was ist gerstengras und wie wird es gewonnen?

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WAS IST GERSTENGRAS UND WIE WIRD ES GEWONNEN? DER ANBAU DER GERSTENPFLANZE Gerstengras ist ein direktes Produkt des Getreides Gerste (Hordeum vulgare) und zählt zu der Familie der Süßgräser. Das Gerstengras benötigt nicht sehr viel Wasser, um zu gedeihen. Daher sollte Staunässe beim Anbau von Gerstengras unbedingt vermieden werden. Um qualitativ gute Ergebnisse bei Anbau und Ernte zu erzielen, sollte Gerstengras unter optimalen Klimabedingungen, z.B. in Neuseeland, angepflanzt werden Denn die Nährstoffdichte der Pflanzen hängt unmittelbar mit dem klimatischen Umfeld und den vegetativen Bedingungen zusammen. Fruchtbare, unverbrauchte, tiefgründige und gut durchfeuchtete Böden sind hier die notwendige Ausgangsbasis für ein hochwertiges Gerstengras. Die Gerste wächst auf Grund der Voraussetzungen zwar nicht in den tropischen Gebieten, aber dafür ohne Ausnahme von deren Grenzen an bis zum 70° nördlichen Breitengrad. Daher wächst Sie auch in den Alpen bis 1900 Meter, im Kaukasus bis 2700 Meter und im Tibet sogar bis zu 4700 Meter Höhe, und gedeiht prächtig. Verschiedene Unterarten von Gerste sind beispielsweise Sommer­, Winter­ und Übergangsformen, sechszeilige, vierzeilige und zweizeilige bespelzte und Nacktgersten. Innerhalb dieser Unterarten gibt es unterschiedliche Farbformen, wie weiße, schwarze und blaue Gersten. Die Feinde der Gerste sind Spätfrost, Schlagwetter oder hohe Extreme wie bei der Temperatur oder der Trockenheit bzw. Nässe. Darüber hinaus können Gerste und Gerstengras auch von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Viren und Pilze sind Erreger, die der Pflanze schaden können, unter anderem das Barley stripe mosaic Virus und das Gelbzwergenvirus. Der Echte Mehltau ist ein Pilzbefall der Gerste. Schwarztrost, Braunrost und Gerstenflugbrand sind weitere Pilzarten, die der Gerste Schaden zufügen können. Die häufigsten Schädlingsarten, die die Gerste befallen, sind Virusvektoren. Auch Läuse sowie Nematodenarten können das normale, ungestörte Gedeihen der vielseitigen Pflanze behindern. ERNTE UND LAGERUNG Die Gerste ist eigentlich eine einjährige Pflanze, die geerntet wird, wenn die Ähren sich auf Grund des Gewichts der Gerstenkörner neigen. Für das Gerstengras sollten die Pflanzen jedoch bereits bei einer Höhe von 10 bis 15 Zentimetern geerntet werden. Anschließend sollte die Gerste immer möglichst ​
trocken gelagert ​
werden. Lagert sie zu feucht, kann Schimmelbefall drohen, der die Ernte im schlimmsten Fall zerstört. Sollte die Feuchte bei der Lagerung des Getreides mehr 15 Prozent übersteigen, ist ein Schimmelbefall sogar sehr wahrscheinlich. VERARBEITUNG DES GERSTENGRAS Um das Gerstengras genießbar zu machen, werden die Halme der jungen Gerste entweder gefriergetrocknet oder schonend an der Luft getrocknet. Dieser Vorgang heißt auch auch Osmose. Aus diesem Prozess ergibt sich ein Pulver, das mit kaltem Wasser aufgelöst wird. Dieses wird oft als Nahrungsergänzungsmittel genutzt. Gerstengras in pulverisierter Form kann Speisen auch als Gewürz zugefügt werden, ebenso Getränken, wie Säften, oder nur purem Wasser. Auch Milch und Joghurt können mit dem Pulver des Gerstengrases aufgewertet werden. Weitere Produkte, die aus Gerste und Gerstengras (nicht zu verwechseln mit Weizengras) hergestellt werden, sind Gerstenflocken. Sie werden aus hydrothermisch bearbeiteten Gersten hergestellt. Das Gerstenmehl entsteht aus dem Herstellungsvorgang von Gerstenflocken. Auch Gerstenkaffee und Gerstentee sind eine abwechslungsreiche Alternative zu herkömmlichen Tee­ und Kaffeesorten. Das exotische Lebensmittel Tsampa wird ebenfalls aus Gerste und Gerstengras hergestellt. Für die Zubereitung werden Gerstenkörner zermahlen, und nach diesem Vorgang findet eine Röstung statt. Dieses Gericht erfreut sich im Tibet größter Beliebtheit. GERSTENGRAS SELBST ANBAUEN Man kann theoretisch Gerstengras auch durchaus selber anpflanzen. Wenn Gerstengras selber in einem qualitativ hochwertigen Boden – was in der Regel kaum realisierbar ist – angepflanzt wird, ist das Produkt daraus selbstredend die frischeste Alternative, denn die Gehaltstoffe des Gerstengrases sind noch in vollem Umfang vorhanden. Gerstengrassaat­ oder samen sind in vielen Reformhäusern erhältlich. Zuerst müssen die Samen für ca. sechs Stunden in Wasser eingeweicht werden. Danach wird das Wasser abgegossen und die Samen für ein 2­3 Tage an einen passenden Ort gelegt. Idealerweise spülen Sie sie täglich zwei bis drei Mal mit frischem Wasser aus. Sobald die Samen keimen, können Sie diese mit etwas Wasser in einen Blumentopf mit Erde säen. Decken Sie das Ganze ab und lassen es ein paar Tage stehen. Wenn Sie Abdeckung anschließend entfernen, sollten blasse Kleimlinge zu sehen sein. Diese sollten Sie eine Woche lang an einen optimalen Ort (Temperatur: 20°C, mittlere Sonneneinstrahlung) stellen und regelmäßig gießen.Vermeiden Sie dabei jedoch Staunässe. Nach ungefähr einer Woche können Sie das Gerstengras ernten. Das geerntete Gras kann beispielsweise in Salaten oder auch anderen Nahrungsmitteln verwendet werden. Die Varianten sind zahlreich. Auch Saft ist aus der wertvollen Pflanze herstellbar. Lassen Sie sich beim Trinken vom exklusiven Geschmack des Gerstengrases überraschen. DAS GERSTENGRAS – AUSSEHEN, HERKUNFT UND BESONDERHEITEN Hochwertiges Gerstengras erreicht eine Höhe von 0,7 bis zu 1,2 Metern. Das hellgrüne, schmale Gras besitzt einen glatten, unbehaarten und stark aufrechten Halm und ist chlorophyllhaltig. Die Laubblätter des Gerstengrases sind wechselständig sowie zweistellig vorhanden. Die Blätter sind sowohl einfach als auch parallelnervig. Die Lamina des Blattes, sie wird auch Blattspreite genannt, ist neun bis fünfundzwanzig Zentimeter lang und 0,6 bis 2 Zentimeter breit. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Struktur sind die kleinen Blattröhren der Blattscheide am Gerstengras. Zwei lange, unbewimperte Röhren umhüllen dabei den Halm komplett. Die Ligula (Blatthaut der Pflanze) ist schmal und hat die Form kleiner Zähne. Sie ist nur 1 bis 2 Milimeter groß. Der Blütenstand der nützlichen Pflanze zeichnet sich durch das unzerbrechliche “Rückenmark”, der Rachis, aus. Dies ist ein gravierender Unterschied zu anderen Hordeumarten. Die gleich aussehenden Ähren ohne Stiel sind in Reihen angeordnet und fruchtbar. Meistens ist nur eine Blüte vorhanden, sehr selten aber auch zwei. Die Hülle der Spelze ist sowohl lineanisch als auch lanzettich. Das bedeutet, dass die Spelzenhülle sieben bis zehn mal länger als die Breite ist. Die vorhandenen Grannen der Pflanze werden ausgewachsen 8 bis 15 Zentimeter lang. Hat der Fruchstand seinen Zenith erreicht, können sich die Ähren neigen oder hängen. Die zweistellige Form von Gerste hat pro Ansatz nur ein einziges, vollkommen ausgeprägtes Korn. Mehrstellige Gerstenpflanzen verfügen über insgesamt drei Körner. Diese sind jedoch schwächer ausgeprägt. Die zweistellige Sommergerste wird zur Bierherstellung verwendet. Höherstellige Gerste wird im Herbst angepflanzt, während des Wachstums im Winter müssen hier die Pflanzentriebe gestreckt werden. Dieser Vorgang wird auch Schossen genannt. Da die Wintermonate dieser Form von Gerste sehr zuträglich sind, gedeiht sie hervorragend und ist um ein Vielfaches ertragreicher. WINTERGERSTE ALS UNTERART Die Wintergerste ist eine Unterart der Gerstenpflanze. Sie wächst wie der Name schon sagt im Gegensatz zur normalen Gerste in den kalten Wintermonaten. Warum pflanzt man die Gerste überhaupt im Winter an? Natürlich kann man durch den Anbau der Wintergerste eine ganzjährige Versorgung sichern. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wintergerste bei optimalen Temperaturen von unter 10°C sogar ertragreicher ist, als die uns bekannte Sommergerste. Trotzdem findet die Wintergerste ihre größte Verwendung als Futtermittel für Tiere, da sie eiweißreicher als die Sommergerste ist. Die Schösslinge der Gerste sollen auch die Temperatur bei Fieber senken können. Der Zellulosegehalt in Gerste ist ebenfalls sehr hoch. Wenn die Spelzen der Gerste entfernt werden, ist der Kohlenhydratgehalt mit 60 bis 70 Prozent angesiedelt. Außerdem enthält Gerste und Gerstengras Gluten. 
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