Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland

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„DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
ARCHIVMODUL
IMPRESSUM
„DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
ARCHIVMODUL für die Sekundarstufe I
Herausgeber:
Der Landrat, 46325 Borken
Autorinnen:
Susanne Ontrup, Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bocholt,
Schönstätter Marienschule (Realschule) Borken und Kompetenzteam Kreis Borken
Nina Rockrohr, Projektkoordination Kulturelle Bildung, Kreis Borken
ISBN - 10
3 - 937432 - 47 - 7
ISBN - 13
9 - 783 937 432 - 47 - 2
Layout:
Das Werbe Werk, Nina Haak, Borken
Druck:
Druckerei & Werbung Hemmerich, Raesfeld
Projektkoordination:
Nina Rockrohr, Projektkoordination Kulturelle Bildung, Kreis Borken
Titelbild:
„An Kaisers Geburtstag“ spielen Geschers Schuljungen unter schwarz-weiß-roten
Fahnen Soldaten, 1916.
Diese Publikation ist unter der aktiven Mitwirkung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Regionalen Archivwerkstatt“ zustande gekommen:
Susanne Ontrup, Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Bocholt, Schönstätter Marienschule (Realschule) Borken und Kompetenzteam Kreis Borken; Werner Brand, Kompetenzteam Kreis Borken; Hendrik
Schulze Ameling, Gymnasium Georgianum Vreden; Hartmuth Schlüter-Müller, Schulleiter Montessori-Gesamtschule Borken; Renate Volks-Kuhlmann, Kreisarchiv Borken; Dr. Volker Tschuschke, Landeskundliches Institut
Westmünsterland Vreden; Dr. Norbert Fasse, Stadtarchiv Borken; Dr. Axel Metz, Stadtarchiv Bocholt; Andreas
Froning, Stadtarchiv Gescher; Berthold Kamps, Stadtarchiv Rhede; Ulrich Söbbing, Stadtarchiv Stadtlohn und
Gemeindearchiv Südlohn; Hubert Krandick, Stadtarchiv Vreden
Realisiert werden konnte dieses Projekt mit Mitteln des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“.
Diese Broschüre ist beim Kreis Borken zu beziehen.
© 2014, Kreis Borken, www.bildungskreis-borken.de
2
3
INHALT
I.
DAS ARCHIVMODUL – WAS IST DAS? ______________________________________________ 6
1. Verankerung in Curriculum und Qualitätstableau ___________________________________ 6
2. Leitfrage _____________________________________________________________________ 8
3. Das Archiv – Eine Einführung ____________________________________________________ 8
4. Am Archivmodul beteiligte Archive ______________________________________________ 11
5. „Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland“ _______________________________________ 12
Der Erste Weltkrieg als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ _______________________ 12
Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland _________________________________________ 12
„Augusterlebnis“ ___________________________________________________________ 13
Kindheit, Jugend und Schule ________________________________________________ 14
Alltag an der „Heimatfront“ __________________________________________________ 15
Helden und Opfer __________________________________________________________ 16
II.
ERSTE UNTERRICHTSTUNDE AM LERNORT SCHULE (45 MINUTEN) __________________ 18
Kernthema __________________________________________________________________ 18
Materialien __________________________________________________________________ 18
Methoden ___________________________________________________________________ 18
Ablauf ______________________________________________________________________ 18
Zielsetzung __________________________________________________________________ 18
1. Unterrichtsstunde Schule (Verlaufsplan/Beispiel) ________________________________ 19
Zusatzstunde am Lernort Schule (45 Minuten) _____________________________________ 21
III.
ZWEITE UNTERRICHTSSTUNDE AM LERNORT ARCHIV (60 MINUTEN) _________________ 22
Kernthema __________________________________________________________________ 22
Materialien __________________________________________________________________ 22
Methoden ___________________________________________________________________ 23
Ablauf ______________________________________________________________________ 23
Zielsetzung __________________________________________________________________ 23
2. Unterrichtsstunde Archiv (Verlaufsplan/Beispiel) _________________________________ 24
4
INHALT
IV.
DRITTE UNTERRICHTSSTUNDE AM LERNORT SCHULE (45 MINUTEN) ________________ 25
Kernthema __________________________________________________________________ 25
Materialien __________________________________________________________________ 25
Methoden ___________________________________________________________________ 25
Ablauf ______________________________________________________________________ 25
Zielsetzung __________________________________________________________________ 25
V.
VIERTE UNTERRICHTSSTUNDE AM LERNORT SCHULE (45 MINUTEN) _________________ 26
Kernthema __________________________________________________________________ 26
Materialien __________________________________________________________________ 26
Methoden ___________________________________________________________________ 26
Ablauf ______________________________________________________________________ 26
Zielsetzung __________________________________________________________________ 26
3./4. Unterrichtsstunde Schule (Verlaufsplan/Beispiel) ______________________________ 27
ANHANG ______________________________________________________________________ 30
ABBILDUNGS- UND QUELLENVERZEICHNIS _______________________________________ 49
LITERATURVERZEICHNIS ________________________________________________________ 50
INTERNETQUELLEN _____________________________________________________________ 51
5
I.
DAS ARCHIVMODUL – WAS IST DAS?
Seit Mai 2012 hat sich die Regionale Archivwerk-
die regionale Ebene herunterzubrechen. Sie werden
statt, bestehend aus Akteurinnen und Akteuren aus
zu Forschern und entdecken anhand von Beispielen
Archiven, aus Schulen, dem Zentrum für schulprak-
den unmittelbaren Bezug von historischen Themen
tische Lehrerausbildung in Bocholt und dem Kom-
zu ihrem Lebensumfeld. Die Arbeit mit regionalen
petenzteam für Lehrerfortbildung im Kreis Borken,
Materialien/Quellen motiviert zur aktiven Auseinan-
zur Aufgabe gemacht, Unterrichtsmodule zu ent-
dersetzung mit historischen Geschehnissen, ins-
wickeln und so das Archiv als außerschulischen
besondere der Geschichte des eigenen Ortes und/
Lernort und Kooperationspartner von Schulen zu
oder der Region sowie mit der eigenen Identität.
etablieren. Das vorliegende Modul zum Thema „Der
Erste Weltkrieg im Westmünsterland“ orientiert sich,
Die Unterrichtseinheit soll den Schülerinnen und
ebenso wie das erste Modul „Die Industrialisierung
Schülern einen Überblick darüber geben, wie der
im Westmünsterland“, an den Kernlehrplänen der
Erste Weltkrieg das Leben der Menschen im West-
unterschiedlichen Schulformen und kann daher in
münsterland verändert hat. Außerdem soll sich das
den Unterricht eingebunden werden. Es zeigt ex-
Archiv als Informationsträger und Wahrer des re-
emplarisch, wie die Arbeit im Archiv in den Fachun-
gionalen Gedächtnisses präsentieren. Das Archiv
terricht integriert werden kann.
kann von Lehrkräften, Klassen oder auch einzelnen
Schülerinnen und Schülern bei persönlichem Inte-
Das Modul bietet die Möglichkeit, den manchmal
resse als Anlaufstelle sowie zur wissenschaftlichen
sehr abstrakten und von der eigenen Identität der
Recherche bei Referaten oder Facharbeiten genutzt
Schülerinnen und Schüler entfernten Unterricht auf
werden.
1. VERANKERUNG IN CURRICULUM UND QUALITÄTSTABLEAU
Nach den Vorgaben des Curriculums für das
den schulinternen Lehrplan zu integrieren oder
Fach Geschichte/Gesellschaftslehre ist der Ers-
es als Ergänzung in die Unterrichtseinheit zum
te Weltkrieg als Thema in den Lehrplänen aller
Ersten Weltkrieg einzubinden. Die Kooperation
Schulformen für die Jahrgangsstufen 7 bis 10
mit außerschulischen Lernorten ist im Qualitäts-
fest verankert.
tableau des Landes Nordrhein-Westfalen ein
Es besteht die Möglichkeit, das Archivmodul
fester Bestandteil und ein Qualitätsmerkmal für
durch einen Beschluss in der Fachkonferenz in
guten und zeitgemäßen Unterricht.
INHALTLICHE ANKNÜPFUNGSPUNKTE
Hauptschule
IF 8: Imperialismus und Erster Weltkrieg (Schwerpunkt: Erster Weltkrieg)
Realschule
IF 6: Imperialismus und Erster Weltkrieg (Schwerpunkt: Erster Weltkrieg)
Gesamtschule IF 8: Imperialismus und Erster Weltkrieg (Schwerpunkt: Ursachen und Merkmale des
Ersten Weltkrieges)
Gymnasium
6
IF 8: Imperialismus und Erster Weltkrieg (Merkmale des Ersten Weltkrieges)
1. VERANKERUNG IN CURRICULUM UND QUALITÄTSTABLEAU
NOTWENDIGE KOMPETENZVORAUSSETZUNGEN
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler kennen Motive, Bedürfnisse und Interessen von Personen im Kontext ihrer jeweiligen Zeit (Vorwissen: Ursachen
und Anlass des Ersten Weltkrieges ➡ siehe Seite 20). Sie beschreiben
das Alltagsleben unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen.
Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können zwischen Text- und Bildquellen
unterscheiden. Sie können einfache historische Bildquellen analysieren und kennen grundlegende Schritte der Bearbeitung schriftlicher
Quellen. Sie können Informationen aus verschiedenen Quellen vergleichen und können eine Verbindung zwischen ihnen herstellen.
Handlungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können (Medien-)Produkte erstellen
und diese im Rahmen kleinerer Projekte im Unterricht präsentieren.
KOMPETENZEN
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Auswirkungen des
Ersten Weltkrieges auf den Alltag der Zivilbevölkerung vor Ort und
analysieren gesellschaftliche Gruppen hinsichtlich ihrer Motive und
Handlungsmöglichkeiten.
Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler recherchieren selbstständig Informationen aus eingegrenzten Mediensammlungen. Sie formulieren eigene
Fragestellungen und entwickeln und überprüfen Hypothesen. Des
Weiteren interpretieren sie, durch Arbeitsaufträge angeleitet, Textund Bildquellen (u.a. Fotos und Plakate).
Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler bewerten die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Lebenswelt der Menschen in der Region und
können die Diskrepanz zwischen Propaganda und Realität des Ersten Weltkrieges beurteilen. Darüber hinaus beurteilen sie historische
Quellen unter Berücksichtigung der zugrunde liegenden Interessen,
Motive und Wertmaßstäbe.
Handlungskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler planen, realisieren und werten ein Projekt im schulischen und außerschulischen Umfeld weitgehend selbstständig aus und präsentieren die gewonnenen Ergebnisse in geeigneter Form.
7
2. LEITFRAGE
Unter der Leitfrage „Wie beeinflusste und verän-
tieren eine Verbesserung der Ortskenntnis und die
derte der Krieg das Leben der Menschen vor Ort?“
Feststellung, dass Geschichte nicht etwas weit
sollen die Schülerinnen und Schüler die Zeit des
Entferntes, sondern ein Gegenstand ist, der inhalt-
Ersten Weltkrieges in ihrer Heimat untersuchen.
lich die eigenen Lebenslinien berührt.
Aus dem regionalen Charakter des Moduls resul-
Abb. 2: Angeleitet durch konkrete Arbeitsaufträge setzten sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen mit Quellen zu verschiedenen Themenbereichen auseinander.
3. DAS ARCHIV – EINE EINFÜHRUNG
Ein Archiv ist heute eine Institution, die Archivgut
Bei den Archivalien handelt es sich in den meisten
verwahrt und dadurch wissenschaftliches Arbeiten
Fällen um Unikate. Dem Archiv zugeordneten Ver-
ermöglicht. Archivgut wird in der Regel
waltungsstellen unterliegen einer Anbietungs- und
im Geschäftsgang einer juristischen oder na-
Abgabeverpflichtung. Die Aufgabe der Archivarin-
türlichen Person entstanden sein und
nen und Archivare ist es, Schriftstücke, Karten-
zur Erledigung der laufenden Geschäfte nicht
material, Dokumente, Pläne, Siegel, Akten, Fotos,
mehr benötigt.
Bild- und Tonmaterial zu bewerten, zu erhalten, zu
➡
Archivgut hat bleibenden Wert
erschließen und zur Nutzung bereit zu stellen.
➡
und besteht aus Schrift-, Bild- und Tondoku-
➡
➡
menten1.
Archivgesetz NRW, § 2: (1) Unterlagen nach § 1 sind Urkunden, Amtsbücher, Akten,
Schriftstücke, amtliche Publikationen, Karteien, Karten, Risse, Pläne, Plakate, Siegel,
Bild-, Film- und Tondokumente und alle anderen, auch elektronischen Aufzeichnungen.
1
8
3. DAS ARCHIV – EINE EINFÜHRUNG
Die vier Kernaufgaben eines Archivs sind:
1. BEWERTUNG UND ÜBERNAHME
3.
ORDNUNG UND ERSCHLIESSUNG
Die Archivarin bzw. der Archivar entscheidet,
Archivalien werden nach dem Provenienz-
welche Schriftgut-, Bild- und Tonmaterialien ar-
prinzip gegliedert, also nach der Herkunft des
chivwürdig sind. Die Dokumente werden „be-
jeweiligen Schriftgutes. Um das Archivgut für
wertet“ und entweder zur Übernahme markiert
Nutzungsvorhaben auffindbar zu machen,
oder „kassiert“, d.h. zur Vernichtung freigege-
wird es klassifiziert und in so genannten
ben. Insgesamt werden im Schnitt lediglich rund
„Findmitteln“ oder „Repertorien“ verzeichnet:
1-7 Prozent der Dokumente übernommen.
• Gesamtübersicht der Bestände
Ein Bestand ist die Überlieferung, die von
einer bestimmten funktionell und zeit-
2. ERHALTUNG UND RESTAURIERUNG
lich
abgegrenzten
Die Archivalien müssen beispielsweise vor
stammt.
Feuchtigkeit, Schädlingen und Verschmut-
• Findbuch
Organisationseinheit
zung geschützt werden. Beschädigte und/
Beschreibung eines Bestandes, in wel-
oder sehr empfindliche Dokumente werden
chem einzelne Akten (inkl. Titel, Bestell-
digitalisiert oder (mikro-)verfilmt. In der Re-
nummer etc.) gefunden werden können.
gel wird aber im Archiv mit dem Original-
Die Datenbanken der Archive sind dem-
dokument gearbeitet. Ziel ist es, Archivgut
entsprechend elektronische Findmittel.
so aufzubereiten und zu erhalten, dass es
späteren Generationen noch zur Verfügung
steht. Dabei genießen schadensverhütende
4. BENUTZUNG
Maßnahmen Vorrang vor schadensbehebenden Maßnahmen, die in der Regel wesentlich
Letztlich legitimiert sich das Archiv über seine
teurer sind. Sehr große Archive unterhalten
Benutzung. So hat „jeder […] nach Maßgabe
eine eigene Restaurierungswerksatt, in der
[…][des Archivgesetzes NRW] und der hierzu
aufwändige, handwerkliche Arbeiten von der
ergangenen Benutzungsordnung das Recht,
Reinigung verschmutzter Archivalien bis hin
Archivgut auf Antrag zu nutzen, soweit auf-
zur Restaurierung von Wachs- und Lacksie-
grund anderer Rechtsvorschriften nichts an-
geln durchgeführt werden.
deres bestimmt wird.“2 Die Benutzung erfolgt
im Lesesaal des jeweiligen Archivs. Originalquellen werden grundsätzlich nicht zum Gebrauch außerhalb des Archivs herausgegeben (Ausnahme sind z.B. Ausstellungen).
Abb. 3: Feldpostkarte aus dem Jahr 1915. (Vorderseite).
2
Archivgesetz NRW, § 6 (1).
9
3. DAS ARCHIV – EINE EINFÜHRUNG
Abb. 4: Bei der Magazinführung zu Beginn des Archivmoduls im Kreisarchiv Borken kann ein Blick zwischen die Rollregalanlagen geworfen werden – solche
Rollregale sind in den meisten größeren Archiven zu finden.
DATENSCHUTZ
ARCHIVFORMEN
Das Einsehen von Archivalien ist nicht immer ohne
Heute gibt es Archive mit unterschiedlicher Aus-
Einschränkung möglich. Der Datenschutz gibt be-
richtung, die in ihrer Größe und Aktenlage stark
stimmte Schutzfristen vor, die im Archivgesetz des
variieren. Die größte Gruppe sind die öffentlichen
jeweiligen Landes festgehalten sind.
Archive, zu denen Staats-, Kommunal-, und Hoch-
Handelt es sich um Sachakten, die sich nicht pri-
schularchive gehören. Kreisarchive und Stadtarchi-
mär auf Personen beziehen, gilt eine Frist von 30
ve verwalten beispielsweise regionales bzw. lokales
Jahren nach Schließung der Akten. Bei personen-
Archivgut. Darüber hinaus haben Wirtschaftsunter-
bezogenen Akten, wie Einwohnermeldeunterlagen,
nehmen, Kirchen, Organisationen oder auch Pri-
dürfen diese erst zehn Jahre nach dem Tod des
vatpersonen eigene Archive, die jedoch nicht im-
Betroffenen eingesehen werden. Ist dieser nicht zu
mer öffentlich zugänglich sind.3
ermitteln, gilt eine Frist von 100 Jahren nach der
Geburt.
Burkhardt, Martin: 2. Was ist ein Archiv? Aus: Gebrauchsanleitung für Archive, in:
http://www.historicum.net/no_cache/de/persistent/artikel/3062/ [28.07.2014].
3
10
4. AM ARCHIVMODUL BETEILIGTE ARCHIVE
Im Westmünsterland sind mehrere Archive am Archivmodul beteiligt. Für weitere Informationen zum Thema Archiv oder für die Nutzung des Archivmoduls können Sie gerne zu den Archivarinnen und Archivaren
Kontakt aufnehmen. Zur Vorbereitung des Archivmoduls kommen die Archivarinnen und Archivare nach
Absprache auch in die Schule.
Kontaktdaten:
Stadtarchiv Bocholt
Stadtarchiv Rhede
Dr. Axel Metz
Berthold Kamps
Werkstr. 19
Rathausplatz 9
46395 Bocholt
46414 Rhede
Telefon:
02871/24110-10
Telefon:
02872/930-111
Telefax:
02871/24110-17
Telefax:
02872/93049-111
[email protected]
[email protected]
Kreisarchiv Borken
Gemeindearchiv Südlohn
Renate Volks-Kuhlmann
Ulrich Söbbing
Burloer Str. 93
Winterswyker Str. 1
46325 Borken
46354 Südlohn
Telefon:
02861/82-1347
Telefon:
02862/58284
Telefax:
02861/82-1365
Telefax:
02862/58247184
[email protected]
[email protected]
Stadtarchiv Borken
Stadtarchiv Stadtlohn
Dr. Norbert Fasse
Ulrich Söbbing
Im Piepershagen 17
Markt 3
46325 Borken
48703 Stadtlohn
Telefon:
02861/939-217
Telefon:
02563/97797
Telefax:
02861/9396-2217
Telefax:
02563/409654
[email protected]
[email protected]
Stadtarchiv Gescher
Stadtarchiv Vreden
Andreas Froning
Hubert Krandick
Marktplatz 1
Burgstr. 14
48712 Gescher
48691 Vreden
Telefon:
02542/60160
Telefon:
02564/303208
Telefax:
02542/606160
Telefax:
02564/303105
[email protected]
[email protected]
11
5. „DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
DER ERSTE WELTKRIEG ALS „URKATASTROPHE DES 20. JAHRHUNDERTS“
Der Erste Weltkrieg hat das gesamte 20. Jahrhun-
ren weltgeschichtliche Zäsuren wie beispielsweise
dert tief geprägt und wirkt bis in die jüngste Zeit
die Oktoberrevolution 1917 und damit der Beginn
fort. Er nahm in den beteiligten Ländern nachhal-
des Übergangs zur Systemkonkurrenz, die das 20.
tig Einfluss auf Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und
Jahrhundert gekennzeichnet hat, sowie natürlich
Politik. Anders als in Großbritannien, Frankreich
der Zweite Weltkrieg mit all seinen Folgen undenk-
oder Belgien, wo der Weltkrieg »The Great War«
bar gewesen.4
oder »La Grande Guerre« genannt wird, ist dieser
in der kollektiven Erinnerung der Deutschen hinter
Zu den umwälzenden Neuerungen, die diesen
den Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges ver-
Krieg von früheren Waffengängen unterschieden,
blasst. Der Krieg, der von den Verantwortlichen
gehörte, dass auch die daheimgebliebene Zivilbe-
als kurze militärische Auseinandersetzung nach
völkerung bedingungslos in den Dienst des Krieges
dem Vorbild des deutsch-französischen Krieges
gestellt und so zur „Heimatfront“ wurden.5
von 1870/71 geplant war, gilt aus Sicht vieler Historiker heute als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan). Ohne diesen Krieg wä-
4
5
Eilers, Silke: An der „Heimatfront“, S. 9f.
Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, S. 1.
DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND
Auch wenn die Kampfhandlungen des Krieges weit
1915 das System der Zwangswirtschaft eingeführt.
entfernt stattfanden, machten sich die Auswirkun-
Höchstpreise wurden festgesetzt und Lebensmit-
gen des Krieges von Beginn an in der Region des
telrationen zugewiesen. Bauern konnten nicht
Westmünsterlandes bemerkbar.
mehr frei über ihre Erzeugnisse verfügen, ihnen
wurde vorgeschrieben, welche Mengen sie ablie-
Die in den Krieg gezogenen Männer fehlten als
fern mussten. Vor Ort waren die Kreise für die Er-
Arbeitskräfte in Betrieben, Fabriken und auf den
fassung und Ablieferung bei den Produzenten und
Höfen. Der Einsatz von Frauen, Jugendlichen und
für die Verteilung an die Konsumenten zuständig.
Kriegsgefangenen konnte den allgemeinen Be-
Um die Aufgabe bewältigen zu können, wurden
darf an Arbeitskräften nur bedingt decken. Die
auf Kreisebene entsprechende Stellen eingerichtet,
Beschlagnahme von Pferden als Zugtiere für die
wie beispielsweise die Kreisgetreidestelle im da-
Armee, die immer schlechteren Wartungs- und
maligen Kreis Ahaus.8 In einzelnen Städten gab es
Ersatzmöglichkeiten von Landmaschinen, der Aus-
zudem Lebensmittelämter.
fall von Importen wichtiger Dünge- und Futtermittel sowie die Umstellung der eigenen Geräte- und
Immer wieder zeigten sich Probleme bei der ef-
Maschinenindustrie zur Kriegsproduktion traf vor
fektiven Überwachung und Kontrolle des Versor-
allem die für die Versorgung der Bevölkerung so
gungssystems. Landwirte kamen ihren Abliefe-
wichtige Landwirtschaft nachhaltig. Die Folge war
rungspflichten ungenügend nach. Ein sich schnell
ein drastischer Rückgang der Ernteerträge bei al-
entwickelnder Schwarzmarkt entzog dem offizi-
len Feldfrüchten. Auch im Bereich der Viehzucht
ellen Lebensmittelmarkt riesige Mengen an Nah-
waren die Bestände rückläufig.
rungsmitteln. Im Westmünsterland florierte zudem
6
7
der verbotene Handel über die niederländische
Zur Gewährleistung der Versorgung der Zivilbevöl-
Grenze hinweg.9
kerung wurde auch im Westmünsterland Anfang
6
7
12
Roerkohl, Anne: Hungerblockade an der Heimatfront, S. 27ff.
Strotdrees, Gisbert: Kriegswirtschaft an der „Heimatfront“, S. 42.
8
9
Böhringer, Dieter: „…thätig und überlegt zu handeln“, S. 34
Strotdrees, Gisbert: Kriegswirtschaft an der „Heimatfront“, S. 54ff.
5. „DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
Insgesamt war die Versorgungslage im Westmüns-
Im Bereich der Textilindustrie brachte der Weltkrieg
terland, weil überwiegend von Landwirtschaft ge-
einen Einbruch der gewachsenen Strukturen. Der
prägt, besser als in bevölkerungsstarken Industrie-
Wegfall von eingezogenen Arbeitskräften sowie
regionen. Anders als beispielsweise im Ruhrgebiet,
das Fehlen wichtiger Rohstoffe führte dazu, dass
konnte die Bevölkerung in den ländlichen Klein-
Betriebe z.T. die Produktion einschränken muss-
städten die rationierten Lebensmittel, die über-
ten. Einige Spinnereien und Webereien wurden
wiegend von den Bauernhöfen in der Umgebung
stillgelegt. Die frei gewordenen Arbeiter fanden Be-
stammten, in kleinen Läden auch kaufen, voraus-
schäftigung in der florierenden Rüstungsindustrie.
gesetzt man hatte Lebensmittelmarken. In den
Daher blieb der Arbeitskräftemangel in der Land-
großen Industriestädten kam es häufig vor, dass
wirtschaft bestehen.11
die zur Verfügung stehenden Lebensmittel nicht
ausreichten, um die zugeschriebene Mengenration
auch wirklich auszuteilen.10
Terhalle, Hermann: Der Beginn des Ersten Weltkrieges in den „Zeitungsberichten“
des Landrats und der Bürgermeister des Kreises Ahaus, S. 157; Wiemhold, Willi: Der
vergessene Krieg, S. 136.
11
10
Strotdrees, Gisbert: Kriegswirtschaft an der „Heimatfront“, S. 48.
„AUGUSTERLEBNIS“
Abb. 5: Soldaten vor einem Eisenbahnwaggon im August 1914 vor der Abfahrt an die Westfront.
Als der Krieg im August 1914 auf vielfältige Wei-
beim Truppenauszug und in den Gesichtern fröh-
se das Westmünsterland erreichte, schwankte die
licher Soldaten spiegelt sich das vielbeschworene
Stimmung zwischen Euphorie und einer gewissen
„Augusterlebnis“. Doch handelt es sich dabei eher
Besorgnis. Die Anordnung der Mobilmachung des
um ein propagandistisches Konstrukt. Tatsächlich
Heeres für den 2. August 1914 löste laut zeitge-
war die Kriegsbegeisterung nur eine Ausdrucks-
nössischer Berichterstattung auch bei den Men-
form der vielfältigen Emotionen, die der Kriegsbe-
schen vor Ort patriotische Begeisterung aus. Die
ginn in der Bevölkerung hervorrief und vor allem
Zeitungen berichteten vom Jubel der Massen. Der
die bildungsbürgerlichen Kreise größerer Städte
Abzug der Truppen ins Feld ab Anfang August wur-
erfasste. Aus diesen Kreisen stammten auch die
de überall zu einem Aufsehen erregenden Ereig-
meisten Kriegsfreiwilligen. Die Regierung wies auf
nis. Auch in den Fotografien jubelnder Menschen
die Verantwortung des Deutschen Reiches hin,
12
13
sich selbst zu verteidigen. Bis Weihnachten seien
die Gegner besiegt und der Krieg beendet.14
Wiemold, Willi: Der vergessene Krieg, S. 133.
13
Pöppinghege, Rainer: Westfalen im Ersten Weltkrieg, aus: Internet-Portal „Westfälische Geschichte“, Zeitabschnitte 1914-1914 [07.07.2014].
12
14
Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, S. 21.
13
5. „DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
Man würde den Krieg, der ja bereits beschlossen
Mangelnde Informationen führten zu großer Verun-
war, gemeinsam zu einem erfolgreichen Ende brin-
sicherung und ließen abstruse Verschwörungsthe-
gen.
orien aufkommen. Gerüchte von Giftanschlägen
auf die lokale Trinkwasserversorgung, von Spionen
In ländlich-agrarischen Gegenden war hingegen
oder von Goldtransporten quer durch Westfalen
kaum etwas von wirklicher Kriegsbegeisterung
machten die Runde.17
zu spüren. Vielerorts war die Stimmung gedrückt
bis ängstlich.15 Die Beteiligung am Krieg wurde
Die zensierte Presse bot ein Bild, das über militäri-
überwiegend als nationale Pflichterfüllung hinge-
sche Erfolge Auskunft gab und nachteilige Meldun-
nommen, für nationalistischen Überschwang blieb
gen unterdrückte. Dies und die groß angelegten
wenig Raum. Der Ausmarsch der Rekruten vollzog
Propagandamaßnahmen führten dazu, dass die
sich in ländlichen Gebieten weit häufiger unter Trä-
positive Stimmung in einigen Bevölkerungskreisen
nen als unter Begeisterungsstürmen.
auch nach August 1914 noch bestehen blieb.18
16
Pöppinghege, Rainer: Westfalen im Ersten Weltkrieg, aus: Internet-Portal „Westfälische Geschichte“, Zeitabschnitte 1914-1914 [07.07.2014]; Wiemold, Willi: Der
vergessene Krieg, S. 133.
18
Pöppinghege, Rainer: Westfalen im Ersten Weltkrieg, aus: Internet-Portal „Westfälische Geschichte“, Zeitabschnitte 1914-1914 [07.07.2014].
17
Ebd., S. 21; Terhalle, Hermann: Der Beginn des Ersten Weltkrieges in den „Zeitungsberichten“ des Landrats und der Bürgermeister des Kreises Ahaus, S. 157.
16
Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, S. 21f.
15
Abb. 6: Metallsammlung im Landkreis Ahaus.
KINDHEIT, JUGEND UND SCHULE
Kinder und Jugendliche wurden in einem bis dahin
aber statt, so war der Krieg in Fächern wie Erd-
nicht gekannten Ausmaß Ziel einer propagandis-
kunde, Musik und Technik fester Bestandteil des
tisch-militärischen Beeinflussung und wurden für
Unterrichts und diente zum Beispiel der Rechtfer-
verschiedenste Kampagnen zur Unterstützung des
tigung des Krieges, der Heroisierung der Soldaten
Krieges mobilisiert.
oder der Vermittlung von Feindbildern. Militärische
19
Inhalte fanden Einzug in Schulbücher und AufsatzEine zentrale Rolle spielte die Schule. Zwar gab es
themen.20 Auch die Schulen im Westmünsterland
Unterrichtsausfälle aufgrund der Einberufung der
boten die wichtige institutionelle Grundlage für viel-
Lehrer an die Front, der Einquartierung von Kriegs-
fältige Formen der kriegsspezifischen Mobilisierung
gefangenen in Schulgebäuden oder des gravie-
von Kindern und Jugendlichen.
renden Mangels an Brennstoffen. Fand Unterricht
19
14
Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, S. 111.
20
Stabolis, Barbara: Kindheit und Jugend in Westfalen im Ersten Weltkrieg, S. 82.
5. „DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
Dabei ging es um Sammelaktionen, um die Betei-
Das Nachspielen des Krieges wurde zur verbrei-
ligung an der Sammlung und Herstellung von so-
teten Freizeitgestaltung von Kindern und Jugend-
genannten „Liebesgaben“ für die Soldaten an der
lichen.22
Front, um Werbung für die Zeichnung von Kriegsanleihen, und um den gemeinsamen Ernteeinsatz.
Der Wegfall der Männer aus dem Erwerbsleben
Die einzelnen Schulen in der Region hielten solche
eröffnete Heranwachsenden die Möglichkeit ei-
Tätigkeiten in ihren Schulchroniken fest.
nes finanziell eigenständigeren, selbstbestimmteren Lebens. Doch prägte auf der anderen Seite
Eine weitere Rolle kam den Schulen auch im Be-
vor allem die soziale Notlage die Lebenswelt jun-
reich der Integration der Schüler in die vormilitäri-
ger Menschen. In der bäuerlichen Landwirtschaft
sche Jugendausbildung zu. Bereits im Jahr 1914
mussten vor allem die größeren Kinder oft den zum
wurden in vielen Städten, so auch in Ahaus, zu
Kriegsdienst eingezogenen Vater ersetzen. Beson-
diesem Zweck Jugendkompanien gegründet. Ver-
ders in den unteren Bevölkerungsschichten waren
pflichtend war die Teilnahme nicht, dennoch konn-
Vernachlässigung, Verwahrlosung und Unterer-
te eine hohe Mobilisierung erreicht werden.
nährung ein alltägliches Phänomen. Heranwach-
21
sende gerieten durch Schwarzmarkthandel oder
In der außerschulischen Öffentlichkeit gab es dar-
Felddiebstähle in Konflikt mit dem Gesetz. Der
über hinaus ein großes Angebot an Kinderbüchern
Bereich der schulischen Ausbildung wurde oftmals
und Jugendzeitschriften, in denen der Krieg in den
vernachlässigt.23
Mittelpunkt rückte. Gleiches gilt für das Spielzeug.
22
21
Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, S. 111.
23
Stabolis, Barbara: Kindheit und Jugend in Westfalen im Ersten Weltkrieg, S. 77f.
Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, S.112ff.
ALLTAG AN DER „HEIMATFRONT“
Der Krieg wirkte sich auf alle Lebensbereiche der
Zivilbevölkerung im Westmünsterland aus. Kontrolle
und Einflussnahme bis in den Alltag hinein, waren
aufgrund zahlreicher Bekanntmachungen und Verordnungen an der Tagesordnung. Neben der Angst
um die Angehörigen an der Front stand die tägliche Last der Versorgung. Insbesondere für Frauen
steigerte sich die mehrfache Belastung durch Haushalt und Familie sowie durch ihre immer stärkere
Abb. 7: Reichsfleischkarte der Stadt Bocholt aus dem Jahr 1917.
Erwerbstätigkeit. Versorgungsengpässe, hohe Lebensmittelpreise und nicht zuletzt das Gefühl einer
Auch Brennstoffe und andere Güter des täglichen
ungerechten Verteilung bestimmten den Alltag vieler
Bedarfs wurden im Verlauf des Krieges knapp.
Menschen.
Trotz der staatlichen Rationierung al-
Schuhsohlen aus Leder wurde durch Holzsohlen er-
ler Nahrungsmittel reichten die über Lebensmittel-
setzt, Ersatzseife erschwerte die Reinigung der Wä-
karten zu beziehenden Mengen oftmals nicht zur
sche, verschlissene Kleidung wurde mit Papiergarn
Deckung des täglichen Kalorienbedarfs. Mangeler-
mühselig geflickt.26
24
krankungen nahmen zu.25
24
25
Eilers, Silke: An der „Heimatfront“, S. 13.
Roerkohl, Anne: Hungerblockade an der Heimatfront, S. 321f.
26
Bickerich, Wolfram: Ersatzmarmelade und K-Brot, S. 168.
15
5. „DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
Neben der wirtschaftlichen und finanziellen Sicher-
Geschenke der Heimat – darunter Lebensmittel,
stellung des Kriegseinsatzes, beispielsweise durch
Handarbeiten oder Tabakwaren – wurden millionen-
den Kauf von Kriegsanleihen, durch die 60 Prozent
fach an die Front befördert. Zudem wurden Fami-
des Krieges finanziert wurden , oblag der Zivilbe-
lien, die nun ohne männliche Unterstützung ihren
völkerung auch die moralische Unterstützung der
Alltag meistern mussten, unterstützt.28
27
Truppen.
Die staatliche Propaganda zielte darauf, den DurchSo etablierte sich ein umfassendes System der „Lie-
haltewillen der Menschen an der „Heimatfront“ über
bestätigkeit“ auch in den Städten und Gemeinden
die Dauer des Krieges aufrecht zu erhalten. Doch
des Westmünsterlandes. Städtische Behörden, Ro-
führte der weitere Kriegsverlauf, das immer deutli-
tes Kreuz, gemeinnützige Einrichtungen und Verei-
cher werdende Ausmaß der Verluste sowie die Ent-
nigungen wie der Nationale Frauendienst und der
behrungen des Alltags und die soziale Not in der
Vaterländische Frauenverein waren hier aktiv.
zweiten Kriegshälfte zu einer allgemeinen Kriegsmüdigkeit.29
28
27
Borscheid, Peter: Vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg (1914-1945), S. 322f.
29
Eilers, Silke: An der „Heimatfron“, S. 15f.
Ebd., S. 13.
HELDEN UND OPFER
Feldpostbriefe waren oftmals die einzige Verbin-
Mithilfe der Propaganda vom „ehrenvollen Hel-
dung der Frontsoldaten zu ihren Angehörigen in
dentod fürs Vaterland“ sollte die Kampfmoral der
der Heimat. Während des Ersten Weltkrieges hat
Soldaten und der Durchhaltewillen der trauernden
die Feldpost fast 30 Milliarden Sendungen beför-
Familienangehörigen aufrecht erhalten werden. Die
Im Vordergrund der Briefe stand meist der
menschenunwürdigen Lebensumstände in den
Alltag an der Front, die Sorge um die Heimat, die
Schützengräben, das tausendfache Sterben an
Angehörigen und Freunde. Daneben wurden Wahr-
den Frontlinien sowie die anonymen Massenbe-
nehmungen und Eindrücke, mitunter Stereotypen
stattungen wurden so überdeckt und glorifiziert.33
dert.
30
über die Fremde sowie trotz Zensur Erwartungen,
Zweifel, Hoffnungen und Wünsche geäußert. Die
Zurück blieben unzählige Kriegerwitwen und Wai-
Feldpostbriefe halfen den Soldaten bei der Verar-
sen. Bereits während des Krieges wurden zum
beitung des Erlebten. Gleichzeitig hofften sie auf
Andenken an die Gefallenen und Vermissten Krie-
tröstliche Briefe aus der Heimat. Angehörige er-
gerdenkmäler auf Friedhöfen und zentralen Plätzen
warteten ungeduldig die Nachrichten, da jede ein
errichtet.34
neues Lebenszeichen war und die Hoffnung auf die
Rückkehr des Soldaten nährte.31
Invaliden, Amputierte und Kriegsversehrte, die ins
Zivilleben entlassen wurden, prägten zusehends
Im Verlauf des Krieges erlitten immer mehr Väter,
schon im Krieg das Straßenbild. Die eingerichteten
Söhne und Ehemänner „den Heldentod“. So war
Lazarette füllten sich schnell mit oft grausam ver-
es in den schwarzumrandeten Heeresmitteilungen
stümmelten und entstellten Soldaten.35
und Todesanzeigen in den Zeitungen verharmlosend zu lesen.32
33
30
31
32
16
http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/kriegsverlauf/feldpost/ [07.07.2014].
http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/alltag/ [07.07.2014].
Strotdrees, Gisbert: Kriegswirtschaft an der Heimatfront, S. 41.
34
35
Heldentod, in: Lexikon Erster Weltkrieg [01.09.2014].
Eilers, Silke: An der Heimatfront, S. 16.
Löffelbein, Nils: „Der Dank des Vaterlandes“ – Kriegsopferfürsorge in der Provinz
Westfalen während des Ersten Weltkriegs, S. 125ff.
5. „DER ERSTE WELTKRIEG IM WESTMÜNSTERLAND“
Neben den körperlich Versehrten brachte der Welt-
Rückkehr kriegsgeschädigter Soldaten in das zivi-
krieg eine große Zahl durch die Fronterfahrung trau-
le Leben ergaben, wurden zunächst unterschätzt.
matisierter Soldaten hervor. Mancher Frontkämpfer
Finanziell wie organisatorisch war man auch die
konnte wohl bis zuletzt nicht wahrhaben, dass der
Masse der zu versorgenden Kriegsopfer nicht vor-
Krieg verloren und alles umsonst gewesen war.
bereitet gewesen. So zeigte das Fürsorgesystem
36
Die gravierenden Folgeprobleme, die sich aus der
immer wieder Schwächen.37
Löffelbein, Nils: „Der Dank des Vaterlandes“ – Kriegsopferfürsorge in der Provinz
Westfalen während des Ersten Weltkriegs, S. 125.
37
36
Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, S. 62.
Abb. 8: Totenzettel von Heinrich Tinnefeld aus Rhede.
17
II.
ERSTE UNTERRICHTSTUNDE AM LERNORT SCHULE (45 MINUTEN)
Einführung in das Thema „Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland“
Die Einführung in das Thema „Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland“ erfolgt mit Hilfe einer Rätselgeschichte. Die Lernenden werden motiviert, sich mit dem Gegenstand auseinanderzusetzen, der zunächst
noch viele Fragen aufwirft. Die durch die Rätselgeschichte aufgeworfenen Fragen dienen als Leitfaden
durch das Modul.
Kernthema
Formulierung der Leitfrage:
„Wie beeinflusste und veränderte der Krieg das Leben der Menschen vor Ort?“ und weiterer Teilfragen.
Materialien
•
Rätselgeschichte „Elisabeths Geschichte“
(➡ siehe Anhang 1)
•
Tafel oder Folie zum Sammeln der Fragen
an die Rätselgeschichte (➡ siehe Anhang 2)
•
Mobilmachungsplakat (➡ siehe Anhang 3)
•
1 Placemat pro Gruppe
Methoden
Placemat (➡ siehe Anhang 4), „Einer bleibt, drei gehen“ (➡ siehe Anhang 5)
Ablauf
1. Der Einstieg in das Thema erfolgt durch eine
Rätselgeschichte.
(Wenn die zweite Stunde bereits im Archiv
stattfindet, kann den Lernenden an dieser
Stelle kurz erläutert werden, dass es zur Zeit
2. Die Lernenden formulieren Fragen an die Ge-
des Ersten Weltkrieges andere Schriften gab.
schichte und vermuten, um welches Ereignis
Das Mobilisierungsplakat bietet die Möglich-
es geht.
keit, dass die Lernenden bereits einen ersten
Berührungspunkt mit der Frakturschrift (ge-
3. Mit Hilfe des Mobilmachungsplakats wird der
druckte Schreibschrift) sowie der handge-
Gegenstand transparent gemacht und die
schriebenen Deutschen Schrift - Wort „Au-
Leitfrage „Wie beeinflusste und veränderte
gust“ auf dem Plakat - erfahren.)
der Krieg das Leben der Menschen vor Ort?“
aufgeworfen.
4. Zum Mobilmachungsplakat sammeln die Lernenden in Gruppen weitere Fragen mit Hilfe
des Placemats und tauschen sich über die
Fragen aus („Einer bleibt, drei gehen“).
Zielsetzung
Die Lernenden benennen den Beginn des Ersten
Dabei benennen sie wichtige Personen und Gruppen
Weltkrieges (Mobilmachungserklärung) als Schlüssel-
in der Gesellschaft und stellen Fragen nach deren
ereignis und formulieren selbstständig Fragestellun-
Funktion, Rolle, Motiv und Handlungsmöglichkeit.
gen.
18
II. ERSTE UNTERRICHTSTUNDE AM LERNORT SCHULE (45 MINUTEN)
Hausaufgabe (optional)
Die Hausaufgabe bietet sich nur an, wenn vor dem
Recherche: Wo gibt es Spuren des Ersten Welt-
Archivbesuch eine weitere Stunde in der Schule
krieges in deiner Familie oder in deiner Umgebung?
(Zusatzstunde) durchgeführt wird.
(Dachboden, Denkmäler, Fotoalben, Friedhöfe,
Keller, Straßenschilder, Internet, Eltern, Großeltern…)
1. UNTERRICHTSSTUNDE SCHULE (VERLAUFSPLAN/BEISPIEL)
Einführung in das Thema „Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland“
Unterrichtsphase
Einstieg
Inhalte
• Einführung ins Thema durch
eine Rätselgeschichte
• Die Lernenden formulieren
Fragen an die Geschichte
• Sammeln der Fragen
Sozialform/
Methoden*
Medien
Kommentar
LV
Rätselgeschichte
EA - PA/
UG
UG
Tafel oder Folie
• Durch die Rätselgeschichte
werden die Lernenden motiviert, sich – ausgehend von
einer konkreten Person - mit
dem Gegenstand auseinanderzusetzen.
Problemaufriss
UG
• Die Lernenden stellen
Vermutungen an, um welches
Ereignis es geht. Präsentation
des Mobilmachungsplakats
• Formulierung der Leitfrage:
„Wie beeinflusste und veränderte der Krieg das Leben der
Menschen vor Ort?“
Mobilmachungsplakat • Aufgrund des zuvor im Unterricht Erarbeiteten, wird den
Lernenden schnell klar sein,
dass es sich um den Beginn
des Ersten Weltkrieges handelt.
Das Plakat bestätigt dies und
schlägt bereits einen Bogen
zum Archiv. Die Geschichte
lenkt den Blick weiter auf die
Leitfrage.
Erarbeitung
UG
• Strukturierung der Fragen
der Lernenden zu Themengebieten und Gruppeneinteilung
- „Augusterlebnis“
- Kindheit, Jugend und
Schule
- Alltag an der „Heimatfront“
- Helden und Opfer
(Die Themen sollten den Schülerinnen und Schülern kurz
erklärt werden. Besonders die
Begriffe „Augusterlebnis“ und
„Heimatfront“ sollten besprochen werden).
EA - GA
• Sammeln von weiteren Fragen zu dem Themengebiet
Tafel/Heft
Placemat
• Die Lernenden stellen (angeleitet) Überlegungen zum
weiteren Vorgehen an und
strukturieren das Thema mit
Hilfe der Lehrkraft.
• Damit die Gruppen nicht zu
groß werden, können die Themen/einzelne Themen auch
doppelt besetzt werden.
(max. 4-5 Lernende).
• Die Lernenden stellen weitere
Fragen zu ihrem Thema, die
über „Elisabeths Geschichte“
hinausgehen.
19
1. UNTERRICHTSSTUNDE SCHULE (VERLAUFSPLAN/BEISPIEL)
Unterrichtsphase
Inhalte
• Austausch und Ergänzung
der Fragen
Sozialform/
Methoden*
Medien
Kommentar
GA
Placemat
• Die Gruppen erhalten die
Möglichkeit zum Austausch.
Das Placemat dient als Sicherung der Fragen, die die
Lernenden so mit ins Archiv
nehmen können. Wichtig ist es,
darauf zu achten, dass sich die
Fragen innerhalb der vier Themengebiete auf die übergeordnete Leitfrage beziehen.
„Einer
bleibt, drei
gehen“
UG
Zwischenreflexion
• Wo bekomme ich Antworten
auf meine Fragen?
• Einstieg Recherche/Archiv
(mithilfe des Mobilmachungsplakats)
• Hinweis, dass es zur Zeit
des Ersten Weltkrieges andere
Schriften gab
ggf.
• Abfragen des Vorwissens
der Lernenden zum „Archiv“
Ausblick
LV
• Information über Archivbesuch
• Transparentmachen der
Zielsetzung: Jede Gruppe hat
ein eigenes Thema, abschließend soll daraus ein Gesamtbild der Zeit konstruiert und
die Fragen zu „Elisabeths
Geschichte“ sollen beantwortet werden.
• Es erfolgt eine erste Annäherung an den Lernort Archiv.
• ggf. Informationen schriftlich
auf Arbeitsblatt
* LV=Lehrervortrag; EA=Einzelarbeit; PA=Partnerarbeit; UG=Unterrichtsgespräch; GA=Gruppenarbeit
i
VORWISSEN: URSACHEN UND ANLASS DES ERSTEN WELTKRIEGES
• Bündniskonstellationen
• Kriegsziele der beteiligten Staaten
• Situation auf dem Balkan
• Attentat von Sarajevo
• Julikrise
• Kriegsbeginn
• Mobilisierung
Diese Inhalte sollten im Vorfeld mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden, da sie das
Grundlagenwissen für das Archivmodul und die damit verbundene Quellenarbeit im Archiv bilden.
20
ZUSATZSTUNDE IN DER SCHULE (45 MINUTEN)
Es ist sinnvoll, in der Schule noch eine zweite Vor-
•
Episode 9 – Wie bewertet man Quellen? (Teil
bereitungsstunde durchzuführen. So erfahren die
des Hauptfilms, 5:45)
Schülerinnen und Schüler bereits vor dem Archivbe-
Nachdem Archivalien im Archiv zusammen
such, dass zur Zeit des Ersten Weltkrieges anders
getragen sind, müssen diese Quellen bewer-
geschrieben wurde als heute. Mit Hilfe der Schrift-
tet werden: Welche Lücken gibt es? Muss die
tafel machen sie erste Leseübungen. Das erleichtert
Fragestellung angepasst werden? Und wie
ihnen die Arbeit im Archiv.
werden Quellen beurteilt und ausgewertet?
Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schü-
Episode 9 soll vermitteln, wie unterschiedliche
ler auch vorab an das Thema „Bewertung von Quel-
Quellen ausgewertet werden können, dass
len“ herangeführt werden.
und warum die Überlieferung nicht lückenlos
Zur Einführung bietet sich auch die Arbeit mit dem
ist und dass sich aus der Quellenarbeit so-
LWL-Archivfilm (www.der-archivfilm.lwl.org) an.
wohl neue Erkenntnisse als auch neue Fragen
Folgende Ausschnitte können z.B. gewählt werden:
ergeben können.
•
Episode 8 – Wie liest man Quellen? (Vertie-
•
Episode 12 – Ergebnisse – unsere Präsenta-
fungs-Episode, 3:25)
tion (Teil des Hauptfilms, 3:00)
Episode 8 befasst sich mit dem Problem der
Die Recherche im Archiv endet nicht mit der
Lesbarkeit der unterschiedlichen Quellen. Den
Sammlung und Dokumentation der Ergebnis-
Schülerinnen und Schülern soll veranschau-
se, sondern mit einer Präsentation. So wird
licht werden, dass es zu verschiedenen Zeiten
in Episode 12 gezeigt, wie die gewonnenen
verschiedene Schriften gab. Das Lesen die-
Erkenntnisse aufbereitet und auch anderen
ser Schriften erfordert etwas Übung und eine
zugänglich gemacht werden können.
Schrifttafel als Hilfsmittel.
LESEÜBUNG ZUR FRAKTURSCHRIFT
UND ZUR DEUTSCHEN SCHRIFT
Die Schülerinnen und Schüler bekommen eine
Kopie des Mobilmachungsplakats sowie die
Schrifttafel zur Frakturschrift (➡ siehe Anhang 6).
In Kleingruppen sollen sie einen der Abschnitte in
unsere Schrift übertragen. Im Anschluss wird das
Plakat gemeinsam gelesen.
Die Lehrperson gibt den Hinweis auf das Wort
„August“ und händigt die Schrifttafel zur Deutschen Schrift (➡ siehe Anhang 7) und das Arbeitsblatt (➡ siehe Anhang 8) aus. Die Schülerinnen und Schüler sollen auch hier versuchen die
Abb. 9: Viele Quellen im Archiv sind handschriftliche Dokumente. Kreisar-
Sätze in unsere Schrift zu übertragen.
chivarin Renate Volks-Kuhlmann hilft bei Leseschwierigkeiten der damals
gängigen Handschrift.
21
III.
ZWEITE UNTERRICHTSSTUNDE AM LERNORT ARCHIV (60 MINUTEN)
Kennenlernen des Archivs und Spurensuche in alten Dokumenten
Abb. 10: Archivar Andreas Froning zeigt Schülerinnen der Realschule das Stadtarchiv Gescher. Eine Führung durch das Magazin ist fester Bestandteil des
Archivmoduls.
Im zweiten Teil des Archivmoduls lernen die Schü-
der Ferne zu betrachten, sondern um die Vergangen-
lerinnen und Schüler in einer Einführung die Räum-
heit der eigenen Heimat genauer zu beleuchten. Die
lichkeiten und die Aufgaben eines Archivs sowie die
sachbezogene Auseinandersetzung mit dem The-
Arbeit einer Archivarin/eines Archivars kennen. Ihnen
ma „Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland“ findet
soll aufgezeigt werden, dass das Archiv eine Fülle an
im Anschluss an unterschiedliche Themenstationen
regionalen Dokumenten und Quellen bereithält. Diese
statt, die von den zugeteilten Gruppen bearbeitet
können genutzt werden, um ein Thema nicht nur aus
werden.
Kernthemen
Was ist ein Archiv?
Wie arbeite ich mit Quellen?
„Wie beeinflusste und veränderte der Krieg das Leben der Menschen vor Ort?“
Materialien
•
Stifte/Collegeblock
•
Placemat mit Fragen der Lernenden (aus der
vorangegangenen Stunde)
•
22
Quellen (werden vom Archiv gestellt)
III. ZWEITE UNTERRICHTSSTUNDE AM LERNORT ARCHIV (90 MINUTEN)
Methoden
Frontalunterricht/Fragerunden/Gruppenarbeit
•
Die Dokumente werden mit Hilfe von Arbeits-
Die offene und handlungsorientierte Aus-
aufträgen erarbeitet. Die Vorlage dient der
richtung soll den Schülerinnen und Schülern
Orientierung und Strukturierung der Arbeit der
Raum für eigene Entdeckungen und Fragen
Schülerinnen und Schüler, soll aber keine vor-
geben.
gefertigten Ergebnisse liefern.
Ablauf
1. Kurze Einführung in das Archivwesen durch
die Archivarin/den Archivar.
3. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden schriftlich, in Form von Notizen, festgehalten. Sie
dienen als Grundlage für die anschließende
2. Im Archiv werden vier Stationen vorbereitet,
die den jeweiligen Gruppenthemen entspre-
Ausarbeitung und Präsentation der Ergebnisse in der Schule.
chen. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler die Quellen untersuchen.
4. Im Archiv präsentieren die Lernenden den anderen Gruppen kurz mit welchen Quellen sie
gearbeitet haben und was sie den Quellen zu
ihrem Thema entnehmen konnten (Empfehlung).
Zielsetzung
Die Lernenden erkennen an einem regionalen Bei-
Dazu recherchieren sie selbstständig in einge-
spiel die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges für
grenzten Mediensammlungen und beschaffen ziel-
einen exemplarischen Lebensbereich der Men-
gerichtet Informationen. Sie interpretieren, ange-
schen in der Region.
leitet durch konkrete Arbeitsaufträge, komplexere
Textquellen und diskontinuierliche Texte.
Abb. 11: Besonders in Kriegszeiten werden Fotos zu Propagandazwecken eingesetzt. Die Schüler der Realschule Gescher untersuchen diese Quelle ganz genau.
23
2. UNTERRICHTSSTUNDE ARCHIV (VERLAUFSPLAN/BEISPIEL)
Kennenlernen des Archivs und Spurensuche in alten Dokumenten
Unterrichts-
Inhalte
phase
Sozialform/
Medien
Kommentar
Methoden*
Einführung
Erarbeitung
• Welche Aufgaben hat ein
Vortrag und
• Die Lernenden er-
Archiv?
Führung
halten einen Einblick
• Was kann man hier erfah-
(durch die
in die Aufgaben eines
ren?
Archivarin/
Archivs und die Arbeit
• Welche Aufgaben hat eine den Archivar)
der Archivarin/des
Archivarin/ein Archivar?
Archivars.
• Aufgreifen der Fragen aus
arbeitsteilige
• Quellen
• Anknüpfen an
der „Elisabeth-Geschichte“
GA
• Arbeitsblatt mit
den Unterricht und
und der übergeordneten
Arbeitsaufträgen
Zieltransparenz
Leitfrage.
• Heft
• Die Lernenden
• Untersuchung der bereit-
• Placemat mit
setzen sich selbst-
gestellten Quellen unter der
Fragen aus dem
ständig und hand-
Fragestellung: „Wie beein-
Unterricht
lungsorientiert mit
flusste und veränderte der
den Quellen zu ihrem
Krieg das Leben der Men-
Themenbereich aus-
schen vor Ort?“
einander.
• Sie planen die
Präsentation ihres
Themas.
Präsentation
• Die Lernenden stellen
SV
• Die Lernenden
(optional)
kurz ihre Arbeit und ihre
erhalten einen kurzen
Ergebnisse vor.
Überblick über das
Material der anderen
und den Arbeitsstand.
Zwischen-
• Konnten Informationen
1. GA
• Die Lernenden
sicherung/
zu unseren Fragen gefun-
2. Plenum
reflektieren in ihrer
Reflexion
den werden?
Kleingruppe ihren
• Brauchen wir noch wei-
Arbeitsweg und stel-
tere Hilfe?
len ihre Überlegun-
• Was sind unsere weite-
gen im Plenum vor.
ren Arbeitsschritte?
* GA=Gruppenarbeit; SV=SchülerInnenvortrag
i
HINWEIS:
Die Unterrichtsstunde im Archiv gliedert sich in ca. 30 Minuten Archivführung und 60 Minuten
Quellenarbeit. Nach vorheriger Absprache mit der Archivarin/dem Archivar kann die Zeit im Archiv
und damit die Arbeit mit den Quellen auch ausgedehnt werden.
24
IV. DRITTE UNTERRICHTSSTUNDE AM LERNORT SCHULE (45 MINUTEN)
Verarbeitung erhaltener Informationen und Präsentationserstellung
Die Unterrichtsstunden im Anschluss an den Ar-
der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
chivbesuch dienen der Aufarbeitung und Präsen-
Die Stunden können als Einzel- oder Doppel-
tation der erhaltenen Informationen. In welcher
stunden durchgeführt werden. Der Verlaufsplan
Form diese dargestellt werden, kann den Schü-
zeigt exemplarisch einen Doppelstundenverlauf.
lerinnen und Schülern selbst überlassen werden,
Kernthemen
Der Lernort Archiv
„Wie beeinflusste und veränderte der Erste Weltkrieg das Leben der Menschen vor Ort?“
Materialien
•
Notizen und Unterlagen aus dem Archiv
Methoden
Gruppenarbeit
Ablauf
1. Resümee: Besprechen Sie kurz mit Ihrer
•
Welche Präsentationstechnik genutzt
Klasse, wie ihr der Besuch im Archiv gefallen
werden soll, ist nicht vorgegeben, die
hat. (Denkbar wäre an dieser Stelle auch ein
Schülerinnen und Schüler können den
Schreibgespräch, was allerdings mehr Zeit er-
Rahmen selbst wählen.
fordert.)
•
2. Im Anschluss wird erneut die Leitfrage „Wie
Sollten jedoch ausschließlich Plakate erstellt
werden, bieten sich ein abschließender
beeinflusste und veränderte der Erste Welt-
Galeriegang (➡ siehe Anhang 9) oder
krieg das Leben der Menschen vor Ort?“ auf-
eine Präsentation der Ergebnisse für die
geworfen. Im Hinblick auf diese Frage soll nun
gesamte Schule an.
zu jedem Themenbereich in den zuvor eingeteilten Gruppen eine Präsentation entstehen.
Mögliche Umsetzungen: Plakate, kurze gespielte
Als Grundlage dienen die Informationen aus
Szenen, Portfolio etc.
dem Archiv.
Zielsetzung
Die Schülerinnen und Schüler strukturieren und
Dazu stellen sie die historischen Zusammenhänge
festigen ihre Erkenntnisse zu einem Themenbe-
und Sachverhalte strukturiert und kriterienorien-
reich, indem sie die Ergebnisse auswerten und
tiert dar und wählen geeignete (sprachliche) Mittel
eine Präsentation vorbereiten.
zur Darstellung.
25
V.
VIERTE UNTERRICHTSSTUNDE AM LERNORT SCHULE (45 MINUTEN)
Verarbeitung erhaltener Informationen und Präsentationserstellung
In der abschließenden Unterrichtsstunde werden alle
des Ersten Weltkrieges im Westmünsterland konst-
Gruppen ihre Ergebnisse vorstellen. Abschließend
ruiert. Darüber hinaus verarbeiten die Lernenden die
wird im Plenum, durch das Zusammentragen der
gewonnenen Erkenntnisse noch einmal, indem sie
Einzelergebnisse, ein Gesamtbild der Auswirkungen
„Elisabeths Geschichte“ schreiben.
Kernthemen
Präsentation und Abschluss der Unterrichtseinheit
Vervollständigen von „Elisabeths Geschichte“
Materialien
•
Ergebnisse der Gruppenphase
•
Arbeitsblatt mit Elisabeths Tagebuch (➡ siehe Anhang 10)
Methoden
Gruppenarbeit/Unterschiedliche Präsentationstechniken
Ablauf
1. Präsentation der Ergebnisse
2. Die Unterrichtsreihe schließt mit der
abschließend im Plenum zu beantwortenden
Frage ab:
Leitfrage: „Wie beeinflusste und veränderte der Erste Weltkrieg das Leben der Menschen vor Ort?“
Abb. 12: Die in den Kleingruppen gewonnen Ergebnisse werden zum Abschluss des Moduls in der Klasse vorgestellt.
Zielsetzung
Die Präsentation dient einerseits dem Zusammentra-
Sachverhalt möglichst fachsprachlich angemessen,
gen der Teilergebnisse. Die Schülerinnen und Schü-
problemorientiert und möglichst adressatengerecht,
ler erkennen die Auswirkungen des Ersten Weltkrie-
indem sie die Ergebnisse in geeigneter Form präsen-
ges auf die Lebenswelt der Menschen in der Region.
tieren.
Andererseits beschreiben sie den historischen
26
3./4. UNTERRICHTSSTUNDE SCHULE (VERLAUFSPLAN/BEISPIEL)
Verarbeitung erhaltener Informationen und Präsentationserstellung
Präsentation und Erstellen eines Gesamtbildes der Zeit des Ersten Weltkrieges
Unter-
Inhalte
richtspha-
Sozialform/
Medien
Kommentar
Tafel
• Die Lernenden machen sich
Methoden*
se
Einstieg
• Tafelanschrieb/Impuls:
Plenum
„Archive –
die Bedeutung des Archivs
Hüter der Erinnerung?“
bewusst.
Methoden- • Inwieweit hat uns das Archiv GA
Tafel oder
• Die Lernenden reflektieren
reflexion
bei der Frage: „Wie beein-
Plakat, um
den Archivbesuch.
flusste und veränderte der
weitere
• Sie planen in den Gruppen
Krieg das Leben der Men-
Schritte
das weitere Vorgehen.
schen vor Ort?“ geholfen?
festzuhalten
• Wie gehen wir weiter vor?
Erarbeitung • Entsprechend der voran-
Plenum
GA
gegangenen Planung erstel-
• Gemeinsame Planung
Material
• Die Lernenden stellen die
nach Bedarf
historischen Zusammenhänge
len die Kleingruppen ihre
und Sachverhalte (strukturiert
Präsentation.
und kriterienorientiert) dar.
Präsenta-
• Alle Gruppen stellen ihre
Schülerprä-
Material
• Die Lernenden wählen ge-
tion
Arbeit vor.
sentation
nach Bedarf
eignete sprachliche Mittel und
• Information der gesam-
z.B. Galerie-
beschreiben historische Sach-
ten Klasse über erworbene
gang
verhalte fachsprachlich ange-
Kenntnisse
messen, problemorientiert und
adressatengerecht (Einübung
von Präsentationstechniken).
Reflexion
• Beantwortung der Leitfrage: Plenum
• Die Arbeitsergebnisse wer-
„Wie beeinflusste und ver-
(alternativ:
den zusammengeführt.
änderte der Krieg das Leben
GA ➡
• Die Lernenden beurteilen
der Menschen vor Ort?“ und
Plenum)
auf der Grundlage ihres his-
Bewertung der Folgen für die
torischen Wissens die Folgen
Menschen in der Region.
des Ersten Weltkrieges für die
Menschen in der Region in
der Vergangenheit und für die
Gegenwart.
27
3./4. UNTERRICHTSSTUNDE SCHULE (VERLAUFSPLAN/BEISPIEL)
Unter-
Inhalte
Medien
Kommentar
AB mit
• Die Rätselgeschichte wird
den neu gebildeten Gruppen
„Elisabeths
noch einmal aufgenommen.
weiter, so dass jedes Thema
Geschichte“
Außerdem sind die Lernenden
richtspha-
Sozialform/
Methoden*
se
Vertiefung
Die Lernenden arbeiten in
EA - GA
vertreten ist.
gefordert, ihr neu gewonnenes
• Rückbezug auf „Elisabeths
Wissen in einer anderen Form
Geschichte“: 1918 schreibt
wiederzugeben. Dabei findet
Elisabeth in ihr Tagebuch und
die Narration Berücksichti-
blickt zurück.
gung.
• Welche Themen sollten in
• In stärkeren Lerngruppen
Elisabeths Tagebucheintrag
können die Lernenden ohne
vorkommen?
Austausch mit der Partne-
• Die Lernenden formulieren
rin/dem Partner oder in der
Elisabeths Tagebucheintrag
Gruppe schreiben. Andern-
unter Berücksichtigung der
falls dient das Arbeitsblatt als
Ausgangsgeschichte und der
Anleitung. Es kann auch als
Arbeitsergebnisse.
Differenzierungshilfe eingesetzt werden.
➙ Das angeleitete Schreiben
unterstützt besonders schwächere Lernende, benötigt aber
Zeit.
➙ Alternativ können die Lernenden aufgefordert werden,
den Tagebucheintrag in Einzelarbeit im Unterricht zu schreiben oder ihn als Hausaufgabe
zu erstellen.
Präsenta-
Die Lernenden tragen ihre
tion
Tagebucheinträge vor.
* GA=Gruppenarbeit; EA=Einzelarbeit
28
3./4. UNTERRICHTSSTUNDE SCHULE (VERLAUFSPLAN/BEISPIEL)
i
Einzelheiten zum Frontverlauf sowie das Kriegsende sind nicht Inhalt der Quellen im Archiv.
Nach Abschluss des Archivmoduls bietet sich aber ein guter Übergang zu diesen Themen an.
i
KRIEGERDENKMÄLER
In fast jeder deutschen Stadt oder Gemeinde gibt es Denkmäler. Die Schülerinnen und Schüler können sich
darüber informieren, ob es in ihrem Heimat- oder Schulort Kriegerdenkmäler zum Ersten Weltkrieg gibt.
Diese können zum Abschluss des Archivmoduls gemeinsam von der Klasse besucht werden.
Informationen finden sich auch beim Onlineprojekt Gefallenendenkmäler (www.denkmalprojekt.org).
Mögliche Fragen an ein Denkmal:
•
Wann und warum wurde das Denkmal errichtet?
•
Welche Symbole werden verwendet? (Adler, Stahlhelme, Waffen, Ölzweig usw.)
Häufig findet sich auf Denkmälern ein Verzeichnis der Gefallenen des Ortes oder Stadtteils.
Dann können zusätzlich noch folgende Fragen beantwortet werden:
•
Wie viele Männer des Ortes starben als Soldaten im Krieg?
•
Wie alt war der Jüngste, wie alt der Älteste?
•
Wann und wo sind die Soldaten gefallen?
•
Was sagen diese Informationen über den Kriegsverlauf und die Auswirkungen
auf den Ort/die Stadt aus?
Abb. 13: Einweihung eines Ehrenmals in Südlohn im Jahr 1922.
29
ANHANG
Anhang 1: Rätselgeschichte
Elisabeth saß am Küchentisch und stütze den Kopf in die Hände. Was sollte nur werden? Es gab so viel
zu tun und nun sollte Hermann, ihr Mann, fort. Wie sollte sie das schaffen? Was sollte aus den Kindern
werden? Elisabeth wurde wütend. „Die in Berlin machen, was sie wollen. Und wer muss es ausbaden?
Wir! Ich verstehe das nicht. In Berlin beschließen die noblen Herren und schwingen große Reden. Das
Unheil tobt in Frankreich und wer weiß, wo noch. Aber wir leben hier im Münsterland. Was geht uns das
an? Hermann soll hier bleiben. Er muss hier bleiben. Er will auch gar nicht weg – wer will das schon?“ Aber
angeblich gab es auch Männer, die sich über all das freuten.
Aber Hermann wurde hier gebraucht. Jetzt – und auch später. Elisabeth hatte Angst, dass er, falls er
wirklich fort musste, nicht zurückkam. Es würde eine schwere Zeit werden – für sie, für die Kinder, für die
Männer, für alle. Vieles würde sich ändern. Verzweifelt legte Elisabeth den Kopf auf den Tisch und weinte.
Anhang 2: Mögliche Fragen (die die Lernenden an die Geschichte stellen könnten)
Warum muss Elisabeths Mann fort?
Wohin muss ihr Mann?
Was muss getan werden?
Was war in Berlin beschl ossen worde n?
Warum will Herma nn nicht fort?
Warum freuen sich manch e darübe r, dass sie fort müsse n.
Warum ist es möglic h, dass Herma nn nicht zurückkehrt?
Welche Veränderunge n könnte n eintreten/treten ein?
Wovor genau hat Elisabeth Angst?
Was ist gesche hen, dass Herma nn fort soll/m uss?
30
ANHANG
Anhang 3: Mobilmachungsplakat
Abb. 14: Mobilmachungsplakat
31
ANHANG
Anhang 4: PLACEMAT
Die kooperative Methode Placemat (Platzdeckchen) dient dem Entwickeln und Sammeln eigener
Ideen/Fragen und hilft, den Prozess des Denkens
und Austauschens zu strukturieren.
Auf einem Blatt Papier wird in der Mitte ein Rechteck gezeichnet. Entsprechend der Schülerzahl pro
Gruppe wird die Fläche um das Viereck in gleich
große Teile geteilt.
Placemat für eine Vierergruppe
Ablauf:
Für das Archivmodul empfehlen wir, während der
Jede Schülerin/jeder Schüler sammelt in ihrem/sei-
Einzelarbeit die Fragen zu den jeweiligen Grup-
nem Teil des Blattes zunächst in Einzelarbeit die
penthemen zu sammeln. In der Austauschphase
Ideen und Ergebnisse oder Fragen zu einer Aufga-
sollen sich die Lernenden auf drei zentrale Fragen
benstellung.
einigen, die sie im Archiv beantworten möchten.
Die Präsentation erfolgt hier nicht im Plenum, son-
Danach wird in der Austauschphase das Blatt im
dern mittels der Methode „Einer bleibt, drei gehen“.
Uhrzeigersinn gedreht und die Lernenden lesen
Dies ermöglicht das Sammeln weiterer Fragen
nach und nach die Ergebnisse ihrer Mitschülerin-
durch die Beteiligung der anderen Schülerinnen
nen und Mitschüler und kommentieren diese gege-
und Schüler der Klasse. Abschließend sichtet die
benenfalls. Wenn jeder alle Teile gelesen hat, einigt
Gruppe die neuen Fragen und entscheidet, ob sie
sich die Gruppe auf ein gemeinsames Ergebnis,
davon noch weitere für die Arbeit im Archiv über-
das in das freie Feld in der Mitte geschrieben wird.
nehmen möchte.
Das Gruppenergebnis wird der Klasse im Plenum
präsentiert.38
Vgl. Brüning, Ludger/Saum, Tobias: Erfolgreich unterrichten, S. 25f. ; Mattes,
Wolfgang: Methoden für den Unterricht, S.76f.
38
32
ANHANG
Anhang 5: „EINER BLEIBT, DREI GEHEN“ („One stays, three stray“)
„Einer bleibt, drei gehen“ ist eine Methode zur Prä-
Für das Archivmodul empfehlen wir, diese Me-
sentation von Ergebnissen, bei der die Lernenden
thode einzusetzen, damit die Lernenden die Fra-
im Gegensatz zu einer frontalen Präsentation nur
gestellungen der anderen Gruppen kennenlernen
einer kleinen Gruppe von Mitschülerinnen und Mit-
und den anderen weitere Impulse geben.
schülern ihre Ergebnisse aus einer Gruppenarbeitsphase vorstellen. Im Gegensatz zum Galeriegang
Bei der Rückkehr an den eigenen Tisch haben die
werden hierbei auch in der Phase der Präsentation
Lernenden zwei Aufgaben:
Vierergruppen beibehalten.
Zum einen informieren sie die Schülerin/den Schüler, die/der zurückgeblieben ist über die anderen
Themen und über Ideen für das eigene Thema, die
Ablauf:
sie aus den Präsentationen mitgenommen haben.
Nach Abschluss der Erarbeitungsphase wird in
Zum anderen einigt sich die gesamte Kleingruppe,
jeder Gruppe ein Gruppenmitglied (durch Auslo-
ob sie aus den Anregungen noch weitere Fragen
sen) bestimmt, das die Ergebnisse vorstellt. Die
für die Arbeit im Archiv aufnehmen möchten.
anderen drei gehen im Uhrzeigersinn von Tisch zu
Wichtig ist es, darauf zu achten, dass die Lernen-
Tisch und lassen sich die Ergebnisse der anderen
den dabei die Leitfrage im Blick behalten und sich
Gruppen vorstellen. Die Lernenden machen sich
die Fragestellungen für die Teilthemen auf diese
während der Präsentationen Notizen. Nachdem
Leitfrage beziehen.
alle Ergebnisse vorgestellt wurden, gehen die Lernenden an ihre Ursprungstische zurück und informieren den Präsentator der eigenen Gruppe über
das Gehörte.
Die Lehrkraft moderiert den Prozess, indem sie die
Zeit für die einzelnen Präsentationen vorgibt und
mit einem (akustischen) Signal anzeigt, wann die
Gruppen wechseln. Es wird so häufig gewechselt,
bis alle Gruppen alle Ergebnisse gehört haben.39
39
Vgl. Brüning, Ludger/Saum, Tobias. Erfolgreich unterrichten, S. 51ff.
33
ANHANG
Anhang 6: Schrifttafel Frakturschrift
34
ANHANG
Anhang 7: Schrifttafel Deutsche Schrift
Bis 1941 war in Deutschland eine andere Schrift gebräuchlich, als wir sie heute kennen. Als Sütterlin bezeichnet man eine von dem Berliner Grafiker L. Sütterlin (1865-1917) geschaffene Schreibschrift, die seit
1915 bis etwa 1940 in deutschen Schulen gelehrt wurde (Schulausgangsschrift). Sie wird im Volksmund
auch „Deutsche Schrift“ genannt. Sie ist eine Form der „Deutschen Kurrentschrift“.
35
ANHANG
Anhang 8: Arbeitsblatt Leseübung Deutsche Schrift
Versuche den folgenden Text mit Hilfe der Schrifttafel in unsere heutige Schrift zu übersetzen.
Viel Erfolg.
36
ANHANG
Anhang 9: GALERIEGANG
Der Galeriegang ist eine Methode zur Präsentation
Für das Archivmodul empfehlen wir, die Lernen-
von Ergebnissen, bei der die Lernenden im Gegen-
den vor der Präsentation noch einmal auf die über-
satz zu einer frontalen Präsentation nur einer klei-
geordnete Leitfrage hinzuweisen. Während der
nen Gruppe von Mitschülerinnen und Mitschülern
Präsentation sollte die Schülerin/der Schüler, die/
ihre Ergebnisse aus einer Gruppenarbeitsphase
der vorstellt auch erklären, welche Fragen aus der
vorstellen.
„Elisabeth-Geschichte“ beantwortet werden konnten.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass sich die Lernen-
Ablauf:
den während der Präsentationen Notizen machen
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in (Vierer-)
und so am Ende die Ergebnisse aller Gruppen ver-
Gruppen. Für die weitere Organisation erhalten
fügbar haben, da nur so die übergeordnete Frage
die Gruppenmitglieder Buchstaben von A bis D.
beantwortet und die Elisabeth-Geschichte verstan-
Nach Abschluss der Erarbeitungsphase werden
den und überarbeitet werden kann.
vier neue Gruppen gebildet. Alle Schülerinnen und
Schüler mit dem Buchstaben A bilden eine Gruppe usw. Somit bestehen diese vier Gruppen aus
so vielen Mitgliedern, wie es zuvor Arbeitsgruppen
gab. In jeder neuen Gruppe ist nun ein Mitglied aus
jeder Kleingruppe vertreten.
Die Ergebnisse der Kleingruppen werden im Raum
verteilt (auf den Tischen ausgelegt oder mit Abstand zueinander aufgehängt). Jede neue Gruppe
geht nun von Ergebnis zu Ergebnis. Die Schülerin/
der Schüler, die/der an der Erstellung beteiligt war,
stellt den anderen dieses vor.
Die Lehrkraft moderiert den Prozess, indem sie
festlegt, welche Gruppe wo anfängt, die Zeit für die
einzelnen Präsentationen vorgibt und mit einem
(akustischen) Signal anzeigt, wann die Gruppen
wechseln. Es wird so häufig gewechselt, bis alle
Gruppen alle Ergebnisse gesehen haben. Die Lernenden machen sich während der Präsentationen
Notizen.40
Vgl. Brüning, Ludger/Saum, Tobias. Erfolgreich unterrichten, S. 48f.;
Wolfgang Mattes: Methoden für den Unterricht, S.124f.
40
37
ANHANG
Anhang 10: Arbeitsblatt Elisabeths Tagebuch
1918 schreibt Elisabeth in ihr Tagebuch und blickt zurück.
38
1.
Überlege, welche Aspekte in Elisabeths Eintrag vorkommen sollten.
2.
Tausche dich mit deinen Gruppenmitgliedern aus. Vervollständige ggf. fehlende Aspekte.
3.
Erstelle einen Schreibplan.
4.
Tausche dich mit deiner Schulterpartnerin/mit deinem Schulterpartner über deinen Schreibplan aus. Gib Tipps und überlege dir, ob du die Tipps, die du erhältst annehmen möchtest.
5.
Verfasse nun den Text.
ANHANG
Anhang 11: Beispielquellen
„Augusterlebnis“
Abb. 15: Borkener Zeitung vom 6. August 1914.
39
ANHANG
„Augusterlebnis“
Abb. 16: Kriegsbeginn 1914: Verabschiedung der Truppen in Ahaus.
40
ANHANG
Kindheit, Jugend und Schule
Abb. 17: Bericht des Schülers Friedrich Staedeler
(Bocholter Gymnasium) über die Erfahrungen bei der
Kriegsanleihewerbung, September 1916.
41
ANHANG
Kindheit, Jugend und Schule
Friedrich Staedeler:
Wir fuhren mit dem Rad in die Bauerschaft Krommert. Bei einem uns bekannten Landwirt stellten wir
dann die Räder hin und suchten die Bauern auf. Die erste Antwort auf unsere Anfrage, ob man für die
Kriegsanleihe zeichnen wolle, war stets dieselbe: „Nä, dat do wi nich!“ Dann führten sie Gründe an,
weshalb sie nicht zeichnen wollten, die wir gewöhnlich widerlegen konnten. Ferner sagten viele, sie
hätten schon gezeichnet. Wenn man aber näher nachfragte, fand man, daß sie von der ganzen Sache
fast gar keine Ahnung hatten. Überhaupt verhielten sich die Bauern viel ablehnender als bei der vorigen Kriegsanleihe. Die größeren Bauern zeichneten längst nicht so viel wie die kleineren. Bei einigen
Bauern wurden wir nach erfolgter Zeichnung mit Kaffee und Brot bewirtet. – Ferner machten wir oft die
Beobachtung daß die Frauen die Männer vom Zeichnen abhielten. Bei einem Bauern hatten wir eine
Zeichnung sicher, bis dieser von seiner Frau am Zeichnen gehindert wurde. Leider hatten wir bei dieser
Kriegsanleihe, trotzdem wir uns viel mehr Mühe dabei gegeben hatten, nicht einen so großen Erfolg wie
bei der vorigen Anleihe.
Transkription von Seite 41.
42
ANHANG
Alltag an der „Heimatfront“
Abb. 18: Protokoll über die Bitte des Landwirts Döbbelt
um Zurücksetzung vom Kriegsgeschehen, August 1914.
43
ANHANG
Alltag an der „Heimatfront“
Abb. 19: Strafverfügung gegen den Wirt und Kolonialwarenhändler Franz Brüning vom 24. Mai 1916.
44
ANHANG
Alltag an der „Heimatfront“
Abb. 20: Städtische Gebäude wie die Turn- und Festhalle werden für das Militär in Anspruch genommen (farbige Postkarte).
45
ANHANG
Helden und Opfer
Abb. 21: Ehrentafel der Gemeinde Vardingholt.
46
ANHANG
Helden und Opfer
Abb. 22: Feldpostbrief von Bernhard Olbing vom 19. November 1918.
47
ANHANG
Helden und Opfer
Petell, den 19. November 1918. Liebe Eltern und Geschwister! O schöner Tag, wenn endlich der Soldat
ins Leben einkehrt, in die Menschlichkeit. Auf deutschem Boden schreibe ich Euch diese Zeilen. Gestern Nachmittag, am 18.11.[19]18 um 4 Uhr, haben wir die Grenze überschritten. Wir sind nun 14 Tage
auf dem Marsche. Von Maubeuge sollten wir in Stellung. Unterwegs habe ich an Heinrich gedacht, weil
er mich nicht mehr antreffen würde. Plötzlich hieß es ‚Kehrt Marsch‘. Da ging es noch mal so gut trotz
des fürchterlichen Regenwetters. Die belgisch-französische Grenze hatten wir bald erreicht, und nun
ging es der der Maas zu, wo wir in Stellung gehen sollten. Post gab es seit dem 3. nicht mehr. Über die
Lage in Deutschland war uns also nichts bekannt. Daß Bulgarien, der Sultan und Österreich abgesattelt
hatten, wußten wir. Von den Belgiern erfuhren wir nun die Revolution in Deutschland, den Umsturz der
alten Regierung und den Waffenstillstand. In Namür und Lüttich wurden Offiziere erschossen, ein kleiner
Franktireurkrieg begann und die Lebensmittelzüge wurden geplündert, sodaß wir jetzt überhaupt keine
Lebensmittel mehr empfangen, und uns selbst durchschlagen müssen. Die Belgier glaubten, jetzt alles
machen zu können, aber schwer haben sie sich verrechnet. Die schwarz-gelb-roten Fahnen wurden von
den Häusern geholt und manchem das Fell gegerbt. Aber der Krieg ist und bleibt für uns verloren. Wir
liegen jetzt in der Eifel. In acht Tagen haben wir den Rhein überschritten. Unsere Pferde sind fertig und
können täglich nicht mehr wie 25 km machen, aber diese 120 km werden wir auch noch erledigen; es
geht der Heimat zu. Bei Euch wird noch neutrale Zone sein. Nun stehen wir am Ende des Weltkrieges.
Vier Jahre wurden wir belogen und jetzt gehen die guten Herren ‚von Gottes Gnaden‘ bei Nacht und
Nebel stiften, weil die Karre im Dreck sitzt. Deutschland wird von Elend und Kummer erdrückt. Wer hätte
dies traurige Ende 1914 geahnt? Heinrich wird wohl zu Hause geblieben sein. Aloys ist auch in Deutschland. Wir können unserem Herrgott danken, daß wir alle drei gesund aus dem Krieg herausgekommen
sind. Hoffendlich [!] seid ihr auch noch gesund, dann wollen wir mal wieder zusammen in der lieben
Heimat ein fröhliches Weihnachtsfest feiern. Gruß an Papa, Mama, Heinrich, Joseph, Anna, Maria, Fina,
Tante und Maria Hagedorn. Auf Wiedersehen. Mit Gruß Bernhard.
Transkription von Seite 47.
48
ABBILDUNGS- UND QUELLENVERZEICHNIS
Abb.1/Titelbild: Stadtarchiv Gescher, B01477 ______________________________________________ 1
Abb. 2: Foto Kreis Borken ______________________________________________________________ 8
Abb. 3: Stadtarchiv Rhede, Repro: Bildarchiv Stadt Rhede ___________________________________ 9
Abb. 4: Foto Kreis Borken _____________________________________________________________ 10
Abb. 5: Stadtarchiv Gescher, B29303 ____________________________________________________ 13
Abb. 6: Stadtarchiv Vreden, FAVH 8741 __________________________________________________ 14
Abb. 7: Stadtarchiv Bocholt, SBOH2, Nr. 1495 ____________________________________________ 15
Abb. 8: Stadtarchiv Rhede, Repro: Bildarchiv Stadt Rhede __________________________________ 17
Abb. 9: Foto Kreis Borken _____________________________________________________________ 21
Abb. 10: Foto Kreis Borken ____________________________________________________________ 22
Abb. 11: Foto Kreis Borken ____________________________________________________________ 23
Abb. 12: Foto Kreis Borken ____________________________________________________________ 26
Abb. 13: Gemeindearchiv Südlohn, FA 194 _______________________________________________ 29
Abb. 14: Stadtarchiv Coesfeld __________________________________________________________ 31
Abb. 15: Stadtarchiv Borken, BZ 6. August 1914 __________________________________________ 39
Abb. 16: Stadtarchiv Vreden, FAVH 8739d ________________________________________________ 40
Abb. 17: Stadtarchiv Bocholt, Nachlass Klemens Becker, Nr. 11 _____________________________ 41
Abb. 18: Gemeindearchiv Südlohn, C330 ________________________________________________ 43
Abb. 19: Stadtarchiv Gescher, Firmenarchiv Brüning, Nr. 38 _________________________________ 44
Abb. 20: Stadtarchiv Stadtlohn, FA 370 __________________________________________________ 45
Abb. 21: Stadtarchiv Rhede, Repro: Bildarchiv Stadt Rhede _________________________________ 46
Abb. 22: Kreisarchiv Borken, PA 10, Bernhard Olbing, Nr. 23 ________________________________ 47
49
LITERATURVERZEICHNIS
Bickerich, Wolfram: Ersatzmarmelade und K-Brot, in: Burgdorff, Stephan/Wiegrefe, Klaus: Der Erste
Weltkrieg. Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, München 2004, S. 167-171.
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Böhringer, Dieter: „…thätig und überlegt zu handeln…“. Verwaltungsgeschichte der Kreise Ahaus und
Borken von 1816 bis 1974, in: Kreis Borken (Hrsg.): „…das Beste der Städte und des platten Landes
jederzeit…“. Aus dem Werden und Wirken des Westmünsterland-Kreises Borken, Borken 1995,
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Brüning, Ludger/Saum, Tobias: Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen. Strategien zur
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Eilers, Silke: An der „Heimatfront“ – Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg. Eine Einführung, in:
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Kruse, Wolfgang: Der Erste Weltkrieg, Darmstadt 2014.
Löffelbein, Nils: „Der Dank des Vaterlandes“ – Kriegsopferfürsorge in der Provinz Westfalen während
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Mattes, Wolfgang: Methoden für den Unterricht. Kompakte Übersichten für Lehrende und Lernende,
Paderborn 2011.
Roerkohl, Anne: Hungerblockade und Heimatfront. Die kommunale Lebensmittelversorgung in Westfalen während des Ersten Weltkrieges (= Studien zur Geschichte des Alltags), Stuttgart 1991.
Stambolis, Barbara: Kindheit und Jugend in Westfalen im Ersten Weltkrieg, in: An der „Heimatfront“.
Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg (Begleitpublikation zur gleichnamigen Wanderausstellung des
LWL-Museumsamtes), Münster 2014, S. 75-93.
Strotdrees, Gisbert: Kriegswirtschaft an der „Heimatfront“ (1914-1918), in: Strotdrees, Gisbert: Höfe,
Bauern, Hungerjahre: Aus der Geschichte der westfälischen Landwirtschaft 1890-1950, Münster
1998, S. 37-61.
Terhalle, Hermann: Der Beginn des Ersten Weltkrieges in den „Zeitungsberichten“ des Landrats und
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Wiemold, Willi: Der vergessene Krieg. Der Erste Weltkrieg in Gescher, in: Kreis Borken (Hrsg.): Westmünsterland. Jahrbuch des Kreises Borken (2005), S. 133-137.
50
INTERNETQUELLEN
Archivgesetz Nordrhein-Westfalen
Gesetz- und Verordnungsblatt (GV. NRW.), Ausgabe 2010 Nr. 11 vom 30.3.2010, Seite 183 bis 210
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_detail_text?anw_nr=6&vd_id=12067&vd_back=N [01.09.2014].
Burkhardt, Martin: 2. Was ist ein Archiv? Aus: Gebrauchsanleitung für Archive, in:
http://www.historicum.net/no_cache/de/persistent/artikel/3062/ [28.07.2014].
LeMo – Lebendiges Museum online
http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/kriegsverlauf/feldpost/ [07.07.2014].
LeMo – Lebendiges Museum online
http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/alltag/ [07.07.2014].
Lexikon Erster Weltkrieg
URL: http://www.lexikon-erster-weltkrieg.de/Heldentod [01.09.2014].
Pöppinghege, Rainer: Westfalen im Ersten Weltkrieg, in: Internet-Portal „Westfälische Geschichte“,
Zeitabschnitt 1914-1918
http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/input_felder/langDatensatz_ebene4.
php?urlID=38&url_tabelle=tab_websegmente [07.07.2014].
Das hier vorgestellte Archivmodul zum Thema „Der Erste Weltkrieg im Westmünsterland“ ist in enger Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Vertretern des Kompetenzteams des Kreises Borken und Archivarinnen und
Archivaren aus dem westlichen Münsterland entstanden. Nach Fertigstellung des gesamten Moduls wurden
in den beteiligten Archiven Erprobungen mit Schülergruppen durchgeführt. Basierend auf den Rückmeldungen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie den Archivarinnen und Archivaren wurden Abläufe,
Fragenkataloge und Quellenauswahl überarbeitet. Durch diese kooperative Vorgehensweise konnte eine
Unterrichtssequenz entstehen, die zeitgemäßen Geschichtsunterricht am außerschulischen Lernort Archiv
bietet und für alle Beteiligten eine Bereicherung ist. Bei dem vorgestellten Verlaufsplan handelt es sich um
einen beispielhaften Ablauf.
Weitere Informationen zu Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Archiven unter:
www.archiv.schulministerium.nrw.de/Bildungspartner/Bildungspartnerinitiativen/Archiv-und-Schule/.
51
Information und Kontakt
Kreis Borken
Fachabteilung Kultur- und Heimatpflege
Nina Rockrohr
Burloer Str. 93
46325 Borken
Telefon: 02861 82-1358
Telefax: 02861 82-2721358
[email protected]
www.bildungskreis-borken.de/kulturelle-bildung.html
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