DER ABSOLUTISMUS IN FRANKREICH

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DER ABSOLUTISMUS IN FRANKREICH
Begriffserklärung
Das Wort Absolutismus ist
 eine Neuschöpfung des 19. Jahrhunderts und
 geht auf die von den Staatsdenkern Jean Bodin und Thomas Hobbes
im 16. bzw. 17. Jahrhundert wieder aufgenommene römische
Rechtsformel princeps legibus solutus zurück, nach der des Herrschers
Wille als oberstes Gesetz absolut gilt.
 steht also für eine Regierungsform, bei der alle Herrschaftsgewalt im
Staate beim Monarchen liegt, dessen königlicher Wille mit Hilfe einer
von ihm abhängigen Bürokratie, einer ihm untertänigen Armee und
einer ihm unterstehenden obersten Gerichtsbarkeit durchgesetzt wird.
Auch die Erhebung von Steuern liegt nur in seinem Ermessen.
Als Legitimationsgrund für die absolute Herrschaft wird das Gottesgnadentum des
Monarchen herangezogen. Es beinhaltet die Legitimation des Herrschers durch den
Willen Gottes. Er ist daher weder absetzbar noch in einer anderen Weise an der
Ausübung seiner Regentschaft zu hindern.
Ludwig XIV. und seine Herrschaftsauffassung
Analysiere das Portrait Ludwigs XIV. in Verbindung mit dem ihm zugeschriebenen
Ausspruch „L’Etat cest moi“ („Der Staat bin ich“). Welche wesentlichen Merkmale
der Herrschaftsauffassung der damaligen Zeit lassen sich erkennen?
http://www.wga.hu/art/r/rigaud/louis_14.jpg
Die Hauptziele seiner Politik waren:
a) Beseitigung der hugenottischen Sonderrechte
b) Entmachtung des Adels
c) Befreiung Frankreichs aus der Umklammerung durch das Haus Habsburg
Ludwig XIV. führte zahlreiche Kriege, wie zum Beispiel
a) Krieg um die Rheingrenze (Reunionskrieg)
b) Spanischer Erbfolgekrieg
Das führte zu Allianzen der europäischen Staaten, die in Europa ein Gleichgewicht
der Mächte erhalten wollten.
König Ludwig XIV. hatte einen Hang zur Repräsentation und zur Selbstdarstellung. So
verglich er seine Rolle im Staat mit der Aufgabe der Sonne im Weltensystem. Diese
symbolische Identifikation brachte ihm den Beinamen „Sonnenkönig“.
Die zentrale Macht in einem absolutistisch regierten Staat finanziert ihre Ausgaben
zum größten Teil über den Verkauf von Ämtern. Diese waren verkäuflich,
verpfändbar, vererbbar, teilbar und verleihbar.
Um finanziell liquide zu bleiben, war der Herrscher interessiert, neue Ämter zu
schaffen.
Da diese mit der unmittelbaren Anwesenheit am Hofe verbunden waren, bedeutete
dies eine Vergrößerung des Hofes in Paris und Versailles.
Informiere dich über das Schloss Versailles, seine Erbauung, Funktion, Parkanlage …
Für welche Schlösser war es Vorbild?
Welche Frieden wurden dort geschlossen?
Die UNESCO-Liste des Welterbes enthält als Weltkulturerbe auch das Schloss
Versailles.
Welche österreichischen Bauten zählen dazu?
http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Versailles
http://www.paris.citysam.de/versailles.htm
Der Merkantilismus
(lat. mercator - Kaufmann)
Die Wirtschaftspolitik unter der Regierungszeit Ludwigs XIV. war streng nach
merkantilistischen Grundsätzen ausgerichtet. Perfektioniert wurde sie unter
Finanzminister Jean-Baptiste Colbert, daher auch Colbertismus genannt.
Das Hauptziel der merkantilistischen Wirtschaftspolitik bestand darin, den Reichtum
des merkantilistisch wirtschaftenden Staates zu vermehren. Gradmesser des
Wohlstandes war dabei der Bestand an Geld, Gold und anderen Schatzmitteln. Um
dies zu erreichen, zielte der Staat darauf ab, einen Handelsbilanzüberschuss zu
erwirtschaften, wobei der Staat in seinen Außenbeziehungen ähnlich handelte wie
ein Kaufmann - was die Namensgebung erklärt. Die klassische merkantilistische Politik
bestand darin, den Import von Fertigprodukten durch hohe Schutzzölle zu
unterdrücken, während deren Export gefördert wurde. Bei Rohstoffen verfolgte der
Merkantilismus eine umgekehrte Zollpolitik. Hier wurden Einfuhren nicht behindert,
während deren Ausfuhr erschwert wurde. Außerdem wurden auch Fachkräfte aus
anderen Ländern angeworben und es war im Merkantilismus üblich, dass der Staat
auch aktiv als Unternehmer durch die Gründung staatlicher Manufakturen auftrat
oder gar in bestimmten Sektoren ein staatliches Monopol beanspruchte.
Vom Merkantilismus benachteiligt wurde die Landwirtschaft, deren Krise mit eine
Ursache für die Französische Revolution war.
Auch in Österreich versuchte man die Ideen des Merkantilismus publik zu machen,
viele Unternehmen wurden gegründet, scheiterten aber, weil Absatzmärkte fehlten.
Maßnahmen, die Erfolg hatten, waren:
a) Milderung des Zunftzwanges
b) Straßenbau: über den Semmering, Brünner Straße, Prager Straße
c) Porzellanmanufaktur im Wiener Augarten
d) Salz- und Tabakmonopol
e) staatliche Lotterie (machte nach ihrer 1. Gründung Bankrott)
Zugehörige Unterlagen
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