Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen Fehlende Einzelzähne sind ein heikler und anspruchsvoller Aufgabenbereich. Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen Indikationen 1. Nichtanlage des Zahnes 2. Intakte Nachbarzähne 3. Zusammenhang mit Diastema Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte II. Prothetische Aspekte III. Parodontologische Aspekte Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte A. Knochenvolumen und Lage des Implantates B. Anatomische Grenze C. Durchmesser des Implantats Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte (A. Knochenvolumen und Lage des Implantats) Das Knochenvolumen zum Einsetzen eines Standardimplantats (3,75 bzw. 4mm) ist dreidimensional zu analysieren. • Mesiodistale Ebene • Bukolinguale Ebene • Apikokoronale Ebene Morphologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede BIC: „bone implant contact „ in echter Relation Osseointegration – (Eine Definition im Wandel?) Bränemark (1977) Weichgewebe Fremdkörper (Biomaterial) Bindegewebe Kapsel Chronische Entzündung (Fremdkörperreaktion) Knochengewebe Knöcherne Einheilung Zarb (1993) - Fest Verankerung im Knochen trotz funktioneller Belastung Donath (1991) - Fremdkörperreaktion (Zelltypisches Narbengewebe) Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte < 5 mm mm lang (A. Knochenvolumen und Lage des Implantats) 1. Mesiodistale Ebene • • • • Der Abstand zu den benachbarten Zahnwurzeln muss mindestens 6 mm betragen Die Implantatachse muss in der mitte der mesiodistalen Ausdehnung liegen Papillenschonene Schnittführung Bei konvergierenden Nachbarwurzeln ist eine kieferorthopädische Behandlung angezeigt >5mm 15 mm lang 4 7 mm 3,5 mm 3,5 mm 2,5 mm 2,5 mm 8,5 mm Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte (A. Knochenvolumen und Lage des Implantats) 1. Mesiodistale Ebene (streng zu beachten) • • • Vermeiden das Eindringen in das benachbarte Parodontalgewebe. Ein Mindestabstand von 1 mm zwischen dem Implantat und den Zähnen gewährleistet. (Erhalten der Papillen) Das Austrittsprofil der Krone lässt sich durch Auswahl einer passenden Implantatsstärke an den ehemaligen Zahn angleichen. Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte (A. Knochenvolumen und Lage des Implantats) 2. Bukolinguale Ebene • Das Implantat muss auf allen Seiten mindestens von 1 mm Knochen umgeben sein. (Standardimplantat erfordert mindestens 6 mm Knochenbreite) Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte (A. Knochenvolumen und Lage des Implantats) 3. Apikokoronale Ebene • • • Die Implantatlänge sollte vorzügsweise mindestens 10 mm betragen. (wird oft kritisiert) Zum Anlegen eines entsprechenden Implantatsbetts im Unterkiefer ist eine Knochenhöhe von 12 mm erforderlich. (Streng empfohlen) Der koronale Teil des Implantats wird 2 – 4 mm unter den Gingivasaum der Nachbarzähne versenkt, sofern diese keine Gingivarezession aufweisen. (Feste Regel) 9 mm 2 mm 4 mm 6 mm 4 mm Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte (B. Anatomische Grenzen) 1. Die Lage des Canalis incisivus sowie der Kieferhöhle und des Unterkiefers werden durch eine Röntgenanalyse ermittelt. 2. Wenn der Kanal sehr groß ist, lässt sich eine ästhetische Lage des Implantats häufig nicht realisieren. Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte (C. Durchmesser des Implantats) 1. Implantate, die dem Umfang des zu rekonstruierenden Zahns entsprechen, ermöglichen ein gutes ästhetisches Erscheinungsbild mit angemessenem Austrittsprofil. Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte (C. Durchmesser des Implantats) 1. Das Implantat muss eine etwas geringere zervikal-mesiodistale Breite aufweisen als die vorgesehene Krone. Sofern keine Gingivarezession vorliegt, wird das Implantat an der apikokoronalen Seite 24 mm unter die Schmelzzementgrenze der Nachbarzähne versenkt. (In dieser Tiefe ist der Zahn naturgemäß schmäler als an der Schmelzzementgrenze) Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen I. Chirurgische Aspekte II. Prothetische Aspekte Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen II. Prothetische Aspekte A. Platzangebot für die Krone B. Austrittsprofil C. Längenverhältnis von Implantat zu Krone D. Okklusion E. Verschraubte oder zementierte Krone Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen II. Prothetische Aspekte (A. Platzangebot für die Krone) 1. Zwischen Implantathals und Antagonisten ist ein Abstand von über 5 mm erforderlich. 2. Das gewählte Sekundärteil muss diesem vertikalen Platzangebot entsprechen. 3. Bei lange bestehenden Zahnlücken ist häufig eine Elongation des Antagonisten zu verzeichnen. 4. Das Platzangebot wird sowohl klinisch als auch an den Studienmodellen beurteilt. 5. Das Weichgewebe ist im Oberkiefer durchschnittlich 2 mm und im Unterkiefer 1 mm dick 6. Die genaue Dicke lässt sich in Lokalanästhesie beurteilen. Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen II. Prothetische Aspekte (A. Platzangebot für die Krone) Wenn das vertikale Platzangebot nicht ausreicht, sind folgende Alternativen zu überlegen: 1. Kronenplastik (Odontoplastik) an den Antagonisten 2. Prothetische Behandlung des Antagonisten (z.B. Eingliederung einer klinisch verkürzten Krone) 3. Kieferorthopädische Intrusion Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen II. Prothetische Aspekte (B. Austrrittsprofil) Im Frontzahnbereich lässt sich ein optimales Austrittsprofil nur über eine genaue Analyse der kontralateralen Zahnanatomie realisieren. B. Austrrittsprofil) 1. Im Bereich der unteren – und eventuell auch der oberen seitlichen – Schneidezähne beträgt das mesiodistale Platzangebot unter 4,5 mm, so dass ein Standardimplantat (zervikaler Durchmesser 4,1 mm) aus ästhetischer Sicht häufig ungeeignet ist. 2. Im Bereich der Seitenzähne und der oberen mittleren Schneidezähne lässt sich das Austrittsprofil durch einen stärkeren Implantathals optimieren. Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen II. Prothetische Aspekte (C. Längenverhältniss von Implantat zu Kronr) 1. Idealerweise sollte das Implantat doppelt so lang wie die Krone. 2. Ein Verhältnis von 1:1 kann bei geringer Knochendichte oder starken Okklusionskräften die Prognose des Implantats beeinträchtigen. Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen II. Prothetische Aspekte (C. Okklusion) 1. Okklusionskontrolle (Überbiss o. Parafunktion) (Frakturgefahr?) 2. Extreme Okklusionskräfte können zu folgenden Komplikationen führen: a- Kronen- oder Implantatfrakturen b- Exzessive Knochenresorbtion c- periimplantäre Entzündung bzw. Implantatverlust 3. Okklusionskontakte von implantatgetragenen Einzelkronen müssen an dem Okklusionstyp und den individuelllen Kaukräften angepasst werden. a- seitliche Kontakte vermeiden bzw. begrenzen b- verteilen der Kontakte in zentrische Relation gleichmäßig auf die implantatgetragenene Krone und die natürlichen Zähne c- die Kaukräfte sollten möglichst auf die Längstachse des Implantates einwirken Behandlung bei fehlenden Einzelzähnen II. Prothetische Aspekte (C. Verschraubte oder zementierte Krone) 1. Einzelkrone im Frontzahnbereich? (Schraubenzugang?) 2. Einzelkrone im Seitenzahnbereich? (Lage des Schraubenkopf?) 3. Ästhetische Ansprüche des Patienten. (Hoch o. mittel ?) a- Form b- Austrittsprofil c- Stärke u. Beschaffenheit des Periimplantären Gewebes a- Ausgangsbefund e- b- Palatinale Freilegung Planung und Messung d- Trapetzlappen ? c- Pappilenerhaltung Markierung laut Impl.Schablone Pilotbohrer Pilotbohrer 2,75 Pilotbohrer 3,25 4,0 Impl. Durchmesser GBR ? 3 mm