparformen, egal welche, lohnen sich weiterhin nicht. Daher gibt es auf längere Sicht kaum ernstzunehmende Alternativen zu Aktien und/oder entsprechenden Investmentfonds. Die Schwankungen müssen von Ihnen ertragen werden, oder Sie entscheiden sich für schleichenden Kapitalverlust (siehe Beispiel Grafik Seite 6). Fondsbilanz im ersten Halbjahr 2015 noch positiv! Was machen die Zentralbanken? Die in den USA seit Langem angekündigte Zinserhöhung der Fed dürfte nun doch nicht Realität werden, bzw. ist wahrscheinlich wiederum vertragt. Diese Zinserhöhung dürfte, wenn sie denn überhaupt kommt, äußerst moderat ausfallen, sodass unmittelbar keine größere Bedrohung für die Aktienmärkte gibt. Erst wenn die US-Zinsen in Zukunft nachhaltig steigen sollten, ist die Gefahr einer Korrektur an der Börse gegeben. Aber für dieses Szenario sehen wir derzeit keinerlei Indizien. Und die EZB besitzt sowieso keinen Spielraum für eine Anhebung des Leitzinses. Potentielle Chancen für Fondskäufe im August und September ? Für Anleger bieten sich nun interessante Einstiegsmöglichkeiten, wenn Sie mit Bedacht handeln und mit kühlem Kopf zugreifen! Ein Sparplan ist da optimal, denn langfristig gibt es zu Aktienfonds keine Alternative. Behalten Sie auf jeden Fall eine Cash Position T Tutmann FINANZMANAGEMENT GMBH Tutmann Finanzmanagement GmbH Geschäftsführer: Alexander Tutmann, Monika Tutmann Spiekerhof 34 | D – 48143 Münster Fon 0251.9811.8000 | Fax 0251.9811.8009 [email protected] | www.tutmann.de HRB 2003 | Amtsgericht Münster Steuer Nr.: 337/5944/0059 Im Gegensatz dazu haben die US-Börsen das langweiligste Halbjahr überhaupt hinter sich! Der Dow Jones ist in einer Bandbreite von 3,7 % (!) rund um seinen Endstand 2014 geschwankt. Das heißt praktisch Stillstand auf hohem Niveau. Uns gefällt die Marktbreite aktuell nicht, nur wenige große Werte wie Google, Amazon etc. bewegen den Index, der breite Markt ist z. T. rückläufig. Keine gesunde Entwicklung bisher und nun ist die Korrektur da. Die Stimmung ist schlechter als die Lage. Dunkle Wolken über dem Reich der Mitte? China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hinter den USA und trug im Jahr 2014 ganze 38 % zum globalen Wirtschaftswachstum bei. In den letzten Wochen wurde viel über die Abkühlung des chinesischen Wachstums geschrieben. Chinas offizielle Daten von Juni 2015 weisen „nur“ ein BIP-Wachstum von 7 % aus. Aber das ist die höchste Rate weltweit und auch so im 5-Jahresplan vorgesehen. Und diese 7 % Wachstum entsprechen in etwa dem gesamten Bruttoinlandsprodukt der Schweiz! Der Realität ist weitaus positiver als die Meisten glauben. Die Skeptiker hängen sich am chinesischen Inlands-Aktienmarkt, dem sog. A-Segment auf. Der Shanghai Composite Index mit den 300 größten chinesischen Unternehmen notiert aktuell rund 60 % höher als vor einem Jahr. Er ist aber in den vergangenen Monaten um etwa ein Drittel seines Werts eingebrochen. Allein zwischen Mitte Juni und Mitte August 2015 hat der Kurssturz an Chinas Börsen fast 10 Billionen US-Dollar vernichtet, die vorher genauso schnell geschaffen (50% Anstieg in 2014) wurden. Also wo ist das Problem? Der A-Aktienmarkt ist (noch) die Spielwiese des chinesischen Kleinanlegers. Was Sie noch zu China wissen sollten! Nachdem Griechenland sich aus den Schlagzeilen mehr oder weniger verabschiedet hat, ist der Aktienmarkt im Reich der Mitte medial in den Fokus geraten. Aber welche Relevanz für Sie als Anleger hat dies: Aufstieg und Fall der chinesischen Inlandsaktien ohne wesentliche Auswirkung auf Schwellenländer-Aktienfonds! Die Manager haben sich aus dem Inlandsmarkt herausgehalten. So hatte der Fidelity South East Asia nur rund 4 % in chinesischen A-Aktien investiert, der weltweit ausgerichtete Magellan war und ist überhaupt nicht dabei. Die Bedeutung des A-Marktsegments wird steigen! Denn Indexanbieter wie MSCI planen diese Aktien mit in die Indexzusammenstellung zu nehmen. Aber das wird noch dauern, zuerst muss der Markt professionalisiert werden. Mittelfristig positiv zu werten. China-Aktienfonds sind günstig! Die Bewertungen der „seriösen“ Chinawerte, die schon immer in Hongkong gehandelt werden (H-Aktien) profitieren von niedrigen Öl- und Rohstoffpreisen sowie vom nach wie vor steigenden Wohlstand der Mittelklasse in China. Weiter läuft der Umbau der chinesischen Wirtschaft „nach Plan“. 10jährige chines. Staatsanleihen Staatsanleihen aus China mit über 3 % Verzinsung! 10 jährige deutsche Staatsanleihen Persönlich würden wir eher dem fast schuldenfreien Land der Mitte etwas leihen als unserer hoch verschuldeten Bundesrepublik. Die Grafik zeigt den Renditeunterschied. Auch sollen die Zinsen in China weiter fallen, das wird Kursgewinne bringen. Entsprechende Anleihefonds gibt es. Mitten im Sommerloch verhalf die chinesische Notenbank (PBoC) der heimischen Währung Renminbi (RMB) am 11.August 2015 zu ihrer höchsten Währungsabwertung seit 1994.gegenüber dem US-Dollar an einem Tag. 2 Schwellenländerwährungen versus USD (Veränderung seit Anfang des Jahres, in %) Was bedeutet dies für Deutschland? Die Firmen müssen genauer hinsehen, China ist der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für die deutsche Auto- und Maschinenbauindustrie. Es wird schwerer werden, immer mehr in dieses Land zu exportieren. China baut sich um, die strukturellen Probleme wie Überproduktion, staatliche Eingriffe werden angegangen. Rohstoffe weiter im Sinkflug! Im Jahr 2015 waren die Rohstoffpreise bislang historisch niedrig. Doch wie geht es an den Märkten weiter? Ein Blick auf vier der wichtigsten Rohstoffe zeigt, dass die Abwärtsbewegung wahrscheinlich vorüber ist und Rohstoffe wieder teurer werden. Ähnlich ist das Bild bei den Edelmetallen. Die Erwartung steigender Zinsen in den USA wirkt sich weiterhin dämpfend auf den Goldpreis aus. Er fiel kürzlich auf ein 5-Jahres-Tief von 1.077 $ pro Feinunze und liegt aktuell wieder bei 1.150 $. Es sieht nach einer Bodenbildung aus. Der Kupferpreis (ca. 5.000 $ pro Tonne) als Konjunkturindikator befindet sich auf einem 5-JahresTief. Ein weiterer Kursrückgang ist bei Edelmetallen wie Industrierohstoffen nicht auszuschließen, aber bald müsste sich ein Boden bilden. Was macht der US Dollar ? Während die meisten Länder ihre Währung permanent abwerten (siehe Seite 4), zuletzt China den Renminbi, ist der Dollar mit 20 % Anstieg seit Juli 2014 im Aufwind. Der Dollar ist so stark wie schon lange nicht mehr, die Welt wartet seit Monaten auf den Zinsanstieg in den USA. Das verschärft die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Leidtragende sind natürlich die USA selbst und die Schwellen- bzw. Entwicklungsländer, weil viel Kapital seitdem aus den Ländern abgezogen wurde und in den US Dollar bzw. die USA fließt. Die USA haben das Ankaufsprogramm für Wertpapiere auslaufen lassen, während bei uns die EZB seit März jeden Monat zwischen 40 und 60 Mrd. an Wertpapieren aufkauft. Handelsgewichtete Wechselkurse, Ende 2013 = 100 Quelle: FRED, Bundesbank Der Konjunkturzyklus: Kompass für Anleger. Konjunkturzyklen sind ein typisches Phänomen moderner Volkswirtschaften. Am Anfang steht eine Aufschwungphase, anschließend folgt ein Boom. Plötzlich schlägt die Stimmung an den Märkten um: Es entsteht eine Abschwungphase, die in eine Rezession mündet. Schließlich kommt es zu einer Erholung und der Zyklus beginnt erneut. Für den Anleger bedeuten Konjunkturzyklen Risiken wie auch Chancen, entscheidend ist, wie man die Wellen für sich nutzen kann. Daher ist es für Investoren wichtig, Ablauf und Ursachen von Konjunkturzyklen zu verstehen. 3 Von der „Österreichischen Schule“ lernen. Ein Erklärungsmodell bietet die „Österreichische Schule“, eine Denkrichtung der Volkswirtschaft, die Ende des 19. Jahrhunderts in Wien entstand. Ihr bedeutendster Vertreter, Ludwig von Mises (1881-1973), wies nach, dass Konjunkturzyklen in einer Marktwirtschaft keineswegs automatisch entstehen, sondern nur dann, wenn massive Eingriffe in das Geldsystem erfolgen. Laut von Mises wird der Zyklus in Gang gesetzt, wenn auf Wunsch der Regierung die Geldmenge durch eine Zentralbank deutlich ausgeweitet wird. Es kommt zu einem Boom, der durch neue Kredite und/oder steigende Staatsverschuldung zusätzlich angeheizt wird. Die erhöhte Geldmenge wirkt sich sukzessive auch auf die Höhe der Preise aus. Dies muss nicht zwangsläufig zu starken Preissteigerungen bei Konsumgütern führen. So die Theorie: Die Politik des billigen Geldes verleitet Unternehmen zu Fehlinvestitionen, Privatpersonen zu riskanten Aktien- und Immobilienkäufen. Die hohen Aktien- und Immobilienpreise vermitteln eine trügerische Illusion, denn sie spiegeln keinen realen Wertzuwachs wieder. Es entsteht eine Blase, die irgendwann platzt: Aktien- und Immobilienpreise stürzen ins Bodenlose, zahlreiche Unternehmen haben enormen Wertberichtigungsbedarf. Muss es so kommen? Nein, wenn früh genug gegengesteuert wird, kann man aus Blasen auch langsam Luft ablassen und das Platzen vermeiden. Absicherung für alle Fälle. Derzeit sehen wir nur wenige Anzeichen für einen großen Abschwung an den Börsen, Korrekturen von 5-15% sind normal. Investieren Sie deshalb bevorzugt in Aktien bzw. Fonds, die a) über ausreichend Substanz verfügen, um auch längere Durststrecken weitgehend unbeschadet durchzustehen und b) ein Kursniveau haben, das den realen Wert des Unternehmens annährend widerspiegelt. Bluechips von Großkonzernen, die eine herausragende Stellung am Weltmarkt besitzen, eignen sich hervorragend. So liegt beispielsweise das Bewertungsniveau KGV der Aktien im Templeton Growth Fund bei etwa dem 15 fachen, gegenüber dem Weltaktienindex MSCI-World vom 19,7 fachen. Andere Fonds arbeiten wie eine Vermögensverwaltung, d.h. sie steuern die Liquidität, den Anteil der festverzinslichen und die Aktienquote. 20-Jahres-Test: Langfristig sind Aktienfonds mit Abstand vorn Allianz = Kapitallebensversicherung der Allianz-Leben, inkl. Überschussbeteiligungen. Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) 4 Dividendenstrategie: Länderspezifische Unterschiede nutzen. Die deutsche Dividendensaison 2015 ist im Mai zu Ende gegangen. Wer jetzt solche Aktien kauft, muss in der Regel bis nächstes Frühjahr warten, um wieder in den Genuss einer Ausschüttung zu kommen. Zum Glück gibt es Alternativen. In einigen Ländern, insbesondere in den USA und Großbritannien, zahlen viele größere Unternehmen die Dividenden anteilig vierteljährlich aus. Hintergrund: Amerikanische und englische Bürger setzen bei der privaten Altersversorgung schwerpunktmäßig auf Aktien. Diese Anleger sind darauf angewiesen, dass sie regelmäßige Ausschüttungen erhalten. Von der länderspezifischen Dividendenpolitik können aber auch deutsche Anleger profitieren. Neue Regeln zur Besteuerung von Investmentfonds ab 2018? Für diesen Zeitpunkt plant das Bundesministerium der Finanzen wesentliche Änderungen für das Investmentsteuerrecht. In einem aktuell vorgelegten Diskussionsentwurf geht es um eine Vereinfachung des bisherigen Transparenzprinzips. Wer oft bis in den Mai des Folgejahres auf seine Steuerbescheinigung wartet, muss wissen, dass aktuell für jede Ausschüttung oder Thesaurierung bis zu 33 unterschiedliche Besteuerungsgrundlagen zu ermitteln sind und Verluste in bis zu 12 Verlustverrechnungskategorien zu unterteilen sind. In der Vergangenheit führten Änderungen nur selten zur Vereinfachung. Wir werden daher die Diskussionen und Planungen für die Änderungen im Blick behalten und Sie natürlich bei neuen Erkenntnissen informieren, bzw. fragen Sie Ihren Steuerberater. Zinseinkommen/ Aktien/ Steuern Wer mit seinem Kapital Zinseinnahmen erzielt, muss diese als Gewinn verbuchen und Abgeltungssteuer abführen – so weit, so gut. Wer aber jetzt der Ansicht ist, dass negative Zinsen als Verlust steuerlich geltend gemacht werden können, liegt falsch. Der deutsche Fiskus zeigt sich hier besonders kreativ und hat für diesen Sachverhalt eine andere Betrachtungsweise eingenommen. Es handelt sich in diesem Fall nicht um Zinsen, sondern um eine Art Verwahr- oder Einlagegebühr. Da diese Gebühren mit dem Sparer-Pauschbetrag bereits abgegolten sind, haben sie somit keine zusätzliche steuerliche Auswirkung. Natürlich gibt es schon heftigen Widerspruch gegen diese neue „Gebühr“. Sollte sich allerdings die Auffassung der Finanzverwaltung durchsetzen und sollten Negativzinsen ein Massenphänomen werden, wäre dies ein weiteres Argument für die Aktie bzw. Aktien- Mischfonds. Denn zumindest können die dort entstandenen Verluste steuerlich geltend gemacht werden. Hier ist ihr Tagesgeld vor Zugriff geschützt. Haben Sie Sorge, dass bei einer wie auch immer gearteten Krise ihre liquide Reserve auf dem Konto gesperrt wird, wie zuletzt in Griechenland der Fall. Oder eine Zwangsabgabe verlangt wird, wie es in Aramea Rendite Plus der Zypernkrise einige leidvoll erfahren mussten. Es gibt Alternativen in Form von Investmentfonds: Kein Zugriff von Dritten. Ein Investmentfonds ist ein Sondervermögen, das täglich verkauft werden kann. Aber dieser Rücklagenf. u. BGF Short Duration kann nicht gesperrt oder zwangsreduziert werden. Zeitraum vom 1.7.2012 – 30.6.2015 Rendite wählbar! Im Vergleich zum Nullzins ist jeder Pluswert ein Gewinn. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, je nach persönlicher Einschätzung. Beispiele: Aramea Rendite Plus mit Schwerpunkt Nachranganleihen konnte in diesem Jahr knapp 2% Wertzuwachs erzielen, obwohl er im Juni einen Rückgang von 2,3% zu verkraften hatte. Gewisse Schwankungen sind nicht zu vermeiden, aber entsprechende Chancen vorhanden. Rücklagenfonds oder BGF Euro Short Duration. Deutlich vorsichtiger wie der Aramea Rendite Plus wird hier in kurzlaufende Anleihen von vielen verschiedenen Emittenten, meist Unternehmen, investiert. Rendite steht nicht im Vordergrund, sondern Sicherheit! 5 Die Sparer zahlen die Zeche Wenn die Inflationsrate die Zinserträge auffrisst, schwindet das Vermögen der Anleger. Das nennt man Finanzielle Repression Eine Bestandsaufnahme zu offenen Immobilienfonds Offene Immobilienfonds waren eine lange Zeit sehr beliebt, da sie stabile Renditen erwirtschafteten. Tatsächlich waren bis zur Krise "Verluste" in der 49-jährigen Geschichte der Fonds ein Fremdwort. Die Konstruktion: „investiere in ein langfristiges Produkt, aber erlaube deinen Anlegern, jederzeit sein Geld abzuheben“, wurde ihnen in der Krise zum Verhängnis. 2008 zogen die Anleger Gelder aus vielen dieser Fonds ab. Weil die Fonds ihre Immobilien so schnell nicht verkaufen konnten, mussten sie die Fonds schließen. Da der Kapitalabfluss auch nach der Krise weiter anhielt, wurden viele der Fonds dauerhaft durch die BAFIN geschlossen und abgewickelt. Fonds mit einem Gesamtvolumen von 30 Milliarden Euro werden nun seit sieben Jahren abgewickelt. Die Übersicht der aktuellen Wertentwicklung seit Schließung ist größtenteils negativ: Die meisten unserer Kunden des KanAm grund haben lange vor der Schließung investiert und daher noch keine negativen Ergebnisse. Die termingerechte Rückführung der Darlehen an die Banken hat bisher in erheblichem Maße die zur Ausschüttung an die Anleger zur Verfügung stehende Liquidität reduziert. Vor Geschäftsjahresende am 30. Juni 2015 wurden die letzten noch verbleibenden Darlehen getilgt. Damit ist der KanAm Fonds frei von allen Bankverbindlichkeiten. Seit Kündigung des Verwaltungsmandates 2012 hat der KanAm grundinvest Fonds insgesamt rund 888 Mio. EUR an die Anleger zurückgeführt. Das entspricht rund 23 % des ursprünglichen Fondsvermögens. Die nächste Ausschüttung ist Ende 2. Halbjahr 2015 geplant. 6 Das „schwarze Gold“ fällt weiter. Wir sind davon ausgegangen, dass der Ölpreis für längere Zeit auf niedrigem Niveau verharrt. Aktuell liegt er bei rund 48 $ pro Barrel (europäische Sorte Brent). Und dieser Seitwärtstrend dürfte sich erst einmal fortsetzen. Der Ölpreis pendelt sich wahrscheinlich im Korridor 40 bis 60 $ ein. Das Embargo gegen den Iran ist aufgehoben. Somit könnte ab dem 1. Halbjahr 2016 eine der weltgrößten Ölnationen als zusätzlicher Öl-Exporteur auftreten. Folglich wird sich das Angebot an Öl noch erhöhen und den Preis niedrig halten, bzw. weiter fallen lassen, solange die Weltwirtschaft sich eher verhalten entwickelt. Achtung: Neuerung im Erbrecht. Am 17. August 2015 tritt eine neue EU-Erbrechtsverordnung in Kraft. Davon betroffen sein könnten Deutsche, die regelmäßig oder für längere Zeit im Ausland sind. Künftig richtet sich das Erbrecht nicht mehr nach der Staatsangehörigkeit des deutschen Erblassers, sondern nach dem Recht des Landes, in dem er seinen „gewöhnlichen Aufenthalt" hat. Wenn z. B. ein deutscher Rentner seinen Lebensabend auf Mallorca verbringt, wird auf sein Erbe das spanische Erbrecht angewendet. Was ist unter „gewöhnlichem Aufenthalt“ zu verstehen? Normalerweise muss eine enge Bindung zu dem betreffenden Land sowie eine bestimmte Dauer und Regelmäßigkeit des Aufenthalts nachgewiesen werden. Unser Rat an die Betroffenen: Vorkehrungen für den Ernstfall treffen! Wer als deutscher Staatsbürger möchte, dass für ihn das deutsche Erbrecht weiterhin gilt, muss dies explizit in einer Verfügung von Todes wegen erklären. Diese sog. „Rechtswahl“ sollte am besten in Form eines Testaments oder Erbvertrags getroffen werden. Wie entwickeln sich Märkte? „Haussemärkte entstehen in Pessimismus, wachsen in Zweifel und Misstrauen, reifen in Optimismus und sterben schließlich in Euphorie“ Zitat Sir John Templeton Während der lang anhaltenden Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten von 2009 bis heute gab es immer wieder Korrekturen wie in 2011 und 2013 und derzeit. Die Aufwärtsbewegung war nicht euphorisch wie zuletzt in China, wo sich viele Spekulanten erstmals die Finger verbrannten, sondern es war außer in China eine Aufwärtsbewegung ohne Euphorie. Es war eine sog. „Angsthausse“ eine gesunde Entwicklung, die unter Korrekturen langsam aufwärts geht. Viele Anleger in Deutschland haben sich leider 2009 und später von den Märkten verabschiedet. Aufwärtsentwicklungen mit begleitender Euphorie münden meistens in eine Blase, die dann später platzt. Werden die Deutschen immer Ärmer? Studie des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaft) Die aktuelle Studie des DIW kommt zum Ergebnis, dass die Deutschen Privathaushalte zwischen 2003 und 2013 ärmer geworden sind, obwohl die Sparquote unverändert bei etwa 9 % liegt. Grund für den Vermögensverlust sei unter anderem die schwache Entwicklung selbst genutzter Immobilien. „ Wir hatten zwischen 1995 und 2010 eine lange Phase sinkender Immobilienpreise“. Daneben trage aber auch das Anlageverhalten der Deutschen zum Vermögensverlust bei: „Viele Menschen investieren ihr Vermögen bevorzugt in risikoarme, dafür aber renditeschwache Anlagen wie Sparbücher, Girokonten, Bausparverträge oder Riesterrenten, die oftmals nicht einmal die Inflation ausgleichen“ Zitat DIW. Was wurde seit Beginn der Griechenlandkrise Ende 2009 nicht alles schöngeredet, versprochen und perspektivisch in verheißungsvollen Zukunftsszenarien ausgemalt. Das erste Hilfsprogramm konnte Kanzlerin Angela Merkel im Bundestag noch locker durchsetzen. Von da an galt ihr Motto: Scheitert der Euro, scheitert Europa. Damit steuerte sie eine Dramaturgie, die von Anfang an überzogen war und sie letztlich erpressbar machte. Merkel hängt dieses Thema deshalb so hoch auf, weil der Euro den Weg zur politischen Union ebnen soll. 7 Deshalb wurden in den Maastrichter Verträgen keine Ausstiegsregeln festgelegt. Wird ein EUStaat Euro-Mitglied, handelt es sich um eine unumkehrbare Entscheidung. Hätten sich die Väter des Euro mit der Historie von Währungsverbünden intensiver beschäftigt, (lateinische Münzunion 1860) hätte ihnen klar sein müssen, dass eine Währungsunion bisher immer nur auf Zeit funktioniert hat und dann aus den unterschiedlichsten Gründen beendet wurde. Hemmungsloser Umgang mit Steuergeld und ein notorisch ineffizientes Steuersystem und die Kleptokratie der Eliten haben in Griechenland lange Tradition. Schon einmal flog das Land aus einer europäischen Währungsunion. Die „lateinische Münzunion“ war in der Zeit um 1860 ein Vorläufer des Euros, bzw. der Versuch einen einheitlichen Währungsraum zu schaffen. Allerdings ohne Deutschland und England, aber mit den südlichen Ländern und der Schweiz inkl. Griechenland. Die Quintessenz aus dieser Union war, das Griechenland eigentlich permanent pleite war und sich nie an Vereinbarungen gehalten hat. Und auch damals hat diese Münzunion bis 1907 viel zu lange gehalten. Die Zeit danach möchte man nicht unbedingt ein zweites Mal erleben. Und ewig grüßt Griechenland! Von den Titelseiten ist das Thema verschwunden, aber nicht weil es gelöst, sondern nur weil es vertagt ist. Der intelligente aber undurchsichtige Finanzminister Varoufakis ist weg, Premier Tsipras zurückgetreten und Neuwahlen werden die Diskussion wieder von neuem starten. Die Mehrheit der griechischen Bevölkerung ist froh, dass die Banken wieder auf haben und Hellas weitere rund 90 Mrd. Euro erhält. Und die Konkursverschleppung wird weiter betrieben, was der europäische Steuerzahler teuer bezahlen wird! Überaus erstaunt sind wir von dem „Scheitert Deutschland“ von Arnulf Baring Zitat aus dem 1997 erschienenen Buch Mit einem dritten Hilfspaket und ohne Grexit scheint das Griechenland-Drama zunächst beendet, bzw. vertagt. Die Märkte wenden sich nur allzu schnell neuen Themen zu. Und die, gibt es zur Genüge: der Börsencrash in China, der Krieg gegen den IS, der Rohstoffpreisverfall, Deflationsbefürchtungen und die anstehende Zinserhöhung in den USA sowie die massiven Eingriffe der EZB sind nur einige Themen, die die Märkte bewegen. Nach dem grundsätzlichen Aufwärtstrend an den Märkten sehen wir derzeit die seit langem erwartete gesunde Korrektur. Wir machen Urlaub vom 07.9- 22.9. Unser Büro ist aber zwischen 9.00 bis 14.00 besetzt. Mit freundlichen Grüßen aus Münster Diese Unterlagen dienen ausschließlich zu Ihrer Information. Sie stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zur Zeichnung, zum Kauf oder Verkauf von bestimmten Produkten dar. Die darin enthaltenen Informationen und Meinungen stammen von den jeweiligen Initiatoren oder aus anderen Quellen, welche wir für zuverlässig halten. Die Gültigkeit der Informationen und Empfehlungen zu bestimmten Produkten ist auf den Zeitpunkt der Erstellung dieser Unterlagen beschränkt" Eine Veränderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie mögliche Gesetzesänderungen können die zukünftigen Entwicklungen abweichend von unseren Darstellungen beeinflussen. Bedenken Sie dabei auch, dass historische Wertentwicklungsdaten und Prognosedaten keine Garantie für eine zukünftige Entwicklung sind. Wir empfehlen ihnen vor einer Investition eine individuelle Beratung in unserem Hause. Individuelle Steuerfragen bitten wir Sie bei Bedarf mit Ihrem Steuerberater zu besprechen. 8