5.1.1 Energiestoffwechsel bel und eine Gleichgewichtsreaktion, wobei das Gleichgewicht auf der Seite der ATP-Bildung liegt. Merke! Die Kreatinkinase katalysiert die ATP-Synthese aus Kreatin-Phosphat und ADP. Diese Reaktion ist reversibel. Doch was ist dieses Kreatin überhaupt? Eine Frage, die im schriftlichen Physikum immer mal wieder gerne auftaucht. Kreatin ist ein kleines Molekül, dessen Synthese in zwei Teilschritten erfolgt: Im ersten Schritt wird aus Glycin und Arginin in der Niere Guanidinoacetat synthetisiert. Dieses Guanidinoacetat wird dann in einem zweiten Schritt in der Leber durch Methylierung zu Kreatin. Somit findet die eigentliche Kreatinsynthese in der Leber statt. Nach seinemTransport im Blut zur Muskulatur und seiner Aufnahme durch die Muskelzellen wird dort in der Kreatinkinasereaktion KreatinPhosphat gebildet und steht zur ATP-Synthese zur Verfügung. In einer spontanen Reaktion (Lactambildung) wird es in den Muskelzellen zu Kreatinin umgewandelt und schließlich über die Niere ausgeschieden, denn aus Kreatinin kann kein Kreatin mehr gebildet werden. Somit ist diese Substanz für den Muskel unbrauchbar. 2 ADP + P P Glucose www.medi-learn.de –– Kreatin wird in der Leber synthetisiert. –– Kreatin wird als Kreatinin über den Urin ausgeschieden. Übrigens … –– Der Kreatinin-Wert im Blut hat hohe klinische Relevanz. Er ist wichtig zur Bestimmung der Kreatinin-Clearance, die eine enorme Bedeutung zur Einschätzung der Leistungsfähigkeit der Niere hat. Die Konzentration des Kreatinins im Blutplasma hängt von Nierenfunktion und Muskelmasse ab. –– Im schriftlichen Physikum nicht aufs Glatteis führen lassen: Kreatin – nicht Kreatinin – wird phosphoryliert zu Kreatinphosphat, Kreatinin wird über die Niere ausgeschieden. 5 Nicht nur im Skelettmuskel, sondern auch im Myokard ermöglicht Kreatinphosphat die Rephosphorylierung von ATP. Bei kurz andauernder, intensiver körperlicher Arbeit (Zeitbereich = 6– 8 Sek.) sind ATP und Kreatinphosphat die überwiegend genutzten energieliefernden Substrate der Skelettmuskulatur. Anaerobe Glykolyse (s. Abb. 69). Die anaerobe Glykolyse ist die wichtigste Möglichkeit der anaeroben ATP-Herstellung. Dabei werden 2 ATP und 2 NADH + H+ gebildet. Wegen des O2-Mangels können die Reduktionsäquivalente NADH + H+ jedoch nicht in der Atmungskette ­reduziert 2 ATP Glykolyse hemmt Abb. 69: Anaerobe Glykolyse Merke! 2 Pyruvat LDH 2 NADH + H+ 2 Lactat 2 NAD+ medi-learn.de/bc1-69­ 63